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Auto-Bild-40-2014.pdf
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DTM<br />
Boss Hans Werner Aufrecht<br />
„Ein Motorsport-Festival wäre toll“<br />
Hans Werner<br />
Aufrecht<br />
Vorsitzender<br />
der DTM<br />
Geboren am 28. Dezember 1938 in<br />
Großaspach. Karriere: 1967 Gründung<br />
Unternehmen AMG, 1999 Gründung<br />
Rennabteilung HWA, seit 1986 DTM-Boss<br />
Im Exklusiv-Interview verrät<br />
Hans Werner Aufrecht, wie er die DTM noch<br />
besser machen will. Das sind seine Ideen<br />
Essen Motor Show<br />
29.11.—07.12.2014<br />
Halle 10 • Stand F100<br />
Noch getrennt: Bisher<br />
fuhren die DTM (o.) und<br />
die GT Masters (u.) unter<br />
anderem Rennen in<br />
Oschersleben. In Zukunft<br />
könnten sie eventuell bei<br />
einem gemeinsamen<br />
Event starten<br />
Mehr Kampf auf der Strecke<br />
DTM und GT Masters bei einem Event<br />
DTM nicht auf der Nordschleife<br />
Keine Hybrid-Systeme<br />
EINS MIT DER STRASSE<br />
Sei eins mit der Straße. Und die Straße wird eins mit Dir.<br />
Fotos: Hersteller; Hoch Zwei<br />
Herr Aufrecht, rückläufige Zuschauerzahlen<br />
und strittige Situationen<br />
auf der Strecke. Macht Ihnen die DTM<br />
überhaupt noch Spaß?<br />
Hans Werner Aufrecht (75): Ohne Zweifel.<br />
Vor allem, wenn man sieht, dass<br />
man noch Verbesserungspotenzial<br />
hat. Dann macht mir das umso mehr<br />
Spaß. Aber um das Negative zu nennen:<br />
Mich stört beispielsweise, dass<br />
Fahrer bestraft werden, wenn sie über<br />
eine weiße Linie fahren. Der Zuschauer<br />
will Kampf auf der Strecke sehen.<br />
Aber wenn gekämpft wird, kann so<br />
etwas passieren. Da müssen wir<br />
einfach unsere Strecken so ändern,<br />
dass das nicht passieren kann.<br />
Oft in der Kritik ist auch die TV-<br />
Übertragung. Wie stehen Sie dazu?<br />
Meiner Meinung nach ist die TV-Übertragung<br />
auf einem sehr hohen Level.<br />
Wenn wir Quotenprobleme haben,<br />
dann müssen wir schauen, dass unser<br />
Produkt besser wird. Wie schon gesagt,<br />
wir müssen zum Kampf auf der<br />
Strecke kommen. Dann wird der Zuschauer<br />
das quittieren.<br />
Lassen Sie uns auf 2015 blicken. Wie<br />
viele Rennen sehen wir nächstes Jahr?<br />
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass<br />
wir elf Rennen sehen. Aber das ist<br />
nicht das Thema, sondern dass an der<br />
Strecke mehr gefahren wird und mehr<br />
Aktivität herrscht. Auch wir träumen<br />
davon, dass wir vielleicht samstags<br />
noch ein kurzes Rennen haben. Aber<br />
irgendwie muss das in die Budgets<br />
passen, denn die sind begrenzt. Wir<br />
sind da zwar dran, aber ich habe<br />
eigentlich wenig Hoffnung.<br />
Nach der DTM ist das ADAC GT Masters<br />
die zweitgrößte deutsche Rennserie.<br />
Macht es Sinn ein gemeinsames<br />
Event zu planen, um wieder mehr<br />
Zuschauer an die Strecke zu locken?<br />
Ob man damit mehr Leute an die<br />
Strecke holen kann, weiß ich nicht.<br />
„Die Wahrscheinlichkeit<br />
ist groß, dass wir 2015<br />
elf Rennen sehen“<br />
Kann sein. Aber was mir an dieser<br />
Idee gefällt: Wir könnten so ein<br />
Motorsport-Festival auf die Beine<br />
stellen, an dem beide Top-Serien an<br />
einem gemeinsamen Wochenende<br />
ihre Rennen fahren. So ein deutsches<br />
Motorsport-Festival wäre toll.<br />
Finden da schon Gespräche statt?<br />
Es finden Überlegungen statt. Gespräche<br />
will ich das nicht nennen.<br />
Die Tourenwagen-WM fährt nächstes<br />
Jahr auf der Nordschleife. Ist das<br />
auch ein Denkanstoß für die DTM?<br />
Nein!<br />
Können Sie Gründe nennen?<br />
Sicher hat man Träume und es ist<br />
schön auf der Nürburgring-Nordschleife<br />
zu fahren. Aber es gibt viele<br />
Gründe, warum wir dort nicht fahren.<br />
Und die sind für mich so massiv, dass<br />
ich das überhaupt nicht erwäge. Die<br />
Sicherheit zum Beispiel.<br />
Es war ja einmal eine US-DTM<br />
angedacht. Wie ist der Stand der<br />
Kooperation mit Nordamerika?<br />
Die Hersteller in den USA schauen<br />
sich das gerade an. Und ich denke die<br />
Chancen stehen fünfzig zu fünfzig,<br />
dass die Herrschaften sich das positiv<br />
angucken.<br />
Welche Hersteller sind das?<br />
In Amerika ist das einfach. Es gibt<br />
nur drei (GM, Ford, Chrysler; d. Red.).<br />
Wir sind mit allen im Gespräch.<br />
Würde es dort eine Serie ohne<br />
amerikanische Hersteller geben?<br />
Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich<br />
glaube, dass man nationale Hersteller<br />
braucht, wenn man in so einem<br />
großen Land fährt.<br />
Mit der japanischen Super-GT-<br />
Meisterschaft besteht bereits eine<br />
Kooperation. Sind für 2015<br />
gemeinsame Rennen angedacht?<br />
Man muss sogar sagen, die Japaner<br />
haben uns überholt. Die fahren<br />
schon jetzt mit dem Reglement, das<br />
wir vorgeschlagen haben. Wir tun<br />
das erst ab 2017. Deshalb habe ich<br />
solche Gedanken erst dann.<br />
Sie meinen den 2-Liter-Turbomotor,<br />
der 2017 kommt. Wird dann auch<br />
das Aussehen der Autos verändert?<br />
Das Reglement wird sich nicht ändern.<br />
Es werden diese Art Autos sein,<br />
keine anderen. Vielleicht im Detail<br />
weniger Aerodynamik, das kann<br />
sein. Da sind wir noch im Gespräch.<br />
Kommt dann ein Hybridsystem?<br />
Das sehe ich im Moment nicht. Weil<br />
wir dadurch keine Effizienzsteigerung<br />
bekommen. Es kostet viel Geld. Aber<br />
das Gewicht, was ein Hybridantrieb<br />
mit sich bringt, egalisiert die Rundenzeit<br />
wieder, die man durch den Leistungsvorteil<br />
bekommen würde.<br />
Interview: O. Müller/T. Schmidt<br />
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