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LäuferInnen Nachrichten November 2012 Ausgabe 68

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Im Mittelalter pilgerte man bis an das „Ende der Welt“, das Kap Finesterre,<br />

von wo aus man einen atemberaubenden Ausblick auf das unendliche<br />

Blau des Atlantiks genießen kann.<br />

Lieber Gott, beschütze alle, die ich auf diesem Weg getroffen hab.<br />

Ich wünsche mir, dass alle Menschen, die ich in mein Gebet mit<br />

einbeziehe, von dir beachtet werden. Ich gehe diesen Weg auch für<br />

sie.<br />

(Aus Gebete zum Jakobsweg, Tyrolia-Verlag)<br />

Es ist erstaunlich, wie viele Menschen, junge und alte, gesunde und<br />

kranke, gläubige und weniger gläubige Menschen aus der ganzen Welt<br />

sich täglich auf den Weg machen, um nach Santiago zu pilgern. Jeder aus<br />

einem anderen Motiv heraus, und gerade diese Begegnungen waren und<br />

sind es, die diese Tour unvergesslich machten und machen…. Markus<br />

Auerochs<br />

BUON CAMINO!<br />

37. Amsterdam Marathon am 21. Oktober <strong>2012</strong><br />

Warum braucht Heike Blum einen so großen Müllsack, und warum verabschiedet sich der nette Helfer mit “Good luck running stripper!”<br />

Warum zauberte der Vondelpark ihr ein anhaltendes Grinsen ins Gesicht und…???? Und wenn man mit 4:35:14 Stunden seine<br />

persönliche Marathonbestzeit um fast 40 Minuten verbessert kann man auch auf seine Leistung stolz sein.<br />

Herzlichen Glückwunsch Heike!<br />

37. Amsterdam Marathon am 21. Oktober <strong>2012</strong><br />

Bericht und Foto von Heike Blum<br />

Abenteuer Amsterdam<br />

Anfang des Jahres hatte ich noch nicht einmal daran gedacht überhaupt einen Kilometer in diesem Jahr zu laufen. Warum auch immer<br />

fand ich den Spaß und die Liebe zum Laufen im Frühling, nach einem guten Jahr Pause zurück.<br />

Bei einem Kurztrip nach Amsterdam im Sommer beschloss ich: Hier will ich einen Marathon laufen. Die Stadt ist einfach faszinierend.<br />

Schnell stand ich vor der Überlegung: <strong>2012</strong> oder 2013? Der Termin lag im Oktober. Schaff‘ ich das? Ich wollte es schaffen und natürlich<br />

in einer besseren Zeit wie den letzten Marathon (mein Erster). Nun hatte ich ein Ziel: 21.10.<strong>2012</strong> Amsterdam! Die Zeit verging extrem<br />

schnell. Ich war gut vorbereitet und konnte die letzten zwei Wochen nicht mehr abwarten. Ich wollte unbedingt in Amsterdam laufen.<br />

Meine größte Sorge war, mich nicht zu erkälten. Alle um mich herum wurden krank.<br />

Dann war es so weit. Freitags fuhren wir los. Eine Freundin begleitete mich, die sich riesig auf die<br />

Shoppingtour freute. Wir kamen gegen Mitternacht im Hotel an. An schlafen war nicht wirklich zu<br />

denken. Ich war total aufgeregt! Tausend Dinge gingen mir durch den Kopf: Hab ich was vergessen?<br />

Wo bekomme ich meine Startnummer her? Finde ich das auch? Finde ich den Start? Hoffentlich<br />

verschlafe ich nicht! Was ist nach dem Lauf? Findet mich meine Freundin wieder? Grausam!<br />

Am nächsten Morgen fuhren wir zur Startnummern-<strong>Ausgabe</strong> und natürlich bekam ich diese ohne<br />

Probleme. Ich kontrollierte alles und wurde leicht panisch als ich keinen Chip fand. Nach kurzem<br />

Durchatmen fand ich ihn auf der Rückseite der Startnummer. Geschafft. Wo musste ich jetzt am<br />

nächsten Tag hin? Es war alles sehr gut ausgeschildert, dass ein Verlaufen fast nicht möglich war.<br />

Außerdem versuchte mir meine Freundin immer wieder klar zu machen: „Da laufen ein paar<br />

Menschen mit. Den Start wirst du schon finden!“ Trotzdem wollte ich wissen, wo ich am nächsten<br />

Morgen hin musste. Olympiastadion: Hier war der Start- und Zielbereich. Diesen schaute ich mir an<br />

und erst dann gab ich, zur Erleichterung meiner Freundin, Ruhe. Wahrscheinlich hätte sie mich<br />

sonst irgendwo ausgesetzt.<br />

Es folgte eine sehr ausgiebige Shoppingtour. Ein Muss, wenn man in Amsterdam ist! Der Tag ging<br />

sehr schnell zu Ende. Zu meiner Überraschung konnte ich extrem gut schlafen. Der Wecker<br />

klingelte. Langsam wurde es ernst. Startzeit war 9:30 Uhr. Verschlafen hatte ich schon mal nicht.<br />

Es war recht kühl außen und es regnete leicht. Mit meiner Kleiderwahl war ich sehr unschlüssig. Ich<br />

entschied mich für ein Unterziehshirt, ein Langarmshirt und das Vereinsshirt drüber. Meine Freundin<br />

besorgte mir zwischenzeitig noch einen Müllsack von der Rezeption. Die Dame dort war sehr irritiert.<br />

Was wollen wir mit einem großen Müllsack?<br />

Mit Müllsack und Trinkflaschen bewaffnet machten wir uns auf zum Olympiastadion. An der<br />

Rezeption sprach uns ein Pärchen aus Südafrika an. Sie wussten nicht wie sie zum Start kommen<br />

sollten (meine Horrorvorstellung!), wir nahmen sie gerne mit.<br />

Da wir relativ früh waren, konnten wir auch noch sehr nah heran fahren. Meine Freundin setzte uns ab und fuhr zurück zum Hotel.<br />

Da war ich nun: 40 Minuten bis zum Start. Es war windig und kalt. Ich war dankbar für meinen Müllsack! Langsam ging es in die<br />

Startbereiche. Endlich ging es los! Über eine riesige Leinwand konnte ich die Profis starten sehen. Wow!<br />

Knapp 10 Minuten dauerte es dann noch bis ich an den Start kam. Es waren wahnsinnig viele Mitläufer. Die Strecke verlief vom<br />

Olympiastadion aus Richtung Vondelpark, bis km 13 ein Stück durch die Stadt, dann bis km 26 die Amstel entlang. Von dort aus<br />

Richtung Hafen und dann zurück durch den Vondelpark zum Olympiastadion.<br />

Mal wieder gingen mir Tausend Sachen durch den Kopf: mach nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam, mach dich nicht verrückt,<br />

oh Gott mir ist zu warm!!<br />

Bei km 5 hatte ich immer noch keinen Rhythmus gefunden und wurde fast wahnsinnig. Ich musste mich ausziehen! Es war einfach zu<br />

warm! Aber wie sollte ich das machen? An Stehenbleiben dachte ich gar nicht. Das Vereinsshirt mit der Startnummer brauchte ich ja<br />

noch und das Langarmshirt würde ich wohl brauchen. Also musste das Unterziehshirt weg. Gesagt getan. Irgendwie versuchte ich im<br />

Laufen das Unterziehshirt loszuwerden. Dies musste wohl einfach schiefgehen. Mein Vereinsshirt mit der Startnummer fiel auf den<br />

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