STATEMENT Peter Daschner - eigenen Schulbuch
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Aus Anlass des Modellversuchs hat<br />
der niedersächsische Landtag in der<br />
letzten Beratung des Haushaltsbegleitgesetzes<br />
2001 am 15. Dezember<br />
2000 auf Antrag der SPD-Landtagsfraktion<br />
in das niedersächsische<br />
Schulgesetz folgenden § 113 a<br />
(Experimentierklausel) eingefügt:<br />
„Zur Erprobung von Modellen der<br />
eigenverantwortlichen Steuerung<br />
von Schulen kann das Kultusministerium<br />
im Einvernehmen mit dem<br />
Schulträger auch außerhalb von<br />
Vereinbarungen nach § 113 Abs. 2<br />
Ausnahmen von den Vorschriften<br />
der §§ 112 und 113 Abs. 1 zulassen,<br />
soweit erwartet werden kann, dass<br />
dadurch die Wirtschaftlichkeit und<br />
Leistungsfähigkeit in der Verwaltung<br />
der Schulen verbessert wird.“<br />
Die Ziele der eigenverantwortlichen<br />
Steuerung und der Verbesserung<br />
der „Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit<br />
in der Verwaltung<br />
der Schulen“ entsprechen der mit<br />
dem Modellversuch verfolgten Absicht<br />
der Effektivitätssteigerung bei<br />
Stärkung der Eigenverantwortung<br />
der Schulen. Die Formulierung „in<br />
der Verwaltung der Schulen“ bezieht<br />
sich auf die Aufgabenerledigung<br />
durch die Schulbehörden<br />
und die Schulen selbst. Die Verbesserungen<br />
sollen durch die Zusammenführung<br />
der Handlungs- und<br />
Finanzverantwortung zwischen<br />
Schule und Schulbehörde im Bereich<br />
der Mittelbewirtschaftung<br />
und der Entscheidung über Personalmaßnahmen<br />
erbracht werden.<br />
Ausblick<br />
Der Hinweis der Personalvertretung,<br />
dass Schulleitungen (in diesem Modellversuch)<br />
Arbeitgeberfunktionen<br />
wahrnehmen, ist wohl zutreffend.<br />
Die entsprechenden Managementfunktionen<br />
nehmen Schulleiterinnen<br />
und Schulleiter insbesondere<br />
an großen Systemen in zunehmendem<br />
Maße wahr. Berührt werden<br />
hier auf der einen Seite Fragen der<br />
Schulverfassung (Stellung der<br />
Schulleiterinnen und Schulleiter<br />
sowie Aufgaben der Konferenzen),<br />
auf der anderen Seite die Veränderung<br />
der Berufsrolle, der Aufgaben<br />
und des Anforderungsprofils der<br />
Schulleitungen. Diese Fragen werden<br />
in einer neu gebildeten Arbeitsgruppe<br />
des Niedersächsischen<br />
Kultusministeriums mit Schulleitungsverbänden<br />
zum „Arbeitsplatz<br />
Schulleitung“, deren konstituierende<br />
Sitzung im April/Mai 2001 stattfinden<br />
soll, intensiv zu erörtern sein.<br />
Alle Signale deuten in Niedersachsen<br />
derzeit in die Richtung einer<br />
quantitativen und qualitativen<br />
Ausweitung der Budgetierung. Neben<br />
der Einbeziehung weiterer<br />
Schulen wäre an eine Flexibilisierung<br />
bei der Mittelverwendung zu<br />
denken. Auch könnte die Experimentierklausel<br />
des § 113 a des niedersächsischen<br />
Schulgesetzes als<br />
Grundlage für die Erprobung von<br />
gemeinsamen Schulbudgets aus<br />
staatlichen und kommunalen Mitteln<br />
dienen.<br />
<strong>STATEMENT</strong><br />
Josef-Michael Samol<br />
Josef-Michael Samol, geb. 1943 in Beuthen, Oberschlesien.<br />
1966-70 Studium der Pädagogik und<br />
Sozialwissenschaften. 1970 Eintritt in den Schuldienst<br />
(Hauptschule). 1972 Übernahme der Fachseminare<br />
Geschichte und Politik. Anschlussstudium<br />
für das Lehramt an Realschulen. 1979 Leitung des<br />
Ausbildungsseminars Celle. 1984 Leitung der<br />
Kooperativen Gesamtschule Barsinghausen. 1992<br />
Vorsitzender des Schulleitungsverbandes Niedersachsen.<br />
Seit 1997 Mitglied des Niedersächsischen<br />
Landesprüfungsamtes für Lehrämter, dort seit 1999<br />
Vorsitzender der Prüfungskommission.<br />
Ich möchte an dieser Stelle ein<br />
paar grundsätzliche Anmerkungen<br />
machen. Das hier gestellte Thema,<br />
mehr Eigenständigkeit, mehr Verantwortung<br />
für die Schule, Konzepte<br />
der Schulautonomie und<br />
Budgetierung, ist ein sehr offenes,<br />
sehr breites Thema. Mir liegt daran,<br />
dass wir uns ein bisschen konzentrieren<br />
und festlegen, wovon wir<br />
reden. Wir sollten nicht aufzählen,<br />
wer welche Lehrer nach welchem<br />
Paragrafen und auf welche Weise<br />
einstellt, sondern sagen, was wir<br />
unter Eigenständigkeit verstehen.<br />
Vielleicht zunächst eine Anmerkung<br />
zur Begriffsklärung. Wir haben nie<br />
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