Qualität überzeugt - DEG Alles für das Dach eg
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Betriebsführung: <strong>Qualität</strong> im Handwerk I<br />
„Made in Germany“ – einst galt dieser Stempel als höchstes <strong>Qualität</strong>smerkmal.<br />
Und heute? Kein Tag vergeht, an dem nicht irgendeine Zeitung, ein Magazin<br />
oder ein TV-Sender über maßlosen Pfusch berichtet oder an dem nicht<br />
mindestens ein Auto zurück in die Werkstatt gerufen wird.<br />
Ist der „Made in Germany“-Stempel denn<br />
wirklich inzwischen zum „Schandmal“<br />
verkommen oder ist <strong>das</strong> Handwerk in<br />
Deutschland einfach nur ein fast wehrloses<br />
Opfer der Medien auf der Suche nach<br />
immer größeren Schlagzeilen? Oder hat<br />
sich etwa der Anspruch der Verbraucher<br />
auf Höhenflug b<strong>eg</strong>eben? Ist Geiz plus Anspruch<br />
mittlerweile geil?<br />
Einst war <strong>das</strong> Handwerk eine durchaus<br />
angesehene soziale Schicht innerhalb<br />
der Bevölkerung einer Stadt oder eines<br />
Dorfes. Ganze Stadtviertel waren fast ausschließlich<br />
von Handwerkern „besiedelt“.<br />
Der Handwerksmeister als Lehrherr besaß<br />
großes Ansehen. Und einige wenige<br />
der Handwerker schafften sogar den Eingang<br />
zu Königshäusern – als „Königliche<br />
Hoflieferanten“.<br />
10 Das <strong>Dach</strong><br />
Schlecht geredet oder<br />
Die gute alte Zeit. Hart ist der Zeitsprung<br />
in die Realität des Jahres<br />
2008. Pleiten, Pech und Pannen<br />
scheint der Stabreim zu sein, der<br />
<strong>das</strong> Handwerk heute „auszeichnet“.<br />
I Die Faktoren sind es<br />
Die Faktoren, die zum Absti<strong>eg</strong> des<br />
Handwerks führten, sind vielfältig.<br />
Erinnern wir uns an die Zeit des<br />
späten Wirtschaftswunders Ende der<br />
60er /Anfang 70er Jahre des vorigen<br />
Jahrhunderts. Wem klingen da nicht<br />
noch Sätze in den Ohren wie „Ein Fliesenl<strong>eg</strong>er<br />
verdient mehr als ein Oberstudienrat“<br />
oder „Wer einen Handwerker bekommen<br />
will, muss ein halbes Jahr warten“.<br />
Das Handwerk als Ausbildungsbranche<br />
hat enorm an Interesse verloren. Noch<br />
1970 waren 66% aller SchulabgängerHauptschulabsolventen<br />
(die typischen<br />
Kandidaten <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />
H a n d w e r k )<br />
und nur<br />
12,5%<br />
besaßen<br />
die (Fach-)<br />
Hochschulreife.<br />
2001 hat sich der Anteil<br />
der Schulabgänger von<br />
der Hauptschule auf 35% fast halbiert,<br />
dag<strong>eg</strong>en hatte sich die Quote der Schulabsolventen<br />
mit Studienzugangsberechtigung<br />
auf 24,4% praktisch verdoppelt.<br />
Und der Trend zum Gymnasium hält an.<br />
Ein weiterer Grund <strong>für</strong> die mangelnde Attraktivität<br />
– und damit verbunden auch<br />
die angeblich nachlassende <strong>Qualität</strong> als<br />
Folge – ist der „Schock“ der Novellierung<br />
der Handwerksordnung. Die Bevölkerung<br />
erfuhr, <strong>das</strong>s in vielen Bereichen die<br />
Grundvoraussetzung <strong>für</strong> die Selbstständigkeit<br />
im Handwerk – der Große Befähigungsnachweis<br />
– abgeschafft wurde.<br />
Damit sank <strong>das</strong> Ansehen des<br />
Handwerksmeisters allgemein.<br />
Text: Friedrich, Fotos: Braas, Getty, Rathscheck