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CIV NRW - Cochlear Implant Verband Nordrhein-Westfalen e.V.

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<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong><br />

News<br />

2/2013


<strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> Centrum Ruhr:<br />

Ihr Kompetenzteam für<br />

neues Hören<br />

Gemeinsam mit der HNO-Klinik der Universität Essen gründeten wir 1995 das<br />

<strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> Centrum Ruhr. Dieses Konzept bietet die Möglichkeit der ambulanten<br />

ReHabilitation, sprich: Die Patienten bleiben in ihrer gewohnten Umgebung.<br />

Unsere Leistungen beinhalten präoperative Beratungs- und Informationsgespräche,<br />

die individuelle Anpassung der Sprachprozessoren inklusive Upgrade für ältere CIs<br />

und Beratung über technisches Zubehör. Die Hör- und Sprachtherapie für Kinder,<br />

Jugend liche und Erwachsene erfolgt als Einzel- oder Gruppentraining.<br />

Daneben bieten wir zusätzliche Angebote wie Musiktherapie und sorgen für intensiven<br />

Erfahrungsaustausch, z. B. beim CI-Sommerfest.<br />

CI Centrum Ruhr – eine Kooperation der HNO-Universitätsklinik Essen und der Bagus GmbH & Co. KG<br />

<strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> Centrum Ruhr<br />

Plümers Kamp 10 | 45276 Essen<br />

Tel: 0201. 8 51 65 50<br />

Fax: 0201. 8 51 65 52<br />

info@cic-ruhr.de<br />

Bagus Optik + Hörtechnik<br />

Bochumer Str. 40 | Essen<br />

Scheidtmanntor 2 | Essen<br />

Albertus-Magnus-Str. 16 | Duisburg<br />

www.bagus-gmbh.de


Allgemeines - Vorwort<br />

Allgemeines<br />

Seite<br />

Vorwort 3<br />

Was ist ein CI? Grafik 4<br />

Kontaktadressen Vorstand des <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> e.V. und Impressum 5<br />

CI-Kliniken <strong>NRW</strong><br />

7 ff<br />

Selbsthilfegruppen <strong>NRW</strong><br />

13 ff<br />

Liebe Leser - Aufruf 13<br />

Infos aus dem Internet – auch ohne Internetzugang 53<br />

Mitgliedsantrag<br />

44f<br />

DANK an die Förderer 21<br />

Terminankündigung 2014 35<br />

Redaktionsschluss 2014 21<br />

Kolumne - Diese Rechnung darf nicht aufgehen! 22<br />

Medizin - Technik – Rehabilitation<br />

Das Behandlungszentrum für Hörgeschädigte der LWL-Klinik Lengerich stellt sich vor 5ff<br />

Gestärkte Eltern durch frühe familienzentrierte Hilfe - Münsteraner Elternprogramm 8 ff<br />

Rehakliniken für Hörgeschädigte 12<br />

REHACARE 2013 12<br />

Maus-Studie: Forscher züchten Innenohr-Härchen aus Stammzellen 14<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Notfallkarte für CI-Träger 14<br />

Von Lesern für Leser<br />

Mut zum CI - es ist nie zu spät 16<br />

Geburtstagsfeier mit Hindernissen 16<br />

Man ist behindert - man wird behindert, im Arbeits- und Berufsleben<br />

16ff<br />

Meine Erfahrungen mit dem Neptune Sprachprozessor 18<br />

Von angreifenden Wespen und einem abgetauchten CI-Prozessor 20<br />

Buchbesprechung „Besser Arm ab als arm dran“, Martin Fromme<br />

20ff<br />

Buchbesprechung „Taube Nuss“, Alexander Görsdorf 24<br />

Recht<br />

Hörgeräte & Co. – Was zahlt die Kasse? BARMER GEK informiert<br />

24ff<br />

Negative Erfahrung mit der Bewilligung von FM-Anlagen 26<br />

Rechtsanwälte für Hörbehindertenrecht 26<br />

Ausgleichsabgabe<br />

26ff<br />

Selbsthilfegruppen<br />

CI-SHG HÖRTREFF RUHRGEBIET WEST 28<br />

CI-SHG für Kinder „Südwestfalen“ gegründet 28<br />

Verein "Eltern hörgeschädigter Kinder e.V. Unna" stellt sich vor 29<br />

Sommerfest der CI-SHG Hamm 30<br />

Tagesfahrt nach Münster, CI-SHG Ruhrgebiet Nord 31<br />

Hörcafé, Bielefeld 33<br />

Seminare<br />

Abenteuer des Lesens - Literaturseminar in Paderborn<br />

34ff<br />

Tangoworkshop 35<br />

Meine Hörbehinderung in der Familie 37<br />

Ankündigung GL-Workshop 29.03.2014, Gelsenkirchen 39<br />

Ankündigung Literaturseminar „FREMDE und HEIMAT?“ 4.-6.07.2014, Paderborn 40<br />

Ankündigung Wochenendseminar vom 21. bis 23. März 2014, Oberrot 41<br />

Aktuelle Infos<br />

JHV und Sommerfest des <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> e. V. 41<br />

Heimatnahe Nachjustierung der CI-Einstellungen, Hörzentrum Rheine 42<br />

Marktplatz der Möglichkeiten 42<br />

Motivation durch Kompetenz 43<br />

Der Selbsthilfe ein Gesicht geben - WIR FÜR MICH. SELBSTHILFE WIRKT.<br />

46f<br />

Eröffnungsfeier des Essener Zentrums für seltene Erkrankungen (EZSE) 47<br />

DGS Handballnationalmannschaft macht mit beim Inklusionsprojekt 48<br />

LVR-Luise-Leven-Schule Krefeld stellt sich vor<br />

49ff<br />

Förderschulen <strong>NRW</strong> - Schwerpunkt Hören und Kommunikation 51<br />

Modellprojekt Miteinander Arbeiten (MIAR) - Inklusion 52<br />

Hörlösung - Informationsplattform für hörgeschädigte Menschen 52<br />

Studie Hörschädigung in der Familie<br />

52f<br />

Ludwig van Beethoven, sein Gehörleiden aus persönlicher und medizinischer Sicht 53f<br />

Marlies Wulf<br />

Liebe Leser der <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News,<br />

arbeitsintensive Monate liegen hinter uns,<br />

wieder haben der Vorstand und das Redaktionsteam<br />

des <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> seit der letzten<br />

Ausgabe der <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News viele Termine<br />

und Veranstaltungen wahrgenommen.<br />

Wahrgenommen als Ehrenamtliche, wobei<br />

so mancher dieses Teams auch noch berufstätig<br />

ist. Also keine Selbstverständlichkeit<br />

- dem gebührt mein großer Respekt.<br />

Deshalb erlaube ich mir an dieser Stelle,<br />

diesem Team dafür mein ganz großes Dankeschön<br />

und Hochachtung auszusprechen.<br />

In dieser Ausgabe habe ich wieder vielfältige<br />

Themen zusammengetragen. Ich hoffe, Sie<br />

haben etwas Zeit mitgebracht, um sich darüber<br />

zu informieren. Ganz besonders hat<br />

mich die Kampagne „Der Selbsthilfe ein Gesicht<br />

geben - WIR FÜR MICH. SELBSTHILFE<br />

WIRKT“ berührt. Auf dem Titelbild sehen sie<br />

einen der Propagandisten, den Magier Akwils<br />

alias Johannes Sliwka, selbst CI-Träger.<br />

Lesen sie ab S. 46 und lassen sich verzaubern.<br />

Ab S. 16 finden Sie im Themenkatalog<br />

unter der Rubrik „VonLesern für Leser“<br />

spannende Erfahrungsberichte, die immer<br />

wieder ergreifend sind.<br />

Ich wünsche Ihnen eine ruhige Vorweihnachtszeit,<br />

eine Zeit der Besinnung, Zeit auf<br />

eine Rückschau auf das vergangene Jahr -<br />

und gönnen Sie sich ein paar Tage zum Regenieren.<br />

Sie werden mit einem energiegeladenen<br />

Start ins neue Jahr belohnt werden.<br />

Frohe Weihnachten und ein gesundes neues<br />

Jahr wünschen Ihnen der Vorstand und<br />

das Redaktionsteam.<br />

Marlies Wulf<br />

Chefredakteurin<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 3


Allgemeines - Was ist ein CI?<br />

Cochlea-<strong>Implant</strong>at-System<br />

Ein <strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> (englisch) oder Cochlea-<strong>Implant</strong>at (lat./eingedeutscht),<br />

CI abgekürzt, ist eine Innenohrprothese für hochgradig<br />

schwerhörige und gehörlose Kinder und Erwachsene, denen herkömmliche<br />

Hörgeräte wenig oder gar keinen Nutzen mehr bringen.<br />

Sprache, Klang, Geräusch usw. wahrnimmt.<br />

Voraussetzung für die Versorgung mit einem CI ist ein intakter Hörnerv.<br />

Die erforderliche Untersuchung wird mit einem sogenannten Nadeltest<br />

(Promontoriumstest) durchgeführt.<br />

Das <strong>Implant</strong>at wird in einer 2- bis 3-stündigen Operation hinter dem Ohr<br />

unter die Haut gepflanzt und ist über ein Elektrodenbündel mit der Hörschnecke<br />

(lat. Cochlea) verkabelt. Direkt am Ohr sitzt, optisch ähnlich<br />

wie ein Hörgerät, ein Sprachprozessor mit Mikrofon. Er ist mit einer Sendespule<br />

verkabelt, die per Magnet an das <strong>Implant</strong>at angedockt wird.<br />

Nach einer 4- bis 6-wöchigen Einheilungsphase kommt es zur eigentlichen<br />

Erstanpassung des Sprachprozessors. In der Fachklinik ermittelt<br />

der Techniker den individuellen Patientenparameter und speichert ihn in<br />

dem Sprachprozessor ab. Dabei spricht man von einer MAP.<br />

Das CI besteht aus zwei Teilen<br />

• innere Komponenten<br />

(nicht sichtbar) <strong>Implant</strong>at, Empfängerspule, Elektroden<br />

• äußere Komponenten<br />

(sichtbar) Mikrofon, Sprachprozessor, Sendespule mit Magnet<br />

Mit einer <strong>Implant</strong>ation werden folgende Ziele verfolgt:<br />

• (Wieder-) Herstellung des Hörvermögens<br />

• Erwerb der Lautsprachkompetenz<br />

• Sprachverstehen<br />

Weniger gebräuchlich, aber dennoch hin und wieder<br />

zu lesen, ist die Schreibweise <strong>Cochlear</strong>implantat.<br />

Dies ist zum einen eine Eindeutschung des englischen<br />

Begriffs „cochlear implant“, zum andern eine<br />

Anlehnung an den Markennamen eines Herstellers<br />

solcher Systeme.<br />

Morphologisch richtig ist bei Cochlea-<strong>Implant</strong>at die<br />

Schreibweise ohne „r“ (Cochlea hat nichts mit dem<br />

lat. Chochlear (Löffel) zu tun. Der englische Name<br />

<strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> verlangt das „r“.<br />

Da das Hören mit einem CI nicht mit einem normalen<br />

Hören vergleichbar ist und auch die Abläufe der<br />

Hörsituationen beider Fälle nicht vergleichbar sind,<br />

sind Information und Aufklärung dringend notwendig.<br />

Insbesondere auch deshalb, weil es immer<br />

wieder zu Kommunikationsproblemen und technischen<br />

Fragen kommt.<br />

Wie funktioniert das CI?<br />

Während ein konventionelles Hörgerät den Schall verstärkt, wandelt das<br />

CI den Schall in elektrische Impulse um. Ein Cochlea-<strong>Implant</strong>at stimuliert<br />

direkt den Hörnerv und umgeht so die zerstörten oder fehlenden<br />

Haarzellen. Es entsteht ein Höreindruck im Gehirn, das diese Signale als<br />

Für Betroffene mit Hörproblemen und/oder auch CI-<br />

Träger ist es wichtig, sich mit anderen Betroffenen<br />

auszutauschen. Selbsthilfegruppen (kurz SHG) sind<br />

in solchen Fällen gute Anlaufstellen. Dort finden<br />

sich regelmäßig Menschen zum Informationsaustausch<br />

zusammen. Eine Liste mit Anschriften hält<br />

der <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> e.V. bereit. Fragen Sie einfach nach!<br />

Marlies Wulf<br />

übers Ohr gehauen werden | auf diesem Ohr taub sein|auf taube Ohren stoßen | bis über beide Ohren erröten |bis über beide Ohren in Arbeit<br />

4 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Medizin - Technik - Rehabilitation<br />

Das Behandlungszentrum für<br />

Hörgeschädigte der LWL-Klinik<br />

Lengerich stellt sich vor<br />

Die LWL-Klinik Lengerich, eine Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik<br />

und Neurologie, liegt am Südhang des Teutoburger Waldes zwischen<br />

den Städten Münster und Osnabrück. Innerhalb der Klinik befindet sich<br />

seit 25 Jahren das Behandlungszentrum für Hörgeschädigte mit seinen vier<br />

Schwerpunktstationen.<br />

Kontaktadressen<br />

Vorstand des <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong><br />

und Impressum<br />

1. Vorsitzende<br />

Elvira Mager<br />

Sadeckistr.9 | 46284 Dorsten<br />

Tel.: 02362 71145 | Fax: 02362 776214<br />

elvira-mager@civ-nrw.de<br />

..............................................................................<br />

Geschäftsführer<br />

Franz Poggel<br />

Prozessionsweg 8 | 59457 Werl<br />

Tel.: 02922 2393 | Fax: 02922 866423<br />

franz-poggel@civ-nrw.de<br />

..............................................................................<br />

Diese Abteilung wird in der Klinik seit vielen Jahren gleichberechtigt neben anderen<br />

Abteilungen für Hörende (etwa Allgemeinpsychiatrie, Gerontopsychiatrie<br />

und Suchtbehandlung) geführt. Das Angebot für seelisch erkrankte und suchterkrankte<br />

gehörlose und schwerhörige Menschen ist aktuell auf zwei Häuser<br />

(Haus 23 und Haus 07) verteilt. Ferner besteht die Möglichkeit einer ambulantpsychiatrischen<br />

Versorgung für Hörgeschädigte.<br />

Insgesamt werden auf den Stationen bis zu 40 hörgeschädigte Menschen versorgt.<br />

Dabei handelt es sich meist um Gehörlose, aber auch viele stark Schwerhörige<br />

und CI-Träger. Das oberste kommunikative Ziel ist die „Total Communication“,<br />

d. h. Berücksichtigung aller kommunikativer Notwendigkeiten des<br />

einzelnen Patienten mit dem Schwerpunkt Deutsche Gebärdensprache (DGS),<br />

aber auch lautsprachbegleitende Gebärden. Für schwerhörige Menschen stehen<br />

ferner FM-Übertragungsanlagen in beiden Häusern zur Verfügung.<br />

Schriftführerin<br />

Bernadette Weibel<br />

Dormagener Str. 20 | 45772 Marl<br />

Tel.: 02365 66589<br />

bernadette–weibel@civ-nrw.de<br />

Stand 10 -13<br />

Impressum<br />

<strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> <strong>Verband</strong> <strong>NRW</strong> e.V.<br />

Chefredaktion:<br />

Marlies Wulf, Am Wäldchen 19, 59069 Hamm<br />

E-Mail: marlies-wulf@civ-nrw.de<br />

Layout & Druck:<br />

Kemna Druck Kamen ·<br />

Gutenbergstr. 6-8 · 59174 Kamen<br />

E-Mail: info@kemna-druck.de<br />

Das Therapieangebot am Behandlungszentrum für Hörgeschädigte<br />

Im Behandlungszentrum werden alle Formen psychischer Erkrankungen und<br />

Suchterkrankungen behandelt. Die Stationen haben verschiedene Schwerpunkte:<br />

Die Station 07.1-1 ist überwiegend psychotherapeutisch ausgerichtet, dort werden<br />

zum Beispiel Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen,<br />

Zwangsstörungen, dissoziative Störungen, posttraumatische Belastungsstörungen<br />

und Anpassungsstörungen behandelt. Auch psychosomatisch Erkrankte<br />

können hier aufgenommen werden.<br />

Die Station 23/1 ist eine beschützte, zeitweilig geschlossene Station. Hier wird<br />

ein Angebot für Menschen vorgehalten, die beispielsweise akut an Schizophrenie<br />

oder einer bipolaren Störung erkrankt sind, zunehmend auch für Menschen mit<br />

einer Demenz. Insbesondere werden dort Personen behandelt, die aufgrund der<br />

Schwere ihrer Erkrankung fremd- oder selbstgefährdend sind.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Manuskriptkürzungen/-änderungen behält sich die<br />

Redaktion vor. Die Publikation <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News verfolgt<br />

das Ziel, neutral und objektiv zu berichten. Viele<br />

Berichte werden von Menschen verfasst, die keine<br />

journalistische Ausbildung haben oder dahingehend<br />

über entsprechendes Hintergrundwissen verfügen.<br />

Daher behält sich die Redaktion der <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News<br />

das Recht vor, eingesandte Texte zu prüfen und hinsichtlich<br />

des vorgegebenen Layouts zu kürzen. Auch<br />

bezüglich versteckter Werbebotschaften besteht von<br />

Seiten der Redaktion eine Prüfpflicht. Die Redaktion<br />

der <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News folgt einem Themenkatalog. Sie<br />

wird aber auch, aus aktuellen Anlässen, auf zeitnahe<br />

Themen eingehen. Daher ist es durchaus möglich,<br />

angeforderte Berichte erst in anderen Ausgaben<br />

erscheinen zu lassen. Für nicht angeforderte Manuskripte<br />

oder Bilder besteht keine Gewähr für eine<br />

Veröffentlichung.<br />

stecken | bis über beide Ohren verliebt sein |bis über beide Ohren verschuldet sein |<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 5


Medizin - Technik - Rehabilitation<br />

Für Hörgeschädigte mit einer Suchterkrankung gibt<br />

es zwei verschiedene stationäre Angebote: Suchterkrankte<br />

können auf der Station 23/2 eine qualifizierte<br />

Entzugsbehandlung vom Suchtmittel bekommen.<br />

Auf dieser Station werden zudem Menschen mit verschiedenen<br />

bzw. mehreren gleichzeitig bestehenden<br />

Störungen, also einer Suchterkrankung wie auch beispielsweise<br />

einer zusätzlichen Depression oder einer<br />

Schizophrenie, behandelt.<br />

dem Patienten und dem Behandlungspersonal beendet. Die Länge der<br />

Behandlung richtet sich nach der Form der Erkrankung und den Fortschritten<br />

in der Behandlung.<br />

Kostenträger der stationären, tagesklinischen und ambulanten Behandlung<br />

ist die Krankenkasse. Bei der Suchtrehabilitation werden die Kosten<br />

nach Antragstellung zumeist von der Deutschen Rentenversicherung<br />

übernommen.<br />

Hörgeschädigte, die eine tiefer gehende Behandlung<br />

ihrer Suchterkrankung benötigen und wünschen,<br />

können an dem Rehabilitationsangebot einer Suchtlangzeittherapie<br />

auf der Station 07.1-2 teilnehmen.<br />

Diese erfolgt jedoch erst nach Klärung der Kostenübernahme<br />

und körperlicher Entwöhnung vom<br />

Suchtmittel, z. B. auf der Station 23/2.<br />

Nicht immer ist eine stationäre Behandlung bei psychiatrischer<br />

Erkrankung erforderlich. Das kann in einem<br />

ersten ambulanten Vorstellungsgespräch durch<br />

die in der Abteilung tätigen Therapeuten überprüft<br />

werden. Bei der Gelegenheit wird dann mit dem Betroffenen<br />

über die weiteren empfohlenen Schritte zur<br />

Genesung bzw. psychischen Stabilisierung gesprochen.<br />

Häufig ist auch eine ausschließlich ambulante<br />

psychiatrische / psychotherapeutische Behandlung<br />

ausreichend. Die ambulante psychiatrische Behandlung<br />

kann durch unser Behandlungszentrum geleistet<br />

werden. Jedoch verfügen wir leider nicht über<br />

genügend personelle Kapazität, um höher frequente<br />

ambulant-psychotherapeutische Behandlungen anbieten<br />

zu können.<br />

Damit der Behandlungserfolg auch nach der Entlassung<br />

möglichst lange bestehen bleibt, haben die<br />

Hörgeschädigten die Möglichkeit einer weiteren ambulant-psychiatrischen<br />

Behandlung in unserer Abteilung<br />

im Rahmen der poststationären Nachsorge.<br />

In Ausnahmefällen können Hörgeschädigte bei ausreichender<br />

Stabilität, wenn sie nicht zu weit vom Behandlungszentrum<br />

entfernt wohnen, auch in einem<br />

tagesklinischen Rahmen behandelt zu werden. Dies<br />

bedeutet, der Patient oder die Patientin übernachtet<br />

zu Hause und nimmt an dem Therapieangebot der<br />

entsprechenden Station montags bis freitags von<br />

beispielsweise 9:00 bis 17:00 Uhr teil.<br />

Die Behandlung im Behandlungszentrum erfolgt in<br />

der Regel auf freiwilliger Basis. Sie wird nach gemeinsamer<br />

Absprache zwischen der Patientin bzw.<br />

Das Mitarbeiterteam besteht aus verschiedenen Berufsgruppen<br />

Die Behandlung wird durch ein multiprofessionelles Behandlungsteam<br />

gewährleistet. Ärzte, Pflegekräfte, Psychologen, Sozialpädagogen, Suchttherapeuten<br />

und Ergo-Therapeuten arbeiten an der Genesung der Patientinnen<br />

und Patienten. Auch stehen Sportpflegekräfte und in Einzelfällen<br />

Physiotherapeuten zusätzlich zur Verfügung.<br />

Unterschiedliche Krankheiten – unterschiedliche Behandlungsschwerpunkte<br />

Die Behandlung der Erkrankungen erfolgt mit unterschiedlichen Schwerpunkten:<br />

Psychotherapeutische Gruppen- und Einzelgespräche werden<br />

ebenso angeboten wie eine dem individuellen Einzelfall entsprechende<br />

medikamentöse Therapie.<br />

Soziotherapeutische Angebote, wie bspw. das gemeinsame Kochen, dienen<br />

ebenso der Genesung wie regelmäßige Sportangebote. Arbeitstherapeutische<br />

Angebote in den Bereichen Holz, Papierverarbeitung, Bürotraining,<br />

Gartenarbeit und Fahrradwerkstatt stehen als zusätzliches Angebot<br />

bereit. Zudem besteht die Möglichkeit der künstlerischen und kreativen<br />

Gestaltung. Es kann auch das Erlernen eines Entspannungsverfahrens<br />

zum Therapieprogramm gehören.<br />

Die Schwerpunkte der<br />

Therapie werden in enger<br />

Abstimmung zwischen<br />

den Betroffenen<br />

und dem Team abgestimmt.<br />

Sie werden in<br />

größeren Abständen<br />

überprüft und, wenn<br />

nötig, neu vereinbart.<br />

Diese werden also je-<br />

Das kannst du dir hinter die Ohren schreiben | das Ohrensausen |Dein Wort in Gottes Ohr! | Der lässt sich nicht übers Ohr hauen | die Ohren<br />

6 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Medizin - Technik - Rehabilitation<br />

weils für den einzelnen Patienten und seine besondere Behandlungssituation<br />

festgelegt.<br />

Der Austausch mit Gleichgesinnten wirkt heilend<br />

Häufig haben hörgeschädigte Menschen im Rahmen ihrer Erkrankung<br />

mit sozialer Isolation zu kämpfen, daher profitieren die Patientinnen und<br />

Patienten erheblich von der Begegnung untereinander. Diese wird gefördert<br />

durch ergänzende Freizeitangebote und Gruppenaktivitäten.<br />

Selbstverständlich werden Angehörige, wenn erforderlich und gewünscht,<br />

in den Behandlungsprozess, beispielsweise mittels Paargesprächen, eingebunden.<br />

Wie können Sie uns erreichen?<br />

Die Kontaktaufnahme zu unserem Hause erfolgt über das Sekretariat.<br />

Hier können Informationen eingeholt und gegebenenfalls stationäre Aufnahmetermine<br />

oder ambulante Termine vereinbart werden.<br />

Unsere Adresse:<br />

LWL Klinik Lengerich<br />

Behandlungszentrum für Hörgeschädigte<br />

Parkallee 10, 49525 Lengerich<br />

Tel.: 05481 12 279, Fax: 05481 12 465<br />

E-Mail: bzh-lengerich@wkp-lwl.org<br />

Internet: www.lwl-klinik–lengerich.de<br />

Chefärztin: Frau Dr. Ulrike Gotthardt<br />

Frau Gotthardt ist selbst gehörlos und kann telefonisch mittels Dolmetscher<br />

zu folgenden Telefonzeiten erreicht werden: Montags, mittwochs,<br />

freitags von 09.00 bis 10:30 Uhr unter der Nummer 05481 12 255.<br />

Die Autoren des Artikels:<br />

Kontaktadressen<br />

CI-Kliniken <strong>NRW</strong><br />

Aachen<br />

Universitäts-HNO Klinik der RWTH<br />

Univ.-Prof. Dr. Martin Westhofen<br />

Pauwelsstr. 30 | 52074 Aachen<br />

Fon: 02 41/80 895 62 o. 02 41/80 889 51<br />

Fax: 02 41/80 824 19<br />

E-Mail: hno@ukaachen.de<br />

www.hno.ukaachen.de<br />

..............................................................................<br />

Bielefeld<br />

HNO-Klinik am Klinikum Bielefeld-Mitte<br />

Prof. Dr. med. Holger Sudhoff<br />

Teutoburger Str. 50 | 33604 Bielefeld<br />

Fon: 05 21/58 133 01<br />

Fax: 05 21/58 133 99<br />

info@klinikumbielefeld.de<br />

www.klinikumbielefeld.de<br />

..............................................................................<br />

Bochum<br />

CI-Zentrum Ruhrgebiet<br />

St. Elisabeth Krankenhaus<br />

Prof. Dr. med. Stefan Reinhard Dazert<br />

Bleichstr. 15 | 44787 Bochum<br />

Fon: 02 34/6 123 90<br />

Fax: 02 34/6 123 91<br />

info-hno@klinikum-bochum.de<br />

www.ruhr-uni-bochum.de/hno-klinik<br />

..............................................................................<br />

Bonn<br />

Universitäts-HNO Klinik<br />

Prof. Dr. Friedrich Bootz<br />

Sigmund-Freud-Straße 25 | 53127 Bonn<br />

Fon: 02 28/27 855 512<br />

Fax: 02 28/28 768 30<br />

hno-bonn@ukb.uni-bonn.de<br />

www.hno.uniklinik-bonn.de/index-fr-ie.php<br />

Dr. Johanna Tuschmann<br />

Stationsärztin<br />

Fachärztin für Psychiatrie,<br />

Psychotherapie und Neurologie<br />

Thomas Ludwig-Lang<br />

Dipl.-Sozialpädagoge/<br />

Sozialtherapeut<br />

..............................................................................<br />

Dortmund<br />

HNO-Klinik am Klinikum Dortmund<br />

Prof. Dr. Thomas Deitmer<br />

Beurhausstr. 40 | 44137 Dortmund<br />

Fon: 02 31/95 321 520<br />

hno@klinikumdo.de<br />

www.klinikumdo.de<br />

offen halten |die Ohren spitzen |die Ohren steif halten |Du bist ja noch nicht<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 7


Medizin - Technik - Rehabilitation<br />

Gestärkte Eltern durch frühe familienzentrierte Hilfe -<br />

das Münsteraner Elternprogramm zur Kommunikationsförderung<br />

bei Säuglingen und Kleinkindern mit Hörschädigung<br />

Im Dialog von Anfang an!<br />

Kommunikation beginnt bei allen Kindern bereits vor den ersten Wörtern<br />

und zwar direkt nach der Geburt. Eltern kommunizieren mit ihrem Säugling<br />

über Blickkontakt, Berührung und Nachahmung von Stimme, Mimik<br />

und Bewegung. Diese erste Kommunikation ist Grundstein für die Sprachentwicklung<br />

eines jeden Kindes.<br />

Auch für Säuglinge mit Hörschädigung sind diese frühen Dialoge mit ihren<br />

Eltern wesentlich für die Hör-Sprachentwicklung. Forschungsergebnisse<br />

zeigen, dass sich diese Kinder sprachlich besser entwickeln, wenn - neben<br />

der frühen Versorgung mit Hörgeräten - ihre Eltern möglichst direkt nach<br />

der Diagnosestellung eine familienzentrierte Unterstützung erfahren [1,2].<br />

Familienzentriert bedeutet, dass sowohl die Beziehung und Interaktion der<br />

Eltern mit ihrem Kind, als auch die aktive Beteiligung der Eltern am Förderprozess<br />

im Mittelpunkt stehen. Auch für Kinder mit Cochlea-<strong>Implant</strong>at<br />

(CI) zeigt sich, dass eine gute Qualität der Eltern-Kind-Interaktion und des<br />

sprachlichen Angebots wesentlich für eine erfolgreiche Lautsprachentwicklung<br />

ist [3,4].<br />

„Mein Kind ist hörgeschädigt!“ Früh erkannt – und dann?<br />

Diese häufig überraschende Diagnose bedeutet für die Familie eines Neugeborenen<br />

eine Herausforderung. „Wie verhalte ich mich nun gegenüber<br />

meinem Kind, wenn es mich schlecht oder auch gar nicht hören kann?“<br />

oder „Wie kann ich mein Kind beim Hören- und Sprechen-Lernen unterstützen?“<br />

Das sind Fragen, die betroffene Eltern häufig an uns richten.<br />

Das Münsteraner Elternprogramm<br />

zur Kommunikationsförderung<br />

von Säuglingen und<br />

Kleinkindern mit Hörschädigung<br />

(MEP) wurde speziell für<br />

Mütter und Väter entwickelt,<br />

die gerade von der Hörschädigung<br />

ihres Kindes erfahren<br />

haben. Es handelt sich um eine<br />

dreimonatige familienzentrierte<br />

Unterstützung möglichst direkt<br />

nach Diagnosestellung. Dabei<br />

wird die Stärkung ihrer intuitiven elterlichen Fähigkeiten als Grundlage für<br />

die natürliche Förderung der kindlichen Hör- und Lautsprachentwicklung<br />

im familiären Alltag besonders hervorgehoben. Es geht also nicht um ein<br />

Training einer neuen Kommunikationsmethode, sondern um eine Bestärkung<br />

der natürlichen Eltern-Kind-Kommunikation, die durch die Diagnose<br />

„Mein Kind hört mich schlecht/nicht.“ erfahrungsgemäß beeinträchtigt<br />

sein kann.<br />

Das MEP basiert auf einer kommunikationsorientierten<br />

und natürlich hörgerichteten Förderung in Anlehnung<br />

an den normalen Spracherwerb. Es wurde<br />

vor dem Hintergrund langjähriger Erfahrung in der<br />

Frühförderung von Kindern mit Hörschädigung und<br />

der Habilitation nach früher Cochlea-<strong>Implant</strong>ation<br />

an unserer Klinik entwickelt. Wir führen es hier seit<br />

2009 regelmäßig durch. Das Elternprogramm ist<br />

eine Kurzintervention als Ergänzung zur häuslichen<br />

Hörfrühförderung und findet entweder vor Beginn<br />

oder als Modul dieser Maßnahme statt. Für Kinder,<br />

die an unserem CICM (Cochlea <strong>Implant</strong> Centrum<br />

Münsterland des Universitätsklinikums Münster)<br />

CIs erhalten, ist das MEP ein Bestandteil des Förderkonzepts<br />

vor und/oder nach der Operation. Das MEP<br />

nimmt Elemente und Inhalte aus bewährten Elternprogrammen<br />

für hörende Kinder (z. B. mit Risiko für<br />

eine Sprachentwicklungsstörung) auf, verändert und<br />

erweitert diese, um den speziellen Bedürfnissen von<br />

Familien mit hörgeschädigten Säuglingen und Kleinkindern<br />

auf vorsprachlichem Entwicklungsniveau<br />

gerecht zu werden (zum Konzept siehe Reichmuth,<br />

Glanemann, Embacher, 2013).<br />

Ziele des Münsteraner Elternprogramms: Einerseits<br />

möchten wir Eltern möglichst schnell nach der Diagnosestellung<br />

begleiten und stärken, vor allem in der<br />

Kommunikation mit ihrem hörgeschädigten Kind.<br />

Auch geben wir Einblick in die Hör- und Sprachentwicklung<br />

hörender und hörgeschädigter Kinder und<br />

vermitteln das Hören- und Sprache-Lernen im Alltag.<br />

Andererseits ermöglichen wir den Eltern, sich früh<br />

mit anderen betroffenen Familien in vergleichbarer<br />

Lebenssituation auszutauschen. Diese Begegnungen<br />

erleben Eltern als sehr hilfreich und entlastend,<br />

und setzen den Kontakt oft nach Abschluss des<br />

Programmes in privatem Rahmen fort. Das Konzept<br />

des MEP kombiniert Eltern-Gruppenstunden mit individueller<br />

Einzelberatung. So lernen Eltern in einer<br />

kleinen Gruppe von vier bis sechs Familien kommunikative<br />

Verhaltensweisen kennen, die ihrem Kind in<br />

trocken hinter den Ohren! |Du sitzt wohl auf deinen Ohren! | Er hat es faustdick hinter den Ohren | Er hat mir das Fell über die... Ohren gezogen |<br />

8 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Medizin - Technik - Rehabilitation<br />

der Hör- und Sprachentwicklung besonders helfen. Sie werden dann u. a.<br />

durch Video-Feedback in individuellen Einzelberatungen unterstützt, diese<br />

Verhaltensweisen in der Interaktion mit ihrem Kind verstärkt einzusetzen.<br />

Oft wird den Eltern dabei bewusst, dass sie bereits viele der förderlichen<br />

Aspekte anwenden und beginnen dadurch, ihre eigenen Fähigkeiten wert<br />

zu schätzen.<br />

Videoausschnitt aus der Einzelberatung<br />

Der Säugling mit Hörschädigung lautiert.<br />

Seine Mutter reagiert prompt,<br />

indem sie das Lautieren melodisch<br />

nachahmt. Ihr Kind lauscht und lautiert<br />

erneut. So entsteht ein vorsprachlicher<br />

Dialog. Diese Szene wird mit der Mutter<br />

gemeinsam beim Video-Feedback angeschaut.<br />

Videoausschnitt aus der Einzelberatung<br />

Der<br />

Auch<br />

Säugling<br />

Eltern,<br />

mit<br />

die<br />

Hörschädigung<br />

sich mit Hilfe<br />

lautiert.<br />

der Beratung<br />

Seine<br />

des<br />

Mutter<br />

CI-Teams<br />

reagiert<br />

für<br />

prompt,<br />

eine Cochleaindem<br />

<strong>Implant</strong>ation<br />

sie das Lautieren<br />

bei ihrem<br />

melodisch<br />

Kind entschieden<br />

nachahmt.<br />

haben,<br />

Ihr Kind<br />

können<br />

lauscht<br />

mit<br />

und<br />

der<br />

lautiert<br />

Teilnahme<br />

am MEP bereits vor der Operation die Grundlagen für eine erfolgreiche<br />

erneut. So entsteht ein vorsprachlicher Dialog. Diese Szene wird mit<br />

der Mutter gemeinsam beim Video-Feedback angeschaut.<br />

Eltern-Kind-Kommunikation schaffen. Im Habilitationsprozess nach der<br />

<strong>Implant</strong>ation unterstützen wir die Eltern dann, an die präoperative Erfahrungen<br />

aus dem Elternprogramm anzuknüpfen. Diese Eltern erleben das<br />

MEP als wertvolle Überbrückung der „Warte“-Zeit zwischen früher Diagnose<br />

der Hörschädigung im Universellen Neugeborenen-Hörscreening und<br />

der Cochlea-<strong>Implant</strong>ation.<br />

An wen richtet sich das MEP? Das Programm richtet sich an Eltern hörgeschädigter<br />

Kinder, die eine ein- oder beidseitige Hörschädigung haben, die<br />

mit Hörgeräten (oder CIs) versorgt wurden. Die Kinder befinden sich noch<br />

auf vorsprachlichem Entwicklungsniveau (Alter drei bis achtzehn Monate),<br />

sprechen also noch gar nicht oder erst wenige Einzelwörter. Auch Eltern<br />

von Kindern mit zusätzlicher Entwicklungsverzögerung können teilnehmen.<br />

Ablauf: Das MEP besteht aus zehn Terminen in wöchentlichem Abstand:<br />

• Sechs Termine finden in einer Kleingruppe mit anderen Eltern (ohne<br />

Kinder) statt, weitere zwei Termine als Einzelberatungen mit Video-<br />

Feedback des teilnehmenden Elternteils (mit Kind). Die Teilnahme beider<br />

Eltern ist sehr willkommen.<br />

• Zur Vorbereitung und zum Abschluss der Kursteilnahme kommen die<br />

Eltern mit ihrem Kind zu einem persönlichen Beratungsgespräch. Dabei<br />

wird auch die Hör-, Sprach- und Gesamtentwicklung erhoben und<br />

mit den Eltern besprochen.<br />

Kontaktadressen<br />

CI-Kliniken <strong>NRW</strong><br />

Düsseldorf<br />

Universitätsklinikum Düsseldorf Hörzentrum<br />

Düsseldorf<br />

Prof. Dr. med. Th. Klenzner<br />

Moorenstr. 5 | Gebäude 13.76<br />

40225 Düsseldorf<br />

Fon: 02 11/81 175 76<br />

Fax: 02 11/81 045 83<br />

hoerzentrum@med.uni-duesseldorf.de<br />

www.hno-duesseldorf.eu<br />

..............................................................................<br />

Essen<br />

Universitäts-HNO Klinik Essen<br />

Prof. Dr. Stephan Lang<br />

Hufelandstr. 55 | 45122 Essen<br />

Fon: 02 01/72 324 80<br />

Fax: 02 01/72 357 98<br />

hno.info@uk-essen.de<br />

www.uk-essen.de/hno/<br />

..............................................................................<br />

Hagen<br />

<strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> Centrum Südwestfalen<br />

Prof. Dr. med. Armin Laubert<br />

Dreieckstr. 15 | 58097 Hagen<br />

Fon: 0 23 31/80 56 70<br />

Fax: 0 23 31/80 54 47<br />

info@cic-hagen.de<br />

www.cic-hagen.de<br />

..............................................................................<br />

Köln<br />

Universitäts-HNO Klinik Köln<br />

Prof. Dr. Dr. Karl-Bernd Hüttenbrink<br />

Kerpener Straße 62 | 50931 Köln<br />

Fon: 02 21/47 847 60<br />

Fax: 02 21/47 866 47<br />

www.hno.uk-koeln.de<br />

..............................................................................<br />

Köln-Holweide<br />

Kliniken der Stadt Köln<br />

Krankenhaus Holweide<br />

Prof. Dr. med. S. Maune<br />

Neufelder Str. 32 | 51067 Köln<br />

Fon: 02 21/890 727 27 | Fax: 02 21/890 727 30<br />

postservice@kliniken-koeln.de<br />

www.kliniken-koeln.de/krankenhaeuser/<br />

KrankenhausHolweide/HNO<br />

..............................................................................<br />

Er hat viel um die Ohren |Er haute mich übers Ohr|Er ist noch grün hinter den<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 9


Medizin - Technik - Rehabilitation<br />

• Ergänzend laden wir jede Familie zu einem Einzelberatungstermin zur<br />

Auffrischung (mit Video-Feedback) ein, wenn das Kind 24 bis 30 Monate<br />

alt ist. Wir möchten die Eltern darin unterstützen, ihr Sprach- und<br />

Kommunikationsverhalten an dem nun fortgeschrittenen Sprachentwicklungsstand<br />

ihres Kindes anzupassen. Dazu nutzen wir die Situation<br />

des Bilderbuchbetrachtens.<br />

Nachweislich wirksam…<br />

In einer begleitenden Studie [5] konnten wir zeigen, dass Eltern, die am<br />

MEP teilgenommen haben, ihre Kommunikation mit ihren hörgeschädigten<br />

Kindern verbessern konnten und ihre Kinder außerdem mehr lautieren<br />

(im Vergleich zu nicht teilnehmenden Eltern und ihren Kindern). Die Eltern<br />

selbst beurteilen das Programm sehr positiv. Insbesondere der Austausch<br />

mit anderen betroffenen Eltern in der Gruppe sowie das Video-Feedback in<br />

der Einzelberatung werden als sehr hilfreich bewertet. So sagt eine Mutter:<br />

„Ich kommuniziere anders als vorher mit meinem Kind, wesentlich effektiver“.<br />

Eine andere Mutter fasst zusammen: „Die Anregungen geben mir<br />

Sicherheit im Alltag mit meinem Kind“.<br />

Wir bilden weiter.…<br />

Seit 2012 bieten wir für Fachkräfte an Hörfrühförderstellen, Fachkliniken<br />

und Cochlea-<strong>Implant</strong>-Centren im gesamten Bundesgebiet eine zertifizierte<br />

Weiterbildung zum MEP an. Informationen dazu finden Interessenten<br />

auf unserer Homepage. Die nächste Weiterbildung<br />

findet im Frühjahr 2014 statt<br />

(Dauer: Zwei Blöcke à 2 ½ Tage).<br />

Auf unserer Homepage finden Sie Flyer zum Elternprogramm<br />

und zur Weiterbildung:<br />

http://klinikum.uni-muenster.de/index.<br />

php?id=phoniatrie_aktuell<br />

Für weitere Fragen können Sie sich gerne an uns wenden:<br />

muensteraner.elternprogramm@uni-muenster.de<br />

Die Entwicklung und die Validierung des Münsteraner<br />

Elternprogramms wurden unterstützt durch <strong>Cochlear</strong><br />

Research and Development Ltd., die Sparkasse<br />

Münsterland-Ost, die Rolf-Dierichs-Stiftung und den<br />

Verein HörMal! - Hilfe für das hör- und sprachgeschädigte<br />

Kind Münster e.V.<br />

Kontakt zum Team des<br />

Münsteraner Elternprogramms:<br />

Karen Reichmuth, Dipl.-Logopädin<br />

Dr. Reinhild Glanemann, Logopädin<br />

Andrea Joe Embacher, Dipl.-Heilpädagogin<br />

Stephanie Brinkheetker, Logopädin<br />

Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie &<br />

CICM (Cochlea <strong>Implant</strong> Centrum Münsterland)<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

Kardinal-von-Galen-Ring 10, 48129 Münster<br />

Tel.: 0251 83 56871<br />

EMail:muensteraner.elternprogramm@uni-muenster.de<br />

Karen Reichmuth & Reinhild Glanemann<br />

Literatur zum Münsteraner Elternprogramm:<br />

Reichmuth K, Glanemann R, Embacher AJ (2013): Kurzdarstellung des Münsteraner Elternprogramms zur Kommunikationsförderung bei Säuglingen und<br />

Kleinkindern mit Hörschädigung „Mein Kind ist hörgeschädigt!“ Früh erkannt – und dann?. Sprachförderung und Sprachtherapie in Schule und Praxis-Themenheft:<br />

Frühintervention; 2(2): 140-142.<br />

Nachweis zitierter Forschung: [1] Moeller MP. Early intervention and language development in children who are deaf and hard of hearing. Pediatrics.<br />

2000;106(3):e43-e43. [2] Holzinger D, Fellinger J, Beitel C. Early onset of family centred intervention predicts language outcomes in children with hearing loss.<br />

Int J Pediatr Otorhinolaryngol. 2011;75(2):256-260. [3] Rüter M. Einfluss von Expansionen auf den Grammatikerwerb von Kindern mit Cochleaimplantat. HNO.<br />

2011 Apr;59(4):360-5. [4] Szagun G, Stumper B. Age or experience? the influence of age at implantation and social and linguistic environment on language development<br />

in children with cochlear implants. J Speech Lang Hear Res. 2012;55(6):1640-1654. [5] Glanemann R, Reichmuth K, Matulat P, am Zehnhoff-Dinnesen<br />

A. Muenster Parental Programme Empowers Parents in Communicating with their Infant with Hearing Loss (Int J Pediatr Otorhinolaryngol.; im Druck).<br />

Ohren | Es ist mir zu Ohren gekommen Es ist mir zu Ohren gekommen, dass ... | Ich habe nur mit halbem Ohr zugehört |auf taube Ohren stoßen|<br />

10 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Medizin - Technik - Rehabilitation<br />

Gnadeberg<br />

Kommunikationstechnik<br />

Integrative Technik für Hörgeschädigte<br />

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AudioLog 4.0 ist ein Hörtrainingsprogramm und beinhaltet eine umfangreiche<br />

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Wahrnehmung der zentralen Sprachverarbeitung. Es ist sowohl<br />

für Erwachsene als auch für Kinder ab ca. drei Jahren geeignet.<br />

Es ist mir gelungen, bei der Firma flexoft für das Computerprogramm<br />

AudioLog 4.0 Sonder-konditionen auszuhandeln. Der Preis beträgt<br />

149,-- € zzgl. Versandkosten. Die Aktion ist zeitlich begrenzt.<br />

Bei Interesse bitte Kontaktaufnahme per E-Mail an Marlies Wulf:<br />

mwulf52@arcor.de.<br />

Kontaktadressen<br />

CI-Kliniken <strong>NRW</strong><br />

Krefeld<br />

Helios Klinikum Krefeld<br />

Prof. Dr. med. Rudolf Leuwer<br />

Lutherplatz 40 | 47805 Krefeld<br />

Fon: 0 21 51/3 225 01<br />

Fax: 0 21 51/3 220 11<br />

info.krefeld@helios-kliniken.de<br />

www.helios-kliniken.de/klinik/krefeld/fachabteilungen/klinik-fuer-hals-nasen-undohrenheilkunde.hmtl<br />

..............................................................................<br />

Mönchengladbach<br />

Kliniken Maria Hilf GmbH<br />

Klinik für Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde<br />

Krankenhaus Maria Hilf<br />

Prof. Dr. med. Jochen Windfuhr<br />

Sandradstr. 43 | 41061 Mönchengladbach<br />

Fon: 0 21 61/35 816 01<br />

info@mariahilf.de<br />

www.mariahilf.de<br />

..............................................................................<br />

Wuppertal<br />

Helios Klinikum Wuppertal<br />

Prof. Dr. Hans-Georg Kempf<br />

Direktor der Klinik für HNO-Heilkunde,<br />

Kopf & Halschirurgie<br />

Heusnerstr. 40 | 42283 Wuppertal<br />

Fon: 02 02/89 622 35<br />

Fax: 02 02/89 629 81<br />

www.helios-kliniken.de/klinik/wuppertal/<br />

fachabteilungen/hals-nasen-und-ohrenheilkunde.html<br />

..............................................................................<br />

Münster<br />

Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

Prof. Dr. Antoinette am Zehnhoff- Dinnesen<br />

Kardinal-von-Galen-Ring 10 | 48149 Münster<br />

Fon: 02 51/83 568 59 | Fax: 02 51/83 568 89<br />

am.Zehnhoff@uni-muenster.de<br />

HNO-Abteilung:<br />

klinikum.uni-muenster.de/index.php?id=<br />

hals-nasen-ohrenheilkunde<br />

CICM:<br />

www.klinikum.uni-muenster.de/<br />

index.php?id=4003<br />

..............................................................................<br />

in ein Ohr hinein und aus dem anderen wieder... hinaus |In meinen Ohren<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 11


Medizin - Technik - Rehabilitation<br />

Übersicht der Rehakliniken für Hörgeschädigte in Deutschland<br />

Stadt Name / Anschrift Bezeichnung Link / Telefon-Nummer Schwerpunkte<br />

Bad Berleburg<br />

(<strong>NRW</strong>)<br />

Baumrainklinik HELIOS Rehazentrum<br />

Bad Berleburg<br />

Baumrainklinik Lerchenweg 8<br />

57319 Bad Berleburg<br />

Leitung: Dr. Behtooz Eghlimi<br />

Abteilung<br />

Hörstörungen, Tinnitus,<br />

Schwindel<br />

www.helios-kliniken.de/klinik/<br />

bad-berleburg-baumrainklinik<br />

Tel.: 02751 / 802-3334<br />

Bewältigung von<br />

Folgewirkungen<br />

Schwerhörigkeit und<br />

Tinnitus<br />

Bad Grönebach<br />

(Bayern)<br />

HELIOS Klinik Am Stiftsberg<br />

Sebastian-Kneipp-Allee 3/4<br />

87730 Grönebach<br />

Leitung: Dr. Volker Kratzsch<br />

Träger: Helios<br />

Abteilung<br />

Hörbehinderung und<br />

Tinnitus<br />

www.helios-kliniken.de/klinik/<br />

bad-groenenbach-klinik-amstiftsberg<br />

Tel.: 08334 / 981-509<br />

Bad Nauheim<br />

(Hessen)<br />

Kaiserberg-Klinik Bad Nauheim<br />

Am Kaiserberg 8 - 10<br />

61231 Bad Nauheim<br />

Leitung: Dr. Roland Zeh (selbst CI-Träger)<br />

Träger: Median<br />

Abteilung für Cochlea-<br />

<strong>Implant</strong>ate, Hörstörung,<br />

Tinnitus, Schwindel<br />

www.median-kliniken.de/de/<br />

standorte/median-kaiserbergklinik-bad-nauheim<br />

Tel.: 06032 / 703-0<br />

Bad<br />

Zwischenahn<br />

(Niedersachsen)<br />

Haus an der Kreuzwiese<br />

Ev. Frauenhilfe LV Oldenburg<br />

Seerosenweg 8<br />

26160 Bad Zwischenahn<br />

Träger: Ev. Frauenhilfe<br />

Genesungsheim für<br />

gehörlose /<br />

schwerhörige Frauen<br />

www.taubenschlag.de/html/gesundheit/rehakur/badzwisch/<br />

badzwisch.html<br />

Tel.: 0441-983781<br />

Kuren mit Gehörlosendolmetschern<br />

und<br />

-Seelsoergern<br />

Berlin<br />

(Berlin-<br />

Brandenburg)<br />

Centrum für <strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> Rehabilitation<br />

CIC Berlin Brandenburg<br />

Werner Otto Haus<br />

Paster-Behrens-Str. 81<br />

12359 Berlin<br />

Leitung: Dr. Gottfried Aust<br />

Träger: Privat<br />

www.cic-berlin-brandenburg.de<br />

Tel.: 030 / 609 716 - 0<br />

Rehabilitation von<br />

implantierten Kindern<br />

Hannover<br />

(Niedersachsen)<br />

<strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> Centrum<br />

"Wilhelm Hirte""<br />

Gehägestraße 28 - 30<br />

30655 Hannover<br />

Leitung: Dr. Barbara Eßer-Leyding<br />

Rehazentrum<br />

für <strong>Implant</strong>ierte<br />

www.cic-hannover.de<br />

Tel.: 0511 / 90959-25<br />

Rehabilitation von<br />

Kindern, Jugendlichen<br />

und nun auch<br />

Erwachsenen mit CI<br />

Rendsburg<br />

(Schleswig-<br />

Holstein)<br />

Reha-Zentrum für Hörgeschädigte<br />

Reha-Zentrum - Campus<br />

Am Gerhardshain 44<br />

24768 Rendsburg<br />

Leitung: Geschäftsführer<br />

Olaf Biemann<br />

www.hoergeschädigt.de<br />

Tel.: 0 43 31 / 5897-0<br />

hörgeschädigte<br />

Erwachsene mit<br />

Verständigungsschwierigkeiten<br />

durch<br />

REHAmaßnahmen<br />

unterstützen<br />

St. Wendel<br />

(Saarland)<br />

Bosenbergklinik MediClin<br />

Bosenberg Kliniken<br />

Am Bosenberg<br />

66606 St. Wendel<br />

Leitung: Dr. med. Harald Seidler<br />

(selbst CI-Träger)<br />

Rehabilitation für Hörgeschädigte<br />

u. Tinnitus<br />

www.bosenberg-kliniken.de<br />

Tel.: 06851/ 14-0<br />

Reha für CI- und<br />

Hörgeräteträger<br />

Stand 10-2013 / Ronald Stein<br />

RehaCare 2013<br />

vom 25. bis 28. September 2013 in Düsseldorf - und der <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> e. V. mittendrin<br />

Dieses Jahr hatten wir uns der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten<br />

- Selbsthilfe und Fachverbände e. V. angeschlossen, um an der<br />

RehaCare 2013 teilzunehmen. Wie bisher jedes Jahr war unser Stand<br />

in Halle 5. Wir hatten einen sehr schönen Eckstand und mit unserem<br />

unmittelbaren Nachbarn zur Rechten – Kombia Schriftdolmetscher –<br />

konnte Elvira umsetzen, dass die störende Trennwand entfernt wurde.<br />

So hatten alle Beteiligten mehr „Freiraum“ und optisch sah es auch sehr<br />

schön aus. Ich fand es schön, dass wir in diesem Jahr eine relativ ruhige<br />

Umgebung hatten; diesmal keine laute Musik durch andere Messestände,<br />

klingt das verdächtig nach ’nein’ jemandem das Fell über die Ohren ziehen| jemandem ein Ohr abkauen | jemandem ein Ohr abreden| jemandem<br />

12 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


vom 25. bis 28. September 2013 in Düsseldorf - und der <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> e. V. mittendrin<br />

Dieses Jahr hatten wir uns der Deutschen Gesellschaft angeschlossen, um an der<br />

RehaCare 2013 teilzunehmen. Wie bisher jedes Jahr war unser Stand in Halle 5. Wir<br />

hatten wie einen es sonst sehr in schönen den vergangenen<br />

– Kombia Jahren Schriftdolmetscher war.<br />

– konnte Elvira umsetzen, dass die störende<br />

Eckstand und mit unserem unmittelbaren Nachbarn zur<br />

Rechten<br />

Trennwand Von Mittwoch entfernt bis wurde. Samstag<br />

es auch waren sehrwieder schön aus. viele<br />

So hatten alle Beteiligten mehr „Freiraum“ und optisch<br />

sah<br />

Ich<br />

Mitglieder<br />

fand es schön,<br />

ehrenamtlich<br />

dass wir in diesem Jahr eine relativ ruhige Umgebung hatten;<br />

für den <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> e. V.<br />

diesmal keine laute Musik durch andere Messestände, wie es sonst in den vergangenen<br />

Jahren war.<br />

und damit für die DCIG<br />

e. V. unterwegs. Jeder,<br />

der schon einmal Standdienst<br />

auf der Messe<br />

Von Mittwoch bis Samstag waren wieder viele Mitglieder ehrenamtlich für den <strong>CIV</strong><br />

<strong>NRW</strong> e. V und damit den DCIG e. V. unterwegs. Jeder, der schon einmal Standdienst<br />

anstrengend auf der Messe das gemacht ist und daher hat, weiß, waren wie wir anstrengend darauf bedacht, das ist, dass und daher -wenn waren<br />

gemacht hat, weiß, wie<br />

wir darauf möglich bedacht, -, jede dass und jeder -wenn nur möglich einen -, Tag jede Standdienst und jeder nur hatte. einen Tag Standdienst<br />

hatte.<br />

Und in diesen vier Tagen hatten wir sage und schreibe 441 Kontakte mit<br />

Und Messebesuchern in diesen vier Tagen bzw. hatten Gruppen, wir sage wobei und Gruppen schreibe als 4411 Kontakte vermerkt mit Messebesuchern<br />

wurde. bzw. Gegenüber Gruppen, dem wobei Vorjahr Gruppen konnten als 1 Kontakt wir unsere vermerkt Kontakte wurde. um Gegenüber 7,3 %<br />

dem oder Vorjahr 30 konnten Kontakte wir steigern. unsere Kontakte Hier eine um Übersicht, 7,3 % oder an 30 welchen Kontakte steigern. Tagen wir<br />

Hier unsere eine Übersicht, Kontakte aus bekamen: welchen Gruppen wir unsere Kontakte bekamen:<br />

100<br />

2013<br />

Gesprächskontakte RehaCare 2013<br />

Medizin - Technik - Rehabilitation<br />

Liebe Leser<br />

und Leserinnen,<br />

wenn Sie einen interessanten<br />

Artikel und/oder aussagekräftige<br />

Foto für unsere <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News<br />

haben, senden Sie uns diese<br />

bitte per Post oder E-Mail<br />

(siehe Impressum).<br />

Wir freuen uns über Ihre<br />

Mitarbeit, vielen Dank!<br />

Die Redaktion<br />

Kontaktadressen<br />

CI-SHG in <strong>NRW</strong><br />

GRÜN = Gruppe Erwachsene<br />

BLAU = Gruppe Kinder und Eltern<br />

Rot = Gruppe junge Erwachsene<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

73<br />

Angehörige/Freunde<br />

7<br />

Arbeitgeber/Kollegen<br />

Arbeitgeber / Kollegen<br />

13<br />

Audiotherapeuten/<br />

Ergotherapeuten<br />

40<br />

CI-Träger<br />

Gehörlose Gehörlose<br />

21 21<br />

11 12<br />

Integrationsfachdienste<br />

Integrationsfachdienst<br />

Beratungsstellen<br />

Krankenkassen<br />

Aufgeteilt auf die Messetage:<br />

Mittwoch 117 Kontakte Donnerstag 98 Kontakte<br />

Freitag 132 Kontakte Samstag 94 Kontakte<br />

Auch unsere Informationsmaterialien wurden gerne mitgenommen.<br />

Wir haben insgesamt verteilt: 209 Broschüren: Fragen und Antworten zum<br />

CI, 244 Schnecken, 261 <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> NEWs und noch diverse andere Materialien.<br />

Doch was als Wichtigstes hinter diesen ganzen Zahlen steckt, sind all´<br />

die vielen persönlichen Gespräche. Das lässt sich nicht in Zahlen fassen<br />

und mit Worten kaum beschreiben.<br />

Wir hoffen unsere Gespräche geben Anregungen und Hilfe. Vielleicht<br />

findet die/der eine oder andere zu einem Selbsthilfeverein oder zum CI.<br />

Das ist es, weshalb wir dort waren – Hilfe geben zur Selbsthilfe, so wie<br />

auch ich es erfahren habe.<br />

Lehrer/Erzieher<br />

Logopäden<br />

19<br />

Pflegekräfte Pflegekräfte<br />

83<br />

Schüler<br />

70<br />

Schwerhörige<br />

Schwerhörige<br />

65<br />

Sonstige<br />

Sonstige<br />

6<br />

Angehörige Russen /<br />

Angehörige/ Russen<br />

Englisch sprechende<br />

Englisch sprechende<br />

Aachen „Euregio“<br />

Willi Lukas-Nülle<br />

Lückerhof 19<br />

52531 Übach-Palenberg<br />

Fon: 0 24 51/ 4 26 39<br />

..............................................................................<br />

Arnsberg<br />

Schwerhörige, CI-Träger,<br />

Ertaubte und Guthörende<br />

Susanne Schmidt<br />

Stifterweg 10<br />

59759 Arnsberg<br />

Fax/AB: 0 29 32/ 80 56 70<br />

E-Mail: DSBArnsberg@web.de<br />

..............................................................................<br />

Detmold, Lemgo, Blomberg<br />

Helga Lemke-Fritz<br />

Jerxer Straße 23a<br />

32758 Detmold<br />

Fon: 0 52 31/ 2 61 59<br />

Fax: 0 52 31/ 30 29 52<br />

..............................................................................<br />

Dortmund<br />

Doris Heymann<br />

Auf dem Hohwart 39<br />

44143 Dortmund<br />

Fon: 02 31/ 53 133 20<br />

Fax: 02 31/ 53 122 71<br />

E-Mail: doris.heymann@web.de<br />

ein paar hinter die Ohren hauen | jemandem einen Floh ins Ohr setzen |<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 13


Medizin - Technik - Rehabilitation / Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Einige Standbetreuer waren<br />

dieses Jahr zum ersten Mal<br />

dabei. Dafür ein herzliches<br />

Danke, denn ich weiß, wie<br />

es ist, so etwas zum ersten<br />

Mal und dann mit „diesen<br />

Ohren“ zu machen.<br />

Diverse Optimierungsmöglichkeiten<br />

konnten wir entgegennehmen<br />

und werden<br />

schauen, was sich davon<br />

umsetzen lässt.<br />

Auch hier kann nur zum wiederholten Male gesagt werden, lesen von<br />

der RehaCare ist ja gut und schön, jedoch dabei zu sein, als Standdienst<br />

oder auch nur als Messebesucher – das ist eine ganz andere Welt.<br />

Und die RehaCare 2014 wird vom 24. bis 27. September 2014 sein.<br />

Wer weiß, vielleicht werden wir uns dort sehen? Ich würde mich freuen.<br />

Maus-Studie:<br />

Forscher züchten Innenohr-Härchen<br />

aus Stammzellen<br />

Stammzellen gehören zu den großen Hoffnungen<br />

der Medizin. Die Vision: Ein Ersatzteillager für den<br />

Körper. US-amerikanischen Forschern ist es nun gelungen,<br />

Sinneszellen auf diesem Weg zu erzeugen:<br />

feine Härchen, die im Innenohr Reize weiterleiten.<br />

Den vollständigen Text finden Sie bei SPIEGEL<br />

ONLINE unter:<br />

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/forscher-zuechten-innenohrzellen-aus-embryonalenstammzellen-a-910362.html<br />

Anm. der Redaktion: aus rechtlichen Gründen dürfen<br />

wir den gesamten Text leider nicht in den <strong>CIV</strong><br />

<strong>NRW</strong> News veröffentlichen.<br />

Christine Schiffer<br />

Notfallkarte für CI-Träger<br />

Warum Notfallkarte? Die wenigsten Menschen, u. a. Rettungssanitäter,<br />

Notärzte, Krankenhauspersonal allgemein, haben ein Basiswissen zu<br />

Schwerhörigkeit, Hörgeräten sowie Cochlea-<strong>Implant</strong>aten. Das aber kann<br />

gerade in kritischen Situationen, bei Unfall mit oder ohne Bewusstlosigkeit,<br />

zu vermeidbaren Fehlern im Umgang und bei der Behandlung<br />

führen. Diese für beide Seiten stressbehafteten Situationen können mit<br />

einer Notfallkarte - hier für CI-Träger – entschärft werden.<br />

Anhand dieser ausgefüllten Notfallkarte ist ersichtlich, dass der Besitzer<br />

/ die Besitzerin ein Mensch mit einem Hörhandicap ist und er / sie<br />

(mindestens ein) Cochlea-<strong>Implant</strong>at trägt. Ohne diese Technik, also ohne<br />

Anschluss der äußeren Bestandteile und ohne funktionierende Batterien<br />

bzw. Akkus, besteht Taubheit. Damit sollte eine Verwechslung zu Alzheimer,<br />

Demenz oder sonstigen geistigen Abwesenheiten ausgeschlossen sein –<br />

hoffentlich.<br />

Was für uns CI-Träger ebenfalls wichtig ist: Eine<br />

Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) darf im Allgemeinen<br />

nicht durchgeführt werden (<strong>Cochlear</strong> und<br />

MED-EL bieten hier allerdings für gewisse Feldstärken<br />

schon Lösungen an). Durch das von außen einwirkende<br />

statische Magnetfeld kann der implantierte<br />

Magnet, der die äußere Koppelspule in Position<br />

hält, bewegt und aus seinem <strong>Implant</strong>atbett gelöst<br />

werden – mit verhängnisvollen Folgen.<br />

Die Cochlea-Elektroden und der implantierte Magnet<br />

verursachen außerdem ausgeprägte Bildfehler. Das<br />

Auswertungsergebnis wird verfälscht, die Diagnose<br />

kann nicht richtig gestellt werden bzw. es könnten<br />

sich pathologische Schlussfolgerungen ergeben.<br />

Fazit: Patient wird verletzt, CI ist kaputt, Untersuchungsergebnis<br />

nicht verwendbar.<br />

Notfallkarte <br />

Notfallkarte <br />

Der Karteninhaber trägt Cochea-<strong>Implant</strong>at/e.<br />

links<br />

rechts<br />

Ein Cochlea-<strong>Implant</strong> (kurz CI) ist eine Innenohrprothese<br />

<br />

<br />

für hochgradig Schwerhörige und<br />

Ohne das/die Gerät/e ist der Patient TAUB!!!!! Gehörlose, denen herkömmliche Hörgeräte<br />

Geb.-Dat. wenig oder gar keinen Nutzen mehr bringen.<br />

Name:<br />

Im Notfall bitte verständigen:<br />

Anschrift:<br />

: :<br />

Wichtig: MRT darf nicht durchgeführt werden!! : :<br />

Ein Ansprechpartner<br />

sollte ebenfalls angegeben<br />

werden, also jemand,<br />

der uns kennt,<br />

der mit uns und unserem<br />

Hörschaden umgehen<br />

kann. Der- bzw.<br />

diejenige sollte ein-<br />

©Marlies Wulf, Chefredakteurin, <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> e.V.<br />

übers Ohr gehauen werden | auf diesem Ohr... taub sein|auf taube Ohren stoßen | bis über beide Ohren erröten |bis über beide Ohren in Arbeit<br />

14 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Hilfe zur Selbsthilfe<br />

fach Bescheid wissen und könnte daher wertvolle Dolmetscher-Dienste<br />

leisten zu Zeiten, in denen wir - aus welchem Grunde auch immer – nicht<br />

ansprechbar sind.<br />

Die Notfallkarte können Sie ausscheiden oder über Internet<br />

www.civ-nrw.de aufrufen. Bitte in Druckbuchstaben oder aber am PC<br />

ausfüllen. Ausgedruckt und laminiert ist sie wassergeschützt und passt<br />

in jedes Portemonnaie oder in die Brieftasche.<br />

Gefunden haben wir diese Karte bei der SHG Hamm und danken dafür,<br />

dass wir diese Karte hier vorstellen dürfen.<br />

Quelle: www.radiologie-boeblingen.de/<strong>Implant</strong>ate_bei_MRT-Untersuchungen.pdf<br />

Christine Schiffer<br />

Duisburg u. Umgebung<br />

Torsten Hatscher<br />

Oestrumer Str. 16<br />

47228 Duisburg<br />

Fon: 0 20 65/ 42 35 91<br />

E- Mail: mail@hoer-treff.de<br />

www.hoer-treff.de<br />

..............................................................................<br />

Düsseldorf<br />

„Gebärdenstammtisch<br />

Düsseldorf“<br />

Benjamin Klahold<br />

Rotdornallee 23<br />

33378 Rheda-Wiedenbrück<br />

E-Mail: stammtisch.duesseldorf@gmail.com<br />

Kontakt kann über Facebook unter dem<br />

Namen „Gebärdenstammtisch Düsseldorf“<br />

geknüpft werden.<br />

..............................................................................<br />

Essen<br />

Ingrid Dömkes<br />

Uhlenhorstweg 12 a<br />

45479 Mülheim/ Ruhr<br />

Fon: 02 08/ 42 64 86<br />

Fax: 02 08/ 42 07 26<br />

E-Mail: doemkes@t-online.de<br />

..............................................................................<br />

Erkrath<br />

„Schlecht Hören? Na Klar!“<br />

Christine Schiffer<br />

Eichenstr. 19<br />

40699 Erkrath<br />

E-Mail: Yorka@gmx.de<br />

..............................................................................<br />

Hamm<br />

Rainer Wulf<br />

Am Wäldchen 19<br />

59069 Hamm<br />

Fon: 0 23 85/ 31 15<br />

Fax: 0 23 85/ 77 12 35<br />

E-Mail: info@ci-shg-hamm.de<br />

www.ci-shg-hamm.de<br />

..............................................................................<br />

Hamm<br />

Schwerhörige<br />

Margot Kohlhas-Erlei<br />

Feuerdornstr. 70<br />

59071 Hamm<br />

Fon: 0 23 81/ 2 29 37<br />

Fax: 0 23 81/ 16 12 60<br />

E-Mail: Schwerhoerigen-SHG-Hamm@gmx.de<br />

www.shg-schwerhoerige-hamm.de<br />

stecken | bis über beide Ohren verliebt sein |bis über beide Ohren verschuldet sein<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 15


Von Lesern für Leser<br />

Mut zum CI – man ist nie zu alt!<br />

Frau Dombrowski bekam im Klinikum Bielefeld – Mitte ein <strong>Implant</strong>at; hier ist ihr Bericht:<br />

Liebe CI-Träger oder solche, die es werden möchten.<br />

Nach 17 Jahren mit Hörgeräten, die zum Hören-Können nicht mehr<br />

ausreichten, habe ich mich auf Anraten meines HNO-Arztes für ein CI<br />

entschieden. Mein erstes CI bekam ich im August 2011. Das zweite im<br />

Dezember 2012. Ich bin sehr froh darüber, diese sehr gute Entscheidung<br />

getroffen zu haben. Natürlich muss man danach hart an sich arbeiten.<br />

Logopädin, Audiologin und Arzt oft aufsuchen und selbst sehr viel CD<br />

hören. Das gilt insbesondere, wenn man als Einzelperson aktiv ist. Viel<br />

Training ist unverzichtbar. Der Erfolg belohnt! Auch eine „Reha“ danach<br />

trägt sehr viel zum Erfolg bei.<br />

Auch ein „Kaffeekränzchen“ macht wieder Spaß.<br />

Fernsehen kann ich bei normaler Lautstärke – ohne<br />

Hilfsmittel. Man hat endlich wieder „Lebensqualität“<br />

gewonnen. Mit einem „Spezial-Telefon“ kann ich<br />

auch wieder telefonieren.<br />

Jeden Tag höre ich etwas, das ich jahrelang nicht<br />

mehr wahrgenommen hatte. Und anmerken möchte ich<br />

noch: Ich bin 82 Jahre alt und wünsche mir noch<br />

viele Jahre mit meinem CI.<br />

Haben Sie bitte keine Entscheidungs-Ängste! Sie haben doch nichts zu<br />

verlieren! Jeder Tag des Zögerns ist ein verlorener Tag. Ich kann jetzt wieder<br />

auf Menschen zugehen; die Isolation hat ein Ende.<br />

Ingeborg Dombrowski<br />

Auf der langen Tecke 18<br />

32105 Bad Salzuflen<br />

......................................................................................................................................................................................................................<br />

Geburtstagsfeier mit Hindernissen<br />

Eigentlich hatte ich alles für das Wochenende geplant:<br />

Donnerstag: Kofferpacken; Freitagnachmittag: nach Bremen fahren (260<br />

km); Samstag: ab 11 Uhr den 70. Geburtstag meines Schwagers feiern;<br />

Sonntag: Gemütlich im Kreise der Verwandtschaft weilen; Montag: zum<br />

Nachsorgetermin (von Bremen) nach Hannover fahren.<br />

Aber meistens kommt es anders.<br />

Donnerstag nach 21 Uhr fiel der Sprachprozessor (SP) meines rechts<br />

implantierten CIs aus. Ich konnte zwar mit meinem links implantieren CI<br />

noch hören, aber ich hörte mich lauter und das Gehörte war nicht mehr<br />

so wie sonst. Um diese Uhrzeit konnte ich natürlich gar nichts mehr in<br />

die Wege leiten.<br />

Meine Gedanken kreisten um die Geburtstagsfeier - sie war nun wohl für<br />

mich „gelaufen“. Ich wurde nervös.<br />

Am Freitagmorgen telefonierte meine Frau sobald<br />

wie möglich mit MED-EL und schilderte den Fall.<br />

MED-EL sagte die prompte Lieferung eines neuen<br />

SPs für Samstagmorgen bis 8 Uhr nach Bremen zu.<br />

Den defekten SP sollten wir am folgenden Montag<br />

bei MED-EL in Hannover abgeben.<br />

Freitagnachmittag fuhren wir nach Bremen. Meine<br />

Gedanken kreisten ständig um die Frage, ob das mit<br />

der SP-Lieferung wohl auch klappen werde.<br />

Samstagmorgen zehn vor 8 Uhr klingelte der Kurierfahrer<br />

an der Tür und brachte den ersehnten Brief<br />

mit dem neuen SP. Die Welt war für mich wieder<br />

in Ordnung! Vollen Herzens konnte ich die Geburtstagsfeier<br />

meines Schwagers genießen.<br />

Mein Dank geht an MED-EL für den tollen Service.<br />

Rolf Quilitz, Soest<br />

......................................................................................................................................................................................................................<br />

Man ist behindert - man wird behindert, im Arbeits- und Berufsleben<br />

Ich bin 1957 geboren, bin seit 2010 bilateral mit CI versorgt, komme in<br />

jeder Hörsituation mehr oder weniger gut damit zurecht und bin stolz<br />

darauf, das geschafft zu haben. Vor allem habe ich sehr viel an Lebensqualität<br />

und Selbstvertrauen hinzu gewonnen.<br />

1974 begann meine Ausbildung als Schlosser. Von der ausbildenden<br />

Firma wurde ich unbefristet übernommen. 27 Jahre habe ich dort in<br />

der Arbeitsvorbereitung und in der Fertigung von ALU-Türen, Fenstern,<br />

Fassaden und anderen Bauelementen gearbeitet.<br />

Die vielfältige Arbeit dort hat mir sehr viel Spaß gemacht.<br />

Trotz Hörschädigung kam ich recht gut mit<br />

den Kollegen zurecht, auch weil sich die Kollegen<br />

nach anfänglichen kommunikativen Schwierigkeiten<br />

an mich gewöhnten. Freilich habe ich damals<br />

viel besser gehört und verstanden als heute.<br />

| Das kannst du dir hinter die Ohren schreiben | das Ohrensausen |Dein Wort in Gottes Ohr! | Der lässt sich nicht... übers Ohr hauen | die Ohren<br />

16 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Von Lesern für Leser<br />

Diese Firma (Herbst 2001) wie auch die nachfolgende mich einstellende<br />

Firma (diese im Herbst 2005) gingen in Konkurs. Beide Male wurde ich<br />

arbeitslos. Es war für mich eine harte Zeit; in dieser Phase lagen CI-OP,<br />

Nachsorge, Hörtraining und REHA. Ich musste mich bewerben, hatte<br />

Besuche beim Behindertenbeauftragen des Arbeitsamts, Bewerbungstraining<br />

und Kontakte mit dem IFD bzw. dem LWL.<br />

In den Jahren nach der CI-REHA (Bad Berleburg, Mai 2006) bis Juli 2009<br />

war ich im Wechsel mit Arbeitslosigkeit bei sechs Firmen unterschiedlich<br />

lang befristet eingestellt. Die Firmen erhielten vom Arbeitsamt einen<br />

Eingliederungszuschuss, um auch für mich die Möglichkeit zu erhöhen,<br />

eingestellt zu werden. Ich war in dieser Zeit ein richtiger Wandervogel,<br />

war insbesondere darum bemüht, aus der Erwerbslosigkeit heraus zu<br />

kommen. Ich habe stets gute fachliche Arbeit abgeliefert, sogar Lohneinbußen<br />

hingenommen. Musste dann aber auch erfahren, dass allein<br />

aufgrund der Tatsache, dass ich einen Behindertenausweis habe und<br />

Kündigungsschutz bei einer Festanstellung genießen würde, Arbeitgeber<br />

entschieden, das Arbeitsverhältnis nicht zu verlängern.<br />

Mein Rechtsanspruch auf Teilhabe an der Arbeit und am Berufsleben<br />

wurde vom Arbeitsamt bekräftig. Somit hatte ich auch die Möglichkeit,<br />

über die DRV hörbehindertengerecht an Aufbaukursen, Schulungen und<br />

Gesprächen teilzunehmen. Leihweise erhielt ich eine FM-Anlage. Ich<br />

konnte induktiv und entspannt beim Unterricht zuhören und weitgehend<br />

alles verstehen.<br />

Schließlich fand ich per Annonce eine neue (auf ein Jahr befristete) Arbeitsstelle<br />

in einem 50-Mann-Betrieb – leider mit einem sehr problematisch<br />

agierenden Chef, weshalb ich diese Firma fristgerecht verlassen<br />

wollte. Zwei Wochen vor Ablauf der Frist teilte der Chef mir jedoch mit,<br />

dass ich wegen anerkannter Arbeitsleistung unbefristet bleiben könne.<br />

Zudem nahm er Kontakt auf mit dem IFD und dem LWL und erwirkte<br />

einen Eingliederungszuschuss.<br />

Ich möchte zum Ausdruck bringen, dass es m. E. nicht fair ist, jedem behinderten<br />

Menschen nach einer unbefristeten Anstellung Kündigungsschutz<br />

zu gewähren. Angeblich haben Firmen aus eben diesem Grund<br />

Probleme. Ich finde, es sollte schon sorgfältig unterschieden werden,<br />

welche Behinderung jemand hat. Ich selbst bin „lediglich“ hörgeschädigt;<br />

ich muß genauso gut viel können und leisten wie jeder nicht behinderte<br />

Mensch. Wo ist denn da der Unterschied? Auf jeden Fall muss sich<br />

gesetzlich in Zukunft etwas ändern, damit mehr behinderte Menschen<br />

eine unbefristete Stelle bekommen. Ich bin dafür, dass Firmen die Zuschüsse<br />

zurückzahlen sollen, wenn keine Übernahme des behinderten<br />

Menschen erfolgt.<br />

Verfasser ist der Redaktion bekannt.<br />

offen halten |die Ohren spitzen |die Ohren steif halten |Du bist ja noch nicht<br />

Hattingen „Löffelboten“<br />

Ulrike Tenbensel<br />

Augustastr. 26<br />

45515 Hattingen<br />

Fon: 0 23 24/ 57 07 35<br />

Fax: 0 23 24/ 57 09 89<br />

E-Mail: tenbensel@loeffelboten.de<br />

www.loeffelboten.de<br />

..............................................................................<br />

Köln<br />

Hörgeschädigte Alkoholabhängige<br />

und Angehörige<br />

Yvonne Oertel<br />

Marsilstein 4-6<br />

50676 Köln<br />

Fon: 02 21/ 95 15 42 23<br />

Fax: 02 21/ 95 15 42 42<br />

E-Mail: oertel@paritaet-nrw.org<br />

..............................................................................<br />

Köln u. Umgebung<br />

Detlef Lübkemann<br />

Florentine-Eichler-Str. 2<br />

51067 Köln<br />

Fon: 02 21/ 92 239 70<br />

E-Mail: nc-luebkede2@netcologne.de<br />

..............................................................................<br />

Köln (Beratung, kein Treffen)<br />

Natascha Hembach<br />

Wilhelm-Heidkamp-Str. 13<br />

51491 Overath<br />

Fon: 0 22 04/ 7 54 86<br />

Fax: 0 22 04/ 5 49 37<br />

E-Mail: cishk@gmx.de<br />

..............................................................................<br />

Köln „Hörcafe“ Schwerhörige<br />

Michael Gärtner<br />

Hubert-Prott-Str.115<br />

50226 Frechen<br />

Fon: 0 22 34/ 97 908 14<br />

E-Mail: info@shg-hoercafe.de<br />

www.shg-hoercafe.de<br />

..............................................................................<br />

Krefeld „GanzOhr“<br />

Manuela Josten (bis 31.12.13)<br />

Hagenbuschstr. 4<br />

46509 Xanten<br />

Fon: 0 28 01/ 9883616<br />

E-Mail: shg.ganzohr.krefeld@gmail.com<br />

Christian Biegemeier (Ab 1.1.14)<br />

Paul-Schütz-Straße 16<br />

47800 Krefeld<br />

Mobil: 0173/5476966<br />

E-Mail: christian@biegemeier.de<br />

Johannes Sliwka<br />

Sprödentalstr. 92<br />

47799 Krefeld<br />

Fon: 0 21 51/ 59 63 02<br />

E-Mail: info.shg-krefeld@t-online.de<br />

www.shg-ganzohr.de<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 17


Von Lesern für Leser<br />

Meine Erfahrungen mit dem Sprachprozessor Neptune<br />

Im Rahmen einer Studie habe ich kürzlich für zwei Monate einen Neptune-<br />

Prozessor anstelle meines Harmony getragen. Das Interessanteste zuerst:<br />

Test im Hallenbad. Dabei konnte ich feststellen, dass einwandfreies Hören<br />

im Wasser funktioniert. Da ich für die Studie nicht das komplette Zubehör<br />

erhalten habe, trug ich im Hallenbad den Prozessor mit der Tasche um den<br />

Hals. Mit der Tasche schwimmt der Neptune sogar. Beim Schwimmen saß<br />

die Überträgerspule fest am Kopf, obwohl ich keine Badekappe trug und<br />

auch den Kopf untertauchte.<br />

Nach dem Schwimmen bei der Rückfahrt im Auto war der Klang etwas<br />

dumpf, was wahrscheinlich am noch nassen Mikrofon lag. Nach dem Umbau<br />

auf die normale Spule hörte sich natürlich alles wieder normal an. Der<br />

Umbau auf die wasserdichte Version erfolgt einfach durch Austauschen<br />

des Bedienteils mit einer wasserdichten Kappe und durch Auswechseln der<br />

normalen Überträgerspule mit der wasserdichten Version.<br />

In der Studie wurden verschiedene Mikrofone am Neptun mit dem Harmony<br />

verglichen, wobei zu Beginn ein Hörtest mit dem Harmony und meinen<br />

normalen Einstellungen erfolgte.<br />

Die Einstellungen des Harmony wurden auf den Neptune<br />

übertragen, der dann anstelle des Harmony getragen<br />

wurde. Der erste Höreindruck mit der normalen<br />

Neptune-Spule und dem darin eingebauten Mikrofon<br />

schien mir sogar etwas klarer zu sein als vom Harmony<br />

gewohnt.<br />

Vier Wochen später ein erneuter Hörtest. In der zweiten<br />

Hälfte der Studie wurde der Neptune mit dem T-Mic<br />

und der Spule meines Harmony ausgerüstet. Damit<br />

konnte ich allerdings keinen wesentlichen Unterschied<br />

feststellen.<br />

Ein letzter Hörtest fand nach weiteren vier Wochen<br />

statt; dann zurück zum Harmony. Ich stellte keine<br />

auffälligen Unterschiede beim Hören fest. Genaueres<br />

müssen natürlich die Ergebnisse der ausführlichen<br />

Hörtests zeigen.<br />

......................................................................................................................................................................................................................<br />

CI-ZENTRUM<br />

RUHRGEBIET<br />

Offen für Neues - besser hören<br />

Die HNO-Klinik der Ruhr-Universität Bochum ist eines der deutschlandweit größten Zentren für die<br />

Versorgung mit Hörimplantaten. Seit 20 Jahren werden hier große und kleine Patienten versorgt.<br />

Mit über 80 <strong>Implant</strong>ationen pro Jahr ist das CI-Zentrum Ruhrgebiet führend in <strong>NRW</strong>.<br />

Prof. Dr. med. Stefan Dazert<br />

Direktor der Klinik<br />

Oberarzt Dr. med. J. P. Thomas<br />

Leitung CI-Zentrum Erwachsene<br />

Prof. Dr. Katrin Neumann<br />

Leitung CI-Zentrum Kinder<br />

Team CI-Zentrum Ruhrgebiet<br />

Wir stehen für umfassende Hörrehabilitation und optimale Behandlung aller<br />

Formen der Hörminderung vom Säuglings- bis zum Seniorenalter. Vom Hörgerät<br />

bis zum Cochlea-<strong>Implant</strong>at steht Ihnen umfassendes Expertenwissen zur Seite.<br />

Hierzu arbeitet ein Team aus<br />

• HNO-Ärzten<br />

• Pädaudiologen<br />

• Ingenieuren<br />

• Akustikern<br />

• Logopäden<br />

• Heiltherapeuten<br />

• Psychosomatikern und Pädagogen,bei Bedarf auch weiteren Experten in abgestimmter<br />

Weise zusammen, um für die betroffenen großen wie kleinen Patienten<br />

eine erfolgreiche Hörrehabilitation und neue „Hörfreude“ zu erreichen und dies<br />

alles unter einem Dach.<br />

St. Elisabeth Hospital<br />

CI-Zentrum<br />

Bleichstraße 15<br />

44787 Bochum<br />

Telefon: 0234 - 5098390<br />

Telefax: 0234 - 5098391<br />

Sekretariat@ci-zentrum-ruhrgebiet.de<br />

18 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Hilfe zur Selfthilfe<br />

Trageoptionen<br />

Halsband mit Tasche:<br />

Bequem zu tragen, Kabelführung zum Kragen und weiter zur Spule gut. Die<br />

Tasche selbst ist noch nicht optimal, der Stecker-Anschluss (MP3) ist verdeckt,<br />

ebenfalls die Bedienelemente, das Kabel zur Überträgerspule wird<br />

stark knickbelastet. Die Einstellräder können sich beim Einschieben in die Tasche<br />

leicht verdrehen und sind nicht mehr erreichbar oder kontrollierbar. -<br />

Dieser Punkt entfällt natürlich, wenn das Bedienteil abgenommen ist.<br />

Lose in der Hemdtasche:<br />

Geht sehr gut, wenn man noch einen Pullover darüber trägt. Im Sommer<br />

vielleicht nicht mehr ganz so ideal.<br />

Mit Klammer:<br />

Die Klammer ist sehr stabil und gibt sicheren Halt, allerdings ist sie schwer<br />

zu betätigen, was Kindern und Senioren schwer fallen könnte. Die Klammer<br />

ist auch recht klobig und zusammen mit der Klammer ist der Neptune dann<br />

recht groß.<br />

Handhabung<br />

Das lange Anschlusskabel zur Spule und die Unterbringung des Prozessors<br />

an der Kleidung oder am Körper sind natürlich umständlicher als<br />

am HDO-Prozessor. Ich bin damit aber sehr gut zurechtgekommen. Das<br />

Batteriefach ist leicht zu öffnen, das Auswechseln des Akkus geht sehr einfach<br />

und schnell. Die Einstellräder für Lautstärke und Mikrofon-Empfindlichkeit<br />

lassen sich gut bedienen. Anschließen von MP3-Playern und<br />

Telefonen mit Klinkenstecker geht sehr gut ohne jeden Umbau am Bedienteil.<br />

Ein FM-Empfänger kann auch direkt am Bedienteil angesteckt werden.<br />

Ein Erlebnis kurz nach dem Test hat mir noch die Vorteile von Standardbatterien<br />

oder Standardakkus beim Neptune klargemacht. Bei einer Reise<br />

hatte ich das Ladegerät für die Harmonyakkus zu Hause vergessen. Mit dem<br />

Neptune wäre das ja kein Problem, einfach ein paar Batterien beim<br />

Discounter oder an der Tankstelle besorgen und weiterhören.<br />

Zum Glück konnte ich organisieren, dass ich das Ladegerät nach drei Tagen<br />

wieder in der Hand hatte. Nach zwei Tagen ohne CI war das Einschalten<br />

aber auch wieder ein Erlebnis.<br />

Für Kinder und für Wassersportler ist der Neptune sicherlich eine starke<br />

Empfehlung, wobei man die kleinen Einschränkungen im Tragekomfort<br />

akzeptieren kann.<br />

Ingolf Köhler, Wesel<br />

Minden Hörkind e.V.<br />

Andrea Kallup<br />

Schnuckenweg 10<br />

32425 Minden<br />

Fon u. Fax: 05 71/ 2 58 02<br />

E-Mail: vorstand@hoerkind.de<br />

..............................................................................<br />

Münster<br />

Ewald Ester<br />

Surdelweg 5<br />

49832 Messingen<br />

Fon: 0 59 06/ 14 34<br />

Fax: 0 59 06/ 96 07 51<br />

E-Mail: ewald.ester@t-online.de<br />

..............................................................................<br />

Paderborn<br />

Hermann Tilles<br />

Schlaunstr. 6, 59590 Geseke<br />

Fon: 0 29 42/ 65 58<br />

Fax: 0 29 42/ 57 988 71<br />

E-Mail: hermann@tilles.de<br />

..............................................................................<br />

Ruhrgebiet-Nord<br />

Karin und Karl-Heinz Rissel<br />

Danziger Str. 6, 46342 Velen<br />

Fon: 0 28 63/ 38 290 91<br />

Fax: 0 28 63/ 38 290 93<br />

E-Mail: rissel@ci-shg-ruhrgebiet-nord.de<br />

www.ci-shg-ruhrgebiet-nord.de<br />

..............................................................................<br />

Ruhrgebiet-West „Hörtreff“<br />

Kirsten Davids<br />

Am Striebruch 36, 40668 Meerbusch<br />

E-Mail: kirsten-davids@web.de<br />

Inga Buchmann<br />

Bekendorfsweide 100, 46399 Bocholt<br />

E-Mail: Inga.Buchmann@web.de<br />

Karin Merfeld<br />

Feldburgweg 26, 47918 Tönisvorst<br />

E-Mail: f-k.merfeld@web.de<br />

..............................................................................<br />

Süd-<strong>Westfalen</strong><br />

Eltern und Kinder<br />

Ricarda Wagner<br />

Kärntner Str. 31, 57223 Kreuztal<br />

Fon: 0 27 32/ 61 47, 0 27 32/ 38 23<br />

Fax: 0 27 32/ 62 22<br />

E-Mail: ricarda.wagner@onlinehome.de<br />

www.ci-shg-suedwestfalen.de<br />

Marion und Alexander Becovic<br />

Hohe Straße 2, 35708 Haiger<br />

Fon: 0 27 73/ 94 61 97<br />

E-Mail: becovic.marion@t-online.de<br />

trocken hinter den Ohren! |Du sitzt wohl auf deinen Ohren! | Er hat es faust-<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 19


Von Lesern für Leser<br />

Von angreifenden Wespen und einem<br />

abgetauchten CI-Prozessor<br />

Alle, die sich in diesen herrlichen Sommertagen im Freien aufgehalten<br />

haben, werden bemerkt haben, dass es viele hungrige Wespen gibt, die<br />

sich auf alles irgendwie Essbare stürzen.<br />

Kaum brutzelt das Fleisch auf dem Grill, sind auch schon ein paar der<br />

gelbschwarzen Biester zur Stelle. Wenn man da, so wie ich, eine Phobie<br />

gegen Wespen hat, kann man sich vorstellen, dass ich mir immer einen<br />

äußersten Sitzplatz auswähle, damit ich schnell das Weite suchen kann,<br />

wenn diese Biester ihre Attacken auf mein Fleisch oder mich starten.<br />

Anfang August saß ich mit meinen fünfjährigen Enkeln in unserem Pavillon<br />

im Garten. Wir spielten UNO - und zu meiner Schande muss ich<br />

gestehen, dass meine Enkel fast immer gewannen.<br />

Wir hatten nichts Süßes auf dem Tisch stehen. Trotzdem dauerte es nicht<br />

lange, bis sich eine Wespe näherte und laut brummend um meinen Kopf<br />

schwirrte. Leichtes Wegwedeln mit der Hand half nicht; das Viech kam<br />

immer wieder und wollte mir an mein Ohr!<br />

Ich sprang auf und lief aus dem Pavillon, dabei laut schimpfend und mit<br />

den Händen fuchtelnd, was bei meinen Enkeln lautes Gelächter hervorrief.<br />

Das Viech gab immer noch nicht auf und flog weiter mein Ohr an. Nochmaliges<br />

Wedeln und mein CI-Prozessor (CIP) flog in hohem Bogen in unseren<br />

Pool und versank bis auf den Grund. Zunächst entsetztes Schweigen,<br />

dann sagte mein Enkel: „Oma, du hast doch gesagt, dein CIP darf<br />

nicht nass werden. Jetzt liegt´s im Pool!“ Wie oft hatte ich die Kinder<br />

ermahnt, mir nicht ins Gesicht zu spritzen, wenn sie mit einer Wasserpistole<br />

auf mich zielten, da mein CIP nicht nass werden dürfe. Und nun<br />

das!!! Dreimal sagte ich laut Sch****, was wiederum entsetzte Blicke<br />

meiner Enkel hervorrief (sowas sagt man doch nicht).<br />

Schnell holte ich den Kescher und versuchte, meinen CIP aus dem Wasser<br />

zu fischen. Was erst beim zweiten Versuch gelang, da der CIP meinte,<br />

erst mal an der Metallwand des Pools andocken zu müssen.<br />

Abkürzungen und ihre Bedeutung<br />

– Homepage -<br />

Der Beitrag „Begriffe, Abkürzungen und ihre Bedeutung in der<br />

Hörakustik“ erscheint erstmals in der Ausgabe 1-2013 der <strong>CIV</strong><br />

<strong>NRW</strong> News, wird ständig ergänzt und ist in der aktuellen Version<br />

auf der Homepage unter<br />

www.civ-nrw.de/pdf-2013/Abkuerzungsverzeichnis.pdf<br />

zu finden.<br />

Dann ließ ich den Föhn eine Weile seine warme Luft<br />

in den CIP blasen. Und was ergab die Hörprobe: Ein<br />

lautes Brummen und ganz weit weg meine Stimme.<br />

Ganz hinüber war er wohl nicht. 48 Stunden verschwand<br />

er nun in der Trockenbox.<br />

Zwei Tage später erneute Hörprobe: Meine Stimme<br />

wieder fast klar und deutlich, aber sehr leise. Nach<br />

dem Wechsel des T-Mics hörte man einen Felsbrocken<br />

plumpsen: Die Qualität des Hörens war wieder<br />

genauso gut wie vorher! Mein CIP hat das unfreiwillige<br />

Abtauchen in den Pool gut überstanden.<br />

Aber nicht zur Nachahmung empfohlen!<br />

Elvira Mager<br />

................................................................................<br />

Martin Fromme:<br />

Besser Arm ab als arm dran<br />

Carlsen, ISBN 978-3-551-68134-8<br />

Eine Rezension von Martina Lichte-Wichmann<br />

Ein Behindertenknigge, das ist doch mal neu! Ein<br />

Ratgeber, der essentielle Lebensfragen von Behinderten<br />

für Nicht-Behinderte in 30 Kapiteln satirisch<br />

abhandelt und Verhaltensregeln formuliert für unterschiedliche<br />

Themen wie Inklusion, Arbeitsmarkt,<br />

Kriminalität, Sexualität, PID, Kirche und Paralympics,<br />

um nur einige zu nennen.<br />

Martin Fromme nimmt kein Blatt vor den Mund.<br />

„Dürfen Behinderte überhaupt Sex haben?“ fragt er<br />

in Kapitel drei und führt als ein Beispiel Pornodarsteller<br />

an, die die Funktion des Gebärdendolmetschers<br />

gleich mit übernehmen mussten. Darf der das, sich<br />

über ernste und heikle Themen mit schwarzem, mitunter<br />

krudem Humor in Sachtextform so auszulassen,<br />

aufgelockert mit Abdrucken von Sexfilmcovern,<br />

Zeitungsartikeln und gar einem Euthanasieplakat<br />

des Dritten Reiches?<br />

Er nimmt sich jedenfalls dieses Recht, weil er seine<br />

eigene Behinderung gleich auf dem Buchcover ins<br />

Auge springen lässt: Dem Autor fehlt der linke Unterarm;<br />

er posiert im Einhandstand, aber er ist nicht<br />

arm dran, wie es der markige Buchtitel dem Leser zu<br />

verstehen gibt. Im Gegenteil - weist ihn der Klappentext<br />

doch auch noch als Comedian und Schauspieler<br />

im deutschen Fernsehen aus.<br />

dick hinter den Ohren | Er hat mir das Fell über die Ohren gezogen | Er hat viel um die Ohren |Er haute mich... übers Ohr|Er ist noch grün hinter<br />

20 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Von Lesern für Leser<br />

Dabei hat er ein ernstes Anliegen: Er will Behinderung in den Medien<br />

sichtbar machen und entmystifizieren: „Behinderung ist normal, und genau<br />

das muss gezeigt werden.“, sagt Fromme im Interview mit der FAZ<br />

vom 18.12.2012.<br />

Im Buch kritisiert er die Medien wegen ihres Mangels an behinderten<br />

Schauspielern am Beispiel Edgar Selges in seiner Rolle als einarmiger<br />

Kommissar im Polizeiruf 110 sowie des Mangels an Weltliteraturfiguren.<br />

Nur drei behinderte Hauptfiguren hätten es hier zu Weltruhm gebracht:<br />

Götz von Berlichingen, Käpt`n Ahab und Pinocchio. Herr Fromme, haben<br />

Sie „Die Blechtrommel“ nicht gelesen? David Bennent verkörperte außerdem<br />

Oskar Matzerath hollywood-reif!<br />

Geht es also um „Normalität“? Nein, im Buch scheint nichts normal zu<br />

sein, auch nicht nicht-behinderte Menschen. Fromme führt seine Ratschläge<br />

und Visionen ad absurdum. „Der Zweite Weltkrieg wurde von einem<br />

Gehörlosen ausgelöst“ ist ein Untertitel im Kapitel Wikileaks (S. 134)<br />

und für die Zukunft entwirft er ein virtuelles Paralleluniversum, in dem Personen<br />

ohne Behinderung nur mehr eine Randgruppe bilden, deswegen<br />

verzweifeln die Eltern bei der Geburt eines gesunden, nicht behinderten<br />

Kindes.<br />

Wie umarmt man einen Contergan-Geschädigten korrekt? „Sie dürfen sich<br />

nur robbend mit auf dem Rücken festgebundenen Armen und Beinen fortbewegen.<br />

Bei Annäherung an das Ziel lehnen Sie ihre Brust an die Brust<br />

des Contergan-Geschädigten.“ (Kapitel Mitleid, S. 128)<br />

Fromme outet sich übrigens als Inklusionsgegner, d. h. er glaubt nicht an<br />

die tatsächliche Umsetzung von Inklusion, da er der Meinung ist, die<br />

Integration sei noch nicht abgeschlossen und Inklusion bestehende Strukturen<br />

vorab komplett zerstören müsse.<br />

Hat der Leser also einen Einblick in das Leben von<br />

behinderten Menschen? Nein, Martin Fromme wirft<br />

Schlaglichter auf Situationen, die manchmal alltäglich<br />

sind, meistens jedoch abstrus. Immerhin regt<br />

manches sarkastisch dargestellte Szenario zum Nachdenken<br />

an. Dem Autor gelingt es, zu zeigen, dass Behinderung<br />

in unserer Gesellschaft normal ist, indem<br />

er sie in den Medien sichtbar macht. Dafür braucht<br />

der Leser allerdings ein ebenso dickes Fell wie Fromme.<br />

September 2013<br />

Redaktionsschluss<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News 1/2014 - 12.04.2014<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News 2/2014 - 11 .10.2014<br />

Senden<br />

Schwerhörige, Tinnitusbetroffene,<br />

CI-Träger und deren Angehörige<br />

Anna Maria Koolwaay<br />

Hagenkamp 43<br />

48308 Senden<br />

Fon: 0 25 97/ 9 85 12<br />

Fax: 0 25 97/ 9 85 06<br />

E-Mail: koolwaay@t-online.de<br />

www.schwerhoerige-muensterland.de<br />

..............................................................................<br />

Ostbevern/Telgte<br />

Jürgen Brackmann<br />

Erlenschottweg 23<br />

48291 Telgte-Westbevern<br />

Fon u. Fax: 0 25 04/ 80 99<br />

E-Mail: juergenbrackmann@web.de<br />

..............................................................................<br />

Viersen u. Umgebung<br />

Stefanie Keßels<br />

Im Tannenwinkel 4a<br />

41749 Viersen<br />

Fon: 0 21 62/ 10 328 79<br />

E-Mail: kess4302@web.de<br />

Irmgard Fölting<br />

Kapellenbruch 192<br />

41372 Niederkrüchten<br />

Fon u. Fax: 0 21 63/ 5 89 53<br />

E-Mail: irmgard.foelting@gmx.de<br />

..............................................................................<br />

Warendorf<br />

Irmgard Huhn<br />

Carl-Leopold-Str. 43<br />

48231 Warendorf<br />

E-Mail: irmgard.huhn@gmx.de<br />

..............................................................................<br />

Dank an unsere Förderer<br />

Den unten aufgeführten Krankenkassen<br />

danken wir ganz herzlich für die<br />

finanzielle Unterstützung. Die Krankenkassen<br />

tragen damit wesentlich zur<br />

Förderung unserer Selbsthilfearbeit<br />

bei. Zudem unterstreichen sie auf diese<br />

Weise die Wertigkeit der Selbsthilfe<br />

und ermöglichen uns, den Menschen<br />

mit Hörbehinderung hilfreich zur Seite<br />

zu stehen.<br />

den Ohren | Es ist mir zu Ohren gekommen Es ist mir zu Ohren gekommen,<br />

Landwirtschaftliche<br />

Krankenkasse<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 21


Kolumne<br />

Diese Rechnung darf nicht aufgehen!<br />

Wir alle wissen, wie schwer es ist, nachzufragen,<br />

wenn man nicht verstanden hat. Und<br />

wir alle kennen zu Genüge Situationen, in<br />

denen wir lieber so getan haben, als hätten<br />

wir … Situationen, in denen man am liebsten<br />

im Erdboden versinken würde, Situationen,<br />

die uns in den Schlaf (ver-)folgen („Was wollte<br />

der Herr XY heute Nachmittag von mir?“).<br />

Und immer dieses Bauchweh, die Momente,<br />

in denen die inneren Konflikte („Hätte ich<br />

doch nur gesagt, dass ich das nicht richtig<br />

verstanden habe.“) beginnen, sich festigen und nach und nach am Selbstwert<br />

nagen („Wenn ich jetzt sage, dass ich es nicht verstanden habe, schauen<br />

sie wieder so genervt.“).<br />

Hin bis zum Rückzug. Was sollen wir auch schon bei dem Nachbarn auf<br />

der Geburtstagsparty, wo wir doch da überhaupt nix verstehen. Ob ich nun<br />

dabei bin oder nicht, was spielt das schon für eine Rolle?<br />

Und womit hat es alles angefangen? Mit dem Sich-nicht-trauen? Mit dem<br />

Nicht-wahr-haben- wollen, dass es nicht mehr so ist wie vorher? Mit den<br />

schlechten Erfahrungen?<br />

Wir glauben, wir machen Erfahrungen, aber es sind die Erfahrungen, die<br />

uns machen.<br />

Dieses Zitat habe ich an der Wand in einem Schnellimbiss gefunden. Es hat<br />

mich nicht mehr los gelassen.<br />

Wenn das so ist, dann müssen wir gute Erfahrungen machen. Mit uns, mit<br />

anderen Schwerhörigen, mit Situationen, in denen wir uns trauen, zu sagen,<br />

dass wir etwas nicht verstanden haben und dann merken, dass das gut ist,<br />

nachzufragen, weil es ein Kompliment ist. Es ist ein Kompliment, dem anderen<br />

zu sagen: „Du, ich habe nicht verstanden, aber wenn du das noch<br />

mal wiederholst und mich dabei anschaust, dann kann ich dich verstehen,<br />

das wäre mir wichtig!“ – Ja, das ist doch ein Kompliment: Ich möchte dich<br />

verstehen.<br />

Aber er machte mir das Kompliment nicht. Er saß da<br />

und ich merkte, dass er nicht verstanden hatte, was ich<br />

gesagt habe. Darauf angesprochen, reagierte er ruhig<br />

und gelassen: „Ach, wissen Sie, Herr Dieler, wenn ich<br />

was nicht verstehe, dann ist das für mich okay. Nachfragen<br />

ist mir unangenehm, dann gucken immer alle<br />

so komisch.“ Ich war entsetzt. „Aber ich würde mich<br />

freuen, wenn du fragst, ich möchte, dass du das, was<br />

ich dir sage, verstehst. Schau, ich bin selbst schwerhörig,<br />

mich kannst du doch fragen. Und außerdem,<br />

wenn ich merke, dass du mich nicht verstehst und ich<br />

dich dabei erwische, das ist doch auch peinlich.“ „Ja,“<br />

entgegnete er, „das ist auch peinlich, aber das passiert<br />

doch nur zweimal im Unterricht. Fragen müsste ich<br />

mindestens zwanzig Mal. Dann doch lieber zwei Mal<br />

peinlich als zwanzig Mal peinlich, oder?“<br />

In diesem Moment wurde mir klar, dass diese Rechnung<br />

– natürlich nur aus Sicht des schwerhörigen<br />

Jungen, der sicher auch seine Erfahrungen gemacht,<br />

äh, Entschuldigung, der sicherlich auch von seinen<br />

Erfahrungen gemacht wurde – Sinn machte. Ja, aus<br />

Sicht des Betroffenen macht so eine Rechnung vielleicht<br />

Sinn. Aber bitte nur auf den ersten Blick.<br />

Lieber Schüler, der du in meinem Unterricht warst:<br />

Weil ich deinen Namen nicht verraten möchte und<br />

weil du nicht der einzige bist, schreibe ich:<br />

Lieber Schüler, und stellvertretend auch für die Damen:<br />

liebe Schülerin, ich wünsche dir viele Erfahrungen, die<br />

dich machen. Erfahrungen, die an deinem Selbstwert<br />

nagen, ja, weil es sie geben wird. Aber ich wünsche dir<br />

auch noch viel mehr Erfahrungen, die dir Mut machen,<br />

nachzufragen, Erfahrungen, die dich stärken, weil es<br />

gut ist, nachzufragen: „ … ich möchte dich verstehen,<br />

kannst du bitte ... „ Ja, ich wünsche dir diese Erfahrungen,<br />

ich wünsche dir diesen Mut. Nur Mut lässt Angst verhungern!<br />

Du wirst sehen: In einer Selbsthilfegruppe<br />

zum Beispiel schenken sie dir diesen Mut. Warum du<br />

hin gehen solltest? Weil deine Rechnung mit den Peinlichkeiten<br />

(zwei sind besser als zwanzig) nicht aufgehen<br />

darf. Weil es schön ist, zu verstehen. Und weil es<br />

schön ist, Komplimente zu machen. Probier´s mal …<br />

Wenn er mir doch nur das Kompliment gemacht hätte, der Schüler, den<br />

ich neulich im Unterricht hatte. Schwerhörig. In einer Klasse mit Schwerhörigen.<br />

In einer Schule für Schwerhörige. Mit mir als Dozenten – selbst<br />

schwerhörig.<br />

Dein Peter<br />

22 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Das Cochlea-<br />

<strong>Implant</strong>at<br />

UNSERE LEISTUNGEN<br />

• kompetente Versorgung von<br />

Kindern und Erwachsenen<br />

• persönliche und heimatnahe<br />

Betreuung<br />

• ambulante und stationäre<br />

Rehabilitationswege (möglich)<br />

• Versorgung der Kinder im<br />

Westfälischen Kinderzentrum<br />

• Zusammenarbeit mit Heilpädagogen,<br />

Psychologen und Ärzten<br />

des Kinderzentrums<br />

• Netzwerk mit Kinderhörzentrum<br />

Geers Dortmund, niedergelassenen<br />

Akustikern, Schulen für Hören<br />

und Kommunikation, niedergelassenen<br />

Logopäden<br />

• medizinischer und technischer<br />

Beratungsservice<br />

Klinikum Dortmund<br />

Klinikzentrum Mitte<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenklinik<br />

Ambulanz Raum 9<br />

Sekretariat des CI­Zentrums<br />

Tel. 0231 953­20611<br />

Fax 0231 953­20333<br />

ci­zentrum@klinikumdo.de<br />

8:00 – 15:00 Uhr<br />

www.klinikumdo.de<br />

Verantwortung für Gesundheit


Von Lesern für Leser<br />

„Taube Nuss“ von Alexander Görsdorf<br />

Nichtgehörtes aus dem Leben eines Schwerhörigen.<br />

Rowohlt Taschenbuch, ISBN/EAN: 978-3-499-61600-6<br />

„Mögen Sie Sex mit verbundenen Augen?“<br />

Mit dieser Frage nimmt Alexander Görsdorf den/die Leser/-innen an die<br />

Hand und erzählt Episoden aus seinem Leben, das geprägt ist von seiner<br />

zunehmenden Schwerhörigkeit. Der studierte Philosoph bringt die<br />

Geschichten als Schwerhöriger ausgesprochen flott, leicht und witzig zu<br />

Papier.<br />

Es gibt sicher Situationen, in denen sich betroffene Leser/-innen wiedererkennen.<br />

Normalhörenden Menschen wird ein tiefer Einblick in die Problematik<br />

Schwerhöriger gewährt. Es ist gleichzeitig der Weg des Herrn<br />

Görsdorf zur Entscheidung, sich ein „elektrisches Ohr“ implantieren zu<br />

lassen.<br />

Mit dem 17. November 2009<br />

beginnt dann sein Tagebuch<br />

mit der <strong>Implant</strong>ation des<br />

„elektrischen Ohres“. Fast<br />

zwei Jahre lang beschreibt der<br />

Autor dann die Anpassung,<br />

die Wahrnehmung und die<br />

Entwicklung des elektrischen<br />

Hörens.<br />

Der dritte Abschnitt im Buch reflektiert den Alltag<br />

mit dem CI und zeigt durchaus auch die Grenzen auf,<br />

welche auch trotz eines „elektrischen Ohres“ bestehen.<br />

Insgesamt ein lesenswertes Buch.<br />

Claudia Schmoranzer, Drensteinfurt<br />

......................................................................................................................................................................................................................<br />

BARMER GEK informiert: Hörgeräte & Co. – Was zahlt die Kasse?<br />

Hörgeräte, Tinnitusgeräte, Übertragungsanlagen und Signalanlagen –<br />

schon die Entscheidung, welche Versorgung für wen am besten ist, fällt<br />

oft schwer. Ist eine best mögliche Versorgung gefunden, kommt die für<br />

viele bange Frage: Und wer bezahlt das?<br />

Die Versorgung mit Hörhilfen ist eine Leistung der<br />

gesetzlichen Krankenkasse. Nach dem § 33 des<br />

Sozialgesetzbuchs (SGB) V haben Versicherte Anspruch<br />

auf Versorgung unter anderem mit Hörhilfen,<br />

Gutes Hören ist Lebensqualität<br />

Hör-<strong>Implant</strong>-Centrum Münster<br />

Seit 2011 befindet sich in unseren Räumlichkeiten<br />

in der <strong>Westfalen</strong>straße 156a (Hiltrup) auch das<br />

neue Hör-<strong>Implant</strong>-Centrum Münster.<br />

Das Hör-<strong>Implant</strong>-Centrum versteht sich als Ansprechpartner<br />

für alle Menschen mit einem hochgradigen<br />

bis an Taubheit grenzenden Hörverlust,<br />

die in Münster und der Region leben. Ihnen bieten<br />

wir hier:<br />

• Umfassende Beratung<br />

und Service zu Cochlea-<br />

<strong>Implant</strong>aten (CI) sowie<br />

weiteren implantierbaren<br />

Hörlösungen<br />

• Anpassungen für<br />

Cochlea-<strong>Implant</strong>ate (CI)<br />

in Kooperation mit der<br />

weltweit führenden HNO<br />

Klinik der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover<br />

(MHH) auf Basis des<br />

Remote-Fitting-Verfahrens (d. h. telemedizinische<br />

Anbindung an die MHH)<br />

• Hybrid-Versorgung (Verbindung von elektrischer<br />

Stimulation und akustischer Verstärkung)<br />

• knochenverankerte Hörsysteme (BAHA)<br />

• teilimplantierbare Hörsysteme (RetroX)<br />

• aktive Mittelohrimplantate<br />

Exzellente Anpassung<br />

und kontinuierliche Betreuung<br />

sind für den<br />

Erfolg einer Versorgung<br />

mit implantierbaren Hörlösungen<br />

absolut maßgeblich.<br />

Cochlea-<strong>Implant</strong>ate (CI)<br />

ermöglichen gehörlos<br />

geborenen Kindern sowie<br />

hochgradig hörgeschädigten<br />

Kindern und Erwachsenen<br />

ein Leben in<br />

der Welt des Hörens. Darüber hinaus gibt es auch<br />

eine Reihe weiterer implantierbarer Hörlösungen,<br />

die vor allem denjenigen Menschen helfen, die<br />

auch mit klassischen Hörgeräten nicht in ausreichendem<br />

Maße hören und gesprochene Worte verstehen<br />

können.<br />

In enger Kooperation mit der international renommierten<br />

HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover (MHH) haben wir das Know-how und<br />

die nötige Erfahrung, um Menschen vor und nach<br />

Versorgung mit einem Cochlea-<strong>Implant</strong>at oder mit<br />

einer anderen implantierbaren Hörlösung mit Rat<br />

und Tat zur Seite zu stehen.<br />

„Mein Team und ich freuen uns auf Sie!“<br />

Doris Vercelli<br />

HörCentrum in Hiltrup<br />

<strong>Westfalen</strong>straße 156a<br />

48165 Münster<br />

Tel.: 0 25 01 / 9 22 99 30<br />

Fax: 0 25 01 / 5 94 20 33<br />

www.hoercentrum.eu<br />

info@hoercentrum.eu<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Fr 9.00 - 13.00 Uhr<br />

14.00 - 18.00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Burgwall<br />

Amelsbürener Str.<br />

Hiltrup<br />

54<br />

<strong>Westfalen</strong>str.<br />

54<br />

:<br />

P<br />

Kostenlos<br />

Marktallee<br />

24 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Recht<br />

wenn diese erforderlich sind, um einer drohenden Behinderung vorzubeugen<br />

oder eine Behinderung auszugleichen. Welche Geräte unter den<br />

Begriff Hörhilfe fallen, regelt der § 18 der Hilfsmittelrichtlinien. Hiernach<br />

können die Kassen die Kosten für folgende Hörhilfen übernehmen:<br />

Hörgeräte und Zubehör:<br />

Abgesehen von der gesetzlichen Zuzahlung entstehen bei der Versorgung<br />

mit aufzahlungsfreien Hörgeräten für die nächsten sechs Jahre<br />

auch bei Reparaturen keine Kosten. Die Kosten für Hörgerätebatterien<br />

sind hiervon ausgenommen. Diese Regelung gilt für alle gesetzlichen<br />

Krankenkassen, die wie die BARMER GEK dem <strong>Verband</strong> der Ersatzkassen<br />

e. V. (vdek) angehören.<br />

Die Versorgung mit Hörgeräten richtet sich für gesetzlich Versicherte dieser<br />

Kassen unter anderem nach dem mit der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker<br />

bestehenden Vertrag über Hörgeräteversorgungen. Dieser beinhaltet,<br />

dass die Hörgeräteakustikerin bzw. der Hörgeräteakustiker dazu<br />

verpflichtet ist, mindestens zwei geeignete aufzahlungsfreie Hörgeräte<br />

anzubieten. Hierzu zählen auch volldigitale Hörsysteme. Aufzahlungsfreie<br />

Geräte entsprechen in Qualität und Wirksamkeit dem allgemeinen<br />

Stand der medizinischen Kenntnisse und berücksichtigen den technischen<br />

Fortschritt.<br />

Ein Tipp: Hörgeräte etc. kann man auch einige Tage im alltäglichen Leben<br />

erproben. Bringt das ausgesuchte Gerät keinen ausreichenden Hörerfolg,<br />

sollte man nach weiteren aufzahlungsfreien Hörgeräten fragen.<br />

Wenn jemand sich für eine aufzahlungspflichtige Versorgung entscheidet,<br />

ist es vor der entsprechenden Unterschrift sinnvoll, sich durch die Mitarbeiterinnen<br />

oder Mitarbeiter der Krankenkasse beraten zu lassen.<br />

Darüber hinaus bietet die BARMER GEK ihren Versicherten noch weitere<br />

Versorgungsmöglichkeiten an:<br />

Cochlea-<strong>Implant</strong>at:<br />

Eine Versorgung mit einem Cochlea-<strong>Implant</strong>at ist sinnvoll, wenn die Funktionsfähigkeit<br />

des Innenohres gegeben ist. Die eigentliche <strong>Implant</strong>ation und<br />

die damit verbundene Erstversorgung finden meist in einer Spezialklinik<br />

statt. Die Leistungspflicht der Kasse umfasst zudem die Energieversorgung,<br />

notwendige Reparaturen und die eventuelle Folgeversorgung mit<br />

externen Komponenten wie zum Beispiel einem Sprachprozessor.<br />

Tinnitusgeräte:<br />

Bei einem chronischen behandlungsbedürftigen subjektiven Tinnitus<br />

kann – nach durchgeführter Bestimmung der Tinnitusfrequenz und Messung<br />

der Tinnitusverdeckbarkeit – ein Tinnitusmasker im Rahmen der<br />

Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden.<br />

Übertragungsanlagen:<br />

Die Kosten für eine drahtlose Übertragungsanlage werden übernommen,<br />

wenn durch diese Versorgung ein hörgeschädigtes Kind eine Regelschule<br />

besuchen kann oder wenn man davon<br />

ausgehen kann, dass durch die Anlage im Rahmen<br />

der Frühförderung hörbehinderter Kleinkinder in<br />

der Phase des primären Spracherwerbs die Sprachentwicklung<br />

gefördert und verbessert wird. Versorgungen<br />

für Erwachsene werden im Einzelfall durch<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BARMER<br />

GEK geprüft.<br />

Signalanlagen:<br />

Spezielle Signalanlagen wandeln Signale, wie zum<br />

Beispiel das Klingeln einer Türglocke, eines Weckers<br />

oder das Schreien eines Babys, in optische (zum<br />

Beispiel Lichtblitze) oder taktile (zum Beispiel Vibration)<br />

Signale um. Diese Kommunikationshilfen ermöglichen<br />

es tauben Personen oder solchen mit an<br />

Taubheit grenzender Schwerhörigkeit, diese Signale<br />

des täglichen Lebens zu erkennen. Allerdings wird<br />

zum Beispiel bei Telefon-Lichtglocken oder Lichtweckern<br />

ein Eigenanteil in Höhe von 15,00 Euro erhoben.<br />

Grund hierfür ist, dass diese Geräte zu den<br />

Gebrauchsgegenständen gehören, somit nur der<br />

behinderungsgerechte Mehraufwand übernommen<br />

werden kann.<br />

Wichtig ist es, sich für die Versorgung mit Hörhilfen<br />

Zeit zu nehmen. Jede bzw. jeder muss für sich selbst<br />

eine individuelle Lösung für die best mögliche Versorgung<br />

finden. Beratung und Informationen sind<br />

hierfür eine wichtige Grundlage. Daher sind Gespräche<br />

mit der Fachärztin bzw. dem Facharzt sowie<br />

der Akustikerin bzw. dem Akustiker in Bezug<br />

auf medizinische und technische Fragen unbedingt<br />

notwendig. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der BARMER GEK beraten zu allen Fragen rund um<br />

Leistungsansprüche und Kostenerstattung.<br />

Dieter Blanke<br />

Hilfsmittelberater<br />

BARMER GEK <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Anton-Bruchausen-Str. 8<br />

48147 Münster<br />

Telefon: 0800 332060 67-3377<br />

Telefax: 0800 332060 67-3391<br />

dieter.blanke@barmer-gek.de<br />

www.barmer-gek.de<br />

Anmerkung der Redaktion: Ab 1. Nov. 2013 verdoppeln<br />

die gesetzlichen Krankenkassen den Festbetrag für Hörgeräte.<br />

Näheres: www.civ.de<br />

dass ... | Ich habe nur mit halbem Ohr zugehört |auf taube Ohren stoßen| in ein Ohr hinein und aus dem anderen wieder hinaus |In meinen Ohren<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 25


Recht<br />

Negative Erfahrung bei der Bewilligung von FM-Anlagen<br />

Seit dem 1. April 2012 können Krankenkassen die Kosten für eine FM- Antrag auf Kostenübernahme bei Ihrer Krankenkasse<br />

verwenden. Dieses ist auf der Webseite des <strong>CIV</strong><br />

Anlage auch für Erwachsene übernehmen. Leider hat sich dies bei den<br />

Krankenkassen noch nicht so recht „herumgesprochen“.<br />

<strong>NRW</strong> unter folgendem Link<br />

www.civ-nrw.de/aktuelles_teil_I.htm zu finden.<br />

So hat z. B. eine Krankenkasse einen Antrag einer Betroffenen zunächst<br />

abgewiesen und musste auf den rechtlichen Sachverhalt hingewiesen Es ist jedoch sehr wichtig, den Antrag richtig zu formulieren.<br />

Fragen zur Vorgehensweise bei der Bean-<br />

werden. Nach dem zweiten Widerspruch wurden dann die Kosten übernommen.<br />

Eine andere Krankenkasse hatte den Antrag an das Sozialamt tragung einer FM-Anlage können bei:<br />

weitergeleitet. Das Sozialamt ist aber ein nachrangiger Kostenträger und<br />

verlangt eine Offenlegung der Vermögenslage. Dies kann man den Betroffenen<br />

nicht zumuten. Die Krankenkasse hätte den Antrag nicht wei-<br />

Troppauer Str. 15, 93197 Zeitlarn<br />

Peter Lottner<br />

terleiten dürfen, weil sie selbst zuständig ist.<br />

Fon: 0941 30 79 79 86,<br />

E-Mail: info@pelo-hoersysteme.de<br />

Auf die verwirrende, von den Krankenkassen unterschiedlich gehandhabte<br />

Bewilligung von FM-Anlagen hingewiesen, hat der Bundesbehin-<br />

eingereicht werden.<br />

dertenbeauftragte, Norbert Hüppe, den Sachverhalt nochmals präzisieren<br />

lassen. Das Schreiben können Betroffene als Grundlage für einen<br />

Marlies Wulf<br />

......................................................................................................................................................................................................................<br />

Adressenliste von Rechtsanwälten und -anwältinnen,<br />

die schon Hörgeschädigte vertreten haben<br />

Sozietät / Name / Fachbereich Schwerpunkt Straße Tel / Fax / E-Mail<br />

Kanzlei Kaimeier<br />

Ute Kaimaier (LL.M.)<br />

Rechtsanwältin<br />

Ulrike Senger-Sparenberg<br />

Rechtsanwältin<br />

Drunkenmölle• Schlamann • Kreyenschulte<br />

Thomas Drunkenmölle<br />

Fachanwalt f. Sozial- u. Arbeitsrecht, Miet- u.<br />

Wohneigentum<br />

HAST MAUS VON RADETZKY V<br />

iktoria Von Radetzky<br />

Rechtsanwältin, Fachanwältin f. Medizinrecht<br />

Anwaltskanzlei Angelika Focken<br />

Angelika Focken<br />

Fachanwältin f. Sozialrecht<br />

Kanzlei Anja Bollmann<br />

Anja Bollmann<br />

Rechtsanwältin<br />

Rechtsangelegenh. f.<br />

Behinderungen aller Art<br />

Fachanwalt f. Sozialrecht<br />

Sozial- u. Arbeitsrecht<br />

Medizinrecht/ Arzthaftungsrecht/<br />

Pflegerecht<br />

Schwerbeh. Arbeitsrecht /<br />

Sozialvers. Recht<br />

Sozial-u. Zivilrechtliche Angelegenheiten<br />

Kleine Turmstr. 5<br />

48151 Münster<br />

Nevinghoff 16<br />

48147 Münster-Nord<br />

Emsdettener Str. 2<br />

48268 Greven<br />

Münsterstr. 9<br />

59065 Hamm<br />

Huckarder Str. 12<br />

44147 Dortmund<br />

Jakobstr. 113<br />

51465 Bergisch<br />

Gladbach<br />

Tel: 0251 / 87188858<br />

Fax: 0251 / 87188857<br />

info@kanzlei-kaimeier.de<br />

Tel: 0251 / 1442252<br />

Fax: 0251 / 1442269<br />

ra-senger@web.de<br />

Tel: 02571 / 93060<br />

Fax: 02571 / 930633<br />

rae.drunkemoelle@t-online.de<br />

Tel: 02381 / 87113-0<br />

Fax: 02381 / 87113-19<br />

info@gesundheit-arbeit-recht.<br />

de<br />

Tel: 0231 / 1654070<br />

Fax: 0231 / 1654178<br />

focken@kanzlei-focken.de<br />

Tel: 02202 / 293060<br />

Fax: 02203 / 293066<br />

KanzleiBollmann@aol.com<br />

Stand 10-2013 / Elvira Mager<br />

......................................................................................................................................................................................................................<br />

Ausgleichsabgabe<br />

Die Ausgleichsabgabe, auch als Schwerbehindertenabgabe oder Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen besetzt<br />

sind (SGB IX Teil 2 Kapitel 2 Beschäftigungs-<br />

Schwerbehindertenausgleichsabgabe bezeichnet, sollen in Deutschland<br />

die Arbeitgeber zahlen, die nicht die vorgeschriebene Mindestzahl von pflicht).<br />

schwerbehinderten Menschen beschäftigen, die das SGB IX vorschreibt.<br />

Die Abgabe ist an das zuständige Integrationsamt abzuführen. Arbeitgeber,<br />

die im Jahresdurchschnitt mindestens 20 Arbeitsplätze haben, egal ob er daran ein Verschulden trägt oder nicht.<br />

Dieser Pflicht hat der Arbeitgeber nachzukommen,<br />

müssen die Ausgleichsabgabe zahlen, wenn nicht mindesten 5 % der Der Arbeitgeber kann sich also nicht darauf beru-<br />

ein paar hinter die Ohren hauen | jemandem einen Floh ins Ohr setzen | übers Ohr gehauen werden | auf diesem Ohr taub sein|auf taube Ohren<br />

26 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Recht<br />

fen, dass z. B. keine schwerbehinderten Menschen<br />

von der ARGE vermittelt werden. Nach Gesetzesvorschrift<br />

gibt es daher keine Möglichkeit zum Erlassen<br />

oder zur Ermäßigung der Ausgleichsabgabe.<br />

Der Gesetzgeber möchte damit erreichen, dass jeder<br />

Arbeitgeber verpflichtet sein soll, einen Beitrag<br />

zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben<br />

zu leisten.<br />

Die Höhe der Ausgleichsabgabe wird von den Arbeitgebern<br />

selbst auf der Grundlage der durchschnittlichen<br />

jährlichen Beschäftigungsquote ermittelt<br />

und jährlich im Nachhinein bestimmt. Es ist<br />

eine Selbstveranlagungspflicht der Arbeitgeber und<br />

bis zum 31. März des Folgejahres zu zahlen. Eine<br />

gesonderte Zahlungsaufforderung durch das zuständige<br />

Integrationsamt erfolgt nicht. Die Integrationsämter<br />

erhalten die Daten der Arbeitgeber über<br />

die Agentur für Arbeit. Dorthin senden die Arbeitgeber<br />

jährlich Ihre Aufstellungen für das vorangegangene<br />

Kalenderjahr. Für rückständige Beiträge aus<br />

der Ausgleichsabgabe erhebt das Integrationsamt<br />

einen Säumniszuschlag in Höhe von 1 % für jeden<br />

angefangenen Monat nach der Fälligkeit. Gerät der<br />

Arbeitgeber mit der Überweisung der Ausgleichsabgabe<br />

mehr als drei Monate in Verzug, erstellt das<br />

Integrationsamt über die rückständigen Beträge<br />

einen Feststellungsbescheid und leitet, falls dieser<br />

unberücksichtigt bleibt, die Beitreibung ein.<br />

Arbeitgeber, die anerkannten Werkstätten für behinderte<br />

Menschen Aufträge erteilen, können gemäß<br />

SGB IX (§ 140) 50 % des Gesamtrechnungsbetrages<br />

abzüglich der Materialkosten auf die zu zahlende<br />

Ausgleichsabgabe anrechnen.<br />

Die Ausgleichsabgabe soll einen Ausgleich gegenüber<br />

den Arbeitgebern schaffen, die ihre Beschäftigungspflicht<br />

erfüllen und denen daraus, z. B.<br />

durch den gesetzlichen Zusatzurlaub und die behindertengerechte<br />

Ausstattung des Arbeitsplatzes,<br />

erhöhte Kosten entstehen. Darüber hinaus soll die<br />

Ausgleichsabgabe Arbeitgeber anhalten, ihre Beschäftigungspflicht<br />

zu erfüllen.<br />

schwerbehinderten Menschen höhere Kosten entstehen, finanziert.<br />

Die Zahlung der Ausgleichsabgabe hebt die Pflicht zur Beschäftigung<br />

schwerbehinderter Menschen nicht auf.<br />

Hier ein paar Zahlen:<br />

Die Höhe der Ausgleichsabgabe beträgt momentan je unbesetztem<br />

Pflichtarbeitsplatz<br />

• 115 Euro bei einer Beschäftigungsquote von 3 % bis weniger als 5 %<br />

• 200 Euro bei einer Beschäftigungsquote von 2 % bis weniger als 3 %<br />

• 290 Euro bei einer Beschäftigungsquote weniger als 2 %<br />

Rücksichtnahmen und Erleichterungen für kleinere Betriebe / Dienststellen:<br />

Arbeitgeber mit<br />

• jahresdurchschnittlich weniger als 40 Arbeitsplätzen müssen einen<br />

schwerbehinderten Menschen beschäftigen. Sie zahlen je Monat 115<br />

Euro, wenn sie diesen Pflichtplatz nicht besetzen.<br />

• jahresdurchschnittlich weniger als 60 Arbeitsplätzen müssen 2<br />

Pflichtplätze besetzen. Sie zahlen 115 Euro, wenn sie weniger als<br />

2 Pflichtarbeitsplätze besetzen und 200 Euro, wenn weniger als 1<br />

Pflichtarbeitsplatz besetzt ist<br />

Die Einnahmen aus der Ausgleichsabgabe belaufen sich auf etwa 500<br />

Mio. Euro im Jahr (Info Stand 2012). Davon erhalten 80 Prozent die Integrationsämter<br />

der Länder und 16 Prozent die Bundesagentur für Arbeit,<br />

die damit jeweils ihre besonderen Leistungen für schwerbehinderte<br />

Menschen finanzieren. Vier Prozent gehen an den Ausgleichsfonds beim<br />

Bundesministerium für Arbeit und Soziales, der daraus z. B. innovative<br />

Modellprojekte zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben<br />

unterstützt.<br />

Eigene Überlegung:<br />

Wird die Summe 500 Mio. Euro durch den Höchstbetrag bei Nichtbelegung<br />

des Arbeitsplatzes mit einem Schwerbehinderten geteilt, so ergibt<br />

das über 1,7 Mio. Arbeitsplätze, die nicht mit Behinderten besetzt sind<br />

und wohl auch nicht besetzt werden.<br />

Die Gründe? Na, … Ein Schelm der meint, dass die Ausgleichsabgabe<br />

ein Ablasshandel ist.<br />

Quellen: http://www.einfachteilhaben.de/DE/StdS/Schwerbehinderung/<br />

Ausgleichsabgabe/ausgleichsabgabe_node.html<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsabgabe<br />

http://www.integrationsaemter.de/Fachlexikon/<br />

Ausgleichsabgabe/77c350i1p/<br />

Aus der Ausgleichsabgabe, die an das Integrationsamt<br />

gezahlt wird, werden hauptsächlich Hilfen für<br />

schwerbehinderte Menschen am Arbeitsplatz und<br />

Arbeitgeber, denen durch die Beschäftigung eines<br />

Christine Schiffer<br />

stoßen | bis über beide Ohren... erröten |bis über beide Ohren in Arbeit stecken | bis über beide Ohren verliebt sein |bis über beide Ohren ver-<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 27


Selbsthilfegruppen<br />

CI-SHG HÖRTREFF RUHRGEBIET WEST unter neuer Leitung<br />

Mein Name ist Kirsten Davids. Seit April 2013 leite ich zusammen mit<br />

Inga Buchmann und Karin Merfeld die CI-SHG Ruhrgebiet West, die sich<br />

zwei- bis dreimal im Jahr trifft. Da die vorherige Leitung aufgehört hat,<br />

haben wir uns entschlossen weiter zu machen, damit sich die Gruppe<br />

nach so vielen Jahren nicht auflöst. Die Gruppe besteht schon 26 Jahre.<br />

Wir haben sie umbenannt:<br />

Sie heißt jetzt „CI-SHG HÖRTREFF RUHRGEBIET WEST“.<br />

Zum Treffen am 12. Oktober kamen 27 CI-Träger sowie der Gast Harald<br />

Führ von der CI-Firma Advanced Bionics (AB). Mit Hilfe einer Power-<br />

Point-Präsentation zeigte er Neues über das CI. Bei<br />

diesem Treffen war erstmals auch eine Schriftdolmetscherin<br />

dabei, die für viele eine zusätzliche Hilfe war.<br />

Anschließend erfreuten wir uns an einer Bergischen<br />

Kaffeetafel. Waffeln mit Kirschen und Sahne waren<br />

ebenso gefragt wie Brot; für jeden Geschmack war etwas<br />

dabei. Auf das nächste Treffen im April 2014 freut<br />

man sich bereits.<br />

Kirsten Davids<br />

......................................................................................................................................................................................................................<br />

CI-SHG für Kinder „Südwestfalen“ gegründet<br />

Wir, das ist Familie Becovic mit Marion (40 Jahre, gut hörend), Alexander<br />

(38 Jahre, gut hörend), Selina (Tochter, 13 Jahre, gut hörend) und Alena<br />

(Tochter, 10 Jahre, 2 CIs, Regelschulkind), hatten für Samstag, den 3.<br />

August 2013 zum ersten Treffen der Kinder–CI–Selbsthilfegruppe Südwestfalen<br />

im Mütterzentrum „MüZe“ Siegen e.V., Ziegelwerkstrasse 54<br />

57074 Siegen eingeladen.<br />

Im Mütterzentrum gibt es einen Gemeinschaftsraum mit Tischgruppe<br />

und Hochstühlen für Kleinkinder, ein Spielzimmer mit Spielsachen, eine<br />

Baby-Krabbelecke, eine komplette Küche, ein Bad mit Wickelkommode<br />

und Wickelzubehör sowie einen überschaubaren Garten mit Spielgeräten.<br />

Wir hoffen weiter auf regen Zulauf zu unserer Gruppe<br />

von Eltern, Angehörigen, Bekannten, und Kindern,<br />

einfach von allen, die über Hörschädigung bzw. CI<br />

und alles, was dazugehört, informiert werden möchten.<br />

Marion und Alexander Becovic<br />

Hohe Straße 2<br />

35708 Haiger-Flammersbach<br />

Drei Familien waren unserer Einladung gefolgt, die wir bereits bzw. die<br />

sich untereinander kannten. Ein Kind hatte auch seine Großeltern mitgebracht,<br />

und eine Bekannte aus der Erwachsenen CI-SHG Südwestfalen<br />

hat uns ebenfalls tatkräftig unterstützt. Auch der Leiter der Erwachsenen<br />

CI-SHG Mittelhessen hatte den weiten Weg von Marburg nach Siegen<br />

auf sich genommen, um unserer Gruppe ein kleines Geschenk und die<br />

besten Wünsche zur Gründung zu überbringen. Bei einem gemeinsamen<br />

Kaffeetrinken mit Kuchen und Gebäck fand ein reger Erfahrungsaustausch<br />

statt. Die Kinder konnten bei sonnigem Wetter die Spielgeräte im<br />

Garten ausprobieren und hatten viel Spaß dabei.<br />

Wir alle freuen uns schon auf die nächsten Gruppentreffen.<br />

Weitere Treffen sind geplant für:<br />

> 15. März 2014 > 17. Mai 2014 > 19. Juli 2014<br />

> 20. September 2014 > 15. November 2014<br />

Zusätzlich sind wir am 15. und 16. März 2014 auf der Gesundheitsmesse<br />

Siegen und am 28. Juni 2014 auf dem „ Tag der Begegnung“ in Siegen<br />

mit einem Stand anwesend.<br />

schuldet sein | Das kannst du dir hinter die Ohren schreiben | das Ohrensausen |Dein Wort in Gottes Ohr! | Der lässt sich nicht übers Ohr hauen<br />

28 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Selbsthilfegruppen<br />

Verein „Eltern hörgeschädigter Kinder e.V. Unna“ stellt sich vor<br />

Der Verein „Eltern hörgeschädigter Kinder e.V. Unna“ ist<br />

im Januar 1991 gegründet worden und entstand aus einer<br />

von gleichermaßen betroffenen Eltern schon 1986 ins<br />

Leben gerufenen Selbsthilfegruppe.<br />

Inzwischen sind mehr als 50 Familien mit ihrerseits über<br />

50 hörgeschädigten Kindern, Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen Mitglieder des Vereins.<br />

Je nach Jahreszeit bieten wir unseren Kindern mitsamt Eltern Ausflüge oder<br />

Besichtigungstouren an. Außerdem verbringt der Verein seit mehr als fünfzehn<br />

Jahren eine mehrtägige gemeinsame Familien-Freizeit mit Fortbildung.<br />

Seit 2011 findet die Freizeit in Meschede-Eversberg (Matthias-Claudius-Haus)<br />

statt. Auf dem Programm stehen unter anderem teambildende Aktivitäten<br />

(z. B. Klettern/Slackline) und Informationsaustausch.<br />

In diesem Jahr haben die Mitglieder sogar gemeinsam mit Hilfe eines professionellen<br />

Filmteams einen lustigen Kurzfilm produziert. Unser Verein ermöglicht<br />

es den Eltern, in ungezwungener Atmosphäre Erfahrungen auszutauschen<br />

und bietet unseren Kindern die Möglichkeit, andere Schwerhörige<br />

kennenzulernen und persönliche Kontakte zu pflegen.<br />

Wir freuen uns über Besucher unserer Homepage (www.ich-hoere.de), auf<br />

der auch immer aktuelle Termine bekannt gegeben werden.<br />

Verein „Eltern hörgeschädigter Kinder e.V. Unna<br />

Christine Rose<br />

Feldstr. 31, 58675 Hemer<br />

Tel.: 02372-553352<br />

E-mail: j.c.rose@freenet.de<br />

......................................................................................................................................................................................................................<br />

auric Hörcenter<br />

Die erste Adresse für CI-Nachsorge in Ihrer Nähe<br />

CI-Batterien im Abo<br />

Das Original: www.ci-batterie.de<br />

Wir sind spezialisiert in der Begleitung der<br />

ortsnahen Nachsorge (Remote Fitting) implantierbarer<br />

Hörsysteme (z.B. Cochlea <strong>Implant</strong>ate)<br />

und der Umstellung (Upgrade) auf neue<br />

Sprachprozessoren. Ebenso bieten wir einen<br />

umfangreichen Service für Ihr CI sowie Leihprozessoren<br />

im Reparaturfall an.<br />

Ein Auszug aus unserem<br />

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Mikrofonprotektoren<br />

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finden Sie im Internet:<br />

www.auric-hoercenter.de<br />

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Emden Hamburg<br />

Berlin<br />

Rheine<br />

Osnabrück<br />

Münster<br />

Hannover Schöneberg<br />

Herne<br />

Leipzig<br />

Düsseldorf<br />

Kassel<br />

Dresden<br />

Köln<br />

Frankfurt<br />

Kaiserslautern Schrozberg<br />

Durlach Nürnberg<br />

Stuttgart<br />

Rastatt<br />

Dachau<br />

München<br />

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<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 29


Selbsthilfegruppen<br />

Sommerfest 2013 der CI-SHG – Hamm<br />

Am 06. Juli 2013 fand das Sommerfest der CI-SHG-<br />

Hamm im Maximilianpark in Hamm statt. Treffpunkt<br />

war das Grillhaus „Werkstatthalle“, das nicht allzu<br />

weit vom Eingang direkt hinter dem Gebäudekomplex<br />

der Werkstatthalle steht. Inmitten von Kräuterdüften<br />

und Pflanzen konnten wir den Tag im Grünen<br />

genießen und blieben dabei ungestört!<br />

vorstellen. Was folgte, war eine wunderbare Darstellung, die allgemeine<br />

Heiterkeitsausbrüche hervorrief und leider nur schwer zu beschreiben<br />

ist, weil man sie einfach gesehen haben muss.<br />

Trotzdem eine kleine Auswahl:<br />

Es war unglaublich, wie das Wetter mitspielte, denn<br />

genau eine Woche vorher war es noch so regnerisch<br />

und kalt, dass eigentlich nur die allergrößten<br />

Optimisten an ein Wunder glaubten. Aber, wie heißt<br />

es doch, wenn Engel reisen … - Über 50 Teilnehmer,<br />

Hörgeschädigte und Familienangehörige, bewiesen<br />

die ungebrochene Beliebtheit dieser schönen Tradition.<br />

Zwei Männer halten ein Tuch über<br />

Claudia = Überspanntes Frauenzimmer<br />

Siegfried steht mit zwei Leuchtern in<br />

den Händen = Armleuchter<br />

Zum Dank wurden die Hauptverantwortlichen, Marlies<br />

und Rainer Wulf, in einer schönen Rede, hoffentlich<br />

ausreichend, gewürdigt. Die immensen<br />

Vorbereitungen, über Organisation, Heranschleppen<br />

der notwendigen Sachen und allerlei sonstige<br />

„Kleinigkeiten“, die doch sehr zeitaufwendig sind,<br />

schaffen erst die Voraussetzung für ein gelungenes<br />

Fest. - Und nun belohnte Petrus doch tatsächlich<br />

alle Mühe.<br />

Ein Waffelbackteam, bestehend aus drei gestandenen<br />

Frauen, ließ keine Wünsche offen. Ob mit oder ohne<br />

Sahne und Kirschen, ob mit Puderzucker oder helle<br />

oder dunkle Waffeln, diese Ladies waren im Service<br />

unerreicht. - Das Grillteam erwies sich auch als<br />

sehr kompetent und erfüllte alle Wünsche. Die mitgebrachten<br />

Salate, Brot usw. rundeten den kulinarischen<br />

Genuss ab.<br />

Den in ausreichendem Maß vorhandenen Getränken,<br />

vorzugsweise gekühlt, wurde gut zugesprochen,<br />

aber in Anbetracht der Temperaturen wurde die<br />

Toilette, die sich in einiger Entfernung befand, kaum<br />

aufgesucht.<br />

Ein Höhepunkt war eine sehr schöne Einlage von<br />

zwei Gruppenmitgliedern: Aus Paris (Montmartre)<br />

war die Malerin Monique angereist, begleitet von<br />

ihrer Assistentin Jaqueline. Sie sprach zum Glück<br />

gut deutsch mit einem reizenden französischen<br />

Akzent. Monique war eine besondere Malerin, sie<br />

malte ihre Bilder nicht mit Pinsel und Farbe, sondern<br />

mit Menschen. Diese Bilder wollte sie uns jetzt<br />

Zum letzten Bild wurde dann das Ehepaar Wulf nach vorne gebeten.<br />

Rainer musste Marlies auf einen Stuhl klettern helfen und ihr eine Leine<br />

in die Hand drücken:<br />

Der Ort, die Grillhütte<br />

im Maxi-Park, war gut<br />

gewählt. Er erlaubte<br />

jedem, einen Spaziergang<br />

(notwendig nach<br />

dieser „Fressorgie“) zu<br />

machen und auch eine<br />

„Hörpause“ einzulegen.<br />

Einen Drachen steigen lassen<br />

Die Ohren waren für das Hör-Memory nämlich nochmal ganz besonders<br />

gefordert. Es mussten verschiedene Geräusche identifiziert werden (in<br />

Ü-Eierbehältern befanden sich Linsen, Erbsen, Reis u. a.). Das war schon<br />

eine Herausforderung, die gut gelaunt angenommen wurde und zu echtem<br />

Konkurrenzhören führte. Der Sieger hatte als erster die Auswahl aus<br />

diversen gesponserten Gegenständen. Aber zum Schluss konnte fast<br />

jeder eine Kleinigkeit mitnehmen.<br />

Es war ein rundum gelungenes Fest, was allein schon daran zu merken<br />

war, dass etliche Teilnehmer nur widerstrebend aufbrachen.<br />

An dieser Stelle nochmal ganz herzlichen Dank an die vielen stillen Helfer<br />

im Hintergrund, die solche Veranstaltungen erst möglich machen.<br />

Sigrid Foelling<br />

| die Ohren offen halten | die Ohren spitzen |die Ohren steif halten |Du bist ja noch nicht trocken hinter den Ohren! |Du sitzt wohl auf deinen<br />

30 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Selbsthilfegruppen<br />

Tagesfahrt nach Münster am 21. August 2013<br />

Die SHG Ruhrgebiet Nord hat dieses Jahr den WDR<br />

Münster besucht und die Stadt Münster angeschaut.<br />

Die Organisation der Fahrt hatten Peter und<br />

Helma übernommen. Gut gelaunte 19 Teilnehmer<br />

nahm der Bus bei Elvira und Klaus in Dorsten zur<br />

Abfahrt um 10 Uhr auf, in dem Karin alle sehr nett<br />

begrüßte. Karl-Heinz konnte nicht dabei sein; Axel<br />

musste sich von einer langen Arbeitsnacht erholen.<br />

In der Cafeteria des WDR-Gebäudes wurden wir gegen<br />

11 Uhr von der Küchenchefin begrüßt, und mit<br />

den T-Spulenempfängern waren alle hörtechnisch<br />

gut versorgt. Zum Mittagessen gegen 11:30 Uhr<br />

gab´s Hähnchen-Schnitzel Bombay mit Reis und<br />

Gemüse. Dazu ein Getränk. Gut gestärkt führte uns<br />

der Redakteur, Herr Mense, ins Radiostudio, wo uns<br />

die Tontechnikerin Frau Haug-Jurisch begrüßte und<br />

uns ein kleineres Studio zeigte.<br />

Sie erklärte ihre Arbeit und zeigte uns, wie man aufgezeichnete<br />

Interviews sendefreundlich macht, indem<br />

man z. B. zu viele „Ähs“ entfernt. Götz Alsmann<br />

moderiert montags hier im Studio seine Sendung<br />

„Go Götz go“, die auf WDR 4 übertragen wird. Dazu<br />

bringt er oft eigene Schallplatten mit, deshalb gibt<br />

es hier noch einen Schallplattenspieler. Alle Studios<br />

sind mit schalldichten Türen ausgerüstet, damit<br />

keine Nebengeräusche eindringen. Sogar die Rechner<br />

stehen in einem separaten Raum.<br />

Herr Lehmann, ein Techniker der „Fernsehwelt“, zeigte uns ein Fernsehstudio<br />

mit Mischpulten und Monitoren und erklärte uns den Arbeitstag<br />

mit Beispielen wie Fünf-Minuten-Nachrichten oder Lokalzeit. Die Moderatoren<br />

wie auch die Gäste im Studio benutzen Teleprompter. Auf diesen<br />

Geräten ist der Text gespeichert, so dass er nur noch abgelesen werden<br />

muss. Ingolf bekam Gelegenheit, das erheiternde Rezept „Truthahn mit<br />

Whiskey“ abzulesen. - Klar, dass sich alle köstlich amüsierten.<br />

Im Regieraum, in dem der Sendeplan erstellt und Beiträge platziert werden,<br />

wurde uns das Tonmischpult für den Tontechniker gezeigt. Daneben sitzt<br />

der Bildingenieur, zuständig für Bildschnitt und Einblendungen und nebenan<br />

der Abendredakteur sowie eine studentische Hilfskraft, die für die<br />

Nameneinblendungen zuständig ist.<br />

Die Aufnahme für einen Beitrag aus dem aktuellen Tagesgeschehen ist<br />

sehr aufwändig. Aus ca. 4 Std. Arbeitsaufwand werden ca. 2 1/2 Min. gesendet.<br />

Das aufgenommene Material muss gesichtet werden, der Cutter<br />

benötigt mindestens 1/2 Std. und der Tontechniker braucht ca. 2 Std., um<br />

einen sendefertigen Beitrag zu bekommen.<br />

Danach waren im Konferenzraum Kaffee und kalte Getränke nötig und<br />

angesagt. Fragen durften gestellt und Probleme angesprochen werden,<br />

die uns Hörgeschädigte betreffen. Über die Beschäftigungssituation<br />

im WDR wurde ausgiebig informiert. Elvira erkundigte sich, ob der <strong>CIV</strong><br />

<strong>NRW</strong> bzw. die SHG den WDR einladen könnte, um die Möglichkeit einer<br />

<strong>Implant</strong>ation bei Hörgeschädigten besser bekannt zu machen. Danach<br />

bedankten und verabschiedeten wir uns.<br />

In der Innenstadt von Münster hatten wir 2 1/2 Std. zur freien Verfügung.<br />

Ralf bot sich als Stadtführer an und führte uns zum Dom, den zu besichtigen<br />

sich immer lohnt. Bei einem Bummel durch die Fußgängerzone<br />

fielen uns sehr schöne Geschäfte auf. Leider reichte die Zeit nicht, um<br />

neue Herbstgarderobe einzukaufen, doch ein leckeres Eis bei diesem<br />

prächtigen Wetter zu genießen, war allen recht. Danach führte der Weg<br />

Richtung Schloss, wo der Bus uns um 18 Uhr aufnahm.<br />

Im Haus Waldfrieden in Dülmen haben wir bei einem gemeinsamen<br />

Abendessen den Tag ausklingen lassen. Wieder in Dorsten angekommen<br />

ließ sich festhalten: es war für alle ein schöner Ausflug.<br />

Christa Köhler, Wesel<br />

Im nächsten, etwas größeren Studio werden u. a.<br />

Hörspiele aufgezeichnet. Geräusche wie Regen,<br />

Laufgeräusche über verschiedene Fußböden oder<br />

Holztreppen, Eingießen von sprudelnden Getränken<br />

und viele mehr werden hier erzeugt; teilweise aus<br />

dem digitalen Archiv oder direkt. Hier ist die Kreativität<br />

der Tontechnikerin gefragt. Es gibt einiges<br />

an Requisiten. Ein kurzer Blick in den schalltoten<br />

Raum war uns gegönnt.<br />

Ohren! | Er hat es faustdick hinter den Ohren | Er hat mir das Fell über die Ohren gezogen | Er hat viel um die Ohren |Er haute mich übers Ohr|Er<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 31


Cochlea-<strong>Implant</strong>at?<br />

Wir begleiten Ihren Weg zum Erfolg!<br />

Schwerhörigkeit und Taubheit waren in der Vergangenheit Schicksalsschläge, denen Menschen hilflos ausgeliefert<br />

waren. Dank der modernen Wissenschaft kann heute eine hochgradige Hörschädigung durch ein<br />

Cochlea-<strong>Implant</strong>at erfolgreich abgemildert werden und die Betroffenen können ein erfülltes Leben führen.<br />

»In der MEDIAN Kaiserberg-Klinik sprechen Sie mit Fachleuten, die selbst CI-Träger<br />

sind und deshalb auch ihre eigene Lebenserfahrung einbringen.«<br />

Wir helfen Ihnen, wenn Sie zu Ihrem persönlichen Erfolg mit einem Cochlea-<strong>Implant</strong>at etwas mehr<br />

beitragen möchten, denn wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Wir bieten Ihnen ein intensives<br />

Hörtraining an und stellen Ihren Sprachprozessor optimal ein. Wir ermöglichen Ihnen den Austausch mit<br />

ebenfalls Betroffenen und bieten Ihnen Maßnahmen an, die Ihrer körperlichen Stabilisierung dienen.<br />

Fragen Sie uns!<br />

Fachklinik für Orthopädie, Hörstörungen, Tinnitus, Schwindel und Cochlea-<strong>Implant</strong>ate<br />

Am Kaiserberg 8 –10 · D-61231 Bad Nauheim · Telefon +49 (0) 60 32 / 703 – 0 · Telefax +49 (0) 60 32 / 703 – 775 · kontakt.kaiserberg@median-kliniken.de<br />

32 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013<br />

Ihre Ansprechpartner: CA Dr. Roland Zeh, roland.zeh@median-kliniken.de · Egid Nachreiner, egid.nachreiner@median-kliniken.de · www.median-kliniken.de


Selbsthilfegruppen<br />

Hörcafé Bielefeld<br />

Die HNO-Klinik im Klinikum Bielefeld-Mitte lädt vierteljährlich alle Patienten<br />

mit einer Hörschädigung, einem Hörgerät oder einem CI sowie Interessierte<br />

herzlich zum „CI - Patienten-Café“ ein. Sinn des Treffens ist es, sich bei<br />

Kaffee, Tee und Gebäck kennenzulernen, Erfahrungen und Meinungen<br />

auszutauschen. Das CI-Café hat sich zu einem Treffpunkt von Patienten<br />

der HNO-Klinik, Mitgliedern des Ortsverband Bielefeld vom DSB, dem<br />

Gehörlosen-Sportverein Bielefeld 1912 e. V. und vielen anderen Gehörlosen<br />

und hörgeschädigten Menschen aus der Region entwickelt. Oft<br />

werden Referenten aus den verschiedensten Gebieten rund ums Hören<br />

eingeladen.<br />

Am 28.06.2013 hielt Sylke Heinrich von der Westkampschule (LWL-Förderschule,<br />

Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation, Bielefeld) einen<br />

Vortrag über Geschichte und Entwicklung der Gebärdensprache. Einen<br />

entsprechenden Bericht findet man im Anschluss an diesen Artikel. Uns<br />

als HNO-Klinik ist es wichtig, alle Möglichkeiten der Hörrehabilitation für<br />

alle Patienten, ob mit Hörminderung oder Ertaubung, zur Verfügung zu haben.<br />

Gebärdensprache wuchs aus einfachen Zeige- oder Hinweisgebärden,<br />

skizzierenden Nachbildungen von Gegenständen mit einer Hand oder<br />

beiden Händen und pantomimischen Nachbildungen von Handlungen.<br />

Mit zunehmendem Umfang erhielten die Gebärdenzeichen auch eine<br />

strukturierende Abfolge, eine Grammatik.<br />

Bereits um 1550 wurden in Spanien Gebärden verwendet, um taube Kinder<br />

der Adligen zu unterrichten. 1755 wurde in Paris die erste öffentliche<br />

Schule für taube Kinder gegründet; hier wurde aus „Straßengebärden“<br />

mit Hilfe der französischen Grammatik eine ausgebaute Gebärdensprache<br />

entwickelt, die populär wurde. Im 19. Jahrhundert erforschte Thomas<br />

Hopkins Gallaudet Erziehung und Bildung für taube Kinder in England<br />

und Frankreich. Zusammen mit Laurent Clerc kümmerte er sich um die<br />

Schulbildung für taube Kinder in Amerika. Nachdem sich das American<br />

Asylum for the Deaf gegründet hatte, entwickelte sich die American Sign<br />

Language (ASL). Bereits 1864 entstand in Washington D. C. die erste<br />

höherbildende Institution für taube Studenten.<br />

Dieser interessante Vortrag führte auch zu einem lebhaften Meinungsaustausch<br />

über das Für und Wider einer <strong>Implant</strong>ation bei ertaubten Kindern<br />

und deren taube Eltern.<br />

Das nächste Treffen findet am Freitag, dem 13. Dezember 2013, statt. Es<br />

beginnt um 15.00 Uhr. Schauen Sie doch mal rein!<br />

Bis der GSV gegründet wurde, lief Jahrhunderte lang<br />

ein Kampf um die Anerkennung der Gebärdensprach-Gemeinschaft.<br />

Es gab während der gesamten<br />

Zeit Gebärdensprach-Befürworter und -Gegner. Mit<br />

dem Gebärdensprach-Verbot 1880 stockte die Entwicklung<br />

der Betroffenen und der Gemeinschaft.<br />

Trotz des Verbotes wandte man die Gebärdensprache<br />

unter sich an. Schwedische Pädagogen erkannten<br />

1980, 100 Jahre später, dass das Bildungsniveau der<br />

Hörgeschädigten mit Gebärdensprache höher ist,<br />

und man führte die Gebärdensprache in den Schulen<br />

wieder ein.<br />

Durch die Forschung der Doktorarbeit, „Baby, gebärde,<br />

Baby“, von Dr. Joseph Garcia wurde festgestellt,<br />

dass hörende Babys im ersten Lebensjahr bis zu<br />

90 Wörter gebärden können, bevor sie beginnen zu<br />

sprechen. Die Intelligenz erhöht sich dadurch sogar<br />

um 12 bis 13 Punkte.<br />

1988 hat das Europäische Parlament die Gebärdensprache<br />

gesetzlich anerkannt. In Deutschland wurde<br />

2001 die Gebärdensprache im Sozialgesetzbuch IX<br />

verankert.<br />

Von größter Bedeutung für die Gebärdensprach-<br />

Gemeinschaft ist, dass 2010 in Vancouver bei der internationalen<br />

Konferenz zur Bildung und Erziehung<br />

Gehörloser (ICED) das Gebärdensprachverbot von<br />

1880 aufgehoben wurde.<br />

Angesichts der Entwicklung kann man sehen, dass<br />

die Gebärdensprache von Nutzen aller sein kann,<br />

weil die Sprache visuell erfasst und bildlich dargestellt<br />

wird.<br />

Kathrin Ender / Sylke Heinrich<br />

Martin Lehmann / Sigrid Foelling<br />

Kathrin Ender und Sylke Heinrich hielten einen Vortrag über das Leben<br />

der Hörgeschädigten in der Geschichte und im Gehörlosen Sportverein (GSV).<br />

Zu den 240 Mitgliedern im GSV zählen 49 % Gehörlose, 23 % Schwerhörige,<br />

13 % CI-Träger, 1 % Zusatzbehinderte und 14 % Hörende. Der Verein<br />

verfügt über 10 Abteilungen mit Sportarten wie beispielsweise Fußball,<br />

Basketball, Leichtathletik, Golf, Kinderturnen sowie vier Freizeitgruppen mit u.<br />

a. Familientreffen.<br />

ist noch grün hinter den Ohren | Es ist mir zu Ohren gekommen Es ist mir zu Ohren gekommen, dass ... | Ich habe nur mit halbem Ohr zugehört<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 33


Seminare<br />

Abenteuer des Lesens<br />

Seit nunmehr 12 Jahren reisen CI-Trägerinnen und CI-Träger von Nah und<br />

Fern an, um im Paderborner Land über Bücher zu diskutieren. Und das<br />

geht? Ja, das geht heute sehr gut. Die Technik ermöglicht heute ohne<br />

große Probleme hochgradig schwerhörigen und ertaubten Menschen<br />

die Teilnahme. Für sie (vielleicht aber auch für die einen oder anderen<br />

Teilnehmer/-innen, die sich noch nicht ganz auf ihr neues CI-Hören verlassen<br />

konnten) schrieben zwei junge Frauen wörtlich alles Gesprochene auf ihrem<br />

Laptop mit, was dann auf eine Leinwand projiziert wurde - auch hier<br />

ein Quantensprung im Vergleich zum früher üblichen „Hellschreiber“, an<br />

dem sich hilfsbereite Hörende im Schweiße ihres Angesichts plagten, um<br />

das Wichtigste mit der Hand auf Folien zu schreiben.<br />

Ich war sehr gespannt auf das neue Tagungshaus in Paderborn, das ich<br />

noch nicht kannte. Würde die Induktionsanlage funktionieren? Denn diese<br />

brauchte ich unbedingt zum Verstehen. Wie würde ich die langjährige, verdiente<br />

Seminarleiterin, Frau Dr. Antje Telgenbüscher, verstehen? Sie hatte<br />

die meisten bisherigen Seminare geleitet, ich kannte sie seit Jahren. Und<br />

doch - als Langzeit-Ertaubter (1950 bis 1987) ist man immer ein wenig unsicher.<br />

Aber schon bald stellte ich fest: Frau Dr. Telgenbüscher sprach sehr<br />

deutlich, sehr gut verständlich. Ich musste gar nicht auf das Mitgeschriebene<br />

achten. Jedes Wort kam auch bei mir an! Das war und ist immer<br />

wieder ein Glückserlebnis, wie es eben nur jemand haben kann, der fast<br />

sein ganzes Leben lang taub war!<br />

Als Seminarthema hatte man den „Humor in der Literatur“ gewählt. Kurz<br />

vor Weihnachten erhielten alle Teilnehmer das Programm für 2013. Drei<br />

Bücher wurden uns zur Seminarvorbereitung empfohlen:<br />

1. Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (Jonas Jonasson)<br />

2. Die Asche meiner Mutter (Frank McCourt)<br />

3. Tschick (Wolfgang Herrndorf).<br />

Schon am Freitagabend wurde das erste Buch besprochen. Ich hatte mich<br />

anfangs begeistert darauf gestürzt: Was für eine tolle Idee, ein uralter<br />

Mann steigt aus dem Fenster des Altersheims (glücklicherweise im Erdgeschoss!)<br />

und reißt aus! Eine herrliche Satire oder eine Klamotte, bei der<br />

man immer wieder herzlich lachen kann!? Aber ... was kam dann heraus?<br />

Eine Art Road Movie, nicht nur durch die schwedischen Urwälder, sondern<br />

bis nach China und Moskau, Begegnungen mit Stalin, Mao Tsetung, Pol Pot<br />

und anderen unheimlichen Größen der Weltgeschichte.<br />

Ganz anders das zweite (und zum Schluss auch das dritte) Buch: „Die<br />

Asche meiner Mutter“ von Frank McCourt. Eine tief ernste, für sensible<br />

Leser fast unerträglich harte biografische Erzählung aus dem bitterarmen<br />

Irland der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Der Autor erzählt sein<br />

eigenes Schicksal, aber ohne jede Wehleidigkeit und Anklage. In seiner originellen,<br />

oft naiven Kindersprache verlieren selbst die größten Malaisen ihre<br />

Bedrohlichkeit. Der kleine Frank kennt die Welt ja nicht anders. Er plaudert<br />

fröhlich drauflos und nimmt alles hin, wie es<br />

ist und wie er es anders gar nicht kennt. Er lebt ein<br />

fröhliches Kinderdasein und ist nicht unglücklich.<br />

Oder etwa doch? ... Humor ist, wenn man trotzdem<br />

lacht?!<br />

Als letztes Buch diskutierten wir am Samstagnachmittag<br />

„Tschick“ von Wolfgang Herrndorf. Es<br />

geht um Maik und Tschick, zwei vierzehnjährige<br />

Jungen. Maik stammt aus einem wohlhabenden Elternhaus,<br />

aber die Mutter ist alkoholkrank und der<br />

Vater geht eigene Wege. Tschick heißt eigentlich<br />

Andrej Tschichachtschow und lebt in einem Asylantenhaus.<br />

Irgendwie hat er es von der Förderschule<br />

aufs Gymnasium geschafft – dort freundet er sich<br />

mit Maik an. Eines Tages „knacken“ sie einen uralten<br />

Lada und fahren mit ihm kreuz und quer durch<br />

ein ihnen ganz unbekanntes Deutschland, das man<br />

auch als Leser kaum identifizieren kann, denn sie<br />

fahren immer auf Nebenstraßen und Feldwegen.<br />

Unmöglich zu schildern, was sie alles mit dem gestohlenen<br />

Auto erleben. Den Stil, die Jugendsprache,<br />

in der das geschrieben ist, muss man selber lesen.<br />

Es ist keine Zeile langweilig!<br />

Ich habe das Buch „verschlungen“ - was mir schon<br />

länger nicht mehr passiert ist.<br />

Last but not least: Am Sonntagmorgen wurden einzelne<br />

Gedichte diskutiert. Der Bogen spannte sich<br />

von Wilhelm Busch („Es sitzt ein Vogel auf dem<br />

Leim ...“) über Christian Morgenstern, Erich Kästner<br />

und andere bis hin zu einem von Frau Dr. Telgenbüscher<br />

persönlich interpretierten Gedicht des der<br />

Stadt Paderborn besonders verbundenen Dichters<br />

Günter Eich.<br />

Großen Dank haben die Veranstalter verdient, vor<br />

allem Heinz und Christel Lemmen. Wie Heinz es immer<br />

wieder fertigbringt, so viele Teilnehmer zusammenzutrommeln,<br />

grenzt ans Wunderbare. Seine Frau<br />

Christel gibt ihm dabei die nötige Unterstützung!<br />

Frau Dr. Telgenbüscher hat es wiederum verstanden,<br />

uns neue Lektüre nahezubringen und sie uns<br />

mit ihrer klaren Stimme verständlich zu machen,<br />

uns hineinzunehmen in die Welt der Literatur, uns<br />

daran teilhaben zu lassen. Jenni und ihre Schwester<br />

am Laptop haben auch wieder ein Lob verdient<br />

für ihren unermüdlichen Einsatz. Sie ermöglichten<br />

|auf taube Ohren stoßen| in ein Ohr hinein und aus dem anderen wieder hinaus |In meinen Ohren klingt das verdächtig nach ’nein’ jemandem<br />

34 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Seminare<br />

auf diese Weise auch die Teilnahme der vollständig<br />

Ertaubten ohne CI, die mich mit ihrer Tapferkeit immer<br />

wieder sehr beeindruckt haben. An ihnen wurde<br />

die „Inklusion“ verwirklicht.<br />

Dieter Grotepaß<br />

Gartenheimstr. 24a, 42555 Velbert<br />

E-Mail: dgrotepass@aol.com<br />

Anmerkung der Chefredaktion:<br />

Die genutzte Technik (drei FM-Koffer) wurde vom <strong>CIV</strong><br />

<strong>NRW</strong> und der CI-SHG Hamm zur Verfügung gestellt.<br />

Terminankündigung 2014<br />

29.03.2014<br />

SHG-Leiterseminar, Tagesworkshop,<br />

Tagungshotel Lichthof, Gelsenkirchen<br />

24.05.2014<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> JHV u. Sommerfest,<br />

Tagungshotel Lichthof, Gelsenkirchen<br />

24.05.2014<br />

9. Dt. CI-Tag, bundesweit<br />

24. bis 27.09.2014<br />

RehaCare, Düsseldorf<br />

Geplant Herbst 2014:<br />

Zweite Trommelworkshop<br />

......................................................................................................................................................................................................................<br />

Tangoworkshop des <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong><br />

Samstag, 14. September 2013, Tanzschule Güth in Hamm<br />

Vierzehn Teilnehmer, von denen viele Cochlea-<br />

<strong>Implant</strong>ate tragen, brachten den Mut auf, etwas<br />

Neues zu wagen. Auch der Tanzlehrer trägt ein<br />

Cochlea-<strong>Implant</strong>at, und eben das hat Mut gemacht,<br />

sich zu trauen. Tango Argentino, den wollten wir lernen<br />

zu tanzen. Um uns das beizubringen, bedarf es<br />

viel Gottvertrauen, denn das ist an einem Tag mit<br />

nur vier Stunden Übung eigentlich überhaupt nicht<br />

zu bewerkstelligen. - Also, wer hatte jetzt mehr Mut,<br />

der Tanzlehrer Jörg Thomas mit seiner Frau Brigitte<br />

oder wir?<br />

Die Beiden waren und sind eine Klasse für sich: Mit ihrer unsäglichen<br />

Geduld, ganz langsam, Schritt für Schritt, mit einer mitreißenden Begeisterung<br />

für den Tango und mit dem Glauben, dass wir alles hören, verstehen und<br />

umsetzen können, waren sie einfach umwerfend. Schon nach kurzer Zeit<br />

waren auch wir begeistert, tanzten, schwitzten, lachten. Die Mittagspause<br />

war von Nöten.<br />

Danach ging es arbeitsam weiter. Ich selbst habe mich großartig gefühlt.<br />

Thomas und Brigitte sparten nicht mit Lob, und wenn man etwas falsch<br />

machte, gab´s Korrekturen, die immer sanft und fröhlich rüberkamen.<br />

Einfach toll. Mein Mann tanzte mit mir und schnell waren wir eine Einheit.<br />

Es prickelte irgendwie; wie kann ich nicht sagen. Aber der Tango<br />

macht was mit einem: gute Laune, ein Gefühl wie „jetzt passt es“. Spontan beschlossen<br />

zwei Teilnehmer, einen Wiener Walzer zu tanzen. Super Einlage,<br />

u. a. auch, weil es das älteste Paar war. Ihre Freude am Tanzen sprang<br />

auch auf die andern über. Es wurde weiter Tango geübt, getanzt, gelebt.<br />

Danke den beiden, Jörg und Brigitte Thomas! Danke dem <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> für<br />

das Angebot! Wir hatten einen super Tag. Es war einfach schön!<br />

Anmerkung zum Schluss: Natürlich mussten wir uns danach stärken;<br />

wir gönnten uns ein gemeinsames Abendessen.<br />

Karin Rissel, Velen<br />

......................................................................................................................................................................................................................<br />

das Fell über die Ohren ziehen| jemandem ein Ohr abkauen | jemandem ein Ohr abreden| jemandem ein paar hinter die Ohren hauen | jeman-<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 35


Fingeralphabet<br />

Vor Ort<br />

für Ihren Hörerfolg<br />

MED-EL Care Center Berlin<br />

Novalisstr. 7, 10115 Berlin<br />

Tel. +49 (0)30 38377950<br />

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Öffnungszeiten:<br />

Mo. – Fr. von 9:00 bis 13:00 Uhr<br />

Mo., Mi., Do. von 14:00 bis 18:00 Uhr<br />

MED-EL Care Center Bochum<br />

Schwanenmarkt 2, 44787 Bochum<br />

Tel. +49 (0)234 60272334<br />

bochum@hearlife.cc<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di. und Mi. von 09:00 bis 17:00 Uhr<br />

MED-EL Care Center Hannover<br />

Deutsches HörZentrum Hannover<br />

Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover<br />

Tel. +49 (0)511 2289952<br />

hannover@hearlife.cc<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. – Fr. von 08:00 bis 16:30 Uhr<br />

MED-EL Care Center Tübingen<br />

Hoppe-Seyler-Straße 6, 72076 Tübingen<br />

Tel. +49 (0)7071 5497898<br />

tuebingen@hearlife.cc<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di., Mi. und Do. von 08:30 bis 12:30 Uhr<br />

13:30 bis 16:30 Uhr<br />

Die MED-EL Care Center Bochum und Hannover<br />

Ihre kompetenten Ansprechpartner für Service und Beratung rund um das Thema Hörverlust und Hörimplantate für Betroffene<br />

und Interessierte direkt vor Ort: In Bochum und Hannover finden Sie jeweils in unmittelbarer Nähe des CI-Zentrums der HNO-<br />

Klinik ein MED-EL Care Center. Das ist umfassender Service für Ihren Hörerfolg:<br />

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• Informationen zu allen MED-EL Rehabilitationsprodukten<br />

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MED-EL Care & Competence Center GmbH | Moosstraße 7 | 82319 Starnberg | info@hearlife.cc<br />

36 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013<br />

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Seminare<br />

Seminar der CI-SHG Hamm<br />

„Meine Hörbehinderung in der Familie“<br />

Die CI-SHG Hamm führte am Wahlwochenende in<br />

Soest unter dem Motto „Meine Hörbehinderung in<br />

der Familie“ ihr diesjähriges Seminar durch. Die<br />

Tagungsstätte der Evangelischen Frauenhilfe war<br />

zwei Tage lang der Seminarort.<br />

Das Seminar begann am Samstag pünktlich um<br />

10:30 Uhr. Die 21 Mitglieder - 13 CI-Träger, zwei<br />

Hörgeräteträger sowie sechs normalhörende Lebenspartner<br />

– arbeiteten intensiv mit dem ihnen bekannten<br />

Referenten Peter Dieler, Audiotherapeut<br />

und selbst Hörgeräteträger. Die von den Teilnehmern<br />

vorab gewünschten Themen wie „Akzeptanz meiner<br />

Behinderung“ , „Lösung von Kommunikationsproblemen“<br />

, „Stressfreier sowie gelassenerer Umgang<br />

mit der Behinderung“ wurden anfangs umrissartig<br />

skizziert.<br />

Danach wurde eine erste Gruppenübung durchgeführt. Hier sollten<br />

Schwerhörige und gut Hörende getrennt voneinander das Erleben Ihres<br />

jeweiligen Lebenspartners – sein Kommunikationsverhalten, seine Konfliktlösungen<br />

etc. - beschreiben. Bei der anschließenden Vorstellung der<br />

Ergebnisse und ihrer Diskussion fanden sich alle Beteiligten berücksichtigt.<br />

Danach wurden Lösungsansätze und Vorschläge zu den einzelnen Punkten<br />

mittels Begebenheiten und Geschichten erarbeitet. Mentale Hilfsmittel<br />

wie gegenseitiges positives Verstärken sowie Aufbau eigener Verhaltensweisen<br />

wurden im Detail erläutert.<br />

Der Sonntag war den Hauptthemen „Kommunikation“<br />

und „Persönliche Situation/Relation<br />

in der Familie“ gewidmet. Das Zusammenwirken<br />

von Äußerung (verbal und nonverbal) des<br />

einen Partners und den Empfang der Äußerung,<br />

genannt Innerung, beim anderen Partner<br />

wurde durch Rollenspiele, einer Alltagsbegebenheit<br />

(Mitarbeitergespräch) und Unterlagen<br />

dargestellt und diskutiert. Hierzu gehörten<br />

Umgang mit Zustimmungen, Kritiken, (falschen)<br />

Behauptungen sowie „Was interpretiere ich<br />

in das Gehörte?“. Die beiden anschließenden Einzelarbeiten zum Seminarende<br />

– „Erstellen eines persönlichen Tagebuches“ sowie „Darstellung<br />

seiner Relation in der Familie und auf gemeinsamen Wegen“<br />

- zeigten jedem Teilnehmer auf interessante Weise seinen Istzustand.<br />

Alle Teilnehmer profitierten sehr von diesem zweiten Mehrtages-Seminar<br />

der CI-SHG Hamm. Jeder Teilnehmer nimmt für sich, für seine psychischen<br />

und psychologischen Belange sowie für das Leben in der Partnerschaft<br />

positive Anregungen und Hilfen mit.<br />

Ronald Stein, Fröndenberg<br />

dem einen Floh ins Ohr setzen | übers Ohr gehauen werden | auf diesem Ohr taub sein|auf taube Ohren stoßen | bis über beide Ohren erröten<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 37


Die ganze Welt der<br />

Klänge in einem<br />

Single-Unit Prozessor!<br />

Hören Sie Ihre Lieblingsmusik, fühlen Sie sich bei Live-<br />

Events eins mit der Menge oder lauschen Sie einfach<br />

mal draußen den Klängen der Natur. RONDO macht all<br />

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38 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013<br />

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Seminare<br />

Ankündigung<br />

Liebe Initiatoren der Selbsthilfegruppen, liebe<br />

Freunde, beim Feedback des letzten Gruppenleiter-<br />

Seminars im April d. J. wurde mehrfach der<br />

Wunsch geäußert, sich zweimal jährlich zu einem<br />

intensiveren Austausch unter Führung eines Mediators<br />

zu treffen.<br />

Termin: 29. März 2014<br />

Beginn/ Dauer: 10:00 - 17:00 Uhr<br />

Ort:<br />

Tagungshotel Lichthof, Gelsenkirchen<br />

Teilnehmer: CI-SHG-Leiter aus <strong>NRW</strong> (mind. 12 TN)<br />

Kosten: 20,-- € /Mitglied - 40,-- € /Nichtmitglied<br />

Referent: Peter Dieler, Audiotherapeut und Mediator<br />

Uns als <strong>Verband</strong> sind eure Anregungen und Wünsche<br />

als Mitglieder und regionale Gruppenleiter<br />

sehr wichtig. Wir haben das Thema aufgegriffen<br />

und können euch einen weiteren Termin als Tagesseminar<br />

anbieten: 29. März 2014.<br />

Den Gruppenleitern soll Raum gegeben werden, Erfolge,<br />

Sorgen und Nöte aus den SHGn mit anderen<br />

Gruppenleitern zu teilen und sich gegenseitig auszutauschen.<br />

So kann Kraft und Motivation für die<br />

weitere Gruppenarbeit gewonnen werden.<br />

Selbstverständlich sind neu hinzu gekommene<br />

Gruppenleiter herzlich willkommen.<br />

Verbindliche Anmeldung für die GL-Tagung<br />

bitte bis 28. Februar 2014 bei/an:<br />

Regina Klein-Hitpaß<br />

Tel.: 02852/968097<br />

E-Mail: reginaklein-hitpass@civ-nrw.de<br />

In der Tagespauschale sind Kaffee, Mineralwasser, Mittagessen und Kuchen am Nachmittag inklusive. Erst nach Eingang der Teilnehmergebühr<br />

auf das Konto: Sparkasse Werl, Kto-Nr. 40 52 221, BLZ: 41 45 1750 mit dem Verwendungszweck: GL Tagung März 2014 ist<br />

die Anmeldung verbindlich. Für Abmeldungen ab zehn Tagen vor Beginn stellen wir den halben Veranstaltungspreis in Rechnung.<br />

Bei Nichterscheinen ohne Abmeldung behalten wir uns vor, den vollen Preis einzubehalten.<br />

Listen Up!<br />

Hörtrainingsreihe für Hörimplantatnutzer<br />

Die Hörergebnisse, die heute mit Hörimplantaten erzielt werden, kommen dem natürlichen Hören sehr nahe. Mit der <strong>Implant</strong>ation allein ist<br />

es jedoch noch nicht getan. Bewusstes Hörtraining und spezielle Reha-Maßnahmen sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum optimalen<br />

Hören. Die MED-EL Care & Competence Center GmbH unterstützt die Betroffenen bei diesem Prozess mit speziellen Reha- Trainings und<br />

Übungs-CDs. Die „Listen Up!“-Trainingsreihe bietet mit Ihren unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und<br />

Schwerpunkten einen spannenden und einfachen Einstieg in die neue Welt des Hörens.<br />

Listen Up! CD 1, „Hörtraining für Einsteiger“ richtet sich vor allem an Erwachsene, die das Hören und Verstehen von einzelnen<br />

Wörtern und Sätzen trainieren möchten. Kreative Übungen fördern das Verstehen von Sprache auf vielfältige Art und Weise und machen<br />

besonders den anfänglichen Lernprozess für <strong>Implant</strong>at-Neulinge einfacher.<br />

Listen Up! CD 2, „Hörtraining für Fortgeschrittene“ enthält bereits Übungen zum Verstehen von Sätzen und Kurzgeschichten.<br />

Durch den höheren Schwierigkeitsgrad und aufgrund von Hintergrundgeräuschen dient diese Reihe zum Training komplexerer Hörsituationen.<br />

Speziell für das Thema Musik ist außerdem die Listen Up! CD 3, „Musiktraining für Einsteiger“ erhältlich. Sie enthält Übungen zum<br />

Erkennen von Instrumenten und zum Heraushören von detaillierteren Musikeigenschaften und bietet <strong>Implant</strong>atträgern den ersten Zugang<br />

zur Welt des Musikhörens.<br />

Die „Listen Up!“-Trainings-CDs, jeweils € 14,99, sind im Internet oder über folgenden Kontakt bestellbar:<br />

Telefon 0800 0770330 (kostenlose Servicenummer aus dem deutschen Mobilfunk- und Festnetz)<br />

Fax +49 08151 770333<br />

E-Mail service@hearlife.cc<br />

Web www.hearlife.cc<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 39


Seminare<br />

Literaturseminar „FREMDE und HEIMAT?“ vom 4. bis 6. Juli 2014 in Paderborn<br />

Thema: FREMDE und HEIMAT?<br />

(Deutsche Literatur von Migranten)<br />

Dozentin: Dr. Antje Telgenbüscher<br />

FM–Anlage steht für alle Teilnehmer/-innen zur Verfügung,<br />

ebenso eine Schriftdolmetscherin<br />

Einzelzimmer 180,00 € pro Person<br />

Doppelzimmer 165,00 € pro Person<br />

(Unterkunft, Verpflegung und Seminargebühren)<br />

Ich bitte um verbindliche Anmeldung bis zum 1. April 2014 und<br />

um die Anzahlung in Höhe von 50,00 €<br />

Empfänger: DCIG<br />

Kreditinstitut: Sparkasse Neu-Ulm/Illertissen<br />

Kontonummer: 190 025 536<br />

BLZ: 730 500 00<br />

(Wichtig: Verwendungszweck:<br />

Literaturseminar 2014)<br />

Weitere Information:<br />

Heinz Lemmen<br />

Albert–Schweitzer–Straße 17<br />

33104 Paderborn<br />

Tel. und Fax: 05254-10362<br />

E-Mail: hlemmen@arcor.de<br />

......................................................................................................................................................................................................................<br />

Ankündigung zum Wochenendseminar<br />

vom 21. bis 23. März 2014 in Oberrot<br />

„Der Stress und ich - warum wir uns nicht verstehen!“<br />

Die Bedeutung von Entspannung, Ernährung und Atmen für einen gezielten<br />

und vorbeugenden Umgang mit Stress<br />

Stress ist mittlerweile zu einem Modewort geworden: Alles ist Stress,<br />

nicht nur die Berufsarbeit, auch das Einkaufen, das Autofahren, die Kinder;<br />

ja sogar die Schwiegermutter sorgt für Hochdruck. Was die Meisten<br />

nicht wissen: Stress ist ein biologischer Vorgang im Körper, der auf eine<br />

Anforderung (Stressreiz) den Menschen in einen Zustand höchster Leistungsfähigkeit<br />

(Anspannung) versetzt. Im Gegensatz zu früher, wenn der<br />

Steinzeitmensch nach der Bewältigung des Stressreizes (Flucht vor dem<br />

Mammut oder Sieg über einen Gegner) wieder in den entspannten Zustand<br />

gelangte, ist der moderne Mensch in vielfältiger Weise Stressreizen ausgesetzt<br />

und daher ständig angespannt, d. h. den Weg zur Überforderung<br />

bis zum Ausgebranntsein beschreiten mittlerweile viele Menschen.<br />

Wir Schlappohren sind zusätzlich durch die Hörbehinderung in besonderer<br />

Weise stressgefährdet. Wir kennen und erleben tagtäglich die Auswirkungen<br />

von Hör- und Kommunikationsstress, er sorgt für<br />

• eine subjektive Hörverschlechterung, obwohl der Hörverlust unverändert ist<br />

• stetig abbauende Energie - die Konzentrationsfähigkeit wird direkt beeinträchtigt<br />

und die geistige Kombinationsarbeit wird erheblich behindert<br />

• eine höhere seelische Belastung - die Frustrationstoleranz („Ich bin anders<br />

als die anderen!“) und die Leidensfähigkeit („ … und das muss ich<br />

aushalten!“) werden reduziert<br />

• sinkende Leistungs- und Belastungsfähigkeit - Zukunftsangst und existentielle<br />

Unsicherheit treten auf, das Stressniveau steigt weiter<br />

• eine u. U. gravierende Beeinträchtigung von Freizeiterleben<br />

durch permanente Überforderung und<br />

Gefühl von Ausgebranntsein<br />

Die selbstbetroffenen Referenten/-innen Regina<br />

Klein-Hitpass (Atemtherapie), Renate Enslin (Ernährungsberatung)<br />

und Jochen Müller (Entspannungstraining)<br />

werden auf anschauliche und verständliche<br />

Weise ihren jeweils persönlichen Weg<br />

zur Stressbewältigung mit theoretischen Einführungen,<br />

praktischen Übungen und durch Aufzeigen von individuellen<br />

Stressbewältigungsmöglichkeiten vermitteln.<br />

Den Alltag mit mehr Freude und Leistung<br />

zu meistern, ist das Ziel des Seminars.<br />

Das Seminar findet auf Hof Heilenbergen (www.<br />

hof-heilenbergen.de) in Oberrot (nähe Schwäbisch<br />

Hall) statt. Das ist ein kleines Paradies inmitten<br />

wunderschöner Natur. Die offizielle Einladung erfolgt<br />

Anfang nächsten Jahres. Interessenten/-innen,<br />

die noch keine Rundmails von Jochen Müller<br />

(www.kommunikationsbruecke.org) erhalten haben,<br />

melden sich bitte per E-Mail (info@jochen-mueller.<br />

org); sie werden in den Verteiler aufgenommen.<br />

Jochen Müller, Legau/Allgäu<br />

|bis über beide Ohren in Arbeit stecken | bis über beide Ohren verliebt sein |bis über beide Ohren verschuldet sein | Das kannst du dir hinter die<br />

40 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Aktuelle Infos<br />

Jahreshauptversammlung 2013 des <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> e.V.<br />

Nach dem Mittagessen hielt zunächst Dieter Blanke, Hilfsmittelberater der<br />

BEK-GEK, einen aufschlussreichen Vortrag über Hilfsmittel für Hörgeschädigte.<br />

Beispielsweise verriet er den argumentativen Kunstgriff von<br />

Krankenkassen, die Bezahlung eines Lichtweckers dadurch zu begründen,<br />

dass der Weckvorgang zum Grundbedürfnis des täglichen Lebens<br />

deklariert wird.<br />

Am 15. Juni 2013 fand die Jahreshauptversammlung<br />

des <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> in Gelsenkirchen im Tagungshotel<br />

Lichthof statt, das sich für diesen Zweck sehr bewährt<br />

hat.<br />

Nach der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende Elvira<br />

Mager stellte Frau Doris Vercelli vom Hör-<strong>Implant</strong>-<br />

Centrum Münster das Remote Fitting (Fernanpassung)<br />

vor.<br />

Bei einer Fernanpassung sitzt der Kunde im Hör-<br />

Centrum in Münster und wird von Frau Vercelli oder<br />

Frau Juhnke betreut. Anpassung und Einstellung<br />

erfolgen live mittels einer Computer-Verbindung mit<br />

dem DHZ in Hannover, wo ein Ingenieur - wie auch<br />

der Kunde - vor einer Web-Kamera sitzt. Frau Vercelli<br />

erläuterte die Vorteile dieses Verfahrens, wobei die<br />

Einstellungswerte schon relativ stabil sein sollten<br />

und der Kunde dieses Verfahren auch wünschen<br />

sollte. Die Vorzüge dieser wohnortnahen Nachsorge<br />

liegen in leichter Terminplanung, kurzer Anfahrt,<br />

persönlicher Beratung.<br />

Nach einer Kaffeepause wurde die genehmigte<br />

Tagesordnung abgearbeitet. Regina Klein-Hitpass,<br />

stellv. Vorsitzende, stellte den Jahresbericht 2012 vor;<br />

er gab über viele Aktivitäten und insbesondere die<br />

Vorstandssitzungen Auskunft. Dem ausführlichen<br />

Bericht des Geschäftsführers Franz Poggel schloss<br />

sich der Bericht der Kassenprüfer an, vorgetragen<br />

von Christine Schiffer. Geschäftsführer und Vorstand<br />

wurden entlastet.<br />

Anschließend stellten die drei Firmen AB, <strong>Cochlear</strong> und MED-EL ihre<br />

neuesten Produkte vor. - Erfreulicherweise werden die CI-Prozessoren<br />

(CIPs) immer kleiner, leichter und Strom sparender. In den letzten fünf<br />

Jahren hat es eine stürmische Entwicklung dazu gegeben, auch was die<br />

bimodale Versorgung betrifft. Auch wird der Ästhetik durch Farbgebung<br />

Rechnung getragen. „Rondo“ ist der erste kabelfreie Sprachprozessor;<br />

Prozessor, Batterieteil und Spule befinden sich in einem runden kleinen<br />

Gehäuse, das hinter dem Ohr getragen wird. Es gibt Schutzhüllen für<br />

Sprachprozessoren, damit man sie im Wasser tragen kann.<br />

Der Fülle an Sachinformationen folgte eine ausgedehnte Phase des Vergnügens.<br />

Brigitte und Jörg Thomas boten den Teilnehmern<br />

eine Kostprobe ihres Könnens: Sie<br />

ließen ihr Publikum an der Kunst des Tangotanzens<br />

teilhaben und verstanden es, mit ihren<br />

gekonnten Darbietungen Begeisterung<br />

zu erwecken.<br />

Dann war ausgiebig Gelegenheit gegeben,<br />

sich an einem vielfältigen und mengenmäßig<br />

reichhaltigen Barbecue zu laben: zufriedene Gesichter, wo man hinschaute.<br />

Ein nicht kleiner „harter Kern“ setzte in einer ausgesprochen geselligen<br />

Runde im vertrauten Versammlungsraum das genießerische und kommunikative<br />

Treiben noch lange fort.<br />

Angesichts der Tatsache, dass sieben Personen, die sich zur Veranstaltung<br />

angemeldet hatten, nicht erschienen sind, soll an dieser Stelle darauf<br />

hingewiesen werden, dass die Tagespauschale auch bei Nichterscheinen<br />

entrichtet werden muss. (Im aktuellen Fall sind unnötige Kosten von<br />

knapp 250,-- Euro entstand. Dieser Betrag wird als Ausgabe im Bericht<br />

des Geschäftsführers erscheinen müssen.)<br />

Der Antrag zur Satzungsänderung, der allen Mitgliedern<br />

schriftlich zugegangen war, wurde angenommen.<br />

Erfreulicherweise ging dieser Teil zügig<br />

über die Bühne, so dass die Teilnehmer ganz entspannt<br />

zum Mittagessen gehen konnten und diese<br />

Zeit zum regen Austausch, Kennenlernen und Wiederauffrischen<br />

von Bekanntschaften nutzen konnten.<br />

Die Stornogebühren betragen:<br />

• bei Absage vom 28. bis 7. Tag vor vereinbarter Anreise: 50 % des<br />

Buchungspreises (Abk.: d. BP)<br />

• bei Absage ab dem 7. Tag ...: 80 % d. BP<br />

• bei Nichterscheinen bzw. fehlender Absage des Teilnehmers: 100 % d. BP.<br />

Sigrid Foelling, Brigitte Jeismann<br />

Ohren schreiben | das Ohrensausen |Dein Wort in Gottes Ohr! | Der lässt sich nicht übers Ohr hauen | die Ohren offen halten |die Ohren spitzen<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 41


Aktuelle Infos<br />

Heimatnahe Nachjustierung der CI-Einstellungen<br />

Begrüßt wurden wir durch den Firmengründer<br />

Hans-Dieter Borowsky. Dipl.-Ing. Dr. Mark Winter<br />

stellte uns die Struktur der Firma und das Auric Remote<br />

Fitting System zur heimatnahen CI-Nachsorge<br />

vor.<br />

v. l. n. r.: Kevin Steier, Dr. Mark Winter, Hans-Dieter Borowsky, Jochen Fischer und Olaf<br />

Delker. Vorne: Bernadette Weibel und Elvira Mager<br />

Um eine wohnortnahe Nachsorge von Patienten mit Cochlea-<strong>Implant</strong>aten<br />

zu gewährleisten, hat die Medizinische Hochschule Hannover in enger<br />

Zusammenarbeit mit der Firma Auric Hörsysteme die Anpassung über<br />

sog. Remote-Care-Center erarbeitet. Das westfälische Hörzentrum Rheine<br />

besuchten Elvira Mager und Bernadette Weibel.<br />

Live konnten wir einer Demonstration zur Fernanpassung<br />

beiwohnen. Es folgte ein Rundgang durch<br />

die Firma, Produktion und Fachgeschäft eingeschlossen.<br />

Einen zusätzlichen positiven Eindruck<br />

machte auf uns, dass sich im gleichen Gebäude<br />

eine HNO-Praxis befindet, deren Arzt über Erfahrung<br />

mit CI versorgten Patienten verfügt. So kann an ein<br />

und demselben Ort die komplette CI-Nachsorge<br />

stattfinden.<br />

Offene Fragen konnten wir beim abschließenden<br />

Mittagsimbiss mit dem gesamten Team diskutieren.<br />

Bernadette Weibel<br />

......................................................................................................................................................................................................................<br />

Marktplatz der Möglichkeiten –<br />

Vorträge , Information, Austausch, Ausprobieren<br />

Nach einer Versorgung mit einem CI erfahren viele erwachsene CI-Träger<br />

einen deutlichen Hörgewinn. Dennoch bleibt das Hören in geräuschvoller<br />

Umgebung für viele ein Problem.<br />

Im Beruf bei Arbeitsbesprechungen oder in der Freizeit kann das von den<br />

Firmen bereitgestellte Zubehör teilweise Abhilfe schaffen. Viele Betroffene haben<br />

jedoch eine Hemmschwelle, ihre Schwerhörigkeit zu sehr zu zeigen<br />

oder aber fühlen sich durch die technischen Möglichkeiten überfordert.<br />

Aus diesem Grund finden regelmäßig Workshops am <strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong><br />

Centrum Köln (CIK) der Uniklinik Köln statt, die einerseits Neuigkeiten<br />

aus Industrie und Technik vermitteln und andererseits über das Hand-<br />

On-Training die Patienten anregen, Zubehör einzusetzen.<br />

Im Rahmen einer Veranstaltungsserie fanden zum vierten Mal unter dem<br />

Motto „Marktplatz der Möglichkeiten“ eine Informationsveranstaltung<br />

und ein Workshop am CIK an der Uniklinik Köln statt.<br />

Otmar Braschler berichtete von den neuen Möglichkeiten der digitalen<br />

FM-Technologie. Gleichzeitig hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, am<br />

Stand diese Technologie auszuprobieren.<br />

Im Verbund mit den CI-Firmen und niedergelassenen<br />

Hörgeräteakustikern erhielten Patienten, Fachleute<br />

aus der Region und Interessierte die Gelegenheit,<br />

Neuigkeiten zu erfahren, auszuprobieren und Fragen<br />

zu stellen.<br />

Dr. Barbara Streicher<br />

Pädagogische Leitung CIK<br />

UNIKLINIK KÖLN<br />

<strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> Centrum Köln (CIK)<br />

Kerpenerstr. 62, 50937 Köln<br />

Tel.: 0221 47887755<br />

Fax: 0221 47887759<br />

|die Ohren steif halten |Du bist ja noch nicht trocken hinter den Ohren! |Du sitzt wohl auf deinen Ohren! | Er hat es faustdick hinter den Ohren |<br />

42 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Aktuelle Infos<br />

Motivation durch Kompetenz<br />

CI-Träger und Patienten mit Hörbeeinträchtigungen<br />

begegnen den Therapeuten in freien sprachtherapeutischen<br />

/ logopädischen Praxen zunehmend<br />

häufiger. Die Ausbildung der behandelnden<br />

Therapeuten trägt diesem speziellen Störungsbild<br />

jedoch nur unzureichend Rechnung.<br />

Im CI-Zentrum der Uniklinik Köln wurde im Juni<br />

von Frau Dr. B. Streicher, pädagogische Leitung CIK<br />

(Lehrerin für Sonderpädagogik) und Frau K. Kral<br />

(Dipl. Heilpädagogin, LSLS cert. AVT) ein Workshop<br />

für Sprachtherapeuten und Lehrer angeboten. Die<br />

Bezeichnung „Workshop“ war für die Veranstaltung<br />

sehr treffend gewählt. Nur sieben Teilnehmerinnen<br />

hatten die volle Aufmerksamkeit der beiden Dozentinnen<br />

und konnten von deren reichhaltigem<br />

Fachwissen profitieren. Es gab ausreichend Raum,<br />

Fallbeispiele anhand von Videodokumentationen zu<br />

bearbeiten. Auch die „Hardware“ kam nicht zu kurz.<br />

Die Teilnehmerinnen konnten verschiedene CI-Geräte<br />

anschauen und deren Handhabung hinsichtlich<br />

der im Alltag wichtigen Themen wie Batterie- und<br />

Kabelwechsel, Mikrofonreinigung oder Programmeinstellungen<br />

ausprobieren.<br />

Der Tag wurde abgerundet durch die gut aufbereitete<br />

präsentierte Theorie (Sprachentwicklung bei beeinträchtigter<br />

Hörentwicklung, sprachtherapeutische<br />

Begleitung, biologisches Alter versus Höralter, CI<br />

und Mehrfachbehinderung, CI und Mehrsprachigkeit<br />

etc.) und ein gelungenes Skript mit vielen Literaturtipps<br />

zur weiteren Vertiefung.<br />

Ein Cochlea-<strong>Implant</strong>at bedeutet für die Patienten oft<br />

einen Weg in eine neue Welt – die Welt des Hörens.<br />

Jedoch ist die Betreuung nach der <strong>Implant</strong>ation<br />

wichtig, um einen möglichst großen Nutzen aus<br />

dieser Technik zu ziehen. Kinder, die vor der <strong>Implant</strong>ation<br />

nie gehört haben, müssen auf ihrem Weg<br />

begleitet werden, das Hören überhaupt zu erlernen.<br />

Den Kindern fehlen die ersten Monate und Jahre<br />

Hörerfahrung, je nach <strong>Implant</strong>ationszeitpunkt.<br />

Auditive Übungen und angepasste Methoden zum<br />

Spracherwerb sind hier notwendig. Die Frage einer<br />

besorgten Mutter eines kleinen Patienten lautete:<br />

„Kann man auch türkisch einbauen?“. Amüsant zu<br />

lesen, zeigt diese Frage jedoch die Unsicherheit bei<br />

vielen Patienten.<br />

Was kann ein Cochlea-<strong>Implant</strong>at? Was können wir als Eltern unterstützend<br />

beitragen? Was muss mein Kind leisten? Gerade bei Kindern mit<br />

Mehrfachbehinderungen oder syndromalen Erkrankungen ist eine therapeutische<br />

Begleitung wichtig. (Anm. d. Red.: Mit syndromalen Erkrankungen<br />

sind z. B. Downsyndrom, Cogan-Syndrom, Pendred-Syndrom, Usher-<br />

Syndrom, Waardenburg-Syndrom etc. gemeint, bei denen eine Taubheit<br />

oder an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit ein Kernsymptom darstellen<br />

kann.) Die Eltern erhoffen sich viel von einem Cochlea-<strong>Implant</strong>at und tatsächlich<br />

kann ihnen die gewonnene Hörfähigkeit des Kindes einen ganz<br />

neuen Zugang verschaffen. Doch gerade bei solch besonderen Patienten<br />

ist eine behutsame Heranführung an Höreindrücke wichtig. Einerseits<br />

erhalten Kinder mit weiteren Beeinträchtigungen ihr CI häufig später als<br />

die Altersgenossen, andererseits können sich Kinder mit Mehrfachbehinderungen<br />

mitunter über Mimik und Gestik ihrer Umwelt gegenüber<br />

nicht so einfach und klar mitteilen. Durch ein genaues Beobachten, fundierte<br />

Beratung der Eltern und einfühlsame, spielerische Angebote für<br />

das Kind, kann gerade bei besonderen Kindern mittels CI besonders viel<br />

erreicht werden. Hören – Sprache – ein Tor zur Welt.<br />

Bei erwachsenen Patienten ist es wichtig, behutsam auf die neuen Höreindrücke,<br />

die doch so anders sind als die bisher gewohnten, einzugehen.<br />

Die Patienten haben größte Hoffnungen in die Versorgung gelegt – endlich<br />

wieder hören können. Entsprechend groß ist dann evtl. die Enttäuschung,<br />

dass alles ganz anders klingt, z. B. gerade Musik ist für viele<br />

Patienten zu Beginn nicht zu genießen. Aber hier ist eine Entwicklung<br />

möglich. Übungen, um konzentriert mit Störschall umzugehen, die Differenzierung<br />

klangähnlicher Laute, Stimmenunterscheidung ... all dies<br />

kann helfen, mittels modernster Technik auch nach Ertaubung z. B.<br />

durch Unfall oder Krankheit das Hören wieder genussvoll zu nutzen.<br />

Ich für meinen Teil bin äußerst motiviert, mit einem gut gepackten Rucksack<br />

voller Informationen und Erfahrungen, aus diesem Tag herausgegangen.<br />

Meine Erwartungen waren hoch und wurden dennoch übertroffen. Bereits<br />

in den ersten Therapiestunden nach Besuch des Seminars fühlte<br />

ich mich in meinem bisherigen therapeutischen und beratenden Handeln<br />

bestätigt und deutlich sicherer. Therapieplanungen können deutlich versierter<br />

vorgenommen werden, Beratungen von Eltern sind wesentlich<br />

strukturierter. Ein großes Dankeschön an Fr. Dr. Streicher und Fr. Kral!<br />

Ein langes theoretisches Herantasten an das Thema hat durch diesen<br />

sehr empfehlenswerten Workshop den nötigen praktischen Rückenwind<br />

erfahren. Nun werden wir in unserer sprachtherapeutischen Praxis neben<br />

den bisherigen Schwerpunkten Dysphagie, Mehrsprachigkeit und Mehrfachbehinderung<br />

die Therapie und Beratung bei Cochlea-<strong>Implant</strong>at und<br />

Hörbeeinträchtigung weiter ausbauen.<br />

Janina Scholz (www.mundkunde.de)<br />

Er hat mir das Fell über die Ohren gezogen | Er hat viel um die Ohren |Er haute mich übers Ohr|Er ist noch grün hinter den Ohren | Es ist mir zu<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 43


<strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> <strong>Verband</strong> <strong>NRW</strong> e.V.<br />

Regionalverband der Deutschen <strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> Gesellschaft e.V.<br />

Mitgliedsaufnahmeantrag<br />

Nachname:............................................................................... Vorname: ....................................................<br />

Straße: .................................................................................... PLZ, Ort: .....................................................<br />

Tel.:....................................... Fax: ........................................... E-Mail:.........................................................<br />

geb. am: .......................................... Beruf: ...................................................................................................<br />

(Nichtzutreffendes bitte streichen!)<br />

CI-Träger: ja /nein<br />

Sorgeberechtigter eines CI-Kindes: ja /nein<br />

1.CI-Versorgung (Datum): …………………. ..<br />

2. CI-Versorgung (Datum):…………………..<br />

<strong>Implant</strong>ationsklinik: ........................................................................................................................................<br />

Name des CI-Kindes: .................................................................geb. am:....................................................<br />

Berufliche oder sonstige Tätigkeit im medizinischen/rechtlichen Bereich des CIs: ja / nein<br />

Im Mitgliedsbeitrag in Höhe von 46 € / Jahr enthalten ist je ein Abonnement der <strong>Verband</strong>szeitschrift <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong><br />

News halbjährlich und der Schnecke/DCIG vierteljährlich.<br />

Freiwillig erhöhte Beiträge sind willkommen!<br />

Aus Kosten- und Organisationsgründen bitten wir nachdrücklich um die Erteilung einer Einzugsermächtigung<br />

und eines SEPA-Lastschriftmandats.<br />

Ich erkläre mich damit einverstanden, dass meine Daten innerhalb der DCIG, einschließlich der<br />

Regionalverbände, weitergegeben werden dürfen.<br />

…………………………………………………………………………………………………....................................<br />

Ort Datum Unterschrift<br />

Aus dem Ausland ist kein Bankeinzug möglich. Für Mehrkosten, die durch Rücklastschrift verursacht werden<br />

(z. B. falsche Kontonummer), trägt das Mitglied die Kosten.<br />

Antrag bitte zurücksenden an:<br />

<strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> <strong>Verband</strong> <strong>NRW</strong> e.V.<br />

Christel Kreinbihl, Rankestraße 11, 42289 Wuppertal, Tel.: 0202 / 626130, Fax: 0202 / 626130.<br />

Bankverbindung: Sparkasse Werl, Konto-Nr. 4 052 221, BLZ 414 517 50<br />

IBAN: DE56414517500004052221, BIC: WELADE01WRL<br />

44 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Erteilung einer Einzugsermächtigung<br />

und eines SEPA-Lastschriftmandats<br />

Name des Zahlungsempfängers:<br />

<strong>Cochlear</strong> <strong>Implant</strong> <strong>Verband</strong> <strong>NRW</strong> e.V.<br />

Anschrift des Zahlungsempfängers<br />

Christel Kreinbihl<br />

Rankestr. 11<br />

42289 Wuppertal<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer (vom Zahlungsempfänger auszufüllen) :<br />

DE67<strong>CIV</strong>00000089070<br />

______________________________________________________________<br />

Mandatsreferenz (vom Zahlungsempfänger auszufüllen):<br />

Wird gesondert mitgeteilt ___________________________________________________<br />

Einzugsermächtigung:<br />

Ich ermächtige / Wir ermächtigen den Zahlungsempfänger (Name siehe oben) widerruflich, die von mir / uns zu<br />

entrichtenden Zahlungen bei Fälligkeit durch Lastschrift von meinem / unserem Konto einzuziehen.<br />

SEPA-Lastschriftmandat:<br />

Ich ermächtige / Wir ermächtigen (A) den Zahlungsempfänger (Name siehe oben), Zahlungen von meinem / unserem Konto mittels<br />

Lastschrift einzuziehen. Zugleich (B) weise ich mein / weisen wir unser Kreditinstitut an, die vom Zahlungsempfänger (Name<br />

siehe oben) auf mein / unser Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann / Wir können innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem / unserem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Zahlungsart:<br />

¡ Wiederkehrende Zahlung ¡ Einmalige Zahlung<br />

Name des Zahlungspflichtigen (Kontoinhaber):<br />

Anschrift des Zahlungspflichtigen (Kontoinhaber)<br />

Straße und Hausnummer:<br />

Postleitzahl und Ort:<br />

IBAN des Zahlungspflichtigen (max. 22 Stellen): (Ihre IBAN finden Sie auf Ihrem Kontoauszug bzw. Ihrer Bankkarte)<br />

D E ________________________________________________________________<br />

BIC (8 oder 11 Stellen): (Ihre BIC finden Sie auf Ihrem Kontoauszug bzw. Ihrer Bankkarte)<br />

_____________________________________________________________________<br />

Ort:<br />

_________________________________________________<br />

Unterschrift(en) des Zahlungspflichtigen (Kontoinhaber):<br />

Datum (TT/MM/JJJJ):<br />

_____________________________<br />

_____________________________________________________________________________________________<br />

Vor dem ersten Einzug einer SEPA-Lastschrift wird mich / uns der Zahlungsempfänger (Name siehe oben) über den Einzug in dieser Verfahrensart unterrichten.<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 45


Aktuelle Infos<br />

Der Selbsthilfe ein Gesicht geben ...<br />

WIR FÜR MICH. SELBSTHILFE WIRKT.<br />

Eine Imagekampagne, die k(l)ickt!<br />

Bei diesen Kriterien liegt die Vermutung nah, dass es sich um eine Filmproduktion<br />

handelt - und so ganz daneben liegt man damit nicht.<br />

Das co-büro Düsseldorf hatte zum Pressegespräch geladen, um auf den<br />

bundesweiten Kampagnestart<br />

WIR FÜR MICH. SELBSTHILFE WIRKT.<br />

aufmerksam zu machen. Mein Mann Rainer und ich sind als Medienvertreter<br />

des <strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> der Einladung gefolgt.<br />

Diese Kampagne wurde von der BAG Selbsthilfe und dem BKK Bundesverband<br />

initiiert, um das Image der Selbsthilfe (SH) und der Selbsthilfegruppen<br />

(SHG) in Deutschland zu verbessern. Von dem ersten Treffen<br />

bis zum Pressegespräch vergingen ca. 10 Monate. Das zur Verfügung<br />

stehende Budget lag knapp unter 50.000 Euro. Das Ziel der Kampagne<br />

ist, möglichst viele Menschen für die Selbsthilfe und für Selbsthilfegruppen<br />

zu sensibilisieren und zu zeigen, wie sie die Lebensqualität behinderter<br />

und chronisch kranker Menschen verbessern können.<br />

Bei der Kampagne WIR FÜR MICH. SELBSTHILFE WIRKT. sollen<br />

mit modernen und ungewöhnlichen Mitteln Menschen für die Selbsthilfe<br />

und die Selbsthilfegruppen sensibilisiert werden. Ihr nachgesagtes<br />

Stuhlkreis-Image - sitzenderweise häkelnde Damen - ist längst überholt.<br />

Die Kampagne soll mit Klischees über „jammerige“ Selbsthilfegruppen<br />

aufräumen und stattdessen die vielen Vorzüge von Selbsthilfegruppen<br />

aufzeigen.<br />

Der Anstoß für die Kampagne WIR FÜR MICH. SELBSTHILFE<br />

WIRKT. entstand auf dem BKK-Selbsthilfetag am 07.10.2010. Dort trat<br />

eine vom Asperger-Syndrom betroffene Dame auf, die mit ihrem Vortrag<br />

alle Anwesenden zutiefst bewegte und anrührte. Ihr Bericht über ihr Leben<br />

mit der Krankheit, die sie auch dank der Unterstützung durch die Selbsthilfe<br />

nicht daran gehindert hat, zu studieren, zu promovieren und heute<br />

v.l.n.r. Michael Bellwinkel, BKK Bundesverband, Essen; Dr.<br />

Martin Danner, BAG Selbsthilfe, Johannes Sliwka, Simone<br />

Strasser, Lukas Seidel, Birgit Kalwitz<br />

als niedergelassene Fachärztin für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie zu arbeiten, hat alle in ihren Bann gezogen.<br />

Damit war die Grundidee für diese Kampagne<br />

geboren.<br />

Die BKK fördert die gesundheitsbezogene Selbsthilfe<br />

bereits seit über 30 Jahren. Die Selbsthilfeförderung<br />

war seinerzeit noch keine gesetzlich verankerte Aufgabe<br />

der Gesetzlichen Krankenversichung (GKV). Viele<br />

Vertreter der BKK waren aber bereits seit den 80er<br />

Jahren der Überzeugung, dass die Selbsthilfe eine<br />

wirksame und notwendige Ergänzung zur professionellen<br />

medizinischen Versorgung darstellt, die es zu<br />

unterstützen gilt.<br />

Nach einem bundesweiten Casting wurden aus 90<br />

Bewerbern vier starke Persönlichkeiten gefunden. Vier<br />

Protagonisten tragen die Kampagne, drei von ihnen<br />

sind aus <strong>NRW</strong>.<br />

Simone Strasser - blind<br />

Birgit Kalwitz – Muskelerkrankung Typ II<br />

Lukas Seidel – kleinwüchsig, querschnittsgelähmt<br />

Johannes Sliwka – taub (und trotzdem hörend)<br />

sind die Protagonisten der Filmspots, die stellvertretend<br />

für alle chronisch kranken und behinderten<br />

Menschen ihre persönliche Lebensgeschichte preisgeben.<br />

Die Propagandisten spiegeln Lebensmut, Leidenschaft,<br />

Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung<br />

wider. Alle sind überzeugt und mit Leidenschaft in<br />

Selbsthilfegruppen engagiert.<br />

Was bedeutet eigentlich Selbsthilfe?<br />

In der Regel sind Mitglieder der Selbsthilfe Experten<br />

der eigenen Krankheit und können auf Augenhöhe<br />

Ohren gekommen, dass ... | Ich habe nur mit halbem Ohr zugehört |auf taube Ohren stoßen| in ein Ohr hinein und aus dem anderen wieder hinaus<br />

46 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Aktuelle Infos<br />

mitreden. Die Selbsthilfe ist der Motor, um Rechte<br />

von Menschen mit Behinderungen einzufordern.<br />

Selbsthilfe hat die Lebensqualität vieler Menschen<br />

verbessert. Ziel ist es, Vorurteile gegenüber chronisch<br />

kranken und behinderten Menschen, deren<br />

Familien und Freunde, aber auch innerhalb der breiten<br />

Öffentlichkeit abzubauen.<br />

Ein sogenannter WIN-WIN-Effekt entsteht auf beiden<br />

Seiten. Zum einen profitieren die Betroffenen von<br />

den viele Informationen, dem Austausch und der<br />

starken Unterstützung innerhalb der Gruppe. Zum<br />

anderen erspart dieses Ehrenamt den Krankenkassen<br />

viele Kosten, beispielsweise Kosten für nicht in Anspruch<br />

genommene Arztbesuche.<br />

Mit Unterstützung starker Persönlichkeiten in der<br />

Selbsthilfe soll diese Kampagne für die Selbsthilfe<br />

im besten Sinne des Wortes werben. Dies geschieht<br />

nicht mit Plakaten oder TV-Spots, sondern über das<br />

Internet, Facebook und Co.<br />

Dadurch sollen der Selbsthilfe viele neue Mitglieder zugeführt werden.<br />

Zitat: Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer BAG SELBSTHILFE,<br />

Düsseldorf:<br />

„Besonders freue ich mich darüber, dass die Kampagne im August auf<br />

dem Sommerfest des Bundespräsidenten Joachim Gauck in Berlin präsentiert<br />

wird.“<br />

Eine Imagekampagne, die k(l)ickt!<br />

Die Kampagne läuft ab dem 17. Juli im Internet – ihr Herz ist die Website<br />

www.selbsthilfe-wirkt.de mit vier kurzen Filmen, ausführlichen Interviews,<br />

Fotostrecken, Informationen rund um die Selbsthilfe u. v. m. …<br />

Zu sehen sind die Clips auch via YouTube selbsthilfewirkt und<br />

Facebook https://www.facebook.com/SelbsthilfeWirkt.<br />

Je mehr Menschen die Filme sehen, weiterleiten, bei Facebook teilen und<br />

empfehlen, desto größer wird die Wirkung von Selbsthilfe in Zukunft sein.<br />

Dazu kann jeder beitragen. WIR FÜR MICH. SELBSTHILFE WIRKT.<br />

Marlies Wulf<br />

......................................................................................................................................................................................................................<br />

Eröffnungsfeier des Essener Zentrums für seltene Erkrankungen (EZSE)<br />

Der Einladung zur Eröffnungsfeier des Essener<br />

Zentrums für Seltene Erkrankungen (EZSE) ins<br />

Audimax auf dem Campus der Uni Essen am 18.<br />

Sept. 2013 folgten wir gerne.<br />

Mehr als vier Millionen Menschen sind schätzungsweise<br />

von einer seltenen Erkrankung betroffen.<br />

Schirmherrin Eva Luise Köhler (ACHSE e. V.) begründete<br />

die Einrichtung des neuen Zentrums mit<br />

der Zielsetzung, für Betroffene eine umfassende<br />

Versorgung zu erreichen und den Schwerpunkt auf<br />

eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Ärzten<br />

und Wissenschaftlern der Einrichtungen des<br />

Universitätsklinikums auf den Gebieten Diagnostik,<br />

Behandlung und Erforschung von seltenen Erkrankungen<br />

zu legen.<br />

Die langjährigen Erfahrungen sollen gebündelt<br />

werden, um ein Netzwerk zu bilden, das den interdisziplinären<br />

Austausch fördert. Das Augenmerk<br />

wird hierbei auf den Patienten mit einer seltenen<br />

Erkrankung gerichtet sein, um durch eine koordinierte<br />

Therapie der Spezialisten die Lebenssituation des<br />

Betroffenen zu verbessern.<br />

Menschen mit einer seltenen Erkrankung benötigen neben einer medizinisch<br />

hochwertigen Versorgung Rat und Unterstützung im alltäglichen<br />

Leben. Selbsthilfegruppen sind dabei ein wichtiger Pfeiler in der Beratung<br />

von Betroffenen und ihren Familien.<br />

Im Foyer des Audimax präsentierten sich verschiedene Selbsthilfegruppen<br />

und Verbände mit Ihren Informationstischen und boten so eine Plattform<br />

des Austauschs.<br />

Karin Rissel, Elvira Mager und Bernadette Weibel<br />

|In meinen Ohren klingt das verdächtig nach ’nein’ jemandem das Fell über die Ohren ziehen| jemandem ein Ohr abkauen | jemandem ein Ohr<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 47


Aktuelle Infos<br />

DGS Handballnationalmannschaft macht mit beim Inklusionsprojekt<br />

Eine gelungene Veranstaltung zum Thema „Inklusion“ führte der VfL<br />

Oldenburg mit seiner Handball-Bundesliga-Mannschaft der Frauen<br />

durch. Zusammen mit den Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg<br />

(GWO) hatten sie sich für den 1. Juni dieses Jahres viel vorgenommen<br />

und zur Vorstellung des Projektes »Initiative Oldenburg - Inklusion<br />

durch Sport« ein Sportfest organisiert.<br />

Auf dem Programm standen u. a. eine gemeinsame Trainingseinheit<br />

mit der Bundesliga-Mannschaft und ein Staffellauf über 4x400 m. Den<br />

sportlichen Höhepunkt der Veranstaltung stellte die Begegnung gegen<br />

die Handball-Nationalmannschaft der Gehörlosen dar, ein nicht ganz<br />

ernst gemeintes Testspiel. Auch das Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> war bei<br />

dieser Veranstaltung vertreten. Auf der Seite der Nationalmannschaft<br />

waren nämlich die Auswahlspieler Benjamin Klahold (Trikot-Nr. 3) und<br />

Robin Angelini (Trikot-Nr. 5) mit von der Partie.<br />

Bei der folgenden Vorstellung der Gehörlosen-Handball-Nationalmannschaft<br />

verfolgten die VfL-Frauen und die Zuschauer aufmerksam die<br />

Aussagen der Nationalspieler. Man erkundigte sich z. B. nach den Aussichten<br />

bei den bevorstehenden Deaflympics, nach der Freistellung durch<br />

den Arbeitgeber, nach den Möglichkeiten, als Gehörloser ein Studium<br />

zu bewältigen oder auch, wie Spieler das Problem der unerlässlichen<br />

Kommunikation auf dem Spielfeld lösen. »Es muss über Blickkontakt<br />

und Zeichensprache gehen« - wie bei Hörenden in lauten Arenen auch.<br />

Viele von ihnen hören im Alltag mit Unterstützung durch Hörgeräte<br />

und CIs.<br />

nicht. Besonders beeindruckt waren die VfL-Frauen<br />

von der Kommunikation innerhalb der Gehörlosen-<br />

Mannschaft mittels der Gebärdensprache.<br />

Das Spiel selbst wurde in drei Halbzeiten gespielt,<br />

wobei die letzten 20 Minuten mit neu gemischtem<br />

Personal ausgetragen wurden, und auch diese -<br />

gewiss nicht eingespielten - Mannschaften zeigten<br />

weiterhin sehenswerte Spielzüge. Der Spaß, nicht<br />

der Erfolg, sollte im Vordergrund stehen. Viel wichtiger<br />

waren da der Inklusionsgedanke und die Erfahrungen<br />

aus dem gemeinsamen Sporterlebnis.<br />

Am Ende der Partie applaudierten die Zuschauer<br />

in der eigens von Gehörlosen entwickelten visuellen<br />

Form »Hände hoch und die offenen Handflächen<br />

nach links und rechts drehen«.<br />

Dann ertönte der Anpfiff zum großen Spiel. Beide Teams zeigten viel<br />

Einsatz und tolle Szenen, und die Gehörlosen-Nationalmannschaft gewann<br />

weitere Sympathiepunkte hinzu. Dabei zeigten sich doch spielerische<br />

Unterschiede zwischen einer Bundesliga-Mannschaft und dem Amateurteam<br />

des DGS. Berührungsängste hatten beiden Mannschaften aber<br />

Benjamin Klahold<br />

(Quelle der Bilder: VfL Oldenburg)<br />

abreden| jemandem ein paar hinter die Ohren hauen | jemandem einen Floh ins Ohr setzen | übers Ohr gehauen werden | auf diesem Ohr taub<br />

48 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Aktuelle Infos<br />

Die LVR-Luise-Leven-Schule stellt sich vor<br />

Seit diesem Jahr trägt die Förderschule mit dem<br />

Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation<br />

in Krefeld ihren neuen Namen: „LVR-Luise-Leven-<br />

Schule“. Ausgewählt wurde die Krefelder Namenspatronin<br />

Dr. Luise Leven, weil sie als jüdische Immigrantin<br />

und Lehrerin für bedürftige Kinder in<br />

England für Toleranz, Menschlichkeit, Engagement<br />

und Förderung von Kindern steht.<br />

Die Schule betreut zurzeit ca. 370 Kinder in Krefeld<br />

und in ihrem großen Einzugsbereich am Niederrhein.<br />

In dem Schulgebäude in Krefeld-Hüls beheimatet<br />

die Schule ca. 170 Kinder und Jugendliche,<br />

vom Kindergartenkind bis hin zur Klasse zehn. Weiterhin<br />

werden ca. 100 Kinder im Alter von null bis<br />

sechs Jahren in ihren Familien oder in den Kindergärten<br />

im Rahmen der Frühförderung von den Sonderpädagogen<br />

der Schule gefördert und betreut.<br />

Im Rahmen des Gemeinsamen Unterrichts fahren<br />

unsere Lehrkräfte auch an allgemeine Schulen, um<br />

weitere 100 Kinder und Jugendliche von der ersten<br />

bis zur dreizehnten Klasse zu unterstützen.<br />

Hören und Kommunizieren<br />

Alle Kinder und Jugendliche, die durch Lehrkräfte<br />

unserer Schule betreut werden, haben eine Hörschädigung:<br />

Sie sind schwerhörig, gehörlos oder<br />

haben eine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung<br />

(AVWS). Daher ist die Schule<br />

vertraut mit den verschiedensten Hörsystemen,<br />

Hörgeräten wie auch Cochlea-<strong>Implant</strong>aten von verschiedenen<br />

Herstellern. Gerade im Kindergarten<br />

und in den Grundschulklassen gehört das Abhören<br />

der verschiedenen Systeme zum allmorgendlichen<br />

Ritual. Die Kinder lernen schon früh den Umgang<br />

mit ihren technischen Hilfen und übernehmen so<br />

auch selbst mehr und mehr Verantwortung für diese.<br />

Um den Störschall zu reduzieren und die akustischen Bedingungen zu<br />

optimieren, sind alle Klassenräume mit Teppichböden und Vorhängen<br />

ausgestattet. Weiterhin sind die Klassen zusätzlich mit dem Wallpilot-<br />

System versehen, welches eine optimale Übertragung von Lehrersprache<br />

an die Hörgeräte oder Cochlea-<strong>Implant</strong>ate der Kinder gewährleistet. In<br />

der Schulaula sorgt darüber hinaus eine Soundfield-Anlage für gute<br />

Höreindrücke. Eine Hörgeräteakustikerin ist einmal wöchentlich im<br />

Haus und kann bei Fragen und Problemen mit der Technik schnelle<br />

Abhilfe leisten.<br />

Eine gelingende und störungsfreie Kommunikation ist das wichtigste<br />

Ziel im Schul- und Kindergartenalltag. Je nach Lautsprachkompetenz,<br />

Hörsituation oder Lerngruppe werden lautsprache-unterstützende bzw.<br />

lautsprache-begleitende Gebärden der Deutschen Gebärdensprache<br />

genutzt. Einige Schulklassen der Schule kommunizieren vornehmlich<br />

mittels der Deutschen Gebärdensprache und werden dabei von den<br />

zum Teil ebenfalls hörgeschädigten Lehrkräften optimal unterstützt.<br />

Der Förderschulkindergarten und die Vorschulgruppe<br />

Den Förderschulkindergarten besuchen jeweils zwischen 15 und 20<br />

Kinder, die in zwei Gruppen gefördert werden. Die Kinder können den<br />

Kindergarten je nach Bedarf bis 13.15 Uhr oder 15.30 Uhr besuchen.<br />

Den Gruppen stehen jeweils ein Gruppenraum, ein großes Außengelände,<br />

eine Sporthalle und neuerdings eine eigene kleine Bücherei zur<br />

Verfügung. Ebenso gehören Therapieräume zum Kindergartenbereich.<br />

Auch das schuleigene Schwimmbad wird wöchentlich von den Kindergartengruppen<br />

genutzt.<br />

Die Frühförderung und der Gemeinsame Unterricht –<br />

Arbeitsfelder außerhalb des Schulgebäudes<br />

Die Frühförderung hörgeschädigter Kinder beginnt bereits ab dem<br />

dritten Lebensmonat. Bis zum Eintritt in den Kindergarten besuchen<br />

Lehrkräfte unserer Schule einmal wöchentlich die Familien mit hörgeschädigten<br />

Babys und Kleinkindern. Hier beraten, informieren und unterstützen<br />

sie die Eltern und fördern das Kind – immer mit dem Ziel der<br />

gelingenden Kommunikation zwischen Eltern und Kind. Besucht das<br />

Kind einen Kindergarten, so wird das Kind dort gefördert. Natürlich ist<br />

dann neben der Elternberatung auch die Beratung der Erzieherinnen<br />

ein Aufgabenbereich des Sonderpädagogen.<br />

Ähnlich sehen die Aufgaben der Lehrkräfte aus, die hörgeschädigte<br />

Schüler in den allgemeinen Schulen betreuen. Wöchentlich fahren die<br />

Kollegen zu den Schülern/-innen an die allgemeinen Schulen, beraten<br />

und informieren die Lehrkräfte vor Ort, fördern das hörgeschädigte<br />

Kind und arbeiten auch mit den Mitschülern in den Klassen. Eine wichtige<br />

Aufgabe ist hier, den Nachteilsausgleich, der hörgeschädigten Schülern<br />

zusteht, zu realisieren.<br />

sein|auf taube Ohren stoßen | bis über beide Ohren erröten |bis über beide Ohren in Arbeit stecken | bis über beide Ohren verliebt sein |bis über<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 49


Aktuelle Infos<br />

Die Grund- und Hauptschule (Primarstufe und Sekundarstufe)<br />

Die Grundschulzeit an unserer Schule umfasst fünf Schuljahre und beginnt<br />

mit der Eingangsklasse. Viele der Schulneulinge haben bereits<br />

den Kindergarten oder die Vorschulgruppe unserer Schule besucht.<br />

Häufig sind sie schon von Klein an von Lehrkräften der Schule im Rahmen<br />

der Frühförderung betreut und gefördert worden. Die Sekundarstufe I<br />

umfasst entsprechend den allgemeinen Schulen die Klassen fünf bis zehn.<br />

Sowohl in der Primar- als auch in der Sekundarstufe sind mindestens<br />

sieben, maximal vierzehn Schüler/-innen in einer Klasse. Oftmals sind<br />

die Klassen jahrgangsübergreifend. So kann den unterschiedlichen<br />

Kommunikationsmöglichkeiten der Schüler optimal Rechnung getragen<br />

werden. Es gibt Klassen, in denen nur gesprochen wird, Klassen in<br />

denen gesprochen und gleichzeitig die wichtigsten Wörter gebärdet<br />

werden (lautsprache-unterstützende Gebärden) und Klassen, in denen<br />

überwiegend mit Gebärden kommuniziert wird (Deutsche Gebärdensprache).<br />

Der Unterricht wird jeweils im Hinblick auf die unterschiedlichen<br />

kommunikativen Bedürfnisse der einzelnen Schüler gestaltet.<br />

In den Grundschulklassen liegt der Schwerpunkt auf dem Erlernen der<br />

Kulturtechniken und verschiedener Arbeitsmethoden. Gerade der Leseund<br />

Schreiblernprozess muss auf die Hörschädigung abgestimmt sein<br />

und wird anders als in den Grundschulen gestaltet. Im Sekundarbereich<br />

nimmt vor allem die Berufswahlvorbereitung einen großen Stellenwert<br />

ein. Die Schüler der Schule absolvieren mindestens drei Praktika. Das<br />

BOB (Berufsorientierungsbüro) und der IFD (Integrationsfachdienst)<br />

informieren und beraten die Schüler und ihre Eltern regelmäßig. Die<br />

Schüler mit einem zusätzlichen sonderpädagogischen Förderbedarf im<br />

Bereich Lernen arbeiten ab der achten Klasse in einem der drei Schülerunternehmen<br />

der Schule.<br />

Hörgeschädigtenkunde<br />

Ein wichtiger Baustein in der Förderung der hörgeschädigten Kinder<br />

und Jugendlichen in unserer Schule und im gemeinsamen Unterricht<br />

ist der Bereich „Hörgeschädigtenkunde“. Das Ziel ist Kenntnis und<br />

Auseinandersetzung mit der eigenen Hörschädigung als Voraussetzung<br />

einer erfolgreichen Identitätsentwicklung. Inhalte sind u. a. Kommunikationsregeln<br />

und Kommunikationstaktiken, Gebärdennamen und<br />

Fingeralphabet, Hörgeschädigtenkultur, eigener Hörstatus, technische<br />

Hilfsmittel, Dolmetschereinsatz und auch Aufbau und Funktion<br />

des Ohres. Immer werden auch altersgerechte Lektüren angeboten (z. B.<br />

„Traumfrequenz“ in Klasse 7/8).<br />

Die Beratungsstelle<br />

Der LVR-Luise-Leven-Schule ist eine Beratungsstelle angegliedert, die regelmäßige<br />

Sprechstunden anbietet. Die in der Beratungsstelle tätigen<br />

Lehrkräfte informieren und beraten über fachmedizinische und fachtherapeutische<br />

Möglichkeiten, vermitteln zusätzlichen Hilfen und Angebote,<br />

unterstützen die Familie im Umgang mit dem hörgeschädigten<br />

Kind und beraten bei der Wahl des geeigneten Förderortes für das Kind<br />

im Kindergarten- und Schulbereich. Die Beratungsstelle ist eng vernetzt<br />

mit anderen Beratungsstellen, pflegt Kontakte<br />

zu HNO-Kliniken, CI-Zentren, Akustikern und<br />

niedergelassenen HNO-Ärzten, Logopäden, etc.<br />

Jahresthema<br />

Dieses Schuljahr steht unter dem Motto „Identität“.<br />

Nicht nur Schulgemeinschaft soll gestärkt werden,<br />

sondern auch die Identität jedes einzelnen Schülers<br />

mit seiner individuellen Hörschädigung. Gestartet<br />

wurde das Jahr mit einem Erlebnistag, dem Come-<br />

Together-Tag. Schwerhörige und gehörlose Erwachsene<br />

boten Workshops für die Schüler der<br />

Schule an. Die Kinder und Jugendlichen sollten die<br />

Möglichkeit erhalten, hörgeschädigte Erwachsene,<br />

denen sie in ihrem Alltag kaum begegnen, kennen<br />

zu lernen und mit ihnen zusammen Zeit zu verbringen<br />

und in Aktion zu treten. Zahlreiche Workshops<br />

konnten mit Hilfe der engagierten schwerhörigen<br />

und gehörlosen Personen angeboten werden, von<br />

Fußball über Fotografie hin zu Frisieren. Ziel des<br />

Tages war es, positive Rollenbilder zu vermitteln.<br />

Schwerhörige oder gehörlose Erwachsene, die<br />

ihr Leben mit der Hörschädigung gut meistern,<br />

ebenfalls Hörgeräte tragen oder mittels Deutscher<br />

Gebärdensprache kommunizieren, können den<br />

hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen ein<br />

Vorbild sein und tragen so zur Identitätsentwicklung<br />

bei.<br />

Maike Stricker<br />

LVR-Luise-Leven-Schule<br />

Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation<br />

Lobbericher Str. 18 - 20, 47839 Krefeld<br />

Tel.: 02151/656080 , Fax: 02151/65608119<br />

www.rsfh-krefeld.de<br />

beide Ohren verschuldet sein | Das kannst du dir hinter die Ohren schreiben | das Ohrensausen |Dein Wort in Gottes Ohr! | Der lässt sich nicht<br />

50 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Aktuelle Infos<br />

Förderschulen, Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation, in <strong>NRW</strong><br />

Ein Schwerpunkt der Arbeit in der Förderschule<br />

mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation<br />

liegt in der Hör- und Spracherziehung, der<br />

Förderung des kommunikativen Verhaltens und des<br />

sprachlichen Handelns. Für jede Schülerin und jeden<br />

Schüler werden in einem individuellen Förderplan<br />

Lernziele und Fördermöglichkeiten entwickelt.<br />

Es wird in der Regel in Lautsprache unterrichtet,<br />

wobei gehörlose oder hochgradig schwerhörige<br />

Schülerinnen und Schüler durch Lautsprache begleitende<br />

Gebärden (LBG) und - sofern die Lehrkräfte<br />

dazu befähigt sind - durch die Deutsche Gebärdensprache<br />

(DGS)unterstützt werden.<br />

Der Lautsprache-Erwerb ist für die Lebensbewältigung<br />

anzustreben, da ein gehörloser Mensch in<br />

einer Welt der Hörenden lebt. In dieser Welt sollte<br />

er sich möglichst ohne fremde Hilfe verständigen<br />

können. Die Gebärdensprache ermöglicht gehörlosen<br />

Menschen eine differenzierte und entspanntere<br />

Kommunikation mit anderen Gehörlosen. Beide<br />

Kommunikationsformen überschneiden sich in der täglichen Praxis. Es<br />

sind gleichberechtigte Kommunikationsformen in der Schule.<br />

An den Förderschulen, Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation,<br />

können je nach Schulform, folgende Schulabschlüsse erworben werden:<br />

• Hauptschulabschluss<br />

• Hauptschulabschluss nach Klasse 10<br />

• Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife) - ggf. in Verbindung<br />

mit der Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe<br />

• Abschluss des Bildungsgangs im Förderschwerpunkt Lernen<br />

• Abschlusszeugnis im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt alle öffentlichen Förderschulen,<br />

Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation.<br />

Ronald Stein<br />

Quellen: Internet / www.schulministerium.nrw.de<br />

LVR-Förderschule Aachen<br />

David-Hirsch-Schule<br />

Förderschwerp. Hören und Kommunikation<br />

Hander Weg 95, 52072 Aachen<br />

www.dhs.lvr.de<br />

Schule am Weserbogen<br />

LWL-Förderschule, Förderschwerpunkt<br />

Körperliche und motorische Entwicklung<br />

Heisenbergstr.1, 32549 Bad Oeynhausen<br />

www.schule-am-weserbogen.de<br />

Westkampschule, LWL-Förderschule<br />

Förderschwerpunkt Hören u. Kommunikation<br />

- Primarstufe und Sekundarstufe I -<br />

Westkampweg 79, 33659 Bielefeld<br />

http://www.lwl.org/LWL/Jugend/WFS_Bielefeld<br />

Schule am Leithenhaus<br />

LWL-Förderschule, Förderschwerpunkt<br />

Hören und Kommunikation<br />

Hauptstrasse 155, 44892 Bochum<br />

www.hoergeschaedigtenschule-bochum.de<br />

Astrid-Lindgren-Schule<br />

Förderschule der Stadt Bonn<br />

Förderschwerpunkt Sprache<br />

Ludwig-Richter-Str. 29, 53123 Bonn<br />

www.sprachheilschule-bonn.de<br />

Moritz-von-Büren-Schule<br />

LWL-Förderschule, Förderschwerp. Hören<br />

und Kommunikation - P. und Sek. I -<br />

Bahnhofstr.12, 33142 Büren<br />

www.hoerg-schule-bueren.de<br />

Rheinisch-Westfälische Realschule<br />

LWL-Förderschule<br />

Förderschwerpunkt Hören u. Kommunikation<br />

Uhlandstr. 88, 44147 Dortmund<br />

www.realhoer.de<br />

LVR-Förderschule Düsseldorf<br />

Gerricus-Schule, Förderschwerpunkt<br />

Hören und Kommunikation - Sek.I -<br />

Greulingerstrasse 103, 40625 Düsseldorf<br />

www.gerricus-schule.de<br />

Freie Waldorfschule in Everswinkel<br />

Ersatzschule eigener Art<br />

für Jungen und Mädchen<br />

Wester 32, 48351 Everswinkel<br />

www.waldorfschule-everswinkel.de<br />

Glückauf-Schule<br />

LWL-Förderschule, Förderschwerpunkt<br />

Hören und Kommunikation<br />

Marlerstrasse 41, 45894 Gelsenkirchen<br />

www.glueckauf-schule.de<br />

Johann-Joseph-Gronewald-Schule<br />

LVR-Förderschule, Förderschwerpunkt<br />

Hören und Kommunikation<br />

Gronewaldstrasse 1, 50931 Köln<br />

www.gronewaldschule.de<br />

LVR-Luise-Leven-Schule<br />

Förderschule m. Förderschwerpunkt Hören<br />

u. Kommunikation -Primarstufe u. Sek I-<br />

Lobbericherstrasse 18 - 20, 47839 Krefeld<br />

www.rsfh-krefeld.de<br />

Münsterlandschule<br />

LWL-Förderschule, Förderschwerpunkt<br />

Hören und Kommunikation<br />

Bröderichweg 45, 48159 Münster<br />

www.lwl.org/LWL/Jugend/muensterlandschule<br />

LWL-Förderschule<br />

Förderschwerpunkt Hören u. Kommunikation<br />

Bodelschwinghstrasse 13, 57462 Olpe<br />

www.lwl.org/LWL/Jugend/LWL-Foerderschule_<br />

Hoeren_Olpe<br />

St.-Felicitas-Schule, Städt.Förderschule<br />

mit den Förderschwerp. Lernen, Sprache,<br />

Emotionale und soziale Entwicklung<br />

Am Berkelsee 2, 48691 Vreden<br />

www.felicitas-schule.de<br />

Erich Kästner-Schule,Fördersch. des Kr.<br />

Wesel m. den Förderschwerpunkten Sprache<br />

Hören u. Kommunikat. i.Verb.-Primarst.-<br />

Rheinbabenstrasse 2, 46483 Wesel<br />

www.erich-kaestner-schule-wesel.de<br />

Förderschule des Oberbergischen Kreises<br />

mit dem Förderschwerpunkt Sprache<br />

Hindelangerstrasse 5, 51674 Wiehl<br />

www.sprachfoerderschule-oberberg.de<br />

Stand Oktober 2013 / Ronald Stein<br />

übers Ohr hauen | die Ohren offen halten |die Ohren spitzen |die Ohren steif halten |Du bist ja noch nicht trocken hinter den Ohren! | Du sitzt<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 51


Aktuelle Infos<br />

Modellprojekt Miteinander Arbeiten (MIAR) - Inklusion<br />

Jobcenter nimmt Vermittlung von Behinderten stärker in den Focus<br />

Keiner anderen Personengruppe ist der Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

so versperrt, wie der der Menschen mit Behinderungen und<br />

erheblichen gesundheitlichen Handicaps, die Leistungen nach dem<br />

SGB II bei den Jobcentern beziehen.<br />

Studien der Forschungsinstitute des Institutes für Arbeitsmarkt- und<br />

Berufsforschung, der Bundesagentur für Arbeit und des Deutschen<br />

Gewerkschaftsbundes gehen davon aus, dass mindestens 30 % der<br />

SGB II-Leistungsbeziehenden Menschen mit Behinderungen und erheblichen<br />

gesundheitlichen Handicaps sind.<br />

Die Jobcenter in der Städteregion Aachen, in Wuppertal und dem Kreis<br />

Unna wollen hier Abhilfe schaffen und haben mit ihrer Projektidee<br />

„MIAR – Miteinander Arbeiten“ das Landesarbeitsministerium <strong>NRW</strong><br />

für die Finanzierung des Modellprojektes aus Mitteln des Europäischen<br />

Sozialfonds gewinnen können. Mit dem Ziel Inklusion auf dem Arbeitsmarkt<br />

sowie der verstärkten Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen<br />

mit Behinderung in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen,<br />

machen sich die drei Jobcenter auf den Weg, um ihre<br />

Dienstleistungen Beratung, Qualifizierung und Vermittlung so zu analysieren<br />

und zu verbessern, dass zukünftig viel mehr Vermittlungen in<br />

sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erfolgen können.<br />

„Inklusion ist nicht nur ein Auftrag für uns, sondern eine rechtliche Vorgabe<br />

nach der UN-Behindertenrechtskonvention“, sagt Stefan Graaf,<br />

Geschäftsführer des Jobcenters StädteRegion Aachen.<br />

zu nehmen, so Graaf weiter. „Hier setze ich auf<br />

gemeinsame Zusammenarbeit mit Arbeitgebern,<br />

Bildungsträgern, Wohlfahrtsverbänden und kommunalen<br />

Einrichtungen. Ziel muss es sein, dass<br />

das „miteinander Arbeiten“ normal wird und wir<br />

verstärkt erkennen, wie wir am wirkungsvollsten<br />

den Menschen helfen können.“<br />

Mike Herkens, er ist in der StädteRegion Aachen<br />

mit der Koordination des Projektes betraut, ergänzt:<br />

„Das Projekt ist ein Erfolg, wenn viel mehr<br />

Menschen mit Behinderungen gar nicht erst in den<br />

SGB II-Bezug gelangen oder wenn sie unsere Kunden<br />

sind, sämtliche Angebote so nutzen können,<br />

dass die Vermittlung schnellstmöglich erfolgt.“<br />

Mit einem Fördervolumen des MAIS <strong>NRW</strong> von<br />

380.000 € des Europäischen Sozialfonds wird das<br />

Modellprojekt nun bis zum 31.12.2014 mit vier<br />

Projektmitarbeitern/-innen in den drei Jobcentern<br />

umgesetzt. Ziel ist es unter anderem, auch<br />

richtungsweisende Empfehlungen für die anderen<br />

Jobcenter zu entwickeln, so dass letztlich die<br />

Handlungsstrategien flächendeckend verbessert<br />

werden.<br />

Um die Aufgabe innerhalb des Aufgabenfeldes Inklusion / SGB II umzusetzen,<br />

werde es darauf ankommen, die Bedürfnisse und insbesondere<br />

die Stärken der Menschen mit Behinderungen viel mehr in den Focus<br />

Kontakt: Mike Herkens, Projektkoordinator Modellprojekt<br />

Miteinander Arbeiten (MIAR) - Inklusion<br />

Roermonder Str. 51, 52072 Aachen<br />

Hörlösung<br />

Informationsplattform für hörgeschädigte Menschen<br />

Eine interessante Plattform ist das Hörlösung Portal<br />

www.hoerloesung.com<br />

Das Portal bietet eine gute Übersicht für Interessierte, die sich ganz<br />

allgemein über Hörschädigung informieren möchten. Besonders gut<br />

gefällt mir der Link zur Raumakustik. In der heutigen Zeit, wo es zunehmend<br />

mehr Hörgeschädigte gibt, ist diesem Aspekt bei jedem Umbau<br />

bzw. Neubau, insbesondere in Arzt- und Therapiepraxen unbedingt<br />

Rechnung zu tragen. Oft ist es nur Gedankenlosigkeit und die „Bauherren“<br />

sind dankbar für einen Hinweis, der die Kommunikation mit den<br />

Patienten/Klienten auf Dauer doch enorm erleichtert und zufriedene<br />

Kunden hinterlässt.<br />

Sigrid Foelling<br />

Telefon: 0241/88681-3823<br />

E-Mail: Mike.Herkens@jobcenter-ge.de<br />

Quelle: www.jobcenter-staedteregion-aachen.de<br />

...................................................................................<br />

Hörschädigung in der Familie<br />

Vier Studierende der Heilpädagogik, Sarah Kellou,<br />

Martina Dietz, Tatjana Soenen und Kerrit Lena<br />

Vanselow von der Kath. Hochschule <strong>NRW</strong> - Abteilung<br />

Münster - im Fachbereich Sozialwesen<br />

haben ein Projekt durchgeführt mit dem Thema:<br />

„Sozial-emotionale Belastungsfaktoren in Familien<br />

mit Schwerhörigen“. Die Begleitdozentin war<br />

Frau Schäper. Dieses Projekt wurde auf Betreiben<br />

von Stefan Hanses und Anna Maria Koolwaay im<br />

Auftrag des DSB Landesverband <strong>NRW</strong> initiiert.<br />

wohl auf deinen Ohren! | Er hat es faustdick hinter den Ohren | Er hat mir das Fell über die Ohren gezogen | jemandem ein paar hinter die Ohren<br />

52 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


Aktuelle Infos<br />

Infos aus dem Internet<br />

– auch ohne Internetzugang<br />

Liebe Leser,<br />

es kommt immer mal wieder vor,<br />

dass wir über Infos berichten mit dem<br />

Zusatz „Näheres können Sie im<br />

Internet finden unter<br />

www.xyz.de<br />

von links nach rechts: Anna Maria Koolwaay, Nadine Schneider, Stefan Hanses,<br />

Kerrit Lena Vanselow, Martina Dietz, Sarah Kellou, Tatjana Soenen<br />

Sie hatten die Projektidee vorgeschlagen und o. g. Studentinnen dafür<br />

gewinnen können. Ergänzend dazu haben sie die Studentinnen sieben<br />

Wochen begleitet, um ihnen die Problematik der Hörschädigung<br />

zu vermitteln.Das Ziel dieses Projekts und der Inhalt des Berichts ist<br />

die Ermittlung der sozial-emotionalen Belastungsfaktoren in Familien<br />

durch die Schwerhörigkeit eines Elternteils. Dazu wurde auf Grundlage<br />

von Literatur zum Thema Schwerhörigkeit ein Interview-Leitfaden<br />

erstellt. Dieser deckte die Bereiche „Hilfsmittel“, „Belastungsfaktoren“,<br />

„Beziehungen der Familienmitglieder zueinander“ und „Umgang mit<br />

der Schwerhörigkeit“ ab. Diese Bereiche wurden miteinander in Verbindung<br />

gesetzt, um einen möglichst umfassenden Eindruck über Belastungen<br />

und deren Auswirkungen auf die Familie zu gewinnen. Befragt<br />

wurden drei Familien mit Kind/-ern und jeweils einem schwerhörigen<br />

Elternteil. Insgesamt wurden somit acht Probanden befragt.<br />

Die Ergebnisse der Befragungen weisen auf, dass die Kommunikation<br />

unter den Familienmitgliedern einen der größten Belastungsfaktoren<br />

darstellt. Zugleich kann sich diese aber auch positiv auf die Beziehungen<br />

innerhalb der Familie auswirken. Auch stellte es sich heraus, dass<br />

die familiären und außerfamiliären Belastungsfaktoren nicht voneinander<br />

zu trennen sind. Vor allem, da bereits die Anzahl der verschiedenen<br />

Faktoren Einfluss auf das Wohlbefinden der Familienmitglieder<br />

und somit auch auf ihre internen Beziehungen haben. Dasselbe gilt<br />

für die Art des Umgangs mit der Schwerhörigkeit, sowohl von Seiten<br />

des Betroffenen als auch von Seiten der Angehörigen. Der enge Zusammenhang<br />

zwischen der Art der Beziehungen und dem Umgang mit<br />

der Schwerhörigkeit wurde dargestellt und es wird deutlich, dass diese<br />

sich gegenseitig beeinflussen. Des Weiteren stellte sich heraus, dass<br />

die Tabuisierung des Themas „Schwerhörigkeit“ und die teils vorhandene<br />

Stigmatisierung der Schwerhörigkeit erschwerend hinzukommen und<br />

von den Betroffenen zusätzlich als Belastung empfunden wurden.<br />

Der gesamte Bericht, wissenschaftliche Fakten und vertiefte Ergebnisse<br />

werden nachzulesen sein auf der Homepage des DSB:<br />

www.schwerhoerigen-netz.de/LV<strong>NRW</strong><br />

Sigrid Fölling<br />

Aber nicht jeder Leser verfügt über<br />

einen Internetanschluss.<br />

Barrierefreiheit hat eben viele Aspekte.<br />

Deshalb unser Angebot:<br />

Wenn Sie über keinen Internetzugang<br />

verfügen, aber ein Formular oder eine<br />

Information benötigen, auf das oder die<br />

wir in unseren News verweisen, teilen<br />

Sie uns das bitte mit Ihrer Anschrift mit.<br />

Wir werden dann versuchen, Ihnen das<br />

Gewünschte auf dem Post- oder Faxweg<br />

bereit zu stellen.<br />

Dieses Angebot ist vorerst der<br />

Einfachheit halber kostenlos.<br />

...................................................................................<br />

Ludwig van Beethoven -<br />

sein Leben sowie Gehörleiden aus<br />

persönlicher und medizinischer Sicht<br />

Er gehört zu den weltweit<br />

bekanntesten Deutschen<br />

und gilt als einer der größten<br />

Komponisten aller Zeiten.<br />

Seine Musik hat sich<br />

als zeitlos erwiesen. Selbst<br />

Menschen, die keinen direkten<br />

Zugang zu klassischer<br />

Musik haben, kennen<br />

das berühmte „Ta-Ta-Ta<br />

Taaaa“ - Intro der „5. Sinfonie - „. Anders, als bei z.<br />

B. Wolfgang Amadeus Mozart, ist das Leben von<br />

Ludwig van Beethoven jedoch spärlicher dokumentiert<br />

mit vielen Lücken. Und so kommen Autoren,<br />

die sich an seiner Biografie versucht haben, immer<br />

wieder zu recht unterschiedlichen Ergebnissen und<br />

Interpretationen.<br />

Jugend in Bonn: Ludwig van Beethovens genaues<br />

Geburtsdatum ist unbekannt. Überliefert ist nur sein<br />

Taufdatum, der 17. Dezember 1770. Beethoven wurde<br />

hauen | jemandem einen Floh ins Ohr setzen | übers Ohr gehauen werden | auf diesem Ohr taub sein|auf taube Ohren stoßen | bis über beide<br />

<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013| 53


Aktuelle Infos<br />

väterlicherseits in eine Musikerfamilie hineingeboren.<br />

Schon der Großvater, der ebenfalls Ludwig hieß,<br />

war Hofkapellmeister in Bonn. Beethovens Vater Johann<br />

arbeitete ebenfalls als Musiker. Der junge Ludwig<br />

lernte in frühester Kindheit Klavier, Orgel und<br />

Violine. Und ähnlich wie bei Mozart sorgte auch bei<br />

Beethoven der Vater dafür, dass der talentierte Sohn<br />

schon mit sieben Jahren sein erstes öffentliches Konzert<br />

gab. Mit zwölf Jahren veröffentlichte der junge<br />

Ludwig bereits erste eigene Kompositionen unter<br />

dem Künstlernamen „Louis van Beethoven“. Und er<br />

wurde Mitglied der Bonner Hofkapelle, wo er sehr<br />

schnell zum zweiten Hoforganisten aufstieg.<br />

Mit 16 reiste Beethoven zum Studium nach Wien.<br />

Aufgrund des Todes seiner Mutter Maria Magdalena<br />

musste er diese Reise kurzfristig wieder beenden.<br />

Er kehrte nach Bonn zurück und übernahm die Rolle<br />

des Familienoberhauptes für seine beiden jüngeren<br />

Brüder und den alkoholkranken Vater. Trotz dieser<br />

Belastung konnte sich Beethoven weiterhin auf seine<br />

musikalische Ausbildung konzentrieren. 1789 wurde<br />

er Student an der Bonner Universität.<br />

Leben in Wien: 1792 verließ Beethoven Bonn und<br />

zog nach Wien. Dort sollte er bis an sein Lebensende<br />

bleiben. In Wien fand Beethoven mit seiner<br />

Musik sehr bald Einzug in die höheren Adelskreise,<br />

die ihn auch finanziell unterstützten. Zudem lebte<br />

er vom Unterricht und vom Verkauf der Noten seiner<br />

Werke. Deren Erfolg war in Wien allerdings recht<br />

wechselhaft: Seine einzige Oper „Fidelio“ erntete 1805<br />

noch schlechte Kritiken, neun Jahre später wurde sie<br />

vom Wiener Publikum gefeiert.<br />

Ein großes Problem für Beethoven war seine<br />

Schwerhörigkeit, die bereits im Alter von 27 Jahren<br />

einsetzte und zu seiner völligen Ertaubung mit 48<br />

Jahren führte. Er komponierte aber trotzdem immer<br />

weiter, obwohl er seine Spätwerke, darunter die berühmte<br />

„9. Sinfonie“, selbst nicht mehr hören konnte.<br />

Am 26. März 1827 starb Beethoven im Alter von 56<br />

Jahren nach langer Krankheit an Leberzirrhose.<br />

Wie populär er schon damals war, zeigte sich bei<br />

seiner Beerdigung in Wien, zu der sich rund 20.000<br />

Menschen versammelt haben sollen.<br />

Schwerhörigkeit: Eindringlich beschreibt der Komponist<br />

im Laufe seines Schwerhörigenlebens die<br />

charakteristische soziale Isolation des Schwerhörigen,<br />

die Schwerhörigkeit als Krankheit. „So bald<br />

ich tot bin, …, so bittet allein … in meinem<br />

Namen, dass er meine Krankheit beschreibe,<br />

… damit wenigstens soviel als möglich die<br />

Welt nach meinem Tode mit mir versöhnt<br />

werde….“ Dies schrieb Ludwig van Beethoven<br />

1802, gerade 32 Jahre alt, in sein Heiligenstädter<br />

Testament.<br />

Beethovens Hörrohre: Erstes erhielt er 1814 von Johann<br />

Melzel, dem Erfinder des Metronoms. (Mit den Mitteln der<br />

modernen Medizin hätte man ihm wahrscheinlich helfen<br />

können.)<br />

Hört man die 1798 zu Beginn seiner Schwerhörigkeit komponierte,<br />

schwer klingende Klaviersonate D-Dur (op. 10) „largo e mesto“, so glaubt<br />

man, etwas von der Ahnung dieses schweren Weges in der Musik wiederzufinden.<br />

1801, im Alter von 31 Jahren, schildert Beethoven seine<br />

Symptome: Schwerhörigkeit mit Hochtonverlust und Sprachverständlichkeitsverlust,<br />

quälende Ohrgeräusche [Tinnitus], Verzerrungen [Recruitment]<br />

und Überempfindlichkeit für Schall [Hyperakusis]. In einem<br />

Brief an seinen Freund Dr. Franz Gerhard Wegeler (1765 bis 1848) vom<br />

29. Juni beschreibt Beethoven die dissonante Kognition von Menschen<br />

und eigener Musik: „Der neidische Dämon hat meiner Gesundheit einen<br />

schlimmen Streich gespielt, nämlich mein Gehör ist seit drei Jahren immer<br />

schwächer geworden [Schwerhörigkeit]. . . . nur meine Ohren, die<br />

sausen und brausen Tag und Nacht fort [Tinnitus]. . . . Ich bringe mein<br />

Leben elend zu. Seit zwei Jahren meide ich alle Gesellschaften, weils mir<br />

nicht möglich ist, den Leuten zu sagen, ich bin taub. Hätte ich irgend<br />

ein anderes Fach so gings noch eher, aber in meinem Fach ist es ein<br />

schrecklicher Zustand. . . Die hohen Töne von Instrumenten und Singstimmen<br />

höre ich nicht [Hochtonverlust], wenn ich etwas weit weg bin,<br />

auch die Bläser im Orchester nicht. Manchmal auch hör ich den Redner,<br />

der leise spricht, wohl, aber die Worte nicht [Sprachverständlichkeitsverlust],<br />

und doch, sobald jemand schreit, ist es mir unausstehlich [Hyperakusis].“<br />

Beethoven zieht sich aus der Welt der Hörenden zurück. Ein<br />

bestimmender Teil seines Menschseins geht Beethoven unaufhaltsam<br />

verloren. In späten Jahren kommunizierte Beethoven nur über Konversationshefte.<br />

Der kranke Beethoven hatte manchmal Suizidgedanken. Nur<br />

seine Kunst rettete ihn. Der Verlust des Hörens und kühne Kompositionsentwürfe<br />

– eigentlich ein Widerspruch in sich -, und doch waren sie bei<br />

Beethoven vereinbar.<br />

Sein Leichnam wurde zweimal exhumiert, mit Zersägen von Teilen, aber<br />

es wurde keine Erklärung der Schwerhörigkeit gefunden. In der Dissertation<br />

1950 vom Erlenbacher Arzt Forster „Beethovens Krankheiten und<br />

ihre Beurteilungen“ werden viele seiner Krankheiten und Ihrer Folgen beschrieben.<br />

Einen von vielen möglichen Faktoren, die zur Taubheit führten,<br />

sieht Forster in der Typhuskrankheit, von der Teile des Nervensystems in<br />

Mitleidenschaft gezogen wurden.<br />

www.planet-wissen.de // www.deutschesaerzteblatt.de // DER SPIEGEL<br />

Ronald Stein<br />

Ohren erröten |bis über beide Ohren in Arbeit stecken | bis über beide Ohren verliebt sein |bis über beide Ohren verliebt | das Ohrensausen<br />

54 |<strong>CIV</strong> <strong>NRW</strong> News | Ausgabe 2/2013


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Referenzen:<br />

1. Büchner A, Dyballa K, Fredelake S, Hehrmann P, Hamacher V, Lenarz T. Hearing aid pre-processing for cochlear implants. Presentation at the 12th International Conference on <strong>Cochlear</strong><br />

<strong>Implant</strong>s and Other <strong>Implant</strong>able Auditory Technologies, Baltimore, MD, May 3–5, 2012.<br />

2. Brendel M, Büchner A, Dyballa KH, Fredelake S, Hehrmann P, Hamacher V, Lenarz T. Speech perception of cochlear implant users in noise using a binaural directional microphone system.<br />

Poster presentation at the European Academy of Otology and Neuro-Otology: 6th Instructional Workshop and Consensus in Auditory <strong>Implant</strong>s, Bratislava, Slovakia, Aug 30–Sep 2, 2012.<br />

3. Hehrmann P, Fredelake S, Hamacher V, Dyballa KH, Büchner A. Improved speech intelligibility with cochlear implants using state-of-the-art noise reduction algorithms. ITG Report 236,<br />

10th ITG Conference on Speech Communication, Braunschweig, Germany, September 26–28, 2012.<br />

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