Bewegungsbedürfnisse von Kindern in der Grundstufe - BSCW

ersten fünf Klassen der Primarschule von Balzers ihren Schulweg gezeichnet hatten
(Hüttenmoser, o.J.). Bei der Literaturrecherche bin ich dann auf das Buch «Was Kinder be-
wegt» von Kuhn (2007a) gestossen.
In einem umfassenden, mehrjährigen Forschungsprogramm hat Kuhn (a.a.O.) die Frage
untersucht, wie sich Kinder ihre Schule vorstellen, wenn es die Möglichkeit gäbe, Lernen mit
Bewegung zu verknüpfen. In einer Methodenkombination aus thematischer Kinderzeichnung
und fokussiertem, episodischem Interview am Bild wurden im Zeitraum von 1998 bis 2000
395 Kinder (Zweit- bis Sechstklässler) gebeten, je drei Bilder - eines zum Klassenzimmerun-
terricht, eines zum Pausenhof und eines zum Sportunterricht - zu malen (ausführliche Dar-
stellung siehe Kap. 2.4.). Damit hatte ich eine ideale Orientierungsgrundlage mit vielen wert-
vollen Anregungen für die praktische Ausführung meiner Arbeit gefunden. Ich entschloss
mich ebenfalls dazu, die Kinder ihre Bewegungswünsche zeichnen zu lassen und sie dann
anhand dieser Zeichnungen und gestützt auf einen Leitfaden zu interviewen. Anschliessend
wertete ich die Zeichnungen und die Interviews in Anlehnung an die Methode der qualitativen
Inhaltsanalyse (Mayring, 2002) durch Verdichtung, Kategorienbildung und Interpretation aus.
Aufbau der Arbeit
Das zweite Kapitel dieser Arbeit dient dazu, wichtige Begriffe und theoretische Eckpfeiler
vorzustellen. Die Einbettung der von mir gewählten Thematik in die Grundstufe bedingt, dass
ich dieses neue, in der Versuchsphase befindliche Schuleingangsmodell eingehend vorstelle
und die für das Verständnis meiner Arbeit relevanten Rahmenbedingungen erläutere. Dazu
gehören auch Themen wie Heterogenität und Integration, welche das soziale Schulmilieu als
eine Hintergrundbedingung bei der Durchführung meines Vorhabens verstehen lässt. Eine
Grundlage ist die Darstellung der zentralen Bedeutung, welche Bewegung für die kindliche
Entwicklung und das Lernen hat. Ein wichtiger Teil dieses Kapitels ist es zu zeigen, mit wel-
chem Selbstverständnis und mit welchen Möglichkeiten die Psychomotorik und die Psycho-
motoriktherapeutinnen zur Gestaltung von Bewegungsangeboten in der Grundstufe beitra-
gen können. Und schliesslich stelle ich, wie schon erwähnt, das Forschungsprojekt von Kuhn
(2007a) vor, an welchem ich mich bei der praktischen Durchführung meiner Arbeit orientiert
habe.
Der empirische, dritte Teil der Arbeit widmet sich zunächst der Beschreibung der «Fallein-
heit», also der Kinder, die an dieser Untersuchung teilgenommen haben und des Grundstu-
fenumfeldes. Es folgen die Erläuterung der verwendeten Methoden und Arbeitsinstrumente
sowie eine ausführlichen Darstellung der praktischen Durchführung der Kinderzeichnungen,
der Interviews und deren Auswertung.
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