Diplomarbeit Maya Meiners - Aktionsbündnis gegen Geschlossene ...
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Die Entwicklung der geschlossenen Unterbringung in Hamburg<br />
3.4 Die Umsetzung der geschlossenen Unterbringung in Hamburg<br />
„(...) zügig, konsequent, und mit gebotener Härte.“<br />
SCHNIEBER-JASTRAM im HAMBURGER ABENDBLATT, 3.7.2002<br />
Ausgehend von dem Koalitionsvertrag stellte die amtierende Hamburger<br />
Sozialsenatorin am 2. Juli 2002 – <strong>gegen</strong> den Willen des Landesjugendhilfeausschusses<br />
(LJHA) (vgl. LANDESJUGENDHILFEAUSSCHUSS HAMBURG 2002a) – das vorläufige<br />
Senatskonzept für geschlossene Heime in Verbindung mit der Einsetzung des<br />
sogenannten Familien-Interventions-Teams (FIT) vor (ausführliche Beschreibung<br />
des endgültigen Konzeptes siehe Kapitel 3.4.1).<br />
Demnach sollte zukünftig auf kriminelles Verhalten von Kindern und Jugendlichen<br />
„(...) schnell, konsequent, und mit der gebotenen Härte reagiert“ werden, „(...) um die<br />
Minderjährigen vor sich selbst und die Bürger vor ihren Taten zu schützen“ (FREIE UND<br />
HANSESTADT HAMBURG, 2002a). Die Jugendhilfe wird „(...) um die Möglichkeit der<br />
verbindlichen Unterbringung in einem geschlossenen Heim erweitert“ (FREIE UND HANSESSTADT<br />
HAMBURG, 2002b, 1), wobei sich das Konzept an „(...) modernen Grundsätzen<br />
erzieherischer Betreuung“ (ebd. 5) orientieren soll und „(...) in vorbildlicher Art und Weise<br />
verbindliches Handeln mit fordernden und fördernden pädagogischen Elementen“ verbindet<br />
(FREIE UND HANSESTADT HAMBURG, 2002a). Praktisch sieht das Konzept einen<br />
„abgestuften Maßnahmenkatalog“ vor, der von dem FIT koordiniert und<br />
durchgeführt wird. Das FIT sollte zum 1.10.02 eingerichtet werden, und ist laut<br />
Behörde als spezialisierter Beratungsdienst zu verstehen. Eltern sollen in die<br />
Erziehungsverantwortung genommen werden. Widersetzen sich Jugendliche und<br />
Eltern der „(...) aktiven Mitarbeit an den einzuleitenden Maßnahmen (...)“, „(...) dann wird<br />
ohne Zögern schlüssig gehandelt“ (ebd.).<br />
Geplant war die Schaffung von insgesamt 90 Plätzen in drei Einrichtungen: 25 Plätze<br />
für Kinder, 50 Plätze für Jugendliche und 15 Plätze waren für minderjährige<br />
Jugendliche vorgesehen, die mit ihrer baldigen Abschiebung rechnen müssen.<br />
Die Kinder sollten als Übergangslösung in bestehenden Gruppen des<br />
Landesbetriebes Erziehung und Berufsbildung (LEB) untergebracht werden. Als<br />
Hauptstandort für die 50 Plätze für Jugendliche sollte der Kinder- und<br />
Jugendhilfenotdienst in der Feuerbergstraße fungieren, wo die ersten 25 Plätze ab<br />
Oktober 2002 aufnahmebereit sein sollten. In der Jugendarrestanstalt Schädlerstraße<br />
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