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Qualität überzeugt - DEG Alles für das Dach eg

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Betriebsführung: Seiteneinsteiger<br />

Nein, er kann nichts anderes sein als ein <strong>Dach</strong>decker und<br />

Spengler. Wenn sich die rund zwei Meter Körper zur B<strong>eg</strong>rüßung<br />

durch die Tür schieben, bekommt der B<strong>eg</strong>riff „Türfüllung“<br />

eine ganz neue Bedeutung. Er muss einfach <strong>Dach</strong>decker und<br />

Spengler sein, der Thomas Reicheneder. Als Autoverkäufer würde<br />

er jeden Touar<strong>eg</strong> zum Minicar d<strong>eg</strong>radieren. Als Bänker würde jeder<br />

Geldbetrag in seinen Händen wie Kleingeld wirken. Trotzdem: Er<br />

war nicht immer der Bilderbuch-Handwerker.<br />

Nach der Mittleren Reife 1989 in München b<strong>eg</strong>ann er mit 17<br />

seine Ausbildung bei der Landesversicherungsanstalt als Sozialversicherungsfachangestellter.<br />

Ein Beruf, dessen Bezeichnung<br />

länger war als der Schreibtisch, an dem er täglich brav seine<br />

7,5 Stunden absaß. Wenn er nicht gerade als Jugendvertreter<br />

und damit im Personalrat der LVA unterw<strong>eg</strong>s war. Also ein<br />

Arbeitsplatz im Warmen, im Trockenen und relativ sicher vor<br />

Abstürzen. Wie gesagt: 1989 b<strong>eg</strong>innt er seine Lehre – und er<br />

verliert seinen Vater, der stirbt. Mit der Unterstützung seiner<br />

Mutter beendet er erfolgreich die Ausbildung am Schreibtisch.<br />

Und nur ein halbes Jahr nach der Abschlussprüfung will er raus.<br />

W<strong>eg</strong> von Aktenzeichen und Beitragsberechnungen.<br />

Er tauscht den Staub der Akten g<strong>eg</strong>en den Staub von Truppenübungsplätzen.<br />

Reicheneder meldet sich zum Dienst <strong>für</strong>s Vaterland<br />

bei der Bundeswehr – vorerst mal <strong>für</strong> zwei Jahre. Anstatt<br />

der Karriere am Schreibtisch entscheidet er sich <strong>für</strong> die Unteroffizierslaufbahn<br />

beim Heer. Zunächst in München und dann ab<br />

in den Norden nach Rendsburg. Wenn <strong>für</strong> einen echten Oberbayern<br />

alles Land nördlich des Mains bereits „Südschweden“ ist,<br />

dann war der inzwischen 21-Jährige mit Rendsburg praktisch<br />

schon am nördlichen Polarkreis. Ein Viertel Jahr hielt er dort<br />

aus – dann war die Sehnsucht nach Bayern stärker.<br />

In der Zwischenzeit hatte seine Mutter den Münchner Spenglermeister<br />

Horst Schmidt kennengelernt. Dieser hatte 1971 die<br />

schon seit einem Viertel Jahrhundert bestehende Spenglerei<br />

Franke übernommen und sein Sohn war zwar <strong>Dach</strong>decker- und<br />

Spenglermeister, doch den väterlichen Betrieb übernehmen<br />

– nichts <strong>für</strong> ihn. Statiker war sein Traumberuf und Karriereziel.<br />

Aus Mama Reichenender wurde Frau Schmidt. Und Stiefvater<br />

Horst fragte Stiefsohn Thomas, ob er eigentlich nicht Lust hätte,<br />

ins Handwerk zu gehen. Wie gesagt, er fragte <strong>das</strong> einfach mal<br />

so nebenbei. Ohne <strong>das</strong> drängende „Du musst“ oder „<strong>das</strong> ist<br />

eigentlich Deine Pflicht“.<br />

2 Das <strong>Dach</strong><br />

n Seiteneinsteiger und Perfektionist Thomas Reicheneder<br />

schaffte den Sprung vom Schreibtisch auf´s <strong>Dach</strong>.<br />

Schreibtisch war gestern<br />

An den Schreibtisch wollte Thomas Reicheneder auf jeden Fall<br />

nicht zurück. Wenn andere über „Burnout“ klagten (was damals<br />

noch Überforderung hieß), scheute er die Rückkehr zur<br />

Resopalplatte des Bürotischs wie Dracula den Knoblauch. Das<br />

war also nicht die Alternative. Einzige echte Alternative war<br />

die Karriere bei der Bundeswehr. Schließlich hatte Feldwebel<br />

Reicheneder als Lehrgangsbester abgeschlossen.<br />

„Der Reiz des Neuen war größer als die Angst, nochmals als Lehrling<br />

zu b<strong>eg</strong>innen“, erinnert sich Reicheneder. „Und ein Schuss<br />

„Familienehre retten“ war natürlich auch dabei. Für ihn war es<br />

kein Problem, mit 24 noch mal die Berufsschulbank zu drücken.<br />

Für die anderen „Jungspunde“ manchmal schon. Denn er<br />

wollte lernen, die anderen waren noch nicht so flügge. Da griff<br />

Riese Reicheneder sich auch schon mal zwei Störenfriede im Berufsschulunterricht<br />

und setzte sie eigenhändig vor die Tür mit<br />

den Worten „So, jetzt kann ich ungestört weiterlernen“.<br />

In die Hände genommen hat er aber nicht nur die Klassenkameraden,<br />

sondern auch – zum dritten Mal im Leben – seine<br />

Karriere. Mit seinen Spitzenergebnissen bei der Prüfung zum<br />

Text und Foto: Friedrich

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