Auswirkungsanalyse - Stadt Königswinter
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong><br />
Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
erstellt im Auftrag der<br />
Ten Brinke Projektentwicklung GmbH, Bocholt<br />
Projektbearbeitung:<br />
Corinna Küpper<br />
Köln, im April / Mai 2011<br />
BBE Handelsberatung GmbH<br />
Goltsteinstraße 87 a/D-50968 Köln<br />
Telefon +49(0)221 789 41 160<br />
Telefax +49(0)221 789 41 169<br />
info@bbe.de<br />
www.bbe.de
<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
1 Ausgangslage, Aufgabenstellung und methodische Vorgehensweise 3<br />
1.1 Ausgangslage und Aufgabenstellung 3<br />
1.2 Methodische Vorgehensweise 3<br />
2 Standortbewertung 4<br />
2.1 Makrostandort Königswinter 4<br />
2.2 Mikrostandort Königswinter-Ittenbach 6<br />
3 Wettbewerbssituation und Einzugsgebiet der Planvorhaben 8<br />
3.1 Wettbewerbssituation 8<br />
3.2 Abgrenzung des Einzugsgebietes 11<br />
4 Absatzwirtschaftliche und städtebauliche Auswirkungen 13<br />
4.1 Nachfragevolumen 13<br />
4.2 Umsatzerwartung der Planvorhaben 14<br />
4.3 Umsatzumverteilungseffekte 17<br />
4.4 Bewertung der städtebaulichen Auswirkungen der Planvorhaben auf zentrale<br />
Versorgungsbereiche und die wohnungsnahe Versorgung 20<br />
5 Fazit 23<br />
Abbildungsverzeichnis:<br />
Abbildung 1: Lage der <strong>Stadt</strong> Königswinter und zentralörtliche Gliederung 4<br />
Abbildung 2: Zentrale Versorgungsbereiche der <strong>Stadt</strong> Königswinter und Planstandort 6<br />
Abbildung 3: Wettbewerbssituation 10<br />
Abbildung 4: Projektrelevantes Nachfragevolumen im Verflechtungsgebiet 13<br />
Abbildung 5: Prognoseumsätze und Marktabschöpfung im Einzugsgebiet 15<br />
Abbildung 6: Umverteilungseffekte der geplanten Lebensmittel-SB-Märkte 18<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
1 Ausgangslage, Aufgabenstellung und<br />
methodische Vorgehensweise<br />
1.1 Ausgangslage und Aufgabenstellung<br />
Am Standort Königswinter-Ittenbach, Aegidienberger Straße plant die Ten Brinke Projektentwicklung<br />
GmbH die Ansiedlung eines Lebensmittelsupermarktes mit ca. 1.400 m², eines Lebensmitteldiscountmarktes<br />
(Aldi) mit ca. 800 m² Verkaufsfläche, eines Drogeriemarktes mit ca. 650 m², eines<br />
Tierfutterfachmarktes alternativ eines Bekleidungsfachmarktes mit ca. 500 m² Verkaufsfläche.<br />
Der Planstandort ist dem im Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept für die <strong>Stadt</strong> Königswinter<br />
ausgewiesenen „geplanten Nahversorgungszentrum Ittenbach“ als Entwicklungsfläche für nahversorgungsrelevanten<br />
Einzelhandel zugeordnet. Im <strong>Stadt</strong>bereich Ittenbach / Margarethenhöhe leben<br />
ca. 3.500 Einwohner, die allerdings aufgrund fehlender Angebote in der Warengruppe Nahrungs-<br />
und Genussmittel bislang nur unzureichend versorgt werden. Demgemäß wurde für die Ortsmitte<br />
von Ittenbach eine maßvolle Erweiterung des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels empfohlen.<br />
Aufbauend auf dieser Empfehlung sind im Rahmen der vorliegenden <strong>Auswirkungsanalyse</strong> die zu<br />
erwartenden versorgungsstrukturellen und städtebaulichen Auswirkungen der konkreten Projektplanung<br />
zu bewerten. Hierbei ist besonders auf die zentralen Versorgungsbereiche und die sonstigen<br />
wohnungsnahen Versorgungsstandorte in der <strong>Stadt</strong> Königswinter und der Nachbarstadt Bad<br />
Honnef abzustellen.<br />
Die BBE Handelsberatung, Köln wurde im April 2011 mit der Erarbeitung eines entsprechenden<br />
Gutachtens beauftragt.<br />
1.2 Methodische Vorgehensweise<br />
Die Ergebnisse der Untersuchung basieren insbesondere auf folgenden Datengrundlagen:<br />
Vor-Ort-Recherchen zur Standortsituation und zu den Lagebeziehungen des Mikrostandorts,<br />
Aktualisierung der Erhebung der projektrelevanten Einzelhandelsbetriebe in den Städten Königswinter<br />
und Bad Honnef,<br />
Daten der BBE Marktforschung, z.B. Kaufkraftkennziffern und sortimentsspezifische Pro-<br />
Kopf-Ausgaben,<br />
relevante sekundärstatistische Daten, z.B. Einwohnerzahlen der Städte Königswinter und<br />
Bad Honnef,<br />
BBE-Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept für die <strong>Stadt</strong> Königswinter, 2010,<br />
BBE-Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept für die <strong>Stadt</strong> Bad Honnef, 2010,<br />
BBE-Erfahrungswerte aus ähnlich gelagerten Untersuchungen.<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
2 Standortbewertung<br />
2.1 Makrostandort Königswinter<br />
Die <strong>Stadt</strong> Königswinter liegt im Rhein-Sieg-Kreis und übernimmt nach den Vorgaben des Landesentwicklungsplans<br />
Nordrhein-Westfalen Versorgungsfunktionen als Mittelzentrum im ländlichen<br />
Raum. Sie grenzt im Norden an die Städte Bonn, St. Augustin und Hennef, im Süden an die <strong>Stadt</strong><br />
Bad Honnef und im Osten an die rheinland-pfälzische Gemeinde Buchholz. Im Westen stellt der<br />
Rhein die natürliche Grenze dar.<br />
Abbildung 1: Lage der <strong>Stadt</strong> Königswinter und zentralörtliche Gliederung<br />
Quelle: Eigene Darstellung<br />
Die <strong>Stadt</strong> Königswinter entstand in ihrer heutigen Form im Jahre 1969 durch den Zusammenschluss<br />
der Gemeinden Ittenbach, Heisterbacherrott, Niederdollendorf, Oberdollendorf, Oberpleis<br />
und Stieldorf mit der <strong>Stadt</strong> Königswinter. Das <strong>Stadt</strong>gebiet gliedert sich in einen Berg- und Talbereich<br />
mit 56 Ortsteilen. Insgesamt leben in der <strong>Stadt</strong> Königswinter aktuell knapp 41.000 Einwohner.<br />
Die <strong>Stadt</strong> weist mit der Bundesstraße 42 und den Landesstraßen 268 und 331 eine gute Verkehrsanbindung<br />
an ihr Umland auf. Über die Anschlussstelle Siebengebirge ist Königswinter direkt an die<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
Bundesautobahn 3 angebunden. Der öffentliche Personenverkehr wird über die Regionalexpressstrecke<br />
Köln – Koblenz mit Haltepunkt in Königswinter und Niederdollendorf sowie über zahlreiche<br />
Buslinien im <strong>Stadt</strong>gebiet sicher gestellt. Damit besteht eine hohe Verkehrsgunst.<br />
Das Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept für die <strong>Stadt</strong> Königswinter weist vier bestehende<br />
und zwei auszubauende zentrale Versorgungsbereiche aus. Dabei übernehmen die Altstadt Königswinter<br />
und die Ortsmitte Oberpleis die Funktion gleichrangiger <strong>Stadt</strong>teilzentren. Die Funktion<br />
von Nahversorgungszentren wird den Ortsmitten Ober-/ Niederdollendorf und Stieldorf zugewiesen.<br />
Um die wohnungsnahe Versorgung im Bergraum langfristig zu verbessern, wird die Entwicklung<br />
von Nahversorgungszentren in Heisterbacherrott und Ittenbach empfohlen.<br />
Nach den BBE-Bestandsdaten waren in der <strong>Stadt</strong> Königswinter im Juli 2009 239 Betriebe mit einer<br />
Verkaufsfläche von knapp 51.700 m² ansässig. Die Altstadt wies einen Bestand von 65 Betrieben<br />
und ca. 4.800 m² Verkaufsfläche auf, im zentralen Versorgungsbereich Oberpleis waren 48 Betriebe<br />
und ca. 7.500 m² Verkaufsfläche vorhanden. Das auszubauende Nahversorgungszentrum Ittenbach<br />
wies mit 17 Einzelhandelsbetrieben und ca. 2.650 m² Verkaufsfläche eine vorwiegend stadtteilbezogene<br />
Versorgungsstruktur auf. Einzig die Möbel- und Küchenanbieter (u. a. Herder Wohnambiente<br />
mit ca. 1.750 m² VKF) übernehmen gesamtstädtische Versorgungsfunktionen. Bei den<br />
Nahversorgungsbetrieben handelt es sich vor allem um kleinstrukturierte Anbieter (Bäckerei, Metzgerei,<br />
Getränke, Obst / Gemüsegeschäft, Drogeriemarkt).<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
2.2 Mikrostandort Königswinter-Ittenbach<br />
Der Planstandort Aegidienberger Straße ist dem auszubauenden Nahversorgungszentrum Ittenbach<br />
in einer Randlage zugeordnet. Der Standort wurde im Rahmen des Einzelhandelsstandortund<br />
Zentrenkonzeptes als potenzieller Entwicklungsstandort zur Ergänzung der Nahversorgung im<br />
<strong>Stadt</strong>teil Ittenbach empfohlen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich um die einzige verfügbare<br />
Fläche innerhalb des abgegrenzten zentralen Versorgungsbereichs handelt, die eine ausreichende<br />
Dimensionierung zur Ansiedlung eines marktgängigen Lebensmittel-SB-Markt und der zugeordneten<br />
Stellplätze hat. Der Standort weist damit eine hohe Eignung zur Ergänzung des Nahversorgungsstandortes<br />
Ittenbach auf, da er sich innerhalb der fußläufigen Distanzzone um die zentrale<br />
Ortsmitte befindet.<br />
Abbildung 2: Zentrale Versorgungsbereiche der <strong>Stadt</strong> Königswinter und Planstandort<br />
Quelle:<br />
Eigene Darstellung auf Basis des Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzeptes für die <strong>Stadt</strong> Königswinter<br />
Das Standortumfeld ist durch Wohn- und Einzelhandelsnutzungen geprägt. Der Geschäftsbereich<br />
erstreckt sich entlang der Königswinterer Straße und der Kirchstraße. Es handelt sich überwiegend<br />
um einen kleinteiligen Nahversorgungsbesatz (u. a. Bäckerei, Metzgerei, Obst- und Gemüse, Getränke,<br />
Drogeriediscounter, Apotheke, Bücher / Schreibwaren, Geschenkartikel, Blumen). Darüber<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
hinaus werden Möbel, Küchen, Bodenbeläge und Kunstgewerbe angeboten. Die dem Planstandort<br />
benachbarte Tankstelle ergänzt das Versorgungsangebot in der Ortsmitte von Ittenbach.<br />
Die Verkehrserschließung erfolgt über die Landesstraßen 331 und 83, die die Anbindung an den<br />
Talraum von Königswinter, an die benachbarten <strong>Stadt</strong>teile im Bergraum von Königswinter und an<br />
Bad Honnef-Aegidienberg und -Rottbitze herstellen. Über die Königswinterer Straße besteht auch<br />
eine direkte Anbindung an die Autobahn 3. Der Planstandort verfügt damit über eine gute Verkehrsanbindung,<br />
so dass auch ergänzende Versorgungsfunktionen für die benachbarten <strong>Stadt</strong>teile<br />
von Königswinter und Bad Honnef wahrgenommen werden können.<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
3 Wettbewerbssituation und Einzugsgebiet der Planvorhaben<br />
3.1 Wettbewerbssituation<br />
Die Wettbewerbssituation im Bergraum der <strong>Stadt</strong> Königswinter ist durch das <strong>Stadt</strong>teilzentrum<br />
Oberpleis geprägt, das im Lebensmittelsegment neben kleinteiligen Einzelhandelsangeboten einen<br />
Rewe-Markt mit benachbartem Getränkemarkt (Dollendorfer Straße, ca. 1.200 m² bzw. 650 m²<br />
VKF), einen Aldi-Markt (Am Offermannsberg, ca. 800 m² VKF) und einen weiteren Getränkemarkt<br />
(Am Offermannsberg, ca. 250 m² VKF) aufweist.<br />
Hinzu kommt voraussichtlich ein weiterer Edeka Supermarkt mit ca. 1.500 m² Verkaufsfläche, der<br />
im Standortverbund mit dem Aldi Discountmarkt im Bereich „Am Offermannsberg“ realisiert werden<br />
soll. 1 Diese neue Filiale soll einen kleineren Markt dieses Betreibers ersetzen, der bis 2009 auf einem<br />
Nachbargrundstück betrieben wurde. Nach Realisierung des Marktes wird sich das Umsatzvolumen<br />
der Lebensmittel-SB- und Getränkemärkte im <strong>Stadt</strong>teilzentrum Oberpleis auf ca. 19,3 Mio. €<br />
belaufen.<br />
Außerhalb des abgegrenzten zentralen Versorgungsbereiches sind ein Aldi-Markt (Königswinterer<br />
Straße, ca. 799 m² VKF) und ein Netto-Markt (Herresbacher Straße, ca. 700 m² VKF) mit einem<br />
Umsatzvolumen von zusammen ca. 13,1 Mio. € ansässig. 2<br />
Im Drogeriesegment weist das <strong>Stadt</strong>teilzentrum Oberpleis einen neu angesiedelten Rossmann-<br />
Markt (An der alten Schule, ca. 600 m² VKF), einen Schlecker-Markt (An der alten Schule, ca. 350<br />
m² VKF) sowie die Parfümerie Rüdell (Dollendorfer Straße, ca. 130 m² VKF) auf. Das Bekleidungsangebot<br />
ist durch kleinere Fachgeschäfte mit weniger als 100 m² Verkaufsfläche geprägt. Als größere<br />
Anbieter fungieren Annette’s Modehaus (Dollendorfer Straße, ca. 500 m² VKF), NKD (Siegburger<br />
Straße, ca. 140 m² VKF) und RG-Moden (Dollendorfer Straße, ca. 120 m² VKF). Das Umsatzvolumen<br />
im zentralen Versorgungsbereich Oberpleis beläuft sich im Drogerie- und Parfümeriebedarf<br />
auf ca. 5,1 Mio. € und bei Bekleidung auf ca. 3,9 Mio. €.<br />
Tierbedarf wird im zentralen Versorgungsbereich Oberpleis nur als Randsortiment der Lebensmittel-SB-Märkte<br />
sowie der Drogeriemärkte angeboten. Außerhalb des <strong>Stadt</strong>teilzentrums führen der<br />
Klein Baumarkt (In der Brückenwiese, ca. 140 m² VKF) und der Raiffeisenmarkt (Siegburger Straße,<br />
ca. 140 m² VKF) das Sortiment auf Teilflächen.<br />
1<br />
2<br />
Der Bebauungsplan ist zwischenzeitlich rechtskräftig, so dass für die nachfolgende <strong>Auswirkungsanalyse</strong><br />
die erfolgte Realisierung des Marktes unterstellt wird.<br />
Für die beiden Aldi-Märkte im <strong>Stadt</strong>teil Oberpleis liegen Daten aus einer Kundenwohnorterhebung vor. In<br />
der Filiale Oberpleis-Zentrum wurden 977 Kunden erfasst, in der Filiale Königswinterer Straße im gleichen<br />
Zeitraum 1.355 Personen befragt. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass die Filiale Königswinterer Straße eine<br />
hohe Versorgungsbedeutung für die <strong>Stadt</strong>bereiche Eudenbach, Ittenbach, Thomasberg und den südlichen<br />
<strong>Stadt</strong>bereich Oberpleis hat, während das Kerneinzugsgebiet der Filiale im Zentrum stärker auf den nördlich<br />
gelegenen <strong>Stadt</strong>bereich Oberpleis und die angrenzenden Ortsteile von Hennef ausgerichtet ist.<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
Das (auszubauende) Nahversorgungszentrum Ittenbach weist im Lebensmittelsegment mit fünf<br />
kleinteiligen Betrieben insgesamt ca. 230 m² Verkaufsfläche auf. Das Drogerieangebot wird durch<br />
die Firma Schlecker (Kirchstraße, ca. 160 m² VKF) abgedeckt. Im Bereich Bekleidung und Tierbedarf<br />
ist in Ittenbach kein Angebot vorhanden.<br />
Das (auszubauende) Nahversorgungszentrum Heisterbacherrott / Thomasberg weist in den<br />
projektrelevanten Sortimenten nur einen kleinteiligen Besatz auf. Als wesentliche Anbieter sind ein<br />
Spar-Markt, eine Bäckerei, eine Metzgerei und eine Boutique zu nennen.<br />
Im <strong>Stadt</strong>teil Thomasberg sind weiterhin ein Rewe Lebensmittelsupermarkt (Siebengebirgsstraße,<br />
ca. 1.400 m² VKF, ca. 5,3 Mio. € Umsatz), kleinteilige Lebensmittelangebote (u. a. Obsthof, Bäckerei,<br />
Tankstellenshop), ein Schlecker-Markt (Siebengebirgsstraße, ca. 140 m² VKF) und eine Bekleidungsboutique<br />
(Hotzenplotz, Dollendorfer Straße, ca. 60 m² VKF) ansässig.<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil Eudenbach weist zur wohnungsnahen Versorgung eine Bäckerei und eine Metzgerei<br />
auf.<br />
In der übergemeindlichen Betrachtung sind die südlich benachbarten <strong>Stadt</strong>teile Aegidienberg und<br />
Rottbitze der <strong>Stadt</strong> Bad Honnef von Bedeutung. Der zentrale Versorgungsbereich Aegidienberg<br />
ist in den projektrelevanten Sortimenten durch einen Penny-Markt (Aegidienberger Straße, ca. 799<br />
m² VKF), eine Bäckerei und einen Schlecker-Markt (Aegidiusplatz, ca. 120 m² VKF) geprägt. Das<br />
projektrelevante Umsatzvolumen beläuft sich damit im zentralen Versorgungsbereich Aegidienberg<br />
auf ca. 3,1 Mio. € im Lebensmittel-SB-Marktbereich und ca. 0,4 Mio. € im Drogeriemarktangebot.<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil Rottbitze weist ein Nahversorgungszentrum im Bereich Himberger Straße / Rottbitzer<br />
Straße auf. U. a. sind die Discountmärkte Aldi (ca. 910 m² VKF), Lidl (ca. 790 m² VKF) und<br />
Norma (ca. 687 m² VKF), ein Getränkemarkt (ca. 260 m² VKF), eine Futter Oase (ca. 180 m² VKF)<br />
und kleinteiliger Einzelhandel ansässig. Das projektrelevante Umsatzvolumen beläuft sich bei den<br />
Lebensmittel-SB-Märkte auf ca. 17,1 Mio. €, für Tierbedarf auf ca. 0,4 Mio. €. Drogeriewaren und<br />
Bekleidung werden nur als Randsortimente der SB-Märkte angeboten.<br />
In einer isolierten Lage zwischen den zentralen Versorgungsbereichen Aegidienberg und Rottbitze<br />
befindet sich ein Edeka-Markt (Himberger Straße, ca. 1.450 m² VKF), der wichtige Lebensmittelvollversorgungsfunktionen<br />
für die Bevölkerung des Bereiches Aegidienberg / Rottbitze übernimmt<br />
(ca. 5,8 Mio. € Umsatz).<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
Abbildung 3: Wettbewerbssituation<br />
Wesentliche Wettbewerber<br />
Lebensmittel-SB-Märkte /<br />
Getränkemärkte<br />
Drogeriemärkte<br />
Zoofachmärkte /<br />
-fachabteilungen<br />
zentrale Versorgungsbereiche<br />
Quelle: Eigene Darstellung<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
3.2 Abgrenzung des Einzugsgebietes<br />
Für die Einkaufsorientierung der Bevölkerung und damit die Abgrenzung des Einzugsgebietes von<br />
Einzelhandelsbetrieben sind grundsätzlich folgende Faktoren von Bedeutung:<br />
die Häufigkeit der Bedarfsdeckung in den geplanten Sortimentsbereichen,<br />
der vom Verbraucher in der Regel akzeptierte Zeit- und Wegeaufwand, 3<br />
die projektrelevante Wettbewerbssituation, wie z. B. die Entfernung und die Attraktivität der<br />
relevanten Anbieter im engeren und weiteren Standortumfeld,<br />
die Attraktivität der Projektvorhaben, die durch die Betriebsgröße, die Leistungsfähigkeit und<br />
den Bekanntheitsgrad der Betreiber bestimmt wird,<br />
die Qualität des Projektstandortes, die aus der verkehrlichen Erreichbarkeit, der Lage zu<br />
Siedlungsschwerpunkten und aus vorhandenen Agglomerationseffekten resultiert,<br />
Barrierewirkungen, ausgehend von den topographischen, verkehrlichen oder bauliche Gegebenheiten,<br />
traditionelle Einkaufsorientierungen der Bevölkerung,<br />
die zentralörtliche Funktion der <strong>Stadt</strong>.<br />
Nach den Aussagen des BBE-Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzeptes Königswinter soll das<br />
Nahversorgungszentrum Ittenbach die Versorgungsfunktion für die in den <strong>Stadt</strong>teilen Ittenbach und<br />
Margarethenhöhe wohnende Bevölkerung (rd. 3.500 EW) übernehmen. Für das Planvorhaben ist<br />
jedoch aufgrund der Dimensionierung und Sortimentskonzeption ein über dieses Naheinzugsgebiet<br />
hinausreichender Bereich zu definieren, der vor allem die benachbarten <strong>Stadt</strong>bereiche Eudenbach<br />
(<strong>Stadt</strong> Königswinter) und Aegidienberg (<strong>Stadt</strong> Bad Honnef) umfasst.<br />
Das Einzugsgebiet weist nur eine ausschnittweise Nahversorgungsausstattung auf, so dass die Bevölkerung<br />
derzeit in hohem Maße auf die nördlich und südlich gelegenen Angebote in Königswinter-<br />
Oberpleis und Bad Honnef-Rottbitze ausgerichtet ist. Das Planvorhaben wird als attraktiver Ergänzungsstandort<br />
fungieren, der aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage an den Landesstraße 331<br />
und 83 sowie der Nähe zur Autobahnanschlussstelle eine Umorientierung von Kunden aus dem erweiterten<br />
Verflechtungsgebiet auslösen wird. Hierbei ist von Bedeutung, dass diese Kunden zum<br />
Einkauf in hohem Maße auf den Pkw angewiesen sind, so dass die verkehrliche (Mikro-)Er-<br />
3<br />
Mit zunehmender Häufigkeit der Bedarfsdeckung und abnehmendem spezifischen Wert des nachgefragten<br />
Gutes nimmt der zum Einkauf akzeptierte Zeitaufwand ab. Dem zu Folge sind bei einem Angebot der<br />
Grundversorgung die Aktionsradien räumlich enger als bei Angeboten des langfristigen Bedarfsbereichs<br />
(z.B. Möbelsortiment).<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
reichbarkeit und die Stellplatzverfügbarkeit in Kombination mit dem Angebotsmix bei der Wahl des<br />
Einkaufsortes wichtige Entscheidungsfaktoren sind. Dies gilt auch für Kunden aus den angrenzenden<br />
Wohnsiedlungsbereichen (insbesondere <strong>Stadt</strong>bereiche Oberpleis und Thomasberg), die aufgrund<br />
der geringeren Verflechtungsintensität (infolge wohnortnaher Versorgungsangebote) dem<br />
erweiterten Marktgebiet zuzurechnen sind.<br />
Demgemäß lässt sich aus Gutachtersicht folgendes Verflechtungsgebiet mit drei Zonen unterschiedlicher<br />
Einkaufsintensitäten abgrenzen:<br />
Zone I: Als Naheinzugsgebiet mit der höchsten Einkaufsintensität wird der <strong>Stadt</strong>bereich Königswinter-Ittenbach<br />
/ Margarethenhöhe mit ca. 3.500 Einwohnern abgegrenzt.<br />
Zone II: Dem erweiterten Kerneinzugsgebiet werden die benachbarten <strong>Stadt</strong>bereiche Königswinter-Eudenbach<br />
und Bad Honnef-Aegidienberg mit zusammen ca. 5.500 Einwohnern<br />
zugeordnet.<br />
Zone III: Ergänzende Versorgungsfunktionen sind für die <strong>Stadt</strong>bereiche Oberpleis und Thomasberg<br />
mit zusammen ca. 13.100 Einwohnern zu erwarten.<br />
Das abgegrenzte Kerneinzugsgebiet (Zone I und II) weist ein Einwohnerpotenzial von ca. 9.000<br />
Personen auf. Darüber hinaus sind Streuumsätze aufgrund der verkehrsgünstigen Lage an den<br />
Landesstraßen 331 und 83 zu berücksichtigen, die sich im wesentlichen auf eine ergänzende Versorgungsfunktion<br />
für die angrenzenden Wohnsiedlungsbereiche der <strong>Stadt</strong>bereiche Oberpleis und<br />
Thomasberg beziehen.<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
4 Absatzwirtschaftliche und städtebauliche Auswirkungen<br />
4.1 Nachfragevolumen<br />
Das projektbezogene Nachfragevolumen ergibt sich aus der Multiplikation<br />
der Einwohnerzahl im Einzugsgebiet mit<br />
den branchenspezifischen Pro-Kopf-Ausgaben, gewichtet mit der standortbezogenen Kaufkraftkennziffer.<br />
4<br />
Auf Basis dieser Datengrundlagen errechnet sich für das Verflechtungsgebiet ein lebensmittelbezogenes<br />
Nachfragevolumen in Höhe von ca. 49,3 Mio. €. Für den Drogeriemarkt ist ein Kaufkraftpotenzial<br />
von ca. 13,6 Mio. € relevant. Für Tiernahrung / -pflege stehen im Einzugsgebiet ca. 1,3 Mio.<br />
€ zur Verfügung. Das Bekleidungssortiment weist eine Kaufkraft in Höhe von ca. 11,9 Mio. € auf.<br />
Abbildung 4: Projektrelevantes Nachfragevolumen im Verflechtungsgebiet<br />
Sortiment / Betriebstyp<br />
Nahrungs- und<br />
Genussmittel<br />
Drogeriemarkttypisches<br />
Sortiment<br />
Tiernahrung / -<br />
pflege<br />
Bekleidung<br />
<strong>Stadt</strong>bereich in Mio. €<br />
7,9 2,2 0,2 1,9<br />
Eudenbach 4,7 1,3 0,1 1,1<br />
Aegidienberg 7,4 2,0 0,2 1,8<br />
Thomasberg 10,0 2,8 0,3 2,4<br />
Oberpleis 19,3 5,3 0,5 4,7<br />
Ittenbach / Margarethenhöhe<br />
Verflechtungsgebiet<br />
gesamt<br />
49,3 13,6 1,3 11,9<br />
Quelle: eigene Berechnungen<br />
4<br />
Dabei sind für einen marktüblichen Drogeriemarkt neben Drogerie- und Körperpflegeartikel auch weitere<br />
Sortimente u. a. aus den Bereichen Lebensmittel, Tiernahrung, Textilien, Haushalts-, Papier- und Spielwaren,<br />
Foto zu berücksichtigen.<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
4.2 Umsatzerwartung der Planvorhaben<br />
Unter Berücksichtigung der vorhandenen Wettbewerbsstrukturen im Bergraum der Städte Königswinter<br />
und Bad Honnef sowie der marktüblichen Attraktivität der Planvorhaben wird im Rahmen einer<br />
Modellrechnung die zu erwartende Umsatzleistung für die geplanten SB- und Fachmärkte anhand<br />
realisierbarer Marktanteile (Kaufkraftbindung) innerhalb der Teilräume des Einzugsgebietes<br />
ermittelt.<br />
Für den geplanten Lebensmittelsupermarkt ist ein Umsatzvolumen von ca. 5,1 Mio. € zu prognostizieren,<br />
so dass eine marktübliche Flächenproduktivität von ca. 3.650 € je m² Verkaufsfläche zu erwarten<br />
ist.<br />
Für den geplanten Aldi-Markt wird eine durchschnittliche Raumleistung von ca. 8.100 € je m² Verkaufsfläche<br />
und ein Umsatz von ca. 6,5 Mio. € angesetzt. Aus marktwirtschaftlichen Gründen ist<br />
dies als „Worst Case“ zu bewerten, da das Nachfragepotenzial für den geplanten Discountmarkt<br />
aufgrund starker Wettbewerbsstandorte, insbesondere in Oberpleis, räumlich begrenzt und aufgrund<br />
der geringen Einwohnerdichte auch quantitativ eingeschränkt ist.<br />
Für den Drogeriemarkt mit ca. 650 m² Verkaufsfläche lässt sich ein Umsatz von ca. 2,0 Mio. € prognostizieren,<br />
der unter der marktüblichen Flächenleistung von Drogeriemärkten liegt. Vor dem Hintergrund<br />
der Angebots- und Nachfragesituation mit einer dispersen Siedlungsstruktur und einer geringen<br />
Einwohnerkonzentration im Einzugsgebiet ist dies als „Real Case“ zu bewerten.<br />
Gleichwohl wird im Rahmen der vorliegenden Untersuchung für die Bewertung möglicher versorgungsstruktureller<br />
und städtebaulicher Auswirkungen ein „Worst Case“ angesetzt. Hierbei wird<br />
zugrunde gelegt, das der geplante Drogeriemarkt einen Umsatz von ca. 2,3 Mio. € erzielt. Dies entspricht<br />
einer durchschnittlichen Flächenleistung von großen Drogeriemärkten (ca. 3.500 € Umsatz<br />
je m² Verkaufsfläche 5 ), so dass der prognostizierte „Real Case“ um ca. 15 % überschritten wird.<br />
Auch für den alternativ projektierten Tierfutterfachmarkt mit einem spezialisierten Sortiment ist mit<br />
einem Umsatz von max. 0,6 Mio. € eine begrenzte Leistungsfähigkeit zu prognostizieren. Hierbei ist<br />
zu berücksichtigen, dass überdurchschnittliche Streuumsätze zu erwarten sind.<br />
Für den Textilfachmarkt ist ein Umsatz von ca. 1,0 Mio. € zu prognostizieren, der einer marktüblichen<br />
Flächenproduktivität von ca. 2.000 € je m² Verkaufsfläche entspricht.<br />
Im Fazit ist somit festzuhalten, dass die standort- und wettbewerbsbezogenen Rahmenbedingungen<br />
für die Planvorhaben eine durchschnittliche bis leicht unterdurchschnittliche Leistungsfähigkeit<br />
erwarten lassen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der Planstandort in Ittenbach zwar eine hohe<br />
Verkehrsgunst aufweist, das Nachfragepotenzial aufgrund starker Wettbewerbsstandorte in Ober-<br />
5<br />
Vgl. hierzu auch BBE-Struktur- und Marktdaten im Einzelhandel 2010, erarbeitet für das Bayerische<br />
Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie, 2010<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
pleis und Rottbitze räumlich begrenzt und aufgrund der geringeren Einwohnerdichte auch quantitativ<br />
eingeschränkt ist. Gleichwohl ist der Standort geeignet, nahversorgungsbezogene Entlastungsfunktionen<br />
für den zentralen Versorgungsbereich Oberpleis zu übernehmen.<br />
Abbildung 5: Prognoseumsätze und Marktabschöpfung im Einzugsgebiet<br />
Kundenherkunft<br />
Lebensmittelsupermarkt<br />
Erwarteter<br />
Umsatz<br />
in Mio. €<br />
Kaufkraft<br />
in Mio. €<br />
Erwartete<br />
Kaufkraftbindung<br />
in %<br />
Ittenbach / Margarethenhöhe 2,0 7,9 25<br />
Eudenbach 0,7 4,7 15<br />
Aegidienberg 1,1 7,4 15<br />
Thomasberg 0,4 10,0 4<br />
Oberpleis 0,4 19,3 2<br />
Nahrungs- und Genussmittel gesamt 4,6 49,3 9<br />
Nonfood-Sortiment 0,5 ./. ./.<br />
Gesamt 5,1 ./. ./.<br />
Lebensmitteldiscountmarkt<br />
Ittenbach / Margarethenhöhe 1,6 7,9 20<br />
Eudenbach 0,8 4,7 16<br />
Aegidienberg 1,3 7,4 18<br />
Thomasberg 0,8 10,0 8<br />
Oberpleis 0,8 19,3 4<br />
Nahrungs- und Genussmittel gesamt 5,3 49,3 11<br />
Nonfood-Sortiment 1,2 ./. ./.<br />
Gesamt 6,5 ./. ./.<br />
Drogeriemarkt<br />
Ittenbach / Margarethenhöhe 0,8 2,2 35<br />
Eudenbach 0,4 1,3 30<br />
Aegidienberg 0,5 2,0 25<br />
Thomasberg 0,4 2,8 15<br />
Oberpleis 0,2 5,3 4<br />
Drogeriemarkt gesamt 2,3 13,6 17<br />
Fortsetzung nächste Seite<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
Kundenherkunft<br />
Tierfutter-Fachmarkt<br />
Erwarteter<br />
Umsatz<br />
in Mio. €<br />
Kaufkraft<br />
in Mio. €<br />
Erwartete<br />
Kaufkraftbindung<br />
in %<br />
Ittenbach / Margarethenhöhe 0,1 0,2 50<br />
Eudenbach (*) 0,1 35<br />
Aegidienberg 0,1 0,2 35<br />
Thomasberg 0,1 0,3 25<br />
Oberpleis 0,1 0,5 20<br />
Streuumsatz 0,2 ./. ./.<br />
Tierfuttermarkt gesamt 0,6 1,3 40<br />
Bekleidungsfachmarkt<br />
Ittenbach / Margarethenhöhe 0,4 1,9 20<br />
Eudenbach 0,1 1,1 10<br />
Aegidienberg 0,3 1,8 15<br />
Thomasberg 0,1 2,4 5<br />
Oberpleis 0,1 4,7 2<br />
Bekleidungsfachmarkt gesamt 1,0 11,9 8<br />
Quelle: eigene Berechnungen<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
4.3 Umsatzumverteilungseffekte<br />
Für die Betrachtung der zu erwartenden städtebaulichen Auswirkungen sind die durch die Planvorhaben<br />
induzierten Umverteilungseffekte für die ansässigen Betriebe von Bedeutung. Dabei ist zu<br />
berücksichtigen, dass der im Realisierungsfall am Planstandort zu erwartende Umsatz zwangsläufig<br />
Anbietern an anderer Stelle verloren geht, da durch die Realisierung nicht mehr Kaufkraft entsteht,<br />
sondern diese lediglich zwischen den unterschiedlichen Wettbewerbern / Wettbewerbsstandorten<br />
umverteilt wird. 6<br />
Hierbei ist die bestehende projektrelevante Einzelhandelsausstattung zu beachten. Für den geplanten<br />
Lebensmittelsupermarkt sind die größten Auswirkungen für die Lebensmittelsuper- und -discountmärkte<br />
in Oberpleis, Thomasberg und in Bad Honnef-Himberg zu erwarten, die derzeit die<br />
wichtigsten Träger der Grundversorgung für den Bergraum von Königswinter und Bad Honnef darstellen.<br />
Die Umverteilung wird sich zusammen auf ca. 3,5 Mio. € belaufen, dies entspricht ca. 8 %<br />
des derzeitigen Umsatzes. Die Versorgungsbedeutung der sonstigen Lebensmittel-SB-Märkte im<br />
Untersuchungsraum, insbesondere der Discountmärkte in Aegidienberg und Rottbitze wird in deutlich<br />
geringerem Maße tangiert. Die Umverteilung wird sich auf ca. 0,9 Mio. € belaufen, so dass eine<br />
Umverteilungsquote von ca. 4 – 5 % des derzeitigen Umsatzes zu erwarten ist. Darüber hinaus<br />
kann durch die Ergänzung des Lebensmittelangebotes im Bergraum eine Reduzierung des Kaufkraftabflusses<br />
erreicht werden. Rund 0,7 Mio. € des Planumsatzes werden damit gegenüber sonstigen<br />
Betrieben umverteilt, die sich außerhalb des Untersuchungsraumes befinden.<br />
Wesentliche Wettbewerber für den geplanten Aldi-Markt werden die Lebensmitteldiscountmärkte<br />
in der Region sein, speziell die derselben Betreiberfirma. Demgemäß beziehen sich die absatzwirtschaftlichen<br />
Auswirkungen einer zusätzlichen Aldi-Ansiedlung vor allem auf die ansässigen Aldi-<br />
Märkte im Gewerbegebiet an der Königswinterer Straße (<strong>Stadt</strong>teil Oberpleis) und im zentralen Versorgungsbereich<br />
Oberpleis. Aufgrund der räumlichen Entfernung ist der Aldi-Markt in Rottbitze dagegen<br />
in deutlich geringerem Maße betroffen. Darüber hinaus sind eingeschränkte Wettbewerbswirkungen<br />
auch für die sonstigen Lebensmittel-SB-Märkte im Untersuchungsraum zu erwarten, die<br />
vor allem aus der Schaffung eines attraktiven Verbundstandortes von Lebensmittelsuper- und -<br />
discountmärkten sowie sonstigen Fachmärkten resultieren.<br />
Für die Ansiedlung eines Aldi-Marktes sind demnach unter Berücksichtigung des Kundeneinzugsbereiches<br />
der ansässigen Aldi-Filiale Umsatzumverteilungseffekte für den zentralen Versorgungsbereich<br />
von Oberpleis in Höhe von ca. 7 % zu prognostizieren. Für die beiden geplanten Lebensmittel-SB-Märkte<br />
am Standort Ittenbach ist somit eine Umsatzverlagerung von zusammen ca. 15 %<br />
für die Wettbewerber im Versorgungszentrum Oberpleis zu erwarten, so dass zwar eine Wettbe-<br />
6<br />
Dabei werden „Worst case-Annahmen“ u. a. hinsichtlich der Leistungsfähigkeit der Planvorhaben (hohe<br />
Umsatzerwartung) und der Auswirkungen für städtebaulich integrierte Wettbewerber (zentrale Versorgungsbereiche)<br />
in den Städten Königswinter und Bad Honnef getroffen.<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
werbsverschärfung eintreten wird, die Funktionsfähigkeit des zentralen Versorgungsbereiches jedoch<br />
aufgrund der hohen Leistungsfähigkeit der ansässigen Betriebe nicht gefährdet erscheint.<br />
Für den zentralen Versorgungsbereich Aegidienberg sind dagegen Strukturgefährdungen bei einer<br />
zu erwartenden Umsatzumverteilung durch die geplanten Lebensmittel-SB-Märkte von zusammen<br />
ca. 16 % nicht auszuschließen. Dies resultiert daraus, dass der Nahversorgungsstandort Ittenbach<br />
als Verbundstandort eine große Ausstrahlungskraft auf den südlich benachbarten Bad Honnefer<br />
<strong>Stadt</strong>teil Aegidienberg ausüben wird und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des dort ansässigen<br />
Penny-Marktes nach der erfolgten Verlagerung des Edeka-Marktes nach Himberg erheblich eingeschränkt<br />
ist.<br />
Abbildung 6: Umverteilungseffekte der geplanten Lebensmittel-SB-Märkte<br />
Standort<br />
Derzeitiger<br />
Umsatz 1<br />
in Mio. €<br />
Umverteilung der<br />
Lebensmittel-SB-Märkte<br />
in Mio. €<br />
in % des Umsatzes<br />
ZVB Oberpleis 19,3 2,9 15,0<br />
Sonstige Standort in Oberpleis 13,1 4,0 30,5<br />
Sonstige Standorte in Thomasberg 5,3 0,6 11,3<br />
ZVB Aegidienberg 3,1 0,5 16,1<br />
Sonstige Standort in Aegidienberg 5,8 0,5 8,6<br />
ZVB Rottbitze 17,1 1,7 9,9<br />
Sonstige Standorte ./. 1,4 ./.<br />
Gesamt ./. 11,6 ./.<br />
1 der Lebensmittel-SB-Märkte<br />
Quelle: eigene Berechnungen<br />
Der projektierte Drogeriemarkt wird einerseits in Wettbewerb zu den bestehenden systemgleichen<br />
Anbietern in Ittenbach, Oberpleis, Thomasberg und Aegidienberg treten (aktueller Umsatz zusammen<br />
ca. 6,3 Mio. €). Die Umsatzumverteilung wird insgesamt ca. 1,1 Mio. € betragen. Andererseits<br />
kann durch die Angebotsergänzung eine Verbesserung der fachmarktbezogenen Versorgungsfunktion<br />
im Bergraum von Königswinter erreicht werden, so dass sich Umverteilungseffekte gegenüber<br />
sonstigen Betrieben (ca. 1,2 Mio. €) ergeben werden (u. a. Lebensmittel-SB-Märkte im gesamten<br />
Untersuchungsraum und Drogeriemärkte im Königswinterer Talraum sowie in Bonn).<br />
Betriebsgefährdende Auswirkungen dürften sich für den im zentralen Versorgungsbereich Ittenbach<br />
ansässigen Schlecker-Markt ergeben, der aufgrund seiner Betriebsgröße mittelfristig als nicht wettbewerbsfähig<br />
zu bewerten ist. Damit wird es bei Projektrealisierung voraussichtlich zu einem Flä-<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
chenaustausch innerhalb des Nahversorgungszentrums Ittenbach kommen. Im zentralen Versorgungsbereich<br />
Oberpleis sind insbesondere die Anbieter Rossmann und Schlecker XL von Umverteilungseffekten<br />
betroffen (ca. 10 % des derzeitigen Umsatzes).<br />
Der geplante Tierfutterfachmarkt wird mit seinem nicht-zentrenrelevanten Sortiment in erster Linie<br />
mit Zoofachmärkten und -Fachabteilungen in Wettbewerb treten. Dies sind u. a. die isoliert gelegenen<br />
Fachmärkte Raiffeisenmarkt und Klein Baumarkt in Oberpleis, Fressnapf und OBI Baumarkt im<br />
Gewerbegebiet „Im Mühlenbruch“ sowie Futter Oase in Bad Honnef-Rottbitze. Für diese Betriebe ist<br />
insgesamt eine Umverteilung in Höhe von ca. 0,3 Mio. € zu prognostizieren, dies entspricht ca. 9 %<br />
des derzeitigen Wettbewerbsumsatzes (ca. 3,3 Mio. €). Darüber hinaus sind Wettbewerbseffekte<br />
für die im Umfeld ansässigen Lebensmittel-SB-Märkte und Drogeriemärkte zu erwarten (ca. 0,3<br />
Mio. €), die Tierfutter und -pflege als Randsortimente führen.<br />
Das Bekleidungsangebot in der <strong>Stadt</strong> Königswinter kann derzeit nur knapp die Hälfte der sortimentsbezogenen<br />
Kaufkraft binden, so dass durch die Ansiedlung eines neuen Anbieters der Kaufkraftabfluss<br />
reduziert werden kann (ca. 0,4 Mio. €). Umsatzumverteilungseffekte innerhalb der<br />
<strong>Stadt</strong> Königswinter sind insbesondere für die <strong>Stadt</strong>teilzentren Oberpleis und Königswinter-Altstadt<br />
zu erwarten (zusammen ca. 0,4 Mio. €). Der Umsatz beläuft sich derzeit auf zusammen ca. 6,7 Mio.<br />
€, so dass die Umverteilungsquote ca. 6 % des derzeitigen Umsatzes betragen wird. Auf sonstige<br />
Betriebe in der <strong>Stadt</strong> Königswinter entfällt eine Umsatzumverteilung von ca. 0,2 Mio. €. Dabei handelt<br />
es sich vor allem um Textilfachmärkte außerhalb der <strong>Stadt</strong>teilzentren und das Bekleidungsangebot<br />
der Lebensmitteldiscountmärkte.<br />
Aufgrund der Höhe der prognostizierten Umverteilungseffekte ist für die geplanten Nonfood-Fachmärkte<br />
keine Gefährdung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit der ansässigen Wettbewerber zu erwarten.<br />
Eine Ausnahme bildet der im Nahversorgungszentrum Ittenbach ansässige Drogeriemarkt,<br />
für den ein starker Verdrängungswettbewerb zu erwarten ist.<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
4.4 Bewertung der städtebaulichen Auswirkungen der Planvorhaben auf<br />
zentrale Versorgungsbereiche und die wohnungsnahe Versorgung<br />
Die prognostizierten Umverteilungseffekte der Planvorhaben sind im Hinblick auf die versorgungsstrukturellen<br />
und städtebaulichen Auswirkungen in der <strong>Stadt</strong> Königswinter und den umliegenden<br />
Städten und Gemeinden zu bewerten. Dabei stehen gemäß § 11 Abs. 3 BauNVO die Funktions-<br />
und Entwicklungsfähigkeit zentraler Versorgungsbereiche und der wohnungsnahen Versorgung im<br />
Vordergrund.<br />
Schädliche Auswirkungen auf einen zentralen Versorgungsbereich bzw. die wohnungsnahe Versorgung<br />
wären einerseits dann zu erwarten, wenn infolge der Ansiedlung der Planvorhaben bestehende<br />
Einzelhandelsbetriebe gefährdet würden, die für die Funktionsfähigkeit eines zentralen Versorgungsbereichs<br />
bzw. der wohnungsnahen Versorgung eine hohe Bedeutung haben. Andererseits<br />
wäre die Entwicklungsfähigkeit von zentralen Versorgungsbereichen dann beeinträchtigt, wenn infolge<br />
des Planobjektes die Neuansiedlung bzw. Erweiterung von entsprechenden Betrieben in den<br />
zentralen Versorgungsbereichen eingeschränkt würde.<br />
Der prognostizierte Verdrängungswettbewerb lässt aufgrund der absoluten Höhe der Umverteilungseffekte<br />
und des Anteils am derzeitigen Umsatz keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsstrukturen<br />
in Königswinter erkennen, da sich Existenzgefährdungen ausschließen lassen.<br />
Hierbei gilt für den projektierten Lebensmittelsupermarkt, dass er den Versorgungsschwerpunkt<br />
Oberpleis durch ein angemessenes Nahversorgungsangebot in Ittenbach ergänzen kann. Da für<br />
den zentralen Versorgungsbereich Oberpleis aufgrund der großen Versorgungsbedeutung für den<br />
Bergraum von Königswinter eine hohe Umsatzleistung und damit Rentabilität zu unterstellen ist,<br />
können Betriebsgefährdungen ausgeschlossen werden. Auch die geplante Ansiedlung eines weiteren<br />
Lebensmittelsupermarktes innerhalb des zentralen Versorgungsbereiches wird das Planvorhaben<br />
in Ittenbach nicht nachhaltig tangieren, da Oberpleis räumlich einen deutlich größeren Verflechtungsbereich<br />
aufweist, der sich auf den gesamten Bergraum von Königswinter bezieht. Damit sind<br />
keine städtebaulich negativen Auswirkungen für den zentralen Versorgungsbereich Oberpleis zu<br />
erwarten.<br />
Dem Rewe-Markt in Thomasberg kommt - ähnlich wie dem geplanten Supermarkt in Ittenbach - eine<br />
ergänzende Versorgungsfunktion im Rahmen der stadtteilbezogenen Nahversorgung zu. Trotz<br />
der zu erwartenden Abnahme der Kaufkraftzuflüsse aus Ittenbach wird der Lebensmittelsupermarkt<br />
in seiner Existenz nicht gefährdet werden. Gleiches gilt für den in Bad Honnef-Himberg ansässigen<br />
Edeka-Markt.<br />
Im Fazit stellt der geplante Lebensmittelsupermarkt am Standort Ittenbach eine sinnvolle Ergänzung<br />
der wohnungsnahen Versorgung im Untersuchungsraum dar, der keine negativen Auswirkungen<br />
auf die benachbarten zentralen Versorgungsbereiche und die wohnungsnahe Versorgung erwarten<br />
lässt.<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
Zur Abrundung des lebensmittelbezogenen Nahversorgungsangebotes ist die Ansiedlung eines<br />
Lebensmitteldiscountmarkt der Firma Aldi geplant, der vor allem mit der nur ca. 2,5 km entfernten,<br />
dezentral gelegenen Aldi-Filiale an der Königswinterer Straße in Wettbewerb treten wird. 7 Trotz<br />
Umverteilungseffekte von rd. 30 % des derzeitigen Umsatzes können betriebsgefährdende Auswirkungen<br />
ausgeschlossen werden, da der Betrieb eine sehr hohe Leistungsfähigkeit hat.<br />
Für den zentralen Versorgungsbereich Oberpleis dürften sich durch die Aldi-Ansiedlung in Ittenbach<br />
Umverteilungseffekte für die ansässigen Lebensmittel-SB-Märkte in Höhe von ca. 7 % des derzeitigen<br />
Umsatzes einstellen. Der Verbundsstandort Ittenbach (Lebensmittelsupermarkt und -Discountmarkt)<br />
wird somit Umsatzbußen von insgesamt ca. 15 % bei den ansässigen Betrieben im zentralen<br />
Versorgungsbereich Oberpleis auslösen, 8 die aufgrund der hohen Versorgungsbedeutung des<br />
<strong>Stadt</strong>teilzentrums ebenfalls keine negativen städtebaulichen Auswirkungen erwarten lassen.<br />
In Bad Honnef-Aegidienberg besteht mit dem Penny Markt nur eine schwache Nahversorgung im<br />
zentralen Versorgungsbereich, die durch das Planvorhaben gefährdet werden könnte, so dass negative<br />
städtebauliche Auswirkungen nicht auszuschließen sind.<br />
Der geplante Drogeriemarkt ist als Ergänzung der Nahversorgung zu bewerten. Die zu erwartenden<br />
Wettbewerbswirkungen werden sich vor allem auf die zentralen Versorgungsbereiche Ittenbach<br />
und Oberpleis beziehen, ohne dass negative städtebauliche Auswirkungen zu prognostizieren sind.<br />
Hierbei ist von Bedeutung, dass zwar ein starker Verdrängungswettbewerb für den in Ittenbach ansässigen<br />
Schlecker-Markt ausgelöst werden wird, dass es sich aber um einen Flächenaustausch<br />
innerhalb des Nahversorgungszentrums handelt. Trotz eines möglichen Flächenaustauschs ist das<br />
Planvorhaben unter städtebaulichen Aspekten positiv zu bewerten, da die Versorgung in Ittenbach<br />
durch den größeren, moderneren Anbieter verbessert wird.<br />
Für den zentralen Versorgungsbereich Oberpleis sind Wettbewerbswirkungen in Höhe von ca. 10<br />
% des derzeitigen Umsatzes zu erwarten, so dass negative städtebauliche Auswirkungen grundsätzlich<br />
ausgeschlossen werden können.<br />
Der projektierte Tierfutterfachmarkt weist gemäß der Königswinterer Sortimentsliste ein nichtzentrenrelevantes<br />
Sortiment auf, so dass sich die Wettbewerbswirkungen auch überwiegend auf<br />
Fachmärkte an dezentralen Standorten beziehen, die unter städtebaulichen Gesichtspunkten keine<br />
Schutzwürdigkeit haben. Darüber hinaus werden die Lebensmittel-SB-Märkte in ihrem Randsortiment<br />
von Umverteilungseffekten betroffen sein werden. Eine Existenzgefährdung einzelner Betriebe<br />
lässt sich aus der Höhe der zu erwartenden Umverteilung und der Bedeutung für die Gesamtumsatzerwartung<br />
der Lebensmittel-SB-Märkte im Untersuchungsraum nicht ableiten.<br />
7<br />
8<br />
Hierbei sind die Ergebnisse der betrieblichen Kundenwohnorterfassung der Firma Aldi zu berücksichtigen,<br />
die eine hohe Deckungsgleichheit der Einzugsgebiete der Bestandsfiliale Königswinterer Straße und des<br />
Planvorhabens zeigen.<br />
Die Ansiedlung des geplanten Edeka-Marktes im zentralen Versorgungsbereich wurde berücksichtigt.<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
Für den alternativ geplanten Bekleidungsmarkt ist ein zentrenrelevantes Sortiment prägend, für<br />
das gemäß Einzelhandelskonzept vorrangig die <strong>Stadt</strong>teilzentren Oberpleis und Königswinter-<br />
Altstadt als Ansiedlungsstandorte in Frage kommen. Am Standort Ittenbach handelt es sich um einen<br />
nicht-großflächigen Betrieb, der zur Angebotsabrundung in Nahversorgungszentren sinnvoll ist.<br />
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das Planvorhaben keine städtebaulich negativen Auswirkungen<br />
auf die Funktionsfähigkeit der <strong>Stadt</strong>teilzentren Oberpleis und Königswinter-Altstadt haben wird.<br />
Auch die Versorgungsfunktionen und die Entwicklungsfähigkeit der zentralen Versorgungsbereiche<br />
der benachbarten <strong>Stadt</strong> Bad Honnef werden durch den geplanten Fachmarkt nicht erheblich eingeschränkt,<br />
so dass die Ansiedlung als städtebaulich verträglich zu bewerten ist.<br />
Das Nahversorgungszentrum Königswinter-Ittenbach wird eine Entlastungsfunktion für die Versorgungseinrichtungen<br />
in Oberpleis übernehmen. Für die zentralen Versorgungsbereiche und die wohnungsnahe<br />
Versorgung in Königswinter sind städtebaulich negative Auswirkungen auf die Funktions-<br />
und Entwicklungsfähigkeit infolge der Ansiedlung der Planvorhaben auszuschließen. Gleichzeitig<br />
wird das Planvorhaben eine hohe Ausstrahlungskraft auf das benachbarte Bad Honnefer<br />
<strong>Stadt</strong>gebiet ausüben, so dass der im zentralen Versorgungsbereich Aegidienberg ansässige Lebensmitteldiscountmarkt<br />
gefährdet sein kann.<br />
In Ergänzung zu den geplanten Fachmärkten steht eine weitere Fläche von ca. 150 m² Verkaufsfläche<br />
zur Angebotsabrundung zur Verfügung, die zur Ansiedlung eines Fachgeschäftes (z. B. Optiker)<br />
genutzt werden kann.<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
5 Fazit<br />
Am Standort Königswinter-Ittenbach, Aegidienberger Straße ist innerhalb des abgegrenzten<br />
zentralen Versorgungsbereiches die Ansiedlung eines Lebensmittelsupermarktes, eines Lebensmitteldiscountmarktes,<br />
eines Drogeriemarktes und eines Tierfutterfachmarktes alternativ<br />
eines Textilfachmarktes projektiert.<br />
Im Rahmen des Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzeptes wurde das Planareal als mögliche<br />
Entwicklungsfläche zum moderaten Ausbau der Nahversorgung in Ittenbach empfohlen.<br />
Die <strong>Stadt</strong> Königswinter weist im Bergraum in den geplanten Sortimenten Angebotsdefizite<br />
auf, so dass mit der Ansiedlung eine Verbesserung der Versorgung im Untersuchungsraum<br />
und eine Entlastungsfunktion für die Versorgungsangebote in Oberpleis einhergehen werden.<br />
Das Einzugsgebiet der Planvorhaben wird über den Nahbereich Ittenbach / Margarethenhöhe<br />
hinausreichen und die <strong>Stadt</strong>bereiche Königswinter-Eudenbach und Bad Honnef-Aegidienberg<br />
umfassen. Insgesamt leben in diesem Gebiet ca. 9.000 Einwohner. Darüber hinaus sind<br />
Streuumsätze aus einem ergänzenden Verflechtungsbereich mit den <strong>Stadt</strong>bereichen Thomasberg<br />
und Oberpleis zu berücksichtigen.<br />
Als wesentliche Wettbewerbsstandorte fungieren die zentralen Versorgungsbereiche Königswinter-Oberpleis<br />
und Bad Honnef-Rottbitze. Das <strong>Stadt</strong>teilzentrum Oberpleis übernimmt<br />
wichtige Versorgungsfunktionen im Rahmen des zentren- und nahversorgungsrelevanten<br />
Einzelhandelsangebotes für den Bergraum von Königswinter. Das Versorgungszentrum<br />
Rottbitze zeichnet sich insbesondere durch eine Konzentration von Lebensmitteldiscountmärkten<br />
mit einer Ausstrahlung auf den Bergraum von Bad Honnef aus. In Bad Honnef-<br />
Aegidienberg ist in städtebaulich integrierter Lage ein Lebensmitteldiscountmarkt ansässig,<br />
während sich der Lebensmittelvollversorger an isolierter Lage zwischen Aegidienberg und<br />
Rottbitze befindet.<br />
Für die Planobjekte werden vor dem Hintergrund der Angebots- und Nachfragesituation<br />
durchschnittlich bis leicht unterdurchschnittliche Umsatzleistungen prognostiziert. Dies resultiert<br />
vor allem aus der dispersen Siedlungsstruktur und dem begrenzten Nachfragepotenzial<br />
im Einzugsgebiet.<br />
Die geplanten Lebensmittel-SB-Märkte (Supermarkt und Discountmarkt) werden die Nahversorgung<br />
im Bergraum von Königswinter deutlich verbessern. Städtebaulich negative Auswirkungen<br />
auf die zentralen Versorgungsbereiche und die wohnungsnahe Versorgung können<br />
weitgehend ausgeschlossen werden. Einzig für den in Bad Honnef-Aegidienberg ansässigen<br />
Penny-Markt sind hohe Umverteilungseffekte zu erwarten, so dass negative Auswirkungen<br />
eintreten können.<br />
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<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
Der geplante Drogeriemarkt ist als ergänzendes nahversorgungsbezogenes Angebot zu bewerten.<br />
Er wird in erster Linie mit den Drogeriemärkten in Ittenbach und Oberpleis in Wettbewerb<br />
treten. Dabei ist für Ittenbach ein Flächenaustausch zugunsten des Planvorhabens<br />
zu erwarten. Für Oberpleis können angesichts der prognostizierten Umsatzumverteilungen<br />
für die ansässigen Betriebe städtebaulich negative Auswirkungen grundsätzlich ausgeschlossen<br />
werden. Darüber hinaus kann zusätzliche Kaufkraft gebunden werden, die derzeit<br />
in erheblichem Maße aus dem Untersuchungsraum abfließt.<br />
Für die sonstigen geplanten Fachmärkte erreichen die Umsatzverlagerungen für keinen bestehenden<br />
Wettbewerber Größenordnungen, die die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Betriebe<br />
in Frage stellen könnten. Damit können negative städtebauliche Auswirkungen in den<br />
zentralen Versorgungsbereichen und bei der wohnungsnahen Versorgung der <strong>Stadt</strong> Königswinter<br />
und der Nachbarstadt Bad Honnef ausgeschlossen werden.<br />
Aufgrund der zu erwartenden Kaufkraftabschöpfung wird mit der Ansiedlung des projektierten<br />
Nahversorgungsstandortes auch die Entwicklungsfähigkeit der Versorgungszentren in<br />
Königswinter und im Umland nicht wesentlich eingeschränkt, wenngleich das Planvorhaben<br />
den zugewiesenen Verflechtungsbereich des Nahversorgungszentrums Ittenbach deutlich<br />
überschreitet. Die Ansiedlung ist als Weiterentwicklung des Nahversorgungszentrums Ittenbach<br />
und als Entlastungsstandort für das <strong>Stadt</strong>teilzentrum Oberpleis zu bewerten und weist<br />
keine städtebaulich unverträglichen Auswirkungen auf.<br />
Köln, im April / Mai 2011<br />
BBE Handelsberatung GmbH<br />
i.V. Corinna Küpper<br />
Seite 24 von 25
<strong>Auswirkungsanalyse</strong> • Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
- - -<br />
Die vorliegende Untersuchung ist urheberrechtlich geschützt. Der Auftraggeber ist berechtigt, die<br />
Untersuchung an Dritte weiterzugeben, soweit dies mit dem Zweck der Untersuchung in unmittelbarem<br />
Zusammenhang steht. Darüber hinaus ist jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des<br />
Urheberrechts, insbesondere Nachdruck, Vervielfältigung, Veröffentlichung und Weitergabe der Untersuchung<br />
nur mit vorheriger Zustimmung der BBE Handelsberatung GmbH erlaubt.<br />
- - -<br />
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Ten Brinke Projektentwicklung GmbH<br />
Herrn Moritz Tank<br />
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46399 Bocholt<br />
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BBE-<strong>Auswirkungsanalyse</strong> Nahversorgungsstandort Königswinter-Ittenbach<br />
Ergänzende Stellungnahme zu den Veränderungen im Drogeriemarktangebot<br />
Köln, 28. November 2012<br />
Sehr geehrte Tank,<br />
zwischenzeitlich wurden die Schlecker-Märkte in Ittenbach und Oberpleis geschlossen. Damit ist in Ittenbach<br />
keine eigene nahversorgungsbezogene Drogerieversorgung mehr gegeben. Die Versorgung der Bevölkerung<br />
im Bergraum von Königswinter erfolgt durch den Rossmann Drogeriemarkt in Oberpleis und durch das<br />
Drogeriewarenangebot der Lebensmittelmärkte im Untersuchungsraum.<br />
Der geplante Drogeriemarkt in Ittenbach kann – angesichts der rückläufigen Versorgungsausstattung - eine<br />
Ergänzungsfunktion zu den bestehenden Versorgungsangeboten übernehmen, ohne dass eine Beeinträchtigung<br />
der Funktionsfähigkeit der zentralen Versorgungsbereiche Oberpleis und Ittenbach sowie der<br />
wohnungsnahen Versorgung im Untersuchungsraum zu erwarten sind.<br />
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
BBE Handelsberatung GmbH<br />
i. V. Corinna Küpper<br />
Projektleitung Standort