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Context Nr. 5 / Mai 2013 - Zeitmanagement (PDF ... - KV Schweiz

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27. 05. <strong>2013</strong><br />

Heft 5<br />

Das Magazin für Bildung und Beruf<br />

Zeit<br />

Wie wir damit umgehen<br />

1:12<br />

Die Initiative ist umstritten<br />

Laufbahn<br />

Die Welt einer Revierdetektivin


Aktuelle<br />

Infoabende<br />

Marketing/Verkauf/PR<br />

Mittwoch, 29. <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />

www.kvz-weiterbildung.ch<br />

Management + Führung<br />

Dienstag, 4. Juni <strong>2013</strong><br />

Kaufmännische Basis<br />

(Handelsdiplom edupool.ch, Informatik, Sprachen)<br />

Mittwoch, 12. Juni <strong>2013</strong><br />

Personal + Sozialversicherung<br />

Montag, 17. Juni <strong>2013</strong><br />

Rechnungswesen/Treuhand/Finanzdienstleistung<br />

Dienstag, 25. Juni <strong>2013</strong><br />

Alle Infoabende beginnen jeweils um 18.15 Uhr und fi nden<br />

am Escher-Wyss-Platz in der <strong>KV</strong>-Aula statt.<br />

www.kvz-weiterbildung.ch


Editorial<br />

Inhalt<br />

In den letzten Wochen und Monaten wird<br />

viel über Löhne, Lohngerechtigkeit und<br />

Abzockerei diskutiert und geschrieben.<br />

Was ist ein anständiger Lohn? Was ist ein<br />

unanständiger Lohn? Diese Fragen stellen<br />

sich sowohl bei den tiefsten, wie auch<br />

bei den höchsten Löhnen.<br />

Kann ich persönlich tatsächlich noch<br />

mit einigermassen gutem Gewissen<br />

meine Kleider einkaufen, wenn ich weiss,<br />

dass teilweise Monatslöhne von 2 700<br />

Franken bezahlt werden in der Stadt<br />

Zürich? Wie soll die Verkäuferin damit<br />

über die Runde kommen? Oder ist es<br />

tatsächlich notwendig, dass der Investment-Banker<br />

jährlich mehrere Millionen<br />

verdient?<br />

Beide Themen sind auf der politi -<br />

schen Landkarte aktuell. Wir stimmen<br />

im November über die 1:12 – Initiative der<br />

Jungsozialisten ab. Haben Sie sich dazu<br />

ihre Meinung schon gebildet? Wir möchten<br />

wissen, was Sie zu diesem Vorschlag<br />

denken und haben dazu eine Umfrage<br />

eingerichtet. Lesen Sie den Bericht zur<br />

Initiative auf Seite 10 und beteiligen Sie<br />

sich bitte an der Umfrage.<br />

So – und jetzt muss ich dringend zur<br />

nächsten Besprechung. Danach zum<br />

Business-Lunch und um 14 Uhr an die Sitzung<br />

des Stiftungsrates. Am Abend bin<br />

ich dann an einem Jubiläum einer <strong>KV</strong>-<br />

Sektion… – das tönt recht hektisch.<br />

Wie gehen wir mit unserer Zeit um?<br />

Lesen Sie dazu unser Dossier.<br />

5 Büro International Riga, Lettland<br />

6 Unbürokratisch<br />

7 Lohnbuch <strong>2013</strong>, <strong>KV</strong> in den Medien, Webrating <br />

8 Kurz Altersvorsorge/Home Office<br />

9 Kolumne Von Daniel Jositsch<br />

10 1:12-Initiative Die Meinung der <strong>KV</strong>-Mitglieder ist gefragt<br />

12 Entlassung<br />

Ein Banker ist seit einem Jahr arbeitslos<br />

18<br />

Dossier Zeit<br />

Wie Menschen die Zeit nutzen<br />

24 Ivo Muri über den Wandel im Umgang mit der Zeit<br />

26 Bündig Buchtipp/Schreibtisch/Social Media Ranking/Arbeitszeitmodelle<br />

27 Kolumne Von Franziska Hügli<br />

28 Berufsmaturität<br />

BM 2 immer beliebter<br />

32 Fit über Mittag Regelmässig in Bewegung<br />

34 Laufbahn Sibylle Meier, Revierdetektivin<br />

38 Ratgeber Bildung/Recht/Büroalltag/IT-Tipp<br />

40 <strong>KV</strong>-Aktuell/Sektionen Veranstaltungen und Informationen<br />

44 Impressum <br />

45 Rätsel Reka-Checks zu gewinnen<br />

46 Cartoon Von Ruedi Widmer <br />

Peter Kyburz – CEO <strong>KV</strong>-<strong>Schweiz</strong>-Gruppe<br />

peter.kyburz@kvschweiz.ch<br />

Titelbild und Dossier: Reto Schlatter fotografierte zum Thema Zeit<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


Büro international<br />

5<br />

Riga, Lettland<br />

Ginta Lace arbeitet als Büroleiterin von<br />

Forum Cinema, dem grössten Kinozentrum<br />

in Lettland.<br />

Interview und Fotos Birgit Johannsmeier<br />

Hatten Sie als Kind einen Traumberuf?<br />

Ich wollte gerne Töpferin werden,<br />

aber leider fehlte mir das Talent.<br />

Welchen Beruf übten Ihre Eltern aus?<br />

Mein Vater war Schlosser und meine<br />

Mutter Fabrikarbeiterin.<br />

Was arbeiten Sie?<br />

Ich bin sowohl Büroleiterin als auch<br />

Logistic Managerin. Ich bin für den reibungslosen<br />

Transport von Kinofilmen<br />

verantwortlich. Ausserdem kontrolliere<br />

ich die Filme und passe die jeweiligen<br />

Übersetzungen an. Dafür stehe ich mit<br />

lettischen Tonstudios im Dialog.<br />

Welche Ausbildung haben Sie gemacht?<br />

Ich bin von Beruf Schneiderin. Als<br />

aber meine Gelenke erkrankten, wurde<br />

ich Verkäuferin in einem Geschäft für<br />

Heimtextilien.<br />

Seit wann sind Sie hier tätig?<br />

Seit zwölf Jahren.<br />

Welche Dienstleistung bietet Ihre Firma?<br />

Forum Cinema ist das grösste Kinozentrum<br />

in Lettland.<br />

Wie lange brauchen Sie von Ihrem<br />

Wohn- zu Ihrem Arbeitsort?<br />

25 Minuten mit dem Bus.<br />

Welche Qualitäten sind in Ihrem<br />

Beruf gefragt?<br />

Sehr schnelles Handeln und reibungslose<br />

weltweite Kommunikation.<br />

Ich habe einen guten Draht zu allen Logistik-Unternehmen<br />

und bringe jeden<br />

Kinofilm in kürzester Zeit nach Riga.<br />

Dauert es aus Moskau normalerweise<br />

eine Woche, schaffe ich es in drei Tagen.<br />

Das spart viel Geld.<br />

Was schätzen Sie an Ihrem Beruf?<br />

In Lettland bin ich die erste, die einen<br />

neuen Kinofilm zu Gesicht bekommt. Ich<br />

mag den internationalen Kontakt mit<br />

Kinos, Verleihern und Produzenten. Ich<br />

habe ein tolles Büro mit Blick über die<br />

Stadt und geniesse das volle Vertrauen<br />

meines Chefs.<br />

Arbeiten Sie hauptsächlich<br />

im Team oder allein?<br />

Ich muss mich auf mein Team verlassen,<br />

trage aber die alleinige Verantwortung.<br />

Wie oft machen Sie Ferien?<br />

Vier Wochen. Einmal zwei Wochen<br />

am Stück, zweimal jeweils eine Woche.<br />

Ab und zu fahre ich zu meiner Tochter<br />

und ihrem Sohn nach Irland.<br />

Wie viel verdienen Sie pro Jahr?<br />

Rund 10 600 Franken brutto.<br />

Können Sie Geld auf die Seite legen?<br />

Ich spare ungefähr 35 Franken pro<br />

Monat.<br />

Wie viele Personen müssen von Ihrem<br />

Einkommen leben?<br />

Für mich allein reicht das Einkommen<br />

nicht. Aber mein Mann ist auch berufstätig,<br />

zusammen kommen wir klar.<br />

Sind Sie gegen Krankheit versichert?<br />

Leider nein. Im Notfall werde ich kostenlos<br />

vom Staat behandelt. Habe ich aber<br />

eine chronische Krankheit oder will mir<br />

vorsorglich die Nierensteine entfernen<br />

lassen, muss ich es selbst finanzieren.<br />

Haben Sie eine Altersvorsorge?<br />

Ja. Mein Arbeitgeber zahlt für mich.<br />

Würden Sie gerne mehr verdienen<br />

oder sind Sie zufrieden?<br />

Natürlich möchte ich gerne mehr verdienen,<br />

aber ich bin mit meiner Arbeit zufrieden.<br />

Was möchten Sie beruflich<br />

noch erreichen?<br />

Ich würde gerne besser Englisch sprechen.<br />

Reden Sie mit Ihrem Partner über<br />

die Arbeit?<br />

Ja natürlich. Mein Mann sieht mir sofort<br />

an, wenn ich Sorgen habe oder wenn<br />

etwas mal besonders gut geklappt hat.<br />

Steckbrief Person<br />

Name Ginta Lace<br />

Alter 47<br />

Zivilstand verheiratet<br />

Wohnform 37-Quadratmeter-<br />

Eigentumswohnung mit Garten<br />

Wohnort Riga<br />

Steckbrief Lettland<br />

Riga ist die Hauptstadt mit ca. 700 000<br />

Einwohnern<br />

Einwohner Lettland ca. 2,1 Millionen<br />

Arbeitslosenquote 13,8 %<br />

Durchschnittseinkommen umgerechnet<br />

ca. 9 800 Franken brutto pro Jahr<br />

Gewerkschaftlicher Organisationsgrad<br />

Es gibt die Dachorganisation «Verband<br />

der freien Gewerkschaften Lettlands»<br />

(LBAS) mit 21 Einzelgewerkschaften.<br />

Der Organisationsgrad ist aber gering.<br />

Wichtigste Exportartikel Holz, Metallproduktion,<br />

Nahrungsmittel, Textil<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


6<br />

Unbürokratisch<br />

Forscher Yann Mamin dokumentiert im Rahmen der Grabung «Auf der Wacht» in Kaiseraugst ein Grabungsfeld. Foto: Atelier MFM/Ex-Press<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


Lohnübersicht<br />

Alle Löhne auf einen Blick<br />

Das Lohnbuch <strong>2013</strong> ist aktualisiert und<br />

enthält neu Farbgrafiken zu Lohnthemen.<br />

Das Lohnbuch <strong>2013</strong> bietet auf 800 Seiten<br />

einen umfassenden Überblick über mehr<br />

als 8200 in der <strong>Schweiz</strong> gültige Branchen-,<br />

Berufs- und Mindestlöhne. Aufgeführt<br />

sind fast sämtliche Branchen und Berufsgattungen<br />

mit den entsprechenden Lohnangaben.<br />

Das Lohnbuch liefert die Basis, um<br />

faire Lohnbedingungen zu fördern und<br />

Unterbietungen der Löhne entgegenzuwirken.<br />

Es ist entstanden aus einer interkantonalen<br />

Zusammenarbeit und richtet<br />

Sprachaufenthalte<br />

More than a Language Course<br />

Webrating<br />

In unserem Betrieb ist Teilzeitarbeit von Männern<br />

selbstverständlich: 32 %<br />

eher unüblich: 42%<br />

völlig unüblich: 26 %<br />

sich an Personalfachleute, Arbeitsmarktbehörden,<br />

Sozialversicherungen, Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmerorganisationen.<br />

pd<br />

Philipp Mühlhauser:<br />

Mindestlöhne sowie<br />

orts- und berufsübliche<br />

Löhne in der <strong>Schweiz</strong>.<br />

Orell Füssli Verlag,<br />

CHF 65.–<br />

Das Angebot an Sprachaufenthalten ist<br />

gross und vielfältig. Mit einer kostenlosen<br />

und persönlichen Beratung hilft der Sprachreisespezialist<br />

Boa Lingua dabei, das passende<br />

Angebot zu finden.<br />

Lehr-, Schul- und Studienabgänger, welche<br />

etwas mehr Zeit zur Verfügung haben,<br />

da sie noch nicht in den Berufsalltag<br />

eingebunden sind, sollten über einen längeren<br />

Sprachaufenthalt im Ausland nachdenken.<br />

So haben sie die Möglichkeit, ihr<br />

Profil für den härter gewordenen Arbeitsmarkt<br />

zu schärfen und allenfalls ein<br />

Sprachdiplom zu absolvieren. Wem ein<br />

«normaler Sprachkurs» zu wenig Abwechslung<br />

bietet, hat mit Work&Study<br />

eine grosse Auswahl an alternativen Möglichkeiten.<br />

Hierbei verbindet man den<br />

Sprachkurs mit Arbeitseinsätzen, Praktika,<br />

Volontariaten oder Demi-Pair-Programmen.<br />

Wer bereits mit beiden Beinen im Berufsleben<br />

steht, hat meist nicht die Möglichkeit,<br />

für längere Zeit ins Ausland zu<br />

gehen. Business-Sprachtrainings sind auf<br />

die Anforderungen der modernen Geschäftswelt<br />

zugeschnitten, sind sehr intensiv<br />

und dauern in der Regel zwischen<br />

ein und drei Wochen. Neben generellem<br />

Geschäftsenglisch werden auch massgeschneiderte<br />

Kurse für bestimmte Berufsgruppen<br />

angeboten.<br />

Sonderkonditionen<br />

<strong>KV</strong>-<strong>Schweiz</strong>-Mitglieder profitieren unter<br />

anderem von 5% Rabatt auf das gesamte<br />

Kursangebot von Boa Lingua und von<br />

attraktiven Sonderangeboten für Sprachkurse.<br />

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Wie frei können Sie über<br />

Ihre Zeit verfügen?<br />

> Völlig frei<br />

> Mehr oder weniger<br />

> Praktisch nicht<br />

<strong>KV</strong> in den Medien<br />

Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> hat recht: Das Potenzial<br />

an zweijährigen Berufslehren ist<br />

noch lange nicht ausgeschöpft. Aber<br />

die Problematik der Schaffung solcher<br />

Lehrstellen mit eidgenössischem<br />

Berufsattest EBA liegt nicht in<br />

erster Linie bei der fehlenden Akzeptanz<br />

auf dem Lehrstellenmarkt. Vielmehr<br />

fehlt es an Wertschätzung und<br />

Anerkennung der Leistung aller Lehrmeisterinnen<br />

und Lehrmeister, die<br />

solche Lernende ausbilden. Sie machen<br />

ihre oft mit Mehraufwand verbundene<br />

Bildungsarbeit mit Herzblut.<br />

Peter Dürrenberger, Betriebsausbilder,<br />

Münchenstein<br />

11.5.<strong>2013</strong><br />

Ein wichtiges Anliegen des Präsidenten<br />

des Kaufmännischen Verbandes<br />

Werdenberg-Fürstentum Liechtenstein<br />

war und ist die Gewinnung von<br />

neuen Mitgliedern. So wurden zum<br />

Beispiel im Herbst Schulbesuche in<br />

Walenstadt, Glarus und Chur durchgeführt,<br />

um den Jugendlichen die<br />

Dienstleistungen des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, wie<br />

etwa Weiterbildungen oder Tipps für<br />

bevorstehende Bewerbungen, aufzuzeigen.<br />

10.5.<strong>2013</strong><br />

Je weniger bekannt und verbreitet die<br />

Attestausbildungen in einer Branche<br />

sind, desto schwieriger ist es auch,<br />

nach der Lehre eine Stelle zu finden.<br />

Im <strong>KV</strong>-Bereich habe eine Abgängerbefragung<br />

ergeben, dass der Anschluss<br />

«teilweise» funktioniert, sagt Michael<br />

Kraft vom <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>: «Das Risiko,<br />

arbeitslos zu werden, ist nach einer<br />

Attestlehre höher, als wenn man eine<br />

reguläre Lehre mit eidgenössischem<br />

Fähigkeitszeugnis gemacht hat. Es<br />

ist insbesondere schwieriger, eine<br />

Stelle zu finden, wenn man nicht im<br />

Lehrbetrieb bleiben kann.»<br />

7.5.<strong>2013</strong><br />

7<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


8<br />

Kurz<br />

Im Interesse der Angestellten<br />

Der Bundesrat wird demnächst eine Gesamtsicht auf die Altersvorsorge präsentieren.<br />

Travail Suisse und <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> sind bei der Flexibilisierung der Altersregelung und beim<br />

BVG-Umwandlungssatz diskussionsbereit, beharren aber auf einer sozialverträglichen<br />

Ausgestaltung.<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten für 60- bis<br />

65-Jährige wirklich gesichert. Auch wenn<br />

Politik und Verbände ein anderes Bild vermitteln<br />

wollen: In der Praxis vieler Unternehmen<br />

fehlt der Tatbeweis, Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer bis zum<br />

ordentlichen Pensionsalter beschäftigen<br />

zu wollen. Daran wird sich auch in<br />

näherer Zukunft nichts Grundlegendes<br />

ändern: Technischer Fortschritt, Verlagerungs<br />

möglichkeiten in die globale<br />

Wirtschaft, schwach ausgebildete Weiterbildungs-<br />

und Laufbahnmöglichkeiten<br />

für ältere Arbeitnehmende erschweren<br />

vielen den Verbleib im Arbeitsmarkt.<br />

Bezüglich der Altersvorsorge reagiert die Bevölkerung skeptisch auf Abbauvorschläge.<br />

Die Altersvorsorge wird von den<br />

Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern<br />

als Errungenschaft von hohem<br />

Stellenwert eingestuft. Im Unterschied zu<br />

anderen Sozialwerken ist jedermann vom<br />

Alter betroffen und daher an der Altersvorsorge<br />

interessiert. «Die Bevölkerung<br />

reagiert auf Abbauvorschläge traditionell<br />

sehr skeptisch», sagt Daniel Jositsch, Nationalrat<br />

und Präsident des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

«In jüngerer Vergangenheit hatte weder<br />

der Vorschlag des Absenkens des Mindestumwandlungssatzes<br />

in der zweiten<br />

Säule eine Chance vor dem Volk, noch<br />

stiess die Diskussion um die Anhebung<br />

des Pensionsalters auf erkennbare breite<br />

Unterstützung.» Das habe zu einer eigentlichen<br />

politischen Blockade geführt, die<br />

in den vergangenen Jahren geprägt gewesen<br />

sei vom Beharren auf einseitigen Positionen<br />

und von der Unmöglichkeit, ausgewogene<br />

Lösungen zu finden.<br />

Gesamtsicht auf die Altersvorsorge<br />

Der Bundesrat hat im Herbst 2012 eine Gesamtsicht<br />

auf die Altersvorsorge in Aussicht<br />

gestellt. Dies ist laut Travail Suisse<br />

und <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> der richtige Schritt, auch<br />

wenn über die Details dieser Gesamtsicht<br />

zweifellos diskutiert werden wird. Die gemeinsame<br />

Betrachtung der ersten und<br />

der zweiten Säule ermöglicht nämlich ein<br />

Aufbrechen der starren Positionen und<br />

eröffnet neue Handlungsmöglichkeiten.<br />

Travail Suisse und der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> sind<br />

der Ansicht, dass dieser Handlungsspielraum<br />

genutzt werden muss, um die<br />

Lösung der vorhandenen Probleme mit<br />

konstruktiven und ausgewogenen Vorschlägen<br />

zu erreichen. Daniel Jositsch:<br />

«Es geht nicht an, dass einseitig Leistungskürzungen<br />

oder Zusatzbeiträge seitens<br />

der Arbeitnehmenden propagiert werden,<br />

während auf der anderen Seite private<br />

Versicherer und Banken viel Geld für ihren<br />

administrativen Aufwand und die<br />

Vermögensverwaltung aus dem Vorsorgekreislauf<br />

abziehen.»<br />

Beschäftigung ungesichert<br />

Travail Suisse und <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> lehnen<br />

eine Erhöhung des ordentlichen Rentenalters<br />

über 65 ab. Heute sind weder im<br />

privaten noch im öffentlichen Sektor die<br />

Keine isolierten Massnahmen<br />

Auch die Heraufsetzung des Frauenrentenalters<br />

von 64 auf 65 ist als isolierte<br />

Massnahme abzulehnen – so die Haltung<br />

von Travail Suisse und <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>. Sie<br />

müsse eingebunden sein in eine sozial abgefederte<br />

Flexibilisierung des Referenzrentenalters<br />

sowie eine bessere Versicherung<br />

der Teilzeiterwerbstätigen in der<br />

beruflichen Vorsorge. Das würde ein Absenken<br />

des Koordinationsabzugs und<br />

allenfalls eine Senkung der Eintrittsschwelle<br />

der 2. Säule bedeuten. Zudem<br />

müssten damit Massnahmen zur Erreichung<br />

der Lohngleichheit einher gehen.<br />

«Trotzdem spricht aber nichts dagegen,<br />

in den Sozialversicherungen Anreize<br />

für die Weiterführung der Erwerbstätigkeit<br />

über das Rentenalter hinaus zu schaffen»,<br />

führt Daniel Jositsch aus. «Beim BVG<br />

liegt es in den Händen der Pensionskassen,<br />

die Reglemente entsprechend auszugestalten.<br />

In der AHV müsste die Weiterarbeit<br />

nach dem Rentenalter neu in die<br />

Rentenformel eingebaut werden.»<br />

Travail Suisse und <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> sagen<br />

Nein zu einem gesetzlichen Zwang zur<br />

Arbeit über 65, aber Ja zu Anreizen zur<br />

Weiterarbeit. Die neue Altersregelung<br />

muss flexibel und sozialverträglich sein,<br />

Anreize zur Sicherung vorhandenen<br />

Know-hows setzen und so den Arbeitsmarkt<br />

stärken. Kommunikation <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

context 5 – <strong>2013</strong>


Home Office Day<br />

Spielregeln für Telearbeit<br />

Kolumne<br />

9<br />

Am 13. Juni <strong>2013</strong> findet der vierte Home Office<br />

Day statt. Damit verbunden ist der Aufruf,<br />

vermehrt zu Hause zu arbeiten. Der <strong>KV</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> hat dazu Empfehlungen ausgearbeitet.<br />

67 500 Unternehmen, Mitarbeitende und<br />

Selbstständigerwerbende sind 2012 der<br />

Aufforderung zu Home Office gefolgt und<br />

haben einen Tag lang zu Hause gearbeitet.<br />

Das sind über 65 % mehr als im Vorjahr.<br />

Seit dem ersten Home Office Day<br />

2010 hat die Zahl der teilnehmenden Unternehmen<br />

und Erwerbstätigen laufend<br />

zugenommen.<br />

Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> hat in einer Erhebung<br />

2012 festgestellt, dass rund 45 % der befragten<br />

Mitglieder in einem Betrieb arbeiten,<br />

der seinen Mitarbeitenden grundsätzlich<br />

die Möglichkeit gibt, einen Teil<br />

ihrer Arbeit zu Hause zu verrichten. Verschiedene<br />

Studien haben gezeigt, dass<br />

arbeitsplatzunabhängiges Arbeiten die<br />

Produktivität und Lebensqualität fördert<br />

und gleichzeitig die Umwelt und Verkehrsinfrastruktur<br />

entlastet.<br />

Es gibt aber auch kritische Stimmen.<br />

So hat beispielsweise Marissa Mayer,<br />

Chefin des Internet-Unternehmens<br />

Yahoo, Anfang Jahr entschieden, dass<br />

Home Office im kalifornischen Konzern<br />

nicht mehr toleriert werde. Die Begründung<br />

lautete, dass Home Office der Unternehmenskultur<br />

abträglich sei.<br />

Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> hält Home Office<br />

grundsätzlich für eine gute Sache. «Entscheidend<br />

dabei ist aber, dass Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer fair miteinander umgehen»,<br />

sagt Barbara Gisi, Leiterin Angestelltenpolitik.<br />

Die Spielregeln müssten<br />

klar festgelegt sein, so dass zu Hause weder<br />

zu viel noch zu wenig gearbeitet<br />

werde. Mit der Flexibilisierung der Arbeit<br />

nehmen auch die rechtlichen Unsicherheiten<br />

zu, und es stellen sich viele Fragen,<br />

zum Beispiel: In welchem Umfang sollten<br />

die Arbeitnehmenden nach wie vor im<br />

Unternehmen anwesend sein? Soll und<br />

kann die Arbeit der Heimarbeitenden<br />

kontrolliert werden? Wie werden Infrastrukturkosten<br />

entschädigt? Zu diesen<br />

und weiteren Fragen hat der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Empfehlungen ausgearbeitet. tj<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

Zunächst sind die organisatorischen<br />

Voraussetzungen für Home Office zu<br />

klären und im Arbeitsvertrag ist unter<br />

Arbeitsort ein Hinweis anzubringen,<br />

wie oft und in welchem Umfang der<br />

Mitarbeitende pro Woche zu Hause<br />

arbeiten kann. In einem separaten<br />

Reglement, das für alle Betroffeneen<br />

gilt, werden mindestens folgende<br />

Punkte geregelt:<br />

> > Tage und/oder Situationen, an/in<br />

denen zu Hause oder von<br />

unterwegs gearbeitet werden kann<br />

> > Art und Weise der Arbeitszeit-<br />

Dokumentation<br />

> > Verweis auf Arbeitszeitbestimmungen<br />

> > Regeln für Erreichbarkeit<br />

> > Entschädigung für die Benützung<br />

der Infrastruktur<br />

> > Verweis auf Geschäftsgeheimnis<br />

und Haftung<br />

Die ausführliche Fassung ist verfügbar<br />

auf: www.kvschweiz.ch/hod<br />

Der <strong>KV</strong> als<br />

Bildungskonzern<br />

Von Daniel Jositsch<br />

Vor wenigen Tagen fand die Generalversammlung<br />

der <strong>KV</strong> Bildungsgruppe statt.<br />

An dieser beteiligen sich (fast) alle grossen<br />

<strong>KV</strong>-Schulen sowie der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Erstmals trafen sich einerseits die Trägersektionen<br />

sowie die Rektoren der<br />

verschiedenen Schulen. Die <strong>KV</strong> Bildungsgruppe<br />

hat die Zeichen der Zeit verstanden.<br />

Der Bildungsmarkt ist stark<br />

umkämpft und hat sich in den vergangenen<br />

Jahren enorm gewandelt. Die Bildungsnachfrager<br />

sind heute mobil; Unternehmen<br />

verlangen regionale oder gar<br />

nationale Bildungsangebote. Wer heute<br />

erfolgreich auftreten will, muss entsprechend<br />

über Strukturen verfügen, die es<br />

erlauben, auf diese Nachfrage zu reagieren.<br />

Während andere Bildungsanbieter<br />

darum kämpfen müssen, überregional<br />

und national Fuss zu fassen respektive<br />

dies gar nicht erst ins Auge fassen, verfügt<br />

der Kaufmännische Verband bereits über<br />

die entsprechenden Strukturen, die wir<br />

nun im Sinn eines qualitativ hohen Bildungsangebots<br />

für unsere Mitglieder<br />

nutzen können. Das bedeutet freilich<br />

nicht, dass an den Strukturen der Schulen<br />

selbst etwas geändert wird. Diese bleiben<br />

selbstständig und ihrem regionalen<br />

Träger verpflichtet. Aber die verschiedenen<br />

Schulen können sich vernetzen, unterstützen,<br />

austauschen und Synergien<br />

nutzen. Wer eine spezielle Weiterbildung<br />

absolvieren möchte, kann auf www.kvbildung.ch<br />

mit wenigen Klicks herausfinden,<br />

welche Schulen an welchen Orten den gewünschten<br />

Lehrgang anbieten. Das ist der<br />

richtige Weg!<br />

Fördert die Produktivität und entlastet die Umwelt: Arbeit im Home Office<br />

Daniel Jositsch ist Nationalrat und<br />

Präsident des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

daniel.jositsch@kvschweiz.ch<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


10<br />

1:12-Initiative<br />

Umstrittenes Anliegen<br />

Die Initiative 1:12 der Jungsozialisten will die Vergütungsprinzipien auf eine fairere Grundlage<br />

stellen. Sänken die Managerlöhne, würde mehr Geld für mittlere und untere Einkommen frei,<br />

hoffen die Initianten. Die Gegner befürchten den Wegzug der Konzerne aus der <strong>Schweiz</strong> sowie<br />

Einbussen für die AHV. Von Pieter Poldervaart<br />

Die Abstimmung könnte zur Zitterpartie werden.<br />

ative «1:12» zu lancieren. Die Botschaft ist<br />

eingängig: Niemand im oberen Management<br />

soll pro Monat mehr verdienen, als<br />

der am schlechtesten entlöhnte Mitarbeiter<br />

des gleichen Unternehmens pro Jahr<br />

kassiert. Anfänglich wurde das Anliegen<br />

von Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden<br />

belächelt. Doch seit dem fulminanten<br />

Sololauf von Thomas Minder, der fast<br />

68 Prozent der Stimmenden hinter seine<br />

Abzockerinitiative scharen konnte, ist<br />

Bürgerlichen und Wirtschaft die Süffisanz<br />

vergangen. Die letzte Umfrage gibt<br />

der Initiative reelle Chancen an der Urne.<br />

Umverteilung nach unten<br />

Denn die Argumente der jungen Sozis<br />

sind eingängig: Die Managergehälter entsprächen<br />

weder dem Markt noch der Leistung,<br />

sondern seien pure Selbstbereicherung,<br />

so Kristina Schüpbach. Die Zentralsekretärin<br />

der Juso <strong>Schweiz</strong> betont,<br />

Seit ein paar Monaten fehlt er den<br />

<strong>Schweiz</strong>er Linken als Feindbild: Daniel<br />

Vasella hat Anfang Jahr Novartis und<br />

der <strong>Schweiz</strong> den Rücken gekehrt und wendet<br />

sich in den USA neuen Aufgaben zu.<br />

Doch seine eindrücklichen Bezüge von<br />

Lohn und Boni haben sich im kollektiven<br />

Gedächtnis festgesetzt. Obwohl nicht<br />

mehr CEO, sondern nur noch Verwaltungsratspräsident,<br />

bezog Vasella 2012<br />

noch immer beachtliche 13,1 Millionen<br />

Franken von seinem Arbeitgeber, 240 Mal<br />

mehr, als die am schlechtesten entlöhnte<br />

Person beim Basler Pharmamulti abgegolten<br />

wurde. Auf die angebotene Abgangsentschädigung<br />

von 72 Millionen Franken<br />

für die nächsten fünf Jahre verzichtete Vasella<br />

erst, nachdem der Deal in der Öffentlichkeit<br />

heftigste Kritik ausgelöst hatte.<br />

Nicht zuletzt die fehlende Lohngerechtigkeit<br />

bei den Pharmamultis bewog<br />

die Jungsozialisten 2009, ihre Volksinitidurch<br />

eine Vergütungspraxis, die unkontrolliert<br />

hohe Löhne zulasse, entstünde<br />

der falsche Anreiz, möglichst kurzfristig<br />

hohe Gewinne zu erzielen. Schüpbach<br />

verweist dazu auf eine Studie zum Thema<br />

«Managerlöhne in der <strong>Schweiz</strong>», die 2008<br />

am Institut für Organisation und Unternehmenstheorie<br />

der Universität Zürich<br />

erschien. Die letzten Jahre hätten illustriert,<br />

dass die Teppich-etage nicht lernfähig<br />

sei: Selbst in der Krise habe sich die<br />

Lohnschere in den grossen <strong>Schweiz</strong>er Unternehmen<br />

weiter geöffnet, so Schüpbach.<br />

In den letzten 15 Jahren hätten sich die<br />

Topverdiener immer mehr vom gemeinsam<br />

erwirtschafteten Wohlstand genommen,<br />

während die tiefsten Löhne stagnierten.<br />

Diese Entwicklung gelte es zu<br />

stoppen und den Wohlstand gerechter zu<br />

verteilen. Auch so bleibe die Differenz<br />

eindrücklich: Vasella würde – falls er weiterhin<br />

am Rheinknie die Geschicke von<br />

Novartis lenken würde – noch 672 000<br />

Franken zugute haben, dies bei einem<br />

Tiefstlohn von 56 000 Franken.<br />

«Kein zweites Griechenland!»<br />

Auf der Seite der Gegner führt die SVP die<br />

Kampagne. Ihr Kommentar zum Anliegen<br />

ist drastisch: «Die extreme, ideologisch<br />

geprägte 1:12-Initiative der Juso will<br />

in der <strong>Schweiz</strong> eine Idee, die der kommunistischen<br />

Staatswirtschaft des letzten<br />

Jahrhunderts entspringt, in der Bundesverfassung<br />

festschreiben», erklärt SVP-<br />

Generalsekretär Martin Baltisser auf Anfrage.<br />

Die 1:12-Initiative sei ein massiver<br />

Eingriff in die bewährte Vertragsfreiheit<br />

zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern<br />

und deshalb für den ganzen Werkplatz<br />

schädlich. Baltisser: «Es gilt unter<br />

allen Umständen zu verhindern, dass die<br />

<strong>Schweiz</strong> den Weg der europäischen Krisenstaaten<br />

wie Griechenland oder Spanien<br />

geht.»<br />

Modell ZKB verhindert<br />

Im Fokus der Initiative stehen weniger<br />

KMU als Grosskonzerne. Dennoch hat<br />

das Volksbegehren eine Diskussion um<br />

Lohngerechtigkeit losgetreten, bei der<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


längst nicht nur notorische Abzocker ins<br />

Visier genommen werden. So musste vor<br />

wenigen Wochen der Zürcher Kantonsrat<br />

eine parlamentarische Initiative behandeln,<br />

welche die Lohnschere in der Zürcher<br />

Kantonalbank etwas enger machen<br />

wollte. In der drittgrössten <strong>Schweiz</strong>er<br />

Bank liege das Verhältnis zwischen tiefstem<br />

und höchstem Lohn bei 1:34, rechnete<br />

SP-Kantonsrätin Mattea Meyer vor.<br />

Doch die ZKB sei dafür prädestiniert, in<br />

Sachen Lohngerechtigkeit eine Vorbildfunktion<br />

zu übernehmen. Deshalb sei<br />

ebenfalls eine maximale Differenz von<br />

1:12 einzuführen. Die bürgerlichen und<br />

Mitteparteien hatten für das Anliegen<br />

kein Musikgehör. So betont Andreas<br />

Hauri von den Zürcher Grünliberalen, er<br />

verurteile zwar eine exzessive Lohnpolitik.<br />

«Doch gerade weil die ZKB weder für<br />

Lohnexzesse noch für eine Tieflohnstrategie<br />

bekannt ist, setzt dieser Vorstoss bei<br />

Ihre Meinung ist<br />

uns wichtig!<br />

Wie stellen Sie sich zur 1:12-Initiative?<br />

Ist sie ein Gebot der Gerechtigkeit, oder<br />

bringt sie den Wirtschaftsstandort<br />

<strong>Schweiz</strong> in Schwierigkeiten?<br />

Wir möchten es genau wissen und Ihre<br />

Meinung zu dieser umstrittenen Abstimmungsvorlage<br />

einholen.<br />

Bitte nehmen Sie an unserer kurzen<br />

Umfrage zum Thema teil. Als zusätzlichen<br />

Anreiz verlosen wir unter allen Teilnehmenden<br />

ein Sieben-Zoll-Tablet von<br />

HP (Slate 7) im Wert von 179 Franken.<br />

Link zur Umfrage:<br />

www.kvschweiz.ch/1zu12<br />

der falschen Unternehmung an.» Glücklicherweise<br />

wiesen die meisten KMU schon<br />

heute und auch ohne gesetzliche Regelungen<br />

eine gesunde Lohnstruktur auf.<br />

Zudem seien die Tiefstlöhne das grössere<br />

Problem. Hauri: «Um mehr Lohngerechtigkeit<br />

zu erreichen, braucht es Lohnanreize,<br />

die eine langfristig erfolgreiche Unternehmensführung<br />

belohnen.» Meyers<br />

Vorstoss erlitt Schiffbruch, die Mehrheit<br />

des Zürcher Kantonsrats verweigerte der<br />

parlamentarischen Initiative die Unterstützung.<br />

Gefahr für die AHV?<br />

Eine ganz andere Gefahr als der Grünliberale<br />

Hauri wittert Andreas Dummermuth.<br />

Der Leiter der Ausgleichskasse<br />

Schwyz befürchtet, dass bei einem Abstimmungs-Ja<br />

der AHV schon bald Summen<br />

in dramatischer Höhe fehlen: «Würden<br />

aufgrund der Initiative Höchstlöhne<br />

verschwinden, entfallen auch die darauf<br />

zu entrichtende AHV-Beiträge.» Dass<br />

stattdessen die Tieflöhne angehoben werden<br />

und somit einfach mehr AHV-Beiträge<br />

aus dem unteren Lohnsegment<br />

anfallen, glaubt Dummermuth nicht:<br />

«Voraussichtlich werden die Firmen nicht<br />

die Tiefstlöhne anheben, sondern die<br />

Höchstlöhne kürzen» – wobei internationale<br />

Firmen sehr wohl Mittel und Wege<br />

finden dürften, ihre Topkader anderweitig<br />

zu entschädigen.<br />

«Die Reichen brauchen die AHV nicht,<br />

aber die AHV braucht die Reichen», zitiert<br />

Dummermuth den Mitbegründer der Ersten<br />

Säule, den SP-Bundesrat Hans-Peter<br />

Tschudi. Zwar unterstellt Dummermuth<br />

den Initianten nicht, bewusst an der AHV<br />

sägen zu wollen. Aber es wäre nicht das<br />

erste Mal, dass eine Vorlage unerwartete<br />

Auswirkungen auf die AHV hätte, so der<br />

Schwyzer Sozialversicherungsexperte:<br />

«Bei der Abstimmung über die Unternehmensteuerreform<br />

II vom Februar 2008<br />

wurden die finanziellen Folgen massiv<br />

beschönigt.» Weil sich seither mehr und<br />

mehr Selbstständigerwerbende in Form<br />

von Kapitalgesellschaften organisieren<br />

und Dividenden statt AHV-pflichtigen<br />

Lohn beziehen, entgingen der AHV Hunderte<br />

Millionen Franken. Dummermuth:<br />

«Der Tanker AHV schlägt leck.»<br />

David Gallusser, Politikwissenschaftler<br />

und Mitglied des Initiativkomitees,<br />

verneint, dass die 1:12-Initiative diese Problematik<br />

verschärfe: «Die Lohnsumme<br />

und damit die AHV-Beiträge werden nicht<br />

kleiner, sondern gerechter verteilt. Denn<br />

die Manager haben ein Interesse daran,<br />

dass die Löhne unten steigen – damit sie<br />

ihre eigenen Bezüge nicht zu stark kürzen<br />

müssen.»<br />

In der Debatte pro oder kontra verfassungsmässig<br />

verankerte Lohngerechtigkeit<br />

mischen sich zunehmend auch jene<br />

Unternehmen ein, die von einem Ja am 24.<br />

November <strong>2013</strong> direkt betroffen wären.<br />

Der Chef des Rohstoffkonzerns Glencore<br />

etwa, Ivan Glasenberg, meinte gegenüber<br />

der «Sonntags-Zeitung», bei einer Annahme<br />

der Initiative könne Glencore den<br />

Hauptsitz in Baar nicht mehr wie bisher<br />

aufrecht erhalten. Ob das bloss ein Abstimmungsmanöver<br />

oder eine ernstgemeinte<br />

Drohung ist, wird sich weisen.<br />

Pieter Poldervaart ist freier Journalist<br />

im Basler Pressebüro Kohlenberg.<br />

poldervaart@kohlenberg.ch<br />

11<br />

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context 5 – <strong>2013</strong>


12<br />

Entlassung<br />

Ohne Job<br />

Stellenabbau im grossen Stil ist momentan bei den Banken gang und gäbe. Robert R. hat<br />

zweimal die Stelle verloren und ist seit einem Jahr arbeitslos. Text und Bild von Rolf Murbach<br />

Die Arbeitssituation auf dem Bankenplatz <strong>Schweiz</strong> ist schwierig geworden.<br />

men führten zu massivem Stellenabbau.<br />

Und ein Ende der Bankenkrise ist nicht in<br />

Sicht.<br />

Grosses Kundennetz in Lateinamerika<br />

Robert R. ist Senior Kundenberater mit<br />

langjähriger Erfahrung. Er hat in Süddeutschland<br />

eine Ausbildung bei einer<br />

Grossbank absolviert. Nach seinen ersten<br />

neun Berufsjahren bei der gleichen Bank<br />

wechselte er zu einem Spezialinstitut für<br />

Lateinamerika, für das er 19 Jahre tätig<br />

war, davon viele Jahre in Südamerika. Robert<br />

R. baute sich dort ein Kundennetz auf.<br />

Anfang 2007 kam er als Client Advisor<br />

Externe Vermögensverwaltung zu einer<br />

<strong>Schweiz</strong>er Grossbank, bei der er südamerikanische<br />

Kunden betreute. Doch bald<br />

brach die Bankenkrise aus, und viele An-<br />

Lange war das Leben des Bankers Robert<br />

R.* in Ordnung. Er hatte spannende<br />

Jobs, verdiente gut und freute sich<br />

über einen abwechslungsreichen Alltag.<br />

Er arbeitete viel, aber das passte ihm, denn<br />

die Stelle war herausfordernd. Zudem begegnete<br />

er interessanten Menschen.<br />

Dann verlor er innerhalb kurzer Zeit<br />

zweimal den Job. Seit gut einem Jahr ist<br />

der 53-Jährige arbeitslos. Er hat sich auf<br />

Dutzende von Stellen beworben, bei Banken<br />

und anderen Firmen. Bis jetzt ohne<br />

Erfolg. «Ich hätte mir nie vorstellen können,<br />

wie schwierig das ist.»<br />

Robert R. gehört zu den Hunderten<br />

von Bankangestellten, die in den letzten<br />

Jahren ihre Arbeit verloren haben. Die Erträge<br />

der Geldinstitute sind eingebrochen,<br />

Restrukturierungen und Sparmassnahgestellte<br />

verloren ihre Stelle. «Die Verunsicherung<br />

war gross», erinnert sich Robert<br />

R. «In unserem Bereich mussten 35<br />

Prozent der Belegschaft über die Klinge<br />

springen.» Vor diesem Hintergrund kam<br />

ihm ein Angebot der anderen Grossbankengruppe<br />

gelegen. «Ich wusste nicht,<br />

wann es mich treffen würde.»<br />

Die Stelle bei seinem neuen Arbeitgeber<br />

war vielversprechend. Er sollte in Südamerika<br />

vermögende Kunden betreuen.<br />

Robert R. unterschrieb einen Businessplan.<br />

Die Vorgaben: Er sollte Kundeneinlagen<br />

von 100 Millionen Dollar übernehmen<br />

und diese innerhalb von drei Jahren<br />

verdoppeln. Im ersten Jahr plus 25 Millionen,<br />

im zweiten 35 und im dritten 40. Das<br />

schien ihm ein realistisches Ziel, auch<br />

wenn es nicht mehr so einfach war wie in<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


13<br />

früheren Jahren, Geld von Südamerikanern<br />

im Ausland anzulegen. Man hatte<br />

sich wirtschaftlich in der Region erholt<br />

und die Inflation im Griff. Die Kunden investierten<br />

ihr Geld daher wieder vermehrt<br />

im eigenen Land. Dennoch war Robert R.<br />

zuversichtlich, weil er mit dem dortigen<br />

Markt vertraut war und über ein grosses<br />

Netz von Kontakten verfügte.<br />

Das Reiseverbot<br />

Wichtig in diesem Geschäft ist, dass man<br />

die Kunden vor Ort besuchen darf. «In<br />

diesem hochdotierten Business mit Portfolios<br />

von zum Teil mehreren Millionen<br />

Dollar verlangen die Anleger Präsenz. Sie<br />

wollen ihren Berater regelmässig sehen,<br />

damit sie ihre Anliegen auch persönlich<br />

besprechen können.» Aber genau das war<br />

plötzlich nicht mehr möglich. Kurz bevor<br />

Robert R. seine Stelle angetreten hatte,<br />

verhängte die Bank ein Reiseverbot. Die<br />

Mitarbeitenden durften das Land nicht<br />

besuchen, weil man befürchten musste,<br />

festgenommen zu werden. Für ihn eine<br />

Katastrophe: «Ich konnte nicht wirklich<br />

arbeiten.»<br />

Die Bank hob das Reiseverbot nach<br />

sieben Monaten auf und Robert R. konnte<br />

seine Kunden endlich aufsuchen. Doch<br />

als er in die <strong>Schweiz</strong> zurückkehrte, eröffnete<br />

man ihm, dass die Bank nicht mehr<br />

an die Realisierung des Business Plans<br />

glaube. Dies bedeutete für Robert R. die<br />

völlig überraschende Kündigung. Er bat<br />

seine Vorgesetzten noch um etwas Zeit,<br />

zumal er einige Kontoeröffnungen vorweisen<br />

konnte. Vergebens, der Entscheid<br />

war unumstösslich. «Das Problem war<br />

nicht, dass ich schlecht performte, sondern<br />

dass das Institut zur Jahreshälfte<br />

weit hinter seinen eigenen finanziellen<br />

Vorgaben lag und sich somit enormem<br />

Zahlendruck seitens des Mutterhauses<br />

ausgesetzt sah. Die Verantwortlichen<br />

mussten mit irgendwelchen Sparmassnahmen<br />

darauf reagieren.»<br />

Unter Erfahrung abhaken<br />

Die Entlassung war für Robert R. ein harter<br />

Schlag und belastete ihn stark. «Ich<br />

konnte nicht glauben, dass so mit einem<br />

umgesprungen wird.» Er überlegte, ob er<br />

sich gegen den Entscheid zur Wehr setzen<br />

sollte. Aber die von ihm konsultierten Anwälte<br />

sagten: «Nichts zu machen. Haken<br />

Sie es unter Erfahrung ab und konzentrieren<br />

Sie Ihre Energie auf die Neuorientierung.»<br />

Robert R. fand bereits wenige Monate<br />

später eine Stelle bei der grössten ausländischen<br />

Privatbank in Zürich. Ein Glücksfall<br />

für ihn. Er hatte eine herausfordernde<br />

Tätigkeit und traf auf ein tolles Team. «Ich<br />

fühlte mich richtig gut.» Nach 13 Monaten<br />

fiel er einer Restrukturierungsmassnahme<br />

zum Opfer.<br />

Das war nicht einmal überraschend.<br />

Stellenabbau im grossen Stil war in der<br />

Branche unterdessen an der Tagesordnung.<br />

Auch beim Arbeitgeber von Robert<br />

R. wurden ständig Mitarbeiter entlassen.<br />

Angst machte sich breit, die Angestellten<br />

waren zunehmend verunsichert, denn<br />

was sie sahen, war unschön: Jeden Monat<br />

verloren im Schnitt allein drei bis vier Kaderleute<br />

ihren Job. Robert R. traf es im<br />

März 2012.<br />

Kündigung und Wertschätzung<br />

Bemerkenswert war das Vorgehen seines<br />

Vorgesetzten. Sie trafen sich einige Tage<br />

vor der Kündigung, um eine bevorstehende<br />

Geschäftsreise von Robert R. nach<br />

Südamerika zu besprechen. Ihm fiel lediglich<br />

auf, dass sein Chef im Gegensatz<br />

zu früheren Besprechungen alles minutiös<br />

mitnotierte, zum Beispiel die Namen<br />

und Kontaktdaten von Kunden. «Das<br />

machte mich stutzig, aber ich dachte<br />

nicht an eine Kündigung.» Als er dann erneut<br />

vom Vorgesetzten zum Gespräch bestellt<br />

wurde und am Tisch auch eine Vertreterin<br />

der Personalabteilung sass, war<br />

für ihn klar: «Nun bin ich an der Reihe.»<br />

Normalerweise müssen Bankangestellte<br />

bei einer Entlassung unter Aufsicht<br />

sofort ihr Büro räumen und das Haus verlassen.<br />

Die Banken stellen so sicher, dass<br />

der gekündigte Angestellte keine sensiblen<br />

Daten mitnimmt. Robert R. hatte es<br />

da besser. «Mein Chef, zu dem ich ein gutes<br />

Verhältnis hatte, sagte: ‹Robert, du<br />

kannst nun hochgehen und in Ruhe deinen<br />

Arbeitsplatz räumen und wenn du<br />

willst, kannst du auch morgen noch einmal<br />

kommen.› Und er fügte an: ‹Das ist<br />

ein grosses Vertrauen, das wir dir entgegenbringen,<br />

ein Zeichen unserer Wertschätzung.›»<br />

Robert R. erzählt das ganz ruhig, ein<br />

wenig nachdenklich, aber nie verbittert.<br />

Manchmal lächelt er, wie einer über eine<br />

etwas unglaubliche Geschichte lächelt.<br />

«Ja», sagt er, «Das war tatsächlich ein Zeichen<br />

der Wertschätzung.» Seinem früheren<br />

Chef gegenüber hegt er keinen Groll.<br />

Er mochte ihn und er sah, dass dieser<br />

auch nichts gegen seine Entlassung tun<br />

konnte. «Er hat mir im Gespräch gesagt,<br />

dass er mir nicht gekündigt hätte, wenn<br />

es alleine nach ihm gegangen wäre. Er<br />

konnte nicht anders, das habe ich ihm abgenommen.<br />

Und der Funken Menschlichkeit<br />

in dieser schweren Stunde hat immerhin<br />

gut getan.» Was Robert R. erlebt hat, ist<br />

in der Branche üblich. Der Kostendruck ist<br />

enorm, durch Entlassungen im grossen<br />

Stil wird gespart. Die Banken ersetzen<br />

teure erfahrene Leute allenfalls durch kostengünstigere<br />

Junge. Interne Restrukturierung<br />

reicht als Begründung für eine<br />

Entlassung. «Die Order kommt von oben,<br />

und das wird dann ausgeführt. Die meisten<br />

Vorgesetzten haben keine Zivilcourage,<br />

sich für ihre Mitarbeitenden einzusetzen.»<br />

Der Banker blickt auf eine über 30-jährige<br />

Laufbahn zurück. Er ist in mehreren<br />

Bereichen bestens qualifiziert, hat Erfahrungen<br />

im Projektmanagement und beherrscht<br />

verschiedene Fremdsprachen.<br />

Und doch ist es für ihn schwierig, eine<br />

Stelle zu finden. Das Problem ist sein<br />

Alter. Firmen stellen offenbar ungern erfahrene<br />

Berufsleute ein.<br />

Last und Zuversicht<br />

Aber er lässt sich nicht entmutigen, steckt<br />

den Kopf nicht in den Sand, wie er sagt,<br />

sondern ist trotz der Absagen zuversichtlich.<br />

Auch weil er weiss, dass er viel zu<br />

bieten hat und flexibel ist. Und doch lastet<br />

die Arbeitslosigkeit schwer, psychisch<br />

und finanziell. Während der halbjährigen<br />

Kündigungsfrist hatte Robert R. den<br />

vollen Lohn, seit sechs Monaten muss er<br />

von dem deutlich tieferen Arbeitslosengeld<br />

leben, mit dem er unter anderem<br />

die Ausbildung seiner erwachsenen Kinder<br />

mitfinanziert. Am liebsten würde Robert<br />

R. einen Job in einem ganz anderen<br />

Arbeitsfeld finden, denn er glaubt nicht,<br />

dass sich die Situation bei den Banken in<br />

den nächsten Jahren verbessern wird.<br />

Und vor allem möchte er sich nicht noch<br />

einmal dem unwürdigen Umgang aussetzen,<br />

wie er es zweimal erlebt hat. Er sagt:<br />

«Man kommt sich vor wie ein Spielzeug,<br />

mit dem sich ein verwöhntes Kind eine<br />

Zeitlang beschäftigt, und es dann, wenn<br />

es das Interesse daran verliert, einfach<br />

weglegt.»<br />

* Name der Redaktion bekannt.<br />

Rolf Murbach ist <strong>Context</strong>-Redaktor.<br />

rolf.murbach@kvschweiz.ch<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


14<br />

Monatsinterview<br />

«Arbeit befriedigt viele Motive»<br />

Arbeitszufriedenheit Wie könnten die Gewinne aus der Rationalisierung besser verteilt<br />

werden? Was bringt ein bedingungsloses Grundeinkommen? Mit solchen Fragen befasst sich<br />

der ETH-Professor Theo Wehner. Er weiss auch, weshalb Wertschätzung viele Menschen<br />

stärker motiviert als etwas mehr Geld auf dem Konto. Interview Jürg Zulliger / Foto Sabine Rock<br />

<strong>Context</strong>: Herr Professor Wehner, alle<br />

Menschen, die berufstätig sind, wissen<br />

Geschichten von guten und weniger<br />

guten Vorgesetzten zu erzählen. Was<br />

ist Ihre Meinung als Wissenschaftler?<br />

Werden die Chefs und Chefinnen immer<br />

besser?<br />

Theo Wehner: Für diese Frage sind die<br />

Kategorien gut oder schlecht gar nicht<br />

passend. Das Thema hat sich insofern verändert,<br />

als man heute weder nach den<br />

Führungseigenschaften noch nach der<br />

Führungspersönlichkeit sucht. Führung<br />

hängt von der konkreten Situation ab und<br />

ist als Interaktion zu sehen; auch wenn es<br />

dabei eine charismatische Führungsperson<br />

leichter hat.<br />

Was heisst für Sie Charisma?<br />

Nicht nur Quartalsziele im Auge haben,<br />

Begeisterung zeigen, Hingabe! Eine<br />

solche Führungsperson hat Ausstrahlung,<br />

zeigt Präsenz, Engagement und vermittelt<br />

im Idealfall natürlich auch eine Vision.<br />

Eine solche Persönlichkeit lässt es nicht<br />

dabei bewenden, im klassischen Sinn zu<br />

analysieren, zu planen, zu delegieren und<br />

schliesslich zu kontrollieren. Führung ist<br />

heute vielmehr Coaching respektive Persönlichkeitsentwicklung<br />

der Mitarbeitenden.<br />

Was beinhaltet Coaching konkret?<br />

Die Führungsperson überlegt sich<br />

zum Beispiel, in welche Richtung sich die<br />

Mitarbeitenden entwickeln können, in<br />

welche Richtung sie das Team begleiten<br />

könnte. Das ist also etwas anderes, als<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


Der 64-jährige Theo Wehner ist seit Oktober 1997 ordentlicher<br />

Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie am Zentrum für<br />

Organisations- und Arbeitswissenschaften (ZOA) der ETH Zürich.<br />

Er machte ursprünglich eine kaufmännische Ausbildung, arbeitete im<br />

Bankbereich und absolvierte danach die Matura. Er studierte an<br />

der Universität Münster Psychologie und Soziologie. Vor seiner Berufung<br />

an die ETH Zürich war er Professor für Arbeitspsychologie an<br />

der Technischen Universität Hamburg-Harburg.<br />

15<br />

Menschen wie Figuren auf dem Schachbrett<br />

hin- und herzuschieben.<br />

Wie gut sind die Vorgesetzten heute<br />

für ihre Aufgabe geschult?<br />

Noch vor 20 Jahren erwarteten viele<br />

Firmen als Voraussetzung das nötige<br />

fachliche und methodische Wissen. Sozialkompetenz<br />

hatte man, oder eben nicht.<br />

Heute gehen die Ansprüche schon weiter,<br />

Fähigkeiten im Umgang mit Menschen<br />

werden höher gewichtet. Einen klassischen<br />

Weg oder gar ein Studium in Richtung<br />

Führung gibt es heute aber nach wie<br />

vor nicht. Es gleicht eher einem Puzzle<br />

ohne Vorlage, mit verschiedenen Elementen,<br />

internen Ausbildungen und Kursen.<br />

Gerade jüngeren Leuten empfehle ich,<br />

nicht nur an den vertikalen Aufstieg, sondern<br />

auch an den horizontalen zu denken.<br />

Wer in der Berufswelt zunächst unterschiedliche<br />

Fachgebiete kennenlernt und<br />

sich unterschiedlichen Aufgaben stellt,<br />

kann sich weiterentwickeln.<br />

Wie sehen Sie die heutigen Führungsprogramme<br />

aus wissenschaftlicher Sicht?<br />

Wir wundern uns manchmal, warum<br />

bestimmte Inhalte vorkommen oder auch<br />

nicht. Für mich ist es nicht nachvollziehbar,<br />

wenn – wie allzu häufig beobachtet –<br />

zum Konfliktmanagement nichts vermittelt<br />

wird: Eine Führungsperson muss<br />

doch in der Lage sein, bereits latente Konflikte<br />

zu erkennen und offene Konflikte zu<br />

bearbeiten – vom Lösen eines Konflikts<br />

mal ganz abgesehen!<br />

Gibt es immer noch Firmen respektive<br />

Führungsperson, die einen autoritären<br />

Stil pflegen?<br />

Ja, es gibt noch bevormundendes<br />

Führungsverhalten und absolutistische<br />

Elemente im Auftreten mancher Organisationen.<br />

Ausgerechnet wenn ein Betrieb<br />

unter Kosten- und Rationalisierungsdruck<br />

steht, finden sich immer noch Fälle,<br />

bei denen die verantwortlichen Personen<br />

autoritär und zusätzlich auch noch emotionslos<br />

führen. Ein partizipativer, ko-<br />

operativer Führungsstil wäre hier zielführender<br />

und ist noch längst nicht die<br />

Regel. Wer die Biografie von Steve Jobs<br />

gelesen hat oder das dazugehörige Buch<br />

«Inside Apple» kennt, weiss, wovon ich<br />

rede.<br />

Was motiviert die Menschen im Betrieb<br />

und spornt sie zu guten Leistungen an?<br />

Wir gehen davon aus, dass Menschen<br />

grundsätzlich motiviert sind. Hinter jeder<br />

Handlung steckt ja Motivation, die nicht<br />

einmal bewusst sein muss. Wir unterscheiden<br />

Motivationen, die von innen<br />

und solche, die von aussen kommen.<br />

Funktioniert in unserer Arbeitswelt auch<br />

die intrinsische, also die Motivation von<br />

innen heraus?<br />

Das ist natürlich nicht immer möglich.<br />

Manchmal führen Situationen zu Frustrationen<br />

und sind alles andere als intrinsisch<br />

motivierend. Wenn ich im Detailhandel<br />

an der Kasse arbeite, die Kollegin<br />

krank ist und schon alle Kunden wegen<br />

der langen Warteschlange reklamieren,<br />

macht das sicher keinen Spass. Erst recht<br />

nicht, wenn die Kassiererin trotz allem<br />

immer schön lächeln und jedem Kunden<br />

noch einen erfolgreichen Tag und was<br />

sonst noch alles wünschen muss.<br />

Welche Ansprüche spielen<br />

sonst noch eine Rolle?<br />

Arbeit befriedigt viele Motive, etwa<br />

Neugier, lernen wollen, Karriere, soziale<br />

Kontakte.<br />

Wie motivierend ist der Lohn?<br />

Ein gutes Einkommen steht unter den<br />

Wünschen nach wie vor sehr weit oben.<br />

Umgekehrt ist aber der Lohn meist kein<br />

massgeblicher Faktor für Unzufriedenheit.<br />

Nehmen wir als Beispiel berufstätige<br />

Frauen, die in unserer Gesellschaft immer<br />

noch oft für gleiche Arbeit bis zu<br />

20 Prozent weniger als männliche Kollegen<br />

verdienen. Frauen sind aber keineswegs<br />

weniger motiviert als Männer. Lohn<br />

ist sicher wichtig als Antriebsfaktor, weil<br />

Geld unsere Existenz sichert. Wir wissen<br />

«Die Frage nach dem Sinn hat in allen westlichen<br />

Ländern eine zunehmende Bedeutung.»<br />

aber auch, dass zum Beispiel soziale,<br />

fachliche und soziale Anerkennung für<br />

die Arbeitszufriedenheit wichtiger sind<br />

als ein höherer Lohn.<br />

Welches Gewicht hat der Sinn, der in<br />

der Arbeit erkennbar ist?<br />

Die Frage nach dem Sinn hat in allen<br />

westlichen Ländern eine zunehmende<br />

Bedeutung. Nur gelingt es anscheinend<br />

immer weniger, in den Betrieben Sinn generierende<br />

Aufgaben anzubieten. Jedenfalls<br />

ist aus gross angelegten Befragungen<br />

bekannt, dass sehr viele Menschen heute<br />

auf Lohn und Status verzichten würden,<br />

wenn sie dafür einen sinnvolleren Job bekämen.<br />

In der <strong>Schweiz</strong> sind es heute gut<br />

zwei Drittel, die so denken. Das gilt übrigens<br />

analog auch für Leute im Management.<br />

Weshalb haben wir denn nicht mehr<br />

Aussteigerinnen und Aussteiger?<br />

Der Konformitätsdruck in unserer<br />

Gesellschaft ist einfach sehr hoch. Aussteiger<br />

geraten in der Arbeits- und Leistungsgesellschaft<br />

an den Rand. Das Risiko,<br />

später den Wiedereinstieg nicht<br />

mehr zu schaffen, ist ebenfalls sehr gross.<br />

In vielen Firmen folgt heute eine<br />

Umstrukturierung nach der anderen.<br />

Was sind No-Gos bei Veränderungen?<br />

Die Kosten der organisationalen Umstrukturierungen,<br />

zu Gunsten von mehr<br />

Flexibilität für Kunden und andere Stakeholder,<br />

tragen heute oft die Arbeitnehmenden.<br />

Veränderungen sind aber Zu-<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


16<br />

Monatsinterview<br />

mutungen und es kommt zum Beispiel<br />

darauf an, dass zu Beginn eines Changeprozesses<br />

auch die systemerhaltenden<br />

Kräfte wahrgenommen und diese Personen<br />

ebenfalls mitgenommen werden und<br />

nach Umstrukturierungen Phasen der<br />

Konsolidierung folgen. Wenn der Veränderung<br />

gleich die schon wieder alles verändernde<br />

Veränderung folgt, ist es völlig<br />

klar, dass die Leute bald veränderungsresistent<br />

sind.<br />

Gibt es positive Beispiele im Umgang<br />

mit Veränderungen?<br />

In vielen KMU gelingt dieser Prozess<br />

besser, weil eine grössere Nähe zwischen<br />

Management, Führungskräften und Mitarbeitenden<br />

gegeben ist. In Konzernen<br />

läuft es hingegen oft so, dass der Changeprozess<br />

weit oben beschlossen wird und<br />

dann in allen Standorten möglichst gehorsam<br />

umgesetzt werden soll. Da ist wenig<br />

bis gar keine Partizipation möglich,<br />

da werden systemerhaltende Gedanken<br />

oder Bedenken ignoriert.<br />

Die Anzahl psychischer Erkrankungen<br />

in westlichen Ländern nimmt zu.<br />

Macht die Arbeitswelt häufiger krank?<br />

Arbeit kann krank machen, Arbeitslosigkeit<br />

ebenfalls. Wir fragen uns heute<br />

aber eher, was gesunde Arbeitnehmende<br />

gesund erhält. Wenn sie mehr Entscheidungs-<br />

und Handlungsspielraum haben,<br />

wirkt sich dies positiv aus. Wer sich über<br />

seine Tätigkeit im engeren Sinn hinaus<br />

engagieren kann, erfreut sich einer besseren<br />

Gesundheit. Eine ganzheitliche, abwechslungsreiche<br />

Tätigkeit ist ohne Zweifel<br />

besser als stark zerstückelte Prozesse<br />

– wenn also immer die gleiche Person die<br />

Regale im Laden einräumt.<br />

Ein anderes Thema ist die Verdichtung<br />

und der Zeitdruck. In vielen Betrieben<br />

gehören Hektik und viele Überstunden<br />

zum Alltag. Was ist dagegen zu tun?<br />

Der Rationalisierungsdruck ist tatsächlich<br />

sehr hoch. Die gleiche Wirtschaftsleistung,<br />

die wir heute erbringen,<br />

wurde vor 30 Jahren mit doppelt so viel<br />

Personal bewältigt. Zwar nicht in der<br />

<strong>Schweiz</strong>, aber in anderen Ländern mit 50<br />

oder 60 Prozent Jugendarbeitslosigkeit<br />

gibt es aufgrund der technischen und organisatorischen<br />

Fortschritte ganz einfach<br />

nicht genug bezahlbare Tätigkeiten.<br />

Was ist Ihr Vorschlag?<br />

Die Verteilung der Arbeit auf mehr<br />

Personal ist aufgrund der Lohnnebenkosten<br />

immer noch teuer und muss dennoch<br />

angepackt werden. Hierzu braucht es<br />

viele kreative Ideen, aus allen Teilen der<br />

Gesellschaft und nicht nur aus der Arbeitspsychologie,<br />

der Gewerkschaft oder<br />

einem Think Tank! Wir könnten individuelle<br />

Zeitkonti einführen. Ein Mitarbeiter<br />

hätte zum Beispiel ein Soll von 1 500 Arbeitsstunden<br />

pro Jahr, und er würde sich<br />

mit seiner Familie, seinen Arbeitskollegen<br />

und den Vorgesetzten verständigen,<br />

wann sie über die Zeit verteilt geleistet<br />

werden.<br />

Viele Leute schliessen heute Teilzeitverträge<br />

ab, arbeiten dann aber dennoch<br />

zu hundert Prozent. Was sagen Sie als<br />

Arbeitspsychologe dazu?<br />

Das heisst ja, dass die Menschen auf<br />

Lohn verzichten und sich einen Gewinn<br />

an Zeit versprechen. Wenn sie diese Zeit<br />

dann doch nicht bekommen, sehe ich dies<br />

für die Psyche als sehr frustrierend an. Es<br />

geht darum, die Gewinne aus der Rationalisierung<br />

besser und fantasievoller als<br />

bisher zu verteilen. Dabei denke ich auch<br />

an die Ferieninitiative, über die letztes<br />

Jahr abgestimmt wurde. Weil sie politisch<br />

keine Mehrheit fand, sage ich im Scherz:<br />

Die <strong>Schweiz</strong>erinnen und <strong>Schweiz</strong>er fühlen<br />

sich anscheinend von mehr Ferien bedroht.<br />

Aber dahinter verbirgt sich etwas anderes.<br />

Anstelle von mehr Ferien würde es eine andere,<br />

eine moderne Variante erfordern. Die<br />

Einführung der erwähnten Zeitkonti wäre<br />

ein Schritt in diese Richtung.<br />

Apropos Politik – was sagen Sie zur<br />

1:12-Initiative, die die Topsaläre in den<br />

Unternehmen limitieren würde?<br />

Das Ungerechtigkeitsempfinden ist<br />

offensichtlich stark gestiegen. Das zeigt ja<br />

auch die Annahme der Abzockerinitiative,<br />

das zeigen die anderen Initiativen,<br />

die das Wirtschaftsleben betreffen. Wir<br />

müssen diese Probleme aber vertiefter<br />

diskutieren und nicht gleich ein für alle<br />

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17<br />

Mal lösen wollen. Es ist nicht schlüssig,<br />

weshalb gerade das Verhältnis 1:12 exakt<br />

«richtig» sein sollte. Die Ziele der 1:12-Initiative<br />

sind zudem schon heute in vielen<br />

Betrieben umgesetzt. Es stellt sich also<br />

vor allem die Frage, weshalb es in bestimmten<br />

Unternehmen und Konzernen<br />

diese Ausreisser mit sehr hohen Vergütungen<br />

gibt.<br />

Eine andere Volksinitiative verlangt<br />

ein bedingungsloses Grundeinkommen.<br />

Was sagen Sie zu dieser Idee?<br />

Für diese Initiative spricht, dass sie<br />

unser Denken, unser Nachdenken über<br />

die Arbeitsgesellschaft am radikalsten<br />

herausfordert! Die Entflechtung von Arbeit<br />

und Einkommen sehe ich als sehr bedeutenden<br />

Denkimpuls für unsere Gesellschaft.<br />

Dabei ist auch hier wichtig,<br />

dass wir den Vorschlag nicht als Lösung<br />

aller derzeitigen Probleme beurteilen,<br />

sondern bei uns anfangen zu überlegen,<br />

was wir dann für Möglichkeiten hätten.<br />

Gemäss einer neuen Studie von uns wären<br />

sowohl Befürworter als auch Gegner<br />

des bedingungslosen Grundeinkommens<br />

bereit, ihr derzeitiges Arbeitspensum zu<br />

reduzieren. Keiner Erwerbsarbeit mehr<br />

nachgehen würden lediglich 7 Prozent<br />

der Befürworter, aber 14 Prozent der<br />

Nicht-Befürworter! Mehr «Eigenarbeit»,<br />

also zum Beispiel die unentgeltliche Arbeit<br />

zu Hause, hingegen würden wiederum<br />

mehr als 80 Prozent in beiden<br />

Gruppen erledigen, wenn sie ein Grundeinkommen<br />

hätten. Daraus schliesse ich,<br />

dass sich Gegner und Befürworter gar<br />

nicht so radikal unterscheiden, wie es<br />

häufig dargestellt wird.<br />

Was würde sich noch ändern?<br />

Unser System heute hat zum Beispiel<br />

zur Folge, dass die Menschen mehr Geld<br />

durch Arbeit verdienen, als wenn sie ihre<br />

eigenen betagten Eltern pflegen. De facto<br />

leisten dann Osteuropäerinnen in den<br />

westlichen Ländern Pflegeleistungen für<br />

ältere Menschen. Das ist zwar durchaus<br />

rational, aber auf einem anderen Blatt<br />

steht, ob das für unsere Gesellschaft tatsächlich<br />

gut ist. Hätten wir ein bedingungsloses<br />

Grundeinkommen, würden<br />

Menschen die ihnen nahe stehenden Verwandten<br />

unter Umständen selbst pflegen.<br />

Umgekehrt hätte eine solche gesellschaftliche<br />

Innovation zur Folge, dass bestimmte<br />

bisher schlecht bezahlte Jobs<br />

nicht mehr ohne weiteres gemacht würden.<br />

Wer möchte den Müll wegräumen,<br />

wenn es für alle ein bedingungsloses<br />

Grundeinkommen gibt? Dabei wissen<br />

wir, dass manche Leute durchaus bereit<br />

sind, solche Jobs zu übernehmen. Sei es,<br />

weil sie diese selbst als notwendig erachten,<br />

oder sei es, weil sie gut bezahlt sind<br />

und genügend Wertschätzung erfahren.<br />

Was bedeutet Ihnen persönlich Arbeit?<br />

Als Hochschullehrer, zumal an der<br />

ETH, habe ich eine sehr privilegierte Stellung<br />

inne. Ich trenne heute gar nicht<br />

mehr zwischen Arbeit und Freizeit. Im<br />

Urlaub kann ich mich der Arbeit widmen<br />

und es kann dennoch ein wunderbarer<br />

Ferientag gewesen sein. Und manchmal<br />

kommt mir ein Vorlesungstag oder eine<br />

Arbeitsbesprechung mit meinen Doktorierenden<br />

wie ein entspannender Urlaub<br />

vor, weil sich die Studierenden sehr engagiert<br />

einbringen und präsent sind: Denken<br />

ist eben lustbetont!<br />

Wer sind Ihre Lieblingsphilosophen?<br />

Ganz viele. Besonders wichtig ist mir<br />

zum Beispiel Ernst Bloch und sein «Prinzip<br />

Hoffnung». Bloch zeigt, dass der<br />

Mensch zum Hoffen verurteilt ist. Sein<br />

Satz «denken heisst überschreiten», der<br />

auf seinem Grabstein steht, ist elementar<br />

psychologisch. Wenn wir über ein Problem<br />

nachdenken – auch über eine Volksinitiative<br />

– so lösen wir mehr als das zugrunde<br />

liegende Problem. Wir überschreiten<br />

den Problemraum!<br />

Jürg Zulliger ist freier Journalist in Zürich.<br />

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18<br />

Dossier Zeit<br />

Nur die Zeit bleibt<br />

Wir leben in der Zeit, und sie beschäftigt uns.<br />

Wie Menschen die Zeit erleben, und was sie darüber denken.<br />

Text Rolf Murbach / Fotos Reto Schlatter<br />

Ich bin seit 18 700 Tagen auf der Welt. Mir bleiben, wenn<br />

es gut läuft, noch 14 000. Das ist nicht sehr viel. Oder doch?<br />

Die Zeit ist schwer zu fassen. Was ist die Zeit?<br />

Die Zeit rennt uns davon, heisst es. Aber wir sind es, die rennen.<br />

Die Zeit zerrinnt. Salvador Dalì hat das gemalt: eine zerdehnte<br />

Uhr, die über einem Ast hängt und wegfliesst. Die Zeit<br />

betrifft uns alle. Wir sprechen über sie, wir haben keine Zeit oder<br />

sind zeitknapp, und etwas ist zeitlos. Wir tragen Uhren und sind<br />

pünktlich. Nicht überall ist das so. Wie unterschiedlich interpretieren<br />

Menschen doch die Zeit. Südamerikaner, so hört man,<br />

kommen gerne zu spät, eine Stunde, zwei Stunden. Aber das<br />

macht nichts, das ist normal. Haben sie eine andere Vorstellung<br />

von der Zeit? Zeit ist immer auch, was wir aus ihr machen. Wie<br />

wir unseren Alltag gestalten.<br />

Zeitsklaven. Wir rennen, wir eilen, wir hetzen. Im Sport und<br />

bei der Arbeit messen wir die Zeit. Arbeitszeiten bestimmen<br />

unseren Alltag, von acht bis zwölf, von eins bis fünf und oft bis<br />

in die Nacht. Viele finden das unnatürlich, weil es nicht unserem<br />

Rhythmus entspricht.<br />

Manchmal vergessen wir die Zeit, wenn wir eins sind mit<br />

dem, was wir tun, wenn wir in eine Tätigkeit versunken sind<br />

und alles fliesst. Wir denken dann weder an gestern noch an<br />

morgen.<br />

Die Schriftsteller beschäftigen sich mit der Zeit. Sie wollen<br />

sie festhalten oder sie gar wiederfinden, wie Proust in seiner «Recherche<br />

du temps perdu». Aber es ist nicht möglich. Über das<br />

Fortschreiten der Zeit sind wir ratlos.<br />

Es kann uns nicht schnell genug gehen. Speed Dating, Speed<br />

Coaching. Wir sind auf Effizienz getrimmt und Multitasking, das<br />

uns nichts bringt. Unsere Arbeitswelt befindet sich im Temporausch,<br />

und nur manchmal fragen wir uns, ob wir auf dem richtigen<br />

Weg sind. Dann lesen wir vielleicht von Stan Nadolny «Die<br />

Entdeckung der Langsamkeit». Und wir sprechen wieder von<br />

Achtsamkeit. Dann nämlich, wenn wir nur noch durch das Leben<br />

rasen, krank werden und feststellen: Bei diesem Tempo verpassen<br />

wir zu viel.<br />

Nicht alles verplant<br />

Wie gehen Menschen mit der Zeit um, was bedeutet Zeit für sie?<br />

Wir haben einige befragt. Lukas Murer studiert an der Hochschule<br />

für Technik Rapperswil (HSR), arbeitet in einem 30-Prozent-Pensum<br />

als Software-Entwickler und bildet sich an der<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


19<br />

Wir rennen, wir eilen, wir hetzen.<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


20<br />

Dossier Zeit<br />

Hochschule der Künste in Zürich berufsbegleitend zum Organisten<br />

aus. Daneben ist er bei den Pfadfindern engagiert. Ein<br />

volles Programm für den 22-Jährigen. Und doch wirkt Lukas Murer<br />

nicht gehetzt. Offenbar gelingt es ihm, all dies unter einen<br />

Hut zu bringen. «Entscheidend ist mein <strong>Zeitmanagement</strong>», sagt<br />

er. «Ich teile mir die Zeit genau ein. So übe ich zum Beispiel zwei<br />

Stunden, danach arbeite ich für das Studium.» Ein Vorteil für<br />

ihn sei, dass er im Gestalten seiner Zeit in Ausbildung und Job<br />

relativ grosse Freiheit habe. Lukas Murer besucht nicht alle Vorlesungen,<br />

erarbeitet sich den Stoff zu<br />

Hause und programmiert, wenn es<br />

ihm danach ist, auch mal am Abend<br />

fürs Geschäft. Wichtig ist ihm, dass er<br />

nicht jede Stunde verplant. «Ich halte<br />

mir bewusst einen, zwei Abende frei, an denen ich mir nichts<br />

vornehme. Das gibt Raum; ich kann in dieser Zeit machen, was<br />

ich will und habe so nicht das Gefühl, völlig ausgebucht zu sein.»<br />

Der HSR-Student trägt alle seine Termine in die Agenda ein.<br />

Dies kommt für ihn einem Ritual gleich. Er überlegt sich, was<br />

wie viel Zeit beansprucht, behält so die Übersicht und verinnerlicht<br />

sein Programm. «Wenn ich alles eingetragen habe, muss<br />

ich die Agenda kaum mehr konsultieren. Das Gefühl, mit zu vielen<br />

Aktivitäten zugedeckt zu sein, löst sich auf. Entscheidend ist<br />

für ihn auch, dass er eines nach dem anderen tut und beim einen<br />

gedanklich nicht schon beim nächsten ist. Besonders gut<br />

gelingt ihm das, wenn er musiziert. «Es gibt Stücke, bei denen<br />

«Ich halte mir bewusst ein, zwei<br />

Abende frei.» Lukas Murer<br />

sich mir ein meditativer Klangraum öffnet und die Zeit in meiner<br />

Wahrnehmung nicht mehr existiert. Ich kann dabei entspannen,<br />

obwohl ich mit einem Leistungsziel übe.»<br />

Entspannen lohnt sich<br />

Genau das gelingt vielen Menschen nicht: sich entspannen. Dabei<br />

wäre dies entscheidend für das längerfristige Wohlbefinden.<br />

Sie fühlen sich gehetzt, sind überladen mit Aufgaben und überfordert.<br />

Sie rennen der Zeit hinterher<br />

und machen die Erfahrung: Man hat<br />

zu wenig Zeit. Carla Weber, Psychologin<br />

beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, stellt dies zunehmend<br />

in ihren Beratungen fest.<br />

Viele Ratsuchende sind am Limit. «Der Druck in der Arbeitswelt<br />

hat zugenommen. Die Menschen geraten in Engpässe. Am Anfang<br />

kann man das noch mit <strong>Zeitmanagement</strong> auffangen. Auf<br />

die Dauer klappt es aber nicht, wenn man zu viele Aufgaben bewältigen<br />

muss.» Delegieren, Priorisieren, To-do-Listen, Dringlichkeit<br />

und Papierkorb sind die Zauberwörter.<br />

Gestresste lernen den Umgang mit der Zeit auch in Seminaren<br />

und lesen in einem der unzähligen Ratgeber darüber. All<br />

diese Tipps seien wertvoll, sagt Carla Weber. Aber oftmals<br />

müsste man in den Firmen strukturell etwas ändern, damit Mit-<br />

Weiter auf Seite 22.<br />

Ladenöffnungszeiten werden immer mehr liberalisiert.<br />

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<strong>KV</strong> Basel. Er ist Ehrenpräsident des Verbandes<br />

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22<br />

Dossier Zeit<br />

arbeitende nicht in Zeitnot geraten. Zudem seien viele Ratschläge<br />

gut gemeint, könnten aber nicht verwirklicht werden.<br />

«Ein Chef kann gut delegieren, nicht aber eine in der Hierarchie<br />

tief eingestufte Mitarbeiterin, weil sie niemanden hat, der sie<br />

entlastet.» Die Beraterin berichtet von Klienten, die zu <strong>Zeitmanagement</strong>kursen<br />

verdonnert wurden: «Das ist dann eine weitere<br />

Pflicht, die möglicherweise alles nur noch schlimmer macht.»<br />

Ähnlich sei es oft bei sportlichen Aktivitäten. Viele Menschen<br />

setzen sich mit übermässigem Sport selber unter Druck. «Eine<br />

an sich gute Sache wird zum Stress und ist daher kaum entspannend.»<br />

Carla Weber versucht in ihren Beratungen<br />

gemeinsam mit ihren Klienten<br />

herauszufinden, was ihnen guttut<br />

und wo sie entspannen können. «Es<br />

braucht Freizeit im wahrsten Sinne des Wortes. Die Menschen<br />

müssen sich einen Raum schaffen, wo sie wirklich frei sind und<br />

tun können, was sie wollen.»<br />

Auch Jörg Ochsenbein plädiert für einen bewussten Umgang<br />

mit der Zeit. Der Teamleiter beschäftigt sich schon lange mit<br />

dem Thema, hat viel gelesen darüber und coacht Menschen in<br />

Zeitfragen. Er rät, Zeit nicht nur zu managen, sondern sie intelligent<br />

zu nutzen. Daher spricht er statt von <strong>Zeitmanagement</strong> von<br />

Zeitintelligenz. Den eigenen Umgang mit der Zeit beobachtet er<br />

sehr genau und hat seine Arbeitsweise immer wieder optimiert.<br />

Als Prüfungsorganisator beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> muss er die verschiedenen<br />

Termine und Aktivitäten über eine längere Periode genau<br />

koordinieren. Früher hatte seine Arbeit etwas Hektisches, sagt<br />

er, heute sei er langsamer und überlegter unterwegs. Und doch<br />

sei er schneller, weil er systematisch und eben bewusst mit Zeit<br />

umgehe.<br />

Die Zeit gibt es nicht<br />

«Die Zeit, die Zeit» heisst der neue Roman von Martin Suter. Der<br />

21-jährige Sven Sprenger hat ihn vor kurzem gelesen. Ihn fasziniert,<br />

wie einer der kuriosen Protagonisten<br />

mit der Zeit umgeht und sagt: Es<br />

«Während der Woche hat mich die<br />

gibt sie nicht, die Zeit. Sie ist eine Illusion,<br />

und man muss nur Veränderun-<br />

Zeit im Griff.» Sven Sprenger<br />

gen rückgängig machen, um sich in der<br />

Vergangenheit wiederzufinden. Sven Sprenger ist von der Gedankenspielerei<br />

angetan. Was ist sie nun, diese Zeit? Wie zeigt<br />

sie sich? Im Berufsalltag erlebt er die Zeit als schnell und flüchtig.<br />

Er arbeitet in der Vermögensverwaltung einer Kantonalbank.<br />

Er kauft und verkauft Aktien. Das Geschäft ist hektisch, und die<br />

Tage sind kurz – obwohl er oft bis in den Abend hinein vor dem<br />

Computer sitzt. «Während der Woche hat mich die Zeit im Griff,<br />

am Wochenende ich sie», sagt er.<br />

Die Zeit erlebe er nicht immer gleich, meint Sven Sprenger.<br />

«Manchmal zieht sie sich in die Länge, dann wieder geht es sehr<br />

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context 5 – <strong>2013</strong>


schnell. Und vor allem im Rückblick ist alles anders.» Er erzählt<br />

von den langen Tagen in der Rekrutenschule, dem Warten, dem<br />

trägen Vorbeiziehen der Stunden. Und doch denkt er nun, wo er<br />

alles hinter sich hat: Es war eine kurze Zeit.<br />

Und wie sieht er die Zukunft? Wie wird die Zeit da sein? Als<br />

Kind und Jugendlicher liegt eine Unendlichkeit vor einem. Vieles<br />

ist sehr offen und ungewiss, und das Leben scheint endlos.<br />

Mit dem Fortschreiten der Jahre wird es konkreter und die Zeit<br />

anders wahrgenommen. Sven Sprenger sagt: «Ja, ich habe das<br />

Gefühl, die Zeit wird schnell vergehen bis 40, weil vieles mehr<br />

oder weniger bestimmt ist: das Bachelorstudium, der Master,<br />

den ich anhängen will, andere Weiterbildungen, die berufliche<br />

Laufbahn, Reisen, vielleicht eine Familie. Ich habe so viel Pläne<br />

für diese Zeit, das macht sie wohl schnell.»<br />

Oft fremdbestimmt<br />

Katja Seifried hat Familie. Die Mutter von dreijährigen Zwillingen,<br />

die sie gemeinsam mit ihrem Mann betreut, ist selbstständige<br />

Texterin und Dozentin an der Hochschule für Wirtschaft<br />

Zürich. «Seit ich Kinder habe, ist meine Zeit stark fremdbestimmt.<br />

Es braucht sehr viel Koordination, um alles zu vereinbaren»,<br />

sagt sie. Dies gelinge ihr auch, weil sie als Freelance ihre<br />

Zeit selber einteilen könne. Sie sei daher froh, habe sie keine fixen<br />

Arbeitszeiten. Und doch: Trotz Selbstbestimmung muss<br />

Katja Seifried genau planen. Die Kinder müssen pünktlich von<br />

der Krippe abgeholt, die Betreuungszeiten eingehalten und die<br />

Aufträge termingerecht erfüllt werden. «Irgendwie geht es<br />

immer, aber manchmal ächzt es im Gebälk.» Katja Seifried hat<br />

viel Energie und ist stresserprobt. Sie weiss aber auch, wie es sich<br />

anfühlt, wenn die Batterien leer sind, weil die Belastung durch<br />

Familie und Beruf das Erträgliche übersteigt. Sie hat gelernt,<br />

bewusst mit ihrer Zeit umzugehen. «Die ruhigeren Zeiten mit<br />

weniger Aufträgen geniesse ich unterdessen, ohne mir gleich<br />

etwas Neues aufzuladen. Vor allem habe ich gelernt, dabei kein<br />

schlechtes Gewissen zu haben.» Als Selbstständigerwerbende<br />

sei dies nicht immer einfach.<br />

Einfach da<br />

Was ist also die Zeit? Auf jeden Fall ist sie schwierig zu begreifen.<br />

Christina Ochsner Canak, Redaktorin und Inhaberin eines Geschäftes<br />

für türkisches Kunsthandwerk, sagt: «Zeit ist für mich<br />

ein abstraktes und gleichzeitig stark präsentes Mittel, um Ereignisse<br />

in ihrer Dauer zu messen und in ihrer Abfolge zu ordnen.<br />

Sie strukturiert mein Leben in Vergangenes und Gegenwärtiges<br />

und verspricht Zukünftiges. Zeit ist irgendwie einfach da und<br />

andererseits – vor allem durch die<br />

«Die Zeit ist allumfassend,<br />

ewiggültig und unerschöpflich.»<br />

Christina Ochsner<br />

Einteilung in Tag, Stunde, Minute,<br />

Sekunde – auch menschengemacht.<br />

Sie ist allumfassend, ewiggültig,<br />

unerschöpflich und gleichzeitig<br />

stresst sie uns durch ihr unerbittliches Zerrinnen oder ihr<br />

Stehenbleiben. Objektiv erfassbar und subjektiv erlebt.»<br />

Mit ihren zwei Jobs ist Christina Ochsner besonders gefordert,<br />

was das <strong>Zeitmanagement</strong> betrifft. Einerseits arbeitet sie als<br />

Angestellte und muss sich an Arbeitszeiten halten. Andererseits<br />

ist sie als Selbstständige sehr frei. Zu ihren zwei Zeitwelten<br />

sagt sie: «Im Büro fühle ich mich wegen unseres detaillierten<br />

Zeiterfassungssystems etwas beobachtet darin, für welche Arbeit<br />

ich wie viel Zeit aufwende. Trotzdem kann ich in der Ruhe<br />

meines Arbeitsplatzes relativ selbstständig entscheiden, wann<br />

ich was mache, solange es zum vereinbarten Termin fertig ist.<br />

Erreichbarkeit hat Grenzen<br />

Immer mehr Arbeitnehmende fühlen sich verpflichtet, auch in<br />

der Freizeit für ihren Arbeitgeber ständig per Handy erreichbar<br />

zu sein, abends noch schnell die E-<strong>Mai</strong>ls abzurufen oder den<br />

Laptop auch in die Ferien mitzunehmen. Die Gründe für diese<br />

vermeintliche Verpflichtung sind vielfältig: Sie reichen von der<br />

tatsächlichen Notwendigkeit, auch ausserhalb der üblichen<br />

Arbeitszeit arbeiten zu können, über das Gewährleisten der Ansprechbarkeit<br />

aus Angst um den Arbeitsplatz bis zum Glauben,<br />

dass ohne die Möglichkeit, ständig persönlich eingreifen zu<br />

können, die Arbeitswelt tatsächlich stillstehe.<br />

Die beinahe grenzenlosen Möglichkeiten der heutigen Kommunikationsmittel<br />

machen es möglich, rund um die Uhr erreichbar<br />

zu sein. Mit dieser Situation sinnvoll umzugehen, ist dabei<br />

eine echte Herausforderung. Die vom <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> herausgegebene<br />

Info-Schrift «Nonstop@work» zeigt Arbeitnehmenden wie<br />

auch Unternehmen, wie sie kompetent und zum Vorteil aller die<br />

technischen Errungenschaften nutzen können. Tipps und Tricks<br />

helfen, einen massvollen Umgang mit den elektronischen Mitteln<br />

zu finden.<br />

Im Laden bin ich zwar eigentlich freier und könnte als meine<br />

eigene Chefin auch einfach mal den Laden schliessen und einen<br />

Nachmittag am See verbringen. Trotzdem fühle ich mich fremdbestimmter<br />

als im Büro, weil Kundinnen oder Besucher ohne<br />

Anmeldung und Termin kommen und ich dadurch meine Arbeit<br />

– Regale auffüllen, neu dekorieren, Buchhaltung – nicht immer<br />

dann machen kann, wann ich will.»<br />

Welche Zeitwelt ihr lieber ist, kann Christina Ochsner nicht<br />

sagen. Das ändere sich von Tag zu Tag und hänge von den Arbeiten<br />

und der persönlichen Verfassung ab.<br />

«Zufrieden bin ich dann, wenn ich das, was<br />

ich mir vorgenommen habe, auf angenehme<br />

Weise erledigen kann und ein greifbares<br />

Resultat habe.»<br />

Was ist sie nun also, die Zeit? Schwer zu sagen. Mir bleiben,<br />

wenn es gut läuft, noch 14 000 Tage. Das ist nicht sehr viel. Oder<br />

doch? Man sollte nicht zu oft an die Zeit denken, dafür in ihr<br />

leben. Jetzt.<br />

Rolf Murbach ist <strong>Context</strong>-Redaktor.<br />

rolf.murbach@kvschweiz.ch<br />

Reto Schlatter ist Fotograf im Zürcher Presseladen.<br />

mail@retoschlatter.ch<br />

Nonstop@work<br />

Hg. vom <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>. CHF 18.–,<br />

für Mitglieder kostenlos,<br />

auch als E-Paper verfügbar.<br />

Bezug: <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>,<br />

Tel. 044 283 45 45 oder<br />

www.kvschweiz.ch/infoschriften<br />

23<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


24<br />

Dossier Zeit<br />

«Globalisierung und Deregulierung<br />

haben ihre Spuren hinterlassen»<br />

Die heutige Aufteilung von Wirtschafts- und Währungsräumen hat einen Einfluss darauf,<br />

wie wir mit der Zeit umgehen, ist Ivo Muri überzeugt. Von Therese Jäggi<br />

Sie sind Zeitforscher.<br />

Was interessiert Sie an der Zeit?<br />

Ich habe festgestellt, dass es im Zusammenhang<br />

mit der Zeit immer mehr<br />

Probleme gibt, die man mit Uhren und<br />

Software nicht lösen kann. Diesem Phänomen<br />

wollte ich nachgehen und gründete<br />

2002 das Forschungsinstitut Zeit &<br />

Mensch. Während sieben Jahren beschäftigte<br />

ich mich intensiv mit der Frage, was<br />

der Unterschied sei zwischen der Zeit und<br />

der Uhr. Und ich wollte wissen, warum<br />

Zeit Geld ist. Das Thema Zeit und Uhren<br />

begleitet mich aber schon mein ganzes<br />

Leben lang. Mein Vater gründete in den<br />

1950er-Jahren in Sursee eine Turmuhrenfabrik<br />

und baute bereits Ende der 1960er-<br />

Jahre funküberwachte Turmuhren. Das<br />

war damals eine Neuheit. Fünf Jahre lang<br />

war ich in diesem Unternehmen als Geschäftsführer<br />

tätig, bis ich 1994 die Zeit<br />

AG gründete, welche im Bereich Zeiterfassung<br />

und Zutrittsmanagement tätig ist.<br />

Wie hat sich der Umgang mit der Zeit in<br />

den letzten Jahren verändert?<br />

Globalisierung, Deregulierung und<br />

Privatisierung haben ihre Spuren hinterlassen.<br />

Wir leben in einer Welt, in der alle<br />

immer noch mehr leisten müssen. Höher,<br />

weiter, schneller – so lautet die Devise.<br />

Früher lernte man einen Beruf und übte<br />

ihn sein Leben lang aus. Heute wird erwartet,<br />

dass man – kaum hat man die<br />

Lehre abgeschlossen – sich ständig weiterbildet,<br />

die berufliche Karriere vorantreibt,<br />

immer mehr verdient und so weiter. Viele<br />

Menschen sagen, dass sie sich gefangen<br />

fühlen wie in einem Hamsterrad.<br />

Woher kommt die Meinung, dass<br />

«immer schneller» gleichbedeutend<br />

mit «immer besser» ist?<br />

Viele glauben, schneller bedeute produktiver<br />

und führe zu mehr Geld. Das<br />

mag sogar zutreffen, aber es ist sehr kurzfristig<br />

gedacht und führt zu einer Übernutzung<br />

der menschlichen Ressourcen.<br />

Welche Konsequenzen hat das?<br />

Das führt ganz direkt zu psychischen<br />

Krankheiten. Ein hoher Teil der IV-Renten<br />

wird heute an psychisch Kranke entrichtet.<br />

Wie kann man dem Hamsterrad<br />

entrinnen?<br />

Dafür gibt es keine einfachen Rezepte.<br />

Wer nicht mehr mithalten kann oder will,<br />

fällt aus dem Hamsterrad. Die konkrete<br />

Folge davon ist der soziale Abstieg. Um<br />

dies zu vermeiden, geben die Menschen<br />

alles dran, das hohe Tempo beizubehalten.<br />

Die Ursachen liegen in einer Fehlentwicklung<br />

der Wirtschaft und vor allem<br />

basiert unser heutiges Wirtschaftssystem<br />

auf falschen Glaubenssätzen.<br />

Welchen zum Beispiel?<br />

Der Glaube, dass Gewinne dauernd<br />

gesteigert werden können, basiert auf<br />

dem Irrtum, dass es keine Grenzen der<br />

Produktivität gibt. Wir haben solche<br />

Grenzen jedoch bereits klar erreicht. Und:<br />

Dass man durch Wirtschaftswachstum<br />

die Inflation kontrollieren kann, berücksichtig<br />

nicht, dass die Wirtschaft kein<br />

Selbstzweck ist, sondern der Bedürfnisbefriedigung<br />

dient und dass bei der Deckung<br />

der Bedürfnisse die Wirtschaft<br />

eigentlich nicht mehr wachsen müsste.<br />

Und wie sieht es bezüglich Hamsterrad<br />

im Privaten aus?<br />

Dort setzt sich der Stress fort. Wenn in<br />

einer Familie beide Partner berufstätig<br />

sind, muss die Zeit akribisch geplant und<br />

für die gemeinsame Familienzeit gekämpft<br />

werden. Früher gab es – bedingt<br />

durch die klassische Rollenteilung – ganz<br />

automatisch viel mehr gemeinsame Zeit.<br />

Wir schlagen ein hohes Tempo an. Was<br />

hätten die Leute früher davon gehalten?<br />

Es gab früher schon stark beschleunigte<br />

Epochen. Eine Beschleunigung<br />

erlebten beispielsweise auch die Menschen<br />

vor 150 Jahren, als die Eisenbahn<br />

gebaut wurde. Dadurch vergrösserte sich<br />

der Wirtschaftsraum und der Wirtschaftskreislauf<br />

veränderte sich massiv.<br />

Weit voneinander entfernte Märkte wurden<br />

miteinander verbunden. Die gegenseitige<br />

Abhängigkeit der Menschen vom<br />

Geschehen auf den entsprechenden<br />

Marktplätzen intensivierte sich. Ich sehe<br />

darin gewisse Parallelen zur Beschleunigung<br />

durch das Internet, auch wenn es<br />

sich um völlig verschiedene Mittel des<br />

Austausches handelt. Und ebenso wie<br />

heute geriet schon damals der Preis für<br />

gewisse Produkte unter Druck – aber auch<br />

der Preis für die Arbeit – also der Lohn. Im<br />

Zusammenhang mit der Industrialisierung<br />

war Beschleunigung übrigens von<br />

Anfang an ein Thema. Marx hat geschrieben,<br />

dass der Mensch nur noch ein Anhängsel<br />

der Maschine und seine Arbeit<br />

ein Zubehör des Marktes sei. Ähnliches<br />

wird heute über den Menschen im Zusammenhang<br />

mit dem Computer gesagt.<br />

Zeit ist Geld: Was halten<br />

Sie von diesem Schlagwort?<br />

Der Zusammenhang zwischen Zeit<br />

und Geld ist offensichtlich. Die Art und<br />

Weise, wie heute Wirtschafts- und Währungsräume<br />

organisiert sind, haben<br />

einen direkten Einfluss darauf, wie wir<br />

mit der Zeit umgehen. Fixkosten und fixe<br />

Einnahmen organisieren sich heute über<br />

Länder und Kontinente hinweg und zerreissen<br />

das Band der persönlichen Beziehungen<br />

zwischen den Sozialpartnern.<br />

Den meisten Leuten ist vermutlich<br />

bekannt, dass es Ausgleich und Erholung<br />

braucht, aber sie schaffen es trotzdem<br />

nicht, etwas zu ändern. Warum nicht?<br />

Weil die Treibermechanik des Hamsterrads<br />

– die Fixkostenspirale, in der wir<br />

alle drehen – übermächtig geworden ist<br />

und sich durch den Einzelnen oft gar<br />

nicht beeinflussen lässt. Und weder die<br />

Politik noch Arbeitgeber oder Arbeitnehmer<br />

allein können es richten. Ich denke,<br />

wir müssen es alle miteinander wieder ins<br />

Lot bringen.<br />

Ivo Muri ist Inhaber der Zeit AG in Sursee. Er beschäftigt<br />

sich seit vielen Jahren mit dem Thema Zeit und<br />

hat darüber auch verschiedentlich publiziert (www.<br />

zeitag.ch).<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


25<br />

sucht<br />

Vordenker / in<br />

zum Thema: Arbeitswelt der Zukunft<br />

Dein Alter, Status und beruflicher Hintergrund sind unwichtig.<br />

Bewirb dich, wenn du Mut zu einer ungewöhnlichen Konferenz hast!<br />

Dein Profil<br />

− Du hast etwas zu sagen<br />

− Du willst frische Köpfe treffen und aus Ideen Lösungen schmieden<br />

− Du glaubst an interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

Unsere Anforderungen<br />

− Du hast am 23. / 24. August Zeit nach Zürich zu kommen<br />

− Du kannst 24 Stunden durcharbeiten<br />

− Du bist bereit 600 CHF * in die Teilnahmen zu investieren<br />

* Studenten erhalten Reduktion oder können sich bei uns einen Sponsor suchen<br />

Wir bieten<br />

− Inspirierende Arbeitsatmosphäre<br />

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− Dokumentation aller Ergebnisse<br />

Achtung!<br />

Wir nehmen nur die 100 frischesten Köpfe *!<br />

* Leute die einfach mal reinschauen wollen, bitte nicht bewerben.<br />

Bewerbung und Kontakt<br />

www.24thinkpark.com<br />

Wir sind die unkonventionellste Konferenz der <strong>Schweiz</strong> und werden unterstützt durch<br />

Organisator<br />

Folge uns auf facebook.com / 24thinkpark 24thinkpark<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


26<br />

Bündig<br />

Tipps zur Vorsorge<br />

Ein Ratgeber liefert praktische Antworten auf viele Fragen, die im Zusammenhang<br />

mit der beruflichen Vorsorge immer wieder gestellt werden.<br />

AHV und Pensionskasse sind für viele<br />

Arbeitnehmende abstrakte Themen,<br />

die vornehmlich auf dem Lohnauszug als<br />

Abzüge erscheinen. Was genau mit den<br />

einbezahlten Geldern passiert und welche<br />

Ansprüche sich daraus ergeben, darüber<br />

wissen längst nicht alle Bescheid.<br />

Die jährlichen Pensionskassenauszüge<br />

werden oft ohne richtig anzuschauen zu<br />

den Dokumenten gelegt, die man aufbewahren<br />

muss.<br />

Der Saldo-Ratgeber «Gut vorsorgen:<br />

Pensionskasse, AHV und 3. Säule» von<br />

Pensionskassenexperte Hans-Ulrich<br />

Stauffer schafft Abhilfe. Er wurde komplett<br />

überarbeitet und enthält deshalb<br />

aktuelle Informationen über die Berufsvorsorge.<br />

Nach einem Überblick über die<br />

soziale Sicherheit in der <strong>Schweiz</strong> geht der<br />

Autor im Detail auf die AHV, die IV, die<br />

Pensionskasse sowie auf die private Vorsorge<br />

ein.<br />

Praktisch ist, dass die wichtigsten<br />

Themen, Stichworte oder Begriffe, die im<br />

Zusammenhang mit der Berufsvorsorge<br />

erklärungsbedürftig sind, in den einzelnen<br />

Kapiteln zusammengefasst sind.<br />

Beispiele aus der Praxis<br />

Leserfreundlich ist auch, dass häufig gestellte<br />

Fragen zu den drei Säulen ebenfalls<br />

beantwortet werden. Man erfährt<br />

zum Beispiel, was passiert, wenn eine<br />

Pensionskasse vom Leistungs- ins Beitragsprimat<br />

wechselt, ob auf Dienstaltersgeschenke<br />

AHV-Beiträge gezahlt werden<br />

müssen, ob man sich trotz zwei Teilzeitjobs<br />

einer Pensionskasse anschliessen<br />

kann und ob das Scheidungsgeld zwingend<br />

in die Pensionskasse muss.<br />

Beispiele aus der Praxis und Tipps<br />

liefern weitere wertvolle Informationen<br />

auf die Schnelle. So wird aufgeklärt, wie<br />

man eine Rente beziehen muss, wie der<br />

versicherte Lohn berechnet wird, wie die<br />

3. Säule rentiert und worauf im Zusammenhang<br />

mit Pensionskasse und Eigenheim<br />

zu achten ist. Der Vergleich von<br />

Versicherungsvarianten ist ebenso aufschlussreich<br />

wie die Liste der Besteuerung<br />

von Kapitalauszahlungen nach Kantonen.<br />

Im Anhang sind die wichtigsten Anlauf-<br />

und Beratungsstellen aufgeführt.<br />

Und auch die vielen Abkürzungen zum<br />

Thema Berufsvorsorge sind erklärt. ajm<br />

Hans-Ulrich Stauffer:<br />

Gut vorsorgen: Pensionskasse,<br />

AHV und 3. Säule.<br />

Saldo Ratgeber, <strong>2013</strong>,<br />

CHF 32.–<br />

Schreibtisch<br />

Fredy Knie, Zirkusdirektor. Foto: Reto Schlatter / Zürcher Presseladen.<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


Papier<br />

Mehr Ökologie<br />

KOLUMNE<br />

27<br />

Wer bewusst mit Papier umgeht, leistet<br />

einen Beitrag zu Wald- und Klimaschutz.<br />

Ein Ratgeber bietet Hintergründe und Tipps<br />

für den Alltag.<br />

Pro Kopf verbraucht hierzulande jede Person<br />

pro Jahr über 200 Kilogramm Papier.<br />

Was dieser enorme Verbrauch bedeutet,<br />

zeigt der neue Ratgeber «Papier – Wald<br />

und Klima schützen», den der Förderverein<br />

für umweltverträgliche Papiere und<br />

Büroökologie <strong>Schweiz</strong> (FUPS) in Zusammenarbeit<br />

mit seiner deutschen Partnerorganisation<br />

publiziert hat. Der Ratgeber<br />

erläutert Hintergründe der Papierherstellung,<br />

sensibilisiert für die Zerstörung der<br />

Wälder zur Papierholzgewinnung, zeigt<br />

auf, wie sich Neufaser- und Recyclingpapiere<br />

unterscheiden und gibt Tipps, wie<br />

der Papierverbrauch reduziert werden<br />

kann.<br />

Social-Media-Ranking<br />

Noch viel Potenzial<br />

Die HWZ Hochschule für Wirtschaft<br />

Zürich hat zusammen mit der Internetagentur<br />

«webguerillias» das erste Echtzeit-Ranking<br />

der <strong>Schweiz</strong>er Verwaltungsorganisationen<br />

in den Sozialen Medien<br />

entwickelt. Unter www.socialswitzerland.<br />

ch stehen die Daten ab sofort zur Verfügung.<br />

Wenig überraschend ist, dass der<br />

urbane und bevölkerungsreiche Kanton<br />

Zürich die meisten Fans und Follower hat.<br />

Vergleicht man jedoch die User pro Einwohner,<br />

hat der Kanton Glarus die Nase<br />

vorn.<br />

Bei den Städten liegt bezüglich der<br />

absoluten Benutzerzahlen Zug auf Platz<br />

eins, gefolgt von Genf und Luzern. Noch<br />

deutlicher wird der Vorsprung der Stadt<br />

Zug, wenn die User im Verhältnis zur<br />

Wohnbevölkerung betrachtet werden. In<br />

Zug sind über 28% der Einwohner via soziale<br />

Medien mit der Stadt verbunden.<br />

Social Switzerland zeigt aber auch,<br />

dass viele Kantone und Städte Soziale Medien<br />

noch nicht aktiv als Dialoginstrument<br />

einsetzen. Die HWZ bietet daher<br />

erstmals einen spezifischen Social-Media-Kurs<br />

für Verwaltungsorganisationen<br />

an. Die erste Ausgabe des Fokus-Kurses<br />

startet Ende <strong>Mai</strong>. Weitere Infos: www.fhhwz.ch/fokuskurs<br />

pd<br />

Die 36-seitige Broschüre im A5-Format<br />

zeigt die ökologischen, wirtschaftlichen,<br />

sozialen und technischen Hintergründe<br />

von Papier auf. Sie informiert aber<br />

auch darüber, wie einfach es eigentlich ist,<br />

durch einen sparsamen Umgang mit Papier<br />

und der Wahl von Recyclingpapier<br />

die Wälder unmittelbar zu schützen und<br />

dem Klimawandel im Alltag wirkungsvoll<br />

entgegenzutreten.<br />

Gleichzeitig ist die Broschüre ein<br />

ideales Druckmuster: Es wurden fünf verschiedene<br />

Recyclingpapiere dafür verwendet<br />

und die Leserinnen und Leser<br />

können sich so selbst davon überzeugen,<br />

wie die fünf Varianten im Farbdruck wirken.<br />

Die deutsche Version der Broschüre<br />

kann kostenlos bestellt werden. pd<br />

Nähere Infos: www.fups.ch.<br />

Arbeitszeitmodelle<br />

Wenig Veränderung<br />

Im Jahr 2012 arbeiteten 5,4 Prozent der<br />

Arbeitnehmenden auf Abruf und 42,4<br />

Prozent profitierten von flexiblen Arbeitszeiten.<br />

Wochenendarbeit ist verbreitet:<br />

21,4 Prozent der Erwerbstätigen arbeiteten<br />

regelmässig am Samstag und 10,7 Prozent<br />

am Sonntag. Rund jede zwanzigste<br />

Person leistete regelmässig Nachtarbeit.<br />

Das zeigen die Ergebnisse der <strong>Schweiz</strong>erischen<br />

Arbeitskräfteerhebung 2012 des<br />

Bundesamtes für Statistik (BFS).<br />

34,2 Prozent der 4,408 Millionen Erwerbstätigen<br />

arbeiteten Teilzeit. Von den<br />

Frauen sind 58,5 Prozent teilzeiterwerbstätig,<br />

bei den Männern beläuft sich der<br />

entsprechende Anteil auf 13,8 Prozent.<br />

Die Teilzeitarbeit hat zwischen 2002 und<br />

2012 an Bedeutung gewonnen (+3,5 Prozentpunkte);<br />

die Arbeitszeitmodelle und<br />

Vertragsformen hingegen haben sich im<br />

gleichen Zeitraum nicht stark verändert.<br />

16,9 Prozent der Erwerbstätigen arbeiteten<br />

regelmässig abends (zwischen 19<br />

Uhr und Mitternacht). Bei 5,3 Prozent<br />

der Erwerbstätigen fiel die Arbeitszeit<br />

regelmässig auf Stunden zwischen Mitternacht<br />

und 6 Uhr morgens. Frauen<br />

arbeiten öfter am Abend (18,1 % der erwerbstätigen<br />

Frauen) als Männer (15,9 %),<br />

während Männer öfter Nachtarbeit leisten<br />

(6,1 % gegenüber 4,4 %). pd<br />

Innehalten<br />

Von Franziska Hügli<br />

Die obersten Chefs seien ultrasportlich.<br />

Nähmen an Marathons teil, an Velorennen<br />

und stiegen auf Berge. Immer schneller<br />

und höher, wie der Mitarbeiterzeitung<br />

zu entnehmen sei. Im Unternehmen<br />

seien diverse Laufgruppen gebildet worden,<br />

deren Mitglieder sich während der<br />

Mittagspause ins sportliche Gewand<br />

stürzten. Und nachher mit roten Köpfen<br />

und Sandwich an die nächste Sitzung rasten.<br />

Der mir das erzählte, war ein Mann<br />

Ende dreissig. Ich traf ihn an einer bunt<br />

zusammengewürfelten Tafel bei einem<br />

befreundeten Galeristen. Er klönte, dieses<br />

immer «schneller und höher» manifestiere<br />

sich auch in der Unternehmensführung,<br />

die er oft als rast- und atemlos<br />

empfinde.<br />

Er sei eher den Künsten zugeneigt. Finde<br />

Gefallen daran, an einer Ausstellung vor<br />

einem Gemälde zu verweilen, zu reflektieren<br />

und die Dinge wirken zu lassen. In<br />

der Freizeit ist er Gitarrist in einer Band.<br />

Nach den gelegentlichen Konzerten<br />

gönnten sie sich in trauter Runde ein Bier,<br />

freuten sich über das Zuhörerfeedback<br />

und überlegten in Ruhe, was man beim<br />

nächsten Konzert noch besser machen<br />

könnte, erzählte er.<br />

Und so halte er es auch in der Abteilung,<br />

die er leite. Nach jedem grösseren Projekt<br />

ein gemeinsames Mittagessen mit anschliessendem<br />

Debriefing zum Geleisteten.<br />

Mit diesem Führungsstil habe er Erfolg.<br />

Und fühle sich trotzdem zusehends<br />

kulturell entfremdet. Denn obwohl nicht<br />

sonderlich sportlich, habe er erfolgreiche<br />

Sportler beobachtet: Sie feierten, hielten<br />

inne und analysierten, um dann gestärkt<br />

in die nächste Hochleistungsphase überzugehen.<br />

Diese Kultur würde ihm passen:<br />

sportlich, aber nicht rastlos.<br />

Franziska Hügli ist Unternehmensberaterin<br />

und Verwaltungsrätin.<br />

mail@huegliconsulting.ch<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


28<br />

Berufsmaturität<br />

Ein teurer Königsweg<br />

Rund 13 Prozent der jungen <strong>Schweiz</strong>erinnen und <strong>Schweiz</strong>er legen jedes Jahr die Berufsmaturität<br />

ab. Immer mehr tun dies nach Abschluss der beruflichen Grundbildung. Hat die in die Lehre<br />

integrierte Berufsmaturität ein Imageproblem? Text Andrea Mašek / Foto Rolf Murbach<br />

Schülerinnen und Schüler der <strong>KV</strong> Zürich Business School: Einige werden nach der Grundbildung die BMS absolvieren.<br />

Die Berufsmaturität (BM) hat sich<br />

seit ihrer Einführung im Jahr 1994<br />

etabliert. Die Zahl der Personen, die diesen<br />

Ausbildungsweg wählen, hat sich bei<br />

rund 13 Prozent eingependelt. Die BM ermöglicht<br />

den direkten Zugang zu einer<br />

Fachhochschule. Mit einer Ergänzungsprüfung<br />

– nach zwei bis drei Passerellen-<br />

Semestern – ist selbst der Übertritt an<br />

eine Universität oder Eidgenössische<br />

Technische Hochschule (ETH) möglich.<br />

Deshalb auch wird die BM als Königsweg<br />

bezeichnet.<br />

Auffällig ist jedoch, dass die Zahl der<br />

Personen, die ihre Lehre mit der Berufsmatura<br />

abschliessen (BM 1), stetig abnimmt.<br />

Innert zehn Jahren von knapp 70<br />

auf 56 Prozent.* Obwohl dies der kürzere<br />

und kostengünstigere Weg ist. Die Kosten<br />

werden von den Ausbildungsbetrieben<br />

übernommen.<br />

Dafür wird die BM 2 immer beliebter.<br />

Das heisst, immer mehr Personen machen<br />

die BM erst nach der beruflichen<br />

Grundbildung. In diesem Fall entstehen<br />

den jungen Leuten aber beträchtliche individuelle<br />

Kosten. Sie müssen alles selbst<br />

berappen und erleiden Lohneinbussen.<br />

Da sie oft noch bei den Eltern wohnen, fallen<br />

immerhin keine weiteren Lebenskosten<br />

ins Gewicht.<br />

Ein sinnvoller Weg<br />

Den Gründen für oder gegen die BM 1 ist<br />

Martin Berger in seiner Masterarbeit an<br />

der Universität Basel und der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz nachgegangen.<br />

Er hat dafür rund 500 Berufsmaturand/<br />

innen der technischen Richtung und sehr<br />

gute Lernende befragt. Seine Ergebnisse<br />

lassen sich zu einem grossen Teil auch auf<br />

andere Richtungen übertragen.<br />

Der Entscheid für oder gegen die BM 1<br />

fällt normalerweise bei der Unterzeichnung<br />

des Lehrvertrages. Zu diesem Zeitpunkt<br />

sind die jungen Leute in der Sekundarstufe<br />

1 oder in einem Brückenangebot.<br />

Sie nehmen am Berufswahlunterricht teil,<br />

stehen in Kontakt mit Lehrbetrieben,<br />

haben wahrscheinlich auch schon Berufsinformationszentren<br />

und eventuell<br />

Berufsfachschulen und Berufsmaturitätsschulen<br />

besucht. Es darf also angenommen<br />

werden, dass all diese Bildungsinstitutionen<br />

wie auch die Lehrbetriebe<br />

Einfluss nehmen auf die Wahl. Berger hat<br />

sich deswegen vor allem auf die Schule<br />

und die Lehrbetriebe konzentriert.<br />

Grundsätzlich hat der Autor festgestellt,<br />

dass die BM unter den Jugendlichen<br />

einen guten Ruf geniesst. Sie sehen sie als<br />

Weiter auf Seite 30.<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


29<br />

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context 5 – <strong>2013</strong>


30<br />

Berufsmaturität<br />

Chance, die ihnen im späteren beruflichen<br />

Leben bessere Möglichkeiten bietet.<br />

Deswegen wird die BM 1 auch gewählt, als<br />

ein sinnvoller Weg. Gabriel Fischer von<br />

der Abteilung Bildungspolitik des <strong>KV</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> sagt, die Berufsmaturität sei für<br />

die Attraktivität der gesamten Berufsbildung<br />

sehr wichtig. «Der Königsweg in diesem<br />

Sinne ist sicherlich, wenn man mit<br />

dem Lehrabschluss auch gleich das Berufsmaturitätszeugnis<br />

erhält.»<br />

Man traut es sich nicht zu<br />

Fischer weiss aber auch, dass «die Belastung<br />

von Lehre und BM sehr hoch ist. Es<br />

stellt sich die Frage wie die Vereinbarkeit<br />

besser gefördert werden kann.» Die jungen<br />

Leute fragen sich also zu Recht, ob sie<br />

den Anforderungen der BM gewachsen<br />

sind. Offensichtlich kommen sie oft zum<br />

Schluss, dass dem nicht so ist – insbesondere<br />

das Fach Französisch scheint viele<br />

abzuschrecken. Bei schlechteren und<br />

mittelmässigen Schüler/innen mag dies<br />

stimmen. Aber Martin Berger hat entdeckt,<br />

dass Jugendliche zu viele Vorurteile<br />

haben und ihre Entscheide gegen<br />

eine BM 1 manchmal auf Fehlinformationen<br />

gründen.<br />

Dies erstaunt, müsste es doch das Ziel<br />

des Berufswahlunterrichts sein, den<br />

Schüler/innen ein genaues Bild ihrer Fähigkeiten<br />

und der Anforderungen aller<br />

Angebote auf der Sekundarstufe 2 sowie<br />

der Arbeitswelt zu vermitteln. Weil die<br />

angehenden Lernenden die Empfehlungen<br />

der Lehrkräfte ignorieren, wie aus der<br />

Studie hervorgeht, stellt sich die Frage<br />

nicht nur für Berger, sondern auch für<br />

Ausbildner, ob auf der Sekundarstufe 1 die<br />

BM 1 hinreichend behandelt werde und<br />

allenfalls ein Imageproblem habe.<br />

Berger sagt, Lehrpersonen mit gymnasialer<br />

Vorbildung würden die Möglichkeiten<br />

der dualen Berufsbildung meist<br />

nicht aus eigener Erfahrung kennen, was<br />

die Unterstützung der BM für sie zu einer<br />

Herausforderung mache. Er plädiert dafür,<br />

dass der BM bei der Ausbildung in den<br />

pädagogischen Hochschulen mehr Platz<br />

eingeräumt wird, und rät dazu, die Jugendlichen<br />

im Berufswahlunterricht mit<br />

dem Aufbau und den Leistungsanforderungen<br />

der BM 1 vertraut zu machen.<br />

Weiter empfiehlt er, die Leistungstests<br />

auf der Sekundarstufe 1 auf die BM 1 zu eichen,<br />

damit die Schülerinnen und Schüler<br />

genau wissen, woran sie sind, und zum<br />

Beispiel Berufsmaturand/innen in den<br />

Unterricht einzuladen.<br />

«Die Belastung von Lehre und BM ist sehr hoch. Es stellt<br />

sich die Frage, wie man die Vereinbarkeit fördern kann.»<br />

Gabriel Fischer<br />

Sie kosten nicht mehr<br />

Laut Experten berücksichtigen viele Betriebe<br />

Lernende ohne BM 1 und benachteiligen<br />

auf diese Weise Interessierte. Dabei<br />

spielen mehrere Faktoren mit. Bergers<br />

Studie sieht zwei wesentliche: die Einschätzung<br />

des Kosten-Nutzen-Verhältnisses<br />

und die Auswahlkriterien bei der<br />

Selektion von Lernenden.<br />

Zu berücksichtigen ist im ersten Fall<br />

die zusätzliche Abwesenheit der Berufsmaturand/innen.<br />

Dadurch fällt mehr Arbeitskraft<br />

weg. Auf der anderen Seite wird<br />

der Betreuungsaufwand kleiner und die<br />

Ausbildungskosten werden reduziert. Insgesamt<br />

kommen die Bildungsexperten<br />

Jürg Schweri und Stefan Wolter in verschiedenen<br />

Studien zum Schluss, dass<br />

das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Lernenden<br />

und Berufsmaturand/innen<br />

gleich ist.<br />

Weniger in kleinen Firmen<br />

Bergers Studie zeigt, dass Lernende in<br />

kleineren Unternehmen deutlich seltener<br />

die BM absolvieren als ihre Kolleg/innen<br />

in grösseren Firmen. Die Arbeitsabsenz<br />

respektive der Produktionsausfall sind<br />

von grösseren Betrieben besser verkraftbar.<br />

Weil solche Firmen auch einen höheren<br />

Bedarf an Fachkräften haben, bilden<br />

sie eher Lernende aus und versuchen, sie<br />

zu halten. Das heisst, der Kosten-Nutzen<br />

ist für sie grösser als für Kleinbetriebe.<br />

Grössere Unternehmen sind auch darauf<br />

aus, sehr gute Schüler/innen als Lernende<br />

zu gewinnen. Das bedeutet, sie rekrutieren<br />

wenn immer möglich Jugendliche,<br />

die die Leistungsanforderungen der<br />

BM 1 erfüllen können.<br />

Berger folgert daraus, dass KMU aus<br />

betriebswirtschaftlichen Gründen eher<br />

weniger Bereitschaft zeigen, Berufsmaturand/innen<br />

auszubilden. Er sagt, dies sei<br />

zwar nachvollziehbar, aber langfristig gesehen<br />

ein schlechter Entscheid: «dann<br />

nämlich, wenn die Betriebe Mühe und<br />

Kosten haben, genügend Fachkräfte zu<br />

finden». Dieses Problem wird sich ja bekanntlich<br />

in den nächsten Jahren enorm<br />

verstärken.<br />

Berger schlägt vor, den KMU den Nutzen<br />

der BM 1 und die Kostenrechnung<br />

stärker vor Augen zu führen. Sinnvoll<br />

wäre es, vor allem bei kleineren Firmen<br />

Anreize für das Ausbilden von Berufsmaturand/innen<br />

zu schaffen. Ein gutes Beispiel<br />

sind Labels, mit denen sich Betriebe<br />

als BM-freundlich abheben, wie im Lehrstellennachweis<br />

beider Basel.<br />

Gute Durchmischung bringt es<br />

Peter Rüesch, Berufsbildungsverantwortlicher<br />

und Leiter HR beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>,<br />

sagt zur Thematik, ihm sei klar, dass für<br />

viele Lehrbetriebe die Frage nach dem<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis eine zentrale<br />

sei. Er ist aber der Ansicht, dass die Fragen<br />

«nach der Überzeugung oder dem<br />

Commitment zur Arbeit mit den jungen<br />

Menschen und der Passung ihrer Eigenschaften<br />

und Persönlichkeiten mit den<br />

Einsatzmöglichkeiten als Lernende im<br />

Betrieb und mit dessen Kultur deutlich<br />

wichtiger sind».<br />

Aktuell absolvieren beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

zwei der fünf Lernenden die BM 1. «Mit<br />

dieser Mischung machen wir gute Erfahrungen»,<br />

sagt Rüesch. Der Verband strebe<br />

stets eine möglichst breite respektive eine<br />

realistisch breite Durchmischung der<br />

Lernenden an, auch in Bezug auf die Profile.<br />

«Wenn eine Lernende oder ein Lernender<br />

die BM parallel zur Grundbildung<br />

absolvieren kann, ohne dass eine Überforderung<br />

riskiert wird, empfehlen wir<br />

unseren Lernenden diese Variante.»<br />

*Dies sind die Zahlen für die Berufsmaturitäten aller<br />

sechs Richtungen. Bei der kaufmännischen Richtung,<br />

die am meisten gewählt wird, ist das Verhältnis<br />

von BM 1 zu BM 2 noch zwei Drittel zu einem<br />

Drittel.<br />

Quelle<br />

Martin Berger: Der Bildungsentscheid zur BMS1 –<br />

Weshalb Berufslernende (nicht) den schnellsten<br />

Weg zur Berufsmatur einschlagen. Masterarbeit<br />

Universität Basel & FHNW, <strong>2013</strong><br />

Andrea Mašek ist <strong>Context</strong>-Redaktorin.<br />

andrea.masek@kvschweiz.ch<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


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32<br />

Fitness<br />

Bewegte Mittagspause<br />

Immer mehr Arbeitnehmende treiben über Mittag Sport oder besuchen Bewegungskurse.<br />

Denn Unternehmen legen zunehmend Wert auf ein reichhaltiges Gesundheitsmanagement.<br />

Text Andrea Mašek / Foto Michele Limina<br />

Wer sich über Mittag bewegt, tankt Energie und arbeitet danach wieder konzentriert.<br />

Es ist ein wunderschöner Frühlingstag.<br />

Über Mittag verwandeln sich<br />

die Städte und Dörfer wieder in Joggingparadiese.<br />

Unterwegs ist auch Jörg Ochsenbein.<br />

Er arbeitet als Teamleiter und<br />

Prüfungsorganisator beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Wenn es die Geschäfte zulassen, geht er<br />

zweimal in der Woche über Mittag laufen,<br />

jeweils um die 50 Minuten. «Dreimal<br />

wäre eigentlich besser», sagt der 48-Jährige,<br />

«doch ich kann nur joggen, gehen,<br />

wenn ich gut zwei Stunden Zeit habe und<br />

danach keine Sitzung.»<br />

Das Joggen macht Ochsenbein Spass.<br />

Er sagt, das Ambiente in der Nähe seines<br />

Arbeitsortes stimme, er kann dem Zürichsee<br />

entlang laufen. Nie würde er in der Innenstadt,<br />

mitten im Verkehr joggen. Ideal<br />

für ihn ist auch, dass der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> an<br />

der Hans-Huber-Strasse Duschmöglichkeiten<br />

zur Verfügung stellt.<br />

Für Ochsenbein ist das Joggen über<br />

Mittag Erholung und Entspannung: «Es<br />

ist eine Entschleunigung des Tagesgeschäfts,<br />

eine Art Hygieneprozess.» Die<br />

ersten fünf bis zehn Minuten joggt er fürs<br />

Geschäft – nicht selten kommt er dann<br />

mit Lösungen zurück. Der Rest der Zeit<br />

dient seiner Gesundheit. Beides motiviert<br />

ihn zu Wiederholungen.<br />

Ein guter Ausgleich<br />

Auch Lucija Milisić hat es gepackt. Als sie<br />

als Lernende bei Zurich anfing, hatte sie<br />

nichts mit Sport am Hut. Wie alle Neueintretenden<br />

wurde sie von Health Manager<br />

Michael Höller am Welcome Day über das<br />

Gesundheitsmanagement ihrer neuen<br />

Arbeitgeberin informiert. «Die Devise der<br />

Zurich ist, das gesundheitliche Risiko der<br />

im Büro vornehmlich sitzenden Mitarbeitenden<br />

tief zu halten und die Aktivität zu<br />

steigern», erklärt Höller, «und ein Teil davon<br />

ist das Health Management.»<br />

Milisić hatte ihre Zweifel, meldete<br />

sich aber trotzdem zu einer der angebotenen<br />

Körperanalysen an. «Es wurde festgestellt,<br />

dass ich zwar schlank war, aber zu<br />

wenig und zu schwache Muskeln hatte.<br />

Die Betreuer halfen mir, ein Trainingsprogramm<br />

zusammenzustellen.» Milisić<br />

begann, über Mittag zu joggen. Dies tut<br />

die 20-Jährige auch heute noch ab und zu<br />

– 20 Minuten gezielt intensiv.<br />

Zweimal in der Woche allerdings ist<br />

das nur der Abschluss ihres Programms:<br />

Sie fängt mit 45 Minuten auf dem Velo an,<br />

hält sich dann bis zu einer Stunde auf dem<br />

Stepper auf, macht 15 bis 25 Minuten intensives<br />

Krafttraining und geht dann<br />

eben noch joggen. «Für mich ist das ein<br />

perfekter Ausgleich, früher zur Schule,<br />

heute zur Arbeit. Es gibt nichts Besseres<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


zum Abschalten. Danach trage ich stets<br />

ein grosses Lächeln im Gesicht.»<br />

Manager überzeugen<br />

Die junge Frau schwärmt von der Familiarität<br />

des Zurich Development Center.<br />

Dieses befindet sich an der Keltenstrasse<br />

in Zürich, in den Räumlichkeiten der ehemaligen<br />

Bircher-Benner-Klinik. Im modernen<br />

Bildungszentrum gibt es ein eigentliches<br />

rund um die Uhr offenes<br />

Gesundheitszentrum, mit Gesundheitsund<br />

Fitnessanalysen, Wellness-Oase und<br />

Fitnessraum.<br />

«Bei uns geht es um die physische,<br />

mentale und soziale Fitness», sagt Leiter<br />

Michael Höller. Er betont, Zurich biete<br />

nicht Fitness-, sondern Gesundheitstrainings<br />

an. Diese beschränken sich deshalb<br />

auch nicht auf die tollen Räumlichkeiten<br />

mit modernsten Kraftmaschinen oder<br />

neusten Angeboten wie eine Infrarotkabine.<br />

Sogar ein Hallenbad<br />

Patrick Grubenmann ist zweimal in der<br />

Woche über Mittag im Gesundheitszentrum<br />

des Centers anzutreffen. Der sportliche<br />

37-Jährige beschloss, das dortige Angebot<br />

zu nutzen, als er im Zentrum zu<br />

arbeiten begann. Mit seinem Tennisarm –<br />

er spielte früher Handball – gab es jedoch<br />

Probleme. In Absprache mit seinem Physiotherapeuten<br />

kann er gezielte, von den<br />

Health Managern begleitete Trainingseinheiten<br />

durchführen. «Dieses Angebot<br />

schätze ich sehr.» Er sagt, er finde dank<br />

dem Gesundheitstraining die nötige Erholung.<br />

Ein Training über Mittag ist für<br />

ihn ideal, da er die Abende seiner Familie<br />

widmen kann.<br />

Offenbar geht es anderen Zurich-Mitarbeitenden<br />

gleich. Im Fitnessraum an<br />

der Alfred-Escher-Strasse wird an diesem<br />

Mittag ausdauernd und tüchtig geschwitzt.<br />

Die meisten der Anwesenden<br />

tragen Kopfhörer. Sie lauschen einer von<br />

vier Radiostationen oder verfolgen eines<br />

der vier Fernsehprogramme. «Das sind<br />

auch Trainingsmittel», sagt Michael Höller,<br />

«so wird es den Leuten nicht langweilig<br />

und sie bleiben länger dran.» Aus dem<br />

Aerobicraum strömen Menschen jeden<br />

Alters. Als nächstes steht eine Yoga-Lektion<br />

auf dem Programm.<br />

Die Kurse – vom Crawltraining bis<br />

Toning – sowie die angebotenen Massagen<br />

und Gesundheits- und Fitnesschecks<br />

bezahlen die Mitarbeitenden selber. Der<br />

Fitnessraum sowie das Hallenbad und<br />

eine Sauna im Untergeschoss können gratis<br />

benutzt werden.<br />

Ernährung ist wichtig<br />

Firmeneigene Sportclubs besitzt nicht nur<br />

Zurich, auch die AXA Winterthur hat eine<br />

grosse Auswahl an internen Sportclubs.<br />

Dies geht vom Badminton- über den Golfbis<br />

hin zum Veloclub. Das Versicherungsunternehmen<br />

ist laut Mediensprecherin<br />

Karin Gnehm sehr interessiert daran, seinen<br />

Mitarbeitenden ein ausgewogenes<br />

Fitness- und Gesundheitsangebot zur<br />

Verfügung zu stellen. Was bei den AXA-<br />

Angestellten über Mittag sehr gut ankommt:<br />

Pilates, Rücken-Fit, Zumba, Joggen<br />

und Fussball.<br />

Unter dem Motto «Fit und Wohl» verfolgt<br />

eine weitere Versicherung, die Helvetia,<br />

gezielt die betriebliche Gesundheitsförderung.<br />

Über Mittag sind<br />

Laufgruppen unterwegs oder Mitarbeitende<br />

in Basel und St. Gallen entspannen<br />

sich in Ruheräumen. Dieses Jahr steht bei<br />

Helvetia die Ernährung im Vordergrund,<br />

unter anderem werden über Mittag Workshops<br />

angeboten wie «Mit einer ausgewogenen<br />

Ernährung an die Spitze!».<br />

Zumba ist sehr beliebt<br />

Wessen Betrieb keine Bewegungs- und<br />

Entspannungsmöglichkeiten anbietet,<br />

der findet ausserhalb ein grosses Angebot.<br />

Kursanbieter haben festgestellt, dass die<br />

Nachfrage vor allem nach Bewegungsangeboten<br />

über Mittag in den letzten Jahren<br />

enorm gestiegen ist. Nur schon eine Anbieterin<br />

zählte vergangenes Jahr knapp<br />

12 000 Teilnehmende in Bewegungskursen<br />

über Mittag. Zumba wird immer wieder<br />

als Zugpferd genannt. Beliebt sind zudem<br />

Pilates und Yoga.<br />

Da die Nachfrage in städtischen Gebieten<br />

viel grösser ist als auf dem Land,<br />

wird angenommen, dass es in erster Linie<br />

Berufstätige sind, die über Mittag diese<br />

Kurse besuchen. Je näher die Studios<br />

beim Arbeitsplatz liegen, desto besser:<br />

«Kursorte in Zentrumsnähe werden eher<br />

aufgesucht», weiss Thomas Pfluger, Geschäftsführer<br />

von Gsünder Basel, einem<br />

gemeinnützigen Verein, der sich in der<br />

Region Basel für die Gesundheitsförderung<br />

engagiert und verschiedene Kurse<br />

anbietet. «Beliebt sind bei uns vor allem<br />

Wasserkurse wie Aquafit und Aquajogging.<br />

Generell gut besucht sind auch Yogakurse»,<br />

sagt Pfluger.<br />

Es muss nicht<br />

unbedingt Sport sein<br />

Für Arbeitsmediziner Dieter Kissling<br />

sieht der ideale Mittag folgendermassen<br />

aus: «Mit Kollegen zehn Minuten<br />

zu einer Verpflegungsmöglichkeit laufen,<br />

dabei über Privates, Gott und die<br />

Welt sprechen. Sich für das Essen Zeit<br />

nehmen und dann zehn Minuten zurückgehen.<br />

So baut man Bewegung,<br />

Entspannung und soziale Kontakte<br />

perfekt in den Alltag ein, und dies<br />

ohne Zeitverlust, aber mit viel Genuss.»<br />

Er sagt, der Mensch sollte täglich<br />

mindestens eine halbe Stunde Alltagsbewegung<br />

haben. Das heisst gehen<br />

oder langsam velofahren. Die<br />

halbe Stunde kann auch in dreimal<br />

zehn Minuten eingeteilt werden. So<br />

dränge es sich auf, über Mittag eine<br />

Bewegungseinheit von zehn Minuten<br />

einzuschalten. «Dies fördert zusätzlich<br />

die Verdauung und vermindert<br />

das Aktivitätstief, das sich normalerweise<br />

nach dem Essen einstellt. Die<br />

Arbeit am Nachmittag geht dann<br />

leichter von der Hand.»<br />

Auf sehr grosses Interesse stossen die<br />

Angebote für Unternehmen. Von 2011 auf<br />

2012 zum Beispiel konnte der Umsatz verdoppelt<br />

werden. «Bei Grossfirmen wie<br />

auch bei staatlichen Betrieben haben wir<br />

langfristige respektive nachhaltige Projekte<br />

initiieren können. Weiter ist Führung<br />

und Gesundheit ein Trendthema»,<br />

berichtet Pfluger.<br />

Resistenter und belastbarer<br />

Es macht also den Anschein, als ob die<br />

Unternehmen in der <strong>Schweiz</strong> den Rat der<br />

Suva beherzigen und dem betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagement mehr Aufmerksamkeit<br />

schenken. Gemäss Suva bewegen<br />

sich in der <strong>Schweiz</strong> über 50 Prozent<br />

der Mitarbeitenden zu wenig. Dabei ist<br />

bewiesen, dass aktive Angestellte resistenter<br />

gegen Stress im Arbeitsalltag, belastbarer<br />

bei langem Sitzen sind und weniger<br />

Beschwerden und Absenzen<br />

aufweisen. Zudem fühlen sie sich auch im<br />

Privatleben besser.<br />

Andrea Mašek ist <strong>Context</strong>-Redaktorin.<br />

andrea.masek@kvschweiz.ch<br />

Michele Limina ist Fotograf bei art4press.<br />

info@art4press<br />

33<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


34<br />

Laufbahn<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


Die Revierdetektivin<br />

Sibylle Meier, 38, wusste schon als Kind, dass sie Polizistin werden will. Vor der Ausbildung<br />

absolvierte sie eine kaufmännische Lehre. Heute ist sie auf dem Detektivposten Oerlikon tätig.<br />

Text Therese Jäggi / Bild Marion Nitsch<br />

35<br />

Das Gebäude wirkt innen ebenso imposant<br />

wie von aussen. Die Büroräume<br />

auf den einzelnen Stockwerken<br />

gruppieren sich quadratisch um einen<br />

Lichthof. Die Gänge sind eingefasst von<br />

grosszügigen Bögen, welche den Blick auf<br />

den Innenraum freigeben, oder Fenster<br />

mit den schönsten Jugendstilverzierungen<br />

enthalten. Nicht immer aber geht es<br />

hier idyllisch zu und her. Davon zeugen<br />

die Arrestantenzellen, welche uns die Revierdetektivin<br />

Sibylle Meier auf unserem<br />

kleinen Rundgang durch das Gebäude<br />

zeigt. Wir befinden uns auf der Regionalwache<br />

im Zürcher Stadtteil Oerlikon. Das<br />

Gebäude an der Gubelstrasse 1 diente früher<br />

als Oerlikoner Gemeindehaus.<br />

«Heute ist es relativ ruhig», sagt Sibylle<br />

Meier. Es könne aber auch genau das Gegenteil<br />

der Fall sei, nämlich dass pausenlos<br />

das Telefon läute und eine Anzeige<br />

nach der anderen eingehe. Man wisse keinen<br />

Tag, was einen erwarte. Einen typischen<br />

Arbeitstag gebe es nicht und dies ist<br />

denn auch mit ein Grund, dass sie ihren<br />

Job nach fünf Jahren in dieser Funktion<br />

noch immer spannend und abwechslungsreich<br />

findet. Der Detektivposten ist<br />

täglich von sechs Uhr morgens bis sechs<br />

Uhr abends besetzt. Der Präsenzdienst<br />

findet also – abgesehen von monatlich<br />

zwei oder drei Nachtschichten – während<br />

des Tages statt. Die Regionalwache hingegen<br />

ist rund um die Uhr besetzt.<br />

Quer durchs Strafgesetzbuch<br />

Einen Teil ihrer Arbeit erledigt Sibylle<br />

Meier im Büro, und immer wieder ist sie<br />

auch im Quartier unterwegs, beispielsweise<br />

zu einem Tatort. Wenn etwas vorfällt,<br />

ist jeweils die Sicherheitspolizei zuerst<br />

vor Ort. «Sie machen den Erstangriff<br />

und bieten uns auf, wenn es weitere Ermittlungen<br />

braucht», erklärt sie. Die<br />

Kripo entscheidet dann vor Ort, was weiter<br />

zu tun ist. Dazu gehören die Spurensicherung<br />

und das Aufbieten von weiteren<br />

Spezialisten. Die Kripo-Leute führen Befragungen<br />

vor Ort durch oder nehmen beteiligte<br />

Personen zur schriftlichen Einvernahme<br />

auf den Posten mit. «Wir haben<br />

mit allen Delikten quer durchs Strafgesetzbuch<br />

zu tun», sagt Sibylle Meier. Das<br />

kann von einem Taschendiebstahl bis<br />

zum Tötungsdelikt alles sein, mit Ausnahme<br />

von Strassenverkehrsdelikten. Im<br />

Unterschied zu den uniformierten Kollegen<br />

der Sicherheitspolizei ist die Kripo<br />

immer in Zivil gekleidet. Und sie trägt immer<br />

eine Waffe auf sich. «Ich habe das<br />

grosse Glück, dass ich noch nie in eine<br />

wirklich gefährliche Situation geraten<br />

bin», sagt die 38-Jährige.<br />

Kürzlich wurde sie an einen ganz besonders<br />

traurigen Schauplatz gerufen.<br />

Von einem Lokomotivführer ging die Meldung<br />

ein, dass sich jemand unter den Zug<br />

geworfen hatte. In einem solchen Fall<br />

sind jeweils ausser der Sicherheits- und<br />

der Kriminalpolizei weitere Fachleute<br />

und Spezialisten vor Ort. «Die anwesenden<br />

Personen sind unmittelbar konfrontiert<br />

mit einem tragischen Ereignis und<br />

trotzdem erfüllt jeder so ruhig und sachlich<br />

wie möglich seine Aufgabe», beschreibt<br />

Sibylle Meier die Situation. Man<br />

versucht, die Identität des Toten festzustellen.<br />

Wenn möglich stellt die Kripo<br />

dem Lokomotivführer ein paar Fragen.<br />

Was ist genau passiert? Was hat er festgestellt?<br />

«Eine Befragung in dieser Situation<br />

erfordert Feingefühl, denn meistens steht<br />

der Lokführer unter Schock.» Wenn die<br />

Ermittlungen vor Ort abgeschlossen sind,<br />

wird die bis zur Unkenntlichkeit entstellte<br />

Leiche geborgen. «Ja, dabei sind wir<br />

auch behilflich», sagt Sibylle Meier.<br />

Kontakt zu den Angehörigen<br />

Wenn die Identität der toten Person feststeht,<br />

versucht Sibylle Meier die nächsten<br />

«Die anwesenden Personen sind unmittelbar konfrontiert<br />

mit einem tragischen Ereignis und trotzdem erfüllt jeder<br />

so ruhig und sachlich wie möglich seine Aufgabe.»<br />

Angehörigen ausfindig zu machen. Handelt<br />

es sich beim Todesopfer um eine Person<br />

auswärtiger Herkunft, verständigt sie<br />

die zuständige Polizeidienststelle. Andernfalls<br />

geht sie – immer zusammen mit<br />

einem Pikett-Offizier – zu den Angehörigen<br />

nach Hause und überbringt die traurige<br />

Nachricht. «Wir achten dann jeweils<br />

auf die Reaktion der Angehörigen, und<br />

wenn wir den Eindruck haben, dass<br />

jemand Unterstützung braucht, rufen wir<br />

die Notfallseelsorge.»<br />

Und wie geht es ihr selber nach einem<br />

solchen Tag? «Klar, man ist nicht in der<br />

gleichen Verfassung wie nach einem gewöhnlichen<br />

Bürotag.» Man müsse lernen<br />

abzuschalten und sich in der Freizeit mit<br />

etwas ganz anderem beschäftigen. Das<br />

sei etwas vom wichtigsten in ihrem Beruf.<br />

Wenn einem dies nicht gelinge, habe man<br />

es schwer. Sibylle Meier setzt auf Sport.<br />

Jogging und Fitness helfen beim Verarbeiten<br />

von schwierigen Erlebnissen. Sehr<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


36<br />

Laufbahn<br />

wichtig ist ihrer Meinung nach aber auch<br />

ein gutes Team, wo Gespräche über das<br />

Erlebte möglich sind. Ausserdem steht<br />

auch ihr und ihren Kollegen und Kolleginnen<br />

die Möglichkeit offen, wenn nötig<br />

den psychologischen Dienst in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

Die Revierdetektivin verbringt aber<br />

auch viel Zeit im Büro. Nach einem Einsatz<br />

vor Ort beginnen die Ermittlungen.<br />

Dazu gehören Befragungen von Personen,<br />

die am Tatort etwas gehört oder gesehen<br />

haben. «Personen, die nicht direkt involviert<br />

sind, sondern einfach zufällig etwas<br />

mitbekommen haben, sind meistens sehr<br />

hilfsbereit und geben gerne Auskunft.»<br />

Befragt werden aber auch beschuldigte<br />

und geschädigte Personen. Aufgrund<br />

aller zur Verfügung stehenden Fakten soll<br />

die Täterschaft überführt werden.<br />

Ungelöste Fälle<br />

Auf ihrem Pult stapeln sich gelbe Papiermäppchen.<br />

Jedes davon enthält einen<br />

ungelösten Fall. Die Ermittlungen können<br />

sich von einigen Tagen bis zu mehreren<br />

Wochen und Monaten hinziehen. Es<br />

sei eben ganz und gar nicht wie im Fernsehkrimi,<br />

wo immer schön eins das andere<br />

ergebe und innert kürzester Zeit zur<br />

Lösung eines Falles führe. Sie müsse<br />

manchmal lachen, wenn sie einen Krimi<br />

im Fernsehen schaue, wie realitätsfremd<br />

ihr Berufsalltag dargestellt werde. Und<br />

auch wenn es nie so glatt läuft wie im TV,<br />

erlebt Sibylle Meier die Beschäftigung mit<br />

den einzelnen Fällen, das intensive Nachforschen<br />

und Ermitteln als spannend.<br />

Ermittlungsaufträge können aber<br />

auch von der Staatsanwaltschaft an die<br />

Kripo gelangen. Das kann beispielsweise<br />

ein Verdacht auf Sozialhilfebetrug sein,<br />

dem sie mit gezielten Recherchen nachgeht.<br />

In den Arrestantenzellen auf der Wache<br />

können Täter vorübergehend festgehalten<br />

werden, bis durch weitere Abklärungen<br />

feststeht, ob sie ins Gefängnis<br />

überstellt oder allenfalls auch wieder freigelassen<br />

werden. Die drei Ausnüchterungszellen<br />

sind nur noch selten in<br />

Gebrauch seit es die zentrale Ausnüchterungsstelle<br />

auf der Regionalwache City<br />

gibt. Betrunkene lässt man heute dort<br />

ausnüchtern. Dies habe den Vorteil, dass<br />

rund um die Uhr ärztliche Betreuung zur<br />

Verfügung steht.<br />

Zu ihren weiteren Tätigkeiten gehören<br />

regelmässige Rundgänge im Quartier,<br />

entweder zu Fuss oder mit dem Auto. Dabei<br />

führt sie auch Personenkontrollen<br />

durch. Wenn sich die angesprochene Person<br />

nicht ausweisen kann, wird sie zur<br />

Feststellung der Identität auf die Wache<br />

«Personen, die nur zufällig etwas mitbekommen haben,<br />

sind meistens hilfsbereit und geben gerne Auskunft.»<br />

mitgenommen. Oder die Revierdetektivin<br />

fordert auch mal jemanden auf, seine Jacken-<br />

und Hosentaschen zu leeren, wenn<br />

sie den Verdacht hat, er trage etwas Unerlaubtes<br />

auf sich. «Mit der Zeit entwickelt<br />

man ein Auge dafür, wen man kontrollieren<br />

muss.» Manchmal habe sie aufgrund<br />

von Vorakten gewisse Hinweise auf die<br />

Täterschaft, etwa wenn sich die Anzeigen<br />

wegen Taschendiebstählen im Quartier<br />

häuften. Auch hier ist sie immer in Zivil<br />

unterwegs und muss sich jeweils bei den<br />

anvisierten Personen als Erstes selber<br />

ausweisen. Auf diesen Rundgängen<br />

komme es aber auch zu erfreulichen Begegnungen<br />

mit Bewohnern des Quartiers<br />

oder wenn sie jemandem eine Auskunft<br />

erteilen könne.<br />

Lehre im Detailhandel<br />

«Polizistin war schon mein Traumberuf,<br />

als ich noch zur Schule ging», erinnert<br />

sich Sibylle Meier. Aufgewachsen ist sie in<br />

Zürich Nord. Ihre beiden Eltern waren<br />

ebenfalls bei der Polizei tätig. Voraussetzung<br />

für eine Ausbildung als Polizistin ist<br />

eine abgeschlossene Berufslehre. Sibylle<br />

Meier entschied sich für eine kaufmännische<br />

Lehre. «Ich ging davon aus, dass das<br />

<strong>KV</strong> eine gute Basis sei.» Und sie könne sagen,<br />

dass sie es nochmals genauso machen<br />

würde. Noch heute profitiere sie von<br />

manchen Dingen, die sie in jenen drei<br />

Jahren gelernt habe. Die Lehre mit BMS<br />

bei der Genossenschaft Migros Zürich<br />

empfand sie als ausserordentlich vielseitig.<br />

Sie erhielt Einblick in die verschiedenen<br />

Abteilungen eines Grossbetriebs,<br />

und dies nicht nur in der Administration,<br />

sondern auch in einer Verkaufsfiliale.<br />

Nach der Lehre übte sie – weiterhin bei<br />

der Migros – während einiger Zeit die<br />

Funktion einer Direktionssekretärin aus.<br />

Eine Laufbahn im Detailhandel wäre<br />

durchaus eine Option gewesen, doch als<br />

es dann zu Umstrukturierungen kam,<br />

beschloss sie, sich ihrem ursprünglichen<br />

Berufswunsch zuzuwenden.<br />

Zunächst absolvierte sie einen halbjährigen<br />

Lehrgang im Polizeilichen Assistenzdienst.<br />

In den darauf folgenden vier<br />

Jahren wollte sie herausfinden, ob die<br />

Polizeilaufbahn wirklich das Richtige für<br />

sie sei. Als sie die Frage klar mit Ja beantworten<br />

konnte, begann sie mit der zweijährigen<br />

Ausbildung zur Polizistin. «Die<br />

Kolleginnen und Kollegen in der Ausbildung<br />

hatten die unterschiedlichsten<br />

Vorbildungen, vom Handwerker bis zum<br />

Hochschulabsolventen, und auch altersmässig<br />

war das Spektrum breit», sagt<br />

Sibylle Meier. Diese Durchmischung fand<br />

sie damals spannend, und sie findet es –<br />

aus anderer Perspektive – auch heute<br />

noch. Neben ihrer Tätigkeit als Revierdetektivin<br />

unterrichtet sie heute Rapportlehre<br />

an der Zürcher Polizeischule.<br />

Noch vieles möglich<br />

Nach der Ausbildung arbeitete sie sieben<br />

Jahre lang als Streifenwagenfahrerin. «In<br />

diesen Jahren war ich überzeugt, dass es<br />

bei der Polizei gar nichts Spannenderes<br />

als den Uniformdienst geben könne.»<br />

Doch während eines Einführungskurses<br />

bei der Kriminalpolizei stellte sie fest,<br />

dass ihr diese Tätigkeit – die längerfristige<br />

und vertiefte Beschäftigung mit einzelnen<br />

Fällen – doch auch sehr entsprechen<br />

würde. Dann bewarb sie sich als Revierdetektivin<br />

und konnte kurz darauf von<br />

der Regionalwache auf den Detektivposten<br />

wechseln.<br />

Und wie soll es in der beruflichen<br />

Laufbahn weitergehen? «Es gibt noch<br />

viele Möglichkeiten», ist sie überzeugt.<br />

Eine davon wäre beispielsweise die Mitarbeit<br />

in einer Fachgruppe. Innerhalb<br />

der Stadtpolizei gibt es diverse, auf bestimmte<br />

Themengebiete wie beispielsweise<br />

Jugend oder Gewalt spezialisierte<br />

Fachgruppen. Die Mitarbeitenden dieser<br />

Gremien verfügen über vertieftes Wissen<br />

auf dem entsprechenden Gebiet und ermitteln<br />

nur noch in diesem jeweiligen<br />

Fachgebiet. Ausser dieser Spezialisierung<br />

wäre für sie aber auch eine spätere Führungsfunktion<br />

im Rahmen der Reviertätigkeit<br />

denkbar.<br />

Therese Jäggi ist <strong>Context</strong>-Redaktorin.<br />

therese.jaeggi@kvschweiz.ch<br />

Marion Nitsch ist Fotografin in Zürich.<br />

mail@nitsch.ch<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


Marketing<br />

Schöne Aussichten<br />

Gewinnen Sie mit dem Ferienverein und dem <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> ein<br />

Wochenende in einem der Hotels des Ferienvereins. Einfach die<br />

Frage in der Bildlegende beantworten und einschicken.<br />

Welches Ferienverein-Hotel schmiegt sich hier direkt am Meer an Spaniens wilde küste?<br />

auFlöSung deS letzten rätSelS:<br />

Schicken Sie ihre antwort<br />

mit dem Betreff «Ferienverein» und dem richtigen Lösungswort an:<br />

bilderraetsel@kvschweiz.ch oder<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, <strong>Context</strong>-Bilderrätsel, Postfach 1853, 8027 Zürich<br />

Einsendeschluss: 5. August <strong>2013</strong><br />

Zu gewinnen gibt es eine Übernachtung für zwei Personen im gesuchten Hotel<br />

inklusive Halbpension.<br />

gewinner des letzten rätsels: Martin kämpf, Burgdorf<br />

Das Foto in der Märzausgabe zeigte den<br />

Strand beim Club-Hotel Tirreno an der Cala<br />

Liberotto auf Sardinien.<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


38<br />

Ratgeber<br />

Ratgeber<br />

Haben Sie Fragen rund ums Thema Arbeitsplatz? Die Experten des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> geben den<br />

Mitgliedern Auskunft. > beratung@kvschweiz.ch oder www.kvschweiz.ch/beratung<br />

Bildung<br />

Gabriel Fischer arbeitet in der Abteilung<br />

Bildungspolitik des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

> gabriel.fischer@kvschweiz.ch<br />

Nachholbildung<br />

<strong>KV</strong> als Zweitlehre?<br />

Ich habe 2002 die Verkaufslehre<br />

abgeschlossen. Danach<br />

aber immer viel Büroarbeit<br />

erledigt. Vor vier Jahren habe<br />

ich eine einjährige Weiterbildung<br />

mit einem Bürofachdiplom<br />

abgeschlossen und seither<br />

arbeite ich nur noch im Büro.<br />

Gibt es für mich eine Möglichkeit,<br />

jetzt doch noch das kaufmännische<br />

EFZ zu erlangen?<br />

Grundsätzlich gibt es vier<br />

Wege auf denen Sie das eidgenössische<br />

Fähigkeitszeugnis als<br />

Kaufmann/Kauffrau EFZ im Erwachsenenalter<br />

nachholen können.<br />

Einerseits steht Ihnen der<br />

Weg über die reguläre Grundbildung<br />

offen. Dabei suchen Sie<br />

sich einen Lehrbetrieb und absolvieren<br />

die gewöhnliche Ausbildung<br />

im Betrieb und an der<br />

Berufsschule. Für Personen mit<br />

mehrjähriger Berufserfahrung<br />

oder einem anderen Berufsabschluss<br />

– wie in Ihrem Fall – besteht<br />

die Möglichkeit direkt im<br />

zweiten Lehrjahr einzusteigen<br />

und so die Ausbildungszeit zumindest<br />

auf zwei Jahre zu verkürzen.<br />

Daneben gibt es aber speziell<br />

für Erwachsene die Möglichkeit,<br />

den kaufmännischen Berufsabschluss<br />

auch ausserhalb der gängigen<br />

Ausbildungsstrukturen zu<br />

erlangen. Diese Nachholbildung<br />

(auch <strong>KV</strong> für Erwachsene oder<br />

<strong>KV</strong>2 genannt) dürfte für Sie den<br />

interessanteren Weg darstellen,<br />

richtet er sich doch explizit an<br />

Personen, welche bereits kaufmännische<br />

Tätigkeiten und Büroarbeiten<br />

ausführen. Wenn die Voraussetzungen<br />

von mindestens<br />

fünf Jahren Berufserfahrung und<br />

davon zwei Jahre im kaufmännischen<br />

Bereich erfüllt sind und<br />

man darüber hinaus über die geforderten<br />

Kenntnisse in der beruflichen<br />

Praxis und in der schulischen<br />

Bildung verfügt, kann<br />

man sich um Zulassung zum Qualifikationsverfahren<br />

bemühen.<br />

Die Vorteile der Nachholbildung<br />

liegen auf der Hand: Es ist<br />

kein Lehrbetrieb involviert, d.h.<br />

man kann die Berufstätigkeit beibehalten<br />

und in der Vorbereitung<br />

auf das Qualifikationsverfahren<br />

ist man frei. So ist die Vorbereitung<br />

im Selbststudium ebenso<br />

möglich wie der Besuch von Vorbereitungskursen<br />

an der Berufsfachschule.<br />

Da gibt es Angebote,<br />

welche sich speziell an Erwachsene<br />

richten und teilweise modulartig<br />

aufgebaut sind, so dass<br />

Sie nur diejenigen Module besuchen,<br />

in welchen Sie auch wirklich<br />

noch Vorbereitung benötigen.<br />

Schliesslich besteht auch<br />

noch die Möglichkeit der Validierung<br />

von Bildungsleistungen.<br />

Wenn Sie in einem Dossier und<br />

einem Gespräch mit Experten belegen<br />

können, dass Sie bereits<br />

über die Kompetenzen des kaufmännischen<br />

Berufs verfügen,<br />

kann Ihnen das kaufmännische<br />

EFZ ohne das Absolvieren des<br />

Qualifikationsverfahrens ausgestellt<br />

werden.<br />

Sowohl über die Zulassung<br />

zum Qualifikationsverfahren wie<br />

über eine allfällige Validierung<br />

von bereits erbrachten Bildungsleistungen<br />

entscheiden die kantonalen<br />

Berufsbildungsämter.<br />

Weitere Informationen finden<br />

sich auf den entsprechenden<br />

Websites.<br />

Recht<br />

Felix Kuster arbeitet beim<br />

Rechtsdienst des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

> felix.kuster@kvschweiz.ch<br />

Erstes Anstellungsjahr<br />

Hatte ich eine<br />

Kündigungssperrfrist?<br />

Bei meinem derzeitigen Arbeitgeber<br />

hatte ich das erste<br />

Anstellungsjahr am 30. April<br />

<strong>2013</strong> beendet. Am 1. April <strong>2013</strong><br />

musste ich mich operieren<br />

lassen. Die Operation ist leider<br />

nicht erfolgreich verlaufen, so<br />

dass ich zur Zeit weiterhin<br />

arbeitsunfähig bin. Im <strong>Mai</strong><br />

hat mir der Arbeitgeber auf<br />

Ende Juli <strong>2013</strong> gekündigt. Hat<br />

im <strong>Mai</strong> zu meinem Schutz<br />

keine Kündigungssperrfrist<br />

mehr bestanden? Wie steht es<br />

mit der Lohnfortzahlung?<br />

Im ersten Anstellungsjahr beträgt<br />

die Kündigungssperrfrist<br />

bei Krankheit 30 Tage, ab dem 2.<br />

Anstellungsjahr 90 Tage und ab<br />

dem 5. Dienstjahr 180 Tage (Art.<br />

336c Abs. 1 lit.c OR). Da sich Ihre<br />

Arbeitsunfähigkeit über das erste<br />

Dienstjahr hinaus ins zweite<br />

Dienstjahr hingezogen hat, stellt<br />

sich die Frage, ob sich dadurch<br />

auch der Kündigungsschutz verlängert<br />

hat. Falls in die Dauer einer<br />

krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit<br />

ein Dienstjahreswechsel<br />

fällt, hat dies in der<br />

Regel keine besonderen Folgen,<br />

sondern es bleibt bei der gesetzlichen<br />

Regelung von Art. 336c OR.<br />

Lediglich die beiden Fälle, in welchen<br />

das Gesetz mit dem Dienstjahreswechsel<br />

eine Verlängerung<br />

des Kündigungsschutzes vorsieht,<br />

verdienen besondere Beachtung:<br />

So verlängert sich die<br />

Sperrfrist beim Wechsel vom ersten<br />

in das zweite Dienstjahr von<br />

30 auf 90 Tage und beim Wechsel<br />

vom fünften ins sechste<br />

Dienstjahr von 90 auf 180 Tage.<br />

In diesen beiden besonderen Fällen<br />

kommt jeweils die längere<br />

Sperrfrist zur Anwendung, wenn<br />

die Arbeitsunfähigkeit über den<br />

Dienstjahreswechsel hinaus andauert.<br />

Dies bedeutet für Ihren Fall,<br />

dass sich die Sperrfrist bis am 29.<br />

Juni <strong>2013</strong> verlängert, der Arbeitgeber<br />

somit erst nach diesem<br />

Zeitpunkt die Kündigung aussprechen<br />

darf. Die im <strong>Mai</strong> ausgesprochenen<br />

Kündigung war somit<br />

nichtig.<br />

Anders verhält es sich mit<br />

dem Anspruch auf Lohnfortzahlung.<br />

Dieser entsteht mit jedem<br />

Dienstjahr neu: im ersten Anstellungsjahr<br />

beträgt er 3 Wochen, im<br />

zweiten (gemäss Berner Skala) 4<br />

Wochen usw. Somit musste Ihnen<br />

der Arbeitgeber im April während<br />

3 Wochen den Lohn bezahlen,<br />

ab dem 1. <strong>Mai</strong> (Beginn des 2.<br />

Dienstjahres) maximal während<br />

4 Wochen. Kommt hingegen eine<br />

Krankentaggeldversicherung für<br />

den Lohnausfall auf, spielt der<br />

Dienstjahreswechsel keine Rolle.<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


Die Versicherung bezahlt während<br />

der vertraglich vorgesehenen<br />

Leistungsdauer, in der Regel<br />

während 720 Tagen.<br />

Büroalltag<br />

Carla Weber arbeitet als Psychologin<br />

beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

> carla.weber@kvschweiz.ch<br />

Pausen<br />

Soll ich sie einfordern?<br />

In unserem Team herrscht<br />

stets Hochbetrieb. Wir sind<br />

ununterbrochen geschäftig,<br />

zumindest tun alle so. Es ist<br />

fast ein Muss, das Mittagessen<br />

möglichst kurz zu halten, und<br />

Pausen sind rar. Mir kommt es<br />

manchmal vor, als ob wir unser<br />

Engagement und unseren<br />

Einsatz beweisen müssten.<br />

Wer ab und zu eine Pause einlegt,<br />

gilt als «faules Ei». Soll<br />

ich mich gegen diesen Gruppendruck<br />

wehren? Dort, wo<br />

ich früher arbeitete, machten<br />

wir regelmässig Pause. Die<br />

Stimmung war besser und ich<br />

finde, wir waren genauso produktiv.<br />

Das häufige Ignorieren der<br />

Pause ist ein Alarmzeichen.<br />

Wenn Sie sich zwischendurch<br />

nicht erholen können, belasten<br />

Sie Körper und Gesundheit stark.<br />

Meistens leiden nicht nur Klima<br />

und Wohlbefinden, sondern auch<br />

Stress und langfristig sogar<br />

Burnout sind mögliche Folgen.<br />

Sie haben also gute Gründe, Ihre<br />

Kolleginnen und Kollegen auf die<br />

mangelnde Pausenkultur anzusprechen.<br />

Hier einige Argumente,<br />

die Ihnen dabei helfen werden:<br />

Die Wirkung von Pausen ist<br />

wissenschaftlich gut untersucht.<br />

In einer Studie der Uni Bern<br />

konnte beispielsweise nachgewiesen<br />

werden, dass fehlende<br />

Pausen zu ständiger Anspannung<br />

und vermehrt zu Fehlleistungen<br />

führten. Bei den Versuchspersonen<br />

wurde ein erhöhter<br />

Adrenalinpegel festgestellt,<br />

der sich auch am Wochenende<br />

nicht ganz abbaute. Die Betroffenen<br />

starteten somit bereits gestresst<br />

in die nächste Arbeitswoche<br />

und konnten sich nicht mehr<br />

richtig erholen.<br />

Pausen sind ein wichtiger Faktor<br />

für die Gesundheit am Arbeitsplatz.<br />

Gesundheitsfördernde<br />

Betriebe sind sich dessen<br />

bewusst und achten darauf, dass<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Pausenzeiten einhalten –<br />

und zwar bis hinauf in die Chefetage.<br />

Das Gute daran: Pausen<br />

fördern die Leistung. Bei insgesamt<br />

gleicher Pausendauer sind<br />

viele kurze Pausen übrigens erholsamer<br />

als wenige lange – vorausgesetzt,<br />

die Unterbrechungen<br />

sind selbst gewählt. Erzwungene<br />

Pausen verursachen nur<br />

Ärger und zusätzlichen Druck.<br />

Klar gibt es immer Gründe,<br />

weshalb eine Pause «gerade<br />

jetzt» nicht möglich ist. Eine<br />

wichtige Arbeit muss zum Beispiel<br />

unbedingt heute abgeschlossen<br />

werden. Vielleicht<br />

möchte man auch zeigen: «Ich<br />

bringe vollen Einsatz.» Ein eigentlicher<br />

Pausenkiller ist der<br />

Gedanke, sowieso gleich mit einer<br />

Aufgabe fertig zu sein. Oft<br />

dauert die Arbeit dann doch länger<br />

und länger und länger.<br />

Pausen sind fällig, bevor die<br />

Reserven aufgebraucht sind. Wer<br />

eine Pause dringend braucht, hat<br />

in der Regel den richtigen Zeitpunkt<br />

schon verpasst. Zu einer<br />

guten Erholung gehören vor allem<br />

Kontrasterlebnisse, das<br />

heisst zum Beispiel:<br />

Etwas anderes tun: sich strecken,<br />

bewegen, eine Augenmassage<br />

machen usw.<br />

IT-TIPP<br />

keine viren<br />

Unser Körper wie auch jeder<br />

Computer fürchtet sie: Viren. Im<br />

echten Leben haben wir Medikamente,<br />

um sie zu bekämpfen. In<br />

der virtuellen Welt ist es jedoch<br />

meist nicht so einfach, sie loszuwerden.<br />

Wie schützen Sie<br />

sich vor Viren?<br />

Als Basis gilt es, eine effiziente<br />

Anti-Virus-Software (siehe IT-Tipp<br />

<strong>Context</strong> <strong>Nr</strong>. 3/2012) installiert zu<br />

haben. Die weiteren Aufgaben,<br />

um keine Trojaner zu erwischen,<br />

sind die Ihren:<br />

> > Führen Sie regelmässig Updates<br />

aller Programme samt<br />

dem Betriebssystem durch.<br />

> > Öffnen Sie grundsätzlich keine<br />

unbekannten Daten aus E-<br />

<strong>Mai</strong>ls und dem Internet. Betrachten<br />

Sie diese immer skeptisch.<br />

E-<strong>Mai</strong>l-Anhänge sollten<br />

immer abgesprochen sein.<br />

Speichern Sie diese Daten<br />

vorab in ein Verzeichnis und<br />

Etwas anderes denken: ein<br />

Foto vom letzten Urlaub anschauen,<br />

einen kurzen Schwatz<br />

halten usw.<br />

Woanders sein: den Raum<br />

wechseln, einen kurzen Rundgang<br />

machen.<br />

Doch die besten Ideen nützen<br />

nichts, wenn Sie die Pausen einfach<br />

vergessen. Damit dies nicht<br />

geschieht, dürfen Sie ruhig erfinderisch<br />

werden. Wie wäre es,<br />

wenn Sie ab und zu gemeinsam<br />

eine Nichtraucherpause machen<br />

würden? Oder wenn Sie eine Pausen-App<br />

herunterladen oder<br />

wenn ... Pause!<br />

scannen Sie dieses auf Viren.<br />

> > Laden Sie sich nur Software<br />

von bekannten Internet-Plattformen<br />

wie bsp. Chip.de oder<br />

direkt von der Hersteller-Website<br />

herunter.<br />

> > Folgen Sie keinen Anweisungen<br />

aus E-<strong>Mai</strong>ls, ausser Sie<br />

möchten sich auf einer Website<br />

registrieren und müssen den<br />

Zugang bestätigen.<br />

> > Führen Sie einen Virenscan bei<br />

zusätzlich angeschlossener<br />

Hardware durch. Viren können<br />

auch mittels Daten von Computer<br />

zu Computer übertragen<br />

werden.<br />

Sicher zu sein, setzt Achtsamkeit<br />

voraus. In diesem Sinne wünsche<br />

ich Ihnen eine virenfreie, aufmerksame<br />

und aufregende Zeit.<br />

Rachid Salah ist IT-Verantwortlicher<br />

des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

rachid.salah@kvschweiz.ch<br />

39<br />

› Personalwesen,<br />

Ausbildung<br />

Zum Beispiel: hkvaarau.ch/ausbildung<br />

Finde uns auf Facebook: www.facebook.com/H<strong>KV</strong>Aarau<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


40<br />

<strong>KV</strong> Aktuell<br />

DV in Winterthur<br />

Als im November 1863 einige junge Kaufleute<br />

in der Stadt Winterthur die Gründungsversammlung<br />

«<strong>KV</strong> Winterthur»<br />

durchführten, hatten sie wohl nicht damit<br />

gerechnet, dass 150 Jahre später ihre<br />

Idee noch immer Bestand haben und die<br />

Delegiertenversammlung des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

in der Eulachstadt durchgeführt würde.<br />

Ich begrüsse Sie im Namen des <strong>KV</strong><br />

Winterthur ganz herzlich in der sechstgrössten<br />

<strong>Schweiz</strong>er Stadt, die bis vor einigen<br />

Jahren berühmt war für ihre grossen<br />

Industriebetriebe (Sulzer, Rieter). Heute<br />

profiliert sich Winterthur als Kulturstadt<br />

(Museen), als Bildungsstadt (ZHAW,<br />

WS<strong>KV</strong>W) und als Heimat unzähliger<br />

Dienstleistungsbetriebe und KMU. Die<br />

Stadt im Grünen zählt heute gut 100 000<br />

Einwohner.<br />

Der <strong>KV</strong> Winterthur umfasst 2500 Mitglieder.<br />

Besonders stolz ist der Verband<br />

auf seine Wirtschaftsschule (WS<strong>KV</strong>W),<br />

die 1895 gegründet wurde. In der Grundbildung<br />

werden jährlich über 1000 junge<br />

Menschen ausgebildet (<strong>KV</strong>, Berufsmaturität<br />

und Buchhandel). Dazu kommen ca.<br />

700 Personen in der Weiterbildung. Eine<br />

Schule die sich auszeichnet durch einen<br />

hohen qualitativen Standard, eine innovative<br />

Haltung und die Erbringung von<br />

umfassenden Zusatzdienstleistungen für<br />

Lernende und Berufsbildner. Der Wert der<br />

dualen Bildung wird in der Schulleitung<br />

und im Lehrkörper hochgehalten.<br />

Das 150-Jahre-Jubiläum lässt uns auf<br />

der einen Seite mit Freude und Genugtuung<br />

zurückblicken, ist uns aber auf der<br />

anderen Seite eine hohe Verpflichtung,<br />

alles daran zu setzen, dass die Geschichte<br />

weitergeschrieben werden kann. Wir sind<br />

uns bewusst, dass eine Organisation wie<br />

die unsere kein Selbstläufer ist, dass wir<br />

uns intensiv um Kunden und Mitglieder<br />

bemühen müssen, dass wir uns wirtschaftliche<br />

und politische Unterstützung<br />

erarbeiten müssen und uns soziale und<br />

gesellschaftliche Anerkennung nur gelingt,<br />

wenn wir Dienstleistungen zeitnah,<br />

professionell und bedürfnisgerecht erbringen<br />

können. Wir wollen diese Herausforderung,<br />

zusammen und integriert<br />

in den Gesamtverband, annehmen.<br />

Ihnen, geschätzte Kolleginnen und<br />

Kollegen Delegierte, wünschen wir eine<br />

interessante Delegiertenversammlung<br />

und einen gefreuten Aufenthalt in Winterthur.<br />

Peter Fischer, Präsident <strong>KV</strong> Winterthur<br />

Winterthur hat sich erfolgreich vom Industriestandort zur Dienstleistungsstadt gewandelt.<br />

PROGRAMM/TRAKTANDEN<br />

Delegiertenversammlung <strong>2013</strong> –<br />

Assemblée des délégué(e)s <strong>2013</strong><br />

Samstag, 1. Juni <strong>2013</strong>,<br />

10 bis ca. 16.00 Uhr,<br />

im Kongress- und Kirchgemeindehaus<br />

Liebestrasse, Winterthur<br />

> > ab 9.15 Uhr Kaffee und Gipfeli<br />

> > 10 Uhr Eröffnung der Versammlung<br />

durch den Zentralpräsidenten Daniel<br />

Jositsch. Begrüssung durch den Präsidenten<br />

<strong>KV</strong> Winterthur, Peter Fischer;<br />

Begrüssung durch den Stadtpräsidenten<br />

Michael Künzle<br />

1. Genehmigung der Traktandenliste<br />

2. Wahl des Büros der Versammlung<br />

3. Feststellen der Delegiertenpräsenz<br />

4. Protokoll der Delegiertenversammlung<br />

2012 in Schaffhausen<br />

(1 Exemplar des Protokolls wird den<br />

Sektionen zugestellt/weitere Exemplare<br />

können beim Generalsekretariat<br />

bezogen werden)<br />

> > Referat Mauro Dell’Ambrogio<br />

Staatssekretär für Bildung,<br />

Forschung und Innovation SBF<br />

5. Ehrung verstorbener Mitglieder<br />

– Pierre Fénart<br />

– Jean-Marc Miauton<br />

6. Geschäftsjahr 2012<br />

6.1. Abnahme des Geschäftsberichtes<br />

2012 und der Jahresrechnung 2012<br />

6.2. Revisionsbericht und Décharge<br />

7. Wahl eines Mitglieds in den<br />

Zentralvorstand<br />

– Nomination <strong>KV</strong> Bern:<br />

Frau Giovanna Battagliero,<br />

Präsidentin <strong>KV</strong> Bern<br />

> > 12 – 14 Uhr<br />

Apéro und Mittagessen<br />

8. Anträge des Zentralvorstandes<br />

– Statutenänderung<br />

– Schulträgerschaft<br />

– Politisches Positionspapier<br />

9. Anträge der Sektionen<br />

– Antrag <strong>KV</strong> Wetzikon-Rüti<br />

– Antrag der Sektionen <strong>KV</strong> Bern,<br />

<strong>KV</strong> Luzern, <strong>KV</strong> Winterthur und <strong>KV</strong> Zürich<br />

10. Geschäftsjahr <strong>2013</strong><br />

10.1 Budget <strong>2013</strong><br />

10.2 Finanzplanung 2014<br />

10.3 ZV Beiträge <strong>2013</strong><br />

11. Wahl von Ehrenmitgliedern<br />

– Barbara Gisi<br />

12. Wahl der Revisionsstelle für <strong>2013</strong><br />

– Antrag Zentralvorstand:<br />

Wahl Revisionsstelle<br />

13. Verabschiedung von Resolutionen<br />

14. Verschiedenes<br />

> > Ende ca. 16 Uhr<br />

Änderungen in der Reihenfolge der<br />

Traktanden bleiben vorbehalten.<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


Sektionen<br />

Region Basel-stadt<br />

<strong>KV</strong> Basel<br />

Telefon 061 271 54 70<br />

Fax 061 272 24 41<br />

info@kvbasel.ch<br />

www.kvbasel.ch<br />

Workshop<br />

«Kündigung – alles rechtens?» mit<br />

Rainer Mössinger, Rechtsanwalt,<br />

Leiter Rechtsdienst <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Dienstag, 25. Juni, <strong>KV</strong> Basel,<br />

Aeschengraben 15, Saal 6. Stock,<br />

17 bis 20.30 h. Kosten: CHF 50.– für<br />

<strong>KV</strong>-Mitglieder, CHF 100.– andere.<br />

<strong>KV</strong>-Infotag<br />

Der <strong>KV</strong>-Infotag bietet die Möglichkeit,<br />

sich direkt bei den anwesenden<br />

Branchenvertretern über die <strong>KV</strong>-Lehre<br />

zu informieren. Die Handelsschule<br />

<strong>KV</strong> Basel steht Red und Antwort<br />

zu den schulischen Anforderungen<br />

und Ausbildungsprofilen und die<br />

<strong>KV</strong>-Lehrstellenberatung und -vermittlung<br />

berät die Lehrstellensuchenden.<br />

Eingeladen sind Jugendliche,<br />

Eltern, Klassen und<br />

Lehrpersonen. Bitte Klassenbesuche<br />

telefonisch oder per E-<strong>Mai</strong>l anmelden:<br />

jugendberatung@kvbasel.<br />

ch. Mittwoch, 11. September, 14 bis<br />

18 h, <strong>KV</strong> Basel, Aeschengraben 15,<br />

6. Stock.<br />

English Club<br />

All meetings will be held on<br />

Tuesdays at 8 pm at the <strong>KV</strong> building.<br />

For any suggestions contact Gaby<br />

Felix: phone 061 701 30 66 or<br />

Felix Schurter: 062 868 74 00<br />

(during the day)<br />

Seminare<br />

>«Erfolgsfaktor ><br />

ältere Mitarbeitende»<br />

mit Sandra Kohler, Beraterin;<br />

Dienstag, 4. Juni, 9 bis 17 h<br />

>«Rundgang ><br />

durch die Sozialversicherungen<br />

(ohne BVG)» mit Mario<br />

Gächter, Sozialversicherungsfachmann;<br />

Dienstag/Mittwoch,<br />

11./12. Juni, 9 bis 17 h<br />

Region MittellanD<br />

<strong>KV</strong> Aargau WEST<br />

Telefon 062 837 65 15<br />

Fax 062 837 65 19<br />

info@kvagwest.ch<br />

www.kvagwest.ch<br />

Öffnungszeiten<br />

Wegen Umbauarbeiten des Pestalozzi-Schulhauses<br />

ist das Sekretariat<br />

von Montag, 10. Juni bis Freitag,<br />

16. August geschlossen. Ferienvertretung:<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, Telefon<br />

044 283 45 30; Rechtsberatung,<br />

Telefon 044 283 45 10.<br />

Wettbewerbe<br />

Die Gewinner/innen des<br />

SMS-Wettbewerbs finden Sie<br />

auf der Homepage.<br />

Neue Verlosung: Kinogutscheine zu<br />

gewinnen. Jetzt mitmachen.<br />

<strong>KV</strong> Baselland<br />

Telefon 061 926 70 10<br />

Fax 061 926 70 15<br />

info@kvbl.ch<br />

www.kvbl.ch<br />

<strong>KV</strong> Solothurn<br />

Telefon 032 622 31 21<br />

Fax 032 622 31 56<br />

info@kvsolothurn.ch<br />

www.kvsolothurn.ch<br />

Senioren-Gruppe<br />

Die Seniorinnen und Senioren treffen<br />

sich jeden zweiten Monat zu<br />

einem Anlass mit anschliessendem<br />

gemütlichem Zusammensein. Auskünfte:<br />

Kurt Müller, Telefon 032 622<br />

23 43, Handy 079 794 58 04<br />

SFW Forum für Weiterbildung,<br />

Solothurn | Telefon 032 624 90 50<br />

info@sfw.ch | www.sfw.ch<br />

Seminare<br />

>«MWST > Update Teil I» mit Beat<br />

Sutter und Bernhard Girsberger;<br />

Freitag, 7. Juni (1 Tag)<br />

>«Rechnungslegungsstandards»<br />

><br />

mit Christian Froelicher;<br />

Montag, 10. Juni (1 Tag)<br />

>«Schreibtisch ><br />

Management» mit<br />

Darya Haller; Freitag, 14. Juni<br />

(1 Vormittag)<br />

>«IKS > – Grundlagen für Treuhänder»<br />

mit zwei Fachreferenten;<br />

Montag, 17. Juni (1 Tag)<br />

>«E-<strong>Mai</strong>l > Management» mit Willy<br />

Knüsel; Donnerstag, 20. Juni<br />

(1 Vormittag)<br />

>«Inkasso > — Wie Sie Debitorenverluste<br />

vermeiden» mit M. Miescher<br />

und M. Schmidlin; Donnerstag,<br />

20. Juni (1 Nachmittag)<br />

>«MWST > Update Teil II» mit Beat<br />

Sutter und Bernhard Girsberger;<br />

Freitag, 21. Juni (1 Tag)<br />

Job Speed Dating<br />

Für junge Berufseinsteigerinnen<br />

und -einsteiger ist es aufgrund<br />

fehlender Berufserfahrung schwierig,<br />

einen Job zu finden. Der <strong>KV</strong><br />

Ost unterstützt dich optimal bei<br />

der Stellensuche. Wähle unter drei<br />

vorbereitenden Seminaren und<br />

nimm am Job Speed Dating teil:<br />

Seminare:<br />

>Sprung > in die berufliche Zukunft<br />

(Standortbestimmung)<br />

>Top > – Bewerbungen – der<br />

Schlüssel zu Ihrer Traumstelle<br />

(Dossiercheck)<br />

>Überzeugend ><br />

auftreten im Vorstellungs-<br />

und Lohngespräch (Bewerbungsgesprächsimulation)<br />

Seminardaten; 4., 5. und 6. Juli,<br />

jeweils von 17 bis 21 Uhr, Job Speed<br />

Dating; 9. Juli, 17 bis 21 Uhr.<br />

Kosten: <strong>KV</strong>-Ost-Mitglieder bezahlen<br />

die Hälfte:<br />

>Paket > 1: CHF 380.–, Besuch aller<br />

Seminare inkl. Dating<br />

>Paket > 2: CHF 180.–, Besuch eines<br />

Seminars inkl. Dating<br />

>Paket > 3: für CHF 80.–, inkl. Dating<br />

Ort: Aula und Seminarräume des<br />

Kaufmännischen Berufs- und Weiterbildungszentrums,<br />

Kreuzbleicheweg<br />

4, 9000 St. Gallen<br />

Bewerbungscheck – der erste<br />

Eindruck zählt!<br />

Der <strong>KV</strong> Ost bietet Soforthilfe für<br />

Lehrabgänger/innen und junge Berufsleute.<br />

Angebot: Fachpersonen<br />

prüfen dein Bewerbungsdossier und<br />

geben Tipps zur Verbesserung. Bitte<br />

anmelden.<br />

41<br />

Region Bern<br />

<strong>KV</strong> Bern<br />

Telefon 031 390 60 30<br />

Fax 031 390 60 20<br />

info@kvbern.ch<br />

www.kvbern.ch<br />

Impulsiv-Kulturbühne<br />

Exklusiv-Konzert für <strong>KV</strong>-Mitglieder.<br />

Jesse Ritch und Lucky Wüthrich &<br />

Band: Donnerstag, 6. Juni, 19 Uhr<br />

(Türöffnung 18.15 Uhr), Theater am<br />

Käfigturm, Spitalgasse 4, Bern. Jetzt<br />

anmelden unter www.kvbern.ch/<br />

kulturbühne<br />

Setzen Sie alles auf eine Karte!<br />

Und die Karte heisst Zukunft, Ihre<br />

Zukunft. Im Gegensatz zum Casino<br />

gewinnen Sie bei uns. Immer.<br />

Hier zwei Karten mit garantierten<br />

Gewinnchancen:<br />

>Fachfrau/Fachmann ><br />

Sozialversicherung,<br />

ab 16. August<br />

>Nachdiplomstudium ><br />

Management<br />

& Leadership, ab 30. August<br />

Alle weiteren Gewinnchancen auf<br />

www.bildungszentrumkvbl.ch<br />

>«Effizienter ><br />

arbeiten mit MS Excel»<br />

mit Claudia Lüscher; Dienstag,<br />

25. Juni (1 Tag)<br />

>«Effizienter ><br />

mit MS Excel – Tabellen<br />

und Auswertungen» mit<br />

Claudia Lüscher; Mittwoch,<br />

26. Juni (1 Vormittag)<br />

Region Ostschweiz<br />

<strong>KV</strong> Ost<br />

Telefon 071 274 36 50<br />

Fax 071 274 36 56<br />

info@kvost.ch<br />

www.kvost.ch<br />

Seminare<br />

>«Einführung ><br />

in Social Media<br />

Plattformen»; Montag, 10. Juni,<br />

9 bis 17 h<br />

>«Modern > präsentieren macht<br />

Spass und wirkt»; Dienstag,<br />

11. Juni, 9 bis 17 h<br />

>«Befreien > Sie sich von (un)heimlichen<br />

Energiefressern»;<br />

Donnerstag, 13. Juni, 9 bis 17 h<br />

>«Projektmanagement: ><br />

mit Sysetm<br />

zum Ziel – und zum Erfolg»;<br />

Donnerstag/Freitag, 13./14. Juni,<br />

jeweils 9 bis 17 h<br />

>«Augen-Wellness ><br />

für entspannten<br />

Durchblick im Büroalltag»;<br />

Montag, 17. Juni, 13.30 bis 17 h<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


42<br />

Sektionen<br />

>«Das > Arbeitsverhältnis endet –<br />

Rechtsprobleme beginnen»;<br />

Montag, 24. Juni, 9 bis 12.30 h<br />

>«Kaufmännische ><br />

Grundbildung:<br />

Grundkurs in Rapperswil»; Mittwoch,<br />

26. Juni, 8.30 bis 17 h<br />

>«Lehrzeugnisse ><br />

erstellen»;<br />

Donnerstag, 27. Juni, 8.30 bis 12 h<br />

Freizeitclub 60+<br />

Tagesausflug in den Züri-Zoo, mit<br />

einer Führung durch die Masoalahalle.<br />

Anschliessend individueller<br />

Zoorundgang. Mittwoch, 10. Juli<br />

CELARIS eine Schule des <strong>KV</strong> Ost<br />

Infoanlässe<br />

>«Handelsschule ><br />

edupool.ch/<strong>KV</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>»; Montag, 10. Juni<br />

>«Personalassistent/in ><br />

Zertifikatsprüfung»;<br />

Dienstag, 11. Juni<br />

>«HR-Fachfrau/HR-Fachmann ><br />

mit<br />

eidg. FA»; Dienstag, 11. Juni<br />

>«Fachausweis ><br />

Rechnungswesen»;<br />

Dienstag, 12. Juni<br />

>«Dipl. > Leiter Finanzen & Dienste<br />

NDS HF»; Dienstag, 12. Juni<br />

Beginn nächster Lehrgang<br />

«Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen<br />

mit eidg. Fachausweis<br />

(Repetitionskurs)»; Start Juli<br />

Region Zentralschweiz<br />

<strong>KV</strong> Luzern<br />

Telefon 041 210 20 44<br />

Fax 041 210 78 50<br />

info@kvluzern.ch<br />

www.kvluzern.ch<br />

Tagesseminare in Luzern<br />

>«Arbeitszeugnisse ><br />

– Grundlagen»<br />

mit Edi Class, Rechtsanwalt;<br />

Dienstag, 4. Juni<br />

>«Office-Management ><br />

für Profis»<br />

mit Susanne Mouret, Montag/<br />

Dienstag, 10./11. Juni<br />

>«Protokollführung» ><br />

mit Daniel<br />

L. Ambühl, Donnerstag, 13. Juni<br />

>«Führung > von Lernenden – eine<br />

besondere Aufgabe»: Teil 2, mit<br />

Vera Class-Bachmann; Dienstag,<br />

25. Juni<br />

Tagesseminar in Zug<br />

«Überzeugend argumentieren und<br />

verhandeln» mit Daniel L. Ambühl;<br />

Dienstag, 25. Juni<br />

Französisch-Ferienkurse<br />

Kurse für Sekundarschüler und<br />

-schülerinnen im 7., 8. und 9. Schuljahr,<br />

Niveau A + B. Montag, 8. bis<br />

Freitag, 19. Juli. Infos unter<br />

www.kvluzern.ch<br />

>«Rund > um den beruflichen Wiedereinstieg<br />

von Frauen» mit Petra<br />

Beatrix Pätzold; Dienstag,<br />

18. und 25. Juni, 13.30 bis 17.30 h<br />

>«Erfolgreich ><br />

führen» mit Verena<br />

Portmann, Donnerstag und<br />

Freitag; 20. und 21. Juni<br />

>«Führung > heute: Führen – Fordern<br />

– Motivieren» mit Markus Worch;<br />

Freitag, 28. Juni<br />

Öffentliche Veranstaltung<br />

«Aktuelle Herausforderungen an<br />

den Finanzmärkten – Die Finanzmärkte<br />

bleiben herausfordernd». Es<br />

diskutieren und referieren Anastassios<br />

Frangulidis (Chefökonom ZKB)<br />

und Susanne Toren (Senior Economist<br />

ZKB). Montag, 10. Juni, 18 h,<br />

Verbandshaus Kaufleuten, Kaufleutensaal,<br />

Pelikanstrasse 18, 8001<br />

Zürich. Für Mitglieder kostenlos,<br />

Nichtmitglieder CHF 50.–. Bitte<br />

anmelden.<br />

Wir vom service public<br />

«Sucht und ihre Auswirkungen am<br />

Arbeitsplatz – Wie entwickelt sich<br />

eine Sucht?» Referat und Diskussion<br />

mit Martina Hofer, Zürcher Fachstelle<br />

für Alkoholprobleme.<br />

Donnerstag, 20. Juni, 18 h,<br />

Verbandshaus Kaufleuten, Talacker<br />

34, 8001 Zürich, 1. Stock, Aula. Für<br />

Mitglieder kostenlos, Nichtmitglieder<br />

CHF 20.–. Bitte anmelden.<br />

Men’s English Club<br />

Our club meets on: Tuesdays at 7pm<br />

at the Kaufleuten Building, Talacker<br />

34, 8001 Zurich, 1st. Floor.<br />

Web page: meckvz.weebly.com.<br />

Guests are most welcome.<br />

Veteranen- und Senioren-Vereinigung<br />

VSV- <strong>KV</strong>Z<br />

Zwei Vertreterinnen von Médecins<br />

sans Frontières <strong>Schweiz</strong> orientieren<br />

in ihrem Referat über die vielfältigen<br />

und spannenden Aufgaben<br />

der Organisation. Montag, 27. <strong>Mai</strong>,<br />

14.30 Uhr im Kaufleutensaal,<br />

Pelikanplatz, 8001 Zürich.<br />

Region Zürich-Land –<br />

Schaffhausen<br />

<strong>KV</strong> Schaffhausen<br />

Telefon 052 630 78 78<br />

Fax 052 630 78 77<br />

info@kv-sh.ch<br />

www.kv-sh.ch<br />

Tagesseminare<br />

>«Effiziente ><br />

Protokollführung»<br />

mit Daniel L. Ambühl, Praxis für<br />

Unternehmenskommunikation;<br />

Donnerstag, 29. August<br />

>«Selbstbewusst ><br />

und sicher auftreten»<br />

mit Mona Ziegler, Mentalcoach;<br />

Mittwoch, 11. September<br />

Alle Informationen: www.celaris.ch<br />

<strong>KV</strong>-Ost-Mitglieder erhalten<br />

Vergünstigungen!<br />

Region Südostschweiz<br />

<strong>KV</strong> Chur<br />

Telefon 081 254 14 94<br />

Fax 081 254 14 44<br />

info@kv-suedostschweiz.ch<br />

Neue E-<strong>Mai</strong>l-Adresse<br />

Bitte ab sofort die E-<strong>Mai</strong>l-Adresse<br />

info@kv-suedostschweiz.ch benutzen<br />

und die alte Adresse kv-sks@<br />

spin.ch löschen.<br />

Region Zürich-Stadt<br />

<strong>KV</strong> Zürich<br />

Telefon 044 211 33 22<br />

Fax 044 221 09 13<br />

info@kvz.ch<br />

www.kvz.ch<br />

Öffentliche Seminare<br />

Jeweils von 9 bis 17 Uhr, Ausnahmen<br />

werden speziell vermerkt. Weitere<br />

Informationen auf www.kvz.ch<br />

>«Verhandeln ><br />

mit Menschenkenntnis<br />

und Emotionen» mit<br />

Daniel Neukomm; Mittwoch,<br />

5. und 12. Juni<br />

>«Scheidung: ><br />

gut zu wissen!» mit<br />

den Rechtsanwälten Ueli Vogel-<br />

Etienne und Annegret Lautenbach;<br />

Donnerstag, 6. Juni, 18 bis 20.30 h<br />

>«Sponsoring» ><br />

mit Barbara<br />

Honegger; Donnerstag, 13. Juni<br />

>«Arbeitszeugnisse ><br />

formulieren»<br />

Workshop mit Claudia Eugster;<br />

Montag, 17. Juni<br />

Cercle français<br />

Conversation, grammaire, littérature,<br />

actualités chaque mercredi (sauf<br />

pendant les vacances) 18.45<br />

bis 19.45 h, <strong>KV</strong>Z, Talackerstrasse 34,<br />

8001 Zurich. Toute personne intéressée<br />

est bienvenue dans notre<br />

cercle. Contacte: hugo.schnurrenberger@gmail.com<br />

ou<br />

erika.salzmann@gmx.ch<br />

Ladies’ English Club<br />

All meetings will be held on<br />

Mondays at 6.45 p.m. in the<br />

Merkurstube, First Floor, Talacker<br />

34, Kaufleuten Building, 8001<br />

Zürich. Contact: Nancy Scherer-<br />

Howe, Phone 044 720 93 09.<br />

www.raccourci.ch/ladies<br />

>«Die > gelassene Art sich durchzusetzen»<br />

mit Ida Stalder, Kommunikationstrainerin;<br />

Donnerstag,<br />

19. September<br />

IGKG SH<br />

Interessengemeinschaft kaufmännische<br />

Grundbildung
«Update<br />

für <strong>KV</strong>-Lehrmeister und Ausbildungsbeauftragte»;<br />

Kurse siehe:<br />

www.igkg-sh.ch<br />

<strong>KV</strong> Winterthur<br />

Telefon 052 269 09 09<br />

Fax 052 269 09 08<br />

info@kv-winterthur.ch<br />

www.kv-winterthur.ch<br />

Seminare<br />

> >«Business Knigge – moderne<br />

Umgangsformen im beruflichen<br />

Alltag» mit Christian M. Wüest;<br />

Freitag, 14. Juni<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


«Führungskompetenz ><br />

Konfliktklärung»<br />

mit Valentina Baviera;<br />

Dienstag, 18. Juni<br />

>«Sich > selber und andere besser<br />

verstehen/mit dem persolog ®<br />

Persönlichkeits-Modell» mit Hansjürg<br />

Brauchli; Donnerstag, 27. Juni<br />

Sie finden unser gesamtes Seminarprogramm<br />

auf unserer Homepage.<br />

Personen im <strong>KV</strong><br />

«Es geht im Marketing immer um neue Ideen,<br />

da fühle ich mich herausgefordert.»<br />

43<br />

Berufsbildner<br />

Nächster Kurs für Berufsbildner/innen<br />

in Winterthur: ab 26. Juni.<br />

Details unter www.kv-winterthur.ch/<br />

Bildung<br />

Veranstaltung<br />

Winterthur Stadtführung «Vom<br />

Gewerbe- zum Hightech-Standort»;<br />

Freitag, 28. Juni, Details auf der<br />

Homepage.<br />

frauenNetz<br />

Besuch Premiere «Das kunstseidene<br />

Mädchen». Über hundert Minuten<br />

unterhält Ursula Maria Schmitz<br />

auf höchstem Niveau. Donnerstag,<br />

27. Juni, 20 Uhr, Theater Stok, Hirschengraben<br />

42, 8001 Zürich.<br />

Anmeldung erforderlich.<br />

<strong>KV</strong> Bildungsgruppe<br />

<strong>Schweiz</strong> AG<br />

Telefon 079 388 53 40<br />

peter.rueegger@kvbildung.ch,<br />

www.kvbildung.ch, Facebook: <strong>KV</strong><br />

Bildungsgruppe <strong>Schweiz</strong><br />

Standorte<br />

Aarau, Baden, Basel, Bern, Biel-Bienne,<br />

Luzern, Thun, Winterthur,<br />

Zürich. Über 120 verschiedene Lehrgänge<br />

auf der Informations- und Buchungsplattform<br />

www.kvbildung.ch<br />

Aktuelle Angebote<br />

>Baden: > Infoabend für Lehrgänge<br />

Marketing und Verkauf sowie Personalwesen<br />

am Mittwoch, 12. Juni<br />

um 18 resp. 19 Uhr.<br />

>Basel: > Infoabend «Dipl. Finanzexpertin/in<br />

NDS HF» am Mittwoch,<br />

17. Juni um 18.15 h(Lehrgang in<br />

Kooperation mit den Standorten<br />

Aarau und Luzern)<br />

Melanie Hauser, 28, Assistentin Marketing<br />

Was machen Sie für den <strong>KV</strong>?<br />

Ich bin noch relativ neu beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>. Mitte<br />

Februar habe ich als Assistentin im Marketing<br />

angefangen. In meinen Verantwortungsbereich<br />

gehören die Werbeartikel. Wir verfügen über<br />

eine ganze Reihe von Give Aways wie beispielsweise<br />

Schreibblöcke, USB-Sticks, Kugelschreiber<br />

und als neueste Errungenschaft den Handycleaner.<br />

Diese Produkte stellen wir den Sektionen<br />

zur Verfügung, je nach Wunsch auch mit<br />

Aufdruck ihres eigenen Logos. Ich nehme die<br />

Bestellungen der Sektionen entgegen und bin<br />

dafür verantwortlich dass – wenn nötig – nachproduziert<br />

wird, so dass immer alles lieferbar<br />

ist. Ich habe auch mit den <strong>Mai</strong>lings zu tun, die<br />

wir an die Absolventinnen und Absolventen<br />

der Berufs- und höheren Fachprüfungen verschicken.<br />

So erhielten beispielsweise die Absolvierenden<br />

der Berufsprüfung Direktionsassistent/in<br />

kürzlich ein Visitenkartenetui mit integriertem<br />

Spiegel. Momentan werben wir mit<br />

einem umfangreichen <strong>Mai</strong>ling um neue Mitglieder,<br />

dessen Rücklauf und Auswertung auch für<br />

mich zu tun geben werden.<br />

Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit?<br />

Der Kontakt zu den Vertreterinnen und Vertretern<br />

der Sektionen war von Anfang an herzlich<br />

und unkompliziert. Ich finde meinen Job abwechslungsreich.<br />

Weil ich auch für die Bewirtschaftung<br />

des Produktelagers verantwortlich<br />

bin, sitze ich nicht ausschliesslich am Schreibtisch.<br />

Spannend finde ich, dass ich die Entstehung<br />

eines Werbeprodukts mitverfolgen kann,<br />

von der Idee über die Herstellung bis zur Auslieferung.<br />

Es geht ja im Marketing immer auch<br />

um neue Ideen, und da fühle ich mich herausgefordert,<br />

ebenfalls kreativ zu sein. Seit ich<br />

hier arbeite, achte ich viel mehr darauf, wie<br />

andere Firmen Werbung betreiben und frage<br />

mich jeweils, warum mich etwas anspricht.<br />

Ich glaube, das ist eine gute Methode, um auf<br />

eigene Ideen zu kommen.<br />

Was haben Sie vorher gemacht?<br />

Ursprünglich absolvierte ich auf der Gemeindeverwaltung<br />

von Affoltern am Albis eine Lehre<br />

mit Berufsmatura. In den darauf folgenden Jahren<br />

sammelte ich Berufserfahrungen in diversen<br />

Branchen: von der Stadtverwaltung über<br />

eine Grossbank und ein Hotel bis zu einer<br />

Patent- und Markenanwaltskanzlei. Bei diesem<br />

letzten Arbeitgeber habe ich im letzten<br />

September gekündigt. Ich wollte mich beruflich<br />

neu orientieren. Dafür nahm ich mir eine<br />

Auszeit. Während eines Monats durchquerte<br />

ich Spanien auf dem Jakobsweg. Kaum war ich<br />

zurück, erreichte mich die Anfrage meines<br />

früheren Arbeitgebers, ob ich nicht weiterhin<br />

Teilzeit arbeiten wolle. Ich sagte zu, und so bin<br />

ich momentan bei zwei Arbeitgebern beschäftigt.<br />

Was ist Ihnen im Leben sonst noch wichtig?<br />

Ausser dass ich weite Strecken zu Fuss gehe,<br />

jogge ich häufig in meiner Freizeit oder bin mit<br />

dem Bike unterwegs. Dabei kann man wunderbar<br />

den Kopf lüften. Wichtig ist mir auch der regelmässige<br />

Kontakt zu Familie und Freunden.<br />

Und ich höre gerne Musik oder spiele Gitarre.<br />

Musik wäscht den Staub des Alltags von der<br />

Seele, wie es so schön heisst.<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


44<br />

Sektionen<br />

>Bern: > Grosser Infoabend am<br />

Dienstag, 11. Juni für Lehrgänge<br />

in Management und Führung, Personalwesen<br />

sowie Marketing und<br />

Verkauf.<br />

>Biel-Bienne: ><br />

Die Bildung Formation<br />

Biel-Bienne ist neu in der<br />

<strong>KV</strong> Bildungsgruppe <strong>Schweiz</strong>.<br />

Siehe www.kvbildung.ch und<br />

www.bfb-bielbienne.ch.<br />

>Luzern: > Infoabend zum Lehrgang<br />

«Dipl. Personalleiter/in NDS HF»<br />

am Montag, 17. Juni um 18 Uhr.<br />

>Thun: > Infoabend «HR-Fachleute<br />

mit eidg. Fachausweis» am<br />

Mittwoch, 5. Juni um 18 Uhr.<br />

>Winterthur: ><br />

Nächster grosser Infoabend<br />

für alle Bildungsrichtungen<br />

am Mittwoch, 28. August.<br />

>Zürich: > Die Bildungsgänge des<br />

SPRI <strong>Schweiz</strong>erisches Public<br />

Relations Institut finden neu an<br />

der <strong>KV</strong> Zürich Business School<br />

und der WKS <strong>KV</strong> Bildung Bern<br />

sowie an der <strong>KV</strong> Luzern Berufsakademie<br />

statt.<br />

SIB <strong>Schweiz</strong>erisches<br />

Institut für Betriebsökonomie<br />

Telefon 043 322 26 66<br />

Fax 043 322 26 51<br />

info@sib.ch<br />

www.sib.ch<br />

Öffentliche Seminare<br />

jeweils von 9 bis 16.45 Uhr<br />

>«Einstieg > ins Marketing» mit<br />

Jacqueline Steffen; Mittwoch,<br />

12. Juni<br />

>«Auftrittskompetenz» ><br />

mit Hanna<br />

Scheuring; Mittwoch, 12./26. Juni<br />

>«Sich > selber besser verkaufen»<br />

mit Ellen M. Schaad;<br />

Donnerstag, 13. Juni<br />

>«eRecruiting ><br />

– Personalgewinnung»:<br />

Donnerstag, 13. Juni<br />

>«Kommunizieren ><br />

und Gewinnen»<br />

mit Joachim Hoffmann;<br />

Donnerstag/Freitag, 13./14. Juni<br />

>«Teamleitung ><br />

und Teamentwicklung»<br />

mit Jacques Ditesheim; Mittwoch/Donnerstag,<br />

19./20. Juni<br />

>«Kunden > gewinnen, binden und<br />

pflegen» mit Jacqueline Steffen;<br />

Mittwoch, 26. Juni<br />

>«Konfliktmanagement» ><br />

mit<br />

Joachim Hoffmann;<br />

Donnerstag/Freitag, 27./28. Juni<br />

Infoveranstaltungen<br />

Beginn jeweils um 18 h<br />

>«Management-Diplom ><br />

SIB »;<br />

Dienstag, 11. Juni<br />

>«Cert. > Innovation Manager SIB»;<br />

Donnerstag, 13. Juni<br />

>«Dipl. > Betriebswirtschafter/in HF»;<br />

Montag, 17. Juni<br />

>«Dipl. > Marketingmanager/in HF»;<br />

Dienstag, 18. Juni<br />

>«Dipl. > Personalleiter/in NDS HF»;<br />

Mittwoch, 19. Juni<br />

>«Dipl. > Controller/in NDS HF»;<br />

Donnerstag, 20. Juni<br />

>«Dipl. > Betriebswirtschafter.in HF»;<br />

Montag, 8. Juli<br />

>«Dipl. > Controller/in NDS HF»;<br />

Dienstag, 9. Juli<br />

>«Dipl. > Marketingmanager/in HF»;<br />

Dienstag, 9. Juli<br />

>«Dipl. > Personalleiter/in NDS HF»;<br />

Mittwoch, 10. Juli<br />

Studiengänge<br />

Impressum<br />

<strong>Nr</strong>. 5 – <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />

ISSN 1424-5345<br />

Herausgeber<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Telefon 044 283 45 45<br />

www.kvschweiz.ch<br />

Verlagsleitung<br />

Ingo Boltshauser,<br />

ingo.boltshauser@kvschweiz.ch<br />

Redaktion<br />

Therese Jäggi (tj)<br />

therese.jaeggi@kvschweiz.ch<br />

Andrea Mašek (ajm)<br />

andrea.masek@kvschweiz.ch<br />

Rolf Murbach (mur)<br />

rolf.murbach@kvschweiz.ch<br />

Redaktionsadresse<br />

Kaufmännischer Verband <strong>Schweiz</strong><br />

<strong>Context</strong><br />

Hans-Huber-Strasse 4<br />

Postfach 1853, 8027 Zürich<br />

Telefon 044 283 45 33<br />

context@kvschweiz.ch<br />

www.context.ch<br />

Sekretariat: Andrea Stoop<br />

Bildnachweise<br />

S. 8/9: Rolf Murbach; S. 10: iStockphoto/<br />

Rob Geddes/Montage P&P;<br />

S. 40: Winterthur Tourismus; S. 43: zvg.<br />

Adressänderungen<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Mitgliederadministration<br />

Telefon 044 283 45 30<br />

marketing@kvschweiz.ch<br />

oder im Mitgliederbereich:<br />

www.kvschweiz.ch/login<br />

Erscheinungsweise<br />

Monatlich (11 Ausgaben)<br />

117. Jahrgang<br />

Auflage: 44 392 Exemplare<br />

(WEMF-beglaubigt 2012)<br />

Beginn September<br />

>«Dipl. > Controller/in NDS HF»<br />

Abonnemente<br />

12 Monate CHF 48.–<br />

>«Dipl. > Personalleiter/in NDS HF»<br />

Beginn Oktober<br />

>«Dipl. > Marketingmanager/in HF»,<br />

verkürzte Studiendauer (2 Jahre)<br />

>«Dipl. > Qualitätsmanager/in NDS<br />

HF»<br />

Anzeigen<br />

Creative Media GmbH<br />

Zürichstrasse 135<br />

8910 Affoltern am Albis ZH<br />

Telefon 043 322 60 30<br />

context@c-media.ch<br />

Druckerei<br />

Vogt-Schild Druck AG<br />

4552 Derendingen<br />

>«Dipl. > Betriebswirtschafter/in HF»<br />

>«Dipl. > Marketingmanager/in HF»<br />

>«Cert. > Innovation Manager SIB»<br />

>«Cert. > Online Marketing Expert<br />

bsw/SIB»<br />

Konzeption, Layout, Druckvorstufe<br />

Partner & Partner AG<br />

8400 Winterthur<br />

www.partner-partner.com<br />

<strong>Context</strong> bekennt sich zum «Code of Conduct»<br />

der <strong>Schweiz</strong>er Presse. Werbung und<br />

redaktioneller Teil sind klar getrennt.<br />

<strong>KV</strong>-Mitglieder erhalten eine<br />

Ermässigung!<br />

<strong>Context</strong> wurde vom Verband<br />

<strong>Schweiz</strong>er Presse für das Jahr<br />

<strong>2013</strong> mit dem Gütesiegel<br />

«Q-Publikation» ausgezeichnet.<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


ätsel<br />

Tal Gelände<br />

Fluss See<br />

STADT<br />

Berg RegionDorf Pass<br />

45<br />

Ein Ungetüm hebt ab<br />

Vielleicht wissen Sie noch nicht, wohin Ihr nächster Ausflug<br />

führen soll. Wir hätten da einen interessanten Tipp. Wohin es geht,<br />

müssen Sie allerdings selber herausfinden. Wenn Sie uns die<br />

Lösung schicken, nehmen Sie an der Verlosung von 3-mal Reka-<br />

Checks im Wert von je CHF 70.– teil.<br />

3-mal Reka-Checks<br />

im Wert von je CHF 70.–<br />

zu gewinnen!<br />

Die Zuschauer blicken durch einen<br />

Drahtzaun auf das weite Feld und zu<br />

grossen Bauten. Es sind meist Männer im<br />

fortgeschrittenen Alter. Aber auch Kinder<br />

trifft man hier, begleitet von ihren Vätern.<br />

Einige haben Kameras mit schweren Objektiven<br />

dabei. Am Morgen, über Mittag<br />

und am Abend ist es am spannendsten,<br />

weil viel läuft. Es ist offenbar faszinierend,<br />

was die Beobachter hinter dem Zaun<br />

sehen: schon immer ein Traum der Menschen<br />

und noch heute von grosser Anziehung<br />

– auch wenn es unterdessen alltäglich<br />

ist.<br />

Ab und zu kurvt ein Feuerwehrauto<br />

über das Gelände, aber deswegen sind die<br />

Zuschauer nicht hier. Sie kommen wegen<br />

der grossen und kleinen Maschinen, die<br />

träge und gleichzeitig schnell sind.<br />

Als ich das letzte Mal mit dem Bike<br />

unterwegs war und an diesem Ort Halt<br />

machte, setzte ich mich an einen der Tische.<br />

Ich kam ins Gespräch mit den Männern,<br />

meist Pensionierte, die hier offenbar<br />

einen Teil ihrer Zeit verbringen. Nicht<br />

nur was ich sah, faszinierte mich, sondern<br />

auch die Gespräche, das Fachsimpeln der<br />

Männer und die Geschichten, die sie sich<br />

erzählten. Sie sprachen über Motoren,<br />

Schub, Klappen, Vogelschwärme und<br />

über Städte in fernen Ländern. Ich war erstaunt,<br />

was sie alles wussten, und wie sie<br />

sprachen. «Häsch en gseh, mit eme Touch<br />

änd go.» Man trifft sich hier auf ein Bier,<br />

und ab und zu ruft die Frau hinter dem<br />

Tresen aus der Imbissbude: D’Bratwurscht<br />

isch parat.<br />

Vom nahegelegenen Ort führt ein<br />

asphaltierter Weg durch ein Wäldchen<br />

hierher. Die Besucher parken die Autos<br />

am Strassenrand, eines nach dem anderen.<br />

Ein Mann lehnt an seinem Wagen. Er<br />

schaut durch den Sucher seiner Kamera<br />

aufs Feld. Beim Zaun ein Paar, das sich<br />

umarmt. Mir kommt ein Lied in den Sinn:<br />

Schpick mi furt vo hie. Das Lied erzählt<br />

auch von so einem Feld, nicht von diesem,<br />

von einem anderen, einem kleinen. Das<br />

hier ist richtig gross.<br />

Man kann um das Gelände fahren,<br />

mit dem Bike, dem Renner oder den Rollerblades.<br />

Die Rundfahrt beträgt rund<br />

zwanzig Kilometer – für viele ein beliebter<br />

Ausflug. Das unablässige Brummen,<br />

ein dumpfer Soundtrack, gehört dazu. Ja,<br />

und dann gibt es eben diesen Rastplatz,<br />

der im nächsten Jahr der Erweiterung des<br />

Geländes weichen soll. Dagegen wehren<br />

sich einige, weil sie das Spektakel, an dem<br />

sie ganz nahe dran sind, nicht missen<br />

wollen: zum Beispiel das zweistöckige<br />

Ungetüm, das immer über Mittag ganz<br />

träge und wie ein Wunder zum Himmel<br />

steigt. Rolf Murbach<br />

Wie heisst der Ort?<br />

Schicken, faxen oder mailen Sie das<br />

Lösungswort bis spätestens 15.6.<strong>2013</strong> an:<br />

Redaktion <strong>Context</strong><br />

Postfach 1853, 8027 Zürich<br />

Fax 044 283 45 65<br />

raetsel@kvschweiz.ch<br />

Gewinnerinnen des letzten Georätsels:<br />

Peter Reichert, Basel<br />

Elsa Bucher, Grosshöchstetten<br />

Urs Sandfuchs, Ehrendingen<br />

Lösungswort <strong>Nr</strong>. 4: Aare<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


46<br />

cartoon<br />

context 5 – <strong>2013</strong>


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