Aarau, Torfeld Süd - Studienauftrag
Aarau, Torfeld Süd - Studienauftrag
Aarau, Torfeld Süd - Studienauftrag
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<strong>Aarau</strong>, <strong>Torfeld</strong> Süd - <strong>Studienauftrag</strong><br />
Bericht des Beurteilungsgremiums Stand 02.12.2011<br />
10.11.2011 - 24.11.2011<br />
Team 1 Schwarz / GlassX<br />
Team 2 Burkard Meyer<br />
Team 3 Ernst Niklaus Fausch<br />
Team 4 Scheitlin Syfrig<br />
Team 5 Schneider & Schneider<br />
Team 6 KCAP<br />
Team 7 Gmür & Gschwentner<br />
Team 8 Kim Strebel<br />
IMS MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 1 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Ausgangslage 3<br />
1.1 <strong>Torfeld</strong> Süd 3<br />
1.2 Ablauf und Umfang des <strong>Studienauftrag</strong>es 6<br />
2 Zusammenfassung Vorprüfung Mobimo AG 9<br />
2.1 Generelle Vorprüfung 9<br />
2.2 Erweiterte Vorprüfung 9<br />
3 Würdigung der Projekte 11<br />
3.1 Zwei Schwerpunkte 11<br />
3.2 Ablauf der Beurteilung 11<br />
3.3 Schwerpunkt A Städtebauliche Konzepte 12<br />
3.4 Schwerpunkt B Hochhaus GastroSocial 38<br />
4 Empfehlungen des Beurteilungsgremiums 47<br />
4.1 Grundsätzliche Diskussion 47<br />
4.2 Schwerpunkt A Städtebau 47<br />
4.2 Schwerpunkt B Hochhaus GastroSocial 48<br />
4.3 Empfehlung zum Vorgehen 48<br />
5 Genehmigung des Berichts des Beurteilungsgremiums 49<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 2 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – Wettbewerb<br />
1 Ausgangslage<br />
1.1 <strong>Torfeld</strong> Süd<br />
Das gesamte Areal „<strong>Torfeld</strong> Süd“ ist im Besitz der drei Grundeigentümer Mobimo, HRS und Implenia,<br />
Mobimo ist mit rund 50‘000 m2 flächenanteilsmässig die grösste Grundeigentümerin. Das<br />
Mobimo-Areal gliedert sich in vier unterschiedliche Baufelder.<br />
Grundeigentümer Mobimo<br />
Die Mobimo Holding AG wurde 1999 in Luzern gegründet und ist seit 2005 an der SIX Swiss<br />
Exchange kotiert. Die Mobimo-Gruppe verfügt über einen attraktiven Portfoliomix von Anlageobjekten<br />
mit stabilen Erträgen und Entwicklungsobjekten mit hohem Wertsteigerungspotenzial. Die Investitionen<br />
werden an zukunftsträchtigen Standorten primär in den Wirtschaftsräumen Zürich und<br />
Lausanne/Genf sowie in den Wirtschaftsräumen Basel, Luzern/Zug, <strong>Aarau</strong> und St. Gallen getätigt.<br />
Mobimo zählt mit einem Liegenschaften-Portfolio im Gesamtwert von über CHF 2,0 Mrd. zu den<br />
führenden Immobiliengesellschaften der Schweiz. Im Portfolio enthalten sind Entwicklungsobjekte<br />
mit einem zusätzlichen Investitionsvolumen von über einer Milliarde Franken bis 2015. (Stand per<br />
30.06.2011).<br />
Die Mobimo beabsichtigt nach Abschluss der Entwicklung und Realisierung der Bauten auf dem<br />
<strong>Torfeld</strong> Süd verschiedene Liegenschaften im Portfolio zu halten und eine langfristig nachhaltige<br />
Rendite zu erzielen.<br />
Investor GastroSocial<br />
GastroSocial ist die Pensionskasse der Gastrobetriebe der Schweiz und investiert unter anderem<br />
direkt in Immobilien. Mobimo hat mit GastroSocial im September 2010 einen Vorvertrag zum Verkauf<br />
des Baufeldes 1 abgeschlossen. GastroSocial hat sich bereit erklärt, unter Führung von<br />
Mobimo einen <strong>Studienauftrag</strong> über den Bau des Hochhauses durchzuführen sowie nach dessen<br />
Entscheid auf dem erworbenen Grundstück das gemäss Gestaltungsplan vorgesehene Hochhaus<br />
auf eigene Rechnung zu erstellen. Im Anschluss wird GastroSocial das Hochhaus selbst beziehen.<br />
Aktuelle Nutzung<br />
Gegenwärtig ist der Industriebetrieb Rockwell Automation mit ca. 600 Arbeitsplätzen auf dem gesamten<br />
Areal der Mobimo verteilt, diverse Zwischennutzer belegen kleinere Flächen. Ab Sommer<br />
2012 wird die Rockwell Automation das neu erstellte Gebäude „Polygon“ beziehen und ihre Tätigkeiten<br />
auf den Perimeter des Baufelds 3 konzentrieren. Durch diesen Flächenzusammenzug ist der<br />
Weg frei für die Entwicklung der Baufelder 1, 2 und 4.<br />
Zukünftige Nutzung: Arbeitstitel „urban village“<br />
Das <strong>Torfeld</strong> Süd besteht im gemäss den Sondernutzungsvorschriften realisierten Endzustand aus<br />
einem durchmischten Stadtquartier mit hohem Wohnungsanteil, einem Industriebetrieb sowie einem<br />
Fussballstadion. Was die drei Arealteile eint, ist ihre Unterschiedlichkeit – ihre Diversität. In<br />
genau dieser Diversität oder Vielfalt manifestiert sich der soziologische und städtebauliche Reiz,<br />
der attraktive und in sich funktionierende Quartiere ausmacht. Ziel ist eine dichte, durchmischte<br />
Nutzung von hoher Qualität. Der Industriecharakter des Areals sowie die zentrale Lage innerhalb<br />
<strong>Aarau</strong>s bilden die Basis der Identität dieses Ortes.<br />
IMS MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 3 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Das flächenmässig mittelgrosse Teilareal der Mobimo soll in sich funktionieren, vergleichbar mit<br />
einer kleinen Stadt, in der alle Benutzergruppen, also Bewohner, Besucher und Arbeiternehmer<br />
ihren Platz finden. Daher der Arbeitstitel „urban village“. Er steht für ein funktionierendes, lebendiges<br />
Stadtquartier, eine urbane Form des Miteinanders die ähnliche Strukturen aufweisen kann<br />
wie das klassiche Dorf auf dem Land, in dem jeder jeden kennt. Diese Nachbarschaft äussert sich<br />
in gemeinsamen sozialen Strukturen wie auch im Stolz, als Bewohner Teil eines besonderen<br />
Stadtquartiers zu sein. Sie kommen aus allen Schichten und Alterskategorien: Silver Ager (Ehepaare<br />
in der Nachkinder-Phase, jüngere Familien mit Kindern, Singles und Paare mit hohem Einkommen,<br />
alleinstehende ab 70, etc.<br />
Die Aeschbachhalle übernimmt die Funktion eines zentralen Katalysators zur Belebung des neuen<br />
Quartiers. Sie soll als neuartiges „Quartierzentrum“ entwickelt werden. Hintergrund bildet das Bedürfnis,<br />
dass wieder generationen- und kulturübergreifend an Orten zusammengekommen wird.<br />
Diese sogenannten „3rd Places“ verbinden kommerzielle Angebote mit Inhalten des öffentlichen<br />
Raumes (ein Beispiel in diese Richtung: „104“, Paris). Die Bausubstanz/Hülle der Halle soll saniert,<br />
jedoch bewusst im heutigen industriellen, „rohen“ Zustand belassen werden.<br />
Vor der Aeschbachhalle soll ein Platz ausgestaltet werden, der als zentraler Treffpunkt des Quartiers<br />
belebt und wahrgenommen wird. Der Platz soll einerseits das Herz des neuen Stadtteils bilden<br />
und anderseits ein attraktiver Orientierungspunkt mit hoher Aufenthaltsqualität sein (z.B. mit<br />
dem Element Wasser). Der „Dorfplatz“ soll die Aeschbachhalle stadträumlich mit dem Park verbinden.<br />
Die angestrebte Diversität auf dem Areal soll unter anderem durch die Architektur zum Ausdruck<br />
kommen, indem auf den einzelnen Baufeldern unterschiedliche Gebäudetypologien für unterschiedliche<br />
Nutzergruppen realisiert werden. Das Areal soll als ein in sich funktionierendes Quartier<br />
in der Stadt wahrgenommen und gelebt werden können, d.h. das Zusammenspiel der Baufelder<br />
untereinander muss funktionieren. Gleichermassen sollen die einzelnen Baufelder für die entsprechenden<br />
Zielgruppen eine klare und in sich funktionierende Adresse bilden.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 4 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Dabei nimmt das Hochhaus der GastroSocial als „Eingangspforte“ zum gesamten Areal eine gewichtige<br />
Rolle ein, indem es das Erkennungsmerkmal respektive das markante Gesicht dieser<br />
Stadt in der Stadt wird.<br />
Den Zwischenräumen der einzelnen Baukörper kommt hierbei eine wichtige Bedeutung zu. Sie<br />
sollen als Interaktionsräume genutzt werden können. Die „Stadt in der Stadt“ muss erlebbar sein,<br />
vergleichbar einer dichten Altstadt mit Gebäuden als behagliche Begrenzungen und intelligenter<br />
Materialwahl. Auch die öffentlichen Wege und Plätze sollen diese Attribute widerspiegeln (z.B.<br />
Element Wasser, schattenspendende Bäume, Sitzgelegenheiten in Nischen, wenig geteerte Flächen,<br />
Spielmöglichkeiten für Kinder, etc.).<br />
Die Wahl der Materialisierung und Oberflächenstruktur der Gebäude soll sich am Industriecharakter<br />
der ehemaligen Nutzung orientieren. Dieser Charakter soll bei der Neubebauung des Areals<br />
neu interpretiert werden.<br />
Für die Erdgeschossnutzungen (insbesondere auf Baufeld 2) sind vorwiegend öffentliche Nutzungen<br />
vorgesehen, die auf eine gute Publikumsfrequenz ausgerichtet sind. Daher sind die öffentlichen<br />
Zwischenräume und die Plätze entsprechend so zu gestalten, dass sich Besucher und Bewohner<br />
gerne dort aufhalten. Bei den Oberflächenstrukturen ist eine gewisse Lockerheit und<br />
Durchlässigkeit erwünscht. Das Raumgefühl muss auf „Augenhöhe“ entstehen, der wichtigsten<br />
Perspektive beim Durchqueren des Quartiers. Hierbei soll dem Umgang mit den Erdgeschossen<br />
eine besondere Beachtung geschenkt werden. Häuser stehen auf festen „Fundamenten“<br />
oder „Sockeln“, diese sind entweder bewohnt oder werden als Läden genutzt. Die Interaktion zwischen<br />
Dichte und Nutzung, die in dieser Zone stattfindet, soll den Reiz des Quartiers ausmachen.<br />
Künstlerische Interventionen auf dem Areal<br />
Ziel der Mobimo ist es, im Projektverlauf Kunst über einen geladenen Wettbwerb „organisch“ in den<br />
Prozess zu integrieren, um einerseits einen künstlerischen Fil-Rouge durch die Diversität des gesamten<br />
Quartiers aufzubauen und andererseits einen Link von der Vergangenheit zum Heute und<br />
Morgen zu erstellen. Kunst soll dazu beitragen, dem Quartier ein „Gesicht zu geben“ und es im<br />
Sinne eines „Brandings“ innerhalb von <strong>Aarau</strong> und überregional klar wahrnehmbar zu machen. Es<br />
ist wichtig, diesen Aspekt bereits frühzeitig einzuspeisen, damit Kunst nicht losgelöst als „rein dekorative<br />
Komponente“ fungiert, sondern die soziokulturellen Aspekte nachhaltigen Bauens unterstützt<br />
und sich gemeinsam mit dem Prozess der „Quartierwerdung“ entwickelt.<br />
Nachhaltigkeit: Integration Anforderungen an das DGNB Zertifikat Stadtquartiere<br />
Mobimo beabsichtigt, das neue Quartier <strong>Torfeld</strong> Süd nach dem neusten Standard der deutschen<br />
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zu zertifizieren (Nutzungsprofil Stadtquartiere). Hier<br />
stehen nicht nur die Gebäude im Vordergrund, sondern das Quartier als gesamte Einheit. Wichtige<br />
Elemente zum Erreichen des Zertifikats sollen bereits auf Stufe <strong>Studienauftrag</strong> in die Planung einbezogen<br />
werden.<br />
Mobimo prüft derzeit mit den städtischen Behörden und den anderen Arealeigentümern ein arealübergreifendes<br />
Energieversorgungs-Konzept. Im Vordergrund steht ein Fernwärmebezug (Abwärme<br />
Kläranlage) oder ein Erdsondenfeld für die Versorgung des gesamten Areals der Mobimo.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 5 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
1.2 Ablauf und Umfang des <strong>Studienauftrag</strong>es<br />
Aufgrund der Arealgrösse, der damit verbundenen städtebaulichen Relevanz sowie der Vorgabe,<br />
ein Konkurrenzverfahren für das Baufeld 1 und den Park durchzuführen, hat sich Mobimo entschieden,<br />
den eingeladenen <strong>Studienauftrag</strong> über die Baufelder 1, 2, 4 und den Park durchzuführen.<br />
Baufeld 3 wird weiterhin durch Rockwell genutzt und soll unter der Voraussetzung einer späteren<br />
Anbindung mit einer städtebaulichen Leitidee behandelt werden.<br />
Innerhalb des Planungsperimeters sind die Villa Oehler (weiterhin bewohnt), die Aeschbachhalle<br />
sowie das Testhaus der Rockwell erhaltenswert<br />
Beurteilungskriterien<br />
Die Beurteilung der eingegangenen Arbeiten erfolgte gemäss den nachstehenden Kriterien:<br />
• Umsetzung Entwicklungsstrategie Mobimo: Sicherstellung der „Diversität“ des neuen Quartiers.<br />
• Städtebau / Architektur: städtebauliches Konzept, Erscheinung des Hochhauses mit vorgelagerter<br />
Platzsituation, Dichte, Gliederung und räumliche Erscheinung der Baukörper, Qualität<br />
der Aussenraumgestaltung, Erschliessungs- und Parkierungskonzept, Erlebnis der Wegführung<br />
sowie die Anordnung und Bespielung von Plätzen und Zwischenräumen, Qualität und Zusammenspiel<br />
der Erdgeschossnutzungen, räumliches Konzept zur Umnutzung der Aeschbachhalle,<br />
stadträumliche Einbindung der Aeschbachhalle, stadträumliche Einbindung von<br />
Baufeld 3.<br />
• Qualität der Wohnungen: Produkt- und Zielgruppengerechte Wohnungen, Qualität der Raumkonzepte<br />
/ Vermiet- und Verkaufbarkeit, Orientierung, Belichtung, Aussicht, Privatsphäre,<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 6 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Wohnungs- und Zimmerformen, Nebenräume, Aussenräume, Möblierbarkeit / Flexibilität der<br />
Grundrisse, Bezug zum Aussenraum, Erschliessung und Zugänge der Wohnungen, Hindernisfreie<br />
Ausbildung aller Projektelemente.<br />
• Wirtschaftlichkeit: Einhaltung der geforderten Ertragsflächen, Konstruktions- und Volumenkomplexität,<br />
Investitionskosten, Kosten/Nutzen-Verhältnis, Attraktivität in der Vermarktung.<br />
• Nachhaltigkeit: Plausibilität des Nachhaltigkeitsberichts, Lebenszyklusbetrachtung, Gebäudestruktur,<br />
Flexibilität, Tauglichkeit MINERGIE-P- (ECO),Erfüllung Kriterien DGNB Neubau<br />
Stadtquartiere, Tageslicht, Lärmschutz, Begegnungszonen, Aussenbezüge, Privatsphäre,<br />
Sicherheit, Verkehr, Wasserkreislauf, Flora / Fauna, Umweltverträglichkeitsbericht mit Massnahmenkatalog.<br />
• Einhaltung baurechtliche Vorgaben (zwingend): Bau- und Nutzungsordnung, BNO §30ter<br />
„Spezialzone <strong>Torfeld</strong> Süd“, Gestaltungsplan <strong>Torfeld</strong> Süd mit Sondernutzungsvorschriften.<br />
Auftraggeberin<br />
Mobimo Management AG in Vertretung der Eigentümerschaft Mobimo AG, Luzern zusammen mit<br />
GastroSocial<br />
Teilnehmer<br />
Der vorliegende <strong>Studienauftrag</strong> wurde im Einladungsverfahren mit acht Architekturbüros durchgeführt:<br />
Team 1: Schwarz Architekten / Glass X AG, Zürich<br />
Team 2: Burkard Meyer Architekten BSA, Baden<br />
Team 3: ernst niklaus fausch architekten, <strong>Aarau</strong><br />
Team 4: Scheitlin Syfrig AG, Luzern<br />
Team 5: Schneider & Schneider Architekten GmbH, <strong>Aarau</strong><br />
Team 6: KCAP Architects & Planners, Zürich<br />
Team 7: Gmür & Geschwentner Architekten AG, Zürich<br />
Team 8: Kim Strebel Architekten GmbH, <strong>Aarau</strong><br />
Die eingeladenen Architekten wurden verpflichtet Landschaftsarchitekten für die Bearbeitung des<br />
Parks und der Umgebung beizuziehen. Weitere Fachleute konnten nach Ermessen der Verfasser<br />
beigezogen werden.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 7 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Beurteilungsgremium<br />
Auftraggeber<br />
Herr Amrein Urs Gastrosocial - Direktor mit Stimmrecht<br />
Herr Markwalder Andreas Gastrosocial - Leiter Vermögensanlage mit Stimmrecht<br />
Herr Hämmerli * Andreas Mobimo - Geschäftsleitungsmitglied mit Stimmrecht<br />
Herr Dambacher * Stefan Mobimo - Leiter Projektentwicklung mit Stimmrecht<br />
Herr Rambert * Paul Mobimo - Verwaltungsrat mit Stimmrecht<br />
Stadt <strong>Aarau</strong><br />
Herr Stieger * Ulrich Leiter Stadtentwicklung <strong>Aarau</strong> Experte<br />
Herr Fuchs * Felix Stadtbaumeister <strong>Aarau</strong> mit Stimmrecht<br />
Architekten extern<br />
Herr Fingerhuth * Carl ehem. Kantonsbaumeister Basel-Stadt mit Stimmrecht<br />
Herr Strebel * Ernst Inhaber Meletta Strebel Architekten mit Stimmrecht<br />
Herr Nipkow * Beat Nipkow Landschaftsarchitektur BSLA SIA mit Stimmrecht<br />
Experten extern<br />
Frau Schmid Friederike ComByArt, Künstlerische Interventionen Experte<br />
Herr Frutig Roland feng shui Experte<br />
Herr Gerber * Urs-Thomas CSD, Leiter nachhaltiges Bauen / DGNB Experte<br />
* Fachexperte<br />
Terminplan<br />
• Versand Unterlagen und Bezug Modell 24. Mai 2011<br />
• Zwischenkritik 6. Juli 2011<br />
• Schlussabgabe Pläne und Beschriebe 31. Oktober 2011<br />
• Präsentationen der Arbeiten durch die Architekten 10./11. November 2011<br />
• Beurteilung / Entscheid 24./25. November 2011<br />
• Ausstellung 8. bis 16. Dezember 201<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 8 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
2 Zusammenfassung Vorprüfung Mobimo AG<br />
2.1 Generelle Vorprüfung<br />
• Alle Teams haben rechtzeitig und mit Ausnahme des Schattendiagramms vollständige Unterlagen<br />
eingereicht.<br />
• Baurechtliche Vorschriften und Gestaltungsplan werden weitgehend eingehalten, mit Ausnahme<br />
Projekt 7 mit massiver Höhenüberschreitungen auf Baufeld 4.<br />
• Die Baufelder mit den zugehörigen Nutzungen werden eingehalten. Die Verschiebungen<br />
bei Projekt 1 und 3 sind baurechtlich im Rahmen des Gestaltungsplans möglich.<br />
• Die Grenzabstände werden eingehalten, leichte Überschreitungen zu Liegenschaft Haller<br />
bei den Projekten 3 und 8 sind einfach korrigierbar.<br />
• Verkehrserschliessung: Die Hauptzufahrten liegen bei einigen Projekten nicht an den gemäss<br />
Gestaltungsplan vorgesehenen Bereichen, insbesondere an der Buchserstrasse wird<br />
bei einigen Projekten die Zufahrt Richtung Kreisel verlegt.<br />
• Die erwarteten Nutzungen werden nach Berechnungen der Architekten im Bereich von + –<br />
10% erreicht, mit Ausnahme von Team 1, welches die Vorgaben nicht erreicht<br />
• Der Grünflächenanteil scheint bei allen Projekten eingehalten.<br />
• Bei vielen Projekten fehlen Angaben über oberirdische Besucherparkplätze und Veloabstellplätze.<br />
Das Gremium beschliesst, in Anbetracht der meist geringen Verstösse, alle Projekte zur Beurteilung<br />
zuzulassen.<br />
2.2 Erweiterte Vorprüfung<br />
Baurecht, Ausnutzung, Flächeneffizienz<br />
• Nur geringfügige baurechtliche Abweichungen, nicht massgebend.<br />
• Ausnutzung (auf Basis korrigierter Flächen): Baufeld 1 alle Teams gleiche Resultate, auf<br />
Baufeld 2 und 4 Team 1 ungenügend, da Sockelgeschosse mitgerechnet, Team 5 und 6<br />
Ausnutzung ungefähr erreicht, im ähnlichen Bereich.<br />
• Flächeneffizienz: Team 6 nahe bei Vorgaben, Team 5 leicht unter Vorgaben wegen zu<br />
grosser Wohnungen, Team 1 ungenügend wegen Patio-Häusern und aufwändigen Erschliessungen<br />
(rue interieure).<br />
Renditen<br />
• Berücksichtigt wurde auch der mögliche Anteil von für Stockwerkeigentum geeigneten<br />
Bauten.<br />
• Projekte 5 und 6 in ähnlicher Grössenordnung, sowohl Baufeld 2 wie auch Baufeld 4.<br />
• Projekt 1 auf Baufeld 2 ungenügend wegen zu tiefer Ausnutzung, auf Baufeld 4 wenig Eigentum,<br />
nur wenige Stadtvillen sowie ungünstiger Baukörper entlang Buchserstrasse.<br />
Konzept und Grundrisse<br />
• Team 1 sehr ineffiziente Grundrisse, grosse Erschliessungsflächen. Generell städtebauliche<br />
Systematik der Gebäude fraglich.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 9 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
• Team 5 meist gute Grundrisse, teils zu gross und wegen Gebäudeformen nicht einfach<br />
korrigierbar. Volumenprobleme wegen des grossen freien Platzes vor der Aeschbachhalle<br />
führen zu dichter Konzentration bei der Industriestrasse. Riegelbauten entlang Buchserstrasse<br />
bringen lärmfreie Zonen.<br />
• Heikle Zonen, welche durch das städtebauliche Konzept bedingte sind, werden nur teilweise<br />
aufgezeigt, Grundrisse mit gesamthaft geringe Bearbeitungstiefe, lärmexponierte Anordnung<br />
entlang Buchser- und Industriestrasse. An- und Aufbauten Aeschbachhalle technisch<br />
aufwändig.<br />
Lärmschutz<br />
• Bei Team 6 aufwändiger Lärmschutz, viele beeinträchtigte Wohnungen entlang Buchserund<br />
Industriestrasse, technisch machbar.<br />
• Team 1 und 5 Lärmschutz mit Riegelbauten, geringere Anzahl exponierter Wohnungen.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 10 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
3 Würdigung der Projekte<br />
3.1 Zwei Schwerpunkte<br />
Der <strong>Studienauftrag</strong> umfasst die folgenden beiden Schwerpunkte<br />
A Städtebaulicher Vorschlag für die Gestaltung der Baufelder 1, 2, 4 und den Park<br />
B Projektvorschlag Hochhaus GastroSocial und Dienstleistungsgebäude<br />
(zwei Solitärbauten auf Baufeld 1)<br />
3.2 Ablauf der Beurteilung<br />
Präsentation der Projekte, 10./11.11.2011<br />
• Die einzelnen Projekte werden von den Planungsteams präsentiert und erläutert.<br />
• Offene Punkte werden in der anschliessenden Fragerunde geklärt.<br />
Diskussion der einzelnen Projekte, Schwerpunkt Städtebau, 11.11.2011<br />
• Die einzelnen Projekte werden in umgekehrter Reihenfolge diskutiert.<br />
• Dabei werden wichtige Resultate der Vorprüfung sowie allfällige Verstösse gegen Programm<br />
und Vorschriften erwähnt.<br />
• Besprochen werden vorwiegend die städtebaulichen Kriterien, Aussenräume, Urbanität, Integration<br />
der Aeschbachhalle sowie Lage, Form und Stellung des Hochhauses in städtebaulicher<br />
Hinsicht.<br />
Diskussion Hochhaus GastroSocial, 24.11.2011<br />
• Die Vorprüfung der Hochhausprojekte wird durch die Spezialisten präsentiert.<br />
• Die Hochhausprojekte werden detailliert besprochen.<br />
Diskussion städtebauliche Konzepte 24.11.2011<br />
• Die erweiterte Vorprüfung der städtebaulichen Konzepte wird durch Mobimo präsentiert.<br />
• Die städtebaulichen Konzepte werden diskutiert und ausgewertet.<br />
Abschliessende Diskussion, 24.11.2011<br />
• Die Resultate von Städtebaukonzept und Hochhausprojekt werden zusammengeführt.<br />
• Schlussentscheid des Beurteilungsgremiums, mit Empfehlung für weiteres Vorgehen.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 11 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
3.3 Schwerpunkt A Städtebauliche Konzepte<br />
Team 1: Schwarz Architekten / GlassX AG, Zürich<br />
Konzept der Architekten<br />
• Eine aufgelockerte Folge von unterschiedlich gestalteten Höfen, Plätzen und Gassen bildet<br />
eine einladende, massstäbliche, aber auch starke Grundstruktur über das ganze Baufeld.<br />
• Drei grosse Zugänge werden ausgezeichnet: Buchserstrasse, Park und auch Industriestrasse.<br />
• Die 6-geschossigen Bauten mit dem charakteristischen Dachvorsprung und den Geschäften<br />
unter den Arkaden werten die Buchserstrasse auf, sie wird Hauptzugang zu Platz und<br />
Aeschbachhalle.<br />
• Das Hochhaus markiert Beginn und Auftakt zum neuen Quartier, Auftritt und Gestaltung<br />
bilden mit den übrigen Bauten eine starke Einheit. Mit dem Rücksprung auf Traufhöhe bezieht<br />
es sich gleichzeitig auf die Baukörper entlang der Buchserstrasse.<br />
• Der Platz vor der Aeschbachhalle ist Teil des Raumkontinuums, mit attraktiven Fussgängerverbindungen<br />
zum Park und zur Buchserstrasse.<br />
• Der Park wird von Einzelbauten locker eingefasst und mit dichtem Wegnetz, vielen Bäumen,<br />
Badehaus und Schwimmteich intensiv bespielt.<br />
• Die Wohnhäuser, teilweise als Grossformen mit Atrium und bis zu 6 Einheiten pro Geschoss,<br />
bieten Raum und Möglichkeiten für alternative und auch für gemeinschaftliche<br />
Wohnformen.<br />
Städtebauliche Aspekte<br />
• Die gleichmässig über das Areal verteilte Raumstruktur bietet scheinbar spielerisch verteilte,<br />
attraktiv gestaltete Aussenräume mit Plätzen, Höfen und Gassen.<br />
• Die Aeschbachhalle ist in der Mitte des Gebietes auf einen gut proportionierten, quadratischen<br />
Platz ausgerichtet, ohne direkten Bezug, aber mit grosszügigen Verbindungen zu<br />
Park und Buchserstrasse.<br />
• Eine direkte und einfache Verbindung von der Industriestrasse zur Aeschbachhalle fehlt<br />
(bewusst?), obschon die Wegführung attraktiv und durchgestaltet ist.<br />
• Zu wenig Offenheit, stark von den übrigen Stadtquartieren abgegrenzt.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 12 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
• Die meist 4-geschossige Bebauung wird von gleichartigen, turmähnlichen Baukörpern<br />
überragt, die penthouse-ähnliche attraktive Wohnungen mit Blick über die Dachlandschaft<br />
bieten. Ihre Anordnung stärkt und betont den zentralen Bereich um die Aeschbachhalle<br />
subtil.<br />
Aussenräume<br />
• Die scheinbar spielerische Anordnung der massstäblich gehaltenen Freiräume bringt unterschiedliche<br />
Situationen, die nach einheitlichen Grundregeln individuell mit Bauminseln,<br />
Wasserflächen und Einzelbäumen gestaltet werden.<br />
• Vielfältige Platzstrukturen, aber zu viele und zu unterschiedlich gestaltete Orte.<br />
• Der Park wird mit vielen Attraktionen und einem durchgehenden Mäander von Bäumen<br />
sehr intensiv „möbliert“, grössere, für spezielle Aktivitäten freigehaltene Flächen fehlen.<br />
• Die vielen differenzierten Verbindungen zwischen den Solitärbauten am Parkrand und den<br />
angrenzenden Wohnquartieren sind wichtig, der Park wird einladend und durchgängig.<br />
Urban Village<br />
• Im Bereich Aeschbachhalle und unter den Arkaden entlang der Buchserstrasse wird urbane<br />
Stimmung spürbar, Aeschbachhalle und Park sind darin integriert.<br />
• Sehr unterschiedliche Atmosphäre in den einzelnen stark differenzierten Quartieren.<br />
• Mit Hochparterre-Wohnungen und dank schöner, ruhiger Wohnhof-Situationen kann im<br />
Erdgeschoss problemlos gewohnt werden, die wenigen direkt zum Platz gerichteten Wohnungen<br />
können als direkt zugängliche Wohnateliers genutzt werden.<br />
Aeschbachhalle<br />
• Die Halle wird in Ihrer ganzen Breite erhalten, die Erschliessung erfolgt sinnvoll und attraktiv<br />
über den zum Platz orientierten gedeckten Vorbereich.<br />
• Das vorgesehene Programm wird richtig umgesetzt, Lage und Umfeld der Halle sind erfolgsversprechend,<br />
die angrenzenden Wohnbauten halten einen „Sicherheitsabstand“ ein.<br />
• Halle rundum von Bauten eingefasst, beinahe museal anmutend als Relikt freigestellt.<br />
• Die Gestaltung der Halle ist ungenügend, Anziehungskraft, Atmosphäre, Ausstrahlung und<br />
„Brand“ werden vermisst.<br />
• Der Zugang über die Arkaden Buchserstrasse ist auch für auswärtige Besucher problemlos.<br />
Hochhaus und Dienstleistungsgebäude<br />
• Beide Bauten sind kubisch und formal stark ins Gesamtkonzept integriert. Das Hochhaus<br />
rückt auf Traufhöhe von der Buchserstrasse zurück, die dadurch entstehende Terrasse ergänzt<br />
das „Regenerationsgeschoss“ bestens.<br />
• Die Gestaltung mit stark profilierten Betonelementen ist systematisch und spannend, wirkt<br />
aber zu manieriert und wuchtig und weckt verschiedenste Assoziationen.<br />
• Starke gestalterische Einheit mit übriger Bebauung, andere Lösungen kaum implementierbar.<br />
Lärmproblematik<br />
• Bauten gegen Buchserstrasse teilweise mit nicht lärmspezifischen Grundrissen.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 13 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Wohnbauten Baufelder 2 und 4<br />
• Die Stadtvillen entlang des Parkrands bieten als Einspänner sehr individuelle Wohnatmosphäre<br />
an prominenter Lage und Adresse. Die Townhouses beim Übergang zum Einfamilienhausquartier<br />
sind attraktiv für Familien, trotz der splitlevel-artig auf 4 Geschossen<br />
angeordneten Räumen.<br />
• Atriumhaus-Typologie kaum realistisch, für Wohnungsbau unrationell, bei dieser Gebäudegrösse<br />
keine optimalen Grundrisse möglich.<br />
Spätere Erweiterung auf Baufeld 3, Rockwell<br />
• Die Folge von Plätzen, Höfen und Gassen wird in ähnliche Konzeption erweitert, das Polygon-Gebäude<br />
gut integriert.<br />
• Der grosszügige Eingang unter dem nördlichen Gebäude bringt die Verbindung mit der Industriestrasse<br />
und weiter zum Stadion.<br />
Flexibilität<br />
• Das Konzept ist über die Aussenräume definiert und deshalb nur beschränkt flexibel.<br />
• Das Grundkonzept der Fassadengestaltung zieht sich durch die ganze Überbauung, die<br />
Einheitlichkeit der prägenden Hauptelemente bindet das Quartier zusammen. Damit werden<br />
die vielen verschiedenartigen Bauten und die unterschiedlichen Situationen erst ermöglicht.<br />
• Die Hochparterre- Erdgeschosse sind zum Wohnen geeignet, können aber wegen der Höhendifferenz<br />
nicht als publikumsbezogene Flächen genutzt werden. Auch die Lösung mit<br />
2-geschossigen Räumen zusammen mit dem Souterrain kommt nicht ohne Höhendifferenz<br />
aus.<br />
Chancen für mehrere Architekten<br />
• Wenige Entfaltungsmöglichkeiten für mehrere Architekten in der Struktur auf Feld 1, Chancen<br />
auf Feld 4 möglich.<br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Aussenräume positiv gewertet.<br />
• Nachhaltigkeit im Mittelfeld.<br />
• Lage der Tiefgaragen ermöglicht Versickerung.<br />
• Lärm- und Tageslichtprobleme bei den Wohnungen.<br />
feng shui<br />
• Die Achse der Buchserstrasse wird mit dem Zugang zum Hochhaus zu Lasten einer starken<br />
internen Achse zur Aeschbachhalle betont, damit fehlt eine eigentliche Hauptachse innerhalb<br />
des Quartiers.<br />
• Insgesamt spannende Siedlungsstruktur mit interessanten Wechselspielen in den Höhen<br />
(spezielles Raumgefühl in unterschiedlichen Bereichen).<br />
• Vielseitige, aber teils komplexe Wohnungsstrukturen. Im Baufeld 4 stört der Verkehr zu<br />
den integrierten Garagen der Townhouses.<br />
Künstlerische Interventionen<br />
• Das Projekt zeichnet sich durch klare Werthaltungen aus (behutsamer Umgang Alt-Neu,<br />
Einsatz von „echten Materialien“, Geborgenheit und Heimat, Ruhe und Identität), welche<br />
gute Ansatzpunkte für künstlerische Interventionen darstellen.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 14 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
• Das Team sieht Kunst eher in einer nach innen gerichteten prägenden Form (Belagsgestaltungen,<br />
etc.) und weniger in einer skulpturalen Form als Landmark, obgleich spannende<br />
Freiräume auch hierfür vorhanden wären.<br />
Gesamtwürdigung des Beurteilungsgremiums<br />
• Das Projekt ist über die Aussenräume spannend aufgebaut und bietet verschiedenartige,<br />
teils sehr städtische Wohnmöglichkeiten. Massstab und Grösse der Aussenräume und der<br />
der Gebäudevolumen sind gut gesetzt und bringen Selbstverständlichkeit, Einheit und Ruhe<br />
ins Quartier.<br />
• Die Erschliessung entlang der Buchserstrasse ist eine mögliche Alternative, die das Quartier<br />
beruhigt, aber auch die belebten Zonen reduziert.<br />
• Die Aeschbachhalle kann in diesem Kontext noch wesentlich attraktiver gestaltet werden,<br />
die Nutzungen am vorgelagerten Platz können attraktiver sein. Die Chance für urbane Atmosphäre<br />
ist gegeben, aber bis jetzt zu wenig genutzt.<br />
• Die Einheitlichkeit der Gestaltungselemente ist wesentlich, erschwert aber die Aufteilung<br />
der Planung auf mehrere Architekten.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 15 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 2: Burkard Meyer Architekten BSA, 5400 Baden<br />
Konzept der Architekten<br />
• Drei völlig unterschiedliche Räume werden um die zentrale Aeschbachhalle orientiert: der<br />
belebte Aeschbachplatz an der als Hauptachse interpretierten Industriestrasse, der ruhige<br />
halbprivate Wohnhof und der stark erweiterte Park.<br />
• Die Aeschbachhalle als Nucleus orientiert sich auf alle drei Seiten und wird zum Angelpunkt<br />
des Quartiers.<br />
• Das Hochhaus wird mit einfachen Schnitten zum markanten, filigran und einfach gestalteten<br />
Solitär.<br />
Städtebauliche Aspekte<br />
• Der Hauptzugang von Stadt und Bahnhof her wird über den neuen Aeschbachplatz großzügig<br />
gestaltet. Der zweite Zugang zum Areal führt von der Buchserstrasse über den stark<br />
vergrösserten, neu rechtwinklig zur Buchserstrasse gelegten Park. Damit kann die zukünftige<br />
grüne Achse zum Kantonsspital mit einbezogen werden.<br />
• Anders als im Gestaltungsplan wird das Konzept gedreht, Wohnen entlang der Buchserstrasse<br />
und die Büronutzung an den Aeschbachplatz und die Industriestrasse gelegt.<br />
Baurechtlich ist dies im Rahmen des Gestaltungsplans zulässig, da auf Baufeld 1 Wohnungen<br />
möglich sind und der Wohnanteil im Baufeld 4 genügend gross bleibt.<br />
• Das weitläufige System von Wegen und Plätzen erscheint zu gleichmässig, ein lebendiges<br />
Zentrum zeichnet sich nur im unmittelbaren Bereich der Aeschbachhalle ab, ist aber dort<br />
eher versteckt und nicht prominent platziert.<br />
Aussenräume<br />
• Entsprechend ihrer Nutzung werden die Aussenräume differenziert gestaltet. Der Wohnhof<br />
ist ruhig und introvertiert, seine Anbindung an die Aeschbachhalle aber fraglich. Die Wegführung<br />
vom Aeschbachplatz ausschliesslich über den gedeckten Vorbereich der Aeschbachhalle<br />
zum Park wirkt unlogisch und ist schlecht auffindbar.<br />
• Der Zugang zum Aeschbachplatz wird durch die Einfahrt der Tiefgarage beeinträchtigt.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 16 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Urban Village<br />
• Der Ansatz dazu findet sich einzig im Vorbereich der Aeschbachhalle gegen den Park. Generell<br />
sind die Nutzungen separiert und nicht durchwoben, es entsteht kein eigenständiges<br />
Quartier mit städtischem Charme und Ausstrahlung.<br />
• Fraglich scheint auch die Belebung der grossen Platzflächen, die Konkurrenzierung der<br />
Aeschbachhalle durch weitere Gastrobetriebe ist wirtschaftlich nicht sinnvoll.<br />
Aeschbachhalle<br />
• Die Aeschbachhalle wirkt trotz dem grosszügigen neuen Platz durch die umgebenden Bauten<br />
eher verdeckt und abgewertet. Sie ist für das wichtige auswärtige Publikum eher<br />
schwierig auffindbar.<br />
• Die niedrige Halle wird von drei hohen, massiven Bauten flankiert und droht dazwischen zu<br />
verschwinden.<br />
• Die allseitige Zugänglichkeit ohne eigentliche Hauptfront wirkt unentschlossen. Das vorgesehene<br />
Betriebskonzept ist realisiert, die ungünstige Zugangssituation und die Konkurrenzbetriebe<br />
können sich negativ auf den Betrieb auswirken.<br />
Hochhaus und Dienstleistungsgebäude<br />
• Seine unverwechselbare Form und die filigrane Gestaltung wirken als attraktiver Wegweiser<br />
und schöne Einleitung zum neuen Quartier.<br />
• Das Gebäude ist gleichzeitig eigenständig, aber auch Teil des neuen Quartiers.<br />
Wohnbauten Baufeld 4<br />
• Im Baufeld 4 wird die Richtung der ehemaligen Industriebauten nur noch teilweise aufgenommen.<br />
Das Quartier wirkt eigenständig und ohne Zusammenhang mit den übrigen Bauten.<br />
Spätere Erweiterung auf Baufeld 3, Rockwell<br />
• Die schiefwinklig geschnittenen Gebäude auf Feld 3 bilden ebenfalls ein eigenständige<br />
Überbauung, ein Zusammen hang mit den anderen Bauten wird nicht hergestellt.<br />
Flexibilität<br />
• Das Konzept ist innerhalb der einzelnen Quartiere volumen- und nutzungsmässig weitgehend<br />
bestimmt.<br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Energiekonzept mit Potenzial.<br />
• Minergie-P und Tageslichtanforderungen teils erschwert (tiefe Balkone).<br />
• Durchwegung durch private Höfe behindert.<br />
• Wohnhöfe zum Teil fehlende Privatheit, schwierige EG-Nutzungen an Buchserstrasse.<br />
feng shui<br />
• Den markanten Plätzen fehlt mangels attraktiver Achsen die Kraft.<br />
• Die mächtigen Baukörper an der Aeschbachhalle bedrängen diese mehr als sie zu unterstützen,<br />
im Baufeld 4 führen sie zu einem schwierigen Übergang zum angrenzenden Quartier.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 17 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Gesamtwürdigung des Beurteilungsgremiums<br />
• Durch die 3 unterschiedlichen Aussenräume wird das Areal klar strukturiert.<br />
• Diese sind aber zu gross, um die gewünschte urbane Dichte zu erreichen. Zudem teilt der<br />
grosszügig ausgedehnte Park das Areal in 2 Teile.<br />
• Einbindung und Zugang zu Aeschbachhalle sind nicht überzeugend, Ausstrahlung und Atmosphäre<br />
für das Quartier fehlen.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 18 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 3: ernst niklaus fausch architekten eth/sia, 5000 <strong>Aarau</strong><br />
Konzept der Architekten<br />
• „Vielfalt als Chance statt Einheit als Risiko“ als Leitlinie, 4 Quartiere mit unterschiedlichen<br />
bauten und jeweils verschiedener Materialisierung werden vorgeschlagen.<br />
• Massstab und Grösse der Bauten nehmen Bezug auf die industrielle Geschichte des Areals,<br />
Baufeld 2 wird mit 2 grossen Stadtbaukörpern, eigentlichen Hofrandbebauungen,<br />
strukturiert.<br />
• Der Park wird auf der Westseite erweitert und über einen neuen Baukörper in direkten Bezug<br />
zur Aeschbachhalle gesetzt.<br />
• Das Hochhaus wird von der Buchserstrasse abgesetzt und bildet zusammen mit dem<br />
Dienstleistungsgebäude einen attraktiven Vorbereich.<br />
Städtebauliche Aspekte<br />
• Die grossmassstäblichen Stadtbaukörper mit ihren ruhigen Innenhöfen bilden zusammen<br />
mit der Aeschbachhalle und den Bürobauten Inseln auf einem durchgehenden Natursteinbelag.<br />
• Die Kuben sind attraktiv in der Höhe abgestuft und mit ihren zur Aeschbachhalle gerichteten.<br />
turmartig überhöhten Ecken lebendig gestaltet.<br />
• Die Überbauung auf Baufeld 4 scheint einer anderen Welt zugeordnet und würde allenfalls<br />
in der Agglomeration erwartet.<br />
Aussenräume<br />
• Die Wegführung ist gleichmässig und damit undifferenziert, der Platz zwischen Dienstleistungsgebäude<br />
und Stadtbaukörper nicht am richtigen Ort bei der Aeschbachhalle.<br />
• Die Durchlässigkeit zur Buchser- und Industriestrasse wird begrüsst.<br />
• Grundsätzlich ist die Ausweitung des Parks und die mit dem Vorbau geschaffene Verbindung<br />
zur Aeschbachhalle interessant, Qualität und vorgeschlagene Nutzung des Aussenraumes<br />
aber zu wenig attraktiv, um die Anbindung der Aeschbachhalle an den Park zu<br />
realisieren.<br />
• Die grossen, vielfach zu bespielenden Wiesenfläche im Park werden zur Belebung und Attraktivität<br />
des Parks beitragen.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 19 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Urban Village<br />
• Im Bereich der Aeschbachhalle kann urbane Stimmung aufkommen, dagegen scheinen die<br />
über die ganzen Erdgeschosse ausgedehnten gewerblichen Flächen eindeutig zu gross,<br />
um mit publikumsbezogenen Nutzungen oder Arbeitsflächen belegt zu werden.<br />
• Auch das Fehlen einer klaren Hauptachse beeinträchtigt die Chancen für eine urbane Atmosphäre.<br />
Aeschbachhalle<br />
• Das vorgeschlagene Nutzungskonzept wird übernommen und in den langgestreckten Hallen<br />
umgesetzt.<br />
• Der massive Vorbau mit seinen schweren „Füssen“ überzeugt nicht, die Wirkung der Halle<br />
wird nicht gesteigert, sie droht dahinter zu verschwinden. Der darunterliegende Spielplatz<br />
wirkt bedrückend, die in den Obergeschossen vorgeschlagenen Kombinationen von Wohnen<br />
und Arbeiten dagegen sind attraktiv und durchaus denkbar.<br />
Hochhaus und Dienstleistungsgebäude<br />
• Die zurückgesetzte Lage ermöglicht einen attraktiven Vorplatz, der aber die Verbindung<br />
zum Areal konkurrenziert und von dort willkommenes Publikum abzieht.<br />
• Die Proportionen der Auskragungen wirken undifferenziert und eher zufällig, ein eigentlicher<br />
Sockel wird nicht ausgebildet. Zwischen Hochhaus und Überbauung besteht kein eigentlicher<br />
Zusammenhang.<br />
Wohnbauten Feld 4<br />
• Der Überbauungsvorschlag thematisiert eine Siedlung am Stadtrand, ohne Zusammenhang<br />
mit dem Gebäude an der Buchserstrasse und dem übrigen Quartier auf der anderen<br />
Seite des Parks.<br />
Spätere Erweiterung auf Baufeld 3, Rockwell<br />
• Die vorgeschlagene Erweiterung im Sinn des Baufeldes 2 mit einem weiteren Stadtbaukörper<br />
wirkt selbstverständlich und gut integriert.<br />
Flexibilität<br />
• Für die Erdgeschosse im belebten Bereich fehlen alternative Verwendungsmöglichkeiten.<br />
Die ganzen Erdgeschosse mit Gewerbe- und Verkaufsflächen zu füllen. ist nicht realistisch.<br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Standortgerechte Massstäblichkeit, vielfältige Wohnformen.<br />
• Gute öffentliche Freiräume, gelungener Lärmschutz, teilweise Belichtungsprobleme der<br />
Wohnungen.<br />
• Zentrumsbildender Platz bei Aeschbachhalle fehlt.<br />
feng shui<br />
• Die Platzfolgen erschweren den Personenfluss zur Aeschbachhalle eher und unterstützen<br />
bzw. leiten wenig.<br />
• Die Massierungen entlang der Buchser- und der Industriestrasse führen zu einem hohen<br />
Anteil an exponierten Räumen, die teils praktisch und energetisch schwierig sind.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 20 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Gesamtwürdigung des Beurteilungsgremiums<br />
• Der Städtebauliche Vorschlag mit den an den Industriemassen orientierten Stadtbaukörpern<br />
ist kubisch attraktiv und stimmungsmässig interessant. Für die Wohnungen resultieren<br />
gut gestaltbare, introvertierte Situationen, die Aussenräume sind aber zu wenig differenziert.<br />
• Der Platz liegt am falschen Ort, er konkurrenziert den erhofften Publikumsbetrieb vor der<br />
Aeschbachhalle.<br />
• Die Ausweitung des Parks und sein intensiver Bezug zu den Bauten auf Baufeld 2 werden<br />
geschätzt, der Vorbau vor der Aeschbachhalle und vor allem Nutzung und Stimmung im<br />
gedeckten Bereich unter dem Gebäude können nicht überzeugen.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 21 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 4: Scheitlin Syfrig AG, Architekten, 5000 Luzern<br />
Konzept der Architekten<br />
• Die Lage der Aeschbachhalle in der Mitte des Baufeldes wird durch den vorgelagerten<br />
Platz mit den umgebenden Bauten betont.<br />
• Die Situation wird durch eine lockere Anordnung unterschiedlicher Baukörper auf allen<br />
Baufeldern geprägt, die trotz bewusst verschiedener Materialisierung eine Einheit bilden.<br />
• Der Park wird als asymmetrischer Raum gestaltet, auf der Seite zum Baufeld 4 abgeschlossen,<br />
auf der gegenüberliegenden Seite durchgängig eingefasst.<br />
• Jedem der drei grossen, markanten Altbauten wird ein charakteristischer Platz mit Baumdach<br />
vorgelagert, der Platz vor der Aeschbachhalle wird durch weitere Bauten stark gefasst<br />
und räumlich definiert.<br />
Städtebauliche Aspekte<br />
• Das neue Stadtquartier wie auch die Aeschbachhalle sind hauptsächlich von der Buchserstrasse<br />
aus über verschiedene Gassen zu erreichen. Die Aeschbachhalle mit ihrem<br />
vorgelagerten, introvertierten Platz ist eher versteckt und für auswärtige Besucher schwierig<br />
zu finden.<br />
• Das Projekt besticht durch die gleichmässige, fein abgestufte Höhenentwicklung und den<br />
Mut zur Dichte, einzig das Hochhaus ragt als Landmark und Wegweiser dominierend in die<br />
Höhe.<br />
• Der stadtnahe Teil ist geprägt von einer lockeren Abfolge von Wegen, Plätzen und Durchgängen,<br />
die teilweise unerwartet als Sackgassen enden. Eine Gliederung in Haupt- und<br />
Nebenachsen ist nicht zu erkennen.<br />
• Die vielen Bauten mit ihren Ecken und Schrägschnitten wirken etwas manieriert.<br />
Aussenräume<br />
• Der Platz vor der Aeschbachhalle ist über gassenähnliche Räume mit Buchserstrasse und<br />
Park verbunden. Auf allen Seiten mit Bauten umgeben wirkt er sehr städtisch und volumetrisch<br />
bestimmt.<br />
• Die städtisch geprägten Wege und Gassen wirken gesamthaft unübersichtlich, zu kleinteilig<br />
und lassen eine gezielte Wegführung vermissen.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 22 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
MOBIMO<br />
• Der Park ist auf allen Seiten von Bauten eingefasst und wird dadurch zu einem städtischen<br />
Raum in seiner ursprünglich vorgesehenen Grösse. Dichte und Höhe der umgebenden<br />
Bauten sind so gross, dass das Raumgefühl darunter leidet. Die mäandrierende Baumfolge<br />
und die vielen Wege sind attraktiv, parzellieren aber die grosszügige Fläche und behindern<br />
damit grossflächige zusammenhängende Nutzungen.<br />
Urban Village<br />
• Im Bereich Buchserstrasse, Stadtplatz und Aeschbachhalle kann die gewünschte Attraktivität<br />
und Atmosphäre erreicht werden, wobei berücksichtigt werden muss, dass der Platz<br />
nicht zu abgelegen wirkt und dass die Aeschbachhalle mindestens von der Buchserstrasse<br />
aus sichtbar bleibt.<br />
• In den übrigen Bereichen ist zu viel kommerzielle Erdgeschossnutzung vorgesehen, die<br />
sich in diesem Umfeld nicht wirtschaftlich realisieren lässt. Anstelle der vorgeschlagenen<br />
rein gewerblichen Nutzungen aller Erdgeschosse sind alternative Wohnformen und Kombinationen<br />
von Wohnen und Arbeiten gefragt.<br />
Aeschbachhalle<br />
• Grösse und Konzept der Aeschbachhalle werden übernommen und umgesetzt, durch die<br />
umgebenden Baukörper wirkt die Halle zu versteckt und trotz ihrer Ausdehnung unscheinbar.<br />
Die quartierprägende Wirkung fehlt, die Ausstrahlung ins Quartier ist schwach.<br />
• Der Vorplatz ist räumlich attraktiv, der Zugang von Buchser- und Industriestrasse aus auffindbar,<br />
aber bescheiden. Die Verbindung zum Park, dem zweiten Herzstück des Quartiers<br />
kann intensiver gestaltet werden.<br />
Hochhaus und Dienstleistungsgebäude<br />
• Im Gegensatz zur Aeschbachhalle wird das Hochhaus bevorzugt behandelt und zur Ikone<br />
aufgestylt. Die Wirkung als markanter, hoch aufragender Solitär wird trotz nur 50 Metern<br />
Gebäudehöhe mit der expressiven, aufstrebenden Fassadengestaltung erreicht.<br />
• Die Gestaltung wirkt burgähnlich und eher abweisend, ein oberer Abschluss des Gebäudes<br />
fehlt. Zwischen der Gestaltung des Hochhauses und seinem Umfeld besteht eine grosse<br />
Diskrepanz, die geschlossen werden muss.<br />
Wohnbauten Feld 4<br />
• Mit ihrer volumetrischen und höhenmässigen Abstufung vermittelt die Überbauung zwischen<br />
den beiden unterschiedlichen Quartieren. Die grossen Volumen entlang des Stadtparks<br />
bedrohen die räumliche Qualität des Parks.<br />
• Durch ihre Ausrichtung auf die angrenzende kleinteilige Überbauung verlieren die kleineren<br />
Stadtvillen ihren Bezug zum städtischen Umfeld, an der prädestinierten Lage zum Park in<br />
den langestreckten abgewinkelten Baukörpern sind vorwiegend Familienwohnungen zu<br />
finden.<br />
Spätere Erweiterung auf Baufeld 3, Rockwell<br />
• Hier werden reine Büronutzungen in für Wohnungen kaum geeigneten Baukörpern vorgeschlagen.<br />
• Die Bearbeitungstiefe für dieses Gebiet ist sehr summarisch.<br />
Flexibilität<br />
• Das Konzept ist eine Komposition von verschiedenen Baukörpern ohne Systematik und<br />
deshalb nur sehr beschränkt flexibel.<br />
• Je nach Lage und Ausrichtung sind die Erdgeschosse teilweise flexibel und eignen sich für<br />
alternative Nutzungen anstelle der vorgeschlagenen praktisch vollflächigen Büronutzung.<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 23 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Wenig Park- und Grünflächen.<br />
• Durchgrünung und soziale Vernetzung wird beeinträchtigt.<br />
• Drei getrennte Teile ohne gemeinsame Identität.<br />
• Energiekonzept und Materialisierung fehlen.<br />
feng shui<br />
• Von der Gesamtanlage her eher introvertierte Strukturen mit erschwertem Personenfluss<br />
und ohne Leitung zur Aeschbachhalle.<br />
• Das konsequente Konzept der schiefen Linien führt zu einem Verlust an Raumökonomie in<br />
den ansonsten energetisch ansprechenden Wohn- und Gewerberäumen.<br />
Gesamtwürdigung des Beurteilungsgremiums<br />
• Städtebaulich weist das Projekt in wesentlichen Punkten Schwächen auf, vor allem mit<br />
dem ungenügenden Einbezug der Aeschbachhalle.<br />
• Die fehlende Ausstrahlung und Stimmung lässt keine Urban Village-Atmosphäre aufkommen,<br />
die Chance für ein spezielles Quartier wird nicht genutzt.<br />
• Die burgähnliche Gestaltung des Hochhauses führt zu einer eher abweisenden statt einladenden<br />
Wirkung.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 24 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 5: Schneider & Schneider Architekten ETH BSA SIA, <strong>Aarau</strong><br />
Konzept der Architekten<br />
• Mit der Erweiterung des Parks rückt die Aeschbachhalle ins Zentrum des Quartiers.<br />
• Der davorliegende Platz wird zum zentralen Treffpunkt, die Halle kann ihre Ausstrahlung<br />
direkt ins Quartier entfalten.<br />
• Das Raumgefühl wird durch eine Abfolge von Strassen und Plätzen geprägt, die den geeigneten<br />
Rahmen für eine urbane Atmosphäre bilden.<br />
• Der elegante polygonal geformte Turm funktioniert als Orientierungspunkt und Landmark,<br />
als Eingangstor leitet er direkt zum Platz vor der Aeschbachhalle und zum Park.<br />
Städtebauliche Aspekte<br />
• Der zum Y erweiterte Park mit dem Stadtplatz bindet Aeschbachhalle und Park als Herzstücke<br />
des neuen Quartiers zusammen, über grüne Gassen wird er bis zur Industriestrasse<br />
verlängert.<br />
• Das Hochhaus wirkt als Eingangstor, sowohl von der Seite Buchserstrasse wie auch von<br />
der Industriestrasse her markant und präsent, und bildet einen guten Auftakt und Eintritt<br />
ins Quartier.<br />
• Die einzelnen Gebäude sind angemessen gross, aber nicht überdimensioniert, sie haben<br />
eigenständige spezifische Formen und Adressen.<br />
• Sehr grosse Strukturen der Riegelbauten auf Baufeld 2 und 4, grosse Diskrepanz zum gut<br />
getroffenen Massstab der übrigen Bebauung.<br />
Aussenräume<br />
• Der stark vergrösserte Park steht im direkten Bezug zur Aeschbachhalle und sichert dieser<br />
eine absolut prominente Lage. Die Durchlässigkeit von der Buchserstrasse her muss noch<br />
verbessert werden.<br />
• Die Abfolge von Plätzen, Gassen und Park ist sehr attraktiv und einladend.<br />
• Der Stadtplatz vor der Aeschbachhalle ist zusammen mit den offenen Vorbereichen der<br />
Halle sehr gross, es scheint fraglich, ob die in den Erdgeschossen der angrenzenden Gebäuden<br />
angedachten Nutzungen genügend Leben bringen können.<br />
• Die Ost - West Gassen werden als „grüne Fugen“ ausgebildet, von denen alle Gebäude<br />
samt dem Hochhaus profitieren. Die Nord - Süd Gassen dienen der Anlieferung und sind<br />
deshalb nicht begrünt.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 25 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
• Der grosszügige Platz bedingt die kompakte, dichte Bebauung zwischen Aeschbachhalle<br />
und Industriestrasse, um die vorgeschriebene Nutzung zu erreichen.<br />
Urban Village<br />
• Der Eindruck eines städtischen Umfeldes scheint hier möglich, der zentrale Stadtplatz, die<br />
gassenähnlichen Zugänge und der Anschluss an den stark erweiterten Park bieten optimale<br />
Voraussetzungen.<br />
• In den Hauptgassen zwischen Industriestrasse und im Bereich Aeschbachhalle gut vorstellbar,<br />
wahrscheinlich in den Nebengassen problematisch, zu viel kommerzielles Flächenangebot.<br />
Wohnnutzungen im Erdgeschoss der engen Gassen scheinen fraglich.<br />
• Ein attraktives Image über das Quartier hinaus und urbaner Lifestyle sind realisierbar.<br />
Aeschbachhalle<br />
• Halle südseitig auf grosszügigen Vorbereich ausgerichtet, attraktives Umfeld.<br />
• Trotz niedrigem Bauvolumen wirkt die Halle in das Quartier integriert, die äussere Erscheinung<br />
ist eher bescheiden, Charme und Ausstrahlung sind auf den Innenraum beschränkt.<br />
• Als Einzelbau zwar freigestellt, Gebäude aber nicht aktiviert.<br />
• Das vorgegebene Programm wird umgesetzt und kann mit Aktionen auf dem grossen vorgelagerten<br />
und gegen Süden gerichteten Platz ergänzt werden.<br />
Hochhaus und Dienstleistungsgebäude<br />
• Sehr attraktive Lösung mit starker Wegweiserfunktion und guter Ausrichtung auch auf<br />
Buchserstrasse und Platz.<br />
• Die kubisch sehr markant, aber nicht übertrieben gestaltete Form bezieht sich auf die<br />
Strassenräume von Buchser- und Industriestrasse und leitet als Eingangstor durch seine<br />
angeschnittene Form klar und bestimmt ins Gelände Richtung Aeschbachhalle.<br />
• Mit kurzen, gebrochenen Fassaden und der sechseckigen Form wird die Höhenwirkung<br />
gesteigert, Sockelgeschoss und oberer Abschluss werden elegant und zurückhaltend ausgebildet.<br />
Wohnbauten Baufeld 2<br />
• Der vorgeschlagene Wohnungsmix ist attraktiv und auf die verschiedenen Nutzergruppen<br />
bezogen, die Organisation ist in den grösstenteils schiefwinkligen Gebäuden gut gestaltet.<br />
• Entlang der lärmigen Buchser- und Industriestrasse wird das Wohnen mit speziellen<br />
Grundrissen ermöglicht.<br />
• Die grosse Dichte gegen die Industriestrasse führt zu belichtungsmässig kritischen Zonen<br />
in den unteren Geschossen.<br />
Wohnbauten Baufeld 4<br />
• Selbständiges Quartier mit eigener Qualität, gut abtrennbar.<br />
• Der Übergang zum Einfamilienhausquartier wird mit Townhouses elegant gelöst.<br />
• Das Quartier muss die Chance nutzen und mehr am Park partizipieren, die Bauten entlang<br />
des Parkrands müssen durchlässiger ausgelegt werden. Damit kann gleichzeitig auch der<br />
zu grosse klammerartige Bau entlang der Buchserstrasse massstäblicher gestaltet werden.<br />
Spätere Erweiterung auf Baufeld 3, Rockwell<br />
• Das Netz von Aussenräumen wird erweitert und mit einem weiteren grossen Platz ergänzt.<br />
Neben weiteren Wohnhäusern sind offenbar auch Büroflächen geplant, gesamthaft wird<br />
die Erweiterung nur ansatzweise aufgezeigt.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 26 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Flexibilität<br />
• Die Gesamtstruktur besteht aus sehr individuellen Teilen, damit sind Identifikationsmöglichkeiten<br />
aber auch Flexibilität innerhalb des vorgegebenen Rasters möglich.<br />
• In den Erdgeschossen von BF 2 werden grösstenteils Gastro-, Retail- und Gewerbeflächen<br />
vorgeschlagen. Dieser voraussichtlich zu hohe Anteil muss teilweise als Wohnflächen genutzt<br />
werden können, was aber je nach Lage problematisch sein kann.<br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Kompaktheit und Dichte zugunsten ökologischen und sozial wirksamen Freiräumen.<br />
• Gute Wohnungsqualität, vielfältige Wohnformen.<br />
• Starke Identität mit funktionierendem Zentrum und Verbindung zum Park.<br />
• Gutes ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept.<br />
• Verkehrs- und Energiekonzept positiv.<br />
• Lärmschutz aufgezeigt.<br />
Lärmproblematik<br />
• Durch langgezogene Riegelbauten zum grossen Teil abgeschirmt, aber gleichzeitig sehr<br />
viele Wohnungen in diesen Bauten mit langen Nordfassaden.<br />
Chancen für mehrere Architekten<br />
• Beteiligung von weiteren Architekten im Rahmen eines Bebauungsplans möglich.<br />
feng shui<br />
• Das Hochhaus als Tor leitet formal zur Hauptachse und stärkt diese, sie könnte auch im<br />
Baufeld 4 fortgeführt werden.<br />
• Insgesamt sehr vielseitige Wohnungstypologien mit energetisch guten aber teils praktisch<br />
schwierigen Lagen (Konzentration/Besonnung im Nordwesten).<br />
• Weist sowohl der Industrie- (Gais Center + künftige Entwicklung) wie auch der Buchserstrasse<br />
Bedeutung zu.<br />
Künstlerische Interventionen<br />
• Das Projekt nimmt klaren Bezug zur historischen Entwicklung der Stadt und wertet die historischen<br />
Gebäude innerhalb des Quartiers auf, indem spannende Dialogachsen entstehen.<br />
• Diese Achsen sowie der „grüne Finger“ rund um die Aeschbachhalle sind neben der Industrieaura<br />
(Verwendung „roher, industrieller“ Materialien) gute Ansatzpunkte für künstlerische<br />
Interventionen.<br />
• So können die Energieflüsse im Quartier sowie die Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart<br />
und Zukunft mittels Kunst emotional erfahrbar gemacht werden.<br />
Gesamtwürdigung des Beurteilungsgremiums<br />
• Das Gesamtkonzept mit dem bis zur Aeschbachhalle erweiterten Park wirkt überzeugend<br />
und lässt die gewünschte urbane Stimmung erahnen. Die Baumassenverteilung scheint<br />
ausgewogen, die Volumen massstäblich in ihrem Umfeld. Die von West nach Ost sukzessiv<br />
abnehmende Dichte zeigt eine gute Integration in das Stadtgefüge.<br />
• Auch das Hochhaus ist ein massstäblich und kubisch ausgewogener Vorschlag, der die Situation<br />
zwischen Buchser- und Industriestrasse berücksichtigt und eine gute Eingangssituation<br />
ins neue Quartier bildet.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 27 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 6: KCAP Architects & Planners<br />
Konzept der Architekten<br />
• Hauptthemen sind Zentralität, offene Stadträume und das Netzwerk von öffentlichen und<br />
privaten Räumen.<br />
• Die spezifischen Eigenschaften des Areals - Fabrikstrassen, Gassen und die attraktiven<br />
Bestandesbauten- werden nicht nur erhalte,n sondern neu interpretiert und integriert, sie<br />
prägen das Bild des neuen Stadtquartiers.<br />
• Einfach, geradlinig und übersichtlich wird die neue urbane Achse von der Industriestrasse<br />
zur Aeschbachhalle und weiter zum Park geführt.<br />
• Die Aeschbachhalle wird nicht nur renoviert und erhalten, sondern mit Neubauten erhöht,<br />
ergänzt und aufgewertet.<br />
• Das Gebiet bleibt transparent und offen zu den umgebenden Stadtstrukturen, die dominanten<br />
Einzelbauten an der Industriestrasse werden durch adäquate grosse Einzelobjekte ergänzt.<br />
• Der Turm wird nicht als Ikone mit übergeordneter Distanz konzipiert, er wird funktional und<br />
logisch gestaltet.<br />
• Gesamthaft wird die Bebauung bewusst flächig gehalten, die bestehenden Gebäude können<br />
deshalb selbstverständlich integriert werden. Die überhohen Sockelgeschosse können<br />
flexibel auf die aktuelle Nachfrage reagieren, sowohl öffentlich zugängliche urbane Nutzungen<br />
wie auch verschiedene Kombinationen von Wohnen und Arbeiten bis zu reinen<br />
Gartenwohnungen sind möglich.<br />
Städtebauliche Aspekte<br />
• Charakteristisch für das Konzept sind die soziologischen Entwurfskriterien: Zentralität, offene<br />
Stadt mit einem Netzwerk von öffentlichen und privaten Räumen und die differenzierte<br />
Abstufung zwischen öffentlichen und privaten Räumen.<br />
• Zusammen mit der Aeschbachhalle prägen 2 starke Hauptelemente den neuen Stadtteil,<br />
die urbane Achse und der langgestreckte Park.<br />
• Attraktive An- und Aufbauten ergänzen die Aeschbachhalle beinahe ikonenhaft, sie erhält<br />
eine neue, unverwechselbare Identität, sowohl aussen wie innen.<br />
• Wesentlich ist die Offenheit des Quartiers sowohl zur Buchserstrasse wie auch zur Industriestrasse,<br />
die mit der Fortsetzung der quergestellten Grossbauten nicht nur integriert,<br />
sondern mit dem angrenzenden Quartier verzahnt und aufwertend gestaltet wird.<br />
• Massstäbliche Körnung im Bezug zum Stadtraum, gut mit Nachbarschaft vernetzt.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 28 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Aussenräume<br />
• Diese sind bewusst relativ kleinmassstäblich ausgebildet. Die Hauptachse ist nicht nur<br />
Verbindung, sondern eine klar formulierte Abfolge von stimmungsvollen Räumen. Sie öffnet<br />
das Areal und kann zur Bühne für verschiedenste Funktionen und Aktivitäten werden.<br />
• Spannende Raumfolge von der Industriestrasse zur Aeschbachhalle und weiter zum Park.<br />
• Der Park ist durch die umgebenden Bauten klar begrenzt, in seiner ursprünglichen Grösse<br />
massstäblich und bietet grosse Freiflächen für temporäre Aktivitäten.<br />
• Die Anlage ist städtisch formuliert, aber noch sehr konzeptionell dargestellt.<br />
• Markante Einzelbauten ergänzen den Stadtraum gegen die Buchserstrasse optimal, die<br />
Zugänglichkeit von Stadt und Bahnhof ist offen und einladend.<br />
• Die in den oberen Geschossen senkrecht zur Buchserstrasse angeordneten Wohnbauten<br />
betonen ebenfalls die Offenheit des neuen Quartiers, müssen aber bezüglich Lärmproblematik<br />
überprüft werden.<br />
• Städtebauliche Struktur und Landschaft sind untrennbar verbunden.<br />
Urban Village<br />
• Die Erwartungen werden umgesetzt, es entsteht eine „wohnliche Dichte“ mit grosser Öffentlichkeit<br />
und gleichzeitig guter Privatheit.<br />
• Die gute räumliche Stimmung bringt beste Voraussetzungen für ein lebendiges Quartier.<br />
• Dieses ist als offener Stadtteil gestaltet, mit besten Chancen für urbane Atmosphäre.<br />
• Wesentlich sind die variablen Sockelgeschosse mit verschiedenen Kombinationen von<br />
Wohnateliers, die in den belebten Lagen auch als Gewerbe- und Dienstleistungsflächen<br />
mit unterschiedlichsten Funktionen genutzt werden können. Allerdings ist die Belichtung<br />
stark eingeschränkt und nur frontal möglich.<br />
• Die Konzentration des Publikums auf eine einzige Achse fördert und stärkt die attraktive<br />
urbane Stimmung weiter.<br />
Aeschbachhalle<br />
• Das Herz des abwechslungsreichen Quartiers, die Identifikationsmöglichkeit für Bewohner<br />
und Besucher<br />
• Die vorgeschlagenen expressiven Ergänzungsbauten steigern die Wirkung der Halle und<br />
erhöhen Ihre Präsenz im Kontext des Quartiers. Die Attraktivität des historischen Innenraums<br />
wird mit der Transformation des Äusseren sichtbar, das neue unverwechselbare<br />
Gebäude wird zum ikonenhaften Markenzeichen des Stadtteils.<br />
• Die neue, unverwechselbare Identität zeigt sich sowohl aussen durch die markante neue<br />
Überhöhung wie innen durch ihre unverwechselbare alte Industrie-Atmosphäre.<br />
• Das vorgeschlagene Konzept wird umgesetzt und mit attraktiven Aussenräumen im gleichen<br />
Massstab ergänzt.<br />
• Die Durchlässigkeit zur Buchserstrasse kann noch intensiviert werden, damit die Halle<br />
auch für auswärtige Besucher noch besser auffindbar wird.<br />
Hochhaus und Dienstleistungsgebäude<br />
• Das vorgeschlagene städtebauliche Konzept bietet beste Voraussetzungen für ein markantes<br />
Hochhaus.<br />
• Die einfache Grundform und die klare städtebauliche Situation sind flexibel und können<br />
auch eine andere Ausbildung des Hochhauses integrieren.<br />
• Die wahrscheinlich zu einfache rechteckige Form überzeugt noch nicht, die Kernzone ist im<br />
Verhältnis zur nutzbaren Bürofläche zu gross. Die nur knapp über 600 m2 grosse Grundfläche<br />
bedingt eine zweite Fluchttreppe.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 29 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
• Mit einem markanten Rücksprung der oberen Geschosse von der Buchserstrasse bestimmt<br />
das Gebäude die Torsituation zum neuen Quartier.<br />
• Die Auskragung des obersten Geschosses scheint unmotiviert, die Fassadenplatten wirken<br />
schwer und eher abweisend.<br />
Wohnbauten Baufeld 4<br />
• Die Überbauung wirkt attraktiv und kann grösstenteils im Eigentumsstandard geplant werden.<br />
• Mit 4 Stadtvillen entlang des Parks wird die Kante des Parks locker und massstäblich, aber<br />
trotzdem klar gefasst. Gleichzeitig wird die bevorzugte Lage optimal für hochwertige Wohnungen<br />
genutzt.<br />
• Die Townhouses bilden den selbstverständlichen Übergang zur angrenzenden kleinmassstäblichen<br />
Überbauung.<br />
Spätere Erweiterung auf Baufeld 3, Rockwell<br />
• Mit der Verdopplung des Polygon-Gebäudes und den weiteren Gebäudevolumen werden<br />
Massstab und Freiraumkonzept in gleicher Art und Weise weitergeführt.<br />
Flexibilität<br />
• Dank dem starken städtebaulichen Grundmuster können einzelne Teile innerhalb seiner<br />
Struktur variiert werden, ohne dass Gesamtwirkung und Stimmung verloren gehen.<br />
• Die Flexibilität der Sockelgeschosse, die bis in einem späten Planungszeitpunkt der aktuellen<br />
Nutzungsnachfrage angepasst werden können, ist ein grosser Vorteil für die Realisierung.<br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Innovatives Verkehrs- und Energiekonzept.<br />
• Kompakte Baustruktur, Minergie-P realisierbar.<br />
• Grosser Anteil versiegelter Aussenflächen.<br />
• Ansätze zu lokalem Wasserkreislauf, muss mit Vegetationskonzept kombiniert werden.<br />
• Lärmproblematik noch nicht gelöst, teilweise Tageslichtprobleme.<br />
• Komfort öffentliche Räume (Windschutz) nicht gelöst.<br />
Lärmproblematik<br />
• Der Lärmschutz muss konsequent überlegt werden, die offenen Situationen seitens Buchser-<br />
und Industriestrasse zeigen hier ihren Nachteil.<br />
• Auch die attraktiven Gartenräume auf den Terrassen der Stadtbausteine sind teilweise betroffen,<br />
ebenso ein Teil der Townhouses auf Baufeld 4.<br />
Chancen für mehrere Architekten<br />
• Dieses Projekt mit seinen Häuserblocks als eigentlichen „Stadtbausteinen“ bietet beste Voraussetzungen<br />
für die Realisierung durch einen oder mehrere Architekten.<br />
• Die einzelnen Stadtbausteine sind in sich geschlossene Häusergevierte, die im Rahmen<br />
eines Bebauungsplanes nach vorbestimmten Regeln gestaltet werden können.<br />
feng shui<br />
• Klar gewichtete Strukturen mit einer starken Hauptachse auf die Aeschbachhalle.<br />
• Die offenen Anordnungen erleichtern ein Zusammenspiel mit den umliegenden Quartieren.<br />
• Die Grundstrukturen sind einfach, energetisch gut und haben Potenzial in der Weiterentwicklung.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 30 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Künstlerische Interventionen<br />
• Die Aeschbachhalle erhält von der Zugänglichkeit/Sichtbarkeit und der Nutzung her mehr<br />
Gewicht und die Wegführung ist sehr eindeutig.<br />
• Dieses Projekt hat Kunst für Fassaden- und Aussenraumgestaltung zur Imagesteigerung<br />
des Areals vorgesehen.<br />
• Die industrielle Materialisierung einerseits sowie die städtebauliche Planung und klare<br />
Durchwegung andererseits (inkl. Verzahnung mit dem Quartierumfeld) sind Stärken dieses<br />
Projekts und bilden eine gute Basis für einen imageprägenden „fil rouge“ mittels Kunst.<br />
Gesamtwürdigung des Beurteilungsgremiums<br />
• Das Konzept wirkt sehr ausgewogen und massstäblich, sowohl volumetrisch wie auch in<br />
der mit Ausnahme des Hochhauses gleichmässigen und bescheidenen Höhenentwicklung.<br />
• Durch die einzige klare Hauptachse ist das Quartier übersichtlich und klar organisiert, die<br />
Adressen sind eindeutig und auch für auswärtige Besucher gut auffindbar.<br />
• Die variablen Sockelgeschosse mit ihren vielfältigen Möglichkeiten lassen eine urbane<br />
Stimmung erwarten. Durch die Konzentration aller Benutzer auf eine einzige Achse werden<br />
eine maximale Lebendigkeit und beste Chancen für eine spezielle, städtisch geprägte Atmosphäre<br />
erreicht.<br />
• Die Durchlässigkeit und Offenheit des neuen Quartiers seitens der Industriestrasse zeigt<br />
die Möglichkeit für eine Aufwertung und Integration dieses Stadtgebietes auf. Entlang der<br />
Buchserstrasse fördern die in den oberen Geschossen quer zur Strasse gestellten Bauten<br />
Transparenz zum neuen Quartier, bringen aber auch Probleme mit Lärmimmissionen mit<br />
sich.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 31 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 7: Gmür & Geschwentner Architekten AG, Zürich<br />
Konzept der Architekten<br />
• Der Park wird als zentrales Element über einen grossen Platz mit der Aeschbachhalle verknüpft.<br />
• Markante hohe Punkthäuser in allen drei Baufeldern binden die Areale zusammen und generieren<br />
eine einheitliche Grundstruktur, die je nach Wohnungstyp variiert wird.<br />
• Hinter der ersten, als Lärmriegel entlang der Buchserstrasse ausgebildeten Hausreihe wird<br />
ein Boulevard vom Hochhaus bis zum Park vorgeschlagen, 2 weitere Verbindungen von<br />
der Industriestrasse bis zum Park liegen vor und hinter der Aeschbachhalle.<br />
• Die stark kubisch betonten Fassaden geben sowohl dem Hochhaus wie auch den Wohnbauten<br />
eine eigenwillige starke Ausstrahlung und betonen die Identität des neuen Stadtquartiers.<br />
Städtebauliche Aspekte<br />
• Die locker gesetzten Punktbauten verbinden die verschiedenen Baufelder, bilden jedoch<br />
unbestimmte Freiräume ohne Hierarchien und klare Bezüge.<br />
• Die Aeschbachhalle wirkt trotz der gelungenen direkten Anbindung an den Park in der dritten<br />
Baureihe versteckt, ihre Ausstrahlung als Quartierzentrum ist zu wenig wirksam.<br />
• Die hohen Punkthäuser im Baufeld 4 bieten wohl ein attraktives Wohnungsumfeld, überschreiten<br />
aber die nach Gestaltungsplan zulässige Höhe massiv.<br />
Aussenräume<br />
• Die Punkthäuser bilden unbestimmte Freiräume ohne Hierarchien und klare Bezüge, auch<br />
die Wegführung zur Aeschbachhalle ist nicht speziell ausgezeichnet.<br />
• Der Park mit den hohen angrenzenden Bauten wird zum attraktiven städtischen Element,<br />
mit der Randbepflanzung und den grossen Freiflächen prädestiniert für verschiedenste<br />
Nutzungsmöglichkeiten.<br />
Urban Village<br />
• Mit beinahe ausschliesslicher Wohnnutzung im Erdgeschoss und Hochparterrelösungen<br />
hinter und über Gartenmauern kann keine urbane Stimmung entstehen, die Ansätze beim<br />
Lofthaus und beim Dienstleistungsgebäude bleiben wie die Aeschbachhalle isoliert.<br />
• Siedlungstypologie und Stellung der Baukörper gleichen einem gehobenen Wohnquartier,<br />
bringen aber nicht die erwartete urbane Atmosphäre.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 32 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Aeschbachhalle<br />
• Die Halle wird auf allen Seiten freigespielt und über einen Vorplatz auf der Südseite direkt<br />
mit dem Park verbunden. Die Zugänglichkeit ist nur von der Parkseite aus gewährleistet,<br />
alle anderen Seiten werden direkt von Wohnbauten flankiert.<br />
• Die Halle bleibt ein fremdes Element, die erhoffte Integration in ein städtisches Umfeld<br />
fehlt.<br />
• Auch die formale Gestaltung wird der Lage und Bedeutung der Halle nicht gerecht.<br />
Hochhaus und Dienstleistungsgebäude<br />
• Die Lage direkt an der Buchserstrasse und der grosse Eingangsvorplatz von der Industriestrasse<br />
sind nicht zwingend.<br />
• Die deutliche, markant kubisch gestaltete Gliederung in Sockel, Basis und Krone wird positiv<br />
aufgenommen, die vorgeschlagene Gestaltung in Anlehnung an die 70-er Jahre wird als<br />
zu expressiv und zu wenig lagebezogen beurteilt.<br />
Wohnbauten Baufeld 4<br />
• Die grossen Punkthäuser stossen unvermittelt auf die kleinteilige Einfamilienhaus-Struktur<br />
und vermitteln eher das Bild einer Agglomerationssiedlung am Stadtrand anstelle eines<br />
städtischen Quartiers mit urbanem Lifestyle.<br />
Spätere Erweiterung auf Baufeld 3, Rockwell<br />
• Das Bebauungsmuster wird konsequent auf Feld 3 übertragen und in gleichem Sinn weitergeführt.<br />
Flexibilität<br />
• Das Konzept ist über alle drei Quartiere hinweg volumen- und nutzungsmässig weitgehend<br />
bestimmt.<br />
• Die grossen Gebäude mit ihrer prägnanten Gestaltung verringern jedoch die Flexibilität zusätzlich.<br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Interessantes Wasserkonzept, soziokulturell wichtig.<br />
• Interessante Grundrisse.<br />
• Energiekonzept noch nicht vorhanden.<br />
• Lärmprobleme bei öffentlichen Räumen und teils bei Wohnungen.<br />
• Minergie-P bei Wohnbauten fraglich (Verschattung und Nordausrichtung)<br />
feng shui<br />
• Die einzige echte Achse parallel zur Buchserstrasse hat keine Kraft und führt nicht direkt<br />
zur Aeschbachhalle.<br />
• Der Riegel entlang der Buchserstrasse ist zwar ein Lärmschutz, schottet aber das Quartier<br />
ab.<br />
• Die bereits weit gediehenen Wohnungsgrundrisse überzeugen praktisch wie energetisch.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 33 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Gesamtwürdigung des Beurteilungsgremiums<br />
• Der experimentelle Ansatz wird geschätzt, die detailliert ausgearbeiteten und spannenden<br />
Grundrisse werden als wesentlicher Beitrag zur Wohnform gewürdigt.<br />
• Der Park wird in diesem Kontext zum Bestandteil des Siedlungsumfeldes, die Ausstrahlung<br />
als Stadtpark für die allgemeine Nutzung fehlt.<br />
• Auch der Aeschbachhalle fehlt die Ausstrahlung, sie wird bestenfalls zu einem Quartiertreffpunkt,<br />
ist dafür aber zu gross und das vorgesehene Betriebskonzept scheint so nicht<br />
realisierbar.<br />
• Gesamthaft zeigt sich keine Stimmung mit urbaner Atmosphäre, das Projekt erfüllt die Vorstellungen<br />
in dieser Hinsicht nicht.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 34 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 8: KIM STREBEL ARCHITEKTEN GmbH, 5000 <strong>Aarau</strong><br />
Konzept der Architekten<br />
• Volumetrisch und geometrisch orientiert sich das Projekt am ehemaligen Industrieareal.<br />
• Die Aeschbachhalle wird samt ihrem südlichen Teil von 1943 erhalten und rückt mit Ihrem<br />
Vorplatz direkt an die Buchserstrasse.<br />
• Das Hochhaus bildet leicht zurückgesetzt den Auftakt zum neuen Quartier, das Dienstleistungsgebäude<br />
mit gleicher Gestaltung wird ins Baufeld 2 bis zur Kante der Aeschbachhalle<br />
verlängert.<br />
• Mit wenigen grossen Gebäuden und einer klaren Wegführung wird das grossmassstäbliche<br />
Konzept ergänzt.<br />
• Die Überbauung auf Feld 4 ist bewusst kleiner gehalten und wird dadurch zum eigenständigen<br />
Quartier.<br />
Städtebauliche Aspekte<br />
• Der direkte Bezug der vergrösserten Aeschbachhalle direkt zur Buchserstrasse besticht<br />
durch die klare Adresse und die gute Auffindbarkeit. Die Wegführung erfolgt bevorzugt entlang<br />
der stark befahrenen Buchserstrasse, die Passage hinter dem Dienstleistungsgebäude<br />
bleibt sekundär.<br />
• Die Beschränkung auf möglichst wenige einfache Grossformen zeigt ein klares Konzept.<br />
• In der Grossform des Hofhauses ist städtisches Wohnen angesagt, wobei jede Wohnung<br />
sowohl Anteil an den umgebenden Strassen und Gassen wie auch am ruhigen Innenhof<br />
hat.<br />
• Das Wohnquartier auf Feld 4 ist eine völlig unabhängige Welt und bietet sowohl mit den 4<br />
auf den Park orientierten Stadtvillen wie auch mit den Townhouses gute Wohnqualität und<br />
bildet gleichzeitig einen selbstverständlichen Übergang zur angrenzenden kleinmassstäblichen<br />
Überbauung.<br />
Gestaltung der Aussenräume<br />
• Der Park wird nach Westen vergrössert und erhält eine neue, ausladende fünfeckige Form.<br />
Von einem dichten Wegnetz durchzogen und mit Baumgruppen strukturiert werden die<br />
grossen Rasenflächen stark gegliedert und verlieren einen Teil ihrer multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 35 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
• Der Platz zwischen Aeschbachhalle und Buchserstrasse wird vom Strassenlärm beeinträchtigt,<br />
wirkt zu gross, ungestaltet und wenig einladend, die Verknüpfung mit dem Park<br />
ist nicht zuletzt wegen der weiterbestehenden Anbauten der Villa Oehler trotz des „Baumdachs“<br />
zu wenig ausgeprägt.<br />
• Die Gassenräume sind alle gleichförmig, sie sollen durch die bandartige Begrünung stärker<br />
aufgelockert und je nach Richtung differenziert werden.<br />
• Positiv ist der Gedanke, den Stadtpark über den Platz mit der Nordallee und den Grünbereichen<br />
des Kantonsspitals zu verbinden.<br />
Urban Village<br />
• Der neue Platz bietet die Chance für urbanes Leben, die publikumsbezogenen Funktionen<br />
sind aber auf 2 Ränder beschränkt.<br />
• Die gesamten Erdgeschossflächen im Baufeld 2 sind uniform als Gewerbeflächen ausgewiesen,<br />
eine Aktivierung all dieser Flächen scheint kaum möglich.<br />
• Bei den beiden die Aeschbachhalle flankierenden Wohnbauten sind gegenseitige Störungen<br />
durch die unterschiedlichen Nutzeransprüche vorprogrammiert.<br />
Aeschbachhalle<br />
• Der Vorschlag der vergrösserten Aeschbachhalle ist interessant, die direkte Anbindung an<br />
die Buchserstrasse mit dem vorgelagerten Platz bringt Attraktivität und optimale Auffindbarkeit.<br />
• Vorgeschlagen wird das vorgegebene Programm, konkrete Nutzungsvorschläge für die zusätzlichen<br />
Flächen fehlen, die Erschliessung der ganzen Hallentiefe von vorne durch den<br />
nicht beheizten Mittelteil ist schwierig und die in zwei Teile getrennte Gastronomie betrieblich<br />
ungünstig.<br />
Hochhaus und Dienstleistungsgebäude<br />
• Der leicht von der Buchserstrasse abgerückte quadratische Turm ist städtebaulich richtig<br />
platziert. Als Landmark und Wegweiser ist die Gestaltung zu einfach, ein einladendes<br />
Sockelgeschoss fehlt, ebenso auch ein ausgeprägter oberer Abschluss.<br />
Wohnbauten Feld 4<br />
• Die 4 Stadtvillen sind an bester Lage auf den Park ausgerichtet und bieten attraktive und<br />
grosszügige Stadtwohnungen. Auch die 3-geschossigen Townhouses sind attraktive<br />
Wohnmöglichkeiten für Familien und bilden einen massstabgerechten Übergang zur angrenzenden<br />
Überbauung.<br />
Spätere Erweiterung auf Baufeld 3, Rockwell<br />
• Die aufgezeigte Erweiterung mit einem zweiten Bürogebäude analog dem Polygon und einem<br />
weiteren grossmassstäblichen Blockrandgebäude ist eine einfache und logische Fortsetzung<br />
des gewählten Konzeptes.<br />
Flexibilität<br />
• Die Strukturen sind klar und übersichtlich, die beidseits des Parks gelegenen Quartiere<br />
sind dem Potenzial der jeweiligen Orte entsprechend unterschiedlich gestaltet.<br />
• Die Grossformen verringern generell die Flexibilität.<br />
• Die notwendigen Variationsmöglichkeiten in den Erdgeschossen sind nicht aufgezeigt, wobei<br />
Wohnen auf die doch recht schmalen Gassen im Erdgeschoss schwierig zu gestalten<br />
ist, Lichtverhältnisse und Besonnung wie auch die unmittelbare Nachbarschaft der Aeschbachhalle<br />
können höchstens teilweise berücksichtigt werden.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 36 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Klare Zuordnung der Räume.<br />
• Aufenthaltsqualität Platz fraglich.<br />
• Fehlende Identität, keine Signalwirkung.<br />
• Minergie-P teilweise nur schwer realisierbar.<br />
• Ganzheitliches Energie- und Materialkonzept fehlt.<br />
feng shui<br />
• Die konzentrierte Grossmassstäblichkeit schafft lange Fluchten und verhindert ein spannendes<br />
Raumgefühl auf Augenhöhe und wirkt wenig emotional.<br />
• Die Ausrichtung des grossen Vorplatzes zur Aeschbachhalle auf die Buchserstrasse setzt<br />
ein Tor auf der falschen Seite in Bezug auf die wichtigsten Personenflüsse.<br />
Gesamtwürdigung des Beurteilungsgremiums<br />
• Der Stadtplatz zwischen Aeschbachhalle und Buchserstrasse, zusammenmit der verlängerten<br />
Aeschbachhalle, ist eine spannende Reaktion. Der Platz wirkt aber zu gross, leer<br />
und ohne Identität, gegen die Buchserstrasse wird ein sinnvoller Abschluss vermisst und<br />
die Verbindung zum Park wird durch die Nebenbauten der Villa Oehler verstellt.<br />
• Die Dimension der Wohnbauten lässt Zweifel an der Identitätsbildung aufkommen, die einzelnen<br />
Häuser haben keine eigenständige Adresse und Charakteristik. Die Volumetrie erscheint<br />
im Bezug zum Umfeld zu massiv und nicht verhältnismässig.<br />
• Die teilweise Orientierung der grossen Wohnbebauung auf die lärmige Industriestrasse ist<br />
fraglich. Die schmalen Gassen sind trotz ihrer Attraktivität für Wohnnutzungen, vor allem in<br />
den unteren Geschossen, nicht ideal.<br />
• Das Gebäude zwischen Aeschbachhalle und Park wird trotz seiner prominenten und attraktiven<br />
Stellung nur für Standardwohnungen genutzt.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 37 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
3.4 Schwerpunkt B Hochhaus GastroSocial<br />
Ziele GastroSocial<br />
Betriebliche Anforderungen<br />
• Flexible Lösung, mit Freiheit für Umsetzung der Philosophie und Ideen.<br />
• Erdgeschoss mit Cafeteria und 1.Obergeschoss mit Besprechungsräumen allgemein zugänglich,<br />
darüber nur interne Nutzungen.<br />
• Funktionalität und Wirtschaftlichkeit sind wesentliche Kriterien.<br />
Städtebauliche Ziele<br />
• Das Gebäude soll den prägende Auftakt zum neuen Quartier bilden, zum Wegweiser und<br />
zur Landmark werden.<br />
• Eleganz aber nicht Extravaganz, Einfachheit statt Luxus sind gefragt, Funktion und Einfachheit<br />
sollen im Einklang stehen.<br />
• GastroSocial unterstützt die städtebaulichen Kriterien, die eigenen Zielsetzungen müssen<br />
aber erfüllt werden.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 38 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 1: Schwarz Architekten / GlassX AG, Zürich<br />
Städtebauliche Integration und architektonische Gestaltung<br />
• Richtige Stellung, interessanter Bezug mit durchgehender Traufe entlang der Buchserstrasse.<br />
• Sehr expressive Gestaltung.<br />
• Kubisch und gestalterisch stark ins Gesamtkonzept integriert.<br />
Innenraum<br />
• Kleine Flexibilität und Variabilität.<br />
• Klassische Bürogrundrisse, wenig Begegnungszonen.<br />
• Tageslichtanforderungen in den unteren 6 Geschossen nur teilweise erfüllt.<br />
Fassade, Technik, Kosten<br />
• Gute Vorschläge für Haustechnik, einfach und vernünftig.<br />
• Der vorgeschlagene Baustandard und auch die Elementfassade überzeugen nicht.<br />
• Fassadenkosten werden eher hoch eingestuft.<br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Minergie-P eingehalten.<br />
• Minergie-ECO Standard fraglich.<br />
• Sehr gutes Verhältnis Gebäudehülle / Geschossfläche.<br />
• Gute Flächeneffizienz Normalgeschoss.<br />
• Wenig innovative Begegnungszonen.<br />
• Gute energetische Qualität, Fassadenunterhalt und Dauerhaftigkeit mittel.<br />
• Hoher Grauenergie-Aufwand, Recycling-Beton für Betonelemente fraglich.<br />
feng shui<br />
• Einfache Grundform mit grundsätzlich guten energetischen Strukturen.<br />
• Eingangs-/Empfangssituation wenig repräsentativ.<br />
• Wenig Spannung im Zusammenspiel zwischen Sozialräumen Arbeitsplätzen.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 39 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 2: Burkard Meyer Architekten BSA, 5400 Baden<br />
Städtebauliche Integration und architektonische Gestaltung<br />
• Guter Bezug zum neuen Quartier, durch Abschrägung spannende Wegführung für Besucher.<br />
• Die einfache, etwas amorphe Grossform ermöglicht einen dynamischen Quartiereintritt.<br />
• Mit ihren verschiedenen Seiten wird die Sequenz der Bauten entlang der Buchserstrasse<br />
eröffnet und gleichzeitig auch der neue Platz an der Industriestrasse gefasst.<br />
• Die Fassade mit ihrer leichten Struktur wirkt fein, elegant und beinahe poetisch, das Gebäude<br />
als sorgfältig eingepasster Solitär.<br />
• Starke Wirkung als spannendes Einzelobjekt, geringe Einbindung ins Gesamtkonzept.<br />
Innenraum<br />
• Gute Umsetzung des Programms, weitgehend den Vorstellungen entsprechend, grosse<br />
Flexibilität.<br />
• Der Innenraum umfasst rund 600 m2, sehr offen und transparent organisiert um einen innovativen,<br />
in vier Körper aufgelösten Kern. Grösstenteils sind auch Zellenbüros problemlos<br />
möglich.<br />
• Der aufgelöste Kern bringt jedoch schwierig nutzbare Flächen mit wenig Tageslicht für die<br />
dort angeordneten Sozialbereiche.<br />
Fassade, Technik, Kosten<br />
• Fraglich scheint der vorgesehene Sonnenschutz bezüglich Funktion und Unterhalt.<br />
• Kosten im Mittelfeld.<br />
Gestaltungsplan<br />
• Dienstleistungsgebäude entgegen dem Gestaltungsplan auf Baufeld 2 verlegt, baurechtlich<br />
aber nicht ausgeschlossen.<br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Hohe Nutzungsflexibilität.<br />
• Sehr gutes Verhältnis Gebäudehülle / Geschossfläche.<br />
• Gute Flächeneffizienz Normalgeschoss grosse Flexibilität und Variabilität.<br />
• Gesellschaftliche Qualität mit verschiedenen Begegnungszonen.<br />
• Innovatives Lüftungskonzept und gute Tageslichtnutzung.<br />
• Minergie-P gut realisierbar.<br />
• Gute energetische Qualität, Fassadenunterhalt und Dauerhaftigkeit gut.<br />
• Tageslicht in der Mittelzone bei Kernen nur knapp genügend.<br />
• Vorgeschlagene technische Lösungen sind zukunftsweisend.<br />
feng shui<br />
• Elegantes Erscheinungsbild, aber schwierige Organisation des Erdgeschosses (Eingang/Empfang).<br />
• Innen liegende Sozialzonen liegen in den Hauptbewegungsflächen (beschränkte Nutzungsflexibilität).<br />
• Negative Auswirkungen der schiefen Linien in den Obergeschossen (Verlust an Raumökonomie).<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 40 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 3: ernst niklaus fausch architekten eth/sia, 5000 <strong>Aarau</strong><br />
Städtebauliche Integration und architektonische Gestaltung<br />
• Gestaltung wirkt als reiner Solitär.<br />
• Sehr dominanter Auftritt, im Verhältnis zum Quartier fraglich.<br />
• Integration in anderes städtebauliches Muster erscheint schwierig.<br />
Innenraum<br />
• Interne Organisation gut, mit viel Transparenz und spannenden Ideen.<br />
Fassade, Technik, Kosten<br />
• Fassadenkosten werden hoch eingestuft.<br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Minergie-P erreicht.<br />
• Interessante Kommunikationszonen.<br />
• Gute Tageslichtnutzung.<br />
• Fassade „Grauenergie-intensiv“.<br />
feng shui<br />
• Orientierung zur Buchsersstrasse führt im EG energetisch wie auch praktisch zu etwas<br />
schwieriger Situation, in den Obergeschossen sind die Strukturen aber besser.<br />
• Kernversatz führt zu räumlich verschieden nutzbaren Zonen, die etwas Spannung in das<br />
Raumgefühl bringen.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 41 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 4: Scheitlin Syfrig AG, Architekten, 5000 Luzern<br />
Städtebauliche Integration und architektonische Gestaltung<br />
• Wuchtiger, dominanter Auftritt, Projekt wirkt vorwiegend über Fassade.<br />
• Städtebaulich sehr eigenständig, zu wenig ins Gesamtkonzept integriert.<br />
• Grosse Kernfläche, Grundrisse teils schwierig, geringe Flexibilität, Belichtung teils fraglich.<br />
Fassade, Technik, Kosten<br />
• Bezüglich Struktur und Materialisierung nicht überzeugend.<br />
• Kosten als eher teuer beurteilt.<br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Flexibilität durch Gebäudeform eingeschränkt.<br />
• Keine Begegnungszonen.<br />
• Gute Tageslichtsituation.<br />
• Fassade „Grauenergie-intensiv“.<br />
• Minergie-P erreichbar.<br />
feng shui<br />
• Imposante Solitärstruktur mit klarem Mund, der tendenziell die Buchserstrasse betont.<br />
• Aufgrund der Formgebung energetisch und funktional komplexer, aber dennoch gangbar.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 42 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 5: Schneider & Schneider Architekten ETH BSA SIA, <strong>Aarau</strong><br />
Städtebauliche Integration und architektonische Gestaltung<br />
• Die klare, einfache Grossform als unregelmässiges 6-Eck bringt gute Bezüge zum neuen<br />
Stadtteil, durch Abschrägung spannende Wegführung ins Quartier und zur Buchserstrasse.<br />
Die Torsituation und Leitfunktion zur Aeschbachhalle wird gestaltet.<br />
• Mit den gleichförmigen Seiten wird die Flucht der Bauten entlang der Buchserstrasse berücksichtigt<br />
und auch der neue Platz an der Industriestrasse betont.<br />
• Die Steinfassade wirkt noch etwas wuchtig, kann aber dank ihrer Materialisierung problemlos<br />
ins neue Quartier integriert werden. Der doppelgeschossige obere Abschluss entspricht<br />
nicht der inneren Struktur und wirkt zu stark.<br />
• Gesamthaft ein rationaler, bescheiden wirkender Auftritt.<br />
Innenraum<br />
• Der Innenraum mit rund 600 m2 Fläche wird von einem kompakten Kern zoniert. Auf allen<br />
Geschossen ist ein grosser Anteil Zellenbüros möglich, einige Bereiche müssen aber sinnvollerweise<br />
als Grossraum genutzt werden.<br />
• Programm und Abläufe gut umgesetzt, gute Flexibilität im 6-eckigen Grundriss.<br />
• Attraktive Bürolandschaft mit Rückzugszonen, in den unteren Geschossen Sozialräume<br />
knapp.<br />
Fassade, Technik, Kosten<br />
• Realistischer Baustandard, vernünftige technische Lösungen, Einzellüftungsgeräte diskutabel.<br />
• Kosten im tieferen Bereich.<br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Minergie-P erreicht.<br />
• Sehr gutes Verhältnis von Gebäudehülle zu Geschossfläche.<br />
• Sehr gute Flächeneffizienz Normalgeschoss.<br />
• Interessante Kommunikationszonen.<br />
• Zusätzliche Treppen als direkte Vertikalverbindungen möglich.<br />
• Optimale Tageslichtnutzung.<br />
• Tragwerk „Grauenergie-optimiert“.<br />
• Sehr gute energetische Qualität und Dauerhaftigkeit, Fassadenunterhalt gut.<br />
• interessantes Gesamtkonzept mit attraktiven Begegnungszonen.<br />
feng shui<br />
• Form betont die Torfunktion und wirkt leitend für die Gesamtstrukturen zum Zentrum, der<br />
Aeschbachhalle.<br />
• Energetisch gute und praktische, aufgrund der unterschiedlichen Flächigkeit im unteren<br />
und oberen Bereich des Gebäudes, spannende Räume.<br />
• Trotz schiefer Linien relativ wenig Verlust an Raumökonomie.<br />
• Erschliessung mit 2 Liften fraglich, EG kann optimiert werden bezüglich Zugang.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 43 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 6: KCAP Architects & Planners<br />
Städtebauliche Integration und architektonische Gestaltung<br />
• Stark auf städtebauliches Konzept abgestimmt, wirkt uniform und wenig individuell.<br />
• Strenge rechteckige Form in diesem Kontext absolut möglich, obere Auskragung fraglich.<br />
• Oberstes Geschoss knapp über 600 m2, darum 2 Treppen notwendig.<br />
• Klar und einfach organisiert.<br />
Fassade, Technik, Kosten<br />
• Realistischer Baustandard, vernünftige technische Lösungen.<br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Minergie-P erreichbar.<br />
• Klar strukturierte Begegnungszonen fehlen.<br />
• Ökonomisches Materialkonzept.<br />
• Interessantes Energiekonzept.<br />
feng shui<br />
• Klare Ausrichtung und Torfunktion mit guten energetischen Grundstrukturen.<br />
• Etwas geschlossenes Erscheinungsbild mit einseitig grossen Raumtiefen auf der<br />
Westseite.<br />
• Sehr massive Kernstruktur mit viel Verkehrsflächen.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 44 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 7: Gmür & Geschwentner Architekten AG, Zürich<br />
Städtebauliche Integration und architektonische Gestaltung<br />
• Intensive kubische Gestaltung und markante Ausbildung der oberen Geschosse prägen<br />
das Projekt.<br />
• Die Erscheinung ist aber städtebaulich zu dominant und wirkt beinahe als Fremdkörper.<br />
• Gute Umsetzung des Programms, funktionierende Grundrisse, gute Flexibilität.<br />
• Ist intensiv mit städtebaulichem Konzept verbunden, in anderem Kontext nicht sinnvoll zu<br />
integrieren.<br />
Fassade, Technik, Kosten<br />
• Kosten bewegen sich im oberen Bereich.<br />
Nachhaltigkeit DGNB.<br />
• Gute Flexibilität.<br />
• Minergie-P möglich.<br />
• Wenig innovative Begegnungszonen.<br />
• Tageslichtnutzung ungenügend.<br />
feng shui<br />
• Formal klare Ausrichtung und Torfunktion mit einfachen, energetisch guten Grundstrukturen.<br />
• Vom Erscheinungsbild her etwas schwierig in das Umfeld integrierbar.<br />
• Dezentraler Kern ermöglicht unterschiedlich tiefe Sozialräume, bedingt aber auch mehr<br />
Verkehrsflächen.<br />
• Einschnitte in den Eckbereichen multiplizieren die Nutzungsprobleme in den Eckpositionen.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 45 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
Team 8: KIM STREBEL ARCHITEKTEN GmbH, 5000 <strong>Aarau</strong><br />
Städtebauliche Integration und architektonische Gestaltung<br />
• Konzept und Erscheinungsbild sind zu einfach und rein funktional, Eleganz und Stimmung<br />
fehlen.<br />
• Fassade mit extrem wuchtigen Brüstungen - aussen und innen - und mit zu grossem<br />
Glasanteil.<br />
Fassade, Technik, Kosten<br />
• Baulich einfache und funktionale Lösungen werden vorgeschlagen, energietechnisch aber<br />
teilweise problematisch.<br />
• Kosten im mittleren Bereich.<br />
Nachhaltigkeit DGNB<br />
• Minergie-P erreicht.<br />
• Klare, klassische Grundstruktur.<br />
• Einfacher, bewährter Konstruktionsaufbau.<br />
• Innovative Nutzungskonzepte, wenig Identität.<br />
feng shui<br />
• Bau ohne eigenen Ausdruck, nicht standortbezogen.<br />
• Energetische Grundstrukturen sind ansonsten gut.<br />
• Aufgrund der einfachen Grundstrukturen und relativ grossen Verkehrsflächen müssen die<br />
Sozialräume aussen angegliedert werden.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 46 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
4 Empfehlungen des Beurteilungsgremiums<br />
4.1 Grundsätzliche Diskussion<br />
Da kein Projekt die beiden unterschiedlichen Anforderungen von Städtebau und Hochhaus optimal<br />
erfüllt, wird die Integration eines Hochhausprojekts in ein städtebauliches Konzept eines anderen<br />
Architektenteams in Erwägung gezogen.<br />
Konfrontiert mit der besonderen Lage im spitzen Winkel zwischen Buchser- und Industriestrasse<br />
kann ein mehr oder weniger quadratischer oder rechteckiger Bau die städtebauliche Situation<br />
kaum bewältigen. Eine polygonale Form bietet für die Wegführung ins Quartier zusätzliche Möglichkeiten,<br />
die entstehenden Aussenräume wirken einladend, der Hinweis auf den speziellen Ort<br />
wird deutlicher definiert. Auch als Landmark und Wegweiser wird das Gebäude einmaliger und<br />
prägnanter.<br />
Dabei wird auch die Integration eines polygonalen Hochhauses in ein rechteckiges System als<br />
durchaus möglich betrachtet.<br />
Der abschliessende Entscheid wird im Zusammenhang mit dem Beschluss zum städtebaulichen<br />
Konzept gefasst. Die Baukörper der beiden in Frage kommenden Projekte müssen in jedem Fall<br />
dem gewählten städtebaulichen Konzept entsprechend grundsätzlich überarbeitet und weiter entwickelt<br />
werden.<br />
4.2 Schwerpunkt A Städtebau<br />
Das Projekt Team 6 KCAP Kees Christiaanse Architects and Planners / Schweingruber Zulauf<br />
Landschaftsarchitekten<br />
steht als bester städtebaulicher Vorschlag fest, der Beschluss wird einstimmig gefasst.<br />
• Das einfache städtische Grundmuster mit einer einzigen, direkten Achse überzeugt das<br />
Beurteilungsgremium.<br />
• Die einzelnen Häusergevierte bilden als Stadtbausteine ein im Rahmen eines Bebauungsplanes<br />
attraktiv entwickelbares Potenzial, das problemlos auch von mehreren Architekten<br />
genutzt werden kann.<br />
• Das Prinzip einer Weiterentwicklung der Aeschbachhalle steigert deren Wirkung auch aussen,<br />
bis jetzt und bei den meisten Teilnehmern war die Attraktivität einzig auf den zu erhaltenden<br />
Innenraum konzentriert.<br />
• Mobimo beabsichtigt, pro Baufeld ein bis zwei Teams mit der Weiterbearbeitung, Planung<br />
und Realisierung der Projekte im Rahmen des städtebaulichen Siegerprojekts zu beauftragen.<br />
KCAP als Verfasser des besten städtebaulichen Projektes wird für den Bebauungsplan<br />
und die städtebauliche Leitung zuständig sein und einen Planungs- und Realisierungsauftrag<br />
für ein oder mehrere Gebäude auf den Baufeldern 2 und/oder 4 erhalten.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 47 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
4.2 Schwerpunkt B Hochhaus GastroSocial<br />
Das Projekt Team 5 Schneider& Schneider Architekten<br />
wird als bester und entwicklungsfähigster Vorschlag befunden, der Beschluss wird einstimmig<br />
gefasst.<br />
• Nicht nur Erscheinung und Form des Hochhauses allein, sondern vor allem das Bürokonzept<br />
und die städtebauliche Geste überzeugen.<br />
• Form und Ausdruck des Hochhauses müssen in die städtebauliche Situation und in die<br />
Grundstruktur von KPAC sorgfältig transformiert und gleichzeitig weiterentwickelt werden.<br />
• Das Team wird die Planung und Realisierung des Hochhauses sowie des Dienstleistungsgebäudes<br />
unter der Führung der GastroSocial weiterbearbeiten. GastroSocial beabsichtigt<br />
Ende 2014 das neue Hochhaus selbst zu beziehen und wird das Dienstleistungsgebäude<br />
als Anlageobjekt halten und vermieten.<br />
4.3 Empfehlung zum Vorgehen<br />
• Die zwei ausgewählten Projekte haben beide das grösste Potenzial.<br />
• Die Architekten sollen zusammengeführt werden, um Ihre Projekte zu realisieren.<br />
• Ihre Projekte sollen im vorgeschlagenen städtebaulichen Muster weiterentwickelt werden,<br />
in Kommunikation mit den jeweiligen Auftraggebern Mobimo und GastroSocial.<br />
• Nachhaltigkeit: Der integrale Planungsprozess muss weitergeführt und vertieft werden,<br />
damit die angestrebten Standards erreicht werden können.<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 48 von 49
<strong>Aarau</strong> <strong>Torfeld</strong> Süd – <strong>Studienauftrag</strong><br />
5 Genehmigung des Berichts des Beurteilungsgremiums<br />
Der vorliegende Bericht wurde von der Auftraggeberin verfasst und durch das Beurteilungsgremium<br />
genehmigt.<br />
2.12.2011<br />
Mobimo Management AG<br />
Andreas Hämmerli Stefan-Martin Dambacher Paul Rambert<br />
GastroSocial<br />
Urs Amrein<br />
Andreas Markwalder<br />
Stadt <strong>Aarau</strong><br />
Felix Fuchs<br />
Ulrich Stieger<br />
Externe Architekten<br />
Carl Fingerhuth Ernst Strebel Beat Nipkow<br />
MOBIMO<br />
Dateiname: 111202_Bericht Beurteilungsgremium FINAL Seite 49 von 49