factum - Hochschule Ulm
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Lehrerwartungen der Studenten an der jeweiligen<br />
Partnerhochschule und sorgt durch<br />
Lehrveranstaltungen von Gastprofessoren<br />
für internationales Flair an unserer eigenen<br />
<strong>Hochschule</strong>. In der Forschung ist neben dem<br />
Austausch von Ideen auch der Einsatz ausländischer<br />
Gastwissenschaftler, beispielsweise<br />
im Zuge von Abschlussarbeiten in Graduierten-Studiengängen,<br />
gefragt.<br />
Die 50-Prozent-Marke ist das Ziel<br />
Die Studierenden der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> finden<br />
immer mehr Gefallen an einem Auslandsaufenthalt<br />
als Teil ihres Studiums. Wie der<br />
Kasten auf Seite 4 zeigt, hat die Anzahl der<br />
in die Welt hinausgehenden Studenten (Outgoings)<br />
und der zu uns kommenden ausländischen<br />
Studenten (Incomings) im letzten<br />
Jahrzehnt kontimuierlich zugenommen.<br />
Diese langfristige Steigerung ist zwar erfreulich,<br />
allerdings bewegt sie sich noch auf viel<br />
zu niedrigem Niveau. Wir haben uns deshalb<br />
ein ehrgeiziges, aber dennoch realistisches<br />
Ziel gesetzt: eine international exposure jedweder<br />
Art für 50 Prozent unserer Studenten.<br />
Entscheidender Faktor wird dabei sein, ein<br />
entsprechendes Motivationspotenzial aufzubauen<br />
und gleichzeitig die Randbedingungen<br />
eines Auslandsaufenthalts besonders attraktiv<br />
zu gestalten.<br />
Partner müssen Qualitätskriterien genügen<br />
Eine strategisch wichtige Rolle spielen für die<br />
Internationalisierung an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
die hochwertigen Partnerschaften mit <strong>Hochschule</strong>n<br />
in (fast) allen Regionen der Welt.<br />
Unsere Partner wählen wir dabei sehr sorgfältig<br />
aus: Jede <strong>Hochschule</strong> muss sowohl zumindest<br />
in Teilbereichen fachlich als auch in<br />
den Grundsätzen der Lehre und Forschung<br />
unseren eigenen Anforderungen entsprechen.<br />
Studienangebot und Umfeld müssen<br />
für unsere Studenten attraktiv sein.<br />
Wichtig ist auch, dass potentielle Partner bei<br />
einem Austausch von Studierenden einem<br />
gegenseitigen Verzicht auf Studiengebühren<br />
zustimmen, Unterstützung bei der Wohnungssuche<br />
leisten sowie Visumbeschaffung<br />
und Studienberatung zusichern. An den<br />
beiden <strong>Hochschule</strong>n muss jeweils mindestens<br />
ein Professor die Rolle eines „Paten“<br />
übernehmen und durch ständigen Kontakt<br />
<strong>factum</strong> fragt die EU-Referenten<br />
Internationales Handeln lebt von gegenseitigem<br />
Verstehen und Vertrauen. Das Wissenschaftsministerium<br />
Baden-Württemberg hat bereits vor über<br />
40 Jahren erste zwischenstaatliche Vereinbarungen<br />
mit Partnerstaaten in den USA abgeschlossen, die bis<br />
heute das Fundament für die bilateralen Landeshochschulprogramme<br />
bilden. Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> nimmt<br />
aktiv an dem landesweiten Austauschprogramm mit<br />
der privaten Kettering University in Flint/Michigan<br />
teil. Dieses speziell auf die Fachhochschulen des<br />
Landes zugeschnittene Programm, das kommendes<br />
Jahr sein 15-jähriges Bestehen feiert, ermöglichte<br />
bereits 1424 Austausch-Studierenden (davon 410<br />
über <strong>Ulm</strong>) einen Studien- und Praxisaufenthalt in<br />
Flint und Baden-Württemberg.<br />
Nicht nur der Austausch, sondern auch die Präsentation<br />
des Landes im In- und Ausland bilden wichtige<br />
Elemente internationalen Handelns. Über Baden-<br />
Württemberg International betreibt das Land deshalb<br />
ein gezieltes Außenwissenschaftsmarketing. Dieses<br />
dient auch dazu, Spitzenkräfte sowie Nachwuchswissenschaftler<br />
für das Land zu rekrutieren. Auf großes<br />
Interesse stieß die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> beispielsweise<br />
mit ihrer Präsentation des CardioScouts - ein Mini-<br />
EKG-Gerät für Risikopatienten - auf dem Euroscience<br />
Open Forum in München 2006.<br />
<strong>factum</strong> fragt IVECO<br />
Andere Kulturen, andere Sitten, alternative Lösungen<br />
- Begriffe, die jeder versteht. Die erste Auslandserfahrung<br />
machen wir oft im Urlaub, oder wenn<br />
Ausländer bei uns Urlaub machen oder arbeiten. Wir<br />
werden mit uns selbst konfrontiert, weil die Art und<br />
Weise, wie Ausländer mit einer Situation umgehen,<br />
anders sein kann, wie wir es gelernt haben. Diese<br />
Erfahrungen mit anderen Völkern und Kulturen,<br />
machen uns neugierig. Diese Menschen zeigen uns<br />
alternative Lösungen für Fragen und Probleme, was<br />
uns anregt, darüber zu reflektieren, ob die Alternative<br />
eine bessere Lösung sein könnte.<br />
Unserer Erfahrung nach kehren junge Ingenieure,<br />
die im Rahmen des <strong>Ulm</strong>er Modells ein Semester im<br />
Ausland verbrachten, gereift zurück. Im Ausland sind<br />
Ingenieure auf sich selbst angewiesen. Man lernt auf<br />
einem ganz natürlichen Wege, was entscheiden bedeutet,<br />
und man lernt sich selbst neu kennen. Damit<br />
eröffnen sich neue Wege, um Herausforderungen<br />
anzugehen. Ingenieure, die ausländische Kontakte<br />
pflegen, entwickeln ein stärkeres relativierendes Verständnis,<br />
wodurch sie mehrere Lösungs-Alternativen<br />
für ein Problem generieren können. Gerade diese<br />
Ingenieure sind in global operierenden Unternehmen<br />
wie unserem gefragt. Sie helfen uns, bei der Weiterentwicklung<br />
unserer Produkte die Kollegen aus dem<br />
Ausland zielorientiert einzubinden.<br />
Ines Busch ist Referentin<br />
für EU- und Internationale<br />
Beziehungen im<br />
baden-württembergischen<br />
Wissenschaftsministerium.<br />
LEITTHEMA 05<br />
Laurens Snieders ist<br />
Vorstandsmitglied und<br />
Arbeitsdirektor bei IVECO<br />
Deutschland.