4-2014
Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home
Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home
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KNX<br />
Bild 2: Vergleich der Installationsnetze konventionell und starr gegenüber busgestützt und<br />
variabel. Alle Bilder PEAKnx<br />
Scheiben und Pflanzen werden Rollladen<br />
automatisch geschlossen oder<br />
Jalousien eingefahren.<br />
Schaltet man IR-Sensoren mit Lampen<br />
zusammen, geht das Licht automatisch<br />
an, sobald man ein Zimmer<br />
betritt. Ja sogar ganze Szenarien lassen<br />
sich per Knopfdruck starten, so<br />
fährt der Rasenroboter zum Aufladen,<br />
bevor die Gartenbewässerung eingeschaltet<br />
wird und diese orientiert sich<br />
wiederum an der per Sensor gemessenen<br />
Bodenfeuchtigkeit. Kein vergessenes<br />
Gießen oder verschwendetes<br />
Wasser mehr. Wenn die Hauszisterne<br />
„leer“ meldet, wird automatisch<br />
auf das Trinkwassernetz umgeschaltet<br />
etc. Aquarienbeleuchtung, die<br />
sich gezielt der Helligkeit im Zimmer<br />
anpasst, lässt auch im Urlaub die Pflanzen<br />
wachsen. Licht und Rollladen werden<br />
bedient wie im Alltag, auch wenn<br />
der Besitzer im Urlaub ist, selbst eine<br />
automatische Zimmer-Pflanzenbewässerung<br />
ist leicht realisiert.<br />
Szenarien wie Elektroauto aufladen,<br />
wenn genug Sonnenstrom vorhanden<br />
ist, oder Schneefallmelder mit<br />
Wecker verschalten, um trotz Räumpflicht<br />
rechtzeitig zur Arbeit zu kommen,<br />
und vieles mehr ist ebenfalls möglich.<br />
Nur die Phantasie des Benutzers setzt<br />
hier Grenzen. Allerdings zeigen sich<br />
hier schon die großen Anforderungen<br />
an die Automatisierungstechnik: Hohe<br />
Zuverlässigkeit steht an erster Stelle,<br />
denn z.B. eine ausgefallene Heizung<br />
und Frostschäden kann kein Hausherr<br />
tolerieren.<br />
Im Gegensatz zur Industrietechnik<br />
kommen aber im privaten Bereich<br />
noch die Forderungen nach komfortabler<br />
Bedienung und vor allem nach<br />
einem ansprechenden Design im<br />
häuslichen Umfeld hinzu.<br />
Flexible Heimtechnik<br />
Je nach baulichen Gegebenheiten<br />
und der Einrichtung bietet der KNX-<br />
Bus schon von Hause aus einige Möglichkeiten.<br />
So können die Daten auf<br />
vier Wegen übertragen werden, die<br />
klassische Verdrahtung als separates<br />
Datennetz mit zwei Drähten und 30 V<br />
Stromversorgung für die angeschlossenen<br />
Komponenten, mit gegen Störungen<br />
verdrillten Kabeln (twisted<br />
pair). Dann die Datenübertragung<br />
über die Stromleitung, die die bestehenden<br />
230/400 V Netzanschlusskabel<br />
benutzt. So sind Garagen über die<br />
Lichtleitung oder ältere Gebäude auch<br />
nachträglich leicht einzubinden oder<br />
aufzurüsten. Ein heiminternes Funknetz<br />
ist ebenfalls möglich und sehr<br />
flexibel; entfernte, batteriebetriebene<br />
Sensoren an Fenstern, im Garten,<br />
am Briefkasten etc. sind so schnell<br />
angeschlossen. Der Funk erfordert<br />
aber naturgemäß Mehraufwand bei<br />
der Absicherung gegen Unbefugte.<br />
Sind die bisher genannten Übertragungen<br />
ans Gebäude und dessen<br />
näheres Umfeld gebunden, so eröffnet<br />
die vierte Übertragungsart der Daten<br />
per Ethernet bei Bedarf den Weg in die<br />
Welt. Zugriff über das Internet, sozusagen<br />
„Fernwartung“ der Haustechnik<br />
aus dem Urlaub oder Sicherheitscheck<br />
bei längerer Abwesenheit, sind<br />
so möglich. Andererseits kann das<br />
Haus auch selbsttätig Warnmeldungen<br />
ausgeben, z.B. Wasserrohrbruch, Heizungsausfall,<br />
Feuermelder- oder Erdgassensor-Alarm.<br />
Wenn gewünscht<br />
lassen sich sogar mehrere Gebäude,<br />
z.B. Wohnung, Zweitwohnung oder<br />
Ferienhaus, per Cloudlösung managen<br />
und überwachen. Natürlich sind<br />
Bild 3: Das Frontend Panel wird platzsparend in die Wand<br />
eingelassen<br />
Bild 4: Passend zur Wohnung bzw. Einrichtung gibt es<br />
auswechselbare Blenden in iindividuell erstellbaren Designs<br />
Haus & Elektronik 4/<strong>2014</strong> 41