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Haarausfall und Psyche<br />
von Petra Dehler, Pressereferentin<br />
schwierig und in manchen Fällen sogar<br />
unmöglich, aber <strong>de</strong>nnoch <strong>de</strong>r richtige Weg.<br />
Das Umfeld hat meistens weniger Probleme<br />
damit als <strong>de</strong>r Betroffene selbst, wie auch die<br />
Erfahrung <strong>de</strong>r Patientinnen von Professor<br />
Gieler zeigt. Aufklärung ist <strong>de</strong>shalb wichtig,<br />
<strong>de</strong>nn viele Menschen <strong>de</strong>nken immer noch,<br />
das Haarausfall ansteckend ist o<strong>de</strong>r ausschließlich<br />
die Folge einer Chemotherapie<br />
bei Krebs.<br />
Sind bei einer Patientin 60% <strong>de</strong>r Haare ausgefallen,<br />
empfiehlt Professor Gieler ihr das<br />
Tragen einer Perücke und die Konsultation<br />
eines Zweithaar-Spezialisten und verweist<br />
auf <strong>de</strong>n BVZ.<br />
Mein Kommentar:<br />
Die Ausführungen von Herrn Prof. Gieler<br />
zeigen uns noch einmal ganz <strong>de</strong>utlich,<br />
welches Aufgabengebiet <strong>de</strong>m Zweithaar-Spezialisten<br />
zukommt.<br />
Frauen, die aus unterschiedlichen Grün<strong>de</strong>n<br />
ihre Haare verlieren, nehmen am gesellschaftlichen<br />
Leben nicht mehr teil und<br />
isolieren sich. Haare verkörpern sexuelle<br />
Anziehenskraft, Weiblichkeit und Attraktivität.<br />
Hier geht es nicht nur um das Verkaufen<br />
einer Perücke. Ein Zweithaar-Spezialist ist<br />
wie ein Therapeut, auch ohne medizinische<br />
Ausbildung. Er unterstützt mit seiner Arbeit<br />
die Psyche und somit <strong>de</strong>n Heilungsprozess.<br />
Er hat Verantwortung und die Aufgabe, sein<br />
Möglichstes zu tun.<br />
Und dabei geht es nicht nur um <strong>de</strong>n Haarersatz,<br />
son<strong>de</strong>rn darum, wie <strong>de</strong>r Betroffene<br />
mit <strong>de</strong>r Situation umgehen sollte. Ihm zu<br />
erklären, was auf ihn zu kommt und ihm<br />
die Angst vor <strong>de</strong>m, was kommt, zu nehmen.<br />
Das gilt für alle Arten von Haarausfall. Das<br />
Schlimmste für die Betroffenen ist die Ungewissheit.<br />
Nehmen Sie die Chance wahr und<br />
helfen Sie Ihren Kun<strong>de</strong>n durch diese Lebenssituation.<br />
Klären Sie ihn auf und lassen Sie<br />
ihn mit seinen Ängsten nicht allein. Zeigen<br />
Sie Beratungskompetenz in <strong>de</strong>r Haarsprechstun<strong>de</strong>.<br />
Packen Sie es an!<br />
Petra Dehler<br />
(Pressereferentin)<br />
Ich habe einen Artikel in <strong>de</strong>r Zeitung „Bunte“<br />
gelesen, in <strong>de</strong>m die Schauspielerin<br />
Barbara Rudnik über ihre Krebserkrankung<br />
berichtet: „Nach<strong>de</strong>m mir die Haare ausgefallen<br />
sind, schaute mich aus <strong>de</strong>m Spiegel<br />
dieses kranke Krebsgesicht an: kahlköpfig,<br />
ohne Wimpern und Augenbrauen.“<br />
Wenn die Haare fallen, wird die Krankheit<br />
nach außen sichtbar und die Umwelt nimmt<br />
diese Verän<strong>de</strong>rung wahr. Unsere Aufgabe<br />
ist es, <strong>de</strong>n Betroffenen die Chance zu geben,<br />
mit einem typgerechten Zweithaar ihr<br />
Selbstbewusstsein zu stärken, um somit am<br />
Leben wie<strong>de</strong>r teilzunehmen.<br />
Professor Uwe Gieler und Petra Dehler<br />
KONTAKT<br />
Justus-Liebig-Universität Giessen<br />
Konsil- und Liaison-Psychosomatik<br />
Psychosomatische Dermatologie<br />
Ludwigstrasse 76 · D-35392 Giessen<br />
Tel.: +49 (0) 641 / 99- 456-50/-51<br />
Fax: +49 (0) 641 / 99- 45659<br />
Uwe.Gieler@psycho.med.uni-giessen.<strong>de</strong><br />
<strong>Heft</strong> <strong>18</strong>/2008<br />
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