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MEIN PASSAU

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AUS DER DREIFLÜSSESTADT<br />

EINEN ZURUF HÖR’ ICH SCHALLEN, DENN ES NAHT DAS HEIL UNS ALLEN<br />

Weihnachtslieder in neuem Gewand mit MargoMelissen am 7. Dezember<br />

Deutsche Advents- und<br />

Weihnachtslieder im Jazzgewand<br />

– wie das funktioniert<br />

zeigt das Ensemble<br />

MargoMelissen am zweiten<br />

Adventssonntag in der Heiliggeistkirche.<br />

Christiane<br />

Öttl – hier am Kontrabass zu<br />

hören – kam auf die Idee, alte<br />

Melodien mit an Bibelworten<br />

angelehnten Texten aus<br />

dem frühen 17. Jahrhundert<br />

wie „Macht hoch die Tür“,<br />

„Oh Heiland, reiß die Himmel<br />

auf“ oder „Es kommt<br />

ein Schiff geladen“ neu zu arrangieren.<br />

Aber auch „Weihnachtshits“<br />

des 19. Jahrhunderts<br />

wie „Süßer die Glocken<br />

nie klingen“ oder „Stille<br />

Nacht“ werden in ihrer neuen<br />

Bearbeitung für Klaviertrio<br />

und Sängerin erklingen.<br />

Letztere heißt Margot Melissen,<br />

sie lebt seit August 2013<br />

in Passau. „Das ‚t’ am Ende<br />

meines Vornamens kam im<br />

Bandnamen ganz bewusst<br />

Deutsche Weihnachtslieder im Jazzgewand gibt’s in der Heiliggeistkirche mit MargoMelissen zu<br />

hören. Mit (v.l.) Andrea Hermenau - Klavier, Margot Melissen – Gesang, Christiane Öttl – Kontrabass<br />

und Gerald Braumandl - Schlagzeug.<br />

Foto: Schmidt<br />

abhanden. Ich bin in den<br />

Niederlanden geboren, man<br />

nennt mich in der Tat ‚Margo’“,<br />

gab uns die Mittzwanzigerin<br />

seinerzeit zu Protokoll.<br />

Warum das wichtig ist? Das<br />

für uns traditionsschwere<br />

Liedgut war Melissen bis zur<br />

letztjährigen Aufnahme der<br />

CD „Jubellieder“ nicht vertraut.<br />

Was sie in die glückliche<br />

Lage versetzte, sich ihm<br />

ganz unbefangen zu nähern.<br />

Heraus kam kein „Rockin’<br />

around the Christmas tree“,<br />

hier werden keine „alten<br />

Weihnachtsschinken“ auf<br />

swingende Synkopendichte<br />

hin optimiert, wie man sie<br />

„alle Jahre wieder“ unterm<br />

Weihnachtseinkauf „auf die<br />

Ohren“ bekommt. Nein, ganz<br />

gleich, ob der Wurzel Jesse<br />

ein Reis entspringt, der kommende<br />

Heiland seine Mutter<br />

durch den Dornwald begleitet<br />

oder den Christen den<br />

Himmel öffnet – ganz besonders<br />

live klingt hier die ganze<br />

Schöpfung in Erwartung ihres<br />

Erlösers. In der Schwere<br />

der Kontraoktav, dem auch<br />

mit Brushes bespielten noch<br />

holzig klingenden Schlagzeug<br />

Gerald Braumandls und<br />

unter der behänden Klavierbegleitung<br />

der Münchner<br />

Pianistin Andrea Hermenau.<br />

Warum das geht, wie man zu<br />

solcher Echtheit im Vortrag<br />

gelangt? Das stellen Melissens<br />

drei Begleiter mit wohl<br />

bekannten bairischen a-capella<br />

Intermezzi klar: Man<br />

kann gar nicht soviel Jazz<br />

spielen, als dass man sich<br />

der Stubn- und Blasmusik,<br />

mit der man erzogen wurde,<br />

entledigen könnte. Und da<br />

schließt sich der Kreis von<br />

Alt- und Neuvertrautem.<br />

Der schallende Zuruf vom<br />

nahenden Heil der Welt aus<br />

„Tauet, Himmel, den Gerechten“<br />

hallt in den Herzen<br />

von uns Hiesigen wider. Und<br />

zwar am Sonntag, 07. Dezember<br />

ab 16 Uhr. Karten zu<br />

15,- Euro und mit Schüler/<br />

Studentenermäßigung zu<br />

10,- Euro sind vor Ort erhältlich.<br />

Die Kirche ist beheizt.<br />

st<br />

EUROPÄISCHE WOCHEN GEHEN „ÜBER SIEBEN BRÜCKEN“<br />

Festspiele zum Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung. Vorverkauf hat begonnen<br />

(v.l.): Dramaturg Dr. Carsten Gerhard, stellvertretender Vorsitzender<br />

des Freundeskreises der Festspiele Europäische Wochen<br />

Passau e.V., Jürgen Karl und 2. Bürgermeister Urban Mangold<br />

präsentierten gemeinsam mit Intendant Peter Baumgardt die<br />

ersten Programmhöhepunkte der Festspiele europäische Wochen<br />

Passau 2015.<br />

Foto: Schmidt<br />

Nach drei Jahren im Zeichen<br />

der Donau feiern die<br />

63. Festspiele Europäische<br />

Wochen Passau unter dem<br />

Motto „Über Brücken überbrücken“<br />

von 19. Juni bis 2.<br />

August 2015 den 25. Jahrestag<br />

der deutschen Wiedervereinigung.<br />

Also vorfristig,<br />

dafür aber ausgiebig und beinahe<br />

auch in sieben Wochen<br />

„Über sieben Brücken“. An<br />

diesen Popsong über eine an<br />

Landesgrenzen zerbrechende<br />

Liebe – 1978 von Karat in der<br />

DDR veröffentlicht und zwei<br />

Jahre später von Peter Maffay<br />

in der Bundesrepublik geco-<br />

vert – macht das Festivalmotto<br />

unweigerlich denken.<br />

Doch hinter diesen Brücken<br />

steckt mehr: „Es werden sich<br />

Künstler präsentieren, die<br />

selbst Brücken von Ost nach<br />

West schlugen, oder diese<br />

überschritten“, so Intendant<br />

Peter Baumgardt bei der gemeinsam<br />

mit Jürgen Karl,<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

des Freundeskreises der<br />

Festspiele Europäische Wochen<br />

Passau e.V., Dramaturg<br />

Dr. Carsten Gerhard und 2.<br />

Bürgermeister Urban Mangold<br />

präsentierten ersten<br />

Festivalvorschau am vergangenen<br />

Freitag. Derartige kulturpolitische<br />

Brückenschläge<br />

und „Freude und Neugier<br />

bei den Menschen hier in<br />

der Region auf die grandiose<br />

kulturelle Tradition Mittelund<br />

Ostdeutschlands“ zu<br />

vermitteln, seien ihm auch<br />

ein persönliches Anliegen,<br />

betonte Baumgardt. Der<br />

6<br />

Intendant hatte zuvor die<br />

Bewerbung der sächsischen<br />

Grenzstadt Görlitz und der<br />

polnischen Schwesterstadt<br />

Zgorzelec als Europäische<br />

Kulturhauptstadt 2010 betreut.<br />

Seit Wochenbeginn<br />

läuft nun der Vorverkauf für<br />

einige Programmhighlights<br />

der kommenden Festspiele,<br />

zum Beispiel: Ludwig Güttler<br />

und die Virtuosi Saxoniae<br />

mit einem Programm<br />

für Corno da caccia (21.16.<br />

Stift Reichersberg), die Weimarer<br />

Staatskapelle (23.6.<br />

Studienkirche Passau) u.a.<br />

mit einem Konzert von Siegfried<br />

Matthus, das Sorbische<br />

Nationalensemble (28.6.<br />

Redoute, Passau), Edita Gruberová<br />

(28.6. Studienkirche<br />

Passau), die Jenaer Philharmonie<br />

und Sharon Kam (3.7.<br />

Klosterkirche Aldersbach).<br />

Der Auftrittsort von Karat<br />

(4.7.) ist noch nicht fix;<br />

„Na und… wir leben noch!“<br />

heißt es bei Katja Ebstein<br />

am 10.7. in der Stadthalle<br />

Pocking, zwei Tage später<br />

treffen das Auryn und das<br />

Klenke Quartett bei einem<br />

deutsch-deutschen kammermusikalischen<br />

Gipfeltreffen<br />

in Metten aufeinander. Kai<br />

Schumacher, Ragna Schirmer,<br />

Klaus Maria Brandauer<br />

und ein Wiedersehen mit Ute<br />

Lemper sind des Weiteren zu<br />

nennen. Abermals beinhaltet<br />

das Programm speziell für<br />

die Passauer Festspiele angefertigte<br />

Auftragsarbeiten.<br />

Die Europäischen Wochen<br />

kaufen sich also mitnichten<br />

in Tourprogramme ein,<br />

um anschließend eine mehr<br />

oder weniger passende thematische<br />

Brücke darüber<br />

zu schlagen, wird Intendant<br />

Baumgardt nicht müde zu<br />

betonen. Das Gesamtprogramm<br />

wird im Festivalsaisonbuch<br />

Ende März 2015<br />

veröffentlicht.<br />

st

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