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VW

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AUFREGER<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

8 %<br />

ABWEICHUNG VOM<br />

NORMVERBRAUCH<br />

INSGESAMT*<br />

2000 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13<br />

Öko-Untersuchung<br />

38 %<br />

Abweichung vom Normverbrauch<br />

am Beispiel <strong>VW</strong> Passat Variant:<br />

17,2 %<br />

ab 2001<br />

1.9 TDI, 130 PS<br />

Werksangabe<br />

5,8 l D/100 km<br />

Testverbrauch**<br />

6,8 l D/100 km<br />

18,3 %<br />

ab 2005<br />

2.0 TDI, 140 PS<br />

Werksangabe<br />

6,0 l D/100 km<br />

Testverbrauch**<br />

7,1 l D/100 km<br />

* Quelle: ICCT, Datenbasis 540 000 Pkw<br />

** gemäß AUTO BILD–Testzyklus<br />

Die Trickser-Kurve<br />

23,9 %<br />

ab 2010<br />

2.0 TDI, 140 PS<br />

Werksangabe<br />

4,6 l D/100 km<br />

Testverbrauch**<br />

5,7 l D/100 km<br />

Spritverbrauch im Schnitt 38 Prozent höher als angegeben<br />

FOTOS: GETTY IMAGES, H. SCHAPER, R. SASSEN, S. GEHRT, S. HABERLAND, U. SONNTAG<br />

VOR 25 JAHREN<br />

HEFT 40/1989. Fritz Fend<br />

entwirft einen zweiten<br />

Kabinenroller. Während<br />

sein erster in den 1950er-<br />

Jahren für kostengünstige<br />

Mobilität sorgte, soll der<br />

„Fend 2000“ jetzt vor allem<br />

die Umwelt entlasten:<br />

Dank geringem Luftwiderstand<br />

verbraucht der 80-PS-<br />

Dreizylinder im Heck nur<br />

zwei Liter pro 100 Kilo -<br />

meter. Zur Serienproduk -<br />

tion kommt es aber nicht.<br />

Gebrauchte<br />

schlauer kaufen!<br />

96<br />

Verbraucher an der<br />

Nase herumgeführt:<br />

Die Angaben zum<br />

Spritverbrauch werden<br />

von Jahr zu<br />

Jahr unrealistischer<br />

SCHREIBEN<br />

SIE UNS<br />

Sie wollen uns Ihre<br />

Meinung zu diesem<br />

Thema sagen?<br />

AUTO BILD,<br />

Brieffach 39 40,<br />

20350 Hamburg<br />

E-Mail:<br />

redaktion@autobild.de<br />

Stichwort:<br />

Verbrauchsangaben<br />

AUTOBILD.DE 2. OKTOBER 2014<br />

450<br />

EURO PRO JAHR. So<br />

viel Geld hätte jeder<br />

Fahrer mehr in der<br />

Tasche, wenn sein<br />

Auto so viel – oder besser: so<br />

wenig – Sprit verbrauchen<br />

würde, wie der Hersteller verspricht.<br />

Dass die Werksangabe<br />

nicht dem realen Kraftstoffkonsum<br />

auf der Straße entspricht, quittieren<br />

die meisten mit einem Schulterzucken.<br />

Aber: Der Unterschied zwischen<br />

dem im Prüflabor nach dem Neuen<br />

Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) ermittelten<br />

Werten und der Wirklichkeit<br />

wird jedes Jahr größer!<br />

Zuletzt (2013) wuchs die Abweichung<br />

auf durchschnittlich 38 Prozent<br />

an, wie die Forschungsorganisation<br />

ICCT (International Council on Clean<br />

Transportation) ermittelt hat. 2001<br />

waren es noch acht Prozent.<br />

Um das herauszufinden, hat der<br />

ICCT eine riesige Datenmenge gesammelt.<br />

Die Prospektwerte der Autohersteller<br />

wurden mit dem tatsächlichen<br />

Verbrauch von rund 540 000 Pkw verglichen.<br />

Die echten Zahlen stammen<br />

unter anderem von LeasePlan, der<br />

weltweit größten Leasinggesellschaft,<br />

dem netzbasierten Nutzerportal spritmonitor.de<br />

und aus der Datenbank<br />

von AUTO BILD.<br />

Die Zeche für die ständig steigende<br />

Differenz zwischen den Angaben der<br />

Autoindustrie und der Wirklichkeit zahlen<br />

nicht nur die Fahrer. Weil die Kfz-<br />

Steuer in Deutschland teilweise nach<br />

den Kohlendioxid-Emissionen erhoben<br />

wird, gehen dem Staat nach Berechnungen<br />

des ICCT etwa 240 Millionen Euro<br />

Einnahmen pro Jahr durch die Lappen.<br />

Der scheinbare Erfolg der Autoentwickler,<br />

den von der EU erst 2015 vorgegebenen<br />

CO 2 -Grenzwert von 130<br />

Gramm pro Kilometer schon 2013 unterboten<br />

zu haben, entpuppt sich also<br />

als Täuschung. Die Motivation der<br />

Autobranche ist klar: Die drohenden<br />

EU-Strafzahlungen sollen unbedingt<br />

vermieden werden.<br />

Dabei brechen die Hersteller keineswegs<br />

Gesetze; sie nutzen einfach<br />

die Schwächen im Messzyklus NEFZ<br />

aus. Das können unpräzise formulierte<br />

Testbedingungen oder eine ausgeschaltete<br />

Klimaanlage sein. Dazu kommen<br />

Systeme, die zwar den Prüfstandsverbrauch<br />

drücken, in der Praxis<br />

aber wenig Wirkung entfalten – wie<br />

etwa die Start-Stopp-Automatik.<br />

Einige der Lücken werden mit der<br />

neuen Verbrauchsnorm WLTP („Worldwide<br />

harmonized Light vehicles Test Procedure“)<br />

geschlossen, die den NEFZ 2017<br />

ablösen soll. „Auch der WLTP wird nicht<br />

perfekt sein“, gibt Dr. Peter Mock vom<br />

ICCT zu Bedenken. Er ist einer der Verfasser<br />

der Verbrauchsstudie und kritisiert<br />

an der kommenden Norm zum Beispiel,<br />

dass die Klimaanlage ausgeschaltet<br />

bleibt. „Darüber hinaus sollten Serienautos<br />

stichprobenartig auf den Prüf stand<br />

gestellt werden, um deren Verbrauch<br />

zu messen“, so Mock. Damit könne verhindert<br />

werden, dass speziell vorberei -<br />

tete Autos die Ergebnisse nach unten<br />

manipulierten. Christoph M. Schwarzer<br />

DAS LETZTE<br />

WORT<br />

Redakteur<br />

CLAUDIUS MAINTZ<br />

TEMPO 250:<br />

DIE BAHN REGELT AB<br />

ICH BIN MAL 430 KM/H gefahren,<br />

im Transrapid zwischen<br />

Shanghai und dem Flughafen<br />

Pudong. 4-3-0 – der pure<br />

Wahnsinn! Jetzt will die Bahn die<br />

nächste ICE-Generation bei 250<br />

km/h abregeln, so wie bei deutschen<br />

Luxuslimousinen. Erster<br />

Impuls: schade! Doch die Fakten<br />

sprechen für die zwar langsamere,<br />

aber immer noch rasante<br />

Gangart. Im dicht besiedelten<br />

Deutschland kommt etwa alle<br />

70 bis 75 Kilometer ein Bahnhof,<br />

ein Tempo jenseite der 300 wäre<br />

nur für einen kurzen Augenblick<br />

drin. Daher will die Bahn Züge<br />

anschaffen, die besser beschleunigen.<br />

Bahn fahren wie in der<br />

Achterbahn? Als sportlicher Autofahrer<br />

finde ich das super. Gas<br />

geben und bremsen im schnellen<br />

Wechsel macht viel mehr<br />

Spaß, als stumpf 300 zu fahren –<br />

und nichts davon zu merken.<br />

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