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Grundlagen des Haushaltsrechts - Finanzministerium NRW

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die Einnahmen in Jahren mit aufwärts gerichteter Wirtschaftsentwicklung oft zu niedrig veranschlagt<br />

wurden.<br />

Dieser dem Verfahren der offiziellen Steuerschätzung immanente Fehler ist ein wichtiger Grund für<br />

die relativ hohe Überschreitung der Haushaltsansätze durch die Ist-Einnahmen in den Jahren 1989 –<br />

1992, in denen die tatsächliche wirtschaftliche Entwicklung positiver ausfiel als die in die Schätzung<br />

eingegangenen Erwartungen.<br />

Im vergangenen Jahrzehnt erschwerten außerdem häufige Änderungen <strong>des</strong> Steuerrechts, deren Folgewirkungen<br />

und steuertechnische Behandlung zunehmend die Prognosen. Dies gilt auch weiterhin<br />

besonders für Rechtsänderungen, die zu Verhaltensänderungen der Steuerpflichtigen führen. Ihre<br />

Auswirkungen auf die öffentlichen Einnahmen sind im Voraus kaum zuverlässig zu prognostizieren,<br />

da die Reaktionen der Steuerzahler in der Regel nicht konkret zu erfassen sind. Steuerschätzungen<br />

müssen <strong>des</strong>halb mit Verhaltenshypothesen arbeiten.<br />

Der Vergleich zwischen den Ansätzen im Lan<strong>des</strong>haushalt und der tatsächlichen Einnahmeentwicklung<br />

macht den Vorbehalt deutlich, unter dem Steuervorausschätzungen stehen, und zeigt, mit welchen<br />

Einschränkungen sie der haushaltsrechtlich gestellten Forderung nach Genauigkeit nachkommen.<br />

Die Schwierigkeiten der Steuerschätzung nehmen mit zeitlichem Abstand zur Schätzperiode zu. Für<br />

den mittelfristigen Zeitraum muss die Prognose <strong>des</strong>halb eher als eine Tendenzaussage angesehen<br />

werden, die lediglich unter ganz bestimmten Voraussetzungen und Bedingungen gilt und deren<br />

absolute Höhe sich z. B. schon dann ändert, wenn das Aufkommen im Basisjahr zu hoch oder zu<br />

niedrig prognostiziert wurde.

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