Konzeption des Betreuten Wohnens - Initiative zur sozialen ...
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<strong>sozialen</strong> und psychischen Situation sowie in der Verhinderung von Verwahrlosung und<br />
Verelendung.<br />
Bei Personen, die hinsichtlich ihrer Abstinenz gering motiviert sind, liegen die Ziele der<br />
Betreuungsarbeit in der Verlängerung von Abstinenzphasen. In Zeiten <strong>des</strong> Suchtmittelkonsums<br />
bieten wir Hilfen <strong>zur</strong> Beendigung dieser Phase, um ein Abrutschen in die Verwahrlosung zu<br />
verhindern. Das auf einen längeren Zeitraum angelegte Wohnen in einer betreuten<br />
Wohngemeinschaft ist für einige NutzerInnen eine wesentliche Unterstützung in ihrem Bemühen<br />
um eine abstinente Lebensweise. Nicht selten kommt es für diese eher älteren Menschen zu einer<br />
Beheimatung in der Wohngemeinschaft.<br />
Eine weitere Gruppe von Suchtkranken nutzt unser Betreuungsangebot als Begleitung für den<br />
Übergang von einem Klinik- oder Wohnheimaufenthalt in eine eigene Wohnung mit dem Ziel, ohne<br />
regelmäßige Betreuung zu leben.<br />
Die Zuordnung zu einer der genannten Personengruppen und die damit verbundenen Ziele der<br />
Betreuungsarbeit sind nicht statisch. Die Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Gruppen dient<br />
dem Ziel, die NutzerInnen in ihren jeweiligen Entwicklungspotenzialen angemessen begleiten und<br />
unterstützen zu können.<br />
3.4 Krisenarbeit: Der Rückfall<br />
Einen Rückfall verstehen wir als Ausdruck eines krisenhaften Zustan<strong>des</strong>. Die Hilfen <strong>zur</strong><br />
Überwindung dieser Krise bieten den NutzerInnen die Möglichkeit, die eigenen Verhaltensweisen<br />
zu reflektieren und geben Unterstützung bei der Erarbeitung und Umsetzung alternativer<br />
Handlungsmuster.<br />
Wenn eine körperliche Entgiftung erforderlich ist, sollte dies unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, ob<br />
dafür eine Klinikeinweisung sinnvoll ist, muss im Einzelfall entschieden werden.<br />
Weder die Tatsache eines Rückfalls noch die Entscheidung einer/eines NutzerIn für eine stationäre<br />
Therapie führt <strong>zur</strong> Kündigung <strong>des</strong> Miet- und Betreuungsverhältnisses. Häufen sich jedoch die<br />
Rückfälle oder gelingt es nicht, an das abstinente Leben anzuknüpfen, wodurch die Gemeinschaft<br />
dauerhaft gefährdet wird, werden die Verträge gekündigt.<br />
In diesem Fall erhält die/der NutzerIn Hilfe bei der Suche nach einer anderen Wohnung oder<br />
Unterkunft.<br />
4 Betreutes Wohnen für Menschen mit Drogenabhängigkeit<br />
4.1 Zielgruppe<br />
Dieses Angebot richtet sich an erwachsene Männer und Frauen, die drogenabhängig sind<br />
und/oder substituiert werden und/oder aktuell Drogen konsumieren.<br />
In der Regel konsumieren die NutzerInnen dieses Angebotes bereits seit vielen Jahren Drogen und<br />
haben bereits mehrere Anläufe <strong>zur</strong> Überwindung ihrer Drogenabhängigkeit unternommen.<br />
4.2 Störungs-/Krankheitsverständnis<br />
Wir gehen davon aus, dass Drogenabhängigkeit somatische, psychische und soziale Ursachen<br />
hat. Wir verstehen unserer Arbeit als Teil einer Behandlung, die im Sinne einer ganzheitlichen<br />
Sichtweise diesen Ursachenkomplex berücksichtigt.<br />
Die Überwindung der Drogenabhängigkeit ist keine Voraussetzung für die Inanspruchnahme<br />
unserer Hilfsangebote. Dem zu folge halten wir es auch für unsere Aufgabe, die NutzerInnen bei<br />
der Bewältigung <strong>des</strong> Alltags unabhängig von ihrem Drogenkonsum zu unterstützen. Langfristig ist<br />
jedoch die Aufnahme einer Beschäftigung und eine Substitutionsbehandlung bzw. ein kontrollierter<br />
Drogengebrauch ein wichtiger Baustein zum Verbleib in der WG. 9