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Die neue Woche Ausgabe 1447

Meine Zeitung im Bayerischen Wald

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VERMISCHTES<br />

17<br />

Frauen-Union zu politischen<br />

Gesprächen bei MdL Max Gibis<br />

Crystal Hotline<br />

Telefonische Beratung für<br />

Angehörige und Betroffene<br />

Tel. 0941 569 582 901<br />

Mo-Fr: 10:00 -16:00 Uhr<br />

So: 18:00 -20:00 Uhr<br />

telefonberatung@drugstop.org<br />

Anlässlich seiner einjährigen Mitgliedschaft im Bayerischen Landtag<br />

hat die Frauen-Union Mauth-Finsterau um ihre 1. Vorsitzende Irene<br />

Hilz (2.v.l.) ihrem früheren Bürgermeister Max Gibis einen Besuch in<br />

seinen <strong>neue</strong>n Büroräumen abgestattet. Dabei informierte der Abgeordnete<br />

die Mitglieder der Frauen-Union über aktuelle Entwicklungen<br />

in der Landespolitik. Insbesondere das Thema Asylpolitik, das momentan<br />

auch die Menschen vor Ort im Bayerischen Wald direkt betrifft,<br />

wurde intensiv diskutiert. Foto: NW<br />

Tittling. Hund san‘s scho......<br />

die 4 Profi-Musiker, die seit<br />

2011 einen bunt gefächerten<br />

Strauß an Stilblüten<br />

hervorbringen: Pop, Funk,<br />

Blues und ein Prise Jazz -<br />

mit bayerischen, lustigen,<br />

romantischen, manchmal<br />

typisch bayerisch „gscherten“<br />

Texten. Das Programm<br />

besteht aus ca. zweieinhalb<br />

Stunden Show, in denen<br />

kabarettistische Einlagen<br />

die witzigen, aber musikalisch-eleganten<br />

Stücke<br />

untermalen. Für das Publikum<br />

eine Dauer-Lachgarantie!red<br />

Datum: 22.11.2014<br />

Beginn: 19.30 Uhr,<br />

Karten: 15,-€ AK,<br />

13,- € VVK<br />

(via Gasthof Habereder,<br />

Tel.: 08504-91430)<br />

Wir machen<br />

Zeitung.<br />

Abteiland: Graphit – Das „Schwarze Gold“ (Teil 2)<br />

Im zweiten und letzten Teil<br />

unserer Serie berichten wir<br />

Ihnen über den aktuellen<br />

Stand des Graphitabbaus<br />

in Kropfmühl und über das<br />

weite Feld von Graphitanwendungen<br />

.<br />

Wie wir im ersten Teil bereits<br />

festgestellt hatten, begann<br />

die Geschichte der industriellen<br />

Graphitförderung im Jahre<br />

1870 mit der Gründung des<br />

Betriebes der Gebrüder Bessel,<br />

der 1916 in der Graphitwerke<br />

Kropfmühl AG aufging.<br />

Seit 2012 firmiert das Unternehmen<br />

unter dem Namen<br />

AMG Mining AG.<br />

Einzigartiger Standort<br />

Und das Jahr 2012 geht auch<br />

aus einem anderen Grund in<br />

die Unternehmensgeschichte<br />

ein. In diesem Jahr begann<br />

man wieder damit, Graphit in<br />

der Kropfmühler Mine abzubauen,<br />

nachdem die Förderung<br />

2005 vorübergehend<br />

eingestellt wurde. Als einziger<br />

Standort in Deutschland:<br />

welch ein Alleinstellungsmerkmal<br />

für das Abteiland!<br />

In den Jahren zuvor schürfte<br />

man die schwarzen Diamanten<br />

ausschließlich in den<br />

konzerneigenen Gruben in Sri<br />

Lanka, China, Zimbabwe und<br />

Tschechien. Es war schlicht<br />

und einfach nicht mehr rentabel,<br />

in Kropfmühl zu fördern.<br />

Durch die rasant ansteigende<br />

Nachfrage nach Graphit und<br />

einer künstlichen Verknappung<br />

des Rohstoffes durch<br />

China, das mit über die größten<br />

Vorkommen verfügt und<br />

den Abbau nur noch für den<br />

einheimischen Markt erlaubt,<br />

stieg folglich auch der Preis<br />

für den Rohstoff. Mit der Folge,<br />

dass heute wieder bis zu<br />

10 Bergmänner das Graphit<br />

aus dem Schacht hauen und<br />

zu Tage fördern. Mit Sprengungen<br />

und Bohrungen verlassen<br />

so etwa 2.000 Tonnen<br />

pro Jahr das Bergwerk,<br />

das entspricht acht Prozent<br />

der Gesamtmenge der AMG<br />

Mining AG. <strong>Die</strong> restlichen<br />

23.000 Tonnen werden in den<br />

Minen in Sri Lanka, Simbabwe<br />

und China gefördert.<br />

Moderne<br />

Graphitanwendungen<br />

Das Mineral Graphit zeichnet<br />

sich vor allem durch seine vorzügliche<br />

Leitfähigkeit, hervorragende<br />

Schmierfähigkeit<br />

sowie eine hohe Oxidationsund<br />

Temperaturwechselbeständigkeit<br />

aus. Dadurch ist<br />

Graphit ein vielseitig einsetzbarer<br />

Rohstoff. Ferner reagiert<br />

das Material nicht mit anderen<br />

chemischen Stoffen und<br />

ist daher unbedenklich und<br />

umweltfreundlich. <strong>Die</strong> Marktführerschaft<br />

und der Hauptumsatz<br />

des Unternehmens<br />

bestehen heute vor allem in<br />

den Bereichen Aufbereitung<br />

und Veredelung von Graphit<br />

für Kunden.<br />

AMG Mining produziert<br />

Naturgraphit in verschiedenen<br />

Körnungen, von der<br />

Flockenform bis zu feinsten<br />

Pulvern. Graphit kann man<br />

bis zu einer Reinheit von 99,99<br />

Prozent aufreinigen. Seit dem<br />

18. Jahrhundert wird Graphit<br />

für die bekannteste Anwendung,<br />

nämlich die Herstellung<br />

von Bleistiften, eingesetzt.<br />

Aber nur 800 Tonnen<br />

verkauft AMG Mining dazu<br />

an die Bleistift-Industrie. Viel<br />

wichtiger ist das Material heute<br />

bei der Wärmedämmung<br />

von Häusern, bei Halbleitern,<br />

Kohlebürsten, für Elektromotoren<br />

und der Pulvermetallurgie.<br />

Ende der 1990er Jahre<br />

entwickelte das Unternehmen<br />

den speziellen Naturgraphit<br />

SGB (Special Graphite Batteries)<br />

und seitdem wird der SGB<br />

in modernen Li-Ionen oder Li-<br />

Polymer-Akkus als Standardmaterial<br />

eingesetzt.<br />

Hiervon profitiert vor allem<br />

die Zukunftsbranche E-Mobilität,<br />

deren technische Entwicklung<br />

ohne Graphit nicht<br />

möglich wäre. <strong>Die</strong> hundertprozentige<br />

Tochter RW silicium<br />

aus Pocking ist der einzige<br />

deutsche Produzent von<br />

Siliciummetall mit einer Jahreskapazität<br />

von etwa 30.000<br />

Tonnen. Das produzierte Silicium<br />

wird zur weiteren Bearbeitung<br />

in der chemischen und<br />

Aluminiumindustrie sowie in<br />

der Elektronik- und Solarindustrie<br />

verwendet.<br />

Hoher Stellenwert<br />

der Forschung<br />

Und die AMG Mining zeichnet<br />

sich auch durch permanente<br />

Forschungsarbeit aus. So hat<br />

sie sich an der Hochschule für<br />

Angewandte Wissenschaft<br />

Landshut an der Stiftungsprofessur<br />

für Elektrische Energiespeicher<br />

beteiligt. Am Technologiezentrum<br />

Energie der<br />

Hochschule in Ruhstorf an der<br />

Rott forschen deshalb Wissenschaftler<br />

mit Unterstützung<br />

der Kropfmühler Graphitfirma<br />

an der Materialentwicklung<br />

für die Elektromobilität.<br />

Tradition und Moderne<br />

<strong>Die</strong> bergmännische Tradition<br />

wird im Abteiland auch<br />

heute noch intensiv gelebt.<br />

Sie ist kein Klischee, sondern<br />

wahrhaft gelebte Kultur in der<br />

Region. Knappenverein, -chor<br />

und –kapelle legen hierzu ein<br />

starkes Zeugnis ab. <strong>Die</strong> Knappenkapelle<br />

Kropfmühl wurde<br />

im Jahr 1963 gegründet und<br />

zählt über 40 aktive Musikerinnen<br />

und Musiker. Gespielt<br />

wird ganz traditionell im<br />

schwarzen Bergmannskittel,<br />

das Singen des Bergmannsliedes<br />

„Glück auf“ ist für die<br />

Knappen- und Musikfreunde<br />

eine Ehre.<br />

In Kropfmühl lässt sich Industriegeschichte<br />

lebensnah<br />

nachvollziehen. Man darf<br />

gespannt sein auf die Wiedereröffnung<br />

des Besucherbergwerks,<br />

das seit 15. September<br />

wegen Umbaus geschlossen<br />

ist. Sicher wird man aber auch<br />

dann wieder hier die einzigartige<br />

Geschichte des Graphitbergbaus<br />

im Abteiland,<br />

das Leben der Hauer und die<br />

heutige Arbeit der Bergmänner<br />

bestaunen und erfahren<br />

können. <br />

sh

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