Context Nr. 5 / Mai 2013 - Zeitmanagement (PDF ... - KV Schweiz
Context Nr. 5 / Mai 2013 - Zeitmanagement (PDF ... - KV Schweiz
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27. 05. <strong>2013</strong><br />
Heft 5<br />
Das Magazin für Bildung und Beruf<br />
Zeit<br />
Wie wir damit umgehen<br />
1:12<br />
Die Initiative ist umstritten<br />
Laufbahn<br />
Die Welt einer Revierdetektivin
Aktuelle<br />
Infoabende<br />
Marketing/Verkauf/PR<br />
Mittwoch, 29. <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />
www.kvz-weiterbildung.ch<br />
Management + Führung<br />
Dienstag, 4. Juni <strong>2013</strong><br />
Kaufmännische Basis<br />
(Handelsdiplom edupool.ch, Informatik, Sprachen)<br />
Mittwoch, 12. Juni <strong>2013</strong><br />
Personal + Sozialversicherung<br />
Montag, 17. Juni <strong>2013</strong><br />
Rechnungswesen/Treuhand/Finanzdienstleistung<br />
Dienstag, 25. Juni <strong>2013</strong><br />
Alle Infoabende beginnen jeweils um 18.15 Uhr und fi nden<br />
am Escher-Wyss-Platz in der <strong>KV</strong>-Aula statt.<br />
www.kvz-weiterbildung.ch
Editorial<br />
Inhalt<br />
In den letzten Wochen und Monaten wird<br />
viel über Löhne, Lohngerechtigkeit und<br />
Abzockerei diskutiert und geschrieben.<br />
Was ist ein anständiger Lohn? Was ist ein<br />
unanständiger Lohn? Diese Fragen stellen<br />
sich sowohl bei den tiefsten, wie auch<br />
bei den höchsten Löhnen.<br />
Kann ich persönlich tatsächlich noch<br />
mit einigermassen gutem Gewissen<br />
meine Kleider einkaufen, wenn ich weiss,<br />
dass teilweise Monatslöhne von 2 700<br />
Franken bezahlt werden in der Stadt<br />
Zürich? Wie soll die Verkäuferin damit<br />
über die Runde kommen? Oder ist es<br />
tatsächlich notwendig, dass der Investment-Banker<br />
jährlich mehrere Millionen<br />
verdient?<br />
Beide Themen sind auf der politi -<br />
schen Landkarte aktuell. Wir stimmen<br />
im November über die 1:12 – Initiative der<br />
Jungsozialisten ab. Haben Sie sich dazu<br />
ihre Meinung schon gebildet? Wir möchten<br />
wissen, was Sie zu diesem Vorschlag<br />
denken und haben dazu eine Umfrage<br />
eingerichtet. Lesen Sie den Bericht zur<br />
Initiative auf Seite 10 und beteiligen Sie<br />
sich bitte an der Umfrage.<br />
So – und jetzt muss ich dringend zur<br />
nächsten Besprechung. Danach zum<br />
Business-Lunch und um 14 Uhr an die Sitzung<br />
des Stiftungsrates. Am Abend bin<br />
ich dann an einem Jubiläum einer <strong>KV</strong>-<br />
Sektion… – das tönt recht hektisch.<br />
Wie gehen wir mit unserer Zeit um?<br />
Lesen Sie dazu unser Dossier.<br />
5 Büro International Riga, Lettland<br />
6 Unbürokratisch<br />
7 Lohnbuch <strong>2013</strong>, <strong>KV</strong> in den Medien, Webrating <br />
8 Kurz Altersvorsorge/Home Office<br />
9 Kolumne Von Daniel Jositsch<br />
10 1:12-Initiative Die Meinung der <strong>KV</strong>-Mitglieder ist gefragt<br />
12 Entlassung<br />
Ein Banker ist seit einem Jahr arbeitslos<br />
18<br />
Dossier Zeit<br />
Wie Menschen die Zeit nutzen<br />
24 Ivo Muri über den Wandel im Umgang mit der Zeit<br />
26 Bündig Buchtipp/Schreibtisch/Social Media Ranking/Arbeitszeitmodelle<br />
27 Kolumne Von Franziska Hügli<br />
28 Berufsmaturität<br />
BM 2 immer beliebter<br />
32 Fit über Mittag Regelmässig in Bewegung<br />
34 Laufbahn Sibylle Meier, Revierdetektivin<br />
38 Ratgeber Bildung/Recht/Büroalltag/IT-Tipp<br />
40 <strong>KV</strong>-Aktuell/Sektionen Veranstaltungen und Informationen<br />
44 Impressum <br />
45 Rätsel Reka-Checks zu gewinnen<br />
46 Cartoon Von Ruedi Widmer <br />
Peter Kyburz – CEO <strong>KV</strong>-<strong>Schweiz</strong>-Gruppe<br />
peter.kyburz@kvschweiz.ch<br />
Titelbild und Dossier: Reto Schlatter fotografierte zum Thema Zeit<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
Büro international<br />
5<br />
Riga, Lettland<br />
Ginta Lace arbeitet als Büroleiterin von<br />
Forum Cinema, dem grössten Kinozentrum<br />
in Lettland.<br />
Interview und Fotos Birgit Johannsmeier<br />
Hatten Sie als Kind einen Traumberuf?<br />
Ich wollte gerne Töpferin werden,<br />
aber leider fehlte mir das Talent.<br />
Welchen Beruf übten Ihre Eltern aus?<br />
Mein Vater war Schlosser und meine<br />
Mutter Fabrikarbeiterin.<br />
Was arbeiten Sie?<br />
Ich bin sowohl Büroleiterin als auch<br />
Logistic Managerin. Ich bin für den reibungslosen<br />
Transport von Kinofilmen<br />
verantwortlich. Ausserdem kontrolliere<br />
ich die Filme und passe die jeweiligen<br />
Übersetzungen an. Dafür stehe ich mit<br />
lettischen Tonstudios im Dialog.<br />
Welche Ausbildung haben Sie gemacht?<br />
Ich bin von Beruf Schneiderin. Als<br />
aber meine Gelenke erkrankten, wurde<br />
ich Verkäuferin in einem Geschäft für<br />
Heimtextilien.<br />
Seit wann sind Sie hier tätig?<br />
Seit zwölf Jahren.<br />
Welche Dienstleistung bietet Ihre Firma?<br />
Forum Cinema ist das grösste Kinozentrum<br />
in Lettland.<br />
Wie lange brauchen Sie von Ihrem<br />
Wohn- zu Ihrem Arbeitsort?<br />
25 Minuten mit dem Bus.<br />
Welche Qualitäten sind in Ihrem<br />
Beruf gefragt?<br />
Sehr schnelles Handeln und reibungslose<br />
weltweite Kommunikation.<br />
Ich habe einen guten Draht zu allen Logistik-Unternehmen<br />
und bringe jeden<br />
Kinofilm in kürzester Zeit nach Riga.<br />
Dauert es aus Moskau normalerweise<br />
eine Woche, schaffe ich es in drei Tagen.<br />
Das spart viel Geld.<br />
Was schätzen Sie an Ihrem Beruf?<br />
In Lettland bin ich die erste, die einen<br />
neuen Kinofilm zu Gesicht bekommt. Ich<br />
mag den internationalen Kontakt mit<br />
Kinos, Verleihern und Produzenten. Ich<br />
habe ein tolles Büro mit Blick über die<br />
Stadt und geniesse das volle Vertrauen<br />
meines Chefs.<br />
Arbeiten Sie hauptsächlich<br />
im Team oder allein?<br />
Ich muss mich auf mein Team verlassen,<br />
trage aber die alleinige Verantwortung.<br />
Wie oft machen Sie Ferien?<br />
Vier Wochen. Einmal zwei Wochen<br />
am Stück, zweimal jeweils eine Woche.<br />
Ab und zu fahre ich zu meiner Tochter<br />
und ihrem Sohn nach Irland.<br />
Wie viel verdienen Sie pro Jahr?<br />
Rund 10 600 Franken brutto.<br />
Können Sie Geld auf die Seite legen?<br />
Ich spare ungefähr 35 Franken pro<br />
Monat.<br />
Wie viele Personen müssen von Ihrem<br />
Einkommen leben?<br />
Für mich allein reicht das Einkommen<br />
nicht. Aber mein Mann ist auch berufstätig,<br />
zusammen kommen wir klar.<br />
Sind Sie gegen Krankheit versichert?<br />
Leider nein. Im Notfall werde ich kostenlos<br />
vom Staat behandelt. Habe ich aber<br />
eine chronische Krankheit oder will mir<br />
vorsorglich die Nierensteine entfernen<br />
lassen, muss ich es selbst finanzieren.<br />
Haben Sie eine Altersvorsorge?<br />
Ja. Mein Arbeitgeber zahlt für mich.<br />
Würden Sie gerne mehr verdienen<br />
oder sind Sie zufrieden?<br />
Natürlich möchte ich gerne mehr verdienen,<br />
aber ich bin mit meiner Arbeit zufrieden.<br />
Was möchten Sie beruflich<br />
noch erreichen?<br />
Ich würde gerne besser Englisch sprechen.<br />
Reden Sie mit Ihrem Partner über<br />
die Arbeit?<br />
Ja natürlich. Mein Mann sieht mir sofort<br />
an, wenn ich Sorgen habe oder wenn<br />
etwas mal besonders gut geklappt hat.<br />
Steckbrief Person<br />
Name Ginta Lace<br />
Alter 47<br />
Zivilstand verheiratet<br />
Wohnform 37-Quadratmeter-<br />
Eigentumswohnung mit Garten<br />
Wohnort Riga<br />
Steckbrief Lettland<br />
Riga ist die Hauptstadt mit ca. 700 000<br />
Einwohnern<br />
Einwohner Lettland ca. 2,1 Millionen<br />
Arbeitslosenquote 13,8 %<br />
Durchschnittseinkommen umgerechnet<br />
ca. 9 800 Franken brutto pro Jahr<br />
Gewerkschaftlicher Organisationsgrad<br />
Es gibt die Dachorganisation «Verband<br />
der freien Gewerkschaften Lettlands»<br />
(LBAS) mit 21 Einzelgewerkschaften.<br />
Der Organisationsgrad ist aber gering.<br />
Wichtigste Exportartikel Holz, Metallproduktion,<br />
Nahrungsmittel, Textil<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
6<br />
Unbürokratisch<br />
Forscher Yann Mamin dokumentiert im Rahmen der Grabung «Auf der Wacht» in Kaiseraugst ein Grabungsfeld. Foto: Atelier MFM/Ex-Press<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
Lohnübersicht<br />
Alle Löhne auf einen Blick<br />
Das Lohnbuch <strong>2013</strong> ist aktualisiert und<br />
enthält neu Farbgrafiken zu Lohnthemen.<br />
Das Lohnbuch <strong>2013</strong> bietet auf 800 Seiten<br />
einen umfassenden Überblick über mehr<br />
als 8200 in der <strong>Schweiz</strong> gültige Branchen-,<br />
Berufs- und Mindestlöhne. Aufgeführt<br />
sind fast sämtliche Branchen und Berufsgattungen<br />
mit den entsprechenden Lohnangaben.<br />
Das Lohnbuch liefert die Basis, um<br />
faire Lohnbedingungen zu fördern und<br />
Unterbietungen der Löhne entgegenzuwirken.<br />
Es ist entstanden aus einer interkantonalen<br />
Zusammenarbeit und richtet<br />
Sprachaufenthalte<br />
More than a Language Course<br />
Webrating<br />
In unserem Betrieb ist Teilzeitarbeit von Männern<br />
selbstverständlich: 32 %<br />
eher unüblich: 42%<br />
völlig unüblich: 26 %<br />
sich an Personalfachleute, Arbeitsmarktbehörden,<br />
Sozialversicherungen, Arbeitgeber<br />
und Arbeitnehmerorganisationen.<br />
pd<br />
Philipp Mühlhauser:<br />
Mindestlöhne sowie<br />
orts- und berufsübliche<br />
Löhne in der <strong>Schweiz</strong>.<br />
Orell Füssli Verlag,<br />
CHF 65.–<br />
Das Angebot an Sprachaufenthalten ist<br />
gross und vielfältig. Mit einer kostenlosen<br />
und persönlichen Beratung hilft der Sprachreisespezialist<br />
Boa Lingua dabei, das passende<br />
Angebot zu finden.<br />
Lehr-, Schul- und Studienabgänger, welche<br />
etwas mehr Zeit zur Verfügung haben,<br />
da sie noch nicht in den Berufsalltag<br />
eingebunden sind, sollten über einen längeren<br />
Sprachaufenthalt im Ausland nachdenken.<br />
So haben sie die Möglichkeit, ihr<br />
Profil für den härter gewordenen Arbeitsmarkt<br />
zu schärfen und allenfalls ein<br />
Sprachdiplom zu absolvieren. Wem ein<br />
«normaler Sprachkurs» zu wenig Abwechslung<br />
bietet, hat mit Work&Study<br />
eine grosse Auswahl an alternativen Möglichkeiten.<br />
Hierbei verbindet man den<br />
Sprachkurs mit Arbeitseinsätzen, Praktika,<br />
Volontariaten oder Demi-Pair-Programmen.<br />
Wer bereits mit beiden Beinen im Berufsleben<br />
steht, hat meist nicht die Möglichkeit,<br />
für längere Zeit ins Ausland zu<br />
gehen. Business-Sprachtrainings sind auf<br />
die Anforderungen der modernen Geschäftswelt<br />
zugeschnitten, sind sehr intensiv<br />
und dauern in der Regel zwischen<br />
ein und drei Wochen. Neben generellem<br />
Geschäftsenglisch werden auch massgeschneiderte<br />
Kurse für bestimmte Berufsgruppen<br />
angeboten.<br />
Sonderkonditionen<br />
<strong>KV</strong>-<strong>Schweiz</strong>-Mitglieder profitieren unter<br />
anderem von 5% Rabatt auf das gesamte<br />
Kursangebot von Boa Lingua und von<br />
attraktiven Sonderangeboten für Sprachkurse.<br />
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Wie frei können Sie über<br />
Ihre Zeit verfügen?<br />
> Völlig frei<br />
> Mehr oder weniger<br />
> Praktisch nicht<br />
<strong>KV</strong> in den Medien<br />
Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> hat recht: Das Potenzial<br />
an zweijährigen Berufslehren ist<br />
noch lange nicht ausgeschöpft. Aber<br />
die Problematik der Schaffung solcher<br />
Lehrstellen mit eidgenössischem<br />
Berufsattest EBA liegt nicht in<br />
erster Linie bei der fehlenden Akzeptanz<br />
auf dem Lehrstellenmarkt. Vielmehr<br />
fehlt es an Wertschätzung und<br />
Anerkennung der Leistung aller Lehrmeisterinnen<br />
und Lehrmeister, die<br />
solche Lernende ausbilden. Sie machen<br />
ihre oft mit Mehraufwand verbundene<br />
Bildungsarbeit mit Herzblut.<br />
Peter Dürrenberger, Betriebsausbilder,<br />
Münchenstein<br />
11.5.<strong>2013</strong><br />
Ein wichtiges Anliegen des Präsidenten<br />
des Kaufmännischen Verbandes<br />
Werdenberg-Fürstentum Liechtenstein<br />
war und ist die Gewinnung von<br />
neuen Mitgliedern. So wurden zum<br />
Beispiel im Herbst Schulbesuche in<br />
Walenstadt, Glarus und Chur durchgeführt,<br />
um den Jugendlichen die<br />
Dienstleistungen des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, wie<br />
etwa Weiterbildungen oder Tipps für<br />
bevorstehende Bewerbungen, aufzuzeigen.<br />
10.5.<strong>2013</strong><br />
Je weniger bekannt und verbreitet die<br />
Attestausbildungen in einer Branche<br />
sind, desto schwieriger ist es auch,<br />
nach der Lehre eine Stelle zu finden.<br />
Im <strong>KV</strong>-Bereich habe eine Abgängerbefragung<br />
ergeben, dass der Anschluss<br />
«teilweise» funktioniert, sagt Michael<br />
Kraft vom <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>: «Das Risiko,<br />
arbeitslos zu werden, ist nach einer<br />
Attestlehre höher, als wenn man eine<br />
reguläre Lehre mit eidgenössischem<br />
Fähigkeitszeugnis gemacht hat. Es<br />
ist insbesondere schwieriger, eine<br />
Stelle zu finden, wenn man nicht im<br />
Lehrbetrieb bleiben kann.»<br />
7.5.<strong>2013</strong><br />
7<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
8<br />
Kurz<br />
Im Interesse der Angestellten<br />
Der Bundesrat wird demnächst eine Gesamtsicht auf die Altersvorsorge präsentieren.<br />
Travail Suisse und <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> sind bei der Flexibilisierung der Altersregelung und beim<br />
BVG-Umwandlungssatz diskussionsbereit, beharren aber auf einer sozialverträglichen<br />
Ausgestaltung.<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten für 60- bis<br />
65-Jährige wirklich gesichert. Auch wenn<br />
Politik und Verbände ein anderes Bild vermitteln<br />
wollen: In der Praxis vieler Unternehmen<br />
fehlt der Tatbeweis, Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer bis zum<br />
ordentlichen Pensionsalter beschäftigen<br />
zu wollen. Daran wird sich auch in<br />
näherer Zukunft nichts Grundlegendes<br />
ändern: Technischer Fortschritt, Verlagerungs<br />
möglichkeiten in die globale<br />
Wirtschaft, schwach ausgebildete Weiterbildungs-<br />
und Laufbahnmöglichkeiten<br />
für ältere Arbeitnehmende erschweren<br />
vielen den Verbleib im Arbeitsmarkt.<br />
Bezüglich der Altersvorsorge reagiert die Bevölkerung skeptisch auf Abbauvorschläge.<br />
Die Altersvorsorge wird von den<br />
Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern<br />
als Errungenschaft von hohem<br />
Stellenwert eingestuft. Im Unterschied zu<br />
anderen Sozialwerken ist jedermann vom<br />
Alter betroffen und daher an der Altersvorsorge<br />
interessiert. «Die Bevölkerung<br />
reagiert auf Abbauvorschläge traditionell<br />
sehr skeptisch», sagt Daniel Jositsch, Nationalrat<br />
und Präsident des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
«In jüngerer Vergangenheit hatte weder<br />
der Vorschlag des Absenkens des Mindestumwandlungssatzes<br />
in der zweiten<br />
Säule eine Chance vor dem Volk, noch<br />
stiess die Diskussion um die Anhebung<br />
des Pensionsalters auf erkennbare breite<br />
Unterstützung.» Das habe zu einer eigentlichen<br />
politischen Blockade geführt, die<br />
in den vergangenen Jahren geprägt gewesen<br />
sei vom Beharren auf einseitigen Positionen<br />
und von der Unmöglichkeit, ausgewogene<br />
Lösungen zu finden.<br />
Gesamtsicht auf die Altersvorsorge<br />
Der Bundesrat hat im Herbst 2012 eine Gesamtsicht<br />
auf die Altersvorsorge in Aussicht<br />
gestellt. Dies ist laut Travail Suisse<br />
und <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> der richtige Schritt, auch<br />
wenn über die Details dieser Gesamtsicht<br />
zweifellos diskutiert werden wird. Die gemeinsame<br />
Betrachtung der ersten und<br />
der zweiten Säule ermöglicht nämlich ein<br />
Aufbrechen der starren Positionen und<br />
eröffnet neue Handlungsmöglichkeiten.<br />
Travail Suisse und der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> sind<br />
der Ansicht, dass dieser Handlungsspielraum<br />
genutzt werden muss, um die<br />
Lösung der vorhandenen Probleme mit<br />
konstruktiven und ausgewogenen Vorschlägen<br />
zu erreichen. Daniel Jositsch:<br />
«Es geht nicht an, dass einseitig Leistungskürzungen<br />
oder Zusatzbeiträge seitens<br />
der Arbeitnehmenden propagiert werden,<br />
während auf der anderen Seite private<br />
Versicherer und Banken viel Geld für ihren<br />
administrativen Aufwand und die<br />
Vermögensverwaltung aus dem Vorsorgekreislauf<br />
abziehen.»<br />
Beschäftigung ungesichert<br />
Travail Suisse und <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> lehnen<br />
eine Erhöhung des ordentlichen Rentenalters<br />
über 65 ab. Heute sind weder im<br />
privaten noch im öffentlichen Sektor die<br />
Keine isolierten Massnahmen<br />
Auch die Heraufsetzung des Frauenrentenalters<br />
von 64 auf 65 ist als isolierte<br />
Massnahme abzulehnen – so die Haltung<br />
von Travail Suisse und <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>. Sie<br />
müsse eingebunden sein in eine sozial abgefederte<br />
Flexibilisierung des Referenzrentenalters<br />
sowie eine bessere Versicherung<br />
der Teilzeiterwerbstätigen in der<br />
beruflichen Vorsorge. Das würde ein Absenken<br />
des Koordinationsabzugs und<br />
allenfalls eine Senkung der Eintrittsschwelle<br />
der 2. Säule bedeuten. Zudem<br />
müssten damit Massnahmen zur Erreichung<br />
der Lohngleichheit einher gehen.<br />
«Trotzdem spricht aber nichts dagegen,<br />
in den Sozialversicherungen Anreize<br />
für die Weiterführung der Erwerbstätigkeit<br />
über das Rentenalter hinaus zu schaffen»,<br />
führt Daniel Jositsch aus. «Beim BVG<br />
liegt es in den Händen der Pensionskassen,<br />
die Reglemente entsprechend auszugestalten.<br />
In der AHV müsste die Weiterarbeit<br />
nach dem Rentenalter neu in die<br />
Rentenformel eingebaut werden.»<br />
Travail Suisse und <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> sagen<br />
Nein zu einem gesetzlichen Zwang zur<br />
Arbeit über 65, aber Ja zu Anreizen zur<br />
Weiterarbeit. Die neue Altersregelung<br />
muss flexibel und sozialverträglich sein,<br />
Anreize zur Sicherung vorhandenen<br />
Know-hows setzen und so den Arbeitsmarkt<br />
stärken. Kommunikation <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
context 5 – <strong>2013</strong>
Home Office Day<br />
Spielregeln für Telearbeit<br />
Kolumne<br />
9<br />
Am 13. Juni <strong>2013</strong> findet der vierte Home Office<br />
Day statt. Damit verbunden ist der Aufruf,<br />
vermehrt zu Hause zu arbeiten. Der <strong>KV</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> hat dazu Empfehlungen ausgearbeitet.<br />
67 500 Unternehmen, Mitarbeitende und<br />
Selbstständigerwerbende sind 2012 der<br />
Aufforderung zu Home Office gefolgt und<br />
haben einen Tag lang zu Hause gearbeitet.<br />
Das sind über 65 % mehr als im Vorjahr.<br />
Seit dem ersten Home Office Day<br />
2010 hat die Zahl der teilnehmenden Unternehmen<br />
und Erwerbstätigen laufend<br />
zugenommen.<br />
Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> hat in einer Erhebung<br />
2012 festgestellt, dass rund 45 % der befragten<br />
Mitglieder in einem Betrieb arbeiten,<br />
der seinen Mitarbeitenden grundsätzlich<br />
die Möglichkeit gibt, einen Teil<br />
ihrer Arbeit zu Hause zu verrichten. Verschiedene<br />
Studien haben gezeigt, dass<br />
arbeitsplatzunabhängiges Arbeiten die<br />
Produktivität und Lebensqualität fördert<br />
und gleichzeitig die Umwelt und Verkehrsinfrastruktur<br />
entlastet.<br />
Es gibt aber auch kritische Stimmen.<br />
So hat beispielsweise Marissa Mayer,<br />
Chefin des Internet-Unternehmens<br />
Yahoo, Anfang Jahr entschieden, dass<br />
Home Office im kalifornischen Konzern<br />
nicht mehr toleriert werde. Die Begründung<br />
lautete, dass Home Office der Unternehmenskultur<br />
abträglich sei.<br />
Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> hält Home Office<br />
grundsätzlich für eine gute Sache. «Entscheidend<br />
dabei ist aber, dass Arbeitgeber<br />
und Arbeitnehmer fair miteinander umgehen»,<br />
sagt Barbara Gisi, Leiterin Angestelltenpolitik.<br />
Die Spielregeln müssten<br />
klar festgelegt sein, so dass zu Hause weder<br />
zu viel noch zu wenig gearbeitet<br />
werde. Mit der Flexibilisierung der Arbeit<br />
nehmen auch die rechtlichen Unsicherheiten<br />
zu, und es stellen sich viele Fragen,<br />
zum Beispiel: In welchem Umfang sollten<br />
die Arbeitnehmenden nach wie vor im<br />
Unternehmen anwesend sein? Soll und<br />
kann die Arbeit der Heimarbeitenden<br />
kontrolliert werden? Wie werden Infrastrukturkosten<br />
entschädigt? Zu diesen<br />
und weiteren Fragen hat der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Empfehlungen ausgearbeitet. tj<br />
EMPFEHLUNGEN<br />
Zunächst sind die organisatorischen<br />
Voraussetzungen für Home Office zu<br />
klären und im Arbeitsvertrag ist unter<br />
Arbeitsort ein Hinweis anzubringen,<br />
wie oft und in welchem Umfang der<br />
Mitarbeitende pro Woche zu Hause<br />
arbeiten kann. In einem separaten<br />
Reglement, das für alle Betroffeneen<br />
gilt, werden mindestens folgende<br />
Punkte geregelt:<br />
> > Tage und/oder Situationen, an/in<br />
denen zu Hause oder von<br />
unterwegs gearbeitet werden kann<br />
> > Art und Weise der Arbeitszeit-<br />
Dokumentation<br />
> > Verweis auf Arbeitszeitbestimmungen<br />
> > Regeln für Erreichbarkeit<br />
> > Entschädigung für die Benützung<br />
der Infrastruktur<br />
> > Verweis auf Geschäftsgeheimnis<br />
und Haftung<br />
Die ausführliche Fassung ist verfügbar<br />
auf: www.kvschweiz.ch/hod<br />
Der <strong>KV</strong> als<br />
Bildungskonzern<br />
Von Daniel Jositsch<br />
Vor wenigen Tagen fand die Generalversammlung<br />
der <strong>KV</strong> Bildungsgruppe statt.<br />
An dieser beteiligen sich (fast) alle grossen<br />
<strong>KV</strong>-Schulen sowie der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
Erstmals trafen sich einerseits die Trägersektionen<br />
sowie die Rektoren der<br />
verschiedenen Schulen. Die <strong>KV</strong> Bildungsgruppe<br />
hat die Zeichen der Zeit verstanden.<br />
Der Bildungsmarkt ist stark<br />
umkämpft und hat sich in den vergangenen<br />
Jahren enorm gewandelt. Die Bildungsnachfrager<br />
sind heute mobil; Unternehmen<br />
verlangen regionale oder gar<br />
nationale Bildungsangebote. Wer heute<br />
erfolgreich auftreten will, muss entsprechend<br />
über Strukturen verfügen, die es<br />
erlauben, auf diese Nachfrage zu reagieren.<br />
Während andere Bildungsanbieter<br />
darum kämpfen müssen, überregional<br />
und national Fuss zu fassen respektive<br />
dies gar nicht erst ins Auge fassen, verfügt<br />
der Kaufmännische Verband bereits über<br />
die entsprechenden Strukturen, die wir<br />
nun im Sinn eines qualitativ hohen Bildungsangebots<br />
für unsere Mitglieder<br />
nutzen können. Das bedeutet freilich<br />
nicht, dass an den Strukturen der Schulen<br />
selbst etwas geändert wird. Diese bleiben<br />
selbstständig und ihrem regionalen<br />
Träger verpflichtet. Aber die verschiedenen<br />
Schulen können sich vernetzen, unterstützen,<br />
austauschen und Synergien<br />
nutzen. Wer eine spezielle Weiterbildung<br />
absolvieren möchte, kann auf www.kvbildung.ch<br />
mit wenigen Klicks herausfinden,<br />
welche Schulen an welchen Orten den gewünschten<br />
Lehrgang anbieten. Das ist der<br />
richtige Weg!<br />
Fördert die Produktivität und entlastet die Umwelt: Arbeit im Home Office<br />
Daniel Jositsch ist Nationalrat und<br />
Präsident des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
daniel.jositsch@kvschweiz.ch<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
10<br />
1:12-Initiative<br />
Umstrittenes Anliegen<br />
Die Initiative 1:12 der Jungsozialisten will die Vergütungsprinzipien auf eine fairere Grundlage<br />
stellen. Sänken die Managerlöhne, würde mehr Geld für mittlere und untere Einkommen frei,<br />
hoffen die Initianten. Die Gegner befürchten den Wegzug der Konzerne aus der <strong>Schweiz</strong> sowie<br />
Einbussen für die AHV. Von Pieter Poldervaart<br />
Die Abstimmung könnte zur Zitterpartie werden.<br />
ative «1:12» zu lancieren. Die Botschaft ist<br />
eingängig: Niemand im oberen Management<br />
soll pro Monat mehr verdienen, als<br />
der am schlechtesten entlöhnte Mitarbeiter<br />
des gleichen Unternehmens pro Jahr<br />
kassiert. Anfänglich wurde das Anliegen<br />
von Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden<br />
belächelt. Doch seit dem fulminanten<br />
Sololauf von Thomas Minder, der fast<br />
68 Prozent der Stimmenden hinter seine<br />
Abzockerinitiative scharen konnte, ist<br />
Bürgerlichen und Wirtschaft die Süffisanz<br />
vergangen. Die letzte Umfrage gibt<br />
der Initiative reelle Chancen an der Urne.<br />
Umverteilung nach unten<br />
Denn die Argumente der jungen Sozis<br />
sind eingängig: Die Managergehälter entsprächen<br />
weder dem Markt noch der Leistung,<br />
sondern seien pure Selbstbereicherung,<br />
so Kristina Schüpbach. Die Zentralsekretärin<br />
der Juso <strong>Schweiz</strong> betont,<br />
Seit ein paar Monaten fehlt er den<br />
<strong>Schweiz</strong>er Linken als Feindbild: Daniel<br />
Vasella hat Anfang Jahr Novartis und<br />
der <strong>Schweiz</strong> den Rücken gekehrt und wendet<br />
sich in den USA neuen Aufgaben zu.<br />
Doch seine eindrücklichen Bezüge von<br />
Lohn und Boni haben sich im kollektiven<br />
Gedächtnis festgesetzt. Obwohl nicht<br />
mehr CEO, sondern nur noch Verwaltungsratspräsident,<br />
bezog Vasella 2012<br />
noch immer beachtliche 13,1 Millionen<br />
Franken von seinem Arbeitgeber, 240 Mal<br />
mehr, als die am schlechtesten entlöhnte<br />
Person beim Basler Pharmamulti abgegolten<br />
wurde. Auf die angebotene Abgangsentschädigung<br />
von 72 Millionen Franken<br />
für die nächsten fünf Jahre verzichtete Vasella<br />
erst, nachdem der Deal in der Öffentlichkeit<br />
heftigste Kritik ausgelöst hatte.<br />
Nicht zuletzt die fehlende Lohngerechtigkeit<br />
bei den Pharmamultis bewog<br />
die Jungsozialisten 2009, ihre Volksinitidurch<br />
eine Vergütungspraxis, die unkontrolliert<br />
hohe Löhne zulasse, entstünde<br />
der falsche Anreiz, möglichst kurzfristig<br />
hohe Gewinne zu erzielen. Schüpbach<br />
verweist dazu auf eine Studie zum Thema<br />
«Managerlöhne in der <strong>Schweiz</strong>», die 2008<br />
am Institut für Organisation und Unternehmenstheorie<br />
der Universität Zürich<br />
erschien. Die letzten Jahre hätten illustriert,<br />
dass die Teppich-etage nicht lernfähig<br />
sei: Selbst in der Krise habe sich die<br />
Lohnschere in den grossen <strong>Schweiz</strong>er Unternehmen<br />
weiter geöffnet, so Schüpbach.<br />
In den letzten 15 Jahren hätten sich die<br />
Topverdiener immer mehr vom gemeinsam<br />
erwirtschafteten Wohlstand genommen,<br />
während die tiefsten Löhne stagnierten.<br />
Diese Entwicklung gelte es zu<br />
stoppen und den Wohlstand gerechter zu<br />
verteilen. Auch so bleibe die Differenz<br />
eindrücklich: Vasella würde – falls er weiterhin<br />
am Rheinknie die Geschicke von<br />
Novartis lenken würde – noch 672 000<br />
Franken zugute haben, dies bei einem<br />
Tiefstlohn von 56 000 Franken.<br />
«Kein zweites Griechenland!»<br />
Auf der Seite der Gegner führt die SVP die<br />
Kampagne. Ihr Kommentar zum Anliegen<br />
ist drastisch: «Die extreme, ideologisch<br />
geprägte 1:12-Initiative der Juso will<br />
in der <strong>Schweiz</strong> eine Idee, die der kommunistischen<br />
Staatswirtschaft des letzten<br />
Jahrhunderts entspringt, in der Bundesverfassung<br />
festschreiben», erklärt SVP-<br />
Generalsekretär Martin Baltisser auf Anfrage.<br />
Die 1:12-Initiative sei ein massiver<br />
Eingriff in die bewährte Vertragsfreiheit<br />
zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern<br />
und deshalb für den ganzen Werkplatz<br />
schädlich. Baltisser: «Es gilt unter<br />
allen Umständen zu verhindern, dass die<br />
<strong>Schweiz</strong> den Weg der europäischen Krisenstaaten<br />
wie Griechenland oder Spanien<br />
geht.»<br />
Modell ZKB verhindert<br />
Im Fokus der Initiative stehen weniger<br />
KMU als Grosskonzerne. Dennoch hat<br />
das Volksbegehren eine Diskussion um<br />
Lohngerechtigkeit losgetreten, bei der<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
längst nicht nur notorische Abzocker ins<br />
Visier genommen werden. So musste vor<br />
wenigen Wochen der Zürcher Kantonsrat<br />
eine parlamentarische Initiative behandeln,<br />
welche die Lohnschere in der Zürcher<br />
Kantonalbank etwas enger machen<br />
wollte. In der drittgrössten <strong>Schweiz</strong>er<br />
Bank liege das Verhältnis zwischen tiefstem<br />
und höchstem Lohn bei 1:34, rechnete<br />
SP-Kantonsrätin Mattea Meyer vor.<br />
Doch die ZKB sei dafür prädestiniert, in<br />
Sachen Lohngerechtigkeit eine Vorbildfunktion<br />
zu übernehmen. Deshalb sei<br />
ebenfalls eine maximale Differenz von<br />
1:12 einzuführen. Die bürgerlichen und<br />
Mitteparteien hatten für das Anliegen<br />
kein Musikgehör. So betont Andreas<br />
Hauri von den Zürcher Grünliberalen, er<br />
verurteile zwar eine exzessive Lohnpolitik.<br />
«Doch gerade weil die ZKB weder für<br />
Lohnexzesse noch für eine Tieflohnstrategie<br />
bekannt ist, setzt dieser Vorstoss bei<br />
Ihre Meinung ist<br />
uns wichtig!<br />
Wie stellen Sie sich zur 1:12-Initiative?<br />
Ist sie ein Gebot der Gerechtigkeit, oder<br />
bringt sie den Wirtschaftsstandort<br />
<strong>Schweiz</strong> in Schwierigkeiten?<br />
Wir möchten es genau wissen und Ihre<br />
Meinung zu dieser umstrittenen Abstimmungsvorlage<br />
einholen.<br />
Bitte nehmen Sie an unserer kurzen<br />
Umfrage zum Thema teil. Als zusätzlichen<br />
Anreiz verlosen wir unter allen Teilnehmenden<br />
ein Sieben-Zoll-Tablet von<br />
HP (Slate 7) im Wert von 179 Franken.<br />
Link zur Umfrage:<br />
www.kvschweiz.ch/1zu12<br />
der falschen Unternehmung an.» Glücklicherweise<br />
wiesen die meisten KMU schon<br />
heute und auch ohne gesetzliche Regelungen<br />
eine gesunde Lohnstruktur auf.<br />
Zudem seien die Tiefstlöhne das grössere<br />
Problem. Hauri: «Um mehr Lohngerechtigkeit<br />
zu erreichen, braucht es Lohnanreize,<br />
die eine langfristig erfolgreiche Unternehmensführung<br />
belohnen.» Meyers<br />
Vorstoss erlitt Schiffbruch, die Mehrheit<br />
des Zürcher Kantonsrats verweigerte der<br />
parlamentarischen Initiative die Unterstützung.<br />
Gefahr für die AHV?<br />
Eine ganz andere Gefahr als der Grünliberale<br />
Hauri wittert Andreas Dummermuth.<br />
Der Leiter der Ausgleichskasse<br />
Schwyz befürchtet, dass bei einem Abstimmungs-Ja<br />
der AHV schon bald Summen<br />
in dramatischer Höhe fehlen: «Würden<br />
aufgrund der Initiative Höchstlöhne<br />
verschwinden, entfallen auch die darauf<br />
zu entrichtende AHV-Beiträge.» Dass<br />
stattdessen die Tieflöhne angehoben werden<br />
und somit einfach mehr AHV-Beiträge<br />
aus dem unteren Lohnsegment<br />
anfallen, glaubt Dummermuth nicht:<br />
«Voraussichtlich werden die Firmen nicht<br />
die Tiefstlöhne anheben, sondern die<br />
Höchstlöhne kürzen» – wobei internationale<br />
Firmen sehr wohl Mittel und Wege<br />
finden dürften, ihre Topkader anderweitig<br />
zu entschädigen.<br />
«Die Reichen brauchen die AHV nicht,<br />
aber die AHV braucht die Reichen», zitiert<br />
Dummermuth den Mitbegründer der Ersten<br />
Säule, den SP-Bundesrat Hans-Peter<br />
Tschudi. Zwar unterstellt Dummermuth<br />
den Initianten nicht, bewusst an der AHV<br />
sägen zu wollen. Aber es wäre nicht das<br />
erste Mal, dass eine Vorlage unerwartete<br />
Auswirkungen auf die AHV hätte, so der<br />
Schwyzer Sozialversicherungsexperte:<br />
«Bei der Abstimmung über die Unternehmensteuerreform<br />
II vom Februar 2008<br />
wurden die finanziellen Folgen massiv<br />
beschönigt.» Weil sich seither mehr und<br />
mehr Selbstständigerwerbende in Form<br />
von Kapitalgesellschaften organisieren<br />
und Dividenden statt AHV-pflichtigen<br />
Lohn beziehen, entgingen der AHV Hunderte<br />
Millionen Franken. Dummermuth:<br />
«Der Tanker AHV schlägt leck.»<br />
David Gallusser, Politikwissenschaftler<br />
und Mitglied des Initiativkomitees,<br />
verneint, dass die 1:12-Initiative diese Problematik<br />
verschärfe: «Die Lohnsumme<br />
und damit die AHV-Beiträge werden nicht<br />
kleiner, sondern gerechter verteilt. Denn<br />
die Manager haben ein Interesse daran,<br />
dass die Löhne unten steigen – damit sie<br />
ihre eigenen Bezüge nicht zu stark kürzen<br />
müssen.»<br />
In der Debatte pro oder kontra verfassungsmässig<br />
verankerte Lohngerechtigkeit<br />
mischen sich zunehmend auch jene<br />
Unternehmen ein, die von einem Ja am 24.<br />
November <strong>2013</strong> direkt betroffen wären.<br />
Der Chef des Rohstoffkonzerns Glencore<br />
etwa, Ivan Glasenberg, meinte gegenüber<br />
der «Sonntags-Zeitung», bei einer Annahme<br />
der Initiative könne Glencore den<br />
Hauptsitz in Baar nicht mehr wie bisher<br />
aufrecht erhalten. Ob das bloss ein Abstimmungsmanöver<br />
oder eine ernstgemeinte<br />
Drohung ist, wird sich weisen.<br />
Pieter Poldervaart ist freier Journalist<br />
im Basler Pressebüro Kohlenberg.<br />
poldervaart@kohlenberg.ch<br />
11<br />
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context 5 – <strong>2013</strong>
12<br />
Entlassung<br />
Ohne Job<br />
Stellenabbau im grossen Stil ist momentan bei den Banken gang und gäbe. Robert R. hat<br />
zweimal die Stelle verloren und ist seit einem Jahr arbeitslos. Text und Bild von Rolf Murbach<br />
Die Arbeitssituation auf dem Bankenplatz <strong>Schweiz</strong> ist schwierig geworden.<br />
men führten zu massivem Stellenabbau.<br />
Und ein Ende der Bankenkrise ist nicht in<br />
Sicht.<br />
Grosses Kundennetz in Lateinamerika<br />
Robert R. ist Senior Kundenberater mit<br />
langjähriger Erfahrung. Er hat in Süddeutschland<br />
eine Ausbildung bei einer<br />
Grossbank absolviert. Nach seinen ersten<br />
neun Berufsjahren bei der gleichen Bank<br />
wechselte er zu einem Spezialinstitut für<br />
Lateinamerika, für das er 19 Jahre tätig<br />
war, davon viele Jahre in Südamerika. Robert<br />
R. baute sich dort ein Kundennetz auf.<br />
Anfang 2007 kam er als Client Advisor<br />
Externe Vermögensverwaltung zu einer<br />
<strong>Schweiz</strong>er Grossbank, bei der er südamerikanische<br />
Kunden betreute. Doch bald<br />
brach die Bankenkrise aus, und viele An-<br />
Lange war das Leben des Bankers Robert<br />
R.* in Ordnung. Er hatte spannende<br />
Jobs, verdiente gut und freute sich<br />
über einen abwechslungsreichen Alltag.<br />
Er arbeitete viel, aber das passte ihm, denn<br />
die Stelle war herausfordernd. Zudem begegnete<br />
er interessanten Menschen.<br />
Dann verlor er innerhalb kurzer Zeit<br />
zweimal den Job. Seit gut einem Jahr ist<br />
der 53-Jährige arbeitslos. Er hat sich auf<br />
Dutzende von Stellen beworben, bei Banken<br />
und anderen Firmen. Bis jetzt ohne<br />
Erfolg. «Ich hätte mir nie vorstellen können,<br />
wie schwierig das ist.»<br />
Robert R. gehört zu den Hunderten<br />
von Bankangestellten, die in den letzten<br />
Jahren ihre Arbeit verloren haben. Die Erträge<br />
der Geldinstitute sind eingebrochen,<br />
Restrukturierungen und Sparmassnahgestellte<br />
verloren ihre Stelle. «Die Verunsicherung<br />
war gross», erinnert sich Robert<br />
R. «In unserem Bereich mussten 35<br />
Prozent der Belegschaft über die Klinge<br />
springen.» Vor diesem Hintergrund kam<br />
ihm ein Angebot der anderen Grossbankengruppe<br />
gelegen. «Ich wusste nicht,<br />
wann es mich treffen würde.»<br />
Die Stelle bei seinem neuen Arbeitgeber<br />
war vielversprechend. Er sollte in Südamerika<br />
vermögende Kunden betreuen.<br />
Robert R. unterschrieb einen Businessplan.<br />
Die Vorgaben: Er sollte Kundeneinlagen<br />
von 100 Millionen Dollar übernehmen<br />
und diese innerhalb von drei Jahren<br />
verdoppeln. Im ersten Jahr plus 25 Millionen,<br />
im zweiten 35 und im dritten 40. Das<br />
schien ihm ein realistisches Ziel, auch<br />
wenn es nicht mehr so einfach war wie in<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
13<br />
früheren Jahren, Geld von Südamerikanern<br />
im Ausland anzulegen. Man hatte<br />
sich wirtschaftlich in der Region erholt<br />
und die Inflation im Griff. Die Kunden investierten<br />
ihr Geld daher wieder vermehrt<br />
im eigenen Land. Dennoch war Robert R.<br />
zuversichtlich, weil er mit dem dortigen<br />
Markt vertraut war und über ein grosses<br />
Netz von Kontakten verfügte.<br />
Das Reiseverbot<br />
Wichtig in diesem Geschäft ist, dass man<br />
die Kunden vor Ort besuchen darf. «In<br />
diesem hochdotierten Business mit Portfolios<br />
von zum Teil mehreren Millionen<br />
Dollar verlangen die Anleger Präsenz. Sie<br />
wollen ihren Berater regelmässig sehen,<br />
damit sie ihre Anliegen auch persönlich<br />
besprechen können.» Aber genau das war<br />
plötzlich nicht mehr möglich. Kurz bevor<br />
Robert R. seine Stelle angetreten hatte,<br />
verhängte die Bank ein Reiseverbot. Die<br />
Mitarbeitenden durften das Land nicht<br />
besuchen, weil man befürchten musste,<br />
festgenommen zu werden. Für ihn eine<br />
Katastrophe: «Ich konnte nicht wirklich<br />
arbeiten.»<br />
Die Bank hob das Reiseverbot nach<br />
sieben Monaten auf und Robert R. konnte<br />
seine Kunden endlich aufsuchen. Doch<br />
als er in die <strong>Schweiz</strong> zurückkehrte, eröffnete<br />
man ihm, dass die Bank nicht mehr<br />
an die Realisierung des Business Plans<br />
glaube. Dies bedeutete für Robert R. die<br />
völlig überraschende Kündigung. Er bat<br />
seine Vorgesetzten noch um etwas Zeit,<br />
zumal er einige Kontoeröffnungen vorweisen<br />
konnte. Vergebens, der Entscheid<br />
war unumstösslich. «Das Problem war<br />
nicht, dass ich schlecht performte, sondern<br />
dass das Institut zur Jahreshälfte<br />
weit hinter seinen eigenen finanziellen<br />
Vorgaben lag und sich somit enormem<br />
Zahlendruck seitens des Mutterhauses<br />
ausgesetzt sah. Die Verantwortlichen<br />
mussten mit irgendwelchen Sparmassnahmen<br />
darauf reagieren.»<br />
Unter Erfahrung abhaken<br />
Die Entlassung war für Robert R. ein harter<br />
Schlag und belastete ihn stark. «Ich<br />
konnte nicht glauben, dass so mit einem<br />
umgesprungen wird.» Er überlegte, ob er<br />
sich gegen den Entscheid zur Wehr setzen<br />
sollte. Aber die von ihm konsultierten Anwälte<br />
sagten: «Nichts zu machen. Haken<br />
Sie es unter Erfahrung ab und konzentrieren<br />
Sie Ihre Energie auf die Neuorientierung.»<br />
Robert R. fand bereits wenige Monate<br />
später eine Stelle bei der grössten ausländischen<br />
Privatbank in Zürich. Ein Glücksfall<br />
für ihn. Er hatte eine herausfordernde<br />
Tätigkeit und traf auf ein tolles Team. «Ich<br />
fühlte mich richtig gut.» Nach 13 Monaten<br />
fiel er einer Restrukturierungsmassnahme<br />
zum Opfer.<br />
Das war nicht einmal überraschend.<br />
Stellenabbau im grossen Stil war in der<br />
Branche unterdessen an der Tagesordnung.<br />
Auch beim Arbeitgeber von Robert<br />
R. wurden ständig Mitarbeiter entlassen.<br />
Angst machte sich breit, die Angestellten<br />
waren zunehmend verunsichert, denn<br />
was sie sahen, war unschön: Jeden Monat<br />
verloren im Schnitt allein drei bis vier Kaderleute<br />
ihren Job. Robert R. traf es im<br />
März 2012.<br />
Kündigung und Wertschätzung<br />
Bemerkenswert war das Vorgehen seines<br />
Vorgesetzten. Sie trafen sich einige Tage<br />
vor der Kündigung, um eine bevorstehende<br />
Geschäftsreise von Robert R. nach<br />
Südamerika zu besprechen. Ihm fiel lediglich<br />
auf, dass sein Chef im Gegensatz<br />
zu früheren Besprechungen alles minutiös<br />
mitnotierte, zum Beispiel die Namen<br />
und Kontaktdaten von Kunden. «Das<br />
machte mich stutzig, aber ich dachte<br />
nicht an eine Kündigung.» Als er dann erneut<br />
vom Vorgesetzten zum Gespräch bestellt<br />
wurde und am Tisch auch eine Vertreterin<br />
der Personalabteilung sass, war<br />
für ihn klar: «Nun bin ich an der Reihe.»<br />
Normalerweise müssen Bankangestellte<br />
bei einer Entlassung unter Aufsicht<br />
sofort ihr Büro räumen und das Haus verlassen.<br />
Die Banken stellen so sicher, dass<br />
der gekündigte Angestellte keine sensiblen<br />
Daten mitnimmt. Robert R. hatte es<br />
da besser. «Mein Chef, zu dem ich ein gutes<br />
Verhältnis hatte, sagte: ‹Robert, du<br />
kannst nun hochgehen und in Ruhe deinen<br />
Arbeitsplatz räumen und wenn du<br />
willst, kannst du auch morgen noch einmal<br />
kommen.› Und er fügte an: ‹Das ist<br />
ein grosses Vertrauen, das wir dir entgegenbringen,<br />
ein Zeichen unserer Wertschätzung.›»<br />
Robert R. erzählt das ganz ruhig, ein<br />
wenig nachdenklich, aber nie verbittert.<br />
Manchmal lächelt er, wie einer über eine<br />
etwas unglaubliche Geschichte lächelt.<br />
«Ja», sagt er, «Das war tatsächlich ein Zeichen<br />
der Wertschätzung.» Seinem früheren<br />
Chef gegenüber hegt er keinen Groll.<br />
Er mochte ihn und er sah, dass dieser<br />
auch nichts gegen seine Entlassung tun<br />
konnte. «Er hat mir im Gespräch gesagt,<br />
dass er mir nicht gekündigt hätte, wenn<br />
es alleine nach ihm gegangen wäre. Er<br />
konnte nicht anders, das habe ich ihm abgenommen.<br />
Und der Funken Menschlichkeit<br />
in dieser schweren Stunde hat immerhin<br />
gut getan.» Was Robert R. erlebt hat, ist<br />
in der Branche üblich. Der Kostendruck ist<br />
enorm, durch Entlassungen im grossen<br />
Stil wird gespart. Die Banken ersetzen<br />
teure erfahrene Leute allenfalls durch kostengünstigere<br />
Junge. Interne Restrukturierung<br />
reicht als Begründung für eine<br />
Entlassung. «Die Order kommt von oben,<br />
und das wird dann ausgeführt. Die meisten<br />
Vorgesetzten haben keine Zivilcourage,<br />
sich für ihre Mitarbeitenden einzusetzen.»<br />
Der Banker blickt auf eine über 30-jährige<br />
Laufbahn zurück. Er ist in mehreren<br />
Bereichen bestens qualifiziert, hat Erfahrungen<br />
im Projektmanagement und beherrscht<br />
verschiedene Fremdsprachen.<br />
Und doch ist es für ihn schwierig, eine<br />
Stelle zu finden. Das Problem ist sein<br />
Alter. Firmen stellen offenbar ungern erfahrene<br />
Berufsleute ein.<br />
Last und Zuversicht<br />
Aber er lässt sich nicht entmutigen, steckt<br />
den Kopf nicht in den Sand, wie er sagt,<br />
sondern ist trotz der Absagen zuversichtlich.<br />
Auch weil er weiss, dass er viel zu<br />
bieten hat und flexibel ist. Und doch lastet<br />
die Arbeitslosigkeit schwer, psychisch<br />
und finanziell. Während der halbjährigen<br />
Kündigungsfrist hatte Robert R. den<br />
vollen Lohn, seit sechs Monaten muss er<br />
von dem deutlich tieferen Arbeitslosengeld<br />
leben, mit dem er unter anderem<br />
die Ausbildung seiner erwachsenen Kinder<br />
mitfinanziert. Am liebsten würde Robert<br />
R. einen Job in einem ganz anderen<br />
Arbeitsfeld finden, denn er glaubt nicht,<br />
dass sich die Situation bei den Banken in<br />
den nächsten Jahren verbessern wird.<br />
Und vor allem möchte er sich nicht noch<br />
einmal dem unwürdigen Umgang aussetzen,<br />
wie er es zweimal erlebt hat. Er sagt:<br />
«Man kommt sich vor wie ein Spielzeug,<br />
mit dem sich ein verwöhntes Kind eine<br />
Zeitlang beschäftigt, und es dann, wenn<br />
es das Interesse daran verliert, einfach<br />
weglegt.»<br />
* Name der Redaktion bekannt.<br />
Rolf Murbach ist <strong>Context</strong>-Redaktor.<br />
rolf.murbach@kvschweiz.ch<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
14<br />
Monatsinterview<br />
«Arbeit befriedigt viele Motive»<br />
Arbeitszufriedenheit Wie könnten die Gewinne aus der Rationalisierung besser verteilt<br />
werden? Was bringt ein bedingungsloses Grundeinkommen? Mit solchen Fragen befasst sich<br />
der ETH-Professor Theo Wehner. Er weiss auch, weshalb Wertschätzung viele Menschen<br />
stärker motiviert als etwas mehr Geld auf dem Konto. Interview Jürg Zulliger / Foto Sabine Rock<br />
<strong>Context</strong>: Herr Professor Wehner, alle<br />
Menschen, die berufstätig sind, wissen<br />
Geschichten von guten und weniger<br />
guten Vorgesetzten zu erzählen. Was<br />
ist Ihre Meinung als Wissenschaftler?<br />
Werden die Chefs und Chefinnen immer<br />
besser?<br />
Theo Wehner: Für diese Frage sind die<br />
Kategorien gut oder schlecht gar nicht<br />
passend. Das Thema hat sich insofern verändert,<br />
als man heute weder nach den<br />
Führungseigenschaften noch nach der<br />
Führungspersönlichkeit sucht. Führung<br />
hängt von der konkreten Situation ab und<br />
ist als Interaktion zu sehen; auch wenn es<br />
dabei eine charismatische Führungsperson<br />
leichter hat.<br />
Was heisst für Sie Charisma?<br />
Nicht nur Quartalsziele im Auge haben,<br />
Begeisterung zeigen, Hingabe! Eine<br />
solche Führungsperson hat Ausstrahlung,<br />
zeigt Präsenz, Engagement und vermittelt<br />
im Idealfall natürlich auch eine Vision.<br />
Eine solche Persönlichkeit lässt es nicht<br />
dabei bewenden, im klassischen Sinn zu<br />
analysieren, zu planen, zu delegieren und<br />
schliesslich zu kontrollieren. Führung ist<br />
heute vielmehr Coaching respektive Persönlichkeitsentwicklung<br />
der Mitarbeitenden.<br />
Was beinhaltet Coaching konkret?<br />
Die Führungsperson überlegt sich<br />
zum Beispiel, in welche Richtung sich die<br />
Mitarbeitenden entwickeln können, in<br />
welche Richtung sie das Team begleiten<br />
könnte. Das ist also etwas anderes, als<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
Der 64-jährige Theo Wehner ist seit Oktober 1997 ordentlicher<br />
Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie am Zentrum für<br />
Organisations- und Arbeitswissenschaften (ZOA) der ETH Zürich.<br />
Er machte ursprünglich eine kaufmännische Ausbildung, arbeitete im<br />
Bankbereich und absolvierte danach die Matura. Er studierte an<br />
der Universität Münster Psychologie und Soziologie. Vor seiner Berufung<br />
an die ETH Zürich war er Professor für Arbeitspsychologie an<br />
der Technischen Universität Hamburg-Harburg.<br />
15<br />
Menschen wie Figuren auf dem Schachbrett<br />
hin- und herzuschieben.<br />
Wie gut sind die Vorgesetzten heute<br />
für ihre Aufgabe geschult?<br />
Noch vor 20 Jahren erwarteten viele<br />
Firmen als Voraussetzung das nötige<br />
fachliche und methodische Wissen. Sozialkompetenz<br />
hatte man, oder eben nicht.<br />
Heute gehen die Ansprüche schon weiter,<br />
Fähigkeiten im Umgang mit Menschen<br />
werden höher gewichtet. Einen klassischen<br />
Weg oder gar ein Studium in Richtung<br />
Führung gibt es heute aber nach wie<br />
vor nicht. Es gleicht eher einem Puzzle<br />
ohne Vorlage, mit verschiedenen Elementen,<br />
internen Ausbildungen und Kursen.<br />
Gerade jüngeren Leuten empfehle ich,<br />
nicht nur an den vertikalen Aufstieg, sondern<br />
auch an den horizontalen zu denken.<br />
Wer in der Berufswelt zunächst unterschiedliche<br />
Fachgebiete kennenlernt und<br />
sich unterschiedlichen Aufgaben stellt,<br />
kann sich weiterentwickeln.<br />
Wie sehen Sie die heutigen Führungsprogramme<br />
aus wissenschaftlicher Sicht?<br />
Wir wundern uns manchmal, warum<br />
bestimmte Inhalte vorkommen oder auch<br />
nicht. Für mich ist es nicht nachvollziehbar,<br />
wenn – wie allzu häufig beobachtet –<br />
zum Konfliktmanagement nichts vermittelt<br />
wird: Eine Führungsperson muss<br />
doch in der Lage sein, bereits latente Konflikte<br />
zu erkennen und offene Konflikte zu<br />
bearbeiten – vom Lösen eines Konflikts<br />
mal ganz abgesehen!<br />
Gibt es immer noch Firmen respektive<br />
Führungsperson, die einen autoritären<br />
Stil pflegen?<br />
Ja, es gibt noch bevormundendes<br />
Führungsverhalten und absolutistische<br />
Elemente im Auftreten mancher Organisationen.<br />
Ausgerechnet wenn ein Betrieb<br />
unter Kosten- und Rationalisierungsdruck<br />
steht, finden sich immer noch Fälle,<br />
bei denen die verantwortlichen Personen<br />
autoritär und zusätzlich auch noch emotionslos<br />
führen. Ein partizipativer, ko-<br />
operativer Führungsstil wäre hier zielführender<br />
und ist noch längst nicht die<br />
Regel. Wer die Biografie von Steve Jobs<br />
gelesen hat oder das dazugehörige Buch<br />
«Inside Apple» kennt, weiss, wovon ich<br />
rede.<br />
Was motiviert die Menschen im Betrieb<br />
und spornt sie zu guten Leistungen an?<br />
Wir gehen davon aus, dass Menschen<br />
grundsätzlich motiviert sind. Hinter jeder<br />
Handlung steckt ja Motivation, die nicht<br />
einmal bewusst sein muss. Wir unterscheiden<br />
Motivationen, die von innen<br />
und solche, die von aussen kommen.<br />
Funktioniert in unserer Arbeitswelt auch<br />
die intrinsische, also die Motivation von<br />
innen heraus?<br />
Das ist natürlich nicht immer möglich.<br />
Manchmal führen Situationen zu Frustrationen<br />
und sind alles andere als intrinsisch<br />
motivierend. Wenn ich im Detailhandel<br />
an der Kasse arbeite, die Kollegin<br />
krank ist und schon alle Kunden wegen<br />
der langen Warteschlange reklamieren,<br />
macht das sicher keinen Spass. Erst recht<br />
nicht, wenn die Kassiererin trotz allem<br />
immer schön lächeln und jedem Kunden<br />
noch einen erfolgreichen Tag und was<br />
sonst noch alles wünschen muss.<br />
Welche Ansprüche spielen<br />
sonst noch eine Rolle?<br />
Arbeit befriedigt viele Motive, etwa<br />
Neugier, lernen wollen, Karriere, soziale<br />
Kontakte.<br />
Wie motivierend ist der Lohn?<br />
Ein gutes Einkommen steht unter den<br />
Wünschen nach wie vor sehr weit oben.<br />
Umgekehrt ist aber der Lohn meist kein<br />
massgeblicher Faktor für Unzufriedenheit.<br />
Nehmen wir als Beispiel berufstätige<br />
Frauen, die in unserer Gesellschaft immer<br />
noch oft für gleiche Arbeit bis zu<br />
20 Prozent weniger als männliche Kollegen<br />
verdienen. Frauen sind aber keineswegs<br />
weniger motiviert als Männer. Lohn<br />
ist sicher wichtig als Antriebsfaktor, weil<br />
Geld unsere Existenz sichert. Wir wissen<br />
«Die Frage nach dem Sinn hat in allen westlichen<br />
Ländern eine zunehmende Bedeutung.»<br />
aber auch, dass zum Beispiel soziale,<br />
fachliche und soziale Anerkennung für<br />
die Arbeitszufriedenheit wichtiger sind<br />
als ein höherer Lohn.<br />
Welches Gewicht hat der Sinn, der in<br />
der Arbeit erkennbar ist?<br />
Die Frage nach dem Sinn hat in allen<br />
westlichen Ländern eine zunehmende<br />
Bedeutung. Nur gelingt es anscheinend<br />
immer weniger, in den Betrieben Sinn generierende<br />
Aufgaben anzubieten. Jedenfalls<br />
ist aus gross angelegten Befragungen<br />
bekannt, dass sehr viele Menschen heute<br />
auf Lohn und Status verzichten würden,<br />
wenn sie dafür einen sinnvolleren Job bekämen.<br />
In der <strong>Schweiz</strong> sind es heute gut<br />
zwei Drittel, die so denken. Das gilt übrigens<br />
analog auch für Leute im Management.<br />
Weshalb haben wir denn nicht mehr<br />
Aussteigerinnen und Aussteiger?<br />
Der Konformitätsdruck in unserer<br />
Gesellschaft ist einfach sehr hoch. Aussteiger<br />
geraten in der Arbeits- und Leistungsgesellschaft<br />
an den Rand. Das Risiko,<br />
später den Wiedereinstieg nicht<br />
mehr zu schaffen, ist ebenfalls sehr gross.<br />
In vielen Firmen folgt heute eine<br />
Umstrukturierung nach der anderen.<br />
Was sind No-Gos bei Veränderungen?<br />
Die Kosten der organisationalen Umstrukturierungen,<br />
zu Gunsten von mehr<br />
Flexibilität für Kunden und andere Stakeholder,<br />
tragen heute oft die Arbeitnehmenden.<br />
Veränderungen sind aber Zu-<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
16<br />
Monatsinterview<br />
mutungen und es kommt zum Beispiel<br />
darauf an, dass zu Beginn eines Changeprozesses<br />
auch die systemerhaltenden<br />
Kräfte wahrgenommen und diese Personen<br />
ebenfalls mitgenommen werden und<br />
nach Umstrukturierungen Phasen der<br />
Konsolidierung folgen. Wenn der Veränderung<br />
gleich die schon wieder alles verändernde<br />
Veränderung folgt, ist es völlig<br />
klar, dass die Leute bald veränderungsresistent<br />
sind.<br />
Gibt es positive Beispiele im Umgang<br />
mit Veränderungen?<br />
In vielen KMU gelingt dieser Prozess<br />
besser, weil eine grössere Nähe zwischen<br />
Management, Führungskräften und Mitarbeitenden<br />
gegeben ist. In Konzernen<br />
läuft es hingegen oft so, dass der Changeprozess<br />
weit oben beschlossen wird und<br />
dann in allen Standorten möglichst gehorsam<br />
umgesetzt werden soll. Da ist wenig<br />
bis gar keine Partizipation möglich,<br />
da werden systemerhaltende Gedanken<br />
oder Bedenken ignoriert.<br />
Die Anzahl psychischer Erkrankungen<br />
in westlichen Ländern nimmt zu.<br />
Macht die Arbeitswelt häufiger krank?<br />
Arbeit kann krank machen, Arbeitslosigkeit<br />
ebenfalls. Wir fragen uns heute<br />
aber eher, was gesunde Arbeitnehmende<br />
gesund erhält. Wenn sie mehr Entscheidungs-<br />
und Handlungsspielraum haben,<br />
wirkt sich dies positiv aus. Wer sich über<br />
seine Tätigkeit im engeren Sinn hinaus<br />
engagieren kann, erfreut sich einer besseren<br />
Gesundheit. Eine ganzheitliche, abwechslungsreiche<br />
Tätigkeit ist ohne Zweifel<br />
besser als stark zerstückelte Prozesse<br />
– wenn also immer die gleiche Person die<br />
Regale im Laden einräumt.<br />
Ein anderes Thema ist die Verdichtung<br />
und der Zeitdruck. In vielen Betrieben<br />
gehören Hektik und viele Überstunden<br />
zum Alltag. Was ist dagegen zu tun?<br />
Der Rationalisierungsdruck ist tatsächlich<br />
sehr hoch. Die gleiche Wirtschaftsleistung,<br />
die wir heute erbringen,<br />
wurde vor 30 Jahren mit doppelt so viel<br />
Personal bewältigt. Zwar nicht in der<br />
<strong>Schweiz</strong>, aber in anderen Ländern mit 50<br />
oder 60 Prozent Jugendarbeitslosigkeit<br />
gibt es aufgrund der technischen und organisatorischen<br />
Fortschritte ganz einfach<br />
nicht genug bezahlbare Tätigkeiten.<br />
Was ist Ihr Vorschlag?<br />
Die Verteilung der Arbeit auf mehr<br />
Personal ist aufgrund der Lohnnebenkosten<br />
immer noch teuer und muss dennoch<br />
angepackt werden. Hierzu braucht es<br />
viele kreative Ideen, aus allen Teilen der<br />
Gesellschaft und nicht nur aus der Arbeitspsychologie,<br />
der Gewerkschaft oder<br />
einem Think Tank! Wir könnten individuelle<br />
Zeitkonti einführen. Ein Mitarbeiter<br />
hätte zum Beispiel ein Soll von 1 500 Arbeitsstunden<br />
pro Jahr, und er würde sich<br />
mit seiner Familie, seinen Arbeitskollegen<br />
und den Vorgesetzten verständigen,<br />
wann sie über die Zeit verteilt geleistet<br />
werden.<br />
Viele Leute schliessen heute Teilzeitverträge<br />
ab, arbeiten dann aber dennoch<br />
zu hundert Prozent. Was sagen Sie als<br />
Arbeitspsychologe dazu?<br />
Das heisst ja, dass die Menschen auf<br />
Lohn verzichten und sich einen Gewinn<br />
an Zeit versprechen. Wenn sie diese Zeit<br />
dann doch nicht bekommen, sehe ich dies<br />
für die Psyche als sehr frustrierend an. Es<br />
geht darum, die Gewinne aus der Rationalisierung<br />
besser und fantasievoller als<br />
bisher zu verteilen. Dabei denke ich auch<br />
an die Ferieninitiative, über die letztes<br />
Jahr abgestimmt wurde. Weil sie politisch<br />
keine Mehrheit fand, sage ich im Scherz:<br />
Die <strong>Schweiz</strong>erinnen und <strong>Schweiz</strong>er fühlen<br />
sich anscheinend von mehr Ferien bedroht.<br />
Aber dahinter verbirgt sich etwas anderes.<br />
Anstelle von mehr Ferien würde es eine andere,<br />
eine moderne Variante erfordern. Die<br />
Einführung der erwähnten Zeitkonti wäre<br />
ein Schritt in diese Richtung.<br />
Apropos Politik – was sagen Sie zur<br />
1:12-Initiative, die die Topsaläre in den<br />
Unternehmen limitieren würde?<br />
Das Ungerechtigkeitsempfinden ist<br />
offensichtlich stark gestiegen. Das zeigt ja<br />
auch die Annahme der Abzockerinitiative,<br />
das zeigen die anderen Initiativen,<br />
die das Wirtschaftsleben betreffen. Wir<br />
müssen diese Probleme aber vertiefter<br />
diskutieren und nicht gleich ein für alle<br />
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17<br />
Mal lösen wollen. Es ist nicht schlüssig,<br />
weshalb gerade das Verhältnis 1:12 exakt<br />
«richtig» sein sollte. Die Ziele der 1:12-Initiative<br />
sind zudem schon heute in vielen<br />
Betrieben umgesetzt. Es stellt sich also<br />
vor allem die Frage, weshalb es in bestimmten<br />
Unternehmen und Konzernen<br />
diese Ausreisser mit sehr hohen Vergütungen<br />
gibt.<br />
Eine andere Volksinitiative verlangt<br />
ein bedingungsloses Grundeinkommen.<br />
Was sagen Sie zu dieser Idee?<br />
Für diese Initiative spricht, dass sie<br />
unser Denken, unser Nachdenken über<br />
die Arbeitsgesellschaft am radikalsten<br />
herausfordert! Die Entflechtung von Arbeit<br />
und Einkommen sehe ich als sehr bedeutenden<br />
Denkimpuls für unsere Gesellschaft.<br />
Dabei ist auch hier wichtig,<br />
dass wir den Vorschlag nicht als Lösung<br />
aller derzeitigen Probleme beurteilen,<br />
sondern bei uns anfangen zu überlegen,<br />
was wir dann für Möglichkeiten hätten.<br />
Gemäss einer neuen Studie von uns wären<br />
sowohl Befürworter als auch Gegner<br />
des bedingungslosen Grundeinkommens<br />
bereit, ihr derzeitiges Arbeitspensum zu<br />
reduzieren. Keiner Erwerbsarbeit mehr<br />
nachgehen würden lediglich 7 Prozent<br />
der Befürworter, aber 14 Prozent der<br />
Nicht-Befürworter! Mehr «Eigenarbeit»,<br />
also zum Beispiel die unentgeltliche Arbeit<br />
zu Hause, hingegen würden wiederum<br />
mehr als 80 Prozent in beiden<br />
Gruppen erledigen, wenn sie ein Grundeinkommen<br />
hätten. Daraus schliesse ich,<br />
dass sich Gegner und Befürworter gar<br />
nicht so radikal unterscheiden, wie es<br />
häufig dargestellt wird.<br />
Was würde sich noch ändern?<br />
Unser System heute hat zum Beispiel<br />
zur Folge, dass die Menschen mehr Geld<br />
durch Arbeit verdienen, als wenn sie ihre<br />
eigenen betagten Eltern pflegen. De facto<br />
leisten dann Osteuropäerinnen in den<br />
westlichen Ländern Pflegeleistungen für<br />
ältere Menschen. Das ist zwar durchaus<br />
rational, aber auf einem anderen Blatt<br />
steht, ob das für unsere Gesellschaft tatsächlich<br />
gut ist. Hätten wir ein bedingungsloses<br />
Grundeinkommen, würden<br />
Menschen die ihnen nahe stehenden Verwandten<br />
unter Umständen selbst pflegen.<br />
Umgekehrt hätte eine solche gesellschaftliche<br />
Innovation zur Folge, dass bestimmte<br />
bisher schlecht bezahlte Jobs<br />
nicht mehr ohne weiteres gemacht würden.<br />
Wer möchte den Müll wegräumen,<br />
wenn es für alle ein bedingungsloses<br />
Grundeinkommen gibt? Dabei wissen<br />
wir, dass manche Leute durchaus bereit<br />
sind, solche Jobs zu übernehmen. Sei es,<br />
weil sie diese selbst als notwendig erachten,<br />
oder sei es, weil sie gut bezahlt sind<br />
und genügend Wertschätzung erfahren.<br />
Was bedeutet Ihnen persönlich Arbeit?<br />
Als Hochschullehrer, zumal an der<br />
ETH, habe ich eine sehr privilegierte Stellung<br />
inne. Ich trenne heute gar nicht<br />
mehr zwischen Arbeit und Freizeit. Im<br />
Urlaub kann ich mich der Arbeit widmen<br />
und es kann dennoch ein wunderbarer<br />
Ferientag gewesen sein. Und manchmal<br />
kommt mir ein Vorlesungstag oder eine<br />
Arbeitsbesprechung mit meinen Doktorierenden<br />
wie ein entspannender Urlaub<br />
vor, weil sich die Studierenden sehr engagiert<br />
einbringen und präsent sind: Denken<br />
ist eben lustbetont!<br />
Wer sind Ihre Lieblingsphilosophen?<br />
Ganz viele. Besonders wichtig ist mir<br />
zum Beispiel Ernst Bloch und sein «Prinzip<br />
Hoffnung». Bloch zeigt, dass der<br />
Mensch zum Hoffen verurteilt ist. Sein<br />
Satz «denken heisst überschreiten», der<br />
auf seinem Grabstein steht, ist elementar<br />
psychologisch. Wenn wir über ein Problem<br />
nachdenken – auch über eine Volksinitiative<br />
– so lösen wir mehr als das zugrunde<br />
liegende Problem. Wir überschreiten<br />
den Problemraum!<br />
Jürg Zulliger ist freier Journalist in Zürich.<br />
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18<br />
Dossier Zeit<br />
Nur die Zeit bleibt<br />
Wir leben in der Zeit, und sie beschäftigt uns.<br />
Wie Menschen die Zeit erleben, und was sie darüber denken.<br />
Text Rolf Murbach / Fotos Reto Schlatter<br />
Ich bin seit 18 700 Tagen auf der Welt. Mir bleiben, wenn<br />
es gut läuft, noch 14 000. Das ist nicht sehr viel. Oder doch?<br />
Die Zeit ist schwer zu fassen. Was ist die Zeit?<br />
Die Zeit rennt uns davon, heisst es. Aber wir sind es, die rennen.<br />
Die Zeit zerrinnt. Salvador Dalì hat das gemalt: eine zerdehnte<br />
Uhr, die über einem Ast hängt und wegfliesst. Die Zeit<br />
betrifft uns alle. Wir sprechen über sie, wir haben keine Zeit oder<br />
sind zeitknapp, und etwas ist zeitlos. Wir tragen Uhren und sind<br />
pünktlich. Nicht überall ist das so. Wie unterschiedlich interpretieren<br />
Menschen doch die Zeit. Südamerikaner, so hört man,<br />
kommen gerne zu spät, eine Stunde, zwei Stunden. Aber das<br />
macht nichts, das ist normal. Haben sie eine andere Vorstellung<br />
von der Zeit? Zeit ist immer auch, was wir aus ihr machen. Wie<br />
wir unseren Alltag gestalten.<br />
Zeitsklaven. Wir rennen, wir eilen, wir hetzen. Im Sport und<br />
bei der Arbeit messen wir die Zeit. Arbeitszeiten bestimmen<br />
unseren Alltag, von acht bis zwölf, von eins bis fünf und oft bis<br />
in die Nacht. Viele finden das unnatürlich, weil es nicht unserem<br />
Rhythmus entspricht.<br />
Manchmal vergessen wir die Zeit, wenn wir eins sind mit<br />
dem, was wir tun, wenn wir in eine Tätigkeit versunken sind<br />
und alles fliesst. Wir denken dann weder an gestern noch an<br />
morgen.<br />
Die Schriftsteller beschäftigen sich mit der Zeit. Sie wollen<br />
sie festhalten oder sie gar wiederfinden, wie Proust in seiner «Recherche<br />
du temps perdu». Aber es ist nicht möglich. Über das<br />
Fortschreiten der Zeit sind wir ratlos.<br />
Es kann uns nicht schnell genug gehen. Speed Dating, Speed<br />
Coaching. Wir sind auf Effizienz getrimmt und Multitasking, das<br />
uns nichts bringt. Unsere Arbeitswelt befindet sich im Temporausch,<br />
und nur manchmal fragen wir uns, ob wir auf dem richtigen<br />
Weg sind. Dann lesen wir vielleicht von Stan Nadolny «Die<br />
Entdeckung der Langsamkeit». Und wir sprechen wieder von<br />
Achtsamkeit. Dann nämlich, wenn wir nur noch durch das Leben<br />
rasen, krank werden und feststellen: Bei diesem Tempo verpassen<br />
wir zu viel.<br />
Nicht alles verplant<br />
Wie gehen Menschen mit der Zeit um, was bedeutet Zeit für sie?<br />
Wir haben einige befragt. Lukas Murer studiert an der Hochschule<br />
für Technik Rapperswil (HSR), arbeitet in einem 30-Prozent-Pensum<br />
als Software-Entwickler und bildet sich an der<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
19<br />
Wir rennen, wir eilen, wir hetzen.<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
20<br />
Dossier Zeit<br />
Hochschule der Künste in Zürich berufsbegleitend zum Organisten<br />
aus. Daneben ist er bei den Pfadfindern engagiert. Ein<br />
volles Programm für den 22-Jährigen. Und doch wirkt Lukas Murer<br />
nicht gehetzt. Offenbar gelingt es ihm, all dies unter einen<br />
Hut zu bringen. «Entscheidend ist mein <strong>Zeitmanagement</strong>», sagt<br />
er. «Ich teile mir die Zeit genau ein. So übe ich zum Beispiel zwei<br />
Stunden, danach arbeite ich für das Studium.» Ein Vorteil für<br />
ihn sei, dass er im Gestalten seiner Zeit in Ausbildung und Job<br />
relativ grosse Freiheit habe. Lukas Murer besucht nicht alle Vorlesungen,<br />
erarbeitet sich den Stoff zu<br />
Hause und programmiert, wenn es<br />
ihm danach ist, auch mal am Abend<br />
fürs Geschäft. Wichtig ist ihm, dass er<br />
nicht jede Stunde verplant. «Ich halte<br />
mir bewusst einen, zwei Abende frei, an denen ich mir nichts<br />
vornehme. Das gibt Raum; ich kann in dieser Zeit machen, was<br />
ich will und habe so nicht das Gefühl, völlig ausgebucht zu sein.»<br />
Der HSR-Student trägt alle seine Termine in die Agenda ein.<br />
Dies kommt für ihn einem Ritual gleich. Er überlegt sich, was<br />
wie viel Zeit beansprucht, behält so die Übersicht und verinnerlicht<br />
sein Programm. «Wenn ich alles eingetragen habe, muss<br />
ich die Agenda kaum mehr konsultieren. Das Gefühl, mit zu vielen<br />
Aktivitäten zugedeckt zu sein, löst sich auf. Entscheidend ist<br />
für ihn auch, dass er eines nach dem anderen tut und beim einen<br />
gedanklich nicht schon beim nächsten ist. Besonders gut<br />
gelingt ihm das, wenn er musiziert. «Es gibt Stücke, bei denen<br />
«Ich halte mir bewusst ein, zwei<br />
Abende frei.» Lukas Murer<br />
sich mir ein meditativer Klangraum öffnet und die Zeit in meiner<br />
Wahrnehmung nicht mehr existiert. Ich kann dabei entspannen,<br />
obwohl ich mit einem Leistungsziel übe.»<br />
Entspannen lohnt sich<br />
Genau das gelingt vielen Menschen nicht: sich entspannen. Dabei<br />
wäre dies entscheidend für das längerfristige Wohlbefinden.<br />
Sie fühlen sich gehetzt, sind überladen mit Aufgaben und überfordert.<br />
Sie rennen der Zeit hinterher<br />
und machen die Erfahrung: Man hat<br />
zu wenig Zeit. Carla Weber, Psychologin<br />
beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, stellt dies zunehmend<br />
in ihren Beratungen fest.<br />
Viele Ratsuchende sind am Limit. «Der Druck in der Arbeitswelt<br />
hat zugenommen. Die Menschen geraten in Engpässe. Am Anfang<br />
kann man das noch mit <strong>Zeitmanagement</strong> auffangen. Auf<br />
die Dauer klappt es aber nicht, wenn man zu viele Aufgaben bewältigen<br />
muss.» Delegieren, Priorisieren, To-do-Listen, Dringlichkeit<br />
und Papierkorb sind die Zauberwörter.<br />
Gestresste lernen den Umgang mit der Zeit auch in Seminaren<br />
und lesen in einem der unzähligen Ratgeber darüber. All<br />
diese Tipps seien wertvoll, sagt Carla Weber. Aber oftmals<br />
müsste man in den Firmen strukturell etwas ändern, damit Mit-<br />
Weiter auf Seite 22.<br />
Ladenöffnungszeiten werden immer mehr liberalisiert.<br />
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22<br />
Dossier Zeit<br />
arbeitende nicht in Zeitnot geraten. Zudem seien viele Ratschläge<br />
gut gemeint, könnten aber nicht verwirklicht werden.<br />
«Ein Chef kann gut delegieren, nicht aber eine in der Hierarchie<br />
tief eingestufte Mitarbeiterin, weil sie niemanden hat, der sie<br />
entlastet.» Die Beraterin berichtet von Klienten, die zu <strong>Zeitmanagement</strong>kursen<br />
verdonnert wurden: «Das ist dann eine weitere<br />
Pflicht, die möglicherweise alles nur noch schlimmer macht.»<br />
Ähnlich sei es oft bei sportlichen Aktivitäten. Viele Menschen<br />
setzen sich mit übermässigem Sport selber unter Druck. «Eine<br />
an sich gute Sache wird zum Stress und ist daher kaum entspannend.»<br />
Carla Weber versucht in ihren Beratungen<br />
gemeinsam mit ihren Klienten<br />
herauszufinden, was ihnen guttut<br />
und wo sie entspannen können. «Es<br />
braucht Freizeit im wahrsten Sinne des Wortes. Die Menschen<br />
müssen sich einen Raum schaffen, wo sie wirklich frei sind und<br />
tun können, was sie wollen.»<br />
Auch Jörg Ochsenbein plädiert für einen bewussten Umgang<br />
mit der Zeit. Der Teamleiter beschäftigt sich schon lange mit<br />
dem Thema, hat viel gelesen darüber und coacht Menschen in<br />
Zeitfragen. Er rät, Zeit nicht nur zu managen, sondern sie intelligent<br />
zu nutzen. Daher spricht er statt von <strong>Zeitmanagement</strong> von<br />
Zeitintelligenz. Den eigenen Umgang mit der Zeit beobachtet er<br />
sehr genau und hat seine Arbeitsweise immer wieder optimiert.<br />
Als Prüfungsorganisator beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> muss er die verschiedenen<br />
Termine und Aktivitäten über eine längere Periode genau<br />
koordinieren. Früher hatte seine Arbeit etwas Hektisches, sagt<br />
er, heute sei er langsamer und überlegter unterwegs. Und doch<br />
sei er schneller, weil er systematisch und eben bewusst mit Zeit<br />
umgehe.<br />
Die Zeit gibt es nicht<br />
«Die Zeit, die Zeit» heisst der neue Roman von Martin Suter. Der<br />
21-jährige Sven Sprenger hat ihn vor kurzem gelesen. Ihn fasziniert,<br />
wie einer der kuriosen Protagonisten<br />
mit der Zeit umgeht und sagt: Es<br />
«Während der Woche hat mich die<br />
gibt sie nicht, die Zeit. Sie ist eine Illusion,<br />
und man muss nur Veränderun-<br />
Zeit im Griff.» Sven Sprenger<br />
gen rückgängig machen, um sich in der<br />
Vergangenheit wiederzufinden. Sven Sprenger ist von der Gedankenspielerei<br />
angetan. Was ist sie nun, diese Zeit? Wie zeigt<br />
sie sich? Im Berufsalltag erlebt er die Zeit als schnell und flüchtig.<br />
Er arbeitet in der Vermögensverwaltung einer Kantonalbank.<br />
Er kauft und verkauft Aktien. Das Geschäft ist hektisch, und die<br />
Tage sind kurz – obwohl er oft bis in den Abend hinein vor dem<br />
Computer sitzt. «Während der Woche hat mich die Zeit im Griff,<br />
am Wochenende ich sie», sagt er.<br />
Die Zeit erlebe er nicht immer gleich, meint Sven Sprenger.<br />
«Manchmal zieht sie sich in die Länge, dann wieder geht es sehr<br />
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context 5 – <strong>2013</strong>
schnell. Und vor allem im Rückblick ist alles anders.» Er erzählt<br />
von den langen Tagen in der Rekrutenschule, dem Warten, dem<br />
trägen Vorbeiziehen der Stunden. Und doch denkt er nun, wo er<br />
alles hinter sich hat: Es war eine kurze Zeit.<br />
Und wie sieht er die Zukunft? Wie wird die Zeit da sein? Als<br />
Kind und Jugendlicher liegt eine Unendlichkeit vor einem. Vieles<br />
ist sehr offen und ungewiss, und das Leben scheint endlos.<br />
Mit dem Fortschreiten der Jahre wird es konkreter und die Zeit<br />
anders wahrgenommen. Sven Sprenger sagt: «Ja, ich habe das<br />
Gefühl, die Zeit wird schnell vergehen bis 40, weil vieles mehr<br />
oder weniger bestimmt ist: das Bachelorstudium, der Master,<br />
den ich anhängen will, andere Weiterbildungen, die berufliche<br />
Laufbahn, Reisen, vielleicht eine Familie. Ich habe so viel Pläne<br />
für diese Zeit, das macht sie wohl schnell.»<br />
Oft fremdbestimmt<br />
Katja Seifried hat Familie. Die Mutter von dreijährigen Zwillingen,<br />
die sie gemeinsam mit ihrem Mann betreut, ist selbstständige<br />
Texterin und Dozentin an der Hochschule für Wirtschaft<br />
Zürich. «Seit ich Kinder habe, ist meine Zeit stark fremdbestimmt.<br />
Es braucht sehr viel Koordination, um alles zu vereinbaren»,<br />
sagt sie. Dies gelinge ihr auch, weil sie als Freelance ihre<br />
Zeit selber einteilen könne. Sie sei daher froh, habe sie keine fixen<br />
Arbeitszeiten. Und doch: Trotz Selbstbestimmung muss<br />
Katja Seifried genau planen. Die Kinder müssen pünktlich von<br />
der Krippe abgeholt, die Betreuungszeiten eingehalten und die<br />
Aufträge termingerecht erfüllt werden. «Irgendwie geht es<br />
immer, aber manchmal ächzt es im Gebälk.» Katja Seifried hat<br />
viel Energie und ist stresserprobt. Sie weiss aber auch, wie es sich<br />
anfühlt, wenn die Batterien leer sind, weil die Belastung durch<br />
Familie und Beruf das Erträgliche übersteigt. Sie hat gelernt,<br />
bewusst mit ihrer Zeit umzugehen. «Die ruhigeren Zeiten mit<br />
weniger Aufträgen geniesse ich unterdessen, ohne mir gleich<br />
etwas Neues aufzuladen. Vor allem habe ich gelernt, dabei kein<br />
schlechtes Gewissen zu haben.» Als Selbstständigerwerbende<br />
sei dies nicht immer einfach.<br />
Einfach da<br />
Was ist also die Zeit? Auf jeden Fall ist sie schwierig zu begreifen.<br />
Christina Ochsner Canak, Redaktorin und Inhaberin eines Geschäftes<br />
für türkisches Kunsthandwerk, sagt: «Zeit ist für mich<br />
ein abstraktes und gleichzeitig stark präsentes Mittel, um Ereignisse<br />
in ihrer Dauer zu messen und in ihrer Abfolge zu ordnen.<br />
Sie strukturiert mein Leben in Vergangenes und Gegenwärtiges<br />
und verspricht Zukünftiges. Zeit ist irgendwie einfach da und<br />
andererseits – vor allem durch die<br />
«Die Zeit ist allumfassend,<br />
ewiggültig und unerschöpflich.»<br />
Christina Ochsner<br />
Einteilung in Tag, Stunde, Minute,<br />
Sekunde – auch menschengemacht.<br />
Sie ist allumfassend, ewiggültig,<br />
unerschöpflich und gleichzeitig<br />
stresst sie uns durch ihr unerbittliches Zerrinnen oder ihr<br />
Stehenbleiben. Objektiv erfassbar und subjektiv erlebt.»<br />
Mit ihren zwei Jobs ist Christina Ochsner besonders gefordert,<br />
was das <strong>Zeitmanagement</strong> betrifft. Einerseits arbeitet sie als<br />
Angestellte und muss sich an Arbeitszeiten halten. Andererseits<br />
ist sie als Selbstständige sehr frei. Zu ihren zwei Zeitwelten<br />
sagt sie: «Im Büro fühle ich mich wegen unseres detaillierten<br />
Zeiterfassungssystems etwas beobachtet darin, für welche Arbeit<br />
ich wie viel Zeit aufwende. Trotzdem kann ich in der Ruhe<br />
meines Arbeitsplatzes relativ selbstständig entscheiden, wann<br />
ich was mache, solange es zum vereinbarten Termin fertig ist.<br />
Erreichbarkeit hat Grenzen<br />
Immer mehr Arbeitnehmende fühlen sich verpflichtet, auch in<br />
der Freizeit für ihren Arbeitgeber ständig per Handy erreichbar<br />
zu sein, abends noch schnell die E-<strong>Mai</strong>ls abzurufen oder den<br />
Laptop auch in die Ferien mitzunehmen. Die Gründe für diese<br />
vermeintliche Verpflichtung sind vielfältig: Sie reichen von der<br />
tatsächlichen Notwendigkeit, auch ausserhalb der üblichen<br />
Arbeitszeit arbeiten zu können, über das Gewährleisten der Ansprechbarkeit<br />
aus Angst um den Arbeitsplatz bis zum Glauben,<br />
dass ohne die Möglichkeit, ständig persönlich eingreifen zu<br />
können, die Arbeitswelt tatsächlich stillstehe.<br />
Die beinahe grenzenlosen Möglichkeiten der heutigen Kommunikationsmittel<br />
machen es möglich, rund um die Uhr erreichbar<br />
zu sein. Mit dieser Situation sinnvoll umzugehen, ist dabei<br />
eine echte Herausforderung. Die vom <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> herausgegebene<br />
Info-Schrift «Nonstop@work» zeigt Arbeitnehmenden wie<br />
auch Unternehmen, wie sie kompetent und zum Vorteil aller die<br />
technischen Errungenschaften nutzen können. Tipps und Tricks<br />
helfen, einen massvollen Umgang mit den elektronischen Mitteln<br />
zu finden.<br />
Im Laden bin ich zwar eigentlich freier und könnte als meine<br />
eigene Chefin auch einfach mal den Laden schliessen und einen<br />
Nachmittag am See verbringen. Trotzdem fühle ich mich fremdbestimmter<br />
als im Büro, weil Kundinnen oder Besucher ohne<br />
Anmeldung und Termin kommen und ich dadurch meine Arbeit<br />
– Regale auffüllen, neu dekorieren, Buchhaltung – nicht immer<br />
dann machen kann, wann ich will.»<br />
Welche Zeitwelt ihr lieber ist, kann Christina Ochsner nicht<br />
sagen. Das ändere sich von Tag zu Tag und hänge von den Arbeiten<br />
und der persönlichen Verfassung ab.<br />
«Zufrieden bin ich dann, wenn ich das, was<br />
ich mir vorgenommen habe, auf angenehme<br />
Weise erledigen kann und ein greifbares<br />
Resultat habe.»<br />
Was ist sie nun also, die Zeit? Schwer zu sagen. Mir bleiben,<br />
wenn es gut läuft, noch 14 000 Tage. Das ist nicht sehr viel. Oder<br />
doch? Man sollte nicht zu oft an die Zeit denken, dafür in ihr<br />
leben. Jetzt.<br />
Rolf Murbach ist <strong>Context</strong>-Redaktor.<br />
rolf.murbach@kvschweiz.ch<br />
Reto Schlatter ist Fotograf im Zürcher Presseladen.<br />
mail@retoschlatter.ch<br />
Nonstop@work<br />
Hg. vom <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>. CHF 18.–,<br />
für Mitglieder kostenlos,<br />
auch als E-Paper verfügbar.<br />
Bezug: <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>,<br />
Tel. 044 283 45 45 oder<br />
www.kvschweiz.ch/infoschriften<br />
23<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
24<br />
Dossier Zeit<br />
«Globalisierung und Deregulierung<br />
haben ihre Spuren hinterlassen»<br />
Die heutige Aufteilung von Wirtschafts- und Währungsräumen hat einen Einfluss darauf,<br />
wie wir mit der Zeit umgehen, ist Ivo Muri überzeugt. Von Therese Jäggi<br />
Sie sind Zeitforscher.<br />
Was interessiert Sie an der Zeit?<br />
Ich habe festgestellt, dass es im Zusammenhang<br />
mit der Zeit immer mehr<br />
Probleme gibt, die man mit Uhren und<br />
Software nicht lösen kann. Diesem Phänomen<br />
wollte ich nachgehen und gründete<br />
2002 das Forschungsinstitut Zeit &<br />
Mensch. Während sieben Jahren beschäftigte<br />
ich mich intensiv mit der Frage, was<br />
der Unterschied sei zwischen der Zeit und<br />
der Uhr. Und ich wollte wissen, warum<br />
Zeit Geld ist. Das Thema Zeit und Uhren<br />
begleitet mich aber schon mein ganzes<br />
Leben lang. Mein Vater gründete in den<br />
1950er-Jahren in Sursee eine Turmuhrenfabrik<br />
und baute bereits Ende der 1960er-<br />
Jahre funküberwachte Turmuhren. Das<br />
war damals eine Neuheit. Fünf Jahre lang<br />
war ich in diesem Unternehmen als Geschäftsführer<br />
tätig, bis ich 1994 die Zeit<br />
AG gründete, welche im Bereich Zeiterfassung<br />
und Zutrittsmanagement tätig ist.<br />
Wie hat sich der Umgang mit der Zeit in<br />
den letzten Jahren verändert?<br />
Globalisierung, Deregulierung und<br />
Privatisierung haben ihre Spuren hinterlassen.<br />
Wir leben in einer Welt, in der alle<br />
immer noch mehr leisten müssen. Höher,<br />
weiter, schneller – so lautet die Devise.<br />
Früher lernte man einen Beruf und übte<br />
ihn sein Leben lang aus. Heute wird erwartet,<br />
dass man – kaum hat man die<br />
Lehre abgeschlossen – sich ständig weiterbildet,<br />
die berufliche Karriere vorantreibt,<br />
immer mehr verdient und so weiter. Viele<br />
Menschen sagen, dass sie sich gefangen<br />
fühlen wie in einem Hamsterrad.<br />
Woher kommt die Meinung, dass<br />
«immer schneller» gleichbedeutend<br />
mit «immer besser» ist?<br />
Viele glauben, schneller bedeute produktiver<br />
und führe zu mehr Geld. Das<br />
mag sogar zutreffen, aber es ist sehr kurzfristig<br />
gedacht und führt zu einer Übernutzung<br />
der menschlichen Ressourcen.<br />
Welche Konsequenzen hat das?<br />
Das führt ganz direkt zu psychischen<br />
Krankheiten. Ein hoher Teil der IV-Renten<br />
wird heute an psychisch Kranke entrichtet.<br />
Wie kann man dem Hamsterrad<br />
entrinnen?<br />
Dafür gibt es keine einfachen Rezepte.<br />
Wer nicht mehr mithalten kann oder will,<br />
fällt aus dem Hamsterrad. Die konkrete<br />
Folge davon ist der soziale Abstieg. Um<br />
dies zu vermeiden, geben die Menschen<br />
alles dran, das hohe Tempo beizubehalten.<br />
Die Ursachen liegen in einer Fehlentwicklung<br />
der Wirtschaft und vor allem<br />
basiert unser heutiges Wirtschaftssystem<br />
auf falschen Glaubenssätzen.<br />
Welchen zum Beispiel?<br />
Der Glaube, dass Gewinne dauernd<br />
gesteigert werden können, basiert auf<br />
dem Irrtum, dass es keine Grenzen der<br />
Produktivität gibt. Wir haben solche<br />
Grenzen jedoch bereits klar erreicht. Und:<br />
Dass man durch Wirtschaftswachstum<br />
die Inflation kontrollieren kann, berücksichtig<br />
nicht, dass die Wirtschaft kein<br />
Selbstzweck ist, sondern der Bedürfnisbefriedigung<br />
dient und dass bei der Deckung<br />
der Bedürfnisse die Wirtschaft<br />
eigentlich nicht mehr wachsen müsste.<br />
Und wie sieht es bezüglich Hamsterrad<br />
im Privaten aus?<br />
Dort setzt sich der Stress fort. Wenn in<br />
einer Familie beide Partner berufstätig<br />
sind, muss die Zeit akribisch geplant und<br />
für die gemeinsame Familienzeit gekämpft<br />
werden. Früher gab es – bedingt<br />
durch die klassische Rollenteilung – ganz<br />
automatisch viel mehr gemeinsame Zeit.<br />
Wir schlagen ein hohes Tempo an. Was<br />
hätten die Leute früher davon gehalten?<br />
Es gab früher schon stark beschleunigte<br />
Epochen. Eine Beschleunigung<br />
erlebten beispielsweise auch die Menschen<br />
vor 150 Jahren, als die Eisenbahn<br />
gebaut wurde. Dadurch vergrösserte sich<br />
der Wirtschaftsraum und der Wirtschaftskreislauf<br />
veränderte sich massiv.<br />
Weit voneinander entfernte Märkte wurden<br />
miteinander verbunden. Die gegenseitige<br />
Abhängigkeit der Menschen vom<br />
Geschehen auf den entsprechenden<br />
Marktplätzen intensivierte sich. Ich sehe<br />
darin gewisse Parallelen zur Beschleunigung<br />
durch das Internet, auch wenn es<br />
sich um völlig verschiedene Mittel des<br />
Austausches handelt. Und ebenso wie<br />
heute geriet schon damals der Preis für<br />
gewisse Produkte unter Druck – aber auch<br />
der Preis für die Arbeit – also der Lohn. Im<br />
Zusammenhang mit der Industrialisierung<br />
war Beschleunigung übrigens von<br />
Anfang an ein Thema. Marx hat geschrieben,<br />
dass der Mensch nur noch ein Anhängsel<br />
der Maschine und seine Arbeit<br />
ein Zubehör des Marktes sei. Ähnliches<br />
wird heute über den Menschen im Zusammenhang<br />
mit dem Computer gesagt.<br />
Zeit ist Geld: Was halten<br />
Sie von diesem Schlagwort?<br />
Der Zusammenhang zwischen Zeit<br />
und Geld ist offensichtlich. Die Art und<br />
Weise, wie heute Wirtschafts- und Währungsräume<br />
organisiert sind, haben<br />
einen direkten Einfluss darauf, wie wir<br />
mit der Zeit umgehen. Fixkosten und fixe<br />
Einnahmen organisieren sich heute über<br />
Länder und Kontinente hinweg und zerreissen<br />
das Band der persönlichen Beziehungen<br />
zwischen den Sozialpartnern.<br />
Den meisten Leuten ist vermutlich<br />
bekannt, dass es Ausgleich und Erholung<br />
braucht, aber sie schaffen es trotzdem<br />
nicht, etwas zu ändern. Warum nicht?<br />
Weil die Treibermechanik des Hamsterrads<br />
– die Fixkostenspirale, in der wir<br />
alle drehen – übermächtig geworden ist<br />
und sich durch den Einzelnen oft gar<br />
nicht beeinflussen lässt. Und weder die<br />
Politik noch Arbeitgeber oder Arbeitnehmer<br />
allein können es richten. Ich denke,<br />
wir müssen es alle miteinander wieder ins<br />
Lot bringen.<br />
Ivo Muri ist Inhaber der Zeit AG in Sursee. Er beschäftigt<br />
sich seit vielen Jahren mit dem Thema Zeit und<br />
hat darüber auch verschiedentlich publiziert (www.<br />
zeitag.ch).<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
25<br />
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context 5 – <strong>2013</strong>
26<br />
Bündig<br />
Tipps zur Vorsorge<br />
Ein Ratgeber liefert praktische Antworten auf viele Fragen, die im Zusammenhang<br />
mit der beruflichen Vorsorge immer wieder gestellt werden.<br />
AHV und Pensionskasse sind für viele<br />
Arbeitnehmende abstrakte Themen,<br />
die vornehmlich auf dem Lohnauszug als<br />
Abzüge erscheinen. Was genau mit den<br />
einbezahlten Geldern passiert und welche<br />
Ansprüche sich daraus ergeben, darüber<br />
wissen längst nicht alle Bescheid.<br />
Die jährlichen Pensionskassenauszüge<br />
werden oft ohne richtig anzuschauen zu<br />
den Dokumenten gelegt, die man aufbewahren<br />
muss.<br />
Der Saldo-Ratgeber «Gut vorsorgen:<br />
Pensionskasse, AHV und 3. Säule» von<br />
Pensionskassenexperte Hans-Ulrich<br />
Stauffer schafft Abhilfe. Er wurde komplett<br />
überarbeitet und enthält deshalb<br />
aktuelle Informationen über die Berufsvorsorge.<br />
Nach einem Überblick über die<br />
soziale Sicherheit in der <strong>Schweiz</strong> geht der<br />
Autor im Detail auf die AHV, die IV, die<br />
Pensionskasse sowie auf die private Vorsorge<br />
ein.<br />
Praktisch ist, dass die wichtigsten<br />
Themen, Stichworte oder Begriffe, die im<br />
Zusammenhang mit der Berufsvorsorge<br />
erklärungsbedürftig sind, in den einzelnen<br />
Kapiteln zusammengefasst sind.<br />
Beispiele aus der Praxis<br />
Leserfreundlich ist auch, dass häufig gestellte<br />
Fragen zu den drei Säulen ebenfalls<br />
beantwortet werden. Man erfährt<br />
zum Beispiel, was passiert, wenn eine<br />
Pensionskasse vom Leistungs- ins Beitragsprimat<br />
wechselt, ob auf Dienstaltersgeschenke<br />
AHV-Beiträge gezahlt werden<br />
müssen, ob man sich trotz zwei Teilzeitjobs<br />
einer Pensionskasse anschliessen<br />
kann und ob das Scheidungsgeld zwingend<br />
in die Pensionskasse muss.<br />
Beispiele aus der Praxis und Tipps<br />
liefern weitere wertvolle Informationen<br />
auf die Schnelle. So wird aufgeklärt, wie<br />
man eine Rente beziehen muss, wie der<br />
versicherte Lohn berechnet wird, wie die<br />
3. Säule rentiert und worauf im Zusammenhang<br />
mit Pensionskasse und Eigenheim<br />
zu achten ist. Der Vergleich von<br />
Versicherungsvarianten ist ebenso aufschlussreich<br />
wie die Liste der Besteuerung<br />
von Kapitalauszahlungen nach Kantonen.<br />
Im Anhang sind die wichtigsten Anlauf-<br />
und Beratungsstellen aufgeführt.<br />
Und auch die vielen Abkürzungen zum<br />
Thema Berufsvorsorge sind erklärt. ajm<br />
Hans-Ulrich Stauffer:<br />
Gut vorsorgen: Pensionskasse,<br />
AHV und 3. Säule.<br />
Saldo Ratgeber, <strong>2013</strong>,<br />
CHF 32.–<br />
Schreibtisch<br />
Fredy Knie, Zirkusdirektor. Foto: Reto Schlatter / Zürcher Presseladen.<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
Papier<br />
Mehr Ökologie<br />
KOLUMNE<br />
27<br />
Wer bewusst mit Papier umgeht, leistet<br />
einen Beitrag zu Wald- und Klimaschutz.<br />
Ein Ratgeber bietet Hintergründe und Tipps<br />
für den Alltag.<br />
Pro Kopf verbraucht hierzulande jede Person<br />
pro Jahr über 200 Kilogramm Papier.<br />
Was dieser enorme Verbrauch bedeutet,<br />
zeigt der neue Ratgeber «Papier – Wald<br />
und Klima schützen», den der Förderverein<br />
für umweltverträgliche Papiere und<br />
Büroökologie <strong>Schweiz</strong> (FUPS) in Zusammenarbeit<br />
mit seiner deutschen Partnerorganisation<br />
publiziert hat. Der Ratgeber<br />
erläutert Hintergründe der Papierherstellung,<br />
sensibilisiert für die Zerstörung der<br />
Wälder zur Papierholzgewinnung, zeigt<br />
auf, wie sich Neufaser- und Recyclingpapiere<br />
unterscheiden und gibt Tipps, wie<br />
der Papierverbrauch reduziert werden<br />
kann.<br />
Social-Media-Ranking<br />
Noch viel Potenzial<br />
Die HWZ Hochschule für Wirtschaft<br />
Zürich hat zusammen mit der Internetagentur<br />
«webguerillias» das erste Echtzeit-Ranking<br />
der <strong>Schweiz</strong>er Verwaltungsorganisationen<br />
in den Sozialen Medien<br />
entwickelt. Unter www.socialswitzerland.<br />
ch stehen die Daten ab sofort zur Verfügung.<br />
Wenig überraschend ist, dass der<br />
urbane und bevölkerungsreiche Kanton<br />
Zürich die meisten Fans und Follower hat.<br />
Vergleicht man jedoch die User pro Einwohner,<br />
hat der Kanton Glarus die Nase<br />
vorn.<br />
Bei den Städten liegt bezüglich der<br />
absoluten Benutzerzahlen Zug auf Platz<br />
eins, gefolgt von Genf und Luzern. Noch<br />
deutlicher wird der Vorsprung der Stadt<br />
Zug, wenn die User im Verhältnis zur<br />
Wohnbevölkerung betrachtet werden. In<br />
Zug sind über 28% der Einwohner via soziale<br />
Medien mit der Stadt verbunden.<br />
Social Switzerland zeigt aber auch,<br />
dass viele Kantone und Städte Soziale Medien<br />
noch nicht aktiv als Dialoginstrument<br />
einsetzen. Die HWZ bietet daher<br />
erstmals einen spezifischen Social-Media-Kurs<br />
für Verwaltungsorganisationen<br />
an. Die erste Ausgabe des Fokus-Kurses<br />
startet Ende <strong>Mai</strong>. Weitere Infos: www.fhhwz.ch/fokuskurs<br />
pd<br />
Die 36-seitige Broschüre im A5-Format<br />
zeigt die ökologischen, wirtschaftlichen,<br />
sozialen und technischen Hintergründe<br />
von Papier auf. Sie informiert aber<br />
auch darüber, wie einfach es eigentlich ist,<br />
durch einen sparsamen Umgang mit Papier<br />
und der Wahl von Recyclingpapier<br />
die Wälder unmittelbar zu schützen und<br />
dem Klimawandel im Alltag wirkungsvoll<br />
entgegenzutreten.<br />
Gleichzeitig ist die Broschüre ein<br />
ideales Druckmuster: Es wurden fünf verschiedene<br />
Recyclingpapiere dafür verwendet<br />
und die Leserinnen und Leser<br />
können sich so selbst davon überzeugen,<br />
wie die fünf Varianten im Farbdruck wirken.<br />
Die deutsche Version der Broschüre<br />
kann kostenlos bestellt werden. pd<br />
Nähere Infos: www.fups.ch.<br />
Arbeitszeitmodelle<br />
Wenig Veränderung<br />
Im Jahr 2012 arbeiteten 5,4 Prozent der<br />
Arbeitnehmenden auf Abruf und 42,4<br />
Prozent profitierten von flexiblen Arbeitszeiten.<br />
Wochenendarbeit ist verbreitet:<br />
21,4 Prozent der Erwerbstätigen arbeiteten<br />
regelmässig am Samstag und 10,7 Prozent<br />
am Sonntag. Rund jede zwanzigste<br />
Person leistete regelmässig Nachtarbeit.<br />
Das zeigen die Ergebnisse der <strong>Schweiz</strong>erischen<br />
Arbeitskräfteerhebung 2012 des<br />
Bundesamtes für Statistik (BFS).<br />
34,2 Prozent der 4,408 Millionen Erwerbstätigen<br />
arbeiteten Teilzeit. Von den<br />
Frauen sind 58,5 Prozent teilzeiterwerbstätig,<br />
bei den Männern beläuft sich der<br />
entsprechende Anteil auf 13,8 Prozent.<br />
Die Teilzeitarbeit hat zwischen 2002 und<br />
2012 an Bedeutung gewonnen (+3,5 Prozentpunkte);<br />
die Arbeitszeitmodelle und<br />
Vertragsformen hingegen haben sich im<br />
gleichen Zeitraum nicht stark verändert.<br />
16,9 Prozent der Erwerbstätigen arbeiteten<br />
regelmässig abends (zwischen 19<br />
Uhr und Mitternacht). Bei 5,3 Prozent<br />
der Erwerbstätigen fiel die Arbeitszeit<br />
regelmässig auf Stunden zwischen Mitternacht<br />
und 6 Uhr morgens. Frauen<br />
arbeiten öfter am Abend (18,1 % der erwerbstätigen<br />
Frauen) als Männer (15,9 %),<br />
während Männer öfter Nachtarbeit leisten<br />
(6,1 % gegenüber 4,4 %). pd<br />
Innehalten<br />
Von Franziska Hügli<br />
Die obersten Chefs seien ultrasportlich.<br />
Nähmen an Marathons teil, an Velorennen<br />
und stiegen auf Berge. Immer schneller<br />
und höher, wie der Mitarbeiterzeitung<br />
zu entnehmen sei. Im Unternehmen<br />
seien diverse Laufgruppen gebildet worden,<br />
deren Mitglieder sich während der<br />
Mittagspause ins sportliche Gewand<br />
stürzten. Und nachher mit roten Köpfen<br />
und Sandwich an die nächste Sitzung rasten.<br />
Der mir das erzählte, war ein Mann<br />
Ende dreissig. Ich traf ihn an einer bunt<br />
zusammengewürfelten Tafel bei einem<br />
befreundeten Galeristen. Er klönte, dieses<br />
immer «schneller und höher» manifestiere<br />
sich auch in der Unternehmensführung,<br />
die er oft als rast- und atemlos<br />
empfinde.<br />
Er sei eher den Künsten zugeneigt. Finde<br />
Gefallen daran, an einer Ausstellung vor<br />
einem Gemälde zu verweilen, zu reflektieren<br />
und die Dinge wirken zu lassen. In<br />
der Freizeit ist er Gitarrist in einer Band.<br />
Nach den gelegentlichen Konzerten<br />
gönnten sie sich in trauter Runde ein Bier,<br />
freuten sich über das Zuhörerfeedback<br />
und überlegten in Ruhe, was man beim<br />
nächsten Konzert noch besser machen<br />
könnte, erzählte er.<br />
Und so halte er es auch in der Abteilung,<br />
die er leite. Nach jedem grösseren Projekt<br />
ein gemeinsames Mittagessen mit anschliessendem<br />
Debriefing zum Geleisteten.<br />
Mit diesem Führungsstil habe er Erfolg.<br />
Und fühle sich trotzdem zusehends<br />
kulturell entfremdet. Denn obwohl nicht<br />
sonderlich sportlich, habe er erfolgreiche<br />
Sportler beobachtet: Sie feierten, hielten<br />
inne und analysierten, um dann gestärkt<br />
in die nächste Hochleistungsphase überzugehen.<br />
Diese Kultur würde ihm passen:<br />
sportlich, aber nicht rastlos.<br />
Franziska Hügli ist Unternehmensberaterin<br />
und Verwaltungsrätin.<br />
mail@huegliconsulting.ch<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
28<br />
Berufsmaturität<br />
Ein teurer Königsweg<br />
Rund 13 Prozent der jungen <strong>Schweiz</strong>erinnen und <strong>Schweiz</strong>er legen jedes Jahr die Berufsmaturität<br />
ab. Immer mehr tun dies nach Abschluss der beruflichen Grundbildung. Hat die in die Lehre<br />
integrierte Berufsmaturität ein Imageproblem? Text Andrea Mašek / Foto Rolf Murbach<br />
Schülerinnen und Schüler der <strong>KV</strong> Zürich Business School: Einige werden nach der Grundbildung die BMS absolvieren.<br />
Die Berufsmaturität (BM) hat sich<br />
seit ihrer Einführung im Jahr 1994<br />
etabliert. Die Zahl der Personen, die diesen<br />
Ausbildungsweg wählen, hat sich bei<br />
rund 13 Prozent eingependelt. Die BM ermöglicht<br />
den direkten Zugang zu einer<br />
Fachhochschule. Mit einer Ergänzungsprüfung<br />
– nach zwei bis drei Passerellen-<br />
Semestern – ist selbst der Übertritt an<br />
eine Universität oder Eidgenössische<br />
Technische Hochschule (ETH) möglich.<br />
Deshalb auch wird die BM als Königsweg<br />
bezeichnet.<br />
Auffällig ist jedoch, dass die Zahl der<br />
Personen, die ihre Lehre mit der Berufsmatura<br />
abschliessen (BM 1), stetig abnimmt.<br />
Innert zehn Jahren von knapp 70<br />
auf 56 Prozent.* Obwohl dies der kürzere<br />
und kostengünstigere Weg ist. Die Kosten<br />
werden von den Ausbildungsbetrieben<br />
übernommen.<br />
Dafür wird die BM 2 immer beliebter.<br />
Das heisst, immer mehr Personen machen<br />
die BM erst nach der beruflichen<br />
Grundbildung. In diesem Fall entstehen<br />
den jungen Leuten aber beträchtliche individuelle<br />
Kosten. Sie müssen alles selbst<br />
berappen und erleiden Lohneinbussen.<br />
Da sie oft noch bei den Eltern wohnen, fallen<br />
immerhin keine weiteren Lebenskosten<br />
ins Gewicht.<br />
Ein sinnvoller Weg<br />
Den Gründen für oder gegen die BM 1 ist<br />
Martin Berger in seiner Masterarbeit an<br />
der Universität Basel und der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz nachgegangen.<br />
Er hat dafür rund 500 Berufsmaturand/<br />
innen der technischen Richtung und sehr<br />
gute Lernende befragt. Seine Ergebnisse<br />
lassen sich zu einem grossen Teil auch auf<br />
andere Richtungen übertragen.<br />
Der Entscheid für oder gegen die BM 1<br />
fällt normalerweise bei der Unterzeichnung<br />
des Lehrvertrages. Zu diesem Zeitpunkt<br />
sind die jungen Leute in der Sekundarstufe<br />
1 oder in einem Brückenangebot.<br />
Sie nehmen am Berufswahlunterricht teil,<br />
stehen in Kontakt mit Lehrbetrieben,<br />
haben wahrscheinlich auch schon Berufsinformationszentren<br />
und eventuell<br />
Berufsfachschulen und Berufsmaturitätsschulen<br />
besucht. Es darf also angenommen<br />
werden, dass all diese Bildungsinstitutionen<br />
wie auch die Lehrbetriebe<br />
Einfluss nehmen auf die Wahl. Berger hat<br />
sich deswegen vor allem auf die Schule<br />
und die Lehrbetriebe konzentriert.<br />
Grundsätzlich hat der Autor festgestellt,<br />
dass die BM unter den Jugendlichen<br />
einen guten Ruf geniesst. Sie sehen sie als<br />
Weiter auf Seite 30.<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
29<br />
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context 5 – <strong>2013</strong>
30<br />
Berufsmaturität<br />
Chance, die ihnen im späteren beruflichen<br />
Leben bessere Möglichkeiten bietet.<br />
Deswegen wird die BM 1 auch gewählt, als<br />
ein sinnvoller Weg. Gabriel Fischer von<br />
der Abteilung Bildungspolitik des <strong>KV</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> sagt, die Berufsmaturität sei für<br />
die Attraktivität der gesamten Berufsbildung<br />
sehr wichtig. «Der Königsweg in diesem<br />
Sinne ist sicherlich, wenn man mit<br />
dem Lehrabschluss auch gleich das Berufsmaturitätszeugnis<br />
erhält.»<br />
Man traut es sich nicht zu<br />
Fischer weiss aber auch, dass «die Belastung<br />
von Lehre und BM sehr hoch ist. Es<br />
stellt sich die Frage wie die Vereinbarkeit<br />
besser gefördert werden kann.» Die jungen<br />
Leute fragen sich also zu Recht, ob sie<br />
den Anforderungen der BM gewachsen<br />
sind. Offensichtlich kommen sie oft zum<br />
Schluss, dass dem nicht so ist – insbesondere<br />
das Fach Französisch scheint viele<br />
abzuschrecken. Bei schlechteren und<br />
mittelmässigen Schüler/innen mag dies<br />
stimmen. Aber Martin Berger hat entdeckt,<br />
dass Jugendliche zu viele Vorurteile<br />
haben und ihre Entscheide gegen<br />
eine BM 1 manchmal auf Fehlinformationen<br />
gründen.<br />
Dies erstaunt, müsste es doch das Ziel<br />
des Berufswahlunterrichts sein, den<br />
Schüler/innen ein genaues Bild ihrer Fähigkeiten<br />
und der Anforderungen aller<br />
Angebote auf der Sekundarstufe 2 sowie<br />
der Arbeitswelt zu vermitteln. Weil die<br />
angehenden Lernenden die Empfehlungen<br />
der Lehrkräfte ignorieren, wie aus der<br />
Studie hervorgeht, stellt sich die Frage<br />
nicht nur für Berger, sondern auch für<br />
Ausbildner, ob auf der Sekundarstufe 1 die<br />
BM 1 hinreichend behandelt werde und<br />
allenfalls ein Imageproblem habe.<br />
Berger sagt, Lehrpersonen mit gymnasialer<br />
Vorbildung würden die Möglichkeiten<br />
der dualen Berufsbildung meist<br />
nicht aus eigener Erfahrung kennen, was<br />
die Unterstützung der BM für sie zu einer<br />
Herausforderung mache. Er plädiert dafür,<br />
dass der BM bei der Ausbildung in den<br />
pädagogischen Hochschulen mehr Platz<br />
eingeräumt wird, und rät dazu, die Jugendlichen<br />
im Berufswahlunterricht mit<br />
dem Aufbau und den Leistungsanforderungen<br />
der BM 1 vertraut zu machen.<br />
Weiter empfiehlt er, die Leistungstests<br />
auf der Sekundarstufe 1 auf die BM 1 zu eichen,<br />
damit die Schülerinnen und Schüler<br />
genau wissen, woran sie sind, und zum<br />
Beispiel Berufsmaturand/innen in den<br />
Unterricht einzuladen.<br />
«Die Belastung von Lehre und BM ist sehr hoch. Es stellt<br />
sich die Frage, wie man die Vereinbarkeit fördern kann.»<br />
Gabriel Fischer<br />
Sie kosten nicht mehr<br />
Laut Experten berücksichtigen viele Betriebe<br />
Lernende ohne BM 1 und benachteiligen<br />
auf diese Weise Interessierte. Dabei<br />
spielen mehrere Faktoren mit. Bergers<br />
Studie sieht zwei wesentliche: die Einschätzung<br />
des Kosten-Nutzen-Verhältnisses<br />
und die Auswahlkriterien bei der<br />
Selektion von Lernenden.<br />
Zu berücksichtigen ist im ersten Fall<br />
die zusätzliche Abwesenheit der Berufsmaturand/innen.<br />
Dadurch fällt mehr Arbeitskraft<br />
weg. Auf der anderen Seite wird<br />
der Betreuungsaufwand kleiner und die<br />
Ausbildungskosten werden reduziert. Insgesamt<br />
kommen die Bildungsexperten<br />
Jürg Schweri und Stefan Wolter in verschiedenen<br />
Studien zum Schluss, dass<br />
das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Lernenden<br />
und Berufsmaturand/innen<br />
gleich ist.<br />
Weniger in kleinen Firmen<br />
Bergers Studie zeigt, dass Lernende in<br />
kleineren Unternehmen deutlich seltener<br />
die BM absolvieren als ihre Kolleg/innen<br />
in grösseren Firmen. Die Arbeitsabsenz<br />
respektive der Produktionsausfall sind<br />
von grösseren Betrieben besser verkraftbar.<br />
Weil solche Firmen auch einen höheren<br />
Bedarf an Fachkräften haben, bilden<br />
sie eher Lernende aus und versuchen, sie<br />
zu halten. Das heisst, der Kosten-Nutzen<br />
ist für sie grösser als für Kleinbetriebe.<br />
Grössere Unternehmen sind auch darauf<br />
aus, sehr gute Schüler/innen als Lernende<br />
zu gewinnen. Das bedeutet, sie rekrutieren<br />
wenn immer möglich Jugendliche,<br />
die die Leistungsanforderungen der<br />
BM 1 erfüllen können.<br />
Berger folgert daraus, dass KMU aus<br />
betriebswirtschaftlichen Gründen eher<br />
weniger Bereitschaft zeigen, Berufsmaturand/innen<br />
auszubilden. Er sagt, dies sei<br />
zwar nachvollziehbar, aber langfristig gesehen<br />
ein schlechter Entscheid: «dann<br />
nämlich, wenn die Betriebe Mühe und<br />
Kosten haben, genügend Fachkräfte zu<br />
finden». Dieses Problem wird sich ja bekanntlich<br />
in den nächsten Jahren enorm<br />
verstärken.<br />
Berger schlägt vor, den KMU den Nutzen<br />
der BM 1 und die Kostenrechnung<br />
stärker vor Augen zu führen. Sinnvoll<br />
wäre es, vor allem bei kleineren Firmen<br />
Anreize für das Ausbilden von Berufsmaturand/innen<br />
zu schaffen. Ein gutes Beispiel<br />
sind Labels, mit denen sich Betriebe<br />
als BM-freundlich abheben, wie im Lehrstellennachweis<br />
beider Basel.<br />
Gute Durchmischung bringt es<br />
Peter Rüesch, Berufsbildungsverantwortlicher<br />
und Leiter HR beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>,<br />
sagt zur Thematik, ihm sei klar, dass für<br />
viele Lehrbetriebe die Frage nach dem<br />
Kosten-Nutzen-Verhältnis eine zentrale<br />
sei. Er ist aber der Ansicht, dass die Fragen<br />
«nach der Überzeugung oder dem<br />
Commitment zur Arbeit mit den jungen<br />
Menschen und der Passung ihrer Eigenschaften<br />
und Persönlichkeiten mit den<br />
Einsatzmöglichkeiten als Lernende im<br />
Betrieb und mit dessen Kultur deutlich<br />
wichtiger sind».<br />
Aktuell absolvieren beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
zwei der fünf Lernenden die BM 1. «Mit<br />
dieser Mischung machen wir gute Erfahrungen»,<br />
sagt Rüesch. Der Verband strebe<br />
stets eine möglichst breite respektive eine<br />
realistisch breite Durchmischung der<br />
Lernenden an, auch in Bezug auf die Profile.<br />
«Wenn eine Lernende oder ein Lernender<br />
die BM parallel zur Grundbildung<br />
absolvieren kann, ohne dass eine Überforderung<br />
riskiert wird, empfehlen wir<br />
unseren Lernenden diese Variante.»<br />
*Dies sind die Zahlen für die Berufsmaturitäten aller<br />
sechs Richtungen. Bei der kaufmännischen Richtung,<br />
die am meisten gewählt wird, ist das Verhältnis<br />
von BM 1 zu BM 2 noch zwei Drittel zu einem<br />
Drittel.<br />
Quelle<br />
Martin Berger: Der Bildungsentscheid zur BMS1 –<br />
Weshalb Berufslernende (nicht) den schnellsten<br />
Weg zur Berufsmatur einschlagen. Masterarbeit<br />
Universität Basel & FHNW, <strong>2013</strong><br />
Andrea Mašek ist <strong>Context</strong>-Redaktorin.<br />
andrea.masek@kvschweiz.ch<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
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32<br />
Fitness<br />
Bewegte Mittagspause<br />
Immer mehr Arbeitnehmende treiben über Mittag Sport oder besuchen Bewegungskurse.<br />
Denn Unternehmen legen zunehmend Wert auf ein reichhaltiges Gesundheitsmanagement.<br />
Text Andrea Mašek / Foto Michele Limina<br />
Wer sich über Mittag bewegt, tankt Energie und arbeitet danach wieder konzentriert.<br />
Es ist ein wunderschöner Frühlingstag.<br />
Über Mittag verwandeln sich<br />
die Städte und Dörfer wieder in Joggingparadiese.<br />
Unterwegs ist auch Jörg Ochsenbein.<br />
Er arbeitet als Teamleiter und<br />
Prüfungsorganisator beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
Wenn es die Geschäfte zulassen, geht er<br />
zweimal in der Woche über Mittag laufen,<br />
jeweils um die 50 Minuten. «Dreimal<br />
wäre eigentlich besser», sagt der 48-Jährige,<br />
«doch ich kann nur joggen, gehen,<br />
wenn ich gut zwei Stunden Zeit habe und<br />
danach keine Sitzung.»<br />
Das Joggen macht Ochsenbein Spass.<br />
Er sagt, das Ambiente in der Nähe seines<br />
Arbeitsortes stimme, er kann dem Zürichsee<br />
entlang laufen. Nie würde er in der Innenstadt,<br />
mitten im Verkehr joggen. Ideal<br />
für ihn ist auch, dass der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> an<br />
der Hans-Huber-Strasse Duschmöglichkeiten<br />
zur Verfügung stellt.<br />
Für Ochsenbein ist das Joggen über<br />
Mittag Erholung und Entspannung: «Es<br />
ist eine Entschleunigung des Tagesgeschäfts,<br />
eine Art Hygieneprozess.» Die<br />
ersten fünf bis zehn Minuten joggt er fürs<br />
Geschäft – nicht selten kommt er dann<br />
mit Lösungen zurück. Der Rest der Zeit<br />
dient seiner Gesundheit. Beides motiviert<br />
ihn zu Wiederholungen.<br />
Ein guter Ausgleich<br />
Auch Lucija Milisić hat es gepackt. Als sie<br />
als Lernende bei Zurich anfing, hatte sie<br />
nichts mit Sport am Hut. Wie alle Neueintretenden<br />
wurde sie von Health Manager<br />
Michael Höller am Welcome Day über das<br />
Gesundheitsmanagement ihrer neuen<br />
Arbeitgeberin informiert. «Die Devise der<br />
Zurich ist, das gesundheitliche Risiko der<br />
im Büro vornehmlich sitzenden Mitarbeitenden<br />
tief zu halten und die Aktivität zu<br />
steigern», erklärt Höller, «und ein Teil davon<br />
ist das Health Management.»<br />
Milisić hatte ihre Zweifel, meldete<br />
sich aber trotzdem zu einer der angebotenen<br />
Körperanalysen an. «Es wurde festgestellt,<br />
dass ich zwar schlank war, aber zu<br />
wenig und zu schwache Muskeln hatte.<br />
Die Betreuer halfen mir, ein Trainingsprogramm<br />
zusammenzustellen.» Milisić<br />
begann, über Mittag zu joggen. Dies tut<br />
die 20-Jährige auch heute noch ab und zu<br />
– 20 Minuten gezielt intensiv.<br />
Zweimal in der Woche allerdings ist<br />
das nur der Abschluss ihres Programms:<br />
Sie fängt mit 45 Minuten auf dem Velo an,<br />
hält sich dann bis zu einer Stunde auf dem<br />
Stepper auf, macht 15 bis 25 Minuten intensives<br />
Krafttraining und geht dann<br />
eben noch joggen. «Für mich ist das ein<br />
perfekter Ausgleich, früher zur Schule,<br />
heute zur Arbeit. Es gibt nichts Besseres<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
zum Abschalten. Danach trage ich stets<br />
ein grosses Lächeln im Gesicht.»<br />
Manager überzeugen<br />
Die junge Frau schwärmt von der Familiarität<br />
des Zurich Development Center.<br />
Dieses befindet sich an der Keltenstrasse<br />
in Zürich, in den Räumlichkeiten der ehemaligen<br />
Bircher-Benner-Klinik. Im modernen<br />
Bildungszentrum gibt es ein eigentliches<br />
rund um die Uhr offenes<br />
Gesundheitszentrum, mit Gesundheitsund<br />
Fitnessanalysen, Wellness-Oase und<br />
Fitnessraum.<br />
«Bei uns geht es um die physische,<br />
mentale und soziale Fitness», sagt Leiter<br />
Michael Höller. Er betont, Zurich biete<br />
nicht Fitness-, sondern Gesundheitstrainings<br />
an. Diese beschränken sich deshalb<br />
auch nicht auf die tollen Räumlichkeiten<br />
mit modernsten Kraftmaschinen oder<br />
neusten Angeboten wie eine Infrarotkabine.<br />
Sogar ein Hallenbad<br />
Patrick Grubenmann ist zweimal in der<br />
Woche über Mittag im Gesundheitszentrum<br />
des Centers anzutreffen. Der sportliche<br />
37-Jährige beschloss, das dortige Angebot<br />
zu nutzen, als er im Zentrum zu<br />
arbeiten begann. Mit seinem Tennisarm –<br />
er spielte früher Handball – gab es jedoch<br />
Probleme. In Absprache mit seinem Physiotherapeuten<br />
kann er gezielte, von den<br />
Health Managern begleitete Trainingseinheiten<br />
durchführen. «Dieses Angebot<br />
schätze ich sehr.» Er sagt, er finde dank<br />
dem Gesundheitstraining die nötige Erholung.<br />
Ein Training über Mittag ist für<br />
ihn ideal, da er die Abende seiner Familie<br />
widmen kann.<br />
Offenbar geht es anderen Zurich-Mitarbeitenden<br />
gleich. Im Fitnessraum an<br />
der Alfred-Escher-Strasse wird an diesem<br />
Mittag ausdauernd und tüchtig geschwitzt.<br />
Die meisten der Anwesenden<br />
tragen Kopfhörer. Sie lauschen einer von<br />
vier Radiostationen oder verfolgen eines<br />
der vier Fernsehprogramme. «Das sind<br />
auch Trainingsmittel», sagt Michael Höller,<br />
«so wird es den Leuten nicht langweilig<br />
und sie bleiben länger dran.» Aus dem<br />
Aerobicraum strömen Menschen jeden<br />
Alters. Als nächstes steht eine Yoga-Lektion<br />
auf dem Programm.<br />
Die Kurse – vom Crawltraining bis<br />
Toning – sowie die angebotenen Massagen<br />
und Gesundheits- und Fitnesschecks<br />
bezahlen die Mitarbeitenden selber. Der<br />
Fitnessraum sowie das Hallenbad und<br />
eine Sauna im Untergeschoss können gratis<br />
benutzt werden.<br />
Ernährung ist wichtig<br />
Firmeneigene Sportclubs besitzt nicht nur<br />
Zurich, auch die AXA Winterthur hat eine<br />
grosse Auswahl an internen Sportclubs.<br />
Dies geht vom Badminton- über den Golfbis<br />
hin zum Veloclub. Das Versicherungsunternehmen<br />
ist laut Mediensprecherin<br />
Karin Gnehm sehr interessiert daran, seinen<br />
Mitarbeitenden ein ausgewogenes<br />
Fitness- und Gesundheitsangebot zur<br />
Verfügung zu stellen. Was bei den AXA-<br />
Angestellten über Mittag sehr gut ankommt:<br />
Pilates, Rücken-Fit, Zumba, Joggen<br />
und Fussball.<br />
Unter dem Motto «Fit und Wohl» verfolgt<br />
eine weitere Versicherung, die Helvetia,<br />
gezielt die betriebliche Gesundheitsförderung.<br />
Über Mittag sind<br />
Laufgruppen unterwegs oder Mitarbeitende<br />
in Basel und St. Gallen entspannen<br />
sich in Ruheräumen. Dieses Jahr steht bei<br />
Helvetia die Ernährung im Vordergrund,<br />
unter anderem werden über Mittag Workshops<br />
angeboten wie «Mit einer ausgewogenen<br />
Ernährung an die Spitze!».<br />
Zumba ist sehr beliebt<br />
Wessen Betrieb keine Bewegungs- und<br />
Entspannungsmöglichkeiten anbietet,<br />
der findet ausserhalb ein grosses Angebot.<br />
Kursanbieter haben festgestellt, dass die<br />
Nachfrage vor allem nach Bewegungsangeboten<br />
über Mittag in den letzten Jahren<br />
enorm gestiegen ist. Nur schon eine Anbieterin<br />
zählte vergangenes Jahr knapp<br />
12 000 Teilnehmende in Bewegungskursen<br />
über Mittag. Zumba wird immer wieder<br />
als Zugpferd genannt. Beliebt sind zudem<br />
Pilates und Yoga.<br />
Da die Nachfrage in städtischen Gebieten<br />
viel grösser ist als auf dem Land,<br />
wird angenommen, dass es in erster Linie<br />
Berufstätige sind, die über Mittag diese<br />
Kurse besuchen. Je näher die Studios<br />
beim Arbeitsplatz liegen, desto besser:<br />
«Kursorte in Zentrumsnähe werden eher<br />
aufgesucht», weiss Thomas Pfluger, Geschäftsführer<br />
von Gsünder Basel, einem<br />
gemeinnützigen Verein, der sich in der<br />
Region Basel für die Gesundheitsförderung<br />
engagiert und verschiedene Kurse<br />
anbietet. «Beliebt sind bei uns vor allem<br />
Wasserkurse wie Aquafit und Aquajogging.<br />
Generell gut besucht sind auch Yogakurse»,<br />
sagt Pfluger.<br />
Es muss nicht<br />
unbedingt Sport sein<br />
Für Arbeitsmediziner Dieter Kissling<br />
sieht der ideale Mittag folgendermassen<br />
aus: «Mit Kollegen zehn Minuten<br />
zu einer Verpflegungsmöglichkeit laufen,<br />
dabei über Privates, Gott und die<br />
Welt sprechen. Sich für das Essen Zeit<br />
nehmen und dann zehn Minuten zurückgehen.<br />
So baut man Bewegung,<br />
Entspannung und soziale Kontakte<br />
perfekt in den Alltag ein, und dies<br />
ohne Zeitverlust, aber mit viel Genuss.»<br />
Er sagt, der Mensch sollte täglich<br />
mindestens eine halbe Stunde Alltagsbewegung<br />
haben. Das heisst gehen<br />
oder langsam velofahren. Die<br />
halbe Stunde kann auch in dreimal<br />
zehn Minuten eingeteilt werden. So<br />
dränge es sich auf, über Mittag eine<br />
Bewegungseinheit von zehn Minuten<br />
einzuschalten. «Dies fördert zusätzlich<br />
die Verdauung und vermindert<br />
das Aktivitätstief, das sich normalerweise<br />
nach dem Essen einstellt. Die<br />
Arbeit am Nachmittag geht dann<br />
leichter von der Hand.»<br />
Auf sehr grosses Interesse stossen die<br />
Angebote für Unternehmen. Von 2011 auf<br />
2012 zum Beispiel konnte der Umsatz verdoppelt<br />
werden. «Bei Grossfirmen wie<br />
auch bei staatlichen Betrieben haben wir<br />
langfristige respektive nachhaltige Projekte<br />
initiieren können. Weiter ist Führung<br />
und Gesundheit ein Trendthema»,<br />
berichtet Pfluger.<br />
Resistenter und belastbarer<br />
Es macht also den Anschein, als ob die<br />
Unternehmen in der <strong>Schweiz</strong> den Rat der<br />
Suva beherzigen und dem betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement mehr Aufmerksamkeit<br />
schenken. Gemäss Suva bewegen<br />
sich in der <strong>Schweiz</strong> über 50 Prozent<br />
der Mitarbeitenden zu wenig. Dabei ist<br />
bewiesen, dass aktive Angestellte resistenter<br />
gegen Stress im Arbeitsalltag, belastbarer<br />
bei langem Sitzen sind und weniger<br />
Beschwerden und Absenzen<br />
aufweisen. Zudem fühlen sie sich auch im<br />
Privatleben besser.<br />
Andrea Mašek ist <strong>Context</strong>-Redaktorin.<br />
andrea.masek@kvschweiz.ch<br />
Michele Limina ist Fotograf bei art4press.<br />
info@art4press<br />
33<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
34<br />
Laufbahn<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
Die Revierdetektivin<br />
Sibylle Meier, 38, wusste schon als Kind, dass sie Polizistin werden will. Vor der Ausbildung<br />
absolvierte sie eine kaufmännische Lehre. Heute ist sie auf dem Detektivposten Oerlikon tätig.<br />
Text Therese Jäggi / Bild Marion Nitsch<br />
35<br />
Das Gebäude wirkt innen ebenso imposant<br />
wie von aussen. Die Büroräume<br />
auf den einzelnen Stockwerken<br />
gruppieren sich quadratisch um einen<br />
Lichthof. Die Gänge sind eingefasst von<br />
grosszügigen Bögen, welche den Blick auf<br />
den Innenraum freigeben, oder Fenster<br />
mit den schönsten Jugendstilverzierungen<br />
enthalten. Nicht immer aber geht es<br />
hier idyllisch zu und her. Davon zeugen<br />
die Arrestantenzellen, welche uns die Revierdetektivin<br />
Sibylle Meier auf unserem<br />
kleinen Rundgang durch das Gebäude<br />
zeigt. Wir befinden uns auf der Regionalwache<br />
im Zürcher Stadtteil Oerlikon. Das<br />
Gebäude an der Gubelstrasse 1 diente früher<br />
als Oerlikoner Gemeindehaus.<br />
«Heute ist es relativ ruhig», sagt Sibylle<br />
Meier. Es könne aber auch genau das Gegenteil<br />
der Fall sei, nämlich dass pausenlos<br />
das Telefon läute und eine Anzeige<br />
nach der anderen eingehe. Man wisse keinen<br />
Tag, was einen erwarte. Einen typischen<br />
Arbeitstag gebe es nicht und dies ist<br />
denn auch mit ein Grund, dass sie ihren<br />
Job nach fünf Jahren in dieser Funktion<br />
noch immer spannend und abwechslungsreich<br />
findet. Der Detektivposten ist<br />
täglich von sechs Uhr morgens bis sechs<br />
Uhr abends besetzt. Der Präsenzdienst<br />
findet also – abgesehen von monatlich<br />
zwei oder drei Nachtschichten – während<br />
des Tages statt. Die Regionalwache hingegen<br />
ist rund um die Uhr besetzt.<br />
Quer durchs Strafgesetzbuch<br />
Einen Teil ihrer Arbeit erledigt Sibylle<br />
Meier im Büro, und immer wieder ist sie<br />
auch im Quartier unterwegs, beispielsweise<br />
zu einem Tatort. Wenn etwas vorfällt,<br />
ist jeweils die Sicherheitspolizei zuerst<br />
vor Ort. «Sie machen den Erstangriff<br />
und bieten uns auf, wenn es weitere Ermittlungen<br />
braucht», erklärt sie. Die<br />
Kripo entscheidet dann vor Ort, was weiter<br />
zu tun ist. Dazu gehören die Spurensicherung<br />
und das Aufbieten von weiteren<br />
Spezialisten. Die Kripo-Leute führen Befragungen<br />
vor Ort durch oder nehmen beteiligte<br />
Personen zur schriftlichen Einvernahme<br />
auf den Posten mit. «Wir haben<br />
mit allen Delikten quer durchs Strafgesetzbuch<br />
zu tun», sagt Sibylle Meier. Das<br />
kann von einem Taschendiebstahl bis<br />
zum Tötungsdelikt alles sein, mit Ausnahme<br />
von Strassenverkehrsdelikten. Im<br />
Unterschied zu den uniformierten Kollegen<br />
der Sicherheitspolizei ist die Kripo<br />
immer in Zivil gekleidet. Und sie trägt immer<br />
eine Waffe auf sich. «Ich habe das<br />
grosse Glück, dass ich noch nie in eine<br />
wirklich gefährliche Situation geraten<br />
bin», sagt die 38-Jährige.<br />
Kürzlich wurde sie an einen ganz besonders<br />
traurigen Schauplatz gerufen.<br />
Von einem Lokomotivführer ging die Meldung<br />
ein, dass sich jemand unter den Zug<br />
geworfen hatte. In einem solchen Fall<br />
sind jeweils ausser der Sicherheits- und<br />
der Kriminalpolizei weitere Fachleute<br />
und Spezialisten vor Ort. «Die anwesenden<br />
Personen sind unmittelbar konfrontiert<br />
mit einem tragischen Ereignis und<br />
trotzdem erfüllt jeder so ruhig und sachlich<br />
wie möglich seine Aufgabe», beschreibt<br />
Sibylle Meier die Situation. Man<br />
versucht, die Identität des Toten festzustellen.<br />
Wenn möglich stellt die Kripo<br />
dem Lokomotivführer ein paar Fragen.<br />
Was ist genau passiert? Was hat er festgestellt?<br />
«Eine Befragung in dieser Situation<br />
erfordert Feingefühl, denn meistens steht<br />
der Lokführer unter Schock.» Wenn die<br />
Ermittlungen vor Ort abgeschlossen sind,<br />
wird die bis zur Unkenntlichkeit entstellte<br />
Leiche geborgen. «Ja, dabei sind wir<br />
auch behilflich», sagt Sibylle Meier.<br />
Kontakt zu den Angehörigen<br />
Wenn die Identität der toten Person feststeht,<br />
versucht Sibylle Meier die nächsten<br />
«Die anwesenden Personen sind unmittelbar konfrontiert<br />
mit einem tragischen Ereignis und trotzdem erfüllt jeder<br />
so ruhig und sachlich wie möglich seine Aufgabe.»<br />
Angehörigen ausfindig zu machen. Handelt<br />
es sich beim Todesopfer um eine Person<br />
auswärtiger Herkunft, verständigt sie<br />
die zuständige Polizeidienststelle. Andernfalls<br />
geht sie – immer zusammen mit<br />
einem Pikett-Offizier – zu den Angehörigen<br />
nach Hause und überbringt die traurige<br />
Nachricht. «Wir achten dann jeweils<br />
auf die Reaktion der Angehörigen, und<br />
wenn wir den Eindruck haben, dass<br />
jemand Unterstützung braucht, rufen wir<br />
die Notfallseelsorge.»<br />
Und wie geht es ihr selber nach einem<br />
solchen Tag? «Klar, man ist nicht in der<br />
gleichen Verfassung wie nach einem gewöhnlichen<br />
Bürotag.» Man müsse lernen<br />
abzuschalten und sich in der Freizeit mit<br />
etwas ganz anderem beschäftigen. Das<br />
sei etwas vom wichtigsten in ihrem Beruf.<br />
Wenn einem dies nicht gelinge, habe man<br />
es schwer. Sibylle Meier setzt auf Sport.<br />
Jogging und Fitness helfen beim Verarbeiten<br />
von schwierigen Erlebnissen. Sehr<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
36<br />
Laufbahn<br />
wichtig ist ihrer Meinung nach aber auch<br />
ein gutes Team, wo Gespräche über das<br />
Erlebte möglich sind. Ausserdem steht<br />
auch ihr und ihren Kollegen und Kolleginnen<br />
die Möglichkeit offen, wenn nötig<br />
den psychologischen Dienst in Anspruch<br />
zu nehmen.<br />
Die Revierdetektivin verbringt aber<br />
auch viel Zeit im Büro. Nach einem Einsatz<br />
vor Ort beginnen die Ermittlungen.<br />
Dazu gehören Befragungen von Personen,<br />
die am Tatort etwas gehört oder gesehen<br />
haben. «Personen, die nicht direkt involviert<br />
sind, sondern einfach zufällig etwas<br />
mitbekommen haben, sind meistens sehr<br />
hilfsbereit und geben gerne Auskunft.»<br />
Befragt werden aber auch beschuldigte<br />
und geschädigte Personen. Aufgrund<br />
aller zur Verfügung stehenden Fakten soll<br />
die Täterschaft überführt werden.<br />
Ungelöste Fälle<br />
Auf ihrem Pult stapeln sich gelbe Papiermäppchen.<br />
Jedes davon enthält einen<br />
ungelösten Fall. Die Ermittlungen können<br />
sich von einigen Tagen bis zu mehreren<br />
Wochen und Monaten hinziehen. Es<br />
sei eben ganz und gar nicht wie im Fernsehkrimi,<br />
wo immer schön eins das andere<br />
ergebe und innert kürzester Zeit zur<br />
Lösung eines Falles führe. Sie müsse<br />
manchmal lachen, wenn sie einen Krimi<br />
im Fernsehen schaue, wie realitätsfremd<br />
ihr Berufsalltag dargestellt werde. Und<br />
auch wenn es nie so glatt läuft wie im TV,<br />
erlebt Sibylle Meier die Beschäftigung mit<br />
den einzelnen Fällen, das intensive Nachforschen<br />
und Ermitteln als spannend.<br />
Ermittlungsaufträge können aber<br />
auch von der Staatsanwaltschaft an die<br />
Kripo gelangen. Das kann beispielsweise<br />
ein Verdacht auf Sozialhilfebetrug sein,<br />
dem sie mit gezielten Recherchen nachgeht.<br />
In den Arrestantenzellen auf der Wache<br />
können Täter vorübergehend festgehalten<br />
werden, bis durch weitere Abklärungen<br />
feststeht, ob sie ins Gefängnis<br />
überstellt oder allenfalls auch wieder freigelassen<br />
werden. Die drei Ausnüchterungszellen<br />
sind nur noch selten in<br />
Gebrauch seit es die zentrale Ausnüchterungsstelle<br />
auf der Regionalwache City<br />
gibt. Betrunkene lässt man heute dort<br />
ausnüchtern. Dies habe den Vorteil, dass<br />
rund um die Uhr ärztliche Betreuung zur<br />
Verfügung steht.<br />
Zu ihren weiteren Tätigkeiten gehören<br />
regelmässige Rundgänge im Quartier,<br />
entweder zu Fuss oder mit dem Auto. Dabei<br />
führt sie auch Personenkontrollen<br />
durch. Wenn sich die angesprochene Person<br />
nicht ausweisen kann, wird sie zur<br />
Feststellung der Identität auf die Wache<br />
«Personen, die nur zufällig etwas mitbekommen haben,<br />
sind meistens hilfsbereit und geben gerne Auskunft.»<br />
mitgenommen. Oder die Revierdetektivin<br />
fordert auch mal jemanden auf, seine Jacken-<br />
und Hosentaschen zu leeren, wenn<br />
sie den Verdacht hat, er trage etwas Unerlaubtes<br />
auf sich. «Mit der Zeit entwickelt<br />
man ein Auge dafür, wen man kontrollieren<br />
muss.» Manchmal habe sie aufgrund<br />
von Vorakten gewisse Hinweise auf die<br />
Täterschaft, etwa wenn sich die Anzeigen<br />
wegen Taschendiebstählen im Quartier<br />
häuften. Auch hier ist sie immer in Zivil<br />
unterwegs und muss sich jeweils bei den<br />
anvisierten Personen als Erstes selber<br />
ausweisen. Auf diesen Rundgängen<br />
komme es aber auch zu erfreulichen Begegnungen<br />
mit Bewohnern des Quartiers<br />
oder wenn sie jemandem eine Auskunft<br />
erteilen könne.<br />
Lehre im Detailhandel<br />
«Polizistin war schon mein Traumberuf,<br />
als ich noch zur Schule ging», erinnert<br />
sich Sibylle Meier. Aufgewachsen ist sie in<br />
Zürich Nord. Ihre beiden Eltern waren<br />
ebenfalls bei der Polizei tätig. Voraussetzung<br />
für eine Ausbildung als Polizistin ist<br />
eine abgeschlossene Berufslehre. Sibylle<br />
Meier entschied sich für eine kaufmännische<br />
Lehre. «Ich ging davon aus, dass das<br />
<strong>KV</strong> eine gute Basis sei.» Und sie könne sagen,<br />
dass sie es nochmals genauso machen<br />
würde. Noch heute profitiere sie von<br />
manchen Dingen, die sie in jenen drei<br />
Jahren gelernt habe. Die Lehre mit BMS<br />
bei der Genossenschaft Migros Zürich<br />
empfand sie als ausserordentlich vielseitig.<br />
Sie erhielt Einblick in die verschiedenen<br />
Abteilungen eines Grossbetriebs,<br />
und dies nicht nur in der Administration,<br />
sondern auch in einer Verkaufsfiliale.<br />
Nach der Lehre übte sie – weiterhin bei<br />
der Migros – während einiger Zeit die<br />
Funktion einer Direktionssekretärin aus.<br />
Eine Laufbahn im Detailhandel wäre<br />
durchaus eine Option gewesen, doch als<br />
es dann zu Umstrukturierungen kam,<br />
beschloss sie, sich ihrem ursprünglichen<br />
Berufswunsch zuzuwenden.<br />
Zunächst absolvierte sie einen halbjährigen<br />
Lehrgang im Polizeilichen Assistenzdienst.<br />
In den darauf folgenden vier<br />
Jahren wollte sie herausfinden, ob die<br />
Polizeilaufbahn wirklich das Richtige für<br />
sie sei. Als sie die Frage klar mit Ja beantworten<br />
konnte, begann sie mit der zweijährigen<br />
Ausbildung zur Polizistin. «Die<br />
Kolleginnen und Kollegen in der Ausbildung<br />
hatten die unterschiedlichsten<br />
Vorbildungen, vom Handwerker bis zum<br />
Hochschulabsolventen, und auch altersmässig<br />
war das Spektrum breit», sagt<br />
Sibylle Meier. Diese Durchmischung fand<br />
sie damals spannend, und sie findet es –<br />
aus anderer Perspektive – auch heute<br />
noch. Neben ihrer Tätigkeit als Revierdetektivin<br />
unterrichtet sie heute Rapportlehre<br />
an der Zürcher Polizeischule.<br />
Noch vieles möglich<br />
Nach der Ausbildung arbeitete sie sieben<br />
Jahre lang als Streifenwagenfahrerin. «In<br />
diesen Jahren war ich überzeugt, dass es<br />
bei der Polizei gar nichts Spannenderes<br />
als den Uniformdienst geben könne.»<br />
Doch während eines Einführungskurses<br />
bei der Kriminalpolizei stellte sie fest,<br />
dass ihr diese Tätigkeit – die längerfristige<br />
und vertiefte Beschäftigung mit einzelnen<br />
Fällen – doch auch sehr entsprechen<br />
würde. Dann bewarb sie sich als Revierdetektivin<br />
und konnte kurz darauf von<br />
der Regionalwache auf den Detektivposten<br />
wechseln.<br />
Und wie soll es in der beruflichen<br />
Laufbahn weitergehen? «Es gibt noch<br />
viele Möglichkeiten», ist sie überzeugt.<br />
Eine davon wäre beispielsweise die Mitarbeit<br />
in einer Fachgruppe. Innerhalb<br />
der Stadtpolizei gibt es diverse, auf bestimmte<br />
Themengebiete wie beispielsweise<br />
Jugend oder Gewalt spezialisierte<br />
Fachgruppen. Die Mitarbeitenden dieser<br />
Gremien verfügen über vertieftes Wissen<br />
auf dem entsprechenden Gebiet und ermitteln<br />
nur noch in diesem jeweiligen<br />
Fachgebiet. Ausser dieser Spezialisierung<br />
wäre für sie aber auch eine spätere Führungsfunktion<br />
im Rahmen der Reviertätigkeit<br />
denkbar.<br />
Therese Jäggi ist <strong>Context</strong>-Redaktorin.<br />
therese.jaeggi@kvschweiz.ch<br />
Marion Nitsch ist Fotografin in Zürich.<br />
mail@nitsch.ch<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
Marketing<br />
Schöne Aussichten<br />
Gewinnen Sie mit dem Ferienverein und dem <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> ein<br />
Wochenende in einem der Hotels des Ferienvereins. Einfach die<br />
Frage in der Bildlegende beantworten und einschicken.<br />
Welches Ferienverein-Hotel schmiegt sich hier direkt am Meer an Spaniens wilde küste?<br />
auFlöSung deS letzten rätSelS:<br />
Schicken Sie ihre antwort<br />
mit dem Betreff «Ferienverein» und dem richtigen Lösungswort an:<br />
bilderraetsel@kvschweiz.ch oder<br />
<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, <strong>Context</strong>-Bilderrätsel, Postfach 1853, 8027 Zürich<br />
Einsendeschluss: 5. August <strong>2013</strong><br />
Zu gewinnen gibt es eine Übernachtung für zwei Personen im gesuchten Hotel<br />
inklusive Halbpension.<br />
gewinner des letzten rätsels: Martin kämpf, Burgdorf<br />
Das Foto in der Märzausgabe zeigte den<br />
Strand beim Club-Hotel Tirreno an der Cala<br />
Liberotto auf Sardinien.<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
38<br />
Ratgeber<br />
Ratgeber<br />
Haben Sie Fragen rund ums Thema Arbeitsplatz? Die Experten des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> geben den<br />
Mitgliedern Auskunft. > beratung@kvschweiz.ch oder www.kvschweiz.ch/beratung<br />
Bildung<br />
Gabriel Fischer arbeitet in der Abteilung<br />
Bildungspolitik des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
> gabriel.fischer@kvschweiz.ch<br />
Nachholbildung<br />
<strong>KV</strong> als Zweitlehre?<br />
Ich habe 2002 die Verkaufslehre<br />
abgeschlossen. Danach<br />
aber immer viel Büroarbeit<br />
erledigt. Vor vier Jahren habe<br />
ich eine einjährige Weiterbildung<br />
mit einem Bürofachdiplom<br />
abgeschlossen und seither<br />
arbeite ich nur noch im Büro.<br />
Gibt es für mich eine Möglichkeit,<br />
jetzt doch noch das kaufmännische<br />
EFZ zu erlangen?<br />
Grundsätzlich gibt es vier<br />
Wege auf denen Sie das eidgenössische<br />
Fähigkeitszeugnis als<br />
Kaufmann/Kauffrau EFZ im Erwachsenenalter<br />
nachholen können.<br />
Einerseits steht Ihnen der<br />
Weg über die reguläre Grundbildung<br />
offen. Dabei suchen Sie<br />
sich einen Lehrbetrieb und absolvieren<br />
die gewöhnliche Ausbildung<br />
im Betrieb und an der<br />
Berufsschule. Für Personen mit<br />
mehrjähriger Berufserfahrung<br />
oder einem anderen Berufsabschluss<br />
– wie in Ihrem Fall – besteht<br />
die Möglichkeit direkt im<br />
zweiten Lehrjahr einzusteigen<br />
und so die Ausbildungszeit zumindest<br />
auf zwei Jahre zu verkürzen.<br />
Daneben gibt es aber speziell<br />
für Erwachsene die Möglichkeit,<br />
den kaufmännischen Berufsabschluss<br />
auch ausserhalb der gängigen<br />
Ausbildungsstrukturen zu<br />
erlangen. Diese Nachholbildung<br />
(auch <strong>KV</strong> für Erwachsene oder<br />
<strong>KV</strong>2 genannt) dürfte für Sie den<br />
interessanteren Weg darstellen,<br />
richtet er sich doch explizit an<br />
Personen, welche bereits kaufmännische<br />
Tätigkeiten und Büroarbeiten<br />
ausführen. Wenn die Voraussetzungen<br />
von mindestens<br />
fünf Jahren Berufserfahrung und<br />
davon zwei Jahre im kaufmännischen<br />
Bereich erfüllt sind und<br />
man darüber hinaus über die geforderten<br />
Kenntnisse in der beruflichen<br />
Praxis und in der schulischen<br />
Bildung verfügt, kann<br />
man sich um Zulassung zum Qualifikationsverfahren<br />
bemühen.<br />
Die Vorteile der Nachholbildung<br />
liegen auf der Hand: Es ist<br />
kein Lehrbetrieb involviert, d.h.<br />
man kann die Berufstätigkeit beibehalten<br />
und in der Vorbereitung<br />
auf das Qualifikationsverfahren<br />
ist man frei. So ist die Vorbereitung<br />
im Selbststudium ebenso<br />
möglich wie der Besuch von Vorbereitungskursen<br />
an der Berufsfachschule.<br />
Da gibt es Angebote,<br />
welche sich speziell an Erwachsene<br />
richten und teilweise modulartig<br />
aufgebaut sind, so dass<br />
Sie nur diejenigen Module besuchen,<br />
in welchen Sie auch wirklich<br />
noch Vorbereitung benötigen.<br />
Schliesslich besteht auch<br />
noch die Möglichkeit der Validierung<br />
von Bildungsleistungen.<br />
Wenn Sie in einem Dossier und<br />
einem Gespräch mit Experten belegen<br />
können, dass Sie bereits<br />
über die Kompetenzen des kaufmännischen<br />
Berufs verfügen,<br />
kann Ihnen das kaufmännische<br />
EFZ ohne das Absolvieren des<br />
Qualifikationsverfahrens ausgestellt<br />
werden.<br />
Sowohl über die Zulassung<br />
zum Qualifikationsverfahren wie<br />
über eine allfällige Validierung<br />
von bereits erbrachten Bildungsleistungen<br />
entscheiden die kantonalen<br />
Berufsbildungsämter.<br />
Weitere Informationen finden<br />
sich auf den entsprechenden<br />
Websites.<br />
Recht<br />
Felix Kuster arbeitet beim<br />
Rechtsdienst des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
> felix.kuster@kvschweiz.ch<br />
Erstes Anstellungsjahr<br />
Hatte ich eine<br />
Kündigungssperrfrist?<br />
Bei meinem derzeitigen Arbeitgeber<br />
hatte ich das erste<br />
Anstellungsjahr am 30. April<br />
<strong>2013</strong> beendet. Am 1. April <strong>2013</strong><br />
musste ich mich operieren<br />
lassen. Die Operation ist leider<br />
nicht erfolgreich verlaufen, so<br />
dass ich zur Zeit weiterhin<br />
arbeitsunfähig bin. Im <strong>Mai</strong><br />
hat mir der Arbeitgeber auf<br />
Ende Juli <strong>2013</strong> gekündigt. Hat<br />
im <strong>Mai</strong> zu meinem Schutz<br />
keine Kündigungssperrfrist<br />
mehr bestanden? Wie steht es<br />
mit der Lohnfortzahlung?<br />
Im ersten Anstellungsjahr beträgt<br />
die Kündigungssperrfrist<br />
bei Krankheit 30 Tage, ab dem 2.<br />
Anstellungsjahr 90 Tage und ab<br />
dem 5. Dienstjahr 180 Tage (Art.<br />
336c Abs. 1 lit.c OR). Da sich Ihre<br />
Arbeitsunfähigkeit über das erste<br />
Dienstjahr hinaus ins zweite<br />
Dienstjahr hingezogen hat, stellt<br />
sich die Frage, ob sich dadurch<br />
auch der Kündigungsschutz verlängert<br />
hat. Falls in die Dauer einer<br />
krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit<br />
ein Dienstjahreswechsel<br />
fällt, hat dies in der<br />
Regel keine besonderen Folgen,<br />
sondern es bleibt bei der gesetzlichen<br />
Regelung von Art. 336c OR.<br />
Lediglich die beiden Fälle, in welchen<br />
das Gesetz mit dem Dienstjahreswechsel<br />
eine Verlängerung<br />
des Kündigungsschutzes vorsieht,<br />
verdienen besondere Beachtung:<br />
So verlängert sich die<br />
Sperrfrist beim Wechsel vom ersten<br />
in das zweite Dienstjahr von<br />
30 auf 90 Tage und beim Wechsel<br />
vom fünften ins sechste<br />
Dienstjahr von 90 auf 180 Tage.<br />
In diesen beiden besonderen Fällen<br />
kommt jeweils die längere<br />
Sperrfrist zur Anwendung, wenn<br />
die Arbeitsunfähigkeit über den<br />
Dienstjahreswechsel hinaus andauert.<br />
Dies bedeutet für Ihren Fall,<br />
dass sich die Sperrfrist bis am 29.<br />
Juni <strong>2013</strong> verlängert, der Arbeitgeber<br />
somit erst nach diesem<br />
Zeitpunkt die Kündigung aussprechen<br />
darf. Die im <strong>Mai</strong> ausgesprochenen<br />
Kündigung war somit<br />
nichtig.<br />
Anders verhält es sich mit<br />
dem Anspruch auf Lohnfortzahlung.<br />
Dieser entsteht mit jedem<br />
Dienstjahr neu: im ersten Anstellungsjahr<br />
beträgt er 3 Wochen, im<br />
zweiten (gemäss Berner Skala) 4<br />
Wochen usw. Somit musste Ihnen<br />
der Arbeitgeber im April während<br />
3 Wochen den Lohn bezahlen,<br />
ab dem 1. <strong>Mai</strong> (Beginn des 2.<br />
Dienstjahres) maximal während<br />
4 Wochen. Kommt hingegen eine<br />
Krankentaggeldversicherung für<br />
den Lohnausfall auf, spielt der<br />
Dienstjahreswechsel keine Rolle.<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
Die Versicherung bezahlt während<br />
der vertraglich vorgesehenen<br />
Leistungsdauer, in der Regel<br />
während 720 Tagen.<br />
Büroalltag<br />
Carla Weber arbeitet als Psychologin<br />
beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
> carla.weber@kvschweiz.ch<br />
Pausen<br />
Soll ich sie einfordern?<br />
In unserem Team herrscht<br />
stets Hochbetrieb. Wir sind<br />
ununterbrochen geschäftig,<br />
zumindest tun alle so. Es ist<br />
fast ein Muss, das Mittagessen<br />
möglichst kurz zu halten, und<br />
Pausen sind rar. Mir kommt es<br />
manchmal vor, als ob wir unser<br />
Engagement und unseren<br />
Einsatz beweisen müssten.<br />
Wer ab und zu eine Pause einlegt,<br />
gilt als «faules Ei». Soll<br />
ich mich gegen diesen Gruppendruck<br />
wehren? Dort, wo<br />
ich früher arbeitete, machten<br />
wir regelmässig Pause. Die<br />
Stimmung war besser und ich<br />
finde, wir waren genauso produktiv.<br />
Das häufige Ignorieren der<br />
Pause ist ein Alarmzeichen.<br />
Wenn Sie sich zwischendurch<br />
nicht erholen können, belasten<br />
Sie Körper und Gesundheit stark.<br />
Meistens leiden nicht nur Klima<br />
und Wohlbefinden, sondern auch<br />
Stress und langfristig sogar<br />
Burnout sind mögliche Folgen.<br />
Sie haben also gute Gründe, Ihre<br />
Kolleginnen und Kollegen auf die<br />
mangelnde Pausenkultur anzusprechen.<br />
Hier einige Argumente,<br />
die Ihnen dabei helfen werden:<br />
Die Wirkung von Pausen ist<br />
wissenschaftlich gut untersucht.<br />
In einer Studie der Uni Bern<br />
konnte beispielsweise nachgewiesen<br />
werden, dass fehlende<br />
Pausen zu ständiger Anspannung<br />
und vermehrt zu Fehlleistungen<br />
führten. Bei den Versuchspersonen<br />
wurde ein erhöhter<br />
Adrenalinpegel festgestellt,<br />
der sich auch am Wochenende<br />
nicht ganz abbaute. Die Betroffenen<br />
starteten somit bereits gestresst<br />
in die nächste Arbeitswoche<br />
und konnten sich nicht mehr<br />
richtig erholen.<br />
Pausen sind ein wichtiger Faktor<br />
für die Gesundheit am Arbeitsplatz.<br />
Gesundheitsfördernde<br />
Betriebe sind sich dessen<br />
bewusst und achten darauf, dass<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Pausenzeiten einhalten –<br />
und zwar bis hinauf in die Chefetage.<br />
Das Gute daran: Pausen<br />
fördern die Leistung. Bei insgesamt<br />
gleicher Pausendauer sind<br />
viele kurze Pausen übrigens erholsamer<br />
als wenige lange – vorausgesetzt,<br />
die Unterbrechungen<br />
sind selbst gewählt. Erzwungene<br />
Pausen verursachen nur<br />
Ärger und zusätzlichen Druck.<br />
Klar gibt es immer Gründe,<br />
weshalb eine Pause «gerade<br />
jetzt» nicht möglich ist. Eine<br />
wichtige Arbeit muss zum Beispiel<br />
unbedingt heute abgeschlossen<br />
werden. Vielleicht<br />
möchte man auch zeigen: «Ich<br />
bringe vollen Einsatz.» Ein eigentlicher<br />
Pausenkiller ist der<br />
Gedanke, sowieso gleich mit einer<br />
Aufgabe fertig zu sein. Oft<br />
dauert die Arbeit dann doch länger<br />
und länger und länger.<br />
Pausen sind fällig, bevor die<br />
Reserven aufgebraucht sind. Wer<br />
eine Pause dringend braucht, hat<br />
in der Regel den richtigen Zeitpunkt<br />
schon verpasst. Zu einer<br />
guten Erholung gehören vor allem<br />
Kontrasterlebnisse, das<br />
heisst zum Beispiel:<br />
Etwas anderes tun: sich strecken,<br />
bewegen, eine Augenmassage<br />
machen usw.<br />
IT-TIPP<br />
keine viren<br />
Unser Körper wie auch jeder<br />
Computer fürchtet sie: Viren. Im<br />
echten Leben haben wir Medikamente,<br />
um sie zu bekämpfen. In<br />
der virtuellen Welt ist es jedoch<br />
meist nicht so einfach, sie loszuwerden.<br />
Wie schützen Sie<br />
sich vor Viren?<br />
Als Basis gilt es, eine effiziente<br />
Anti-Virus-Software (siehe IT-Tipp<br />
<strong>Context</strong> <strong>Nr</strong>. 3/2012) installiert zu<br />
haben. Die weiteren Aufgaben,<br />
um keine Trojaner zu erwischen,<br />
sind die Ihren:<br />
> > Führen Sie regelmässig Updates<br />
aller Programme samt<br />
dem Betriebssystem durch.<br />
> > Öffnen Sie grundsätzlich keine<br />
unbekannten Daten aus E-<br />
<strong>Mai</strong>ls und dem Internet. Betrachten<br />
Sie diese immer skeptisch.<br />
E-<strong>Mai</strong>l-Anhänge sollten<br />
immer abgesprochen sein.<br />
Speichern Sie diese Daten<br />
vorab in ein Verzeichnis und<br />
Etwas anderes denken: ein<br />
Foto vom letzten Urlaub anschauen,<br />
einen kurzen Schwatz<br />
halten usw.<br />
Woanders sein: den Raum<br />
wechseln, einen kurzen Rundgang<br />
machen.<br />
Doch die besten Ideen nützen<br />
nichts, wenn Sie die Pausen einfach<br />
vergessen. Damit dies nicht<br />
geschieht, dürfen Sie ruhig erfinderisch<br />
werden. Wie wäre es,<br />
wenn Sie ab und zu gemeinsam<br />
eine Nichtraucherpause machen<br />
würden? Oder wenn Sie eine Pausen-App<br />
herunterladen oder<br />
wenn ... Pause!<br />
scannen Sie dieses auf Viren.<br />
> > Laden Sie sich nur Software<br />
von bekannten Internet-Plattformen<br />
wie bsp. Chip.de oder<br />
direkt von der Hersteller-Website<br />
herunter.<br />
> > Folgen Sie keinen Anweisungen<br />
aus E-<strong>Mai</strong>ls, ausser Sie<br />
möchten sich auf einer Website<br />
registrieren und müssen den<br />
Zugang bestätigen.<br />
> > Führen Sie einen Virenscan bei<br />
zusätzlich angeschlossener<br />
Hardware durch. Viren können<br />
auch mittels Daten von Computer<br />
zu Computer übertragen<br />
werden.<br />
Sicher zu sein, setzt Achtsamkeit<br />
voraus. In diesem Sinne wünsche<br />
ich Ihnen eine virenfreie, aufmerksame<br />
und aufregende Zeit.<br />
Rachid Salah ist IT-Verantwortlicher<br />
des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
rachid.salah@kvschweiz.ch<br />
39<br />
› Personalwesen,<br />
Ausbildung<br />
Zum Beispiel: hkvaarau.ch/ausbildung<br />
Finde uns auf Facebook: www.facebook.com/H<strong>KV</strong>Aarau<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
40<br />
<strong>KV</strong> Aktuell<br />
DV in Winterthur<br />
Als im November 1863 einige junge Kaufleute<br />
in der Stadt Winterthur die Gründungsversammlung<br />
«<strong>KV</strong> Winterthur»<br />
durchführten, hatten sie wohl nicht damit<br />
gerechnet, dass 150 Jahre später ihre<br />
Idee noch immer Bestand haben und die<br />
Delegiertenversammlung des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
in der Eulachstadt durchgeführt würde.<br />
Ich begrüsse Sie im Namen des <strong>KV</strong><br />
Winterthur ganz herzlich in der sechstgrössten<br />
<strong>Schweiz</strong>er Stadt, die bis vor einigen<br />
Jahren berühmt war für ihre grossen<br />
Industriebetriebe (Sulzer, Rieter). Heute<br />
profiliert sich Winterthur als Kulturstadt<br />
(Museen), als Bildungsstadt (ZHAW,<br />
WS<strong>KV</strong>W) und als Heimat unzähliger<br />
Dienstleistungsbetriebe und KMU. Die<br />
Stadt im Grünen zählt heute gut 100 000<br />
Einwohner.<br />
Der <strong>KV</strong> Winterthur umfasst 2500 Mitglieder.<br />
Besonders stolz ist der Verband<br />
auf seine Wirtschaftsschule (WS<strong>KV</strong>W),<br />
die 1895 gegründet wurde. In der Grundbildung<br />
werden jährlich über 1000 junge<br />
Menschen ausgebildet (<strong>KV</strong>, Berufsmaturität<br />
und Buchhandel). Dazu kommen ca.<br />
700 Personen in der Weiterbildung. Eine<br />
Schule die sich auszeichnet durch einen<br />
hohen qualitativen Standard, eine innovative<br />
Haltung und die Erbringung von<br />
umfassenden Zusatzdienstleistungen für<br />
Lernende und Berufsbildner. Der Wert der<br />
dualen Bildung wird in der Schulleitung<br />
und im Lehrkörper hochgehalten.<br />
Das 150-Jahre-Jubiläum lässt uns auf<br />
der einen Seite mit Freude und Genugtuung<br />
zurückblicken, ist uns aber auf der<br />
anderen Seite eine hohe Verpflichtung,<br />
alles daran zu setzen, dass die Geschichte<br />
weitergeschrieben werden kann. Wir sind<br />
uns bewusst, dass eine Organisation wie<br />
die unsere kein Selbstläufer ist, dass wir<br />
uns intensiv um Kunden und Mitglieder<br />
bemühen müssen, dass wir uns wirtschaftliche<br />
und politische Unterstützung<br />
erarbeiten müssen und uns soziale und<br />
gesellschaftliche Anerkennung nur gelingt,<br />
wenn wir Dienstleistungen zeitnah,<br />
professionell und bedürfnisgerecht erbringen<br />
können. Wir wollen diese Herausforderung,<br />
zusammen und integriert<br />
in den Gesamtverband, annehmen.<br />
Ihnen, geschätzte Kolleginnen und<br />
Kollegen Delegierte, wünschen wir eine<br />
interessante Delegiertenversammlung<br />
und einen gefreuten Aufenthalt in Winterthur.<br />
Peter Fischer, Präsident <strong>KV</strong> Winterthur<br />
Winterthur hat sich erfolgreich vom Industriestandort zur Dienstleistungsstadt gewandelt.<br />
PROGRAMM/TRAKTANDEN<br />
Delegiertenversammlung <strong>2013</strong> –<br />
Assemblée des délégué(e)s <strong>2013</strong><br />
Samstag, 1. Juni <strong>2013</strong>,<br />
10 bis ca. 16.00 Uhr,<br />
im Kongress- und Kirchgemeindehaus<br />
Liebestrasse, Winterthur<br />
> > ab 9.15 Uhr Kaffee und Gipfeli<br />
> > 10 Uhr Eröffnung der Versammlung<br />
durch den Zentralpräsidenten Daniel<br />
Jositsch. Begrüssung durch den Präsidenten<br />
<strong>KV</strong> Winterthur, Peter Fischer;<br />
Begrüssung durch den Stadtpräsidenten<br />
Michael Künzle<br />
1. Genehmigung der Traktandenliste<br />
2. Wahl des Büros der Versammlung<br />
3. Feststellen der Delegiertenpräsenz<br />
4. Protokoll der Delegiertenversammlung<br />
2012 in Schaffhausen<br />
(1 Exemplar des Protokolls wird den<br />
Sektionen zugestellt/weitere Exemplare<br />
können beim Generalsekretariat<br />
bezogen werden)<br />
> > Referat Mauro Dell’Ambrogio<br />
Staatssekretär für Bildung,<br />
Forschung und Innovation SBF<br />
5. Ehrung verstorbener Mitglieder<br />
– Pierre Fénart<br />
– Jean-Marc Miauton<br />
6. Geschäftsjahr 2012<br />
6.1. Abnahme des Geschäftsberichtes<br />
2012 und der Jahresrechnung 2012<br />
6.2. Revisionsbericht und Décharge<br />
7. Wahl eines Mitglieds in den<br />
Zentralvorstand<br />
– Nomination <strong>KV</strong> Bern:<br />
Frau Giovanna Battagliero,<br />
Präsidentin <strong>KV</strong> Bern<br />
> > 12 – 14 Uhr<br />
Apéro und Mittagessen<br />
8. Anträge des Zentralvorstandes<br />
– Statutenänderung<br />
– Schulträgerschaft<br />
– Politisches Positionspapier<br />
9. Anträge der Sektionen<br />
– Antrag <strong>KV</strong> Wetzikon-Rüti<br />
– Antrag der Sektionen <strong>KV</strong> Bern,<br />
<strong>KV</strong> Luzern, <strong>KV</strong> Winterthur und <strong>KV</strong> Zürich<br />
10. Geschäftsjahr <strong>2013</strong><br />
10.1 Budget <strong>2013</strong><br />
10.2 Finanzplanung 2014<br />
10.3 ZV Beiträge <strong>2013</strong><br />
11. Wahl von Ehrenmitgliedern<br />
– Barbara Gisi<br />
12. Wahl der Revisionsstelle für <strong>2013</strong><br />
– Antrag Zentralvorstand:<br />
Wahl Revisionsstelle<br />
13. Verabschiedung von Resolutionen<br />
14. Verschiedenes<br />
> > Ende ca. 16 Uhr<br />
Änderungen in der Reihenfolge der<br />
Traktanden bleiben vorbehalten.<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
Sektionen<br />
Region Basel-stadt<br />
<strong>KV</strong> Basel<br />
Telefon 061 271 54 70<br />
Fax 061 272 24 41<br />
info@kvbasel.ch<br />
www.kvbasel.ch<br />
Workshop<br />
«Kündigung – alles rechtens?» mit<br />
Rainer Mössinger, Rechtsanwalt,<br />
Leiter Rechtsdienst <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
Dienstag, 25. Juni, <strong>KV</strong> Basel,<br />
Aeschengraben 15, Saal 6. Stock,<br />
17 bis 20.30 h. Kosten: CHF 50.– für<br />
<strong>KV</strong>-Mitglieder, CHF 100.– andere.<br />
<strong>KV</strong>-Infotag<br />
Der <strong>KV</strong>-Infotag bietet die Möglichkeit,<br />
sich direkt bei den anwesenden<br />
Branchenvertretern über die <strong>KV</strong>-Lehre<br />
zu informieren. Die Handelsschule<br />
<strong>KV</strong> Basel steht Red und Antwort<br />
zu den schulischen Anforderungen<br />
und Ausbildungsprofilen und die<br />
<strong>KV</strong>-Lehrstellenberatung und -vermittlung<br />
berät die Lehrstellensuchenden.<br />
Eingeladen sind Jugendliche,<br />
Eltern, Klassen und<br />
Lehrpersonen. Bitte Klassenbesuche<br />
telefonisch oder per E-<strong>Mai</strong>l anmelden:<br />
jugendberatung@kvbasel.<br />
ch. Mittwoch, 11. September, 14 bis<br />
18 h, <strong>KV</strong> Basel, Aeschengraben 15,<br />
6. Stock.<br />
English Club<br />
All meetings will be held on<br />
Tuesdays at 8 pm at the <strong>KV</strong> building.<br />
For any suggestions contact Gaby<br />
Felix: phone 061 701 30 66 or<br />
Felix Schurter: 062 868 74 00<br />
(during the day)<br />
Seminare<br />
>«Erfolgsfaktor ><br />
ältere Mitarbeitende»<br />
mit Sandra Kohler, Beraterin;<br />
Dienstag, 4. Juni, 9 bis 17 h<br />
>«Rundgang ><br />
durch die Sozialversicherungen<br />
(ohne BVG)» mit Mario<br />
Gächter, Sozialversicherungsfachmann;<br />
Dienstag/Mittwoch,<br />
11./12. Juni, 9 bis 17 h<br />
Region MittellanD<br />
<strong>KV</strong> Aargau WEST<br />
Telefon 062 837 65 15<br />
Fax 062 837 65 19<br />
info@kvagwest.ch<br />
www.kvagwest.ch<br />
Öffnungszeiten<br />
Wegen Umbauarbeiten des Pestalozzi-Schulhauses<br />
ist das Sekretariat<br />
von Montag, 10. Juni bis Freitag,<br />
16. August geschlossen. Ferienvertretung:<br />
<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, Telefon<br />
044 283 45 30; Rechtsberatung,<br />
Telefon 044 283 45 10.<br />
Wettbewerbe<br />
Die Gewinner/innen des<br />
SMS-Wettbewerbs finden Sie<br />
auf der Homepage.<br />
Neue Verlosung: Kinogutscheine zu<br />
gewinnen. Jetzt mitmachen.<br />
<strong>KV</strong> Baselland<br />
Telefon 061 926 70 10<br />
Fax 061 926 70 15<br />
info@kvbl.ch<br />
www.kvbl.ch<br />
<strong>KV</strong> Solothurn<br />
Telefon 032 622 31 21<br />
Fax 032 622 31 56<br />
info@kvsolothurn.ch<br />
www.kvsolothurn.ch<br />
Senioren-Gruppe<br />
Die Seniorinnen und Senioren treffen<br />
sich jeden zweiten Monat zu<br />
einem Anlass mit anschliessendem<br />
gemütlichem Zusammensein. Auskünfte:<br />
Kurt Müller, Telefon 032 622<br />
23 43, Handy 079 794 58 04<br />
SFW Forum für Weiterbildung,<br />
Solothurn | Telefon 032 624 90 50<br />
info@sfw.ch | www.sfw.ch<br />
Seminare<br />
>«MWST > Update Teil I» mit Beat<br />
Sutter und Bernhard Girsberger;<br />
Freitag, 7. Juni (1 Tag)<br />
>«Rechnungslegungsstandards»<br />
><br />
mit Christian Froelicher;<br />
Montag, 10. Juni (1 Tag)<br />
>«Schreibtisch ><br />
Management» mit<br />
Darya Haller; Freitag, 14. Juni<br />
(1 Vormittag)<br />
>«IKS > – Grundlagen für Treuhänder»<br />
mit zwei Fachreferenten;<br />
Montag, 17. Juni (1 Tag)<br />
>«E-<strong>Mai</strong>l > Management» mit Willy<br />
Knüsel; Donnerstag, 20. Juni<br />
(1 Vormittag)<br />
>«Inkasso > — Wie Sie Debitorenverluste<br />
vermeiden» mit M. Miescher<br />
und M. Schmidlin; Donnerstag,<br />
20. Juni (1 Nachmittag)<br />
>«MWST > Update Teil II» mit Beat<br />
Sutter und Bernhard Girsberger;<br />
Freitag, 21. Juni (1 Tag)<br />
Job Speed Dating<br />
Für junge Berufseinsteigerinnen<br />
und -einsteiger ist es aufgrund<br />
fehlender Berufserfahrung schwierig,<br />
einen Job zu finden. Der <strong>KV</strong><br />
Ost unterstützt dich optimal bei<br />
der Stellensuche. Wähle unter drei<br />
vorbereitenden Seminaren und<br />
nimm am Job Speed Dating teil:<br />
Seminare:<br />
>Sprung > in die berufliche Zukunft<br />
(Standortbestimmung)<br />
>Top > – Bewerbungen – der<br />
Schlüssel zu Ihrer Traumstelle<br />
(Dossiercheck)<br />
>Überzeugend ><br />
auftreten im Vorstellungs-<br />
und Lohngespräch (Bewerbungsgesprächsimulation)<br />
Seminardaten; 4., 5. und 6. Juli,<br />
jeweils von 17 bis 21 Uhr, Job Speed<br />
Dating; 9. Juli, 17 bis 21 Uhr.<br />
Kosten: <strong>KV</strong>-Ost-Mitglieder bezahlen<br />
die Hälfte:<br />
>Paket > 1: CHF 380.–, Besuch aller<br />
Seminare inkl. Dating<br />
>Paket > 2: CHF 180.–, Besuch eines<br />
Seminars inkl. Dating<br />
>Paket > 3: für CHF 80.–, inkl. Dating<br />
Ort: Aula und Seminarräume des<br />
Kaufmännischen Berufs- und Weiterbildungszentrums,<br />
Kreuzbleicheweg<br />
4, 9000 St. Gallen<br />
Bewerbungscheck – der erste<br />
Eindruck zählt!<br />
Der <strong>KV</strong> Ost bietet Soforthilfe für<br />
Lehrabgänger/innen und junge Berufsleute.<br />
Angebot: Fachpersonen<br />
prüfen dein Bewerbungsdossier und<br />
geben Tipps zur Verbesserung. Bitte<br />
anmelden.<br />
41<br />
Region Bern<br />
<strong>KV</strong> Bern<br />
Telefon 031 390 60 30<br />
Fax 031 390 60 20<br />
info@kvbern.ch<br />
www.kvbern.ch<br />
Impulsiv-Kulturbühne<br />
Exklusiv-Konzert für <strong>KV</strong>-Mitglieder.<br />
Jesse Ritch und Lucky Wüthrich &<br />
Band: Donnerstag, 6. Juni, 19 Uhr<br />
(Türöffnung 18.15 Uhr), Theater am<br />
Käfigturm, Spitalgasse 4, Bern. Jetzt<br />
anmelden unter www.kvbern.ch/<br />
kulturbühne<br />
Setzen Sie alles auf eine Karte!<br />
Und die Karte heisst Zukunft, Ihre<br />
Zukunft. Im Gegensatz zum Casino<br />
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Gewinnchancen:<br />
>Fachfrau/Fachmann ><br />
Sozialversicherung,<br />
ab 16. August<br />
>Nachdiplomstudium ><br />
Management<br />
& Leadership, ab 30. August<br />
Alle weiteren Gewinnchancen auf<br />
www.bildungszentrumkvbl.ch<br />
>«Effizienter ><br />
arbeiten mit MS Excel»<br />
mit Claudia Lüscher; Dienstag,<br />
25. Juni (1 Tag)<br />
>«Effizienter ><br />
mit MS Excel – Tabellen<br />
und Auswertungen» mit<br />
Claudia Lüscher; Mittwoch,<br />
26. Juni (1 Vormittag)<br />
Region Ostschweiz<br />
<strong>KV</strong> Ost<br />
Telefon 071 274 36 50<br />
Fax 071 274 36 56<br />
info@kvost.ch<br />
www.kvost.ch<br />
Seminare<br />
>«Einführung ><br />
in Social Media<br />
Plattformen»; Montag, 10. Juni,<br />
9 bis 17 h<br />
>«Modern > präsentieren macht<br />
Spass und wirkt»; Dienstag,<br />
11. Juni, 9 bis 17 h<br />
>«Befreien > Sie sich von (un)heimlichen<br />
Energiefressern»;<br />
Donnerstag, 13. Juni, 9 bis 17 h<br />
>«Projektmanagement: ><br />
mit Sysetm<br />
zum Ziel – und zum Erfolg»;<br />
Donnerstag/Freitag, 13./14. Juni,<br />
jeweils 9 bis 17 h<br />
>«Augen-Wellness ><br />
für entspannten<br />
Durchblick im Büroalltag»;<br />
Montag, 17. Juni, 13.30 bis 17 h<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
42<br />
Sektionen<br />
>«Das > Arbeitsverhältnis endet –<br />
Rechtsprobleme beginnen»;<br />
Montag, 24. Juni, 9 bis 12.30 h<br />
>«Kaufmännische ><br />
Grundbildung:<br />
Grundkurs in Rapperswil»; Mittwoch,<br />
26. Juni, 8.30 bis 17 h<br />
>«Lehrzeugnisse ><br />
erstellen»;<br />
Donnerstag, 27. Juni, 8.30 bis 12 h<br />
Freizeitclub 60+<br />
Tagesausflug in den Züri-Zoo, mit<br />
einer Führung durch die Masoalahalle.<br />
Anschliessend individueller<br />
Zoorundgang. Mittwoch, 10. Juli<br />
CELARIS eine Schule des <strong>KV</strong> Ost<br />
Infoanlässe<br />
>«Handelsschule ><br />
edupool.ch/<strong>KV</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>»; Montag, 10. Juni<br />
>«Personalassistent/in ><br />
Zertifikatsprüfung»;<br />
Dienstag, 11. Juni<br />
>«HR-Fachfrau/HR-Fachmann ><br />
mit<br />
eidg. FA»; Dienstag, 11. Juni<br />
>«Fachausweis ><br />
Rechnungswesen»;<br />
Dienstag, 12. Juni<br />
>«Dipl. > Leiter Finanzen & Dienste<br />
NDS HF»; Dienstag, 12. Juni<br />
Beginn nächster Lehrgang<br />
«Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen<br />
mit eidg. Fachausweis<br />
(Repetitionskurs)»; Start Juli<br />
Region Zentralschweiz<br />
<strong>KV</strong> Luzern<br />
Telefon 041 210 20 44<br />
Fax 041 210 78 50<br />
info@kvluzern.ch<br />
www.kvluzern.ch<br />
Tagesseminare in Luzern<br />
>«Arbeitszeugnisse ><br />
– Grundlagen»<br />
mit Edi Class, Rechtsanwalt;<br />
Dienstag, 4. Juni<br />
>«Office-Management ><br />
für Profis»<br />
mit Susanne Mouret, Montag/<br />
Dienstag, 10./11. Juni<br />
>«Protokollführung» ><br />
mit Daniel<br />
L. Ambühl, Donnerstag, 13. Juni<br />
>«Führung > von Lernenden – eine<br />
besondere Aufgabe»: Teil 2, mit<br />
Vera Class-Bachmann; Dienstag,<br />
25. Juni<br />
Tagesseminar in Zug<br />
«Überzeugend argumentieren und<br />
verhandeln» mit Daniel L. Ambühl;<br />
Dienstag, 25. Juni<br />
Französisch-Ferienkurse<br />
Kurse für Sekundarschüler und<br />
-schülerinnen im 7., 8. und 9. Schuljahr,<br />
Niveau A + B. Montag, 8. bis<br />
Freitag, 19. Juli. Infos unter<br />
www.kvluzern.ch<br />
>«Rund > um den beruflichen Wiedereinstieg<br />
von Frauen» mit Petra<br />
Beatrix Pätzold; Dienstag,<br />
18. und 25. Juni, 13.30 bis 17.30 h<br />
>«Erfolgreich ><br />
führen» mit Verena<br />
Portmann, Donnerstag und<br />
Freitag; 20. und 21. Juni<br />
>«Führung > heute: Führen – Fordern<br />
– Motivieren» mit Markus Worch;<br />
Freitag, 28. Juni<br />
Öffentliche Veranstaltung<br />
«Aktuelle Herausforderungen an<br />
den Finanzmärkten – Die Finanzmärkte<br />
bleiben herausfordernd». Es<br />
diskutieren und referieren Anastassios<br />
Frangulidis (Chefökonom ZKB)<br />
und Susanne Toren (Senior Economist<br />
ZKB). Montag, 10. Juni, 18 h,<br />
Verbandshaus Kaufleuten, Kaufleutensaal,<br />
Pelikanstrasse 18, 8001<br />
Zürich. Für Mitglieder kostenlos,<br />
Nichtmitglieder CHF 50.–. Bitte<br />
anmelden.<br />
Wir vom service public<br />
«Sucht und ihre Auswirkungen am<br />
Arbeitsplatz – Wie entwickelt sich<br />
eine Sucht?» Referat und Diskussion<br />
mit Martina Hofer, Zürcher Fachstelle<br />
für Alkoholprobleme.<br />
Donnerstag, 20. Juni, 18 h,<br />
Verbandshaus Kaufleuten, Talacker<br />
34, 8001 Zürich, 1. Stock, Aula. Für<br />
Mitglieder kostenlos, Nichtmitglieder<br />
CHF 20.–. Bitte anmelden.<br />
Men’s English Club<br />
Our club meets on: Tuesdays at 7pm<br />
at the Kaufleuten Building, Talacker<br />
34, 8001 Zurich, 1st. Floor.<br />
Web page: meckvz.weebly.com.<br />
Guests are most welcome.<br />
Veteranen- und Senioren-Vereinigung<br />
VSV- <strong>KV</strong>Z<br />
Zwei Vertreterinnen von Médecins<br />
sans Frontières <strong>Schweiz</strong> orientieren<br />
in ihrem Referat über die vielfältigen<br />
und spannenden Aufgaben<br />
der Organisation. Montag, 27. <strong>Mai</strong>,<br />
14.30 Uhr im Kaufleutensaal,<br />
Pelikanplatz, 8001 Zürich.<br />
Region Zürich-Land –<br />
Schaffhausen<br />
<strong>KV</strong> Schaffhausen<br />
Telefon 052 630 78 78<br />
Fax 052 630 78 77<br />
info@kv-sh.ch<br />
www.kv-sh.ch<br />
Tagesseminare<br />
>«Effiziente ><br />
Protokollführung»<br />
mit Daniel L. Ambühl, Praxis für<br />
Unternehmenskommunikation;<br />
Donnerstag, 29. August<br />
>«Selbstbewusst ><br />
und sicher auftreten»<br />
mit Mona Ziegler, Mentalcoach;<br />
Mittwoch, 11. September<br />
Alle Informationen: www.celaris.ch<br />
<strong>KV</strong>-Ost-Mitglieder erhalten<br />
Vergünstigungen!<br />
Region Südostschweiz<br />
<strong>KV</strong> Chur<br />
Telefon 081 254 14 94<br />
Fax 081 254 14 44<br />
info@kv-suedostschweiz.ch<br />
Neue E-<strong>Mai</strong>l-Adresse<br />
Bitte ab sofort die E-<strong>Mai</strong>l-Adresse<br />
info@kv-suedostschweiz.ch benutzen<br />
und die alte Adresse kv-sks@<br />
spin.ch löschen.<br />
Region Zürich-Stadt<br />
<strong>KV</strong> Zürich<br />
Telefon 044 211 33 22<br />
Fax 044 221 09 13<br />
info@kvz.ch<br />
www.kvz.ch<br />
Öffentliche Seminare<br />
Jeweils von 9 bis 17 Uhr, Ausnahmen<br />
werden speziell vermerkt. Weitere<br />
Informationen auf www.kvz.ch<br />
>«Verhandeln ><br />
mit Menschenkenntnis<br />
und Emotionen» mit<br />
Daniel Neukomm; Mittwoch,<br />
5. und 12. Juni<br />
>«Scheidung: ><br />
gut zu wissen!» mit<br />
den Rechtsanwälten Ueli Vogel-<br />
Etienne und Annegret Lautenbach;<br />
Donnerstag, 6. Juni, 18 bis 20.30 h<br />
>«Sponsoring» ><br />
mit Barbara<br />
Honegger; Donnerstag, 13. Juni<br />
>«Arbeitszeugnisse ><br />
formulieren»<br />
Workshop mit Claudia Eugster;<br />
Montag, 17. Juni<br />
Cercle français<br />
Conversation, grammaire, littérature,<br />
actualités chaque mercredi (sauf<br />
pendant les vacances) 18.45<br />
bis 19.45 h, <strong>KV</strong>Z, Talackerstrasse 34,<br />
8001 Zurich. Toute personne intéressée<br />
est bienvenue dans notre<br />
cercle. Contacte: hugo.schnurrenberger@gmail.com<br />
ou<br />
erika.salzmann@gmx.ch<br />
Ladies’ English Club<br />
All meetings will be held on<br />
Mondays at 6.45 p.m. in the<br />
Merkurstube, First Floor, Talacker<br />
34, Kaufleuten Building, 8001<br />
Zürich. Contact: Nancy Scherer-<br />
Howe, Phone 044 720 93 09.<br />
www.raccourci.ch/ladies<br />
>«Die > gelassene Art sich durchzusetzen»<br />
mit Ida Stalder, Kommunikationstrainerin;<br />
Donnerstag,<br />
19. September<br />
IGKG SH<br />
Interessengemeinschaft kaufmännische<br />
Grundbildung «Update<br />
für <strong>KV</strong>-Lehrmeister und Ausbildungsbeauftragte»;<br />
Kurse siehe:<br />
www.igkg-sh.ch<br />
<strong>KV</strong> Winterthur<br />
Telefon 052 269 09 09<br />
Fax 052 269 09 08<br />
info@kv-winterthur.ch<br />
www.kv-winterthur.ch<br />
Seminare<br />
> >«Business Knigge – moderne<br />
Umgangsformen im beruflichen<br />
Alltag» mit Christian M. Wüest;<br />
Freitag, 14. Juni<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
«Führungskompetenz ><br />
Konfliktklärung»<br />
mit Valentina Baviera;<br />
Dienstag, 18. Juni<br />
>«Sich > selber und andere besser<br />
verstehen/mit dem persolog ®<br />
Persönlichkeits-Modell» mit Hansjürg<br />
Brauchli; Donnerstag, 27. Juni<br />
Sie finden unser gesamtes Seminarprogramm<br />
auf unserer Homepage.<br />
Personen im <strong>KV</strong><br />
«Es geht im Marketing immer um neue Ideen,<br />
da fühle ich mich herausgefordert.»<br />
43<br />
Berufsbildner<br />
Nächster Kurs für Berufsbildner/innen<br />
in Winterthur: ab 26. Juni.<br />
Details unter www.kv-winterthur.ch/<br />
Bildung<br />
Veranstaltung<br />
Winterthur Stadtführung «Vom<br />
Gewerbe- zum Hightech-Standort»;<br />
Freitag, 28. Juni, Details auf der<br />
Homepage.<br />
frauenNetz<br />
Besuch Premiere «Das kunstseidene<br />
Mädchen». Über hundert Minuten<br />
unterhält Ursula Maria Schmitz<br />
auf höchstem Niveau. Donnerstag,<br />
27. Juni, 20 Uhr, Theater Stok, Hirschengraben<br />
42, 8001 Zürich.<br />
Anmeldung erforderlich.<br />
<strong>KV</strong> Bildungsgruppe<br />
<strong>Schweiz</strong> AG<br />
Telefon 079 388 53 40<br />
peter.rueegger@kvbildung.ch,<br />
www.kvbildung.ch, Facebook: <strong>KV</strong><br />
Bildungsgruppe <strong>Schweiz</strong><br />
Standorte<br />
Aarau, Baden, Basel, Bern, Biel-Bienne,<br />
Luzern, Thun, Winterthur,<br />
Zürich. Über 120 verschiedene Lehrgänge<br />
auf der Informations- und Buchungsplattform<br />
www.kvbildung.ch<br />
Aktuelle Angebote<br />
>Baden: > Infoabend für Lehrgänge<br />
Marketing und Verkauf sowie Personalwesen<br />
am Mittwoch, 12. Juni<br />
um 18 resp. 19 Uhr.<br />
>Basel: > Infoabend «Dipl. Finanzexpertin/in<br />
NDS HF» am Mittwoch,<br />
17. Juni um 18.15 h(Lehrgang in<br />
Kooperation mit den Standorten<br />
Aarau und Luzern)<br />
Melanie Hauser, 28, Assistentin Marketing<br />
Was machen Sie für den <strong>KV</strong>?<br />
Ich bin noch relativ neu beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>. Mitte<br />
Februar habe ich als Assistentin im Marketing<br />
angefangen. In meinen Verantwortungsbereich<br />
gehören die Werbeartikel. Wir verfügen über<br />
eine ganze Reihe von Give Aways wie beispielsweise<br />
Schreibblöcke, USB-Sticks, Kugelschreiber<br />
und als neueste Errungenschaft den Handycleaner.<br />
Diese Produkte stellen wir den Sektionen<br />
zur Verfügung, je nach Wunsch auch mit<br />
Aufdruck ihres eigenen Logos. Ich nehme die<br />
Bestellungen der Sektionen entgegen und bin<br />
dafür verantwortlich dass – wenn nötig – nachproduziert<br />
wird, so dass immer alles lieferbar<br />
ist. Ich habe auch mit den <strong>Mai</strong>lings zu tun, die<br />
wir an die Absolventinnen und Absolventen<br />
der Berufs- und höheren Fachprüfungen verschicken.<br />
So erhielten beispielsweise die Absolvierenden<br />
der Berufsprüfung Direktionsassistent/in<br />
kürzlich ein Visitenkartenetui mit integriertem<br />
Spiegel. Momentan werben wir mit<br />
einem umfangreichen <strong>Mai</strong>ling um neue Mitglieder,<br />
dessen Rücklauf und Auswertung auch für<br />
mich zu tun geben werden.<br />
Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit?<br />
Der Kontakt zu den Vertreterinnen und Vertretern<br />
der Sektionen war von Anfang an herzlich<br />
und unkompliziert. Ich finde meinen Job abwechslungsreich.<br />
Weil ich auch für die Bewirtschaftung<br />
des Produktelagers verantwortlich<br />
bin, sitze ich nicht ausschliesslich am Schreibtisch.<br />
Spannend finde ich, dass ich die Entstehung<br />
eines Werbeprodukts mitverfolgen kann,<br />
von der Idee über die Herstellung bis zur Auslieferung.<br />
Es geht ja im Marketing immer auch<br />
um neue Ideen, und da fühle ich mich herausgefordert,<br />
ebenfalls kreativ zu sein. Seit ich<br />
hier arbeite, achte ich viel mehr darauf, wie<br />
andere Firmen Werbung betreiben und frage<br />
mich jeweils, warum mich etwas anspricht.<br />
Ich glaube, das ist eine gute Methode, um auf<br />
eigene Ideen zu kommen.<br />
Was haben Sie vorher gemacht?<br />
Ursprünglich absolvierte ich auf der Gemeindeverwaltung<br />
von Affoltern am Albis eine Lehre<br />
mit Berufsmatura. In den darauf folgenden Jahren<br />
sammelte ich Berufserfahrungen in diversen<br />
Branchen: von der Stadtverwaltung über<br />
eine Grossbank und ein Hotel bis zu einer<br />
Patent- und Markenanwaltskanzlei. Bei diesem<br />
letzten Arbeitgeber habe ich im letzten<br />
September gekündigt. Ich wollte mich beruflich<br />
neu orientieren. Dafür nahm ich mir eine<br />
Auszeit. Während eines Monats durchquerte<br />
ich Spanien auf dem Jakobsweg. Kaum war ich<br />
zurück, erreichte mich die Anfrage meines<br />
früheren Arbeitgebers, ob ich nicht weiterhin<br />
Teilzeit arbeiten wolle. Ich sagte zu, und so bin<br />
ich momentan bei zwei Arbeitgebern beschäftigt.<br />
Was ist Ihnen im Leben sonst noch wichtig?<br />
Ausser dass ich weite Strecken zu Fuss gehe,<br />
jogge ich häufig in meiner Freizeit oder bin mit<br />
dem Bike unterwegs. Dabei kann man wunderbar<br />
den Kopf lüften. Wichtig ist mir auch der regelmässige<br />
Kontakt zu Familie und Freunden.<br />
Und ich höre gerne Musik oder spiele Gitarre.<br />
Musik wäscht den Staub des Alltags von der<br />
Seele, wie es so schön heisst.<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
44<br />
Sektionen<br />
>Bern: > Grosser Infoabend am<br />
Dienstag, 11. Juni für Lehrgänge<br />
in Management und Führung, Personalwesen<br />
sowie Marketing und<br />
Verkauf.<br />
>Biel-Bienne: ><br />
Die Bildung Formation<br />
Biel-Bienne ist neu in der<br />
<strong>KV</strong> Bildungsgruppe <strong>Schweiz</strong>.<br />
Siehe www.kvbildung.ch und<br />
www.bfb-bielbienne.ch.<br />
>Luzern: > Infoabend zum Lehrgang<br />
«Dipl. Personalleiter/in NDS HF»<br />
am Montag, 17. Juni um 18 Uhr.<br />
>Thun: > Infoabend «HR-Fachleute<br />
mit eidg. Fachausweis» am<br />
Mittwoch, 5. Juni um 18 Uhr.<br />
>Winterthur: ><br />
Nächster grosser Infoabend<br />
für alle Bildungsrichtungen<br />
am Mittwoch, 28. August.<br />
>Zürich: > Die Bildungsgänge des<br />
SPRI <strong>Schweiz</strong>erisches Public<br />
Relations Institut finden neu an<br />
der <strong>KV</strong> Zürich Business School<br />
und der WKS <strong>KV</strong> Bildung Bern<br />
sowie an der <strong>KV</strong> Luzern Berufsakademie<br />
statt.<br />
SIB <strong>Schweiz</strong>erisches<br />
Institut für Betriebsökonomie<br />
Telefon 043 322 26 66<br />
Fax 043 322 26 51<br />
info@sib.ch<br />
www.sib.ch<br />
Öffentliche Seminare<br />
jeweils von 9 bis 16.45 Uhr<br />
>«Einstieg > ins Marketing» mit<br />
Jacqueline Steffen; Mittwoch,<br />
12. Juni<br />
>«Auftrittskompetenz» ><br />
mit Hanna<br />
Scheuring; Mittwoch, 12./26. Juni<br />
>«Sich > selber besser verkaufen»<br />
mit Ellen M. Schaad;<br />
Donnerstag, 13. Juni<br />
>«eRecruiting ><br />
– Personalgewinnung»:<br />
Donnerstag, 13. Juni<br />
>«Kommunizieren ><br />
und Gewinnen»<br />
mit Joachim Hoffmann;<br />
Donnerstag/Freitag, 13./14. Juni<br />
>«Teamleitung ><br />
und Teamentwicklung»<br />
mit Jacques Ditesheim; Mittwoch/Donnerstag,<br />
19./20. Juni<br />
>«Kunden > gewinnen, binden und<br />
pflegen» mit Jacqueline Steffen;<br />
Mittwoch, 26. Juni<br />
>«Konfliktmanagement» ><br />
mit<br />
Joachim Hoffmann;<br />
Donnerstag/Freitag, 27./28. Juni<br />
Infoveranstaltungen<br />
Beginn jeweils um 18 h<br />
>«Management-Diplom ><br />
SIB »;<br />
Dienstag, 11. Juni<br />
>«Cert. > Innovation Manager SIB»;<br />
Donnerstag, 13. Juni<br />
>«Dipl. > Betriebswirtschafter/in HF»;<br />
Montag, 17. Juni<br />
>«Dipl. > Marketingmanager/in HF»;<br />
Dienstag, 18. Juni<br />
>«Dipl. > Personalleiter/in NDS HF»;<br />
Mittwoch, 19. Juni<br />
>«Dipl. > Controller/in NDS HF»;<br />
Donnerstag, 20. Juni<br />
>«Dipl. > Betriebswirtschafter.in HF»;<br />
Montag, 8. Juli<br />
>«Dipl. > Controller/in NDS HF»;<br />
Dienstag, 9. Juli<br />
>«Dipl. > Marketingmanager/in HF»;<br />
Dienstag, 9. Juli<br />
>«Dipl. > Personalleiter/in NDS HF»;<br />
Mittwoch, 10. Juli<br />
Studiengänge<br />
Impressum<br />
<strong>Nr</strong>. 5 – <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />
ISSN 1424-5345<br />
Herausgeber<br />
<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Telefon 044 283 45 45<br />
www.kvschweiz.ch<br />
Verlagsleitung<br />
Ingo Boltshauser,<br />
ingo.boltshauser@kvschweiz.ch<br />
Redaktion<br />
Therese Jäggi (tj)<br />
therese.jaeggi@kvschweiz.ch<br />
Andrea Mašek (ajm)<br />
andrea.masek@kvschweiz.ch<br />
Rolf Murbach (mur)<br />
rolf.murbach@kvschweiz.ch<br />
Redaktionsadresse<br />
Kaufmännischer Verband <strong>Schweiz</strong><br />
<strong>Context</strong><br />
Hans-Huber-Strasse 4<br />
Postfach 1853, 8027 Zürich<br />
Telefon 044 283 45 33<br />
context@kvschweiz.ch<br />
www.context.ch<br />
Sekretariat: Andrea Stoop<br />
Bildnachweise<br />
S. 8/9: Rolf Murbach; S. 10: iStockphoto/<br />
Rob Geddes/Montage P&P;<br />
S. 40: Winterthur Tourismus; S. 43: zvg.<br />
Adressänderungen<br />
<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Mitgliederadministration<br />
Telefon 044 283 45 30<br />
marketing@kvschweiz.ch<br />
oder im Mitgliederbereich:<br />
www.kvschweiz.ch/login<br />
Erscheinungsweise<br />
Monatlich (11 Ausgaben)<br />
117. Jahrgang<br />
Auflage: 44 392 Exemplare<br />
(WEMF-beglaubigt 2012)<br />
Beginn September<br />
>«Dipl. > Controller/in NDS HF»<br />
Abonnemente<br />
12 Monate CHF 48.–<br />
>«Dipl. > Personalleiter/in NDS HF»<br />
Beginn Oktober<br />
>«Dipl. > Marketingmanager/in HF»,<br />
verkürzte Studiendauer (2 Jahre)<br />
>«Dipl. > Qualitätsmanager/in NDS<br />
HF»<br />
Anzeigen<br />
Creative Media GmbH<br />
Zürichstrasse 135<br />
8910 Affoltern am Albis ZH<br />
Telefon 043 322 60 30<br />
context@c-media.ch<br />
Druckerei<br />
Vogt-Schild Druck AG<br />
4552 Derendingen<br />
>«Dipl. > Betriebswirtschafter/in HF»<br />
>«Dipl. > Marketingmanager/in HF»<br />
>«Cert. > Innovation Manager SIB»<br />
>«Cert. > Online Marketing Expert<br />
bsw/SIB»<br />
Konzeption, Layout, Druckvorstufe<br />
Partner & Partner AG<br />
8400 Winterthur<br />
www.partner-partner.com<br />
<strong>Context</strong> bekennt sich zum «Code of Conduct»<br />
der <strong>Schweiz</strong>er Presse. Werbung und<br />
redaktioneller Teil sind klar getrennt.<br />
<strong>KV</strong>-Mitglieder erhalten eine<br />
Ermässigung!<br />
<strong>Context</strong> wurde vom Verband<br />
<strong>Schweiz</strong>er Presse für das Jahr<br />
<strong>2013</strong> mit dem Gütesiegel<br />
«Q-Publikation» ausgezeichnet.<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
ätsel<br />
Tal Gelände<br />
Fluss See<br />
STADT<br />
Berg RegionDorf Pass<br />
45<br />
Ein Ungetüm hebt ab<br />
Vielleicht wissen Sie noch nicht, wohin Ihr nächster Ausflug<br />
führen soll. Wir hätten da einen interessanten Tipp. Wohin es geht,<br />
müssen Sie allerdings selber herausfinden. Wenn Sie uns die<br />
Lösung schicken, nehmen Sie an der Verlosung von 3-mal Reka-<br />
Checks im Wert von je CHF 70.– teil.<br />
3-mal Reka-Checks<br />
im Wert von je CHF 70.–<br />
zu gewinnen!<br />
Die Zuschauer blicken durch einen<br />
Drahtzaun auf das weite Feld und zu<br />
grossen Bauten. Es sind meist Männer im<br />
fortgeschrittenen Alter. Aber auch Kinder<br />
trifft man hier, begleitet von ihren Vätern.<br />
Einige haben Kameras mit schweren Objektiven<br />
dabei. Am Morgen, über Mittag<br />
und am Abend ist es am spannendsten,<br />
weil viel läuft. Es ist offenbar faszinierend,<br />
was die Beobachter hinter dem Zaun<br />
sehen: schon immer ein Traum der Menschen<br />
und noch heute von grosser Anziehung<br />
– auch wenn es unterdessen alltäglich<br />
ist.<br />
Ab und zu kurvt ein Feuerwehrauto<br />
über das Gelände, aber deswegen sind die<br />
Zuschauer nicht hier. Sie kommen wegen<br />
der grossen und kleinen Maschinen, die<br />
träge und gleichzeitig schnell sind.<br />
Als ich das letzte Mal mit dem Bike<br />
unterwegs war und an diesem Ort Halt<br />
machte, setzte ich mich an einen der Tische.<br />
Ich kam ins Gespräch mit den Männern,<br />
meist Pensionierte, die hier offenbar<br />
einen Teil ihrer Zeit verbringen. Nicht<br />
nur was ich sah, faszinierte mich, sondern<br />
auch die Gespräche, das Fachsimpeln der<br />
Männer und die Geschichten, die sie sich<br />
erzählten. Sie sprachen über Motoren,<br />
Schub, Klappen, Vogelschwärme und<br />
über Städte in fernen Ländern. Ich war erstaunt,<br />
was sie alles wussten, und wie sie<br />
sprachen. «Häsch en gseh, mit eme Touch<br />
änd go.» Man trifft sich hier auf ein Bier,<br />
und ab und zu ruft die Frau hinter dem<br />
Tresen aus der Imbissbude: D’Bratwurscht<br />
isch parat.<br />
Vom nahegelegenen Ort führt ein<br />
asphaltierter Weg durch ein Wäldchen<br />
hierher. Die Besucher parken die Autos<br />
am Strassenrand, eines nach dem anderen.<br />
Ein Mann lehnt an seinem Wagen. Er<br />
schaut durch den Sucher seiner Kamera<br />
aufs Feld. Beim Zaun ein Paar, das sich<br />
umarmt. Mir kommt ein Lied in den Sinn:<br />
Schpick mi furt vo hie. Das Lied erzählt<br />
auch von so einem Feld, nicht von diesem,<br />
von einem anderen, einem kleinen. Das<br />
hier ist richtig gross.<br />
Man kann um das Gelände fahren,<br />
mit dem Bike, dem Renner oder den Rollerblades.<br />
Die Rundfahrt beträgt rund<br />
zwanzig Kilometer – für viele ein beliebter<br />
Ausflug. Das unablässige Brummen,<br />
ein dumpfer Soundtrack, gehört dazu. Ja,<br />
und dann gibt es eben diesen Rastplatz,<br />
der im nächsten Jahr der Erweiterung des<br />
Geländes weichen soll. Dagegen wehren<br />
sich einige, weil sie das Spektakel, an dem<br />
sie ganz nahe dran sind, nicht missen<br />
wollen: zum Beispiel das zweistöckige<br />
Ungetüm, das immer über Mittag ganz<br />
träge und wie ein Wunder zum Himmel<br />
steigt. Rolf Murbach<br />
Wie heisst der Ort?<br />
Schicken, faxen oder mailen Sie das<br />
Lösungswort bis spätestens 15.6.<strong>2013</strong> an:<br />
Redaktion <strong>Context</strong><br />
Postfach 1853, 8027 Zürich<br />
Fax 044 283 45 65<br />
raetsel@kvschweiz.ch<br />
Gewinnerinnen des letzten Georätsels:<br />
Peter Reichert, Basel<br />
Elsa Bucher, Grosshöchstetten<br />
Urs Sandfuchs, Ehrendingen<br />
Lösungswort <strong>Nr</strong>. 4: Aare<br />
context 5 – <strong>2013</strong>
46<br />
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context 5 – <strong>2013</strong>
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