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Kurzmanuskript<br />
» Forum 4<br />
Wolfgang Hoffmann,<br />
Dozent für Management in sozialen Organisationen, Führungsakademie für Kirche und Diakonie, Berlin<br />
Grundlagen und Anfor<strong>der</strong>ungen einer wirkungsvollen<br />
Personalentwicklung<br />
Stressreport Deutschland 2012: Immer mehr Mitarbeitende<br />
fühlen sich fachlich und menschlich überfor<strong>der</strong>t,<br />
es mangelt an ausreichen<strong>der</strong> Unterstützung durch die<br />
direkten Vorgesetzten, die Belastung durch Multitasking<br />
nimmt zu und die psychischen Anfor<strong>der</strong>ungen / Erkrankungen<br />
durch steigenden Termin- und Leistungsdruck<br />
nehmen zu.<br />
Erklärt das, warum immer mehr Menschen in die Frührente<br />
flüchten? Professor Bernhard Badura aus Bielefeld dazu<br />
am 01.02.2013 in <strong>der</strong> „Neuen Westfälischen“: „Solange<br />
Unternehmen nicht mehr in die Gesundheit und Erwerbsfähigkeit<br />
ihrer Arbeitnehmer investieren, gebe es einen<br />
starken Abstoßungseffekt. Die Menschen müssen und<br />
wollen früher in Rente gehen. Die Arbeitsbelastungen<br />
und die psychischen Erkrankungen wachsen.“ Psychische<br />
Erkrankungen wie Depressionen rückten 2012 laut DAK<br />
erstmals auf Platz zwei aller Krankschreibungsgründe.<br />
Angesehen von den katastrophalen Folgen für die Sozialkassen;<br />
Rentner, Kranke und überlastete Mitarbeitende<br />
fehlen den Unternehmen als entscheidende Ressource für<br />
den Unternehmenserfolg. Gehen Unternehmen so mit dem<br />
„Fachkräftemangel“ um? Was läuft da seit Jahren falsch?<br />
Die Leistungsfähigkeit und Qualität sozialwirtschaftlicher<br />
Unternehmen hängen ganz entscheidend davon ab, wie<br />
es gelingt, den Wirkungsgrad <strong>der</strong> vorhandenen Ressource<br />
„Mitarbeitende“ zu erhöhen.<br />
Wer weiterhin die Mitarbeitenden alleine auf einen<br />
störenden Kostenfaktor reduziert, wird es sehr schwer<br />
haben, auf dem stark konkurrierenden, dienstleistungsorientierten<br />
Markt <strong>der</strong> <strong>Sozialwirtschaft</strong> zu bestehen. Die<br />
innovative Entwicklung des Personals ist <strong>der</strong> wichtigste<br />
Erfolgsfaktor eines Unternehmens und entscheidend<br />
für die bestmögliche Leistungserbringung in <strong>der</strong><br />
<strong>Sozialwirtschaft</strong>.<br />
Durch ihr Wissen und Wirken beeinflussen die Mitarbeitenden<br />
eines Unternehmens maßgeblich das Betriebsergebnis.<br />
So ziehen quasi zwangsläufig engagierte und<br />
gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den<br />
zufriedenen Kunden und damit das bessere Resultat nach<br />
sich. Der „Ressource“ Mitarbeitende kommt damit zunehmend<br />
eine ganz entscheidende wirtschaftliche Schlüsselrolle<br />
zu.<br />
Eine „wirkungsvolle Personalentwicklung“ ist dafür das<br />
richtige Instrument. Die Anerkennung <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
als wichtigste Ressource ist Voraussetzung dafür, Aufwendungen<br />
für Gewinnung, Erhaltung und Entwicklung<br />
dieses Potentials nicht länger als „Kostentreiber“, son<strong>der</strong>n<br />
als Investition in den „strategischen Erfolgsfaktor<br />
Mensch“ zu verstehen. Ziel einer wirkungsvollen Personalentwicklung<br />
ist es, die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft<br />
<strong>der</strong> Mitarbeitenden zu för<strong>der</strong>n und zu<br />
erhalten. Es ist also das genaue Gegenteil eines „Abstoßungseffekts“<br />
(vergl. Badura). Personalentwicklung sind<br />
Maßnahmen zur För<strong>der</strong>ung und Erhalt des Leistungspotentials<br />
<strong>der</strong> Mitarbeitenden.<br />
Einer wirkungsvollen Personalentwicklung muss sowohl<br />
ein Managementmodell als auch eine Unternehmens kultur<br />
<strong>der</strong> WERTschätzung und des Respektes zugrunde liegen.<br />
Eine Führungskonzeption sorgt für partizipative / teilhabende<br />
Prozesse und eine Stärkung <strong>der</strong> innovativen<br />
Kräfte bei den Mitarbeitenden. Personalentwicklung<br />
för<strong>der</strong>t das „Wissen, Können und Wirken“ <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
und macht sie so zu Erfolgsfaktoren eines Unternehmens.<br />
Also sollten Unternehmen in Personalentwicklung<br />
investieren. Eigentlich wissen alle Führungskräfte um die<br />
Bedeutung von Personalentwicklung. Nur wenige Unternehmen<br />
haben dieses Wissen in nachhaltige PE-Konzepte<br />
und in einen wertschätzenden Umgang mit ihren Mitarbeitenden<br />
umgesetzt. Investition in die Mitarbeitenden<br />
durch Personalentwicklung bedeutet eine Investition in<br />
die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. För<strong>der</strong>n und<br />
Wertschätzen sind die „Zauberworte“, nicht Überlasten<br />
und Abstoßen.<br />
Das Forum 4 will Anregungen einer wirkungsvollen<br />
Personalentwicklung für die Zukunftsfähigkeit von Sozialunternehmen<br />
geben und die Wirkung von Personalentwicklung<br />
in unternehmerischen Grenzsituationen<br />
aufzeigen. ««<br />
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Forum 4 | Kurzmanuskript Wolfgang Hoffmann<br />
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