Die neue Woche Ausgabe 1447
Meine Zeitung im Bayerischen Wald
Meine Zeitung im Bayerischen Wald
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4<br />
VORSORGE<br />
Wer vorsorgt, kann zuversichtlich in die Zukunft blicken<br />
Der Caritasverband Passau informiert: das sollten Sie zum Thema Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht wissen Anzeige<br />
Wer regelt Ihre Angelegenheiten,<br />
wenn Sie es nicht<br />
mehr können? Jeder kann<br />
plötzlich und unabhängig<br />
vom Alter in eine Situation<br />
kommen, in der andere<br />
für ihn entscheiden müssen.<br />
Damit Sie sicher sind,<br />
dass Ihre Angelegenheiten<br />
im Ernstfall so geregelt<br />
werden, wie Sie es sich wünschen,<br />
sollten Sie in gesunden<br />
Tagen Vorsorge treffen.<br />
<strong>Die</strong> Patientenverfügung<br />
In der Patientenverfügung<br />
wird geregelt, welche ärztlichen<br />
Maßnahmen Sie zu<br />
Ihrer medizinischen Versorgung<br />
wünschen und welche<br />
Sie ablehnen. So üben Sie vorab<br />
Ihr Selbstbestimmungsrecht<br />
für den Fall aus, dass Sie<br />
bei einer schweren Krankheit<br />
oder nach einem Unfall Ihren<br />
Willen nicht mehr äußern<br />
können. Bis zu dem Moment<br />
behalten Sie freilich das Recht,<br />
Ihre Verfügung jederzeit ganz<br />
oder in Teilen zu ändern.<br />
Was muss in der Verfügung<br />
stehen?<br />
Patientenverfügungen sind<br />
verbindlich: Sie müssen von<br />
Ärzten umgesetzt werden,<br />
wenn die Behandlungs- und<br />
Lebenssituation eintritt, für<br />
die sie ausgestellt wurden.<br />
Damit Ihre Verfügung anerkannt<br />
wird, muss sie schriftlich<br />
vorliegen und sollte enthalten:<br />
• Eine Eingangsformel mit Vorund<br />
Familienname, Geburtsdatum<br />
und Anschrift und<br />
eine genaue Beschreibung<br />
der Situation, in der die Patientenverfügung<br />
gelten soll.<br />
Zum Beispiel: „Wenn ich mich<br />
aller Wahrscheinlichkeit nach<br />
unabwendbar im unmittelbaren<br />
Sterbeprozess befinde“,<br />
oder „Wenn ich mich im Endstadium<br />
einer unheilbaren,<br />
tödlich verlaufenden Krankheit<br />
befinde“.<br />
• Genaue Vorgaben, etwa zu<br />
lebenserhaltenden Maßnahmen,<br />
Schmerz- und Symptombehandlung<br />
sowie<br />
künstlicher Ernährung. Einfache<br />
Äußerungen wie „ich<br />
will nicht an Schläuchen hängen“<br />
reichen nicht aus.<br />
• Wünsche zu Sterbeort und<br />
begleitung, etwa zum Sterben<br />
in vertrauter Umgebung<br />
• Aussagen zur Verbindlichkeit,<br />
zur Auslegung, zur Durchsetzung<br />
und zum Widerruf<br />
• einen Hinweis auf weitere<br />
Vorsorgeverfügungen<br />
• einen Hinweis auf eine mögliche<br />
Bereitschaft zur Organspende<br />
• eine Schlussformel mit<br />
Datum und Unterschrift<br />
• Aktualisierungen, etwa alle<br />
zwei Jahre, auch mit Datum<br />
und Unterschrift<br />
Wer hilft beim Verfassen der<br />
Patientenverfügung?<br />
Da die Patientenverfügung<br />
Fragen zur medizinischen<br />
Behandlung regelt, sollten<br />
Sie sich vor allem mit Ihrem<br />
Arzt beraten. Auch manche<br />
Hospize helfen weiter. Zudem<br />
gibt es viele Informationsbroschüren:<br />
Sie führen ins Thema<br />
ein und helfen, einen persönlichen<br />
Willen zu den Fragen<br />
über Leben und Tod zu entwickeln.<br />
Habe ich mit der Patientenverfügung<br />
rundum vorgesorgt?<br />
Ideal ist, die Patientenverfügung<br />
mit einer Vorsorgevollmacht<br />
zu verbinden. Darin<br />
benennen Sie eine Person<br />
Ihres Vertrauens wie den Ehepartner,<br />
Kinder, Geschwister,<br />
Freund oder Freundin. Durch<br />
Ihren Auftrag wird er oder sie<br />
zu Ihrem Bevollmächtigten in<br />
Gesundheitsfragen: Tauschen<br />
Sie sich gründlich mit ihm aus,<br />
damit er Ihre Behandlungswünsche<br />
kennt! So ist er oder<br />
sie am besten in der Lage, Entscheidungen<br />
in Ihrem Sinn zu<br />
fällen. Sie können den Betreffenden<br />
auch als rechtlichen<br />
Betreuer vorschlagen: Damit<br />
erklären Sie, dass er in allen<br />
wichtigen Angelegenheiten<br />
für Sie handeln kann.<br />
Wie erfährt der Arzt im<br />
Ernstfall von der Patientenverfügung?<br />
Am besten händigen Sie den<br />
Angehörigen und dem Hausarzt<br />
je eine Kopie davon aus.<br />
Sie können auch eine Karte<br />
bei sich tragen, auf der vermerkt<br />
ist, dass es eine Patientenverfügung<br />
gibt, und wo<br />
deren Original hinterlegt ist.<br />
<strong>Die</strong> Vorsorgevollmacht<br />
Was ist eine Vorsorgevollmacht?<br />
Ganz in Ihrer Nähe: die Betreuungsvereine der Caritas<br />
7<br />
Mit einer Vorsorgevollmacht<br />
beauftragen Sie eine Person<br />
Ihres Vertrauens stellvertretend<br />
für Sie zu handeln,<br />
zu entscheiden und Verträge<br />
abzuschließen - entweder<br />
umfassend oder in abgegrenzten<br />
Bereichen. <strong>Die</strong><br />
Vollmacht gilt nur, wenn Sie<br />
die Dinge nicht mehr selbst<br />
bewältigen können. Sie können<br />
die Vollmacht dem Beauftragten<br />
auch jederzeit entziehen<br />
oder sie inhaltlich<br />
verändern.<br />
Was kann ich mit einer Vorsorgevollmacht<br />
regeln?<br />
<strong>Die</strong> Vorsorgevollmacht kann<br />
sich auf Verträge, Bankangelegenheiten,<br />
den Einzug in<br />
ein Pflegeheim oder andere<br />
Bereiche beziehen. Auch<br />
persönliche Wünsche können<br />
formuliert werden -<br />
etwa, was Sie unbedingt ins<br />
Heim mitnehmen wollen.<br />
Wenn darin Angelegenheiten<br />
der Gesundheit geklärt<br />
werden sollen, muss sie für<br />
den Bevollmächtigten ausdrücklich<br />
die Befugnis enthalten,<br />
in ärztliche Maßnahmen<br />
einzuwilligen oder sie<br />
zu untersagen. Ähnliches gilt<br />
für eine Vollmacht in Angelegenheiten<br />
des Aufenthaltes:<br />
Sie sollte dem Bevollmächtigten<br />
das Recht geben, dass<br />
er für Sie über die Unterbringung<br />
in einem Heim entscheiden<br />
darf.<br />
Sind Menschen nicht mehr<br />
in der Lage, ihre Angelegenheiten<br />
so zu erledigen, dass<br />
ihnen kein Schaden entsteht,<br />
brauchen Sie jemanden, der<br />
ihnen dabei hilft, eigene<br />
Rechte geltend zu machen<br />
oder Verpflichtungen nachzukommen.<br />
Der Caritas-<br />
Betreuungsverein steht diesen<br />
Menschen mit Hilfe von<br />
ehrenamtlichen und beruflichen<br />
Betreuerinnen und<br />
Betreuern zur Seite. <strong>Die</strong><br />
betreuten Personen bleiben<br />
grundsätzlich geschäftsfähig<br />
und ihre Selbstbestimmung<br />
bleibt ihnen weitmöglichst<br />
erhalten. Aufgaben des<br />
Betreuungsvereins: Hauptamtliche<br />
Fachkräfte kümmern<br />
sich um betreuungsbedürftige<br />
Menschen, für<br />
die weder Angehörige noch<br />
ehrenamtliche Betreuer<br />
zur Verfügung stehen. Wir<br />
betreuen Menschen, die auf<br />
besondere fachliche Unterstützung<br />
angewiesen sind.<br />
Wir unterstützen und beraten<br />
ehrenamtliche Betreuerinnen<br />
und Betreuer; in Informationsveranstaltungen<br />
und<br />
Gesprächskreisen ermöglichen<br />
wir ihnen auch einen<br />
persönlichen Erfahrungsaustausch.<br />
Im Rahmen der<br />
Öffentlichkeitsarbeit informieren<br />
wir Bürgerinnen und<br />
Bürger im Betreuungsbereich<br />
über Intention, Möglichkeiten<br />
und Ziele unserer<br />
Arbeit. <strong>Die</strong>s auch, um weitere<br />
ehrenamtliche Betreuerinnen<br />
und Betreuer zu finden.<br />
Betreuungsverein des Caritasverbandes<br />
Passau-Stadt<br />
- Bahnhofstr. 16 b - 94032 Passau<br />
- 0851/5018-32 - E-Mail:<br />
info@caritas-passau-stadt.de<br />
Betreuungsverein e.V. d.<br />
Caritasverbandes f.d. Landkreis<br />
Passau - Bahnhofstr.<br />
16 b /II. - 94032 Passau - Tel.:<br />
0851/756520 - Internet: www.<br />
caritas-pa-la.de - E-Mail: info@<br />
caritas-pa-la.de<br />
Betreuungsverein e.V. d.<br />
Kreis-Caritasverbandes<br />
Freyung-Grafenau - Ludwig-<br />
Penzkofer-Str. 3 - 94078 Freyung<br />
- 08551/585-50 - Internet:<br />
www.caritas-freyung.de<br />
- E-Mail: betreuungsverein@<br />
caritas-freyung.de