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DIE WIRTSCHAFT Münster Münsterland

Wirtschaftskompetenz aus der Region für die Region! Mit dem Titel „DIE WIRTSCHAFT Münster / Münsterland“ ist am 20. November das neue Medienprojekt der Unternehmensgruppe Aschendorff mit einer Auflage von 17.000 Exemplaren erschienen. Die Wirtschaftszeitung richtet sich insbesondere an Spitzenkräfte und Unternehmer der münsterländischen Wirtschaft, darüber hinaus an Entscheider in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. All diese bekommen die Zeitung persönlich adressiert direkt auf ihren Schreibtisch geliefert.

Wirtschaftskompetenz aus der Region für die Region!

Mit dem Titel „DIE WIRTSCHAFT Münster / Münsterland“ ist am 20. November das neue Medienprojekt der Unternehmensgruppe Aschendorff mit einer Auflage von 17.000 Exemplaren erschienen.

Die Wirtschaftszeitung richtet sich insbesondere an Spitzenkräfte und Unternehmer der münsterländischen Wirtschaft, darüber hinaus an Entscheider in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. All diese bekommen die Zeitung persönlich adressiert direkt auf ihren Schreibtisch geliefert.

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26 LEBEN &WISSEN<br />

Aller Anfang ist schwer. Doch Kinder finden schnell einen Zugang zur Mathematik, wenn sie mit Zahlen, Formen und Mustern auch spielerisch umgehen dürfen.<br />

Wer Mathe kann, versteht<br />

die Welt ein wenig besser<br />

Mathematik ist viel mehr als nur Rechnen, sagen Experten. Sie prägt wie kaum eine andere<br />

Wissenschaft unseren Alltag, unsere Arbeitswelt und unsere Kultur.<br />

Eltern kennen die Frage ihrer Kinder:<br />

„Warum muss ich eigentlich Mathe<br />

lernen?“ Gar nicht so einfach,<br />

eine kindgerechte, eingängige Antwort<br />

zu geben. Mathedidaktik-Professorin<br />

Dr. Elke Söbbeke von der<br />

Uni Paderborn hat jedoch eine Antwort<br />

parat: „Weil Mathe schön ist.“<br />

Doch wie lassen sich bei Kindern<br />

der Spaß an und das<br />

Verständnis für Mathematik<br />

wecken? Vor allem,<br />

wenn es als cool gilt, damit<br />

zu kokettieren, dass „man noch nie gut in<br />

Mathe war“? So wurde JennyElvers während<br />

ihrer Schulzeit dauerhaft von einer<br />

Fünf in Mathe begleitet –dafür warsie<br />

aber klasse in Volkstanz, wie sie der<br />

Bild-Zeitung stolz erzählte. Ist das<br />

ein Beispiel, das zum Vorbild<br />

taugt?<br />

Mathematik ist viel mehr als nur<br />

Rechnen, sagt Söbbeke: Mathematik<br />

ist die Wissenschaft der<br />

Muster.Zahlen, Formen, Bewegung,<br />

Verhalten, egal, ob<br />

es um die Symmetrien von Blüten,<br />

die Anordnung der Flecken<br />

auf einem Leopardenfell, Auswertung<br />

von Zufallsergebnissen<br />

beim Würfeln, das Wahlverhalten in<br />

der Bevölkerung oder musikalische<br />

Klangmuster geht –all das lässt sich, zum<br />

Teil in abstrakter Form, durch Mathematik<br />

darstellen. Mathematik hat also viel<br />

mit dem eigenen Leben zu tun.<br />

Sicher ist: Wer Mathematik versteht,<br />

kommt im Leben besser zurecht –das gilt<br />

von Kindesbeinen an. Angewandte Mathematik,<br />

auf Kinderinteressen heruntergebrochen:<br />

Wie lange muss ich mein Taschengeld<br />

sparen, damit ich mir das neue<br />

Rennautokaufen kann? Oder der Fußball<br />

und die dazugehörigen Tabellen: Wenn<br />

Bayern heute gewinnt, ist alles klar mit<br />

der Meisterschaft. Aber was passiert,<br />

wenn die Bayern verlieren und Schalke<br />

mit xToren gegen Dortmund gewinnt?<br />

Mathematik ist immer und allzeit präsent.<br />

„Mathematik prägt wie kaum eine<br />

andereWissenschaft unsereKultur,unserenAlltag<br />

und unsereArbeitswelt. Jeden<br />

Tag nutzen wir mathematische Methoden,<br />

ohne dass wir uns dessen bewusst<br />

sind –beim Binden der Schuhe genauso<br />

wie beim Einparken.“ Das schrieb Annette<br />

Schavan, Ex-Bundesministerin für Bildung<br />

und Forschung, in einem Grußwort<br />

zum Wissenschaftsjahr an das Mathematikum<br />

in Gießen. Für sie sind mathematische<br />

Methoden gerade bei der Entwicklung<br />

technischer Innovationen unentbehrlich,<br />

ohne Mathematik ist Fortschritt<br />

nicht machbar. Schavan: „Mathematik<br />

bietet jungen Menschen deshalb besondere<br />

Chancen in Zukunftsberufen.“<br />

Da das Lernen in der Mathematik jedoch<br />

Schritt für Schritt aufeinander aufbaut,<br />

zieht es sich wie ein roter Faden durch<br />

das Leben, wenn die Grundlagen nicht<br />

verinnerlicht wurden. Auseinem anfänglichen<br />

Problemfach wirdwomöglich eine<br />

Abneigung, die im schlimmsten Fall<br />

ein Leben lang bestehen bleibt.<br />

Experten empfehlen daher, bereits<br />

im Kindergarten mathematisches<br />

Denken in Alltagssituationen<br />

einzubauen: Heute<br />

sind Colin und Carla<br />

krank, wie viele Gabeln<br />

brauchen wir dann zum<br />

Tischdecken?<br />

Bei Schulkindern sollte stärker<br />

geschaut werden, woher womöglich<br />

vorhandene Probleme mit Mathematik<br />

kommen. Versteht das Kind<br />

die Aufgabe sprachlich nicht? Oder wendet<br />

es eine Regelnur schematisch an, ohne<br />

sie inhaltlich verstanden zu haben?<br />

Erst, wenn die Ursache erkannt ist, kann<br />

auch entsprechend darauf reagiert werden.<br />

Weiterer wichtiger Aspekt: der Umgang<br />

mit Fehlern. Untersuchungen zeigen,<br />

dass in den meisten fehlerhaften Bearbeitungen<br />

von Mathematikaufgaben<br />

schlüssige Überlegungen der Kinder stecken,<br />

die produktiv und konstruktiv<br />

durch die Lehrenden aufgegriffen werden<br />

sollten. Fehler sind kein Makel, sondern<br />

sollten Ausgangspunkt für das weitere<br />

Lernen sein.<br />

Auch die Eltern sind gefragt: In seinem<br />

Buch „Mathe für Mamas und Papas“<br />

(Knaur,336 Seiten, 12,99 Euro) gibt AutorBenjamin<br />

Prüfer praktische Tipps. Gemeinsam<br />

mit seiner Mutter Ruth, die als<br />

Grundschullehrerin über 35 JahreErfahrung<br />

verfügt, zeigt Prüfer,welche Probleme<br />

Kinder typischerweise in der Grundschule<br />

haben und wie Eltern ihnen die<br />

Welt der Mathematik anschaulich vermitteln<br />

können. Die beiden wichtigsten<br />

Maßnahmen dabei: Spiele und Rätsel.<br />

Prüfer schreibt: „Versprechen Sie Ihrem<br />

Kind nicht, dass Mathe ‚ganz leicht‘ ist.<br />

Mathe ist schwer und es ist normal, damit<br />

Probleme zu haben.“ Doch gerade deswegenmache<br />

Mathe Spaß –essei die Freude<br />

am puren Denken. Eltern sollten<br />

mit ihren Kinder in aller Selbstverständlichkeit<br />

über Preise im<br />

Supermarkt oder den Benzinverbrauch<br />

des Autos<br />

sprechen und so als<br />

Vorbilder fungieren.<br />

Fest steht, dass Mathe<br />

nicht mit dem Schulbesuch<br />

endet. In zahlreichen Berufen<br />

sind Mathe-Kenntnisse<br />

Voraussetzung. Ob als Pilot, Ingenieur,<br />

bei Banken und Versicherungen,<br />

in Forschungsabteilungen<br />

oder Software-Unternehmen: Wer hier<br />

nicht über die nötigen Mathe-Grundlagen<br />

verfügt, verbaut sich einen Großteil<br />

interessanter und herausfordernder<br />

Berufsfelder. Logisches und abstraktes<br />

Denken sowie gute Auffassungsgabe<br />

sind Fähigkeiten,<br />

die guteMathematiker ausmachen<br />

und ihnen vielfältigePerspektiven<br />

eröffnen.<br />

Fazit: Es ist nicht cool, wenn „man<br />

noch nie gut in Mathe war“. Im<br />

Gegenteil: Es ist cool, Mathe zu<br />

können. Denn wer Mathe versteht,<br />

versteht die Welt –zumindest<br />

ein bisschen besser.<br />

Beate Schräder<br />

MATHEMATIKUM<br />

Mathematik zum Anfassen: Das ist das Motto des Mathematikums<br />

in Gießen. Sein Initiator, Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher,<br />

will Mathematik einer breiten Öffentlichkeit<br />

verständlich vermitteln. Um mehr Jugendliche und junge<br />

Erwachsene für Mathematik, Naturwissenschaften und<br />

Technologie zu interessieren, sei es wichtig, Kinder auf<br />

anschauliche, spielerische Weise früh für diese Disziplinen<br />

zu begeistern. So wurde zum Beispiel das Mini-Mathematikum<br />

speziell für vier- bis achtjährige Kinder entwickelt.<br />

Hier werden die Grundthemen der Mathematik, Zahlen,<br />

Formen und Muster, erfahrbar gemacht. Doch auch bei<br />

größeren Besuchern funktioniert das Prinzip: Egal, ob<br />

derjenige mit Mathe „eher nichts am Hut“ hat oder –im<br />

Gegenteil –glaubt, schon alles zuwissen. Das Mathematikum<br />

öffnet mit seinen 150 Experimenten auf knapp 1200<br />

Quadratmetern Ausstellungsfläche spielerisch eine neue<br />

Türzur Mathematik. Geometrische Puzzle, Brücken bauen,<br />

unendliche Spiegelungen in einem Riesenspiegel, Knobelspiele,<br />

Kugelbahn, Kaleidoskop: Das Mathematikum<br />

bietet sowohl für Familien als auch für Schulklassen anregende<br />

und rundum spannende Unterhaltung. Der Eintrittspreis<br />

liegt bei 5Euro für Kinder unter 18 und 7,50<br />

Euro für Erwachsene. Eine Familienkarte kostet 15 Euro.<br />

Öffnungszeiten, Anreise und weitere Infos unter www.mathematikum.de.

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