Pdf Kompress 1 - Zitha
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<strong>Kompress</strong> n°1 I Juli 04<br />
Zeitung vum ZITHA-GROUP<br />
Wer war die heilige Zita,<br />
deren Namen Programm der <strong>Zitha</strong> Gruppe ist?<br />
Abbé J. J. Grosber schrieb in einem Artikel zum<br />
125-jährigen Jubiläum des Zita* Vereins:<br />
„Wer ist die Frau, die Dante schon 22 Jahre nach<br />
ihrem Tod in der „Göttlichen Komödie“ (Inferno<br />
21, 38) als „santa Zita“ betitelt? Wer ist sie, die<br />
hier in Luxemburg einem sozialen Werk,<br />
einer Ordensgemeinschaft, einer Klinik<br />
(im Volksmund) und einer Straße ihren<br />
Namen gegeben hat?<br />
1218 wird Zita in Bozzanello in Italien<br />
geboren und wächst mit ihrer jüngeren<br />
Schwester Margherita in der ärmlichen<br />
Dorfgemeinschaft auf. Mit 12 Jahren tritt<br />
sie in den Dienst der adeligen Familie<br />
Fatinelli in Lucca. Hier geht Zita während<br />
48 Jahren, d.h. bis zu ihrem Tod am 27.<br />
April 1278, einfach, treu und gewissenhaft<br />
ihren häuslichen Aufgaben nach.<br />
Trotz anfänglicher Demütigungen von<br />
Seiten ihrer Herrschaft und trotz mancher<br />
bösartigen Sticheleien ihrer Mitangestellten –<br />
die aber bald schon in echte Bewunderung<br />
umschlagen – kann nichts sie von der täglichen<br />
Frühmesse, dem Gebet, dem versöhnlichen Verzeihen<br />
und dem überzeugten Dienst an den Armen<br />
abbringen. Jeder, der bei ihr anklopft, findet<br />
Gehör, Speise und Trank und Kleidung und sogar<br />
ein warmes Bett, auch dann, wenn sie selbst auf<br />
dem Boden schlafen muss.<br />
Das Begräbnis der unauffälligen Dienstmagd in<br />
San Frediano wird zu einer grossartigen Sympathiekundgebung<br />
von Armen, Verstossenen und<br />
Randexistenzen. Die spontane Verehrung dieser<br />
Frau entspringt dem tiefen Glaubenssinn des<br />
Volkes. Der unversehrte Leib der hl. Zita (elf<br />
Nachprüfungen zwischen 1300 und 1970) ruht in<br />
San Frediano in Lucca.<br />
Die Heilige wird oft dargestellt mit einem Schlüsselbund,<br />
Symbol des Vertrauens ihrer Herrschaft<br />
und mit einem Wasserkrug, aus dem sie – nach<br />
einer der vielen Legenden – einem Pilger aus<br />
Wasser gewordenen Wein anbot.<br />
Zusammenfassend kann man von der<br />
hl. Zita sagen: “Sie hatte die Hand<br />
an der Arbeit und das Herz bei<br />
Gott“. 1958 hat Papst Pius XII die<br />
hl. Zita zur universalen Patronin der<br />
Hausangestellten ernannt. Ihr Fest<br />
wird am 27. April gefeiert.“<br />
Wen wundert es, dass unsere Gründer<br />
Anna Bové, Luzia Niederprüm<br />
und Nicolas Wies den 1872 ins<br />
Leben gerufenen Verein für<br />
christliche Dienstmädchen unter den<br />
Schutz der hl. Zita stellten?<br />
Als die Bemühungen, diesen einer bestehenden<br />
Kongregation anzuschließen fehlschlugen, entstand<br />
aus ihm 1875 die Kongregation der „Zitaschwestern“.<br />
Dieser Name ist für viele Menschen in Luxemburg<br />
ein Begriff. Für uns Schwestern ist er ein Programm<br />
und für alle, die in der <strong>Zitha</strong>-Gruppe leben<br />
und arbeiten, könnte er Ansporn sein, die Tugenden,<br />
die die hl. Zita auszeichneten (Einfachheit,<br />
Treue und Gewissenhaftigkeit) in den alltäglichen<br />
Dienst am Menschen zu integrieren. So bleibt das<br />
Leben einer einfachen Frau aus dem 13. Jahrhundert<br />
bis heute aktuell.<br />
Sr. Brigitte Schneiders<br />
Generaloberin<br />
* Die unterschiedliche Schreibweise ergibt sich durch verschiedene Sprachen.<br />
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