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Der Paulusbrief - Ev. Paulusgemeinde Lichterfelde

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Monatsspruch<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

die Art und Weise, wie Menschen über sich<br />

und ihre Umwelt reflektieren und wie sie<br />

das dann kommunizieren, ist einzig in der<br />

Schöpfung, zeichnet uns aus gegenüber allen<br />

anderen Geschöpfen. Das ist eine Gabe<br />

und eine Aufgabe.<br />

Gesprochene (- und nicht gesprochene –)<br />

Worte können enttäuschen oder ermutigen,<br />

einreißen oder aufbauen, können<br />

Hoffnungen zerstören oder Wunder wirken.<br />

Gabe und Aufgabe tragen auch immer Verantwortung<br />

in sich. Davon erzählt eine kleine<br />

Weisheitsgeschichte, die Sokrates, dem<br />

Mullah Nasreddin Hodscha und anderen<br />

Weisen zugeschrieben wird, die Geschichte<br />

von den drei Sieben:<br />

Zum weisen Sokrates kam einer gelaufen<br />

und sagte: „Höre Sokrates, das muss ich dir<br />

erzählen!“<br />

„Halte ein!“ - unterbrach ihn der Weise,<br />

„Hast du das, was du mir sagen willst,<br />

durch die drei Siebe gesiebt?“<br />

„Drei Siebe?“, frage der andere voller Verwunderung.<br />

„Ja, guter Freund! Lass sehen, ob das, was<br />

du mir sagen willst, durch die drei Siebe<br />

hindurchgeht: Das erste ist die Wahrheit.<br />

Hast du alles, was du mir erzählen willst,<br />

geprüft, ob es wahr ist?“<br />

„Nein, ich hörte es erzählen und ...“<br />

„So, so. Aber sicher hast du es im zweiten<br />

Sieb geprüft. Es ist das Sieb der Güte. Ist<br />

das, was du mir erzählen willst, gut?“<br />

Zögernd sagte der andere: „Nein, im Gegenteil<br />

...“<br />

„Hm ...“, unterbracht ihn der Weise, „So<br />

lass uns auch das dritte Sieb noch anwenden.<br />

Ist es notwendig, dass du mir das erzählst?“<br />

„Notwendig nun gerade nicht ...“<br />

„Also“, sagte lächelnd der Weise, „wenn es<br />

weder wahr noch gut noch notwendig ist,<br />

so lass es begraben sein und belaste dich<br />

und mich nicht damit.“<br />

Dass solche Geschichten in Variationen<br />

immer wieder an verschiedenen Orten, zu<br />

verschiedenen Zeiten auftauchen, zeigt<br />

für mich, wie sehr sie dem Herzenswissen<br />

entsprechen, das wir Menschen tief<br />

in uns tragen. Manchmal (und manchmal<br />

auch manchmal zu oft) trage ich dies Herzenswissen<br />

so tief in mir, dass ich selber<br />

nur noch mühsam einen Zugang dazu finde.<br />

Gut, wenn ich freundlich daran erinnert<br />

werde!<br />

Das Bibelwort, das uns im Februar als Monatsspruch<br />

begleitet, weist in eine ähnliche<br />

Richtung wie die obige Geschichte – und<br />

noch einmal weit darüber hinaus:<br />

In seinem Brief an die Gemeinde in Ephesus<br />

schreibt der Apostel Paulus vom „neuen<br />

Wandel in Christus“. Er braucht dafür das<br />

Bild vom „neuen Menschen, der nach Gott<br />

geschaffen ist“, der neue Mensch, den die<br />

Getauften „anziehen“ wie ein neues Gewand.<br />

Solchermaßen bekleidet verbieten<br />

sich Lug und Betrug, Lästereien und Diebstahl.<br />

Denn: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit<br />

und Heiligkeit sind Kennzeichen des neuen<br />

Menschen. Erweisen wird sich dies im All<br />

der Tage, im Umgang mit den Menschheitsgeschwistern<br />

- und auch in der Art und<br />

Weise, wie ich rede:<br />

„Redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist,<br />

damit es Segen bringe denen, die es hören.“ Lk 17,21<br />

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