Ansehen - Evangelische Kirchengemeinde Nierstein
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Gemeindebrief<br />
der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchengemeinde</strong> zu <strong>Nierstein</strong><br />
www.martinskirche-nierstein.de<br />
II / 2009<br />
Gemeinde der EKHN*<br />
Jesus sprach nie eine größere Wahrheit aus, als da er sagte,<br />
die Weisheit komme aus dem Mund der kleinen Kinder.<br />
Mahatma Gandhi
Inhalt<br />
3 Monatsspruch Oktober<br />
8 Neues aus dem Kirchenvorstand<br />
16 »Was haben Sie sich dabei gedacht, Herr Calvin?«<br />
17 Dankesbrief von Bethel<br />
18 Selbsthilfegruppe für Suizidtrauernde<br />
19 Wenn es nicht für alle reicht, springen die Armen ein.<br />
20 Was man sich nicht zu verdienen braucht<br />
21 Gestern ist etwas Furchtbares passiert!<br />
21 Kinderarmut<br />
22 »Menschlichkeit braucht Unterstützung«<br />
23 Die Wahl ist getroffen<br />
26 Engel – weiterhin unterwegs?<br />
28 Der Teufel – lebt der eigentlich noch?<br />
30 Wenn sich das Leben umkrempelt<br />
31 Öffnet Euch!<br />
32 Bio-Kakao macht groß und stark<br />
35 Zum Weltgebetstag aus Kamerun am Freitag, 5. März 2010<br />
38 www.martinskirche-nierstein.de – unsere Homepage<br />
40 Freud und Leid in der Gemeinde<br />
42 Kinderseiten<br />
45 That’s why I sing<br />
46 JOY – Weihnachtskonzert mit popCHORn<br />
48 Mitarbeiterbrunch<br />
49 Erntedankfest<br />
50 Gottesdienstordnung bis 12/09<br />
51 Kassettendienst; Kirchenvorstand;<br />
Gottesdienst im Johanneshaus<br />
52 Die Woche auf einen Blick<br />
53 Impressum
Monatsspruch Oktober<br />
von Richard Dautermann<br />
Gott spricht: Ich schenke ihnen ein anderes Herz und<br />
schenke ihnen einen neuen Geist. Ich nehme das Herz von<br />
Stein aus ihrer Brust und gebe ihnen ein Herz von Fleisch.<br />
Hesekiel 11,19<br />
Am 3. Dezember 1967 hat Prof.<br />
Barnard in Südafrika die erste<br />
Herztransplantation durchgeführt.<br />
Unheimlich war mir das<br />
schon als Jugendlicher damals,<br />
mein 13. Geburtstag stand vor<br />
der Tür. Unheimlich, weil das<br />
Herz, das ist doch nicht nur eine<br />
Pumpe oder doch?<br />
Das Herz (lateinisch-anatomisch<br />
das Cor, griechisch-pathologisch<br />
die Kardia, καρδια oder latinisiert<br />
Cardia) ist ein muskuläres<br />
Hohlorgan, das mit rhythmischen<br />
Kontraktionen das Blut<br />
durch den Körper<br />
pumpt und so die<br />
Durchblutung<br />
aller Organe<br />
sichert. Dabei<br />
arbeitet es genauso<br />
wie jede Pumpe,<br />
indem es die<br />
Flüssigkeit (Blut)<br />
ventilgesteuert aus Blutgefäßen<br />
(Hohl- bzw. Lungenvenen)<br />
ansaugt und durch ein anderes<br />
Blutgefäß (Truncus pulmonalis<br />
bzw. Aorta) ausstößt.<br />
Es gibt verschiedene Filme über<br />
Transplantationen von Herzen<br />
und die Probleme, die Menschen<br />
damit haben. Ist das Herz nicht<br />
mehr als die Pumpe?<br />
Wilhelm Busch, deutscher<br />
Zeichner und Dichter sagt<br />
zum Herzen: »Bald klopft vor<br />
Schmerz und bald vor Lust, das<br />
rote Ding in meiner Brust.«<br />
Auch das hat<br />
beides natürlich<br />
irgendwelche<br />
anatomische<br />
Erklärungen. Es<br />
gibt aber auch das<br />
Herz, das in Bäume<br />
geritzt wird,<br />
das unter Briefe<br />
3
gemalt wird und das in der Werbung<br />
z.B. den Valentinstag verkündet.<br />
Das Herz ist Symbol.<br />
Die Liebe und die Gefühle überhaupt<br />
stecken in dem Symbol<br />
des Herzens. »Bei Herzlosen<br />
schlagen die Hände.« (Erhard H.<br />
Bellermann).<br />
Als herzlos gilt, wer seine Inter -<br />
essen durchsetzt ohne auf<br />
andere und deren Gefühle zu<br />
achten. Die gibt es zuhauf in<br />
unserer Gesellschaft und das<br />
Wirtschaftssystem, in dem wir<br />
leben, belohnt diese Denk- und<br />
Handelsweise. Den Reichen und<br />
Schönen, zumindest halten sie<br />
sich dafür, werden ganze Zeitschriften<br />
oder tägliche Fernsehsendungen<br />
gewidmet. Einen<br />
Fußballverein zu besitzen, gilt in<br />
unserem Land als besonders<br />
ehrenwert. Auch wenn ich das<br />
nicht verstehen kann, so gab es<br />
das wohl auch schon zu Zeiten<br />
der Bibel, des Alten Testamentes,<br />
zur Zeit des Propheten Hesekiel<br />
(der wirkte in der babylonischen<br />
Gefangenschaft etwa von<br />
593 v. Chr. – 571 v. Chr.). Gegen<br />
wen er hier wettert, ist nicht<br />
eindeutig. Er wettert gerne und<br />
meist gegen seine Landsleute,<br />
die mit ihrer Hartherzigkeit die<br />
Strafe Gottes auf sich gezogen<br />
haben, so dass sie nach Babylon<br />
verschleppt wurden.<br />
Er lässt Gott sprechen, dass er<br />
ihnen ein anderes Herz und<br />
einen anderen Geist gebe. Das<br />
Herz aus Stein aus der Brust zu<br />
nehmen und ein Herz aus<br />
Fleisch hinein zu geben. Einen<br />
anderen Geist, das wünsche ich<br />
mir in der »Krise«, wie sie nur<br />
noch genannt wird. Die »Krise«<br />
…, fast schon personifiziert: Sie<br />
kam einfach und hat unsere<br />
schöne Weltwirtschaft so mir<br />
nichts dir nichts einfach in sich<br />
hineingestoßen, in die Krise.<br />
Tausende von Menschen haben<br />
sich bereichert über viele Jahre.<br />
Es wurde an der Börse Geld<br />
gehandelt, das es gar nicht gibt.<br />
Viermal soviel Geld, als es materiellen<br />
Gegenwert gibt, wurde<br />
auf dem Geldmarkt gehandelt<br />
und dabei wurden viele (allerdings<br />
in echt) reich. Das Geld,<br />
das es ja gar nicht gibt, landete<br />
auf den Bankkonten vieler, die<br />
sich damit bereicherten.<br />
Kaum jemand stellt sich die<br />
Frage nach den Ursachen dieser<br />
Krise, nach den schier unglaublichen<br />
Verhältnissen im gesamten<br />
Geldsystem:<br />
4
– Wie kann es sein, dass vor<br />
allem in den USA Tausende<br />
Milliarden von Krediten vergeben<br />
wurden, deren Rückzahlung<br />
von Anfang an mehr als<br />
unsicher war? In dieser sog.<br />
Subprime-Blase (Immobilienblase)<br />
stecken alleine etwa<br />
2.000 Milliarden Dollar fauler<br />
Kredite. Dies ist jedoch nur<br />
die Spitze des Eisbergs an<br />
faulen Konsumkrediten. Die<br />
Krise hat sich bereits seit<br />
langem auf die Kreditkartenund<br />
Automobil-Kredite ausgedehnt.<br />
– Wie konnte der gesamte<br />
Schuldenberg der USA (aber<br />
auch in Europa und in aller<br />
Welt) solch astronomische<br />
Ausmaße annehmen? Die<br />
Gesamtverschuldung der USA<br />
(Staat plus Wirtschaft plus<br />
Haushalte) beläuft sich auf die<br />
unvorstellbare Summe von<br />
etwa 48.000 Milliarden US$.<br />
In 1-Dollar-Scheinen aufgestapelt<br />
ergäbe dies einen 4,8 Millionen<br />
Kilometer hohen Turm,<br />
der 120-mal um den Erdäquator<br />
oder mehr als 12-mal zwischen<br />
Erde und Mond reichen<br />
würde! Oder über die Landfläche<br />
der Welt verteilt: mehr<br />
als drei Dollarnoten auf jedem<br />
Quadratmeter Erde ... Entschuldigung,<br />
aber das ist doch<br />
Wahnsinn.<br />
– Wie konnten sich auf der<br />
anderen Seite – in den Händen<br />
weniger – genauso große Vermögen<br />
ansammeln, die nach<br />
Anlage- und Spekulationsmöglichkeiten<br />
suchen: bis vor<br />
kurzem in den Immobilien-,<br />
nun in den Lebensmittel - und<br />
Rohstoffmärkten. Die Besitzer<br />
dieser Vermögen trachten<br />
nach ständig größeren Renditen<br />
und wollen immer noch<br />
reicher werden. Dabei ist be -<br />
reits ein Vermögen von »nur«<br />
einer Milliarde fast unvorstellbar:<br />
Beispielsweise kann ein<br />
Euro-Milliardär und seine<br />
Nachkommen 2.000 Jahre lang<br />
täglich fast 1.400 Euro ausgeben,<br />
bis die Milliarde aufgebraucht<br />
ist – ohne Zinsen! Bei<br />
einer Rendite von ca. 15%<br />
(durchschnittlicher Jahreszuwachs<br />
eines Milliardärs laut<br />
Forbes-Magazin) kann er/sie<br />
täglich über 400.000 Euro ausgeben,<br />
ohne dass das Vermögen<br />
kleiner wird!<br />
Unsere Politiker haben keine<br />
andere Idee, und vielleicht gibt<br />
5
es ja wirklich im Moment keine,<br />
als das alte System wieder zum<br />
Laufen zu bringen. Mir macht<br />
das eher Angst. Ich würde lieber<br />
einem Hesekiel folgen. Ich<br />
glaube, wir brauchen ein anderes<br />
Herz und einen neuen Geist. Ich<br />
freue mich, wenn Gott den<br />
schenkt.<br />
Vergleiche ich mal für einen<br />
kurzen Moment unseren Staat<br />
mit meinen Familienfinanzen,<br />
wie sieht das dann aus: Sagen<br />
wir mal, ich habe 250.000 Euro<br />
Schulden für mein Haus und<br />
zahle monatlich viel Geld<br />
zurück. Im Jahr darauf geht<br />
mein Auto kaputt, außerdem<br />
schenkt mir doch der Staat eine<br />
ganze Menge, wenn ich sagen<br />
wir mal 25.000 Euro für einen<br />
schönen Neuwagen ausgebe, der<br />
ist ja dann auch viel ökologischer<br />
und auch noch sicherer.<br />
Im nächsten Jahr ist die Heizung<br />
dran, ja gut, das muss ja sein:<br />
15.000 Euro ist nicht zu viel für<br />
so eine Superheizung. Okay,<br />
Großbildfernseher und Stereoanlage,<br />
da will man sich ja auch<br />
nicht lumpen lassen, gibt es ja<br />
auch schon für fast 0% beim<br />
Händler. Ich kaufe heute und<br />
fange erst nächstes Jahr an<br />
zurückzuzahlen. Ist doch klasse.<br />
Bei den Möbeln ist es ähnlich<br />
und ich schufte ja den ganzen<br />
Tag, da muss zweimal im Jahr<br />
ein anständiger Urlaub drin sein.<br />
Kostet ja auch nicht mehr die<br />
Welt. Wenn mein Geld nicht<br />
reicht, einen Kredit zu bekommen<br />
ist ja ganz easy. Das führt<br />
sehr schnell zu einer Privatinsolvenz<br />
– Ich bin pleite. Über<br />
100.000 Privatinsolvenzen gab<br />
es im Jahr 2007 in Deutschland.<br />
Der Staat kann sich das leisten,<br />
meinen manche, ich sehe das<br />
nicht.<br />
Ich nehme das Herz von Stein<br />
aus ihrer Brust und gebe ihnen<br />
ein Herz von Fleisch.<br />
Ich spreche von der Monatslosung<br />
also von einem Bibelvers,<br />
nicht von Geldgeschäften. Die<br />
Geldgeschäfte könnten mir egal<br />
sein und Milliardäre sollen ruhig<br />
ihren Pudeln brillant-besetzte<br />
Halsbänder kaufen. Das könnte<br />
mir doch wirklich egal sein,<br />
wenn damit nicht eine Haltung<br />
deutlich würde. Wenn damit<br />
nicht der Wunsch so vieler Menschen<br />
verbunden wäre, genauso<br />
reich zu werden. Fragen Sie<br />
Jugendliche, was sie mal werden<br />
wollen – ehrlich, dann sagen die<br />
6
meisten: »Reich!«<br />
Dass sie gesund und<br />
glücklich sind, ist<br />
dabei natürlich,<br />
selbstverständlich<br />
vorausgesetzt. Ge -<br />
sundheit und wirkliches<br />
Glück haben<br />
mit den Geldwerten<br />
nichts zu tun, aber<br />
darum geht es.<br />
Es geht um die<br />
Beziehungen, die wir pflegen in<br />
der Familie, im Freundeskreis,<br />
in der Nachbarschaft und bei der<br />
Arbeit. Damit ist es in unserer<br />
Gesellschaft nicht sonderlich<br />
bestellt. Da ist die Armut groß.<br />
Der Mensch ist ein<br />
soziales Wesen. Im<br />
DU wird das ICH<br />
erst wirklich sichtbar.<br />
Dabei ist ein<br />
Herz aus Fleisch sehr<br />
viel wichtiger und<br />
auch mit mehr<br />
Glück besetzt, als<br />
ein dickes Bankkonto,<br />
aber ein Herz<br />
aus Stein. Danke<br />
Gott, dass du es gibst.<br />
Herzlichst,<br />
Ihr Pfarrer<br />
Ein Zugang zum Kreuz<br />
Dass ich mich dem<br />
leidenden Mitmenschen zuwende –<br />
und so in Berührung komme mit ihm,<br />
der alles Leid der Welt<br />
ans Kreuz getragen hat.<br />
7
Neues aus dem Kirchenvorstand<br />
von Friedolf G. Schütz<br />
Das Jahr 2009 ist wirklich ein<br />
ereignisreiches Jahr. Für uns<br />
als Rheinland-Pfälzer sowieso –<br />
denn kaum haben wir die<br />
Europa- und Kommunalwahlen<br />
am 7. Juni überstanden, schon<br />
stehen am 27. September die<br />
Bundestageswahlen an, die uns<br />
schon wieder zur Wahlurne<br />
streben lassen – dazwischen<br />
nicht zu vergessen die Kirchenvorstandswahl<br />
– also ein wahrer<br />
Wahlmarathon, bei dem kumuliert<br />
und panaschiert werden<br />
konnte.<br />
Vorbei die Zeit, in der man jeden<br />
Tag in der Allgemeinen Zeitung<br />
nur die Gesichter unserer Kommunalpolitiker<br />
bestaunen konnte.<br />
Die Kommunalpolitik ist<br />
zurzeit im Hinblick auf gelebter<br />
Demokratie sicherlich interessanter,<br />
als die Bundespolitik, bei<br />
der man das Ringen um neue<br />
Perspektiven und Ideen fast vermisst.<br />
Haben sich die Politiker<br />
nun auch gänzlich angepasst<br />
und bieten ein Einheitsbild, das<br />
es in einer Demokratie eigentlich<br />
nicht geben sollte? Gibt es<br />
noch die Politiker mit Profil –<br />
die sich offen in den Wind stellen<br />
und auch einmal Ecken und<br />
Kanten zeigen? Der Bundestagswahlkampf<br />
ließ davon nichts<br />
erkennen.<br />
Die letzten Monate waren ge -<br />
prägt von Finanzkrise, die vielen<br />
die Sorgenfalten in die Stirn trieben.<br />
Auch die ein oder andere<br />
Landeskirche hat hier Anlagegelder<br />
in Millionenhöhe in den<br />
Sand gesetzt.<br />
Trotz der Tatsache, dass etliche<br />
Protagonisten der Finanzwelt<br />
wieder weitermachen, als wäre<br />
nichts passiert, gibt es zum<br />
Glück auch andere Stimmen, die<br />
sich zu Wort melden und einen<br />
ethischen Kapitalismus fordern.<br />
Doch diese Tendenzen gab es<br />
schon sehr viel früher.<br />
Im Jahr 2009 feiern wir auch den<br />
500. Geburtstag von Johannes<br />
Calvin, dem französischen<br />
Humanisten und Wegbereiter der<br />
protestantischen Reformation.<br />
Dank seiner Tätigkeit konnten<br />
8
sich die Ideen der Reformation<br />
schon früh weit über den<br />
deutschsprachigen Raum von<br />
Luther und Zwingli hinaus verbreiten.<br />
Er beteiligte sich aktiv<br />
an der Reorganisation der politischen<br />
und sozialen Institutionen<br />
und versuchte, die Gesellschaft<br />
auf ein solides ethisches Fundament<br />
zu stellen. Er demokratisierte<br />
die Kirchenämter und<br />
durchbrach das Machtmonopol<br />
des Bischofs und des Priesters.<br />
Er führte die Ämter des Diakons,<br />
der Ältesten (heutiger Kirchenvorstand)<br />
und des theologischen<br />
Lehrers ein. Ganz oben stand bei<br />
ihm der Gerechtigkeitssinn<br />
innerhalb der Gesellschaft –<br />
Glauben und Tun sollten für<br />
einen Christenmenschen ganz<br />
oben an stehen.<br />
Die Ursachen der derzeitigen<br />
Krise sind vielfältig – aber kann<br />
es sein, dass man noch vor wenigen<br />
Monaten von der schwersten<br />
Wirtschaftskrise nach dem<br />
2. Weltkrieg gesprochen hat und<br />
nun bereits nach kurzer Zeit<br />
verkündet, dass alles wieder in<br />
Ordnung sei.<br />
Der Bürger hat offensichtlich gar<br />
nichts von der Krise mitbekommen<br />
und konsumiert wie selten,<br />
der Abwrackprämie sei Dank.<br />
Kein Wunder, wenn der Staat<br />
sich über beide Ohren verschuldet,<br />
um die Wirtschaft anzukurbeln.<br />
Das Zauberwort heißt<br />
»deficit spending – die Wirtschaft<br />
über Kredite anschieben,<br />
um dann über wieder sprudelnde<br />
Steuereinnahmen diese wieder<br />
zurückzahlen zu können. Aber<br />
wird dies gelingen?« Man<br />
spricht ja schon wieder von<br />
zusätzlichen Steuersenkungen.<br />
Natürlich ist es richtig in dieser<br />
einmaligen Krise etwas zu tun,<br />
um noch Schlimmeres zu vermeiden,<br />
aber teilweise treibt<br />
dies schon seltsame Blüten und<br />
führt zu unnötiger Verschwendung<br />
von Geldern. Die fragwürdige<br />
Devise lautet allerorten –<br />
die Gelder aus Konjunkturpaket<br />
und Ökofonds sind doch da,<br />
warum sollten wir sie also nicht<br />
in Anspruch nehmen?<br />
Auch wir als Kirche profitieren<br />
natürlich von diesen vielfältigen<br />
Fördertöpfen und können beispielsweise<br />
unser neues Projekt<br />
einer Krippengruppe in der<br />
<strong>Evangelische</strong>n Kindertagesstätte<br />
realisieren, aber auch hier sollte<br />
man darauf achten, dass man<br />
mit den Geldern sorgsam<br />
9
umgeht – gerade wir als Kirche<br />
sollten hier eine Vorbildfunktion<br />
übernehmen.<br />
In der Kindertagesstätte Morgenstern<br />
werden wir eine zusätzliche<br />
Krippengruppe implementieren<br />
– darüber hinaus werden<br />
im bestehenden Altbau erhebliche<br />
Renovierungsarbeiten notwendig<br />
– all dies zusammen<br />
wird ein Volumen in Höhe von<br />
mindestens 500.000 Euro haben.<br />
Wahrlich eine Investition in die<br />
Zukunft, zumal keiner so genau<br />
voraussagen kann, wie sich die<br />
Anzahl der Kinder in den nächsten<br />
Jahren entwickeln wird.<br />
Sicherlich ist <strong>Nierstein</strong> ein<br />
bevorzugter Standort, trotzdem<br />
sollte man nicht verkennen,<br />
dass noch im Jahr 1998 ca. 2,5<br />
Mio. Kinder in Deutschland den<br />
Kindergarten besuchten und dies<br />
im Jahre 2015 nur noch 1,8 Mio.<br />
sein werden. Es wird zu einer<br />
Konkurrenz unter den Kindertagesstätten<br />
kommen, bei der nur<br />
derjenige die Nase vorn haben<br />
wird, der ein einmaliges und<br />
unverkennbares Profil aufweist.<br />
Zurück zum Kirchenvorstand –<br />
im Juni für weitere sechs Jahre<br />
neu gewählt, wird der neue Kirchenvorstand<br />
Anfang November<br />
in sein Amt eingeführt. Wir werden<br />
uns neu sortieren und jedes<br />
Mitglied des Kirchenvorstandes<br />
wird seine Arbeitsschwerpunkte<br />
für sich definieren, jeder nach<br />
seinen Fähigkeiten und Interessen.<br />
Bereits in der Juli-Sitzung<br />
wurden die neu hinzugekommenen<br />
Mitglieder eingeladen, um<br />
schon einmal in die neue Aufgabe<br />
hineinzuschnuppern.<br />
Auch die Ausschüsse werden<br />
sicherlich für die nächsten Jahre<br />
personell teilweise neu besetzt<br />
werden. Wir werden Bilanz ziehen<br />
und die Arbeit für die nächsten<br />
Jahre neu definieren. Am 11.<br />
September hat der Kirchenvorstand<br />
bereits zu einem gemeinsamen<br />
Treffen von Kirchenvorstand,<br />
sämtlichen Kandidaten<br />
(gewählte und nicht gewählte)<br />
und den Verantwortlichen der<br />
derzeitigen Ausschüsse ins JoBu-<br />
Ha eingeladen. Hier konnten wir<br />
in einem ersten Gedankenaustausch<br />
erste Ansätze für die<br />
Zukunft anreißen.<br />
Die Ausschüsse werden vom<br />
Kirchenvorstand bestellt und<br />
haben die Aufgabe, Entscheidungen<br />
des Kirchenvorstands vorzubereiten<br />
und somit zu entlasten.<br />
Eine sachgerechte Vorbereitung<br />
10
erfordert sehr viel Zeit und teilweise<br />
spezielle Kenntnisse und<br />
Erfahrungen. Dies kann der Kirchenvorstand<br />
im Plenum nicht<br />
leisten. Wichtig ist uns auf jeden<br />
Fall, dass nicht nur Mitglieder<br />
aus dem Kirchenvorstand an der<br />
Ausschussarbeit mitwirken,<br />
sondern dass wir viele Gemeindeglieder<br />
für diese Arbeit begeistern<br />
können. Ausschüsse sind<br />
sowohl ein Bindeglied innerhalb<br />
der <strong>Kirchengemeinde</strong>, als auch<br />
zu den unterschiedlichsten<br />
Gruppen unserer Gesellschaft.<br />
Trotz Handy, Internet und E-<br />
Mail stellen wir fest, dass wir oft<br />
zu wenig miteinander kommunizieren<br />
– reden wir also miteinander.<br />
Ausschüsse haben die<br />
Aufgabe, gewisse Dinge zu<br />
synchronisieren und hier treten<br />
dann durchaus mehrere Ausschüsse<br />
gleichzeitig in Erscheinung.<br />
Nehmen wir einmal die Jugendarbeit<br />
– hier leistet der CVJM<br />
seit Jahrzehnten eine ausgezeichnete<br />
Arbeit. Aber wie finden<br />
beispielsweise Konfirmanden<br />
Anschluss an die Gruppen<br />
und Kreise des CVJM? Der eine<br />
interessiert sich vielleicht nur<br />
für Sport und ist montags beim<br />
CVJM Sport gut aufgehoben.<br />
Andere suchen möglicherweise<br />
Anschluss an einen Jugendkreis<br />
oder möchten sich sogar als Mitarbeiter<br />
einbringen. Hier könnte<br />
mit Sicherheit ein Jugendausschuss<br />
weiterhelfen, bei dem<br />
verantwortlicher Pfarrer, CVJM<br />
und andere an einem Tisch<br />
sitzen könnten, um eine Verbindung<br />
zu knüpfen.<br />
Oder der Ökumeneausschuss –<br />
er ist das Bindeglied zur Katholischen<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong> und<br />
plant gemeinsame Aktivitäten.<br />
Der Musikausschuss – er könnte<br />
beispielsweise Kontakte zu<br />
Chören anderer Gemeinden<br />
knüpfen und ein gemeinsames<br />
Konzert im Rahmen eines Gottesdienstes,<br />
natürlich in Zusammenarbeit<br />
mit dem Gottesdienstausschuss,<br />
planen.<br />
Beim Kindertagesstätten-Ausschuss<br />
laufen sehr viele Fäden<br />
zusammen. Er ist verantwortlich<br />
für das Konzept und die<br />
christliche Ausrichtung unserer<br />
Einrichtung. Die Arbeit sollte<br />
jedoch auch schon mit der<br />
Grundschule abgestimmt sein –<br />
die Basis wird in unserer KiTa<br />
gelegt. Vielleicht können wir die<br />
Kinder auch für Kindergottes-<br />
11
dienst oder Jungschar begeistern<br />
– auch hier sitzen dann die entsprechenden<br />
Mitarbeiter mit am<br />
Tisch. Die Kinder in unserer<br />
KiTa haben aber auch Eltern –<br />
vielleicht können wir diese auch<br />
für die unterschiedlichsten<br />
Angebote in unserer Gemeinde<br />
begeistern.<br />
Natürlich darf auch der Bauausschuss<br />
in der KiTa nicht fehlen,<br />
denn hier wird immer viel<br />
gebaut.<br />
Wir als <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
haben natürlich auch<br />
eine gesellschaftspolitische Verantwortung<br />
und sollten zu den<br />
unterschiedlichsten Gruppen<br />
innerhalb der kommunalen<br />
Gemeinde Kontakte pflegen.<br />
Sie sehen also – die Möglichkeiten<br />
der Zusammenarbeit und<br />
Verflechtungen, das Spinnen von<br />
Fäden ist unendlich erweiterbar.<br />
Machen wir es jedoch nicht zu<br />
kompliziert – reden wir einfach<br />
miteinander und tauschen Ideen<br />
aus. Machen wir Verbesserungsvorschläge<br />
und loben Sie, was<br />
gut gelaufen ist. Und vor allen<br />
Dingen – zeigen Sie Bereitschaft<br />
sich auch aktiv einzubringen.<br />
Verständlicherweise können und<br />
möchten sich in diesen Tagen<br />
viele Menschen aus Zeitgründen<br />
nicht langfristig in einer Sache<br />
eingebunden wissen. Vielleicht<br />
wäre dann ein zeitlich begrenztes<br />
Projekt für Sie das richtige.<br />
Beispielsweise konnten wir in<br />
der Vergangenheit in der KiTa<br />
gemeinsam mit den Eltern dem<br />
Außengelände immer wieder<br />
neuen Glanz verleihen. Es macht<br />
Spaß, man tut etwas zum Wohle<br />
der Kinder und man lernt sich<br />
untereinander besser kennen.<br />
Auch der jährlich stattfindende<br />
Gospel-Workshop ist ein Projekt,<br />
bei dem Sie innerhalb von<br />
wenigen Tagen vom Lernenden<br />
zum Mitarbeiter werden können,<br />
denn Sie gestalten den gemeinsamen<br />
Gottesdienst, der am<br />
Ende dieses Wochenendes stehen<br />
wird.<br />
Also – lassen Sie sich begeistern<br />
und spinnen Sie mit an diesem<br />
Netz.<br />
Auch bei der Besetzung der<br />
Pfarrstelle II können wir nun<br />
offiziell Vollzug melden. Dekan<br />
Michael Graebsch, der bisher<br />
mit seiner halben Stelle die<br />
Gemeinden Dolgesheim und<br />
Weinolsheim betreute, wird<br />
offiziell ab 1. Februar 2010 zu<br />
uns stoßen. Wir hoffen auf eine<br />
12
gute und harmonische Zusammenarbeit.<br />
Im Zuge dessen wird dann auch<br />
das Pfarrhaus von Familie<br />
Graebsch bewohnt werden. Das<br />
Pfarrbüro wird dann ins Johannes-Busch-Haus<br />
umziehen.<br />
Somit wird das Pfarrhaus ebenfalls<br />
renoviert werden. Die<br />
Kosten dieser sogenannten<br />
Vakanzrenovierung werden derzeit<br />
noch kalkuliert. Die Renovierungsarbeiten<br />
werden sicherlich<br />
bis weit ins Jahr 2010<br />
andauern.<br />
Fehlt eigentlich nur noch das<br />
Johannes-Busch-Haus, das<br />
schwerpunktmäßig im alten Teil<br />
ebenfalls saniert werden muss –<br />
hier bringt sich der CVJM dankenswerterweise<br />
bereits jetzt<br />
schon sehr stark mit Eigenleistung<br />
ein.<br />
Fast könnte der Außenstehende<br />
glauben, dass der Kirchenvorstand<br />
eher das Leitungsorgan<br />
einer Immobiliengesellschaft ist<br />
und nicht die originäre Aufgabe<br />
als Leitungsorgan einer Gemeinde<br />
inne hat – dies sollte dauerhaft<br />
so nicht sein.<br />
Unser Ziel ist eigentlich seit<br />
Jahren ein anderes – wir möchten<br />
die Botschaft von Jesus in<br />
diese Gemeinde tragen und noch<br />
mehr Menschen ansprechen und<br />
in ihren Nöten begleiten. Der<br />
sonntägliche Gottesdienst soll<br />
der Mittelpunkt unserer Ge -<br />
meinde sein und entsprechend<br />
attraktiv gestaltet werden.<br />
Als ich und meine Frau in diesem<br />
Sommer einige Tage in<br />
Dresden verbracht haben und<br />
das Geläut der Frauenkirche<br />
über der Stadt zu hören war,<br />
wurde mir wieder klar – Glocken<br />
sind gewissermaßen das akustische<br />
Symbol für die Verkündigung<br />
der christlichen Botschaft.<br />
Sie rufen zum Gottesdienst,<br />
geben den Tagesrhythmus an –<br />
früher sehr viel stärker als heute.<br />
Sie stehen für Zeit, Ewigkeit<br />
und Vergänglichkeit, aber auch<br />
für Gemeinschaft. Die ersten<br />
Glocken tauchten vor zirka<br />
5000 Jahren in China auf. In den<br />
Mönchsgemeinschaften des<br />
frühen Christentums läuteten<br />
die Glocken, um den Tag zu<br />
gliedern. Zu den sieben Gebetszeiten<br />
rief die Glocke die Mönche<br />
zur Gemeinschaft. Diese<br />
Funktion wurde bald auf christliche<br />
Gemeinden ausgedehnt.<br />
Die Glocken sollten den Tag der<br />
Christen ordnen und sie zum<br />
13
gemeinsamen Gebet versammeln.<br />
Die Herstellung von<br />
Glocken ist eine komplexe<br />
Angelegenheit. Das »Lied von<br />
der Glocke« von Friedrich Schiller<br />
gibt uns hier einen tollen<br />
Einblick. Am Anfang heißt es<br />
hier: »Fest gemauert in der<br />
Erden steht die Form, aus Lehm<br />
gebrannt. Heute muss die<br />
Glocke werden, frisch, Gesellen,<br />
seid zur Hand. Von der Stirne<br />
heiß, rinnen muss der Schweiß.<br />
Soll das Werk den Meister loben,<br />
doch der Segen kommt von<br />
oben.« Dass die Menschen ihren<br />
Glocken Namen geben, zeigt,<br />
welch enge Beziehung die Menschen<br />
zu ihren Glocken hatten<br />
und immer noch haben. Glocken<br />
rufen zum Gottesdienst, zur<br />
Gemeinschaft. Das möchten<br />
auch die Glocken der Martins -<br />
kirche in <strong>Nierstein</strong> tun. Auch<br />
die 3 Glocken der Martinskirche<br />
in <strong>Nierstein</strong> weisen Inschriften<br />
auf. Auf der kleinen Glocke mit<br />
einem Gewicht von sechs Zentnern<br />
kann man lesen: »Aus<br />
tiefer Not schrei ich zu Dir.«<br />
(Psalm 130). Bei der mittleren,<br />
die 11 Zentner auf die Waage<br />
bringt, lautet die Inschrift:<br />
»Lobe den Herren meine Seele<br />
und vergiss nicht, was er Dir<br />
Gutes getan hat.« (Psalm 183,2).<br />
Bei der großen Glocke mit 22<br />
Zentnern heißt es: »Einen anderen<br />
Grund kann niemand legen,<br />
außer dem, der gelegt ist, welcher<br />
ist Jesus Christus« (1. Kor.<br />
3.11). Irische Mönche verbreiteten<br />
im 5. und 6. Jahrhundert<br />
n.Chr. Glocken in Europa. Die<br />
Übernahme der Glocke durch<br />
das Christentum war sicherlich<br />
entscheidend geprägt durch die<br />
Glöckchen am Saum des<br />
Gewandes, das der Hohepriester<br />
Aaron trug. (nachzulesen in<br />
2. Mose, 28). Im zweiten Jahrhundert<br />
wurde die Glocke als<br />
Symbol der Verkündigung des<br />
Evangeliums durch die Evangelisten<br />
und Apostel gedeutet.<br />
Entsprechend erscheinen auf<br />
den frühen Glockeninschriften<br />
vor allem Namen der Evangelisten.<br />
Die Glocken rufen uns zur<br />
Gemeinschaft – folgen wir ihnen.<br />
Unsere heutige Gesellschaft ist<br />
geprägt von Aktivismus. Dabei<br />
stellen wir fest, dass immer<br />
mehr Menschen an ihre Grenzen<br />
stoßen und innerlich ausgebrannt<br />
sind. In der Gemeinschaft<br />
der Christen können wir<br />
Ruhe und Orientierung finden.<br />
14
Auch wir als kirchliche Mitarbeiter<br />
sollten hier einmal innehalten<br />
und über das nachdenken,<br />
was wir tun und bewegen.<br />
Die Aufgaben, die uns Gott<br />
anvertraut, sollten wir mit Freude<br />
tun – sie sollten nicht zur<br />
Mühe werden. Vielleicht sollte<br />
man auch einmal Verantwortung<br />
abgeben, da auf diese Weise<br />
neue Talente entdeckt werden<br />
können – Prioritäten neu setzen.<br />
Weniger ist wahrscheinlich oftmals<br />
mehr. Knüpfen wir doch<br />
einfach auch Kontakte zu Menschen,<br />
die vielleicht auch einmal<br />
eine Aufgabe übernehmen<br />
möchten – z.B. im Besuchsdienst,<br />
in der Jugendarbeit oder<br />
auch in der Ökumene. Apropos<br />
Ökumene – das Ökumenische<br />
Gemeindefest 2009 wurde allgemein<br />
sehr gut aufgenommen –<br />
der Besuch war sehr gut und der<br />
neue Termin Pfingstmontag<br />
ist trotz einiger<br />
Bedenken kein Problem.<br />
Zum Schluss noch einmal<br />
zurück zu den<br />
Fäden, die wir spinnen<br />
wollen und sollen – hier<br />
fällt mir das Lied des<br />
christlichen Liedermachers<br />
Clemens Bittlinger<br />
ein – hier nur der Refrain<br />
und die 1. Strophe.<br />
»Gott spannt leise feine Fäden,<br />
die Du leicht ergreifen kannst.<br />
Gott spannt leise feine Fäden,<br />
die Du leicht ergreifen kannst.<br />
Sieh doch einen Anfang, wo Du<br />
wirklich helfen kannst und<br />
durch Deine Hilfe dir den Weg<br />
zum anderen bahnst. Sieh doch<br />
einen Anfang und fang zu helfen<br />
an.«<br />
Ich denke, dass Gott uns immer<br />
wieder neue Wege und Möglichkeiten<br />
anbietet, die wir nur<br />
ergreifen müssen. Gemeinsam<br />
sind wir stark – an einem Strang<br />
ziehen, um in der Gemeinde<br />
etwas zu bewegen und zu gestalten.<br />
Deshalb – gehen Sie aufeinander<br />
zu und wagen Sie einen<br />
neuen Anfang.<br />
Ihr Friedolf G. Schütz<br />
15
»Was haben Sie<br />
sich dabei gedacht,<br />
Herr Calvin?«<br />
Calvin-Fenster in der Katharinenkirche<br />
Gottesdienst zum Reformationsfest<br />
am 31. Oktober 2009 um 20.00 Uhr<br />
in der Katharinenkirche<br />
Wussten Sie, dass Johannes<br />
Calvin der »Erfinder« des Kirchenvorstands<br />
ist?<br />
Wussten Sie, dass Johannes<br />
Calvin in diesem Jahr seinen<br />
400. Geburtstag feiern würde?<br />
Wussten Sie, dass Johannes<br />
Calvin viel mehr war als nur<br />
»Luthers finsterer Bruder«?<br />
Wir laden Sie herzlich ein,<br />
diesen großen Protestanten im<br />
Rahmen eines festlichen Gottesdienstes<br />
am Reformationstag<br />
besser kennen zu lernen.<br />
Am Vorabend des 1. November,<br />
des Tages, an dem unsere neuen<br />
Kirchenvorstände in ihre Ämter<br />
eingeführt werden, wollen wir<br />
den Schweizer Reformatoren<br />
einmal persönlich befragen:<br />
Warum, Herr Calvin, ist Ihnen<br />
so wichtig gewesen, dass es in<br />
unserer Kirche demokratische<br />
16<br />
Strukturen gibt? Wozu haben Sie<br />
den Kirchenvorstand erfunden<br />
und die Synoden? Was haben Sie<br />
sich dabei gedacht?<br />
Johannes Calvin wird »persönlich«<br />
auf unsere Fragen antworten.<br />
Mit Worten aus seiner be -<br />
rühmten »Institutio Christianae<br />
Religionis« und aus seinen Briefen.<br />
Zugleich werden Kirchenvorsteher<br />
und Kirchenvorsteherinnen<br />
von ihren Erfahrungen in<br />
den demokratischen Gremien<br />
unserer Kirche und von ihren<br />
Plänen und Hoffnungen für<br />
unsere Gemeinden berichten.<br />
Wir laden alle Gemeindeglieder<br />
aus unseren Dekanatsgemeinden<br />
herzlich ein, auf diesem<br />
Wege den großen<br />
Schweizer<br />
Reformator kennen<br />
zu lernen.<br />
Zusätzlich laden wir<br />
alle Interessierten am<br />
1.9. und am 27.10.<br />
jeweils um 19 Uhr zu<br />
Chorproben für diesen<br />
Gottesdienst ein<br />
(Martin-Luther-Haus).
Dankesbrief von Bethel<br />
Stiftungen v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel<br />
Pastor Ulrich Pohl 33545 Bielefeld<br />
Spendernummer: 6185087<br />
Bethel, den 19.06.2009<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Ihre Sachspende hat uns unversehrt erreicht. Herzlichen Dank für Ihre<br />
Mühe und Ihre tatkräftige Unterstützung! Mit Ihrer Gabe bereiten Sie<br />
bedürftigen und kranken Menschen eine Freude. Gern bestätige ich<br />
Ihnen den Eingang der ca. 3000 kg Kleidung vom 10.06.2009.<br />
Seit Anfang des Jahres erhalten Autofahrer beim Kauf von Neuwagen<br />
»Abwrackprämien« für ihre alten Autos. Geschäfte werben damit, dass<br />
sie ähnliche Prämien für alte Elektrogeräte zahlen, wenn neue Artikel<br />
gekauft werden. All diese Maßnahmen sollen dem Erhalt tausender<br />
Arbeitsplätze dienen.<br />
Für Bethel haben gebrauchte und gut erhaltene Sachen seit vielen<br />
Jahren einen anderen Wert. Sie werden nicht verschrottet, sondern aufgearbeitet<br />
und weiter benutzt. Viele bedürftige Menschen freuen sich,<br />
wenn sie gut gepflegte und dringend benötigte Dinge günstig erwerben<br />
können. Die traditionelle Arbeit der Bethel Brockensammlung sichert<br />
zudem auch in Krisenzeiten wertvolle Arbeitsplätze für behinderte<br />
Menschen. Beides ist wichtig.<br />
Deshalb freuen wir uns über Menschen wie Sie, die unsere diakonische<br />
Arbeit mit einer Spende unterstützen. Für Ihre Gabe und Ihr Vertrauen<br />
danke ich Ihnen sehr herzlich – auch im Namen derer, denen Ihre Hilfe<br />
zugute kommt.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihr<br />
Ulrich Pohl<br />
17
Selbsthilfegruppe<br />
für Suizidtrauernde<br />
Der ökumenische Hospizverein<br />
Rhein-Selz bietet ab September<br />
eine neue Trauergruppe an, die<br />
sich speziell an Trauernde um<br />
Suizid richtet.<br />
Kaum jemand, der nicht betroffen<br />
ist, kann ermessen welch ein<br />
Chaos der Gefühle und Gedanken<br />
auf einen Menschen hereinbricht,<br />
wenn sich ein naher Freund oder Angehöriger das Leben<br />
nimmt. In einem geschützten Rahmen bietet der Hospizverein<br />
Trauernden die Möglichkeit ihre Trauererlebnisse zu verarbeiten,<br />
die Mauern des Schweigens zu überwinden.<br />
Unter der Anleitung von ausgebildeten Trauerbegleiterinnen trifft<br />
sich die Gruppe jeweils am ersten Dienstag im Monat von 19.00<br />
bis 21.00 Uhr. Beginn ist am 1. September 2009 im evangelischen<br />
Pfarrzentrum in Guntersblum. Das Angebot richtet sich an alle<br />
Betroffenen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Familienstand und<br />
Konfession. Es ist dabei unerheblich, wie lange dieses Ereignis<br />
zurückliegt.<br />
Kosten entstehen den<br />
TeilnehmerInnen keine.<br />
Hospiz<br />
verein<br />
Weitere Informationen und<br />
Anmeldungen bitte an:<br />
Ökumenische Hospizarbeit<br />
Rhein-Selz e.V.<br />
Telefon 0 61 33 / 57 17 65<br />
info@hospiz-rhein-selz.de<br />
www.hospiz-rhein-selz.de)<br />
18
Glaubenssätze<br />
Wenn es nicht für alle reicht,<br />
springen die Armen ein.<br />
Ernst Bloch (1885–1977)<br />
Dieser Satz ist jetzt über siebzig<br />
Jahre alt. In diesem Jahr bestätigt<br />
er sich leider wieder. Ernst<br />
Bloch hatte stets ein gutes<br />
Gespür für die gesellschaftliche<br />
Wirklichkeit. Der aus einer<br />
jüdischen Familie stammende<br />
Philosoph war zweimal Emigrant<br />
– im Ersten wie im Zweiten<br />
Weltkrieg. Und schließlich<br />
hat er auch die DDR verlassen,<br />
nachdem man ihm dort Lehrverbot<br />
erteilt hatte.<br />
Bloch machte<br />
sich nie gemein<br />
mit dem, was man<br />
angeblich denken,<br />
glauben oder hoffen<br />
soll. Er dachte<br />
selbst. Er hoffte<br />
anders. Sein großes<br />
Werk »Das Prinzip<br />
Hoffnung«, an -<br />
fangs im Exil in<br />
den USA geschrieben,<br />
beweist das.<br />
Wenn es nicht für alle reicht …<br />
dann ist es eben nicht so, dass<br />
die Güter gerechter verteilt werden<br />
und die Oberen den Unteren<br />
etwas abgeben. Im Gegenteil.<br />
Viele Obere haben ihre Schäfchen<br />
schon im Trockenen und<br />
bestehen sogar noch auf den<br />
Bonuszahlungen der Firma, die<br />
sie vor kurzem heruntergewirtschaftet<br />
haben. Wer da auf Einsicht<br />
und Mitgefühl hofft, kann<br />
19
lange warten. Bloch hofft anders.<br />
Wenn es nach ihm geht, müsste<br />
ein wenig nachgeholfen werden,<br />
damit Menschen zur Einsicht<br />
gelangen. Gerechtigkeit kommt<br />
selten oder nie aus der Mitte der<br />
Gesellschaft, weiß Bloch. Wenn<br />
es ernst wird, müssen immer<br />
nur die Armen einspringen, den<br />
Gürtel (noch) enger schnallen<br />
und auf bessere Zeiten warten.<br />
Die Reichen und Gesicherten<br />
werden leicht taub.<br />
Weil sich viele dessen bewusst<br />
sind und nicht lange warten<br />
wollen, gibt es Misereor, Adveniat,<br />
Brot für die Welt und Hoffnung<br />
für Osteuropa. Gerechtigkeit<br />
ist eine Sache der Glaubenden,<br />
auf Gott Vertrauenden. Die<br />
teilen leichteren Herzens. Weil<br />
sie wissen: Was ich habe, ist<br />
Gnade; was ich teile, ist Gerechtigkeit.<br />
Michael Becker<br />
Was man sich nicht zu verdienen braucht<br />
Respekt muss man sich nicht verdienen. Er ist nicht von Leistung<br />
oder Vermögen abhängig. Auf Respekt hat jeder Mensch ein<br />
Anrecht, das ihm niemand streitig machen darf. Ebenso wenig<br />
wie das Recht auf ein würdevolles Leben, auf Nahrung, auf ein<br />
Dach über dem Kopf und auf eine medizinische Versorgung. Und<br />
jeder Mensch muss die Chance und die Förderung bekommen,<br />
auf seine Weise am<br />
alltäglichen Leben der<br />
Gemeinschaft teilnehmen<br />
zu können.<br />
Das gelingt, wenn wir<br />
einander mit Respekt<br />
begegnen.<br />
20
Kinderarmut<br />
Kinder aus armen oder armutsgefährdeten<br />
Familien leiden<br />
häufiger als ihre Altersgenossen<br />
auch unter anderen Problemen:<br />
Wenn arme Kinder nicht an<br />
Klassenfahrten teilnehmen<br />
können und nur gebrauchte<br />
Kleidung bekommen, fühlen sie<br />
sich sozial ausgegrenzt. Wenn<br />
sie weniger Taschengeld bekommen,<br />
können sie nicht mit anderen<br />
in die Disco oder ins Kino<br />
gehen. Haben sie kein Handy,<br />
sind sie für ihre Freunde weniger<br />
leicht zu erreichen und ohne<br />
Computer mit Internetzugang<br />
ist es schwieriger, an Wissen zu<br />
gelangen und unmöglich, einem<br />
Lehrer eine E-Mail mit einer<br />
Nachfrage zu schreiben. Zur<br />
materiellen Armut gesellen sich<br />
soziale und kulturelle Armut.<br />
»Die größte Armut« sei aber die<br />
emotionale, sagt die Berliner<br />
Sozialarbeiterin Mirjam Müller:<br />
»Viele Kinder fühlen sich alleine<br />
gelassen und haben keine<br />
Bezugsperson.«<br />
21
»Menschlichkeit braucht<br />
Unterstützung«<br />
Wer heute in Deutschland arm, alt, krank, behindert oder allein<br />
erziehend ist, muss sich häufig unter harten Bedingungen durchs<br />
Leben schlagen. So haben 2,4 Millionen arme Kinder deutlich geringere<br />
Chancen in Schule und Beruf, weil Bildung heute mehr denn je<br />
vom Geldbeutel abhängig ist. Die Diakonie (www.diakonie.de) hilft<br />
und begleitet sozial benachteiligte Menschen. Dabei benötigt sie<br />
selbst Unterstützung.<br />
Die Diakonie-Kampagne »Menschlichkeit braucht Unterstützung«<br />
wirbt für mehr menschliches Miteinander und den festen Glauben an<br />
eine christliche Verantwortung der Gemeinschaft.<br />
22
Die Wahl ist getroffen<br />
Am 21. Juni wurden in unserer<br />
Landeskirche die Kirchenvorstände<br />
neu gewählt. Die Wahlperiode<br />
dauert in der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirche in Hessen und<br />
Nassau sechs Jahre. Die <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
bedankt sich sehr<br />
herzlich für die Arbeit seines<br />
Kirchenvorstandes in den letzten<br />
sechs Jahren. Es ist eine rein<br />
ehrenamtliche Arbeit und häufig<br />
wird der Kirchenvorstand gerade<br />
dann verantwortlich gemacht,<br />
wenn etwas Ärgerliches passiert.<br />
Selten kommt aus der Gemeinde<br />
Lob für den Kirchenvorstand.<br />
Die 12 Männer und Frauen treffen<br />
sich monatlich und entscheiden<br />
gemeinsam über alle Belange<br />
der <strong>Kirchengemeinde</strong>. Auch<br />
ist der Kirchenvorstand, nicht<br />
der Pfarrer, Arbeitgeber für die<br />
Menschen, die in unserer <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
hauptamtlich<br />
arbeiten. Es gibt viel Organisatorisches<br />
zu besprechen und zu<br />
entscheiden. Außerdem hat der<br />
Kirchenvorstand auch die geistliche<br />
Leitung der Gemeinde.<br />
Der oder bald wieder die Pfarrer<br />
sind geborene Mitglieder des<br />
Kirchenvorstandes und haben<br />
ein gewichtiges Wort mitzureden,<br />
entscheiden tut dann aber<br />
die Mehrheit der Kirchenvorstandsmitglieder.<br />
Diese Arbeit<br />
ist manchmal anstrengend, sie<br />
macht auch Spaß, auf jeden Fall<br />
braucht sie Zeit und viel persönliches<br />
Engagement, die vielfälti-<br />
23
gen Arbeiten zu erledigen. Deshalb<br />
bedanken wir uns bei allen,<br />
die sich bei der Wahl als Kandidat/innen<br />
zur Verfügung gestellt<br />
haben. Auch bei denen, die<br />
unsere Anfragen aus zeitlichen<br />
oder anderen Gründen abgelehnt<br />
haben. Alle, die wir gefragt<br />
haben waren sehr wohlwollend<br />
und haben, wenn es denn sein<br />
musste, mit Bedauern abgelehnt.<br />
Das zeigt, dass der Kirchenvorstand<br />
eine breite Anerkennung<br />
erfährt.<br />
Besonders bedanken wir uns an<br />
dieser Stelle bei den Kirchenvorsteher/innen,<br />
die aus dem<br />
Gremium ausscheiden. Alle vier<br />
haben über lange Jahre die Arbeit<br />
in unserer <strong>Kirchengemeinde</strong> mit<br />
nach vorne gebracht. Danke an<br />
Siegbert Meß, Heidi Strub, Anke<br />
Schmitt und Christel Ullrich.<br />
Wir werden die vier beim Erntedankfest<br />
am 25.Oktober 2009<br />
im Gottesdienst gebührend verabschieden.<br />
Die neuen Kirchenvorsteher/<br />
innen werden dann in allen<br />
Gemeinden der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Kirche in Hessen und Nassau<br />
am 01. November 2009 im Gottesdienst<br />
in ihr Amt eingeführt.<br />
Danke, dass neun Kirchenvorsteher/innen<br />
weiter zur Verfügung<br />
stehen und auch danke an<br />
die drei »Neuen« Angelika<br />
Schmitt, Elke Nödling und Jörg<br />
Johannson, die jetzt ihr Engagement<br />
und ihre Erfahrung neu in<br />
das Gremium einbringen.<br />
Nicht zuletzt danken wir denen,<br />
die gewählt haben. Eine demokratisch<br />
organisierte Struktur<br />
lebt davon, dass die Menschen<br />
auch zur Wahl gehen. Es gab<br />
eine gestiegenen Wahlbeteiligung<br />
in der gesamten Landeskirche<br />
und auch im Dekanat<br />
Oppenheim. In den 19 evangelischen<br />
Gemeinden des Dekanates<br />
Oppenheim sind nun mehr<br />
Frauen in diesem leitenden<br />
Gremium einer Gemeinde.<br />
Nach einer Auszählung der<br />
Ergebnisse hat sich die Zahl auf<br />
56 Prozent der gewählten Kandidatinnen<br />
gesteigert. Von den 172<br />
gewählten Kirchenvorstehern<br />
und Kirchenvorsteherinnen sind<br />
24
96 Frauen. Die durchschnittliche<br />
Wahlbeteiligung im Dekanat<br />
Oppenheim lag bei 29 Prozent,<br />
bei den Wahlen 2003 kam<br />
ein Ergebnis von 27 Prozent<br />
zustande. In fast allen Gemeinden<br />
des Dekanats konnte damit<br />
die Wahlbeteiligung gegenüber<br />
den Wahlen von 2003 erhöht<br />
werden. Dies lag vor allem an<br />
der hohen Zahl von Briefwählern.<br />
Die Gemeinde mit der<br />
höchsten Wahlbeteiligung war<br />
Dalheim mit knapp 53 Prozent<br />
gegenüber 44,3 Prozent im Jahre<br />
2003. Im Dekanat Oppenheim<br />
waren cirka 21.000 wahlberechtigte<br />
Christen und Christinnen<br />
zur Wahl aufgerufen.<br />
In <strong>Nierstein</strong> waren 2 357 Ge -<br />
meindeglieder wahlberechtigt.<br />
Abgegebene Stimmen waren<br />
548, davon war eine ungültig.<br />
Für die Briefwahl hatten sich<br />
238 entschieden. Im Wahllokal<br />
stimmten 309 Gemeindeglieder<br />
am Sonntag ab. Die Wahlbeteiligung<br />
lag bei 23,21 Prozent (das<br />
sind etwa 3 Prozent mehr als bei<br />
der Wahl vor sechs Jahren)<br />
Danke für das Vertrauen, das die<br />
Wähler dem Kirchenvorstand<br />
mit ihrer Wahl entgegengebracht<br />
haben. Wir wünschen dem<br />
Kirchenvorstand für seine sechs<br />
Jahre viel Erfolg und Gottes<br />
Segen.<br />
Die kleine Barbara zeigt ihren<br />
Eltern ihr neues Kunstwerk, das sie mit Buntstiften<br />
auf Papier gekritzelt hat: »Guckt mal, ich habe<br />
den lieben Gott gemalt!“ – „Aber Barbara“, sagt der Vater,<br />
„wir wissen doch gar nicht, wie der liebe Gott aussieht.“<br />
Darauf Barbara unbeirrt:<br />
„Jetzt wisst ihr’s!“<br />
25
Glauben (und) Leben<br />
Engel – weiterhin unterwegs?<br />
Auf den ersten Blick scheint es,<br />
als seien Engel tatsächlich überall<br />
unterwegs: In der esoterischen<br />
Literatur und im Islam,<br />
aber auch bei Mormonen,<br />
Anthroposophen, in der modernen<br />
Kunst, in Filmen und in TV-<br />
Werbespots; zudem haben sie<br />
eine enorm lange Tradition: In<br />
der Antike finden sie sich bereits<br />
bei Persern, Ägyptern, Juden,<br />
Griechen und Römern. Und<br />
heute? Der Glaube an Engel ist<br />
offenbar der kleinste gemeinsame<br />
religiöse Nenner der globalisierten<br />
Welt – ganz gleich, ob<br />
man esoterisch, fundamentalistisch<br />
oder gar nicht an Gott<br />
glaubt: Auf das Wirken von<br />
Engeln kann man sich ganz gut<br />
einigen.<br />
In der Bibel kommen Engel<br />
immer dann ins Spiel, wenn<br />
Gott in das Leben von Menschen<br />
eingreift. Abraham erfährt<br />
durch drei göttliche Boten, dass<br />
seine hochbetagte Frau Sarah<br />
einen Sohn gebären wird (Genesis<br />
18). Moses wird durch einen<br />
Engel auf die Gotteserscheinung<br />
im brennenden Dornbusch vorbereitet<br />
(Exodus 3). Der jungen<br />
Maria verkündet der Engel<br />
Gabriel, dass sie den Messias<br />
gebären wird. Dessen Ankunft<br />
wird durch Gottes himmlische<br />
Heerscharen den Hirten bei<br />
Betlehem mitgeteilt (Lukas 1f).<br />
26
Biblische und nichtbiblische<br />
Engel verweisen darauf, dass<br />
Menschen allein ihr Leben<br />
weder planen noch sichern können.<br />
Menschen brauchen Engel<br />
– immer wieder. Aber auch Gott<br />
braucht die Engel als seine<br />
Boten. Sie wenden Dinge zum<br />
Guten. Der Erzengel Michael<br />
zum Beispiel, dessen Gedenktag<br />
auch in den evangelischen Kirchen<br />
am 29. September gefeiert<br />
wird, gab dem Propheten Daniel<br />
in schwerer Zeit neue Kraft.<br />
Dank dieser Macht können auch<br />
Menschen engelsgleiche Boten<br />
Gottes werden. Wo Mitarbeitende<br />
in der Notfallseelsorge ehrenamtlich<br />
und einfühlsam Menschen<br />
bei Schicksalsschlägen<br />
beistehen, ist in ihrem Einsatz<br />
Gott selbst vor Ort. Engel lassen<br />
Menschen nicht allein. Sie geben<br />
Kraft zum Weiterleben. Gott sei<br />
Dank sind sie weiterhin unterwegs<br />
– sichtbar und spürbar.<br />
Uwe Rieske<br />
Inmitten<br />
einer großen<br />
Wirtschaftskrise,<br />
in der das soziale Netz bei weitem nicht alle auffängt,<br />
die Hilfe brauchen, knüpft die Diakonie ein Netz der<br />
Menschlichkeit. Je mehr mit anpacken, desto dichter wird es.<br />
27
Glauben (und) Leben<br />
Der Teufel –<br />
lebt der eigentlich noch?<br />
Nicht alle Lebenslagen nehmen<br />
ein gutes Ende. Davon lebt der<br />
moderne Journalismus: Naturkatastrophen<br />
und Terroranschläge,<br />
Kriege und Gräueltaten<br />
werden in wenigen Minuten zu<br />
Nachrichten, die ihren Weg rund<br />
um den Globus antreten. Das<br />
Entsetzen ist auch ein lukrativer<br />
Markt: Ganze Berufssparten<br />
leben von Tragödien und Schicksalsschlägen.<br />
Wer steckt hinter dem Schrecken,<br />
dem Tragischen und dem<br />
Bösen? Immer schon haben<br />
Menschen diese Frage gestellt;<br />
der Mythos, ein gefallener Engel<br />
wende die gute göttliche Macht<br />
zum Bösen, beschreibt das Rätsel<br />
nur, aber löst es nicht. Oft<br />
führen verhängnisvolle Mächte<br />
nicht zum Gelingen des Lebens,<br />
sondern lassen es scheitern.<br />
In der Bibel wird der fromme<br />
und gottesfürchtige Hiob zum<br />
Spielball einer Wette zwischen<br />
Gott und Satan: Wird er im<br />
Unglück Gott sein Vertrauen<br />
entziehen? Als Hiob Angehörige,<br />
Besitz und Gesundheit einbüßt,<br />
klagt er sein Schicksal Gott.<br />
Keine andere Adresse bietet sich<br />
ihm für sein Hadern. Hiob<br />
28
erkennt schließlich, dass der<br />
Schöpfer der Welt unendlich<br />
überlegen ist: »Wo warst du, als<br />
ich die Erde gründete?«, wird er<br />
von Gott gefragt und verstummt<br />
demütig (Hiob 38,4).<br />
Wegweisend ist der Schluss des<br />
Hiob-Buches. Offenkundig gibt<br />
es auf die Frage nach dem Woher<br />
des Bösen keine letzte Antwort.<br />
Es gilt umso mehr, sich vom<br />
Teufel in seinen Maskeraden<br />
und von allen bösen Mächten<br />
nicht beirren zu lassen, sondern<br />
ihnen zum Trotz in der Geduld<br />
und in der Hoffnung zu bleiben.<br />
Hiobs Schicksal wendet sich<br />
schließlich zum Guten. Schicksalsschläge<br />
sind nicht das Ende<br />
der Wege Gottes. Dem Schöpfer<br />
aller Dinge ist manches möglich.<br />
Wie heißt es im Choral:<br />
»Denn welcher seine Zuversicht<br />
auf Gott setzt, den verlässt er<br />
nicht.«<br />
Uwe Rieske<br />
»Für den Augenblick wäre ich eher<br />
geneigt, für die Kirche zu sterben,<br />
als in sie einzutreten.«<br />
Diesen Satz sagte Simone Weil, die<br />
in diesem Jahr 100 Jahre alt<br />
geworden wäre (3. Februar).<br />
Obwohl sie sich (wahrscheinlich)<br />
erst auf ihrem Sterbebett taufen<br />
ließ, lebte sie das Leben einer Christin, teilte<br />
das Los der Ausgebeuteten und übte<br />
radikale Nächstenliebe. Die »Christin außerhalb<br />
der Kirche« – so hat Weil sich einmal<br />
selbst bezeichnet – machte ernst mit den Verheißungen Jesu und<br />
stellt mit ihrem Lebensstil die Art und Weise infrage, in der wir<br />
unseren Glauben leben: Meistens doch eingepasst in einen bürgerlichen<br />
Lebensstil, bequem und ungefährlich.<br />
29
Buchtipp<br />
Wenn sich das Leben<br />
umkrempelt<br />
Erst will man es nicht wahrhaben.<br />
Die Mutter benimmt sich<br />
merkwürdig, wird leicht böse.<br />
Das war doch früher nicht so,<br />
denkt man. Eines Tages findet<br />
sie nicht mehr zum Bäcker in<br />
die nächste Straße. Vierzig Jahre<br />
geht sie diesen Weg, jetzt hat sie<br />
ihn vergessen. Der Ehemann<br />
ruft den Sohn an. Irgendetwas<br />
stimmt nicht, sagt der Vater<br />
zum Sohn. Was soll denn nicht<br />
stimmen?, fragt der Sohn, der<br />
gerade ganz andere Sorgen hat.<br />
Aber der Vater hat recht. Im<br />
Haushalt geht mehr daneben als<br />
noch vor Monaten. Die Mutter<br />
schimpft. Sie spürt es auch, will<br />
es aber weit weg schieben. Beim<br />
nächsten Arztbesuch fällt dann<br />
das Wort, auf das alle heimlich<br />
gewartet haben und doch nicht<br />
hören wollen: Demenz. Das<br />
große Vergessen. Der Zerfall des<br />
Gehirns. Eine Krankheit, die<br />
eher Ältere tragen müssen. Und<br />
alle wissen: Jetzt krempelt sich<br />
das Leben um. Nichts geht<br />
weiter wie bisher. Die schönen<br />
Gewohnheiten sind vorbei. Neue<br />
Gewohnheiten sind noch nicht<br />
da. Und die vielen Fragen: Wie<br />
geht es weiter? Können wir<br />
wohnen bleiben? Schaffen es die<br />
Kinder? Darf man den Eltern ein<br />
Heim empfehlen?<br />
Nichts ist mehr leicht, wenn das<br />
Wort »Demenz« gefallen ist.<br />
Lange wollten viele nichts<br />
davon wissen. Was wir nicht<br />
30
wissen, gibt es nicht, denken<br />
viele. Und irren sich. Heute gibt<br />
es mehr Wissen. Und Hilfe. Ein<br />
wunderbares Buch erzählt von<br />
Kranken, ihren Angehörigen und<br />
dem alltäglichen Leben, das sich<br />
umgekrempelt hat. Das Buch<br />
heißt: »Wo bist du?«. Die wahren<br />
Geschichten im Buch sind<br />
traurig, aber genauso tröstlich.<br />
Schmerz ist nicht alles. Es gibt<br />
mehr Hilfe, als ich mir vorstellen<br />
kann. Man kann auch an<br />
dieser Krankheit vorbei lieben.<br />
Öffnet Euch!<br />
Unter einer Bedingung: Man<br />
muss sich die Wahrheit sagen.<br />
Und sie annehmen. Jesus hatte<br />
recht: Wahrheit macht wirklich<br />
frei.<br />
Michael Becker<br />
Julia Engelbrecht-Schnür,<br />
Britta Nagel, Wo bist du?<br />
Demenz – Abschied zu Lebzeiten,<br />
Hoffman und Campe<br />
Verlag, Hamburg 2009<br />
Stumm –<br />
weil ihm keiner<br />
zuhört.<br />
Taub –<br />
weil niemand mit<br />
ihm redet.<br />
Effata – Öffnet euch – das Wort Jesu aus dem Evangelium<br />
richtet sich nicht an den »Taubstummen«,<br />
sondern an die, die blind sind für seine Isoliertheit.<br />
Effata – Öffnet eure Augen und euer Herz –<br />
ein Wunder, das ihr vollbringen könnt.<br />
31
Bolivien<br />
Bio-Kakao macht groß<br />
und stark<br />
Die Nachfrage nach Bioprodukten<br />
ist in den letzten Jahren<br />
enorm gestiegen. Dank des Fairen<br />
Handels ist der Ökoanbau<br />
von Kakao inzwischen auch für<br />
Kleinbauern in Bolivien eine<br />
attraktive Alternative. Ihr Bio-<br />
Kakao wird auch nach Deutschland<br />
exportiert.<br />
Prüfend lässt Nicolás Mollo die<br />
braunen Bohnen durch seine<br />
kräftigen Finger gleiten. Er nickt<br />
anerkennend, die Qualität<br />
stimmt. Mollo ist Sekretär des<br />
Verwaltungsrats von El Ceibo,<br />
der Genossenschaft der Kakaobauern<br />
in Alto Beni. Aus dieser<br />
Region stammen zwei Drittel<br />
32
der gesamten Kakaoproduktion<br />
Boliviens – knapp 4000 Tonnen.<br />
Seit seiner Gründung 1977 hat<br />
sich El Ceibo zum wichtigsten<br />
Interessensverband der bolivianischen<br />
Kakaowirtschaft gemausert.<br />
»Am Anfang stand die Idee,<br />
die Bohnen gemeinsam zu vermarkten<br />
und so einen besseren<br />
Preis zu erzielen«, erzählt Mollo.<br />
Zuvor hatten die Bauern ihre<br />
Bohnen an Zwischenhändler<br />
verkauft – zu Niedrigpreisen, die<br />
ihnen von diesen diktiert worden<br />
waren. Mitte der 80er Jahre<br />
begannen die Kakaobauern dann<br />
ihre Bohnen im Rahmen des<br />
Fairen Handels zu exportieren.<br />
Fairhandelshäuser wie die GEPA<br />
garantieren ihnen seitdem einen<br />
sicheren Absatzmarkt und einen<br />
fairen und stabilen Preis.<br />
El Ceibo ist auch treibende Kraft<br />
des Dachverbands der bolivianischen<br />
Biobauern AOPEB, der<br />
von »Brot für die Welt« unterstützt<br />
wird. Ziel des Verbands<br />
ist es, die ökologische Produktion<br />
zu steigern und Bio-Produkte<br />
besser zu vermarkten. Bereits<br />
1987 wurde die erste Palette Bio-<br />
Kakao nach Kalifornien exportiert;<br />
heute ist das Gros der<br />
Produktion organisch. Sekretär<br />
Träger<br />
Asociación de Organizaciones<br />
de Productores Ecológicos<br />
(AOPEB)<br />
Finanzierung (drei Jahre)<br />
»Brot für die Welt«: 119.896,– €<br />
Was kostet wie viel?<br />
Schulungsmaterial für<br />
35 Kakaobauern: 20,– €<br />
Eintägiger Workshop<br />
für zehn Personen: 50,– €<br />
Schutzkittel<br />
für zehn Fabrikarbeiter: 100,– €<br />
Weitere Informationen zu<br />
diesem Projekt finden Sie im<br />
Internet unter www.brot-fuerdie-welt.de/projekte/aopeb<br />
Mollo erläutert: »Insekten<br />
bekämpfen wir durch das Ausbringen<br />
von Nützlingen, gedüngt<br />
wird mit selbst angelegtem<br />
Kompost.« Zudem beschert der<br />
Faire Handel von Bio-Kakao den<br />
Bauern ein deutlich höheres Einkommen.<br />
Für eine Tonne Kakaobohnen<br />
aus biologischem Anbau<br />
erhalten sie derzeit 3.500 US-<br />
Dollar. Der Weltmarktpreis für<br />
Kakao liegt dagegen nur bei<br />
2.500 US-Dollar.<br />
33
Ein Teil des Überschusses, den<br />
die Genossenschaft dank des<br />
fairen Preises erwirtschaftet,<br />
wird in ein vorbildliches Ausbildungs-<br />
und Trainingsprogramm<br />
investiert. Erfahrene Landwirte<br />
geben ihr Wissen an ihre Nachbarn<br />
weiter. Und noch etwas<br />
kann El Ceibo seinen Mitgliedern<br />
aufgrund des Fairen Handels<br />
bieten: Alle Genossen erhalten<br />
im Krankheitsfall einen<br />
Arztkostenzuschuss und im<br />
Alter eine kleine Rente – etwas,<br />
was in Bolivien alles andere als<br />
selbstverständlich ist.<br />
Mit Unterstützung von Hilfswerken<br />
wie »Brot für die Welt«<br />
hat El Ceibo Ende der 1980er<br />
Jahre in El Alto, dem Armenviertel<br />
von La Paz, eine einfache<br />
Fabrik errichtet. Damit war die<br />
Genossenschaft eine der weltweit<br />
ersten Produzentenvereinigungen,<br />
die selbst verarbeitete<br />
Kakaoprodukte herstellten.<br />
Heute stehen in der Halle hochmoderne<br />
Maschinen, mit deren<br />
Hilfe jedes Jahr 500 Tonnen Biound<br />
200 Tonnen herkömmlichen<br />
Kakaos verarbeitet werden<br />
– nicht nur zu Kakaopulver und<br />
-butter, sondern auch zu Schokolade<br />
und Pralinen.<br />
Ein Drittel der Produktion wird<br />
inzwischen im eigenen Land<br />
abgesetzt, vornehmlich in den<br />
»Super Ecológicos«, der einzigen,<br />
von AOPEB ins Leben<br />
gerufenen, Bio-Supermarktkette<br />
Boliviens. Der Rest wird im<br />
Rahmen des Fairen Handels<br />
nach Amerika und Europa<br />
exportiert.<br />
Text und Foto: Knut Henkel<br />
„Ich habe gründlich über unseren<br />
gestrigen Streit nachgedacht“,<br />
meint die Ehefrau zu ihrem Mann,<br />
„im Grunde war es vollkommener Blödsinn<br />
… vor allem, was du gesagt hast.“<br />
34
Zum Weltgebetstag<br />
aus Kamerun<br />
am Freitag, den 5. März 2010<br />
Alles, was Atem hat, lobe Gott<br />
Aus Kamerun, einem zentralafrikanischen<br />
Land, etwa so groß<br />
wie Schweden, kommt die Liturgie<br />
zum Weltgebetstag (WGT)<br />
2010. Die Republik nennt sich<br />
selbst »Afrika im Kleinen«. Das<br />
Land mit seiner 400 km langen<br />
Atlantikküste und einer Ausdehnung<br />
bis zum Tschadsee im<br />
Norden ist eine Brücke zwischen<br />
West- und Zentralafrika.<br />
Kamerun hat alles: schwarze<br />
Vulkansandstrände, noch<br />
ursprünglichen Regenwald, Wasserfälle,<br />
Mangrovensümpfe,<br />
Hochgebirge, Seen, Savanne und<br />
Sahelzone. Dazu mehr als 200<br />
verschiedene Ethnien und Sprachen.<br />
Offiziell spricht man entweder<br />
Englisch (20 %) oder Französisch<br />
(80 %). Gut 18 Millionen<br />
Menschen leben in Kamerun,<br />
50 % sind christlich (halb<br />
und halb kath. und ev.) geprägt,<br />
40 % gehören animistischen<br />
Naturreligionen an, 20 % sind<br />
Moslems. Hexerei und Zauberei<br />
sind Phänomene, die landesweit<br />
vorkommen. Anders als im übrigen<br />
Afrika ist Kamerun relativ<br />
stabil: Es gibt kaum religiöse<br />
oder ethnische Konflikte. Ein<br />
schlimmes Übel aber ist die Korruption<br />
im zwischen Arm und<br />
Reich tief gespaltenen Land.<br />
35
Land der Camarões (Krabben)<br />
nannten im 15. Jahrhundert<br />
portugiesische Seefahrer und<br />
Entdecker Kamerun. Von 1884<br />
bis 1918 nannte das Deutsche<br />
Reich die Region »Deutsches<br />
Schutzgebiet«, brachte u.a.<br />
Straßen und Schulen ins Land<br />
und »deutsche Bananen« nach<br />
Berlin. Ab 1919 stand Kamerun<br />
unter Mandat des Völkerbundes<br />
und blieb bis zur Unabhängigkeit<br />
1960/61 unter England und<br />
Frankreich aufgeteilt. Von Beginn<br />
an ist die Republik Kamerun<br />
eher eine Fassadendemokratie.<br />
Präsident Paul Biya regiert seit<br />
1982 zunehmend selbstherrlich<br />
…<br />
Die Reichtümer des Landes wie<br />
Holz, Bodenschätze, Öl, Kaffee<br />
und Bananen bringen nur wenigen<br />
Menschen Gewinn: Über die<br />
Hälfte lebt unter der Armutsgrenze.<br />
Immerhin haben 79%<br />
Lesen und Schreiben gelernt<br />
(Mädchen deutlich weniger), aber<br />
wer gut ausgebildet ist, sucht<br />
eine Chance im Ausland – nicht<br />
nur als Fußballer. In den großen<br />
Städten wie der Hauptstadt<br />
Yaoundé und der Handelsmetropole<br />
Douala, wo Frauen ihre<br />
Produkte als »Bayam-Sellam«<br />
vermarkten und junge Männer<br />
mit Mopedtaxis versuchen, Geld<br />
zu verdienen, gibt es viel Gewalt<br />
und Rechtsunsicherheit.<br />
36
Alles, was Atem hat, lobe Gott?<br />
Was gibt es denn da zu loben<br />
und zu preisen im alltäglichen<br />
Leben in Kamerun? Außer der<br />
wunderbaren Landschaft wohl<br />
wenig. Aber darum geht es den<br />
Weltgebetstagsfrauen ja auch gar<br />
nicht. Sie wollen Gott loben, der<br />
ihnen das Leben geschenkt hat,<br />
den Atem, mit dem sie immer<br />
wieder neu Hoffnung schöpfen<br />
können und Kraft finden, für<br />
Veränderungen zum Guten.<br />
Afrikanische und erst recht<br />
christliche Menschen jammern<br />
nicht. Sie können sich freuen<br />
aus tiefstem Herzen über alle<br />
Probleme hinweg, denn sie fühlen<br />
sich<br />
geborgen in<br />
der Liebe<br />
Gottes. Am<br />
Weltgebetstag<br />
wollen<br />
sie alle Welt<br />
mitreißen in<br />
einen großen<br />
Freudentanz<br />
zum Lobe<br />
Gottes.<br />
TERMINE ZUM<br />
WELTGEBETSTAG<br />
30. Januar 2010,<br />
9.00 bis 13.00 Uhr<br />
Weltgebetstagsvorbereitung<br />
in Bodenheim<br />
<strong>Evangelische</strong>s Gemeindehaus<br />
Bodenheim<br />
8. Februar 2010, 19.30 Uhr<br />
Kultur, Tänze und Musik<br />
aus Kamerun<br />
Johannes-Busch-Haus,<br />
Mühlgasse 28<br />
5. März 2010, 19.00 Uhr<br />
Weltgebetstagsgottesdienst<br />
37
www.martinskirche-nierstein.de<br />
– unsere Homepage<br />
Das Internet ist tatsächlich zum<br />
wichtigsten Informations- und<br />
Kommunikationsmedium unserer<br />
Zeit geworden. Auch wir<br />
haben seit langem eine Internetseite.<br />
Über hundert Besucher<br />
waren z.B. am 9. Oktober 2009<br />
auf unserer Homepage.<br />
ob sie nur aus Versehen über<br />
einen Suchbegriff einige Sekunden<br />
auf der Seite verbringen<br />
oder<br />
ob sie etwas in den Predigten<br />
suchen, die auf der Seite zu<br />
finden sind<br />
oder<br />
ob sie tatsächlich die Seite<br />
benutzen, um sich zu informieren,<br />
was in der <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
geschieht<br />
38
oder<br />
ob sie sich zu Trauungen, Taufen<br />
oder zum Konfirmandenunterricht<br />
anmelden wollen<br />
oder<br />
ob sie die Bilder vom letzten<br />
Konfi-Event anschauen wollen<br />
oder, oder oder<br />
Es gibt viele Gründe auf unserer<br />
Internetseite vorbeizuschauen.<br />
Seit Juni diesen Jahres haben<br />
das, laut der eingebauten Statistik<br />
12.798 Besucher getan<br />
(Stand 9.10.2009).<br />
Zusammen mit Pascal Lattreuter<br />
haben wir die Seite überarbeitet<br />
und, wie wir meinen, eine übersichtliche<br />
Plattform geschaffen.<br />
Pascal hatte die Idee, auf der<br />
Startseite einen Kalender zu<br />
installieren, bei dem man sofort<br />
und täglich sehen kann, was in<br />
der Gemeinde geschieht – und<br />
man sieht, das ist eine ganze<br />
Menge. Die wöchentlichen<br />
Aktivitäten und auch besondere<br />
Ereignisse können dort nachgeschaut<br />
werden. In den aktuellen<br />
Nachrichten, die leicht zu finden<br />
sind, versuchen wir nun die<br />
nächstliegenden Aktivitäten<br />
zeitnah anzukündigen.<br />
Schauen Sie doch mal vorbei.<br />
Sie können sich auch im Gästebuch<br />
äußern (das hat bisher<br />
noch niemand gewagt). Dort<br />
können Sie auch Lob und Kritik<br />
loswerden. Sie können aber auch<br />
an Pascal Lattreuter oder an die<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong> Tipps und<br />
Anregungen geben. Wir lernen<br />
gerne dazu und entwickeln auch<br />
gerne diese Kommunikationsform<br />
weiter.<br />
Vielen Dank.<br />
39
Freud und Leid in der Gemeinde<br />
Taufen<br />
Aaliyah Heise<br />
Sophie Marie Walther<br />
Anna-Christine Keller<br />
Jana Malin Rübsam<br />
Nils Buschmann<br />
Carola Vègh<br />
Moritz Nicolaus Ast<br />
Marlon Tanios Doss<br />
Antonia Guttandin, Oppenheim<br />
Charlotte Ostadal, München<br />
Lennart Beat Brenneisen<br />
Trauungen<br />
Achim Lerch und Cornelia Lerch geb. Klein<br />
Hans-Joachim Beer und<br />
Dr. Jasmin Volmershaus-Beer geb. Volmershaus<br />
Thomas Schwarz und Simone Schwarz geb. Paasch, Wächtersbach<br />
Dirk Hambach-Weber geb. Weber und Christina geb. Hambach<br />
Stefan Raddeck und Anna-Karina Raddeck geb. Jungesblut<br />
Thilo Schulz und Sarah Schulz geb. Buhl, Weinolsheim<br />
Ulrich Leinhos und Martina Leinhos geb. Wollner, Lörzweiler<br />
40
BESTATTUNGEN<br />
Margarete Eitel verw. Magnus geb. Herbst, Darmstadt 96 Jahre<br />
Florent Kadow Latréche 60 Jahre<br />
Heinz Wolfgang Seip, Graz/Österreich 61 Jahre<br />
Anna Helene Irene Schmitt 76 Jahre<br />
Georg Friedrich Merz 85 Jahre<br />
Joseph Luf 83 Jahre<br />
Reinhard Philipp Starck 58 Jahre<br />
Maria Helene Romann 87 Jahre<br />
Ella Christa Flor geb. Nowitz 80 Jahre<br />
Helene Stark geb. Müller 58 Jahre<br />
Christine Riedel geb. Beiling 81 Jahre<br />
Katharina Funk 89 Jahre<br />
Ingeborg Kuhn geb. Spangenmacher, Albisheim 64 Jahre<br />
Jakob Sander 87 Jahre<br />
Ruth Liesel Hucke geb. Gailus 56 Jahre<br />
Hanna Katharina Große geb. Deuker 81 Jahre<br />
Anne-Rose Ullrich 51 Jahre<br />
Hildegard Eirich geb. Kessel 82 Jahre<br />
Hannelore Oswald geb. Zimmermann 57 Jahre<br />
Irmgard Lerch geb. Trabold 87 Jahre<br />
Gedenkgottesdienst am Ewigkeitssonntag,<br />
22. November 2009, um 10.00 Uhr, in der Martinskirche<br />
In diesem Gottesdienst gedenken wir namentlich aller Verstorbenen<br />
aus unserer Gemeinde, von denen wir in diesem Kirchenjahr<br />
Abschied nehmen mussten.<br />
41
Abenteuer am Nil<br />
KiBiTa ist in den beiden <strong>Kirchengemeinde</strong>n in <strong>Nierstein</strong> schon ein fester<br />
Begriff. In ökumenischer Zusammenarbeit wurde am Samstag, dem<br />
26.09.2009, ein Tag mit der Bibel für Kinder im Johannes-Busch-Haus<br />
gefeiert. Der diesjährige Kinder-Bibel-Tag erzählte die Geschichte von<br />
Joseph und seinen Brüdern. Die Geschichte erzählt von Menschen, die<br />
eifersüchtig sind und lügen, die gemein sein können und gewalttätig, die<br />
sich gegenseitig beschuldigen und Tricks anwenden. Sie erzählt aber auch<br />
von Menschen, die erkennen, welche Fehler sie begangen haben und<br />
vertrauen können. So alt sie ist, erzählt die Geschichte von dir und mir, von<br />
Erwachsenen und Kindern, weil wir Menschen sind und das alles kennen.<br />
Die Josephs-Geschichte will Mut machen. Wenn Gott es will, können auch<br />
ausweglose Situationen ein gutes Ende nehmen. Uns Menschen fällt es oft<br />
schwer, das zu verstehen. Joseph hat es verstanden. Treffpunkt war 10.00<br />
Uhr in der Martinskirche am Marktplatz. Dort wurde die Geschichte mit<br />
Bildern auf der Großleinwand erzählt. Anschließend gab es Workshops, in<br />
denen gemalt, gesungen und gebastelt wurde. Die Kinderbuchautoren und<br />
Zeichner Dorothea und Peter Knorr, wie auch der <strong>Nierstein</strong>er Illustrator<br />
Claus Ast leiteten die Kinder an, zwei lebensgroße Josephe auf eine Leinwand<br />
zu bringen. Einmal entstand ein ein armer, schlecht gekleideter<br />
Joseph, der aus dem Gefängnis oder in der Zisterne, und andererseits ein<br />
nobler, fein gewandeter Joseph als Lieblingssohn oder als Kanzler des<br />
ägyptischen Reiches. Jugendliche des CVJM-<strong>Nierstein</strong> leiteten Stationsspiele<br />
im Park an. Rudi Seifen baute mit einigen Jungs einen Brunnen aus Schuhkartons,<br />
sodass die Kinder sich die Zisterne besser vorstellen konnten, in die<br />
die Brüder Joseph am Anfang der Geschichte hinein warfen. Eine spontane<br />
Theatergruppe setzte ein Schattenspiel in Szene in der der Brunnen später<br />
eine wichtige Rolle spielen sollte. Von katholischer Seite war Diakon Thomas<br />
Gensler dabei und führte am Morgen in die Geschichte und in den Tag<br />
ein. Kinder ab 5 Jahre waren herzlich eingeladen und 36 Kinder kamen. Um<br />
16.00 Uhr waren dann auch die Eltern eingeladen in die Martinskirche zu<br />
kommen, um die Ergebnisse der Workshops in einem Gottesdienst erleben<br />
zu können. Den Gottesdienst leitete Pfarrer Richard Dautermann, der die<br />
Früchte der Workshops in den Gottesdienst integrierte. Die Kinder gingen<br />
mit einer neuen Geschichte nach Hause und sangen noch vom echt coolen<br />
Träumer oder fragten Traumdeuter, Traumdeuter, sag uns was du siehst. Es<br />
kann aber auch sein, dass sie beim Spielen noch die afrikanischen Worte<br />
Amen, si yaku du mi sa vor sich hin sangen, das bedeutet Amen, wir preisen<br />
Gott den Herrn. Es gibt schlechtere Lieder für Kinder. Die Eltern zeigten sich<br />
schwer beeindruckt. »Wenn es euch gefallen hat, sagt es weiter,« schloss<br />
Pfarrer Dautermann, »wenn nicht, sagt es mir.« Bis zum nächsten Jahr…<br />
42
Wer sein Herz ins eigene Sparschwein steckt,<br />
wer sein Glück vom Geld erhofft<br />
und vom Kaufen und Ausgeben,<br />
der wird es nicht finden,<br />
sagt Jesus.<br />
»Ich hasse<br />
diese<br />
Herbststürme!«<br />
Womit kämpft<br />
Konrad hier?<br />
Die erste Zeile des Rätsels<br />
zeigt das Lösungswort.<br />
1. fällt im Herbst von den Bäumen<br />
2. Lasttier<br />
3. größte einstellige ganze Zahl<br />
4. zum Haarglätten<br />
5. doof<br />
6. nicht eckig<br />
7. Blutbahn<br />
8. große Gesangsgruppe<br />
9. Körperteil zum Greifen<br />
10. Schwimmvogel<br />
11. Riechorgan<br />
Lösung: 1. Laub, 2. Esel, 3. Neun, 4. Kamm,<br />
5. dumm, 6. rund, 7. Ader, 8. Chor, 9. Hand,<br />
10. Ente, 11. Nase = Lenkdrachen<br />
44
Weihnachtskonzert,<br />
Samstag, 28.11.2009<br />
That’s why I sing<br />
Warum wir singen? Erstens,<br />
weil wir mit Ihnen Contakt<br />
aufnehmen wollen, zweitens,<br />
weil wir Sie unsere Begeisterung<br />
und Freude an der Musik spüren<br />
lassen möchten, und drittens<br />
um Ihnen einen Abend voller<br />
weihnachtlicher Vorfreude zu<br />
bereiten. Das sind drei gute<br />
Gründe mit dem Pop- und Gospelchor<br />
Contakte aus Nackenheim<br />
in die Adventszeit einzusteigen.<br />
Contakte, unter der Leitung von<br />
Jonathan Hofmann, startete im<br />
März dieses Jahres einen Neuanfang<br />
mit neuem Namen, neuem<br />
Motto, und vor allem mit neuer<br />
Energie. Nach einem ersten sehr<br />
erfolgreichen Auftaktkonzert im<br />
März, vielen kleinen Auftritten,<br />
unzähligen Proben und<br />
einem Probenwochenende,<br />
freut sich der mittlerweile<br />
50 Sänger starke<br />
Chor auf sein erstes<br />
Weihnachtskonzert zu<br />
Gast in der Martinskirche<br />
in <strong>Nierstein</strong>.<br />
Titel aus Pop- und Gospelmusik<br />
sollen Sie einen Abend lang aus<br />
dem Alltag entführen, berühren,<br />
begeistern und mit Energie versorgen.<br />
Contakte – Chorsound<br />
der bewegt – will Sie mit<br />
anspruchsvoller Musik, einer<br />
tollen Band, einem abwechslungsreichen<br />
Repertoire, aber<br />
vor allem mit Freude an der<br />
Musik begeistern. That´s why<br />
we sing!<br />
Wir freuen uns sehr Sie am<br />
28.11.2009 um 19.30 Uhr in der<br />
Martinskirche in <strong>Nierstein</strong><br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Karten sind ab dem 2.11.2009<br />
für 6,– €/ermäßigt 4,– € bei der<br />
Firma Trapp in <strong>Nierstein</strong>, und<br />
der Drogerie Sans in Nackenheim<br />
erhältlich.<br />
45
JOY – Weihnachtskonzert<br />
mit popCHORn<br />
PopCHORn – dieser Name steht<br />
für einen Chor aus Klein-Winternheim,<br />
der mit viel Freude<br />
am Singen sein Publikum auf<br />
eine Reise mitnimmt. Eine<br />
Reise in die mitreißende Welt<br />
des Gospelsounds und der internationalen<br />
Popsongs. Eine Reise<br />
durch ein abwechslungsreiches<br />
und stimmungsvolles Programm<br />
mitten hinein in die Weihnachtszeit.<br />
Neben gefühlvollen<br />
Balladen wie »Breath of Heaven«<br />
werden vor allem Gospelsongs<br />
auf dem Programm stehen,<br />
darunter Klassiker wie »Amazing<br />
Grace« und »Amen«, aber<br />
auch moderne Gospels. Auch<br />
deutsche Titel wie »Gnade für<br />
die Welt« und «Du meine Seele<br />
singe« werden das Programm<br />
bereichern.<br />
Begleitet wird popCHORn von<br />
einer professionellen Live-Band,<br />
die mit dem Chor schon viele<br />
Jahre musikalisch verbunden ist:<br />
Andreas Klein (Keyboards),<br />
Adrian Reinländer (Gitarre),<br />
Andreas Manns (Bass), und<br />
Simon Zimbardo (Schlagzeug).<br />
46
PopCHORn ist am Sonntag den<br />
13. Dezember 2009 um 18 Uhr<br />
in der <strong>Evangelische</strong>n Martinskirche<br />
in <strong>Nierstein</strong> zu hören und<br />
zu sehen. Die Karten kosten im<br />
Vorverkauf 12 €/ ermäßigt 8 €,<br />
Vorverkaufsstellen: <strong>Nierstein</strong>:<br />
Fremdenverkehrsamt, Bildstockstraße<br />
10; Kaufhaus Trapp,<br />
Oberdorfstraße; <strong>Evangelische</strong>s<br />
Gemeindebüro, Tempelhof 1; an<br />
der Abendkasse 15 €/ ermäßigt<br />
8 €.<br />
Telefonische Kartenbestellung:<br />
0 61 36 / 8 86 68. Online-Kartenverkauf<br />
und weitere Informationen<br />
zum Chor finden Sie unter<br />
www.popchorn.de<br />
Mit jedem Kind, das<br />
dir begegnet, ertappst du<br />
Gott auf frischer Tat.<br />
Martin Luther<br />
47
Einladung zum<br />
Mitarbeiterbrunch<br />
Was wirklich wichtig und wesentlich ist im Leben,<br />
kann man nicht mit Geld bezahlen,<br />
wohl aber mit einem Lächeln<br />
und einem herzlichen DANKESCHÖN!<br />
Dankeschön<br />
Vielen Dank allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern unserer <strong>Kirchengemeinde</strong>,<br />
die uns auch wieder in diesem Jahr mit ihrer<br />
ehrenamtlichen Arbeit unterstützt haben.<br />
Deshalb bedankt sich die <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
für alles<br />
MIT-ARBEITEN<br />
MIT-HELFEN<br />
MIT-DENKEN<br />
MIT-HOFFEN<br />
MIT-BEGLEITEN<br />
MIT-FÜHLEN<br />
mit dem bereits traditionellern Mitarbeiterbrunch<br />
im Anschluss an den Erntedankfest-Gottesdienst im<br />
Johannes-Busch-Haus, Mühlgasse 28.<br />
48
Erntedankfest<br />
Den Konfirmanden und Konfirmandinnen<br />
herzlichen Dank für<br />
die diesjährige Sammlung zum<br />
Erntedankfest. Dieser Dank gilt<br />
auch den Gebern der Sach- und<br />
Geldspenden, die diese Sammlung<br />
unterstützen.<br />
Sollten die Konfirmanden und<br />
Konfirmandinnen Sie nicht<br />
angetroffen haben und Sie gerne<br />
noch etwas zu diesem Anlass<br />
spenden wollen, können Sie dies<br />
noch bis zum 25. Oktober im<br />
Pfarrbüro tun.<br />
Noch mal zur Erinnerung:<br />
die Sachspenden werden als<br />
Altarschmuck verwendet um<br />
anschließend der Tagesstätte der<br />
evangelischen Wohnungslosenhilfe<br />
(Hessischer Landesverein<br />
für Innere Mission) in Mainz zur<br />
Verfügung zu stellen. Begünstigt<br />
werden dort allein stehende<br />
Wohnungslose aus Mainz,<br />
Durchwanderer und von Wohnungsnot<br />
bedrohte Bevölkerungsgruppen.<br />
Aus den Spenden<br />
werden jeweils an drei Wochentagen<br />
Essen von Betroffenen für<br />
Betroffene gekocht. Die Geldspenden<br />
sowie die Kollekte vom<br />
Erntdankgottesdienst sind für<br />
»Brot für die Welt« bestimmt.<br />
Herzliche Einladung<br />
zum Festgottesdienst<br />
am Sonntag, den 25. Oktober 2009,<br />
um 10.00 Uhr in der Martinskirche.<br />
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Gottesdienstordnung bis 12/09<br />
18.10.2009 10.00 Uhr Gottesdienst – Prädikant Klaus Strub<br />
25.10.2009 10.00 Uhr Erntedankfest mit Verabschiedung der<br />
»alten« KVs – Pfr. Richard Dautermann<br />
01.11.2009 10.00 Uhr Einführung des Neuen Kirchenvorstandes<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
08.11.2009 10.00 Uhr Gottesdienst<br />
15.11.2009 10.00 Uhr Gottesdienst Volkstrauertag<br />
18.11.2009 19.30 Uhr Buß- und Bettag<br />
22.11.2009 10.00 Uhr Ewigkeitssonntag mit Abendmahl –<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
29.11.2009 10.00 Uhr 1. Advent Gottesdienst mit Taufe –<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
06.12.2009 10.00 Uhr 2. Advent – Adventsfeier der<br />
Kindertagesstätte Morgenstern –<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
13.12.2009 10.00 Uhr 3. Advent<br />
20.12.2009 10.00 Uhr 4. Advent<br />
24.12.2009 16.00 Uhr Heilig Abend Familiengottesdienst –<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
18.00 Uhr Gottesdienst zum Heiligen Abend –<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
25.12.2009 10.00 Uhr 1. Weihnachtstag mit Abendmahl –<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
26.12.2009 10.00 Uhr 2. Weihnachtstag<br />
27.12.2009 10.00 Uhr Gottesdienst<br />
31.12.2009 18.00 Uhr Altjahresabend mit Abendmahl –<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
01.01.2010 Kein Gottesdienst<br />
03.01.2010 18.00 Uhr Gottesdienst im Johannes-Busch-Haus<br />
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Kassettendienst<br />
Alle Gottesdienste werden auf Kassette aufgenommen. Wenn Sie<br />
aus gesundheitlichen Gründen nicht am Gottesdienst teilnehmen,<br />
können Sie sich im Pfarrbüro melden und bekommen eine Kopie<br />
dieser Kassette im Laufe der kommenden Woche zugestellt.<br />
Dieser Service ist kostenlos! Wenn Sie einmal den Gottesdienst<br />
besuchen möchten, Ihnen das aber schwer fällt, weil Sie krank<br />
oder gehbehindert sind – dann rufen Sie doch bitte eine/n Kirchenvorsteher/in<br />
in Ihrer Nähe an. Diese/r ist gerne bereit, Ihre Fahrt<br />
zur Kirche und anschließend wieder nach Hause kostenlos zu<br />
organisieren.<br />
Kirchenvorstand<br />
Jörg Adrian, An der Kaiserlinde 8, Telefon 57 16 80<br />
Dr. Madeleine Busch, Leonorenstraße 7, Telefon 6 13 89<br />
Dr. Matina Heinrichs, Wörrstädter Straße 31, Telefon 6 02 98<br />
Jörg Johannson, Im Bacchuswinkel 15, Telefon 5 92 65<br />
Arnd Klein, Saalpförtchen 2, Telefon 6 00 91<br />
Diethard Mayer, Fäulingstraße 36, Telefon 5 95 00<br />
Irmgard Mayer, Mühlgasse 25, Telefon 5 03 13<br />
Birgit Neubert, Ernst-Wernher-Straße 6, Telefon 5 97 61<br />
Elke Nödling, Am langen Rech 24a, Telefon 7 02 83<br />
Angelika Schmitt, Müller-Thurgau-Weg 4, Telefon 5 01 25<br />
Jochen Schmitt, Uttrichstraße 1, Telefon 57 16 22<br />
Friedolf Schütz, Wörrstädter Straße 41a, Telefon 5 90 29<br />
Gottesdienste im Johanneshaus<br />
Die Gottesdienste im Johanneshaus finden an jedem Mittwoch<br />
um 10.00 Uhr im Wechsel zwischen der katholischen und der<br />
evangelischen Konfession statt.<br />
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Die Woche auf einen Blick<br />
SONNTAG<br />
10.00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche<br />
10.00 Uhr Kindergottesdienst Helga Mayer (50183)<br />
15.00 Uhr Gemeinschaftsstunde, Langgasse 18<br />
K. H. Wilhelm (50638)<br />
18.30 Uhr Familienkreis 14-tägig, Norbert Schütz (5354)<br />
Hauskreis IV Son-Day 14-tägig<br />
Ehepaar J. & S. Adrian<br />
MONTAG<br />
14.30 – 16.30 Uhr Seniorengruppe<br />
20.00 Uhr Meditatives Tanzen – Ökumenische<br />
Frauengruppe an zwei Montagen im Monat:<br />
Almut Jakob (60226)<br />
18.00 – 22.00 Uhr CVJM-Sport für alle Altersgruppen in der<br />
Rundsporthalle: Kai Hoffmann (0177/3 02 90 81)<br />
DIENSTAG<br />
16.30 – 18.30 Uhr Mädchenjungschar 10 – 13 Jahre:<br />
Charlotte Lauber, Svenja Franke,<br />
Anne Kathrin Seifen<br />
16.30 – 18.00 Uhr Minimädchenjungschar 6 – 9 Jahre:<br />
Christina Hill, Anke Schmitt,<br />
Clara Friedrich, Larissa Nagel, Dora Busch<br />
19.00 – 20.30 Uhr Jugendkreis I, Jugendliche ab 14 Jahre:<br />
Christopher Püschel, Burkhard Mayer,<br />
Martin Borzner<br />
19.30 Uhr Gebets-Bibelstunde, Langgasse 18,<br />
K. H. Wilhelm (50638)<br />
20.00 Uhr Hauskreis III in <strong>Nierstein</strong> 14-tägig:<br />
Fam. Hill / Trapp<br />
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MITTWOCH<br />
6.00 Uhr Gebetsfrühstück, Uttrichstraße 4, 14-tägig:<br />
Fam. Mayer (59390)<br />
10.00 Uhr Gottesdienst im Johanneshaus, Gutenbergstraße<br />
13 im Wechsel mit der katholischen<br />
Kirche<br />
19.30 Uhr Gemeindebibelstunde: Klaus Strub (5358)<br />
20.00 Uhr Hauskreis I<br />
Familie Seifen in <strong>Nierstein</strong> 14-tägig<br />
Hauskreis II Familie Störger / Püschel in<br />
Schwabsburg 14-tägig<br />
DONNERSTAG<br />
10.00 – 11.30 Uhr Krabbelgruppe: Nadja Kafitz (57 0273)<br />
20.00 Uhr CVJM-Posaunenchor-Übungsstunde,<br />
Langgasse 18, Bernhard Mayer (59390)<br />
Jungbläser-Anfänger nach Absprache<br />
FREITAG<br />
16.30 – 18.00 Uhr Jungen-Jungschar 9 – 13 Jahre; Thorsten und<br />
Björn Mayer, David Mayer, Andreas Hahn,<br />
Bernhard Brickwede, Lorenz und Martin Ripka,<br />
Anna Martin<br />
18.15 – 19.00 Uhr Der Junge Chor – Übungsstunde für Jugend liche<br />
10 – 15 Jahre: Katrin Bibiella ( 12 67)<br />
20.00 – 21.45 Uhr Kirchenchor – Übungsstunde:<br />
Katrin Bibiella (12 67)<br />
Hinweis: Der Veranstaltungsort der Gruppen und Kreise ist – wenn<br />
nicht anders angegeben – das Johannes-Busch-Haus, Mühlgasse 28<br />
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Die Fratze des Leidens,<br />
entstellt durch Unfall oder Überfall,<br />
wandelt sich in ein Gesicht der Geborgenheit<br />
durch das Spiegelbild der Menschlichkeit.<br />
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Impressum<br />
Redaktion des Gemeindebriefs:<br />
Edith Heerde, Sabine Bachmann-Pilz, Friedolf G. Schütz,<br />
Pfr. Richard Dautermann<br />
Fremdautoren:<br />
Michael Becker, Ernst Bloch, Maria Hofmann, Knut Henkel,<br />
Ulrich Pohl, Uwe Rieske<br />
Redaktionsadresse:<br />
Ev. Gemeindebriefredaktion, Gemeindebüro,<br />
Tempelhof 1, 55283 <strong>Nierstein</strong><br />
redaktion@martinskirche-nierstein.de<br />
Gestaltung und Druck:<br />
Lattreuter GmbH – design •media •print, <strong>Nierstein</strong><br />
Auflage 1.900 Exemplare<br />
Der nächste Gemeindebrief (ökumenische Ausgabe) wird im<br />
Dezember 2009 erscheinen. Beiträge oder Leserbriefe erbitten wir<br />
bis spätestens 10. November 2009. Vielen Dank!<br />
* Gemeinde der EKHN (<strong>Evangelische</strong> Kirche in Hessen<br />
und Nassau) www.ekhn.de<br />
Kirchenverwaltung der EKHN, Paulusplatz 1, 64285 Darmstadt,<br />
Telefon 0 6151 / 405-0<br />
Propsteibereich Rheinhessen, Propst Dr. Klaus-Volker Schütz,<br />
Jakob-Steffan-Straße 1, 55122 Mainz, Telefon 06131/31027,<br />
propstei.rheinhessen@t-online.de<br />
www.rheinhessen-evangelisch.de<br />
Dekanat Oppenheim, Dekan Michael Graebsch, Am Markt 10,<br />
55276 Oppenheim, Telefon 06133/57920<br />
ev.dekanat.oppenheim@ekun-net.de<br />
www.oppenheim-evangelisch.de<br />
Bankverbindung der <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Nierstein</strong>, Ev. Kollektenkasse<br />
Volksbank Alzey eG, BLZ 550 912 00, Konto Nr. 50 013901<br />
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Öffnungszeiten des Gemeindbüros:<br />
Montag und Dienstag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
Donnerstag von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />
Edith Heerde, Tempelhof 1<br />
buero@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon 0 61 33 / 56 87<br />
Fax 0 61 33 / 5 75 39<br />
Vorsitzender des Kirchenvorstandes<br />
Diethard Mayer, Fäulingstraße 38<br />
kv@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon 0 61 33 / 5 95 00<br />
Pfarrer<br />
Pfr. RICHARD DAUTERMANN, Ringstraße 69k<br />
rd@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon 0 61 33 / 56 87<br />
Telefon privat 0 61 33 / 57 04 65<br />
Mobil 01 70 / 5 61 55 27<br />
Kirchenmusik<br />
Dr. Katrin Bibiella, Zuckerberg 4, 55276 Oppenheim<br />
kirchenmusik@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon 0 61 33 / 12 67<br />
Hausmeisterin Johannes-Busch-Haus<br />
Monika Michel<br />
buschhaus@martinskirche-nierstein.de<br />
Mobil 01 51 / 17 22 87 90<br />
Telefon privat 0 67 31 / 94 72 62<br />
Küsterin<br />
Tanja Ramminger<br />
kuesterdienst@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon 0 61 33 / 38 96 01<br />
Ev. Kindertagesstätte Morgenstern , Langgasse 20<br />
Sabine Bezvald<br />
kita.morgenstern@martinskirche-nierstein.de<br />
Telefon und Fax 0 61 33 / 5 01 55<br />
www.evangelischer-kindergarten.de<br />
CVJM<br />
Wolfgang Bürkle, Hinter Saal 21<br />
wo.bu@web.de<br />
Telefon 0 61 33 / 5 09 99 76