Mitterlehner als SPÖ-Schreck: Wie „tickt“ der ÖVP-Chef?
Lesen Sie in der NFZ, warum für FPÖ-Generalsekretär Kickl „Django“ nur mit Platzpatronen schießt.
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20. November 2014 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Django „Unchained“?<br />
Von Christoph Berner<br />
Angesichts <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />
Auftritte des neuen <strong>ÖVP</strong>-<br />
Obmanns Reinhold <strong>Mitterlehner</strong><br />
stellt sich eine Frage ganz<br />
dringend. Ist <strong>der</strong> <strong>ÖVP</strong>-<strong>Chef</strong>, <strong>der</strong><br />
sich selbst in <strong>der</strong> Rolle <strong>als</strong> „Djan -<br />
go“ und damit <strong>als</strong> Held zahlloser<br />
„Spaghetti-Western“ gefällt, wirk -<br />
lich ein „Django Unchained“. Sozusagen<br />
ein entfesselter „Django“,<br />
um auf einen Film von Quentin<br />
Tarantino zu verweisen, <strong>der</strong> in ei -<br />
nem Atemzug die Wirtschaft „entfesselt“<br />
und gleichzeitig Entlastun -<br />
gen für die Bevölkerung garantiert.<br />
Nun, diese Hoffnung könnte<br />
sich für einige <strong>ÖVP</strong>-Adepte sehr<br />
bald <strong>als</strong> trügerisch erweisen. Da<br />
wären zum einen die bereits an<br />
Faymann gescheiterten Vorgänger<br />
von <strong>Mitterlehner</strong>. Schon <strong>der</strong> von<br />
„Django“ abgelöste Michael Spindelegger<br />
wollte im Wahlkampf „die<br />
Wirtschaft entfesseln“ und scheiterte<br />
kläglich daran. Nicht besser<br />
erging es Josef Pröll <strong>als</strong> <strong>ÖVP</strong>-<br />
Obmann, <strong>der</strong> praktisch über Nacht<br />
zur schwarzen Kanzlerhoffnung<br />
aufgebaut wurde und dann plötz -<br />
lich sang- und klanglos verschwand.<br />
Und Hand aufs Herz:<br />
Wer kann sich noch an Wilhelm<br />
Molterer erinnern, <strong>der</strong> mit einem<br />
martialischen „Es reicht“ seinerzeit<br />
die Koalition mit <strong>der</strong> <strong>SPÖ</strong> aufkündigte,<br />
um bei <strong>der</strong> Wahl zu scheitern.<br />
Zum an<strong>der</strong>en ist es die<br />
Struktur <strong>der</strong> <strong>ÖVP</strong> selbst,<br />
die jeglichen Reformwillen<br />
im Keim erstickt. Denn im Geflecht<br />
aus Bauernbund, Wirtschaftsbund<br />
und ÖAAB könnte sich <strong>der</strong> <strong>ÖVP</strong>-<br />
<strong>Chef</strong> bald verha<strong>der</strong>n. Nicht umsonst<br />
schrieb eine Tageszeitung<br />
über dieses <strong>ÖVP</strong>-Problem: „Hinzu<br />
kommt noch die Bündestruktur, die<br />
bewirkt, dass nicht unbedingt die<br />
besten Personen zum Zug kom -<br />
men, son<strong>der</strong>n zuallererst die Ansprüche<br />
<strong>der</strong> Bünde befriedigt wer -<br />
den.“ Rechnet man all dies ein,<br />
würde <strong>Mitterlehner</strong> nicht <strong>der</strong> Erste<br />
sein, <strong>der</strong> „<strong>als</strong> Tiger losgesprungen<br />
und <strong>als</strong> Bettvorleger gelandet“ ist!<br />
Wunschkin<strong>der</strong> auch für Lesbenpaare?<br />
FPÖ lehnt links-linke Beliebigkeit in <strong>der</strong> Fortpflanzungsmedizin entschieden ab!<br />
„Dass lesbischen Paaren bei Samenspenden<br />
die gleichen Rechte<br />
eingeräumt werden sollen wie<br />
heterosexuellen Paaren, wird <strong>als</strong><br />
Errungenschaft gefeiert. Jetzt<br />
muss <strong>als</strong>o auch die Gesundheitspolitik<br />
für die gesellschaftspolitische<br />
Umsetzung <strong>der</strong> links-linker<br />
Beliebigkeit herhalten“, empörte<br />
sich die freiheitliche Gesundheitssprecherin<br />
Dagmar Belakowitsch-<br />
Jenewein zu <strong>der</strong> von <strong>SPÖ</strong> und<br />
<strong>ÖVP</strong> angestrebten Än<strong>der</strong>ung des<br />
Fortpflanzungsmedizingesetzes.<br />
Auch FPÖ-Familienspreche -<br />
rin Anneliese Kitzmüller steht<br />
dem Vorhaben ablehnend ge -<br />
genüber; „Es steht jedem frei,<br />
seine sexuelle Orientierung im<br />
Rahmen des Gesetzes auszuleben,<br />
das ist eine Selbstverständlichkeit.<br />
Aber Kin<strong>der</strong> sollen in einem möglichst<br />
natürlichen Umfeld aufwachsen:<br />
Kin<strong>der</strong> haben Mutter<br />
und Vater verdient!“ Kin<strong>der</strong> in gesellschaftspolitische<br />
Experimente<br />
einzubinden ist ein zivilisatorischer<br />
Rückschritt, warnte Kitzmüller<br />
und verwies darauf, dass<br />
hierbei doch das Kindeswohl und<br />
nicht <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>wunsch gleichgeschlechtlicher<br />
Paare in den Mittelpunkt<br />
zu stellen sei.<br />
Beide FPÖ-Politikerinnen<br />
zeigten sich auch entsetzt über<br />
Diese<br />
Politwoche . . . .<br />
Foto: Herbert Pfarrhofer / APA / picturedesk.com<br />
Zum Wohl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, Vater und Mutter, mahnt die FPÖ.<br />
den noch weitergehenden Vorstoß<br />
von <strong>ÖVP</strong>-Familienministerin So -<br />
phie Karmasin, die Samenspen -<br />
den auch für alleinstehende Frau -<br />
en einmahnte. „Frau Karmasin<br />
scheint von einer vaterlosen Gesellschaft<br />
zu träumen und will<br />
Kin<strong>der</strong> aus dem ,Versandkatalog’<br />
anbieten“, kritisierte Kitzmüller.<br />
Es gebe jedenfalls in <strong>der</strong> Gesundheitspolitik<br />
vieles, was dringlicher<br />
und sinnvoller sei <strong>als</strong> dieses<br />
Min<strong>der</strong>heitenprogramm, fügte<br />
dem Belakowitsch-Jenewein hin -<br />
zu: „Ich bin entsetzt, dass sich die<br />
<strong>ÖVP</strong> von den Linken am ideologischen<br />
Nasenring durch die<br />
VOLL<br />
daneben!<br />
„Wenn <strong>der</strong> konstruktive Geist, <strong>der</strong> heute spürbar war, in den<br />
kommenden Monaten zum Tragen kommt, werden wir die<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen bewältigen.“<br />
Erwin Pröll, Nie<strong>der</strong>österreichs <strong>ÖVP</strong>-<br />
Landeshauptmann, gestand ein, dass<br />
<strong>der</strong> „Asylgipfel“ kein vernünftigtes<br />
Ergebnis gebracht hat, und gibt sich<br />
<strong>der</strong> Hoffnung auf ein „asylpolitisches<br />
Pfingstwun<strong>der</strong>“ bei <strong>SPÖ</strong> und <strong>ÖVP</strong> hin.<br />
Gegend ziehen lässt. Wenn das die<br />
neuen Werte sind, für die <strong>ÖVP</strong>-<br />
Obmann und Vizekanzler <strong>Mitterlehner</strong><br />
steht, dann schießt dieser<br />
,Django’ in die f<strong>als</strong>che Richtung!“<br />
Hintergrund<br />
Der Verfassungsgerichtshof (VfGH)<br />
hat aufgrund <strong>der</strong> Klage eines les -<br />
bischen Paares Teile des Fortpflanzungsmedizingesetzes<br />
aufgehoben.<br />
Nach dem <strong>SPÖ</strong>-<strong>ÖVP</strong>-Vorschlag sol -<br />
len alle Paare, auch homosexuelle,<br />
die In-vitro-Fertilisation in Anspruch<br />
nehmen können.<br />
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