Mitterlehner als SPÖ-Schreck: Wie „tickt“ der ÖVP-Chef?
Lesen Sie in der NFZ, warum für FPÖ-Generalsekretär Kickl „Django“ nur mit Platzpatronen schießt.
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4 20. November 2014 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Die staatlichen ÖBB haben<br />
70 Millionen Euro an<br />
Steuergel<strong>der</strong>n in den Sand<br />
gesetzt, aber in <strong>der</strong> Republik rührt<br />
das kaum ein Ohrwaschel. Und<br />
das, obwohl im aktuellen rotschwarzen<br />
Steuerentlastungswettbieten<br />
je<strong>der</strong> Cent gesucht wird.<br />
Gut, die Geschichte ist bereits<br />
Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre unter einer<br />
<strong>SPÖ</strong>-<strong>ÖVP</strong>-Koalition passiert, aber<br />
sie veranschaulicht das betriebswirtschaftliche<br />
Denken im Unternehmen<br />
und erklärt das Sträuben<br />
<strong>der</strong> Gewerkschaft, die ÖBB aus<br />
dem Infrastrukturministerium in<br />
die ÖIAG zu überführen. Das ist<br />
auch unter dem Gesichtspunkt zu<br />
sehen ist, dass die Eisenbahnergewerkschaftsspitze<br />
im Aufsichtsrat<br />
vertreten ist und jeden mitzuverantwortenden<br />
Skandal vollmundig<br />
ausgesessen hat.<br />
Festgehaltene Unwerte<br />
Von Andreas Ruttinger<br />
Die ÖBB haben 2013 auf dem<br />
„echten Markt“ einen Umsatz von<br />
2,7 Milliarden Euro erwirtschaftet,<br />
bei Personalkosten von 2,4 Milliarden<br />
Euro. Diese de facto-Pleite<br />
des Unternehmens verhin<strong>der</strong>t <strong>der</strong><br />
Steuerzahler mit jährlich fünf bis<br />
sieben Milliarden Euro. Genaue<br />
Zahlen dazu verweigern <strong>SPÖ</strong>,<br />
<strong>ÖVP</strong> und ÖBB beharrlich.<br />
Da liegt <strong>der</strong> Hund im österreichischen<br />
System begraben.<br />
Die Politik bürdet<br />
den Steuerzahlern jede Ausgabe<br />
auf, aber liefert bestenfalls nur<br />
halbherzige und halbwahre Rechenschaftsberichte<br />
darüber ab. Mit<br />
diesem System, genannt „För<strong>der</strong>ungen“,<br />
dessen Grenzen zur Korruption<br />
- hierzulande gern <strong>als</strong><br />
„Freun<strong>der</strong>lwirtschaft“ verharmlost<br />
- so schwammig sind wie jede Wortspende<br />
des <strong>SPÖ</strong>-Bundeskanzlers,<br />
hat sich das Land den zweifelhaften<br />
Ruhm des För<strong>der</strong>europameisters<br />
ermisswirtschaftet.<br />
Daher meiden <strong>SPÖ</strong> und <strong>ÖVP</strong><br />
es tunlichst, die Axt an ihrem hochgezüchteten<br />
För<strong>der</strong>dschungel anzusetzen.<br />
Soviel diesmal zum The -<br />
ma: Was bringt diese Steuereform?<br />
ÖBB blieb auf 18 Schrottlokomotiven sitzen<br />
FPÖ-Rechnungshofsprecher Zanger für personelle Konsequenzen bei <strong>der</strong> Bahn<br />
Ein Gustostückerl zum Thema<br />
Steuergeldverschwenung lieferte<br />
<strong>der</strong> Rechungshof in seinem vergangene<br />
Woche erschienen Bericht<br />
im Kapitel ÖBB ab. In den<br />
Jahren 1993 und 1994 kaufte die<br />
ÖBB-Produktion GmbH 18 Lokomotiven<br />
des Typs 1014 um<br />
knapp vier Millionen Euro das<br />
Stück. 15 Jahre später, in den Bilanzen<br />
2008 bis 2010, wertete sie<br />
diese auf 15.000 Euro pro Stück<br />
ab, <strong>als</strong>o Schrottwert.<br />
Angeschafft und entwickelt<br />
wurden die Loks eigens für den<br />
grenzüberschreitenden Verkehr<br />
zwischen Ungarn und Österreich<br />
im Rahmen <strong>der</strong> geplanten Weltausstellung<br />
„Expo 1995“. Diese<br />
wurde zwar nach einer von <strong>der</strong><br />
FPÖ <strong>Wie</strong>n verlangten Volksbefra -<br />
gung im Mai 1991 abgesagt,<br />
trotzdem hielten die ÖBB an <strong>der</strong><br />
Beschaffung fest. Und das, obwohl<br />
dam<strong>als</strong> schon die neuere Baureihe<br />
1116 auf dem Markt war. Die wäre<br />
nicht nur um 23 Millionen Euro<br />
billiger gewesen, son<strong>der</strong>n hat auch<br />
eine bessere Technik und mehr<br />
Leistung aufgewiesen. Trotzdem<br />
entschied sich die ÖBB für das<br />
Auslaufmodell und bekam dafür<br />
nicht nur die „Schrott-Lokomotiven“<br />
son<strong>der</strong>n jetzt auch die Kri -<br />
tik des Rechungshofes: „Die Ver-<br />
Marlies<br />
Gasser<br />
Foto: DREHSCHEIBE<br />
Beim Kauf <strong>der</strong> 1014 setzten ÖBB auf Nostalgie und nicht auf Weitblick.<br />
Top-Themen <strong>der</strong> Woche<br />
im FPÖ-TV-Magazin:<br />
Asylproblem<br />
weiter ungelöst.<br />
Grundrechte<br />
in Gefahr.<br />
Fö<strong>der</strong>alismus<br />
stärken.<br />
suche, die Triebfahrzeuge zu verkaufen,<br />
waren bis zur Zeit <strong>der</strong> Gebarungsüberprüfung<br />
(bis Februar<br />
2014, Anm.d.Red) erfolglos.“<br />
„Nicht nur, dass zum wie<strong>der</strong>holten<br />
Male Cross-Bor<strong>der</strong>-Lea -<br />
sing-Geschäfte abgeschlossen<br />
wurden, auch eine verfehlte Abschreibungspolitik<br />
ergab diesen<br />
herben Verlust“, empörte sich<br />
FPÖ-Rechnungshofsprecher<br />
Wolfgang Zanger. Nach dem<br />
Skandal um die „RailCargo<br />
Hungary“ liege nun <strong>der</strong> nächste<br />
massive Verlustposten vor.<br />
„Merkwürdig ist, dass man immer<br />
über dieselben Namen stolpert. Es<br />
muss endlich personalpolitisch gehandelt<br />
werden“, for<strong>der</strong>te Zanger<br />
Konsequenzen beim Unternehmen<br />
ein.<br />
Andreas Ruttinger<br />
➤➤ Siehe auch Kommentar Seite 4<br />
Hintergrund<br />
Die Österreichischen Bundesbah -<br />
nen (ÖBB) haben 2013 laut Bilanz<br />
einen Gewinn von 102,5 Millionen<br />
Euro erzielt und in allen Teilkonzer -<br />
nen - Personenverkehr, Güterver -<br />
kehr, Infrastruktur - schwarze Zahlen<br />
geschrieben. Für 2013 vermeldete<br />
man ein Fahrgastplus von vier Pro -<br />
zent auf 469 Millionen Passagiere.<br />
www.fpoe-tv.at<br />
/fpoetvonline