Effizienz - MM Logistik
Effizienz - MM Logistik
Effizienz - MM Logistik
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Flughafenlogistik Seite 16 ·Archivierung Seite 28 ·Schadenhaftung Seite 38 · Oursourcing · Seite 48<br />
14. Juni 2006 Ausgabe 5 � 6,– B 70228<br />
L AGERTECHNIK<br />
Kassettenmodule<br />
und Picksysteme<br />
Waren früher im Stahl- und<br />
Metallhandelsgeschäft große<br />
Auftragseinheiten gefragt,<br />
geht der Trend heute zu kleineren<br />
Einheiten.<br />
Seite 24<br />
V ERPACKUNGSTECHNIK<br />
Einweg- contra<br />
Mehrwegsysteme<br />
Eine Studie gibt einige wichtige<br />
Entscheidungshilfen und<br />
informiert über qualitative<br />
und quantitative Stärken beider<br />
Verpackungssysteme.<br />
Seite 30<br />
D ISTRIBUTION<br />
Modernisierte<br />
Verladeanlagen<br />
Nicht immer geht es beim<br />
Installieren von Verladeanlagen<br />
und Dockingstationen<br />
um Neuausstattungen. Kompetenz<br />
und Know-how der<br />
Hersteller sind auch bei der<br />
Modernisierung, Sanierung<br />
und Umgestaltung gefragt.<br />
Seite 40<br />
M ANAGEMENT UND IT<br />
Weiterbildung hat<br />
Konjunktur<br />
Der Aus- und Weiterbildungsmarkt<br />
boomt. Absolventen<br />
haben die Qual der<br />
Wahl: Es gilt die richtigen<br />
Akzente zu setzen, um beruflich<br />
profitieren zu können.<br />
Seite 44<br />
<strong>Logistik</strong><br />
www.mm-logistik.de
EDITORIAL<br />
AKTUELLES<br />
S UPPLY -CHAIN-SECURITY<br />
Fort Knox ist überall<br />
In knapp drei Monaten jährt sich die Einschulung meines älteren<br />
Sohnes zum fünften Mal. Ich erinnere mich gern an das<br />
Strahlen in den Gesichtern der ABC-Schützen, den warmherzigen<br />
Empfang der älteren Jahrgangsstufe für die Neuen, die<br />
prallen Schultüten. Zurück in der Redaktion der Schock: Fanatische<br />
Verbrecher hatten sich und die Passagiere entführter<br />
Linienmaschinen ins New Yorker World Trade Center gestürzt.<br />
Niemand konnte damals anhand der ersten Bilder, von CNN<br />
im Internet gestreamte Amateuraufnahmen, die Reichweite der<br />
Anschläge des 11. September 2001 erahnen. Bis heute<br />
hat „Nine Eleven“ nicht nur die Terrorabwehr<br />
allgemein, sondern insbesondere den grenzüberschreitenden<br />
Verkehr von Personen und Gütern<br />
nachhaltig beeinflusst. Security ist weltweit das<br />
Schlagwort, getrieben vom Fort Knox-ähnlichen<br />
Sicherheitsbedürfnis der US-Behörden.<br />
Die Fachmesse Eurocargo in Köln widmete sich<br />
dem Thema mit einer Sondershow „Logistics<br />
Security“. Interessierte konnten Fakten<br />
zu internationalen Anti-Terror-<br />
Vorschriften in Erfahrung bringen und<br />
ob sich die Themen Sicherheit und<br />
<strong>Effizienz</strong> tatsächlich widersprechen<br />
müssen. „Jede administrative Hürde<br />
belastet den freien Handel“, erklärte<br />
Gerhard Riemann in Köln, Präsidiumsmitglied<br />
des Bundesverbandes<br />
des Deutschen Groß- und Außenhandels<br />
e.V. (BGA). Hierzulande hätte<br />
man zu spät und unausgewogen auf<br />
die neue Situation reagiert. Das sei gerade für Deutschland<br />
nachteilig, bei einem Anteil von 9,3% an den globalen Exporten.<br />
Insbesondere die Luftverkehrsunternehmen sehen sich als<br />
Hauptbetroffene. In Deutschland gibt es etwa 24 000 Verlader<br />
mit regelmäßiger Luftfracht. „Da ist ein Wirtschaftszweig innerhalb<br />
der Aviation entstanden, an den vor zehn Jahren noch niemand<br />
dachte“, nimmt Wolfgang Plantholt, Deutschland-Sprecher<br />
der Air France Cargo, zu den Sicherheitsmaßnahmen Stellung.<br />
Am Flughafen Köln/Bonn werde die Sicherheit besonders<br />
groß geschrieben. „Das nimmt schon beinahe DDR-Manieren<br />
an“, so Plantholt. Selbst die Bodengruppen der Autos der Speditionsmitarbeiter<br />
würden mit Spiegeln untersucht. Der Bundesverband<br />
der Deutschen Industrie e.V. (BDI) sieht durchschnittliche<br />
Sicherheitsaufwendungen von 130 000 Euro auf seine Mitglieder<br />
zukommen und lehnt die Kostenübernahme dafür ab.<br />
Eines ist sicher: Verlader, Spediteure, Verkehrs- und Innenministerien<br />
können alles Erdenkliche tun, um die globale Supply-Chain<br />
abzusichern – einen 100%igen Schutz wird es niemals<br />
geben. So kommt auch die Sicherheit nicht am Wirtschaftlichkeitsprinzip<br />
vorbei: Mit gegebenem Aufwand ein Maximum<br />
an Erfolg – in diesem Fall Sicherheit – zu realisieren. <strong>MM</strong><br />
Einen 100%igen Schutz wird<br />
es niemals geben, selbst wenn<br />
die Ausgaben für Technik und<br />
Systeme in noch so erdenkliche<br />
Höhen geschraubt werden.<br />
Bernd Maienschein
14. Juni 2006<br />
4 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
<strong>Logistik</strong><br />
<strong>Logistik</strong>-Symposium<br />
Prof. Peter Klaus: „Die gemeinsame<br />
Tätigkeit im Cluster erbringt<br />
einen höheren Stellenwert<br />
als die isolierte Arbeit in<br />
einzelnen Instituten und<br />
Unternehmen.“<br />
Seite 12<br />
AKTUELLES<br />
LEITARTIKEL<br />
Supply-Chain-Sicherheit: USA setzt Normen 3<br />
AUS DER BRANCHE<br />
M-Log: Hausmesse zum Einjährigen 6<br />
Easternair Cargo: Moskau–Samara in sieben Tagen 6<br />
BVL: Deutscher <strong>Logistik</strong>preis ausgelobt 7<br />
Rhenus: Outsourcing nach wie vor mit Potenzial 7<br />
TU Berlin: Beschaffung anders gesehen 8<br />
Paul Craemer: Moderner Netzauftritt 9<br />
Witron: Dynamic Picking System für Berner 10<br />
Schenker Deutschland: Vorstand sieht auf Qualität 10<br />
<strong>Logistik</strong>-Symposium Prien: Rekordzuspruch 12<br />
Gazeley: Shanghai-Niederlassung eröffnet 14<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
FLUGHAFENLOGISTIK<br />
Der Luftfracht-Wettbewerb geschieht am Boden 16<br />
LAGERTECHNIK<br />
KEP-Dienste<br />
Aus ökologischen und ökonomischen<br />
Motiven arbeiten die<br />
KEP-Dienstleister daran, ihre<br />
Kurierfahrten und die dahinter<br />
liegende Organisationsstruktur<br />
möglichst effektiv zu gestalten.<br />
Seite 34<br />
LANGGUTLAGER<br />
Kassettenmodule und Picksysteme liegen im Trend 24<br />
Wellpappe<br />
Insbesondere bei<br />
Einwegverpackungen<br />
für Obst und Gemüse<br />
hat Wellpappe<br />
die Nase vorn.<br />
Seite 30<br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
WELLPAPPE<br />
Bei Obst und Gemüse hat Wellpappe die Nase vorn 30<br />
DISTRIBUTION<br />
KEP-DIENSTE<br />
Fahrtrouten und Organisation werden getrimmt 34<br />
SCHADENHAFTUNG<br />
Montrealer Übereinkommen: Begrenzte Haftung 38<br />
DOCKINGSTATIONEN<br />
Modernisierungskompetenz ist gefragt 40<br />
MANAGEMENT UND IT<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Absolventen haben die Qual der Wahl 44<br />
OUTSOURCING<br />
After-Sales-Service: Herausforderung für China 48<br />
SERVICE<br />
Archivierung<br />
Mit Dokumentenscannern lassen sich<br />
Vorlagen jeder Art erfassen und in die<br />
digitale Welt zurückführen.<br />
Seite 28<br />
PRODUKTE 22, 32, 43<br />
IMPRESSUM 50<br />
DOKUMENTENMANAGEMENT<br />
Im Lager bieten digitale Geräte mehr <strong>Effizienz</strong> 28 Titelbild: Frachtstück-Sortierung im TNT-Hub; TNT Express
UNTERNEHMEN<br />
SERVICE<br />
Unternehmensverzeichnis<br />
Firmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind<br />
A<br />
ACL Advanced Cargo Services 16<br />
Active Logistics . . . . . . . . . . . .47<br />
Admova . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />
AGT-Logistic . . . . . . . . . . . . . . .6<br />
Air France Cargo . . . . . . . .3, 16<br />
Airbus . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />
Alnatura . . . . . . . . . . . . . . . . .30<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Deutscher Verkehrsflughäfen 16<br />
B<br />
Barkawi . . . . . . . . . . . . . . . . .48<br />
Bayerisches Staatsministerium<br />
für Wirtschaft, Infrastruktur,<br />
Verkehr und Technologie . . . .12<br />
Bayern Innovativ . . . . . . . .6, 12<br />
Berndt & Partner . . . . . . . . . .30<br />
Berner . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />
BME Akademie . . . . . . . . . . . .15<br />
Breitenburger Milchzentrale . .22<br />
BT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />
Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung . .34<br />
Bundesverband der<br />
Deutschen Industrie . . . . . . . . .3<br />
Bundesverband des Deutschen<br />
Groß- und Außenhandels . . . . .3<br />
Bundesvereinigung<br />
<strong>Logistik</strong> . . . . . . . . . . . . .7, 8, 44<br />
C<br />
Canon . . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />
Cargogate . . . . . . . . . . . . . . .16<br />
Coca Cola Enterprise . . . . . . . .7<br />
Craemer . . . . . . . . . . . . . . . . . .9<br />
D<br />
Dambach . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />
Deutsche Außenhandels-<br />
und Verkehrsakademie . . . . . .44<br />
Deutsche <strong>Logistik</strong> Agentur . . .44<br />
Deutsche Post World Net . . . .34<br />
Deutscher Speditions- und <strong>Logistik</strong>verband<br />
. . . . . . . . . . . . . . .38<br />
DFDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />
DHL . . . . . . . . . . . . . . . . .16, 34<br />
DHL Exel Supply Chain . . . . . .34<br />
DHL Express . . . . . . . . . . . . . .14<br />
DPD Geopost . . . . . . . . . . . . .34<br />
Duropack . . . . . . . . . . . . . . . .30<br />
DUS Cargo Logistics . . . . . . . .16<br />
E<br />
Easternair Cargo . . . . . . . . . . . .6<br />
EHG Stahlzentrum West . . . . .24<br />
Emirates Sky-Cargo . . . . . . . .16<br />
F<br />
Fachhochschule Nürnberg . . . .6<br />
Fachhochschule Rosenheim . .12<br />
Fed-Ex . . . . . . . . . . . . . . . . . .16<br />
Feige . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33<br />
Flughafen Charles de Gaulle . .16<br />
Flughafen Düsseldorf . . . . . . .16<br />
Flughafen Düsseldorf<br />
Ground Handling . . . . . . . . . .16<br />
Flughafen Frankfurt . . . . . . . .16<br />
Flughafen Hahn . . . . . . . . . . .16<br />
Flughafen Köln/Bonn . . . . . . .16<br />
Flughafen München . . . . . . . .16<br />
Fraport . . . . . . . . . . . . . . . . . .16<br />
Fraport Cargo Services . . . . . .16<br />
Fraunhofer-Arbeitsgruppe<br />
für Technologien der <strong>Logistik</strong>-<br />
Dienstleistungswirtschaft . . . .14<br />
Fraunhofer-Institut für<br />
Materialfluss und <strong>Logistik</strong> . . . .12<br />
G<br />
Gazeley . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />
Geodis . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />
Geopost . . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />
Georg-Simon-Ohm-<br />
Fachhochschule . . . . . . . . . . . .6<br />
GO Express & Logistics . . .34, 44<br />
GO General Overnight<br />
Service . . . . . . . . . . . . . . .34, 44<br />
GSO-Management-Institut . . . .6<br />
H<br />
Hafa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />
Hamburg School of Logistics .44<br />
Hörmann . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />
I<br />
IDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />
Igus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />
IIR . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9, 15<br />
ILS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44<br />
Intermec . . . . . . . . . . . . . . . .47<br />
K<br />
Kasto . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />
KLM Cargo . . . . . . . . . . . . . . .16<br />
Köver . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33<br />
Kühne + Nagel . . . . . . . . . . . .14<br />
L<br />
Linde Akademie . . . . . . . . . . .15<br />
<strong>Logistik</strong>-Kompetenz-Zentrum<br />
Prien . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />
Lufthansa Cargo . . . . . . . . . . .16<br />
LUG Aircargo Handling . . . . .16<br />
LXE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33<br />
M<br />
MAN Logistics . . . . . . . . . . . . .6<br />
Management Circle . . . . . . . 15<br />
Max-Planck-Institut für<br />
Meteorologie . . . . . . . . . . . . .34<br />
Meyer . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />
Meyer-Tonndorf . . . . . . . . . . .40<br />
M-Log . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />
N<br />
Nagel Airfreight . . . . . . . . . . .16<br />
Nolte . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />
Prologit . . . . . . . . . . . . . . . . .43<br />
PSB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />
R<br />
Remmert . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />
Rhenus . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />
Röhrs . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32<br />
S<br />
Schenck Process . . . . . . . . . . .32<br />
Schenker . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />
Schmolz + Bickenbach . . . . . .24<br />
Siemens I&S . . . . . . . . . . . . . .34<br />
Stute . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />
Südkraft . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />
Symbol Technologies . . . . . . . .7<br />
Sysmat . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />
T<br />
Technische Universität Berlin . .8<br />
Teleroute . . . . . . . . . . . . . . . .43<br />
The Training Camp . . . . . . . . .44<br />
Thiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />
TNT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16<br />
TNT Express . . . . . . . . . . . . . .34<br />
Topcall . . . . . . . . . . . . . . . . . .47<br />
TS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />
TÜV Süd Akademie . . . . . . . . .34<br />
U<br />
UCS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />
Universität Erlangen Nürnberg 12<br />
UPS . . . . . . . . . . . . . . . . .16, 34<br />
V<br />
VDI Wissensforum IWB . . . . . .15<br />
Verband der Wellpappen-<br />
Industrie . . . . . . . . . . . . . . . . .30<br />
Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau .44<br />
Verein Bremer Spediteure . . . .44<br />
W<br />
WHU-Otto Beisheim School<br />
of Management . . . . . . . . . . . .7<br />
Witron . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 5
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
M-LOG L OGISTICS<br />
1. Hausmesse in Heilbronn<br />
Heilbronn (bm) – „Wir können<br />
zurückblicken auf ein sehr erfolgreiches<br />
erstes Jahr“, konnte<br />
Stefan Seidl, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der M-Log Logistics<br />
GmbH am 11. Mai 2006 auf<br />
seiner Hausmesse M-Tec 06 berichten.<br />
Das Nachfolgeunternehmen<br />
der MAN Logistics GmbH<br />
agiert inzwischen als echter Mittelständler<br />
am Markt mit einem Jahresumsatz<br />
von 46 Mio. Euro. Der<br />
ehemalige MAN-Geschäftsführer<br />
Seidl und drei weitere Gesellschafter,<br />
die mit jeweils 25% am Private-Equity-Unternehmen<br />
beteiligt<br />
sind, will nichts wissen von einem<br />
schnellen Unternehmensverkauf.<br />
„Wir sind nicht exit-driven, um<br />
einmal ein englisches Wort zu bemühen.<br />
Wir haben nicht vor, das<br />
Unternehmen in drei vier Jahren<br />
zu verkaufen. Ganz im Gegenteil:<br />
Wir haben eine langfristige Planung.<br />
Wir wollen von den Divi-<br />
B AY-TECH<br />
Berufsbegleitender<br />
Lehrgang im Süden<br />
6 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
M-Log-Geschäftsführer<br />
Stefan Seidl:<br />
„Ein Umbau ist immer<br />
schneller und einfacher<br />
zu realisieren als<br />
ein Neubau.“<br />
Nürnberg (bm) – „Beschaffung und Supply-Chain-<br />
Management“ heißt ein berufsbegleitender Lehrgang,<br />
in dem sich Fach- und Führungskräfte aus<br />
Einkauf und <strong>Logistik</strong> für aktuelle Herausforderungen<br />
in ihrem Fachgebiet wappnen können. Start<br />
für die zwei parallel angebotenen Kurse ist am 12.<br />
Oktober 2006 in München sowie am 9. November<br />
2006 in Nürnberg. Erfolgreiche Absolventen<br />
erhalten das Hochschulzertifikat „Supply Manager<br />
(FH Nürnberg)“.<br />
Die Bayern-Innovativ-Tochter Bay-Tech bietet den<br />
Lehrgang in Kooperation mit dem GSO-Management-Institut<br />
an. Der Leiter des Kurses, Prof. Dr.<br />
Gerhard Heß, unterrichtet an der Georg-Simon-<br />
Ohm-Fachhochschule in Nürnberg <strong>Logistik</strong> und<br />
Supply-Management. Die zwölf Kurseinheiten<br />
verteilen sich über zwei Semester, die jeweils freitags<br />
und samstags als Block stattfinden. Der Kurs<br />
ist branchenübergreifend konzipiert. Nähere Informationen<br />
unter www.baytech-bsm.de .<br />
Bild: Maienschein<br />
chen riesige Schritte. Wir nehmen<br />
jetzt Aufträge an, die ein Volumen<br />
von 7 Mio. Euro haben. Das hätte<br />
bei der MAN sicher drei Monate<br />
gedauert, bis es genehmigt worden<br />
wäre“, beschreibt der Manager<br />
die Vorteile schlanker Hierarchien.<br />
Mark Vogt, Vertriebsleiter<br />
Neuanlagen, zur positiven<br />
Geschäftslage: „Wir haben die<br />
glückliche Situation, dass wir<br />
alle Branchen bedienen. Es gibt<br />
eigentlich immer eine Branche,<br />
die investiert. Im Moment investiert<br />
die Möbelindustrie, in der<br />
denden leben und fahren ganz klar Vergangenheit waren es die Che-<br />
eine Wachstumsstrategie“, so der mie- und Pharmaunternehmen,<br />
Manager. Das 1922 als Erwin Meh- die viel gemacht haben.“ Neuene<br />
GmbH gegründete Unternehrungen wie das Kamerasystem zur<br />
men stellte ursprünglich Regalbe- Überwachung des Hochregalladiengeräte<br />
her. Es wurde Ende der gers oder eine neue Fördertechnik<br />
80er-Jahre in den MAN-Konzern für Halbpaletten sind für M-Log<br />
überführt und sollte dann auf- zumeist kundengetrieben. „Wenn<br />
grund einer Portfoliobereinigung wir nur drauflos entwickeln, dann<br />
– MAN konzentrierte sich auf sei- entwickeln wir an den Kundenbene<br />
Kernkompetenzen Dieselmotodürfnissen vorbei“, erklärt Vogt.<br />
ren und Nutzfahrzeuge – wieder Grundsätzlich versteht sich M-Log<br />
veräußert werden. „Vor eineinhalb als Generalunternehmer (GU), ar-<br />
Jahren gab es die Chance, das beitet aber auch als Teil-GU oder<br />
Unternehmen im Rahmen eines Komponenten-Lieferant. Das<br />
Management-buy-outs zu erwer- Herz hängt aber am GU-Dasein.<br />
ben“, erklärt Seidl. „Ich hatte eher „Wir stellen eines ganz klar fest:<br />
gedacht, MAN verkauft an einen Immer dann, wenn wir hauptver-<br />
Dritten, und ich suche mir etwas antwortlich sind, und das sind wir<br />
Neues.“ Doch nun steht Seidl in in der Regel, dann läuft die Anla-<br />
der Verantwortung für etwa 165 ge. Wenn andere dazwischen ge-<br />
Mitarbeiter, und das Geschäft entschaltet sind, haben wir Schwierigwickelt<br />
sich sehr positiv. „Wir ma- keiten“, resümiert Seidl.<br />
E ASTERNAIR C ARGO<br />
Moskau–Samara in sieben Tagen<br />
Leipzig/Halle (bm) – Easternair Cargo (EAC) bietet sei Mitte Mai gemeinsam<br />
mit der AGT-Logistic Moskau (AGT) einen neuen Road-Feeder-Service<br />
ab Flughafen Moskau-Domodedowo unter dem Namen „Wolga-Express“<br />
an. Einmal wöchentlich, jeweils mittwochs, fahren Lkw in das 1400 km<br />
südöstlich gelegene Samara. Vor- und Hauptläufe der Frachten bis Moskau<br />
werden über das Netzwerk der Easternair Cargo abgewickelt. Die<br />
Transitzeit mit Zwischenstopps in Nischnij Nowgorod, Kasan, Uljanowsk<br />
und Togliatti, den Industriezentren an der Wolga, beträgt sieben Tage.<br />
Um eine hohe Sicherheit während des Transportes zu gewährleisten, haben<br />
EAC und AGT neue Standards umgesetzt: Die Lkw sind mit jeweils<br />
zwei Fahrern besetzt. Bei jeder Sendung wird ein automatischer Abliefernachweis<br />
(POD) erstellt und an den Kunden weitergeleitet. Auch in Moskau<br />
wurde in die Sicherheit investiert: Das Lager am Flughafen Domodedowo<br />
wird nun zusätzlich rund um die Uhr kameraüberwacht.
BVL<br />
Deutscher<br />
<strong>Logistik</strong>preis 2006<br />
Bremen (bm) – Die Bundesvereinigung <strong>Logistik</strong><br />
(BVL) e.V., Bremen, hat den 23. Deutschen <strong>Logistik</strong>preis<br />
ausgeschrieben. Die Auszeichnung<br />
wird verliehen für die erfolgreiche Realisierung<br />
eines ganzheitlichen logistischen Konzeptes<br />
und besteht aus einer Urkunde und der Skulptur<br />
„Das Gespräch“. Unternehmen, die sich<br />
fragen, ob ihre <strong>Logistik</strong> „Best Practice“ ist,<br />
haben bis zum 30. Juni 2006 Zeit, ihre Bewerbung<br />
einzureichen. Das Manuskript muss in<br />
deutscher Sprache verfasst sein und darf 24<br />
Seiten A4 nicht überschreiten. Elektronische<br />
Medien, beispielsweise Videos oder Präsentationen,<br />
sind nicht zugelassen. Seit 1984<br />
zeichnet die BVL mit diesem Preis namhafte<br />
Unternehmen aus Industrie, Handel und<br />
Dienstleistung für innovative <strong>Logistik</strong>lösungen<br />
aus, die erfolgreich in die Praxis umgesetzt<br />
wurden.<br />
Dietzenbach (ug) � Symbol<br />
Technologies, Inc.<br />
gibt den Verkauf des<br />
500 000sten MC9000-<br />
Mobil-Computers bekannt<br />
und betont damit seine<br />
führende Position bei mobilen<br />
Computern für raue Umgebungen.<br />
Wie Symbol weiter mitteilt, geht der Jubiläums-Handheld<br />
an den langjährigen<br />
Kunden Coca Cola Enterprise.<br />
Im November 2003 hat Symbol<br />
mit dem MC9000 seine Produktreihe<br />
von robusten mobilen<br />
Computern für geschäftskritische Unternehmensanwendungen<br />
vorgestellt. Ein<br />
äußerst robustes Design, mehrere Arten<br />
der drahtlosen Verbindung, die Wahl<br />
zwischen drei verschiedenen ergonomischen<br />
Modellen und das umfassende Lösungsangebot<br />
des Partnernetzes führten<br />
laut Angaben zu einem beispiellosen<br />
Grad der Marktakzeptanz. Auf der<br />
Grundlage der Microsoft Windows-<br />
Computerplattform und Intel XScale-<br />
Prozessoren hilft die MC9000-Familie,<br />
die <strong>Effizienz</strong> und Produktivität mobiler<br />
Mitarbeiter in der Lieferkette ebenso zu<br />
Die Skulptur „Das Gespräch“ von<br />
Künstler Waldemar Otto sowie eine<br />
Urkunde winken dem Gewinner des<br />
Deutschen <strong>Logistik</strong>preises 2006.<br />
S YMBOL T ECHNOLOGIES<br />
500 000ster MC9000 verkauft<br />
maximieren wie die<br />
aus Einzelhandel,<br />
Produktion,<br />
Außendienst oder<br />
aus der Transport<br />
& <strong>Logistik</strong>-Branche.<br />
Symbol baut<br />
seine Topfamilie weiter<br />
aus und bietet seinen Kunden damit die<br />
neueste technologische Weiterentwicklung.<br />
Dazu gehören Wide Area Networks<br />
(WAN) mit Push-to-Talk-Walkie-Talkie-<br />
Fähigkeit, integriertes Global Positioning<br />
System (GPS), Wireless LAN (WLAN)<br />
nach 802.11a/b/g sowie ein Bluetoothfähiges<br />
Wireless Personal Area Network<br />
(WPAN). Alle dienen der Verbindung<br />
von Stimme, Video und Daten – jederzeit<br />
und an jedem Ort.<br />
Bild: Symbol<br />
Symbols robuster mobiler<br />
Handcomputer, der MC9000,<br />
der in drei verschiedenen<br />
Modellen angeboten wird,<br />
wurde zum 500 000sten<br />
Mal ausgeliefert.<br />
AUS DER BRANCHE<br />
Bild: BVL<br />
R HENUS<br />
AKTUELLES<br />
<strong>Logistik</strong>aufgaben gehen<br />
zunehmend an Externe<br />
Stadt (bm) – Im <strong>Logistik</strong>-Outsourcing<br />
steckt für Automobilhersteller und -zulieferer<br />
noch erhebliches Potenzial,<br />
Kosten zu senken und die Profitabilität<br />
zu erhöhen. Daher werden die Unternehmen<br />
künftig weitere Aufgaben an<br />
externe Dienstleister übertragen, zunehmend<br />
auch komplexe und produktionsnahe<br />
Tätigkeiten. Zu dieser Prognose<br />
kommen die WHU – Otto Beisheim<br />
School of Management, Vallendar,<br />
die Unternehmensberatung Admova<br />
und Rhenus in einer gemeinsamen<br />
Studie. Es wurden Interviews mit<br />
mehr als 40 Entscheidern auf Geschäftsführungs-<br />
oder Funktionalmanagement-Ebene<br />
ausgewertet. Bei den<br />
befragten Unternehmen ermittelten<br />
die Autoren einen engen positiven Zusammenhang<br />
zwischen <strong>Logistik</strong>-Outsourcing<br />
und Umsatzrendite. So lassen<br />
Unternehmen mit einer vergleichsweise<br />
hohen Rendite tendenziell mehr<br />
logistische Aufgaben von externen<br />
Dienstleistern erledigen als ihre weniger<br />
profitablen Wettbewerber. Derzeit<br />
ist die Vergabe von <strong>Logistik</strong>aufgaben<br />
an externe Dienstleister in der Automobilzulieferindustrie<br />
noch vergleichsweise<br />
selten. Während der Outsourcing-Grad<br />
für die gesamte deutsche<br />
Wirtschaft 44% erreicht, liegt er in der<br />
Zulieferindustrie bei nur 25%.<br />
Auch bei der Planung und Gestaltung<br />
der <strong>Logistik</strong>- und Wertschöpfungsprozesse<br />
kann die Automobilindustrie, so<br />
das Ergebnis der Studie, das Knowhow<br />
externer Spezialisten noch intensiver<br />
nutzen und die Kunde-Dienstleister-Beziehung<br />
zur integrierten Partnerschaft<br />
ausbauen. Gemeinsam lasse sich<br />
der Wandel der Wertschöpfungsstruktur<br />
besser bewältigen: Noch dominiere<br />
die klassische Pyramide aus aufeinander<br />
aufbauenden Lieferantenebenen<br />
mit dem Automobilhersteller als Taktgeber<br />
an der Spitze; die Zukunft gehöre<br />
aber intelligent gesteuerten Netzwerken<br />
aus Haupt-, Sub- und Direktlieferanten.<br />
Die Studie kann per E-Mail<br />
für 100 Euro unter kontakt@rhenus.de<br />
bestellt werden.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 7
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
TU BERLIN<br />
Beschaffung kann man<br />
auch anders sehen<br />
Berlin (bm) – Neue Sichtweisen auf die<br />
Beschaffung will eine Studie über Einkauf<br />
und <strong>Logistik</strong> beim International Procurement<br />
in Emerging Markets ermitteln.<br />
Wissenschaftler der TU Berlin unter Leitung<br />
von Prof. Dr.-Ing. Frank Straube führen<br />
die Studie aktuell im Auftrag der<br />
Bundesvereinigung <strong>Logistik</strong> e.V. (BVL)<br />
durch. Befragt werden Einkaufs- und <strong>Logistik</strong>manager<br />
verschiedener Branchen,<br />
unter anderem zu den Themen Lieferantenmanagement<br />
und Kooperationsmechanismen<br />
mit Partnern aus Emerging<br />
Markets sowie die Einbindung von <strong>Logistik</strong>dienstleistern<br />
in den Sourcing-Prozess.<br />
Unternehmen, die an der Befragung teilnehmen<br />
möchten oder mehr Informationen<br />
benötigen, wenden sich an Dipl.-Ing.<br />
Thomas Beckmann am Institut für Technologie<br />
und Management der TU Berlin<br />
( beckmann@logistik.tu-berlin.de).<br />
Bocksbeutel-Werbung auf der Straße:<br />
Südkraft bringt den Frankenwein zum Bestimmungsort.<br />
S ÜDKRAFT<br />
Blickfang für Weinliebhaber<br />
München (bm) – Unter dem Motto „Rollender<br />
Bocksbeutel“ transportiert Südkraft<br />
die Produkte von 130 fränkischen<br />
Winzern. Obwohl das <strong>Logistik</strong>konzept<br />
für das ganze Jahr angelegt ist, hat die<br />
Branche einmal pro Jahr Hochkonjunktur.<br />
Die beginnt kurz nach der Weinlese<br />
und erstreckt sich über das Weihnachtsgeschäft<br />
mit den üblichen Präsentlieferungen<br />
bis hin zu den Auslieferungen des<br />
neuen Jahrgangs im Januar und Februar.<br />
Der Spediteur muss deshalb flexibel auf<br />
die jeweilige Nachfrage reagieren. Dies<br />
gilt nicht nur für die Abholzeiten, sondern<br />
auch für die Kapazität. Ebenso gefragt<br />
sind eine individuelle, bedarfsgerechte<br />
Preisgestaltung sowie termin- und fachgerechte<br />
Lieferungen. Da bietet sich eine<br />
auf eine Region zugeschnittene Dienstleistung<br />
geradezu an, abgebildet auf dem<br />
Transportmittel als rollendes Markenzeichen<br />
und Blickfang für Kunden.<br />
Bild: Südkraft
IIR DEUTSCHLAND<br />
Internet-Plattform für Türsysteme<br />
mit Epcom-Award ausgezeichnet<br />
Sulzbach (bm) – Die jährliche Verleihung des Epcon-Awards durch IIR geht an Unternehmen,<br />
die eine neue und herausragende Einkaufslösung entwickelt haben. Diesmal<br />
ging der Preis an Dorma, Anbieter von Türsystemen, die eine Internet-Plattform für<br />
Einkäufer und Lieferanten geschaffen haben. Dank dieser Lösung kann das Unternehmen<br />
seine Einkaufsprozesse weltweit standardisieren und steuern, aber auch den Informationsaustausch<br />
sowie die internationale Zusammenarbeit intensivieren. Die Juroren<br />
überzeugte die internationale Ausrichtung des Portals auf der einen Seite und<br />
die klare Struktur<br />
der Internet-Plattform<br />
auf der anderen<br />
Seite.<br />
Epcom-Preisverleihung<br />
an<br />
Vertreter von<br />
Dorma. Der Türsystem-Hersteller<br />
hat eine neue<br />
Internet-Plattform<br />
für Einkäufer und<br />
Lieferanten<br />
geschaffen.<br />
AUS DER BRANCHE<br />
Bild: IIR Deutschland<br />
P AUL C RAEMER<br />
Modern im Netz<br />
AKTUELLES<br />
Herzebrock-Clarholz (bm) – Die Paul<br />
Craemer GmbH präsentiert sich seit kurzem<br />
unter www.craemer.de in einem innovativen,<br />
benutzerfreundlichen Layout<br />
als Craemer-Gruppe. Die Startseite ist in<br />
die Rubriken Craemer-Gruppe, Kunststoffverarbeitung<br />
und Metallumformung<br />
strukturiert. Neu ist auch die Darstellung<br />
als Unternehmensgruppe mit den Töchtern<br />
in England und der Slowakei sowie<br />
die Produktdatenbank mit vielen Funktionen.<br />
Außer den Kunststoffpaletten deckt<br />
sie jetzt auch den Bereich Behälter ab<br />
und wird kurzfristig ebenso in Englisch<br />
und für Kliko-Entsorgungssysteme verfügbar<br />
sein. Die Produkte können direkt von<br />
der Datenbank aus angefragt oder als<br />
Datenblätter ausgedruckt beziehungsweise<br />
abgespeichert werden. Für Sehbehinderte<br />
ist eine einfache Umschaltfunktion<br />
der Schriftgröße eingerichtet. Weitere<br />
Sprachversionen sind geplant.
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
S TUTE<br />
Airbus-<strong>Logistik</strong>zentrum<br />
nimmt Betrieb auf<br />
Bremen (bm) – Mit dem Betriebsstart des<br />
Materialwirtschaftszentrums (MWZ) für<br />
die Airbus Deutschland GmbH in Bremen<br />
hat die Stute Verkehrs-GmbH, eine<br />
100%ige Kühne + Nagel-Tochter, kürzlich<br />
einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau<br />
der Fertigungskapazitäten des dortigen<br />
Airbus-Werks geleistet. In Bremen<br />
findet ab Juli unter anderem die Rumpfmontage<br />
und Ausrüstung für den europäischen<br />
Militärtransporter A 400 M<br />
statt. „Mit der Inbetriebnahme des MWZ<br />
sind auf unserem Werksgelände die Voraussetzungen<br />
geschaffen, ab Sommer<br />
den Militärtransporter A 400 M zu montieren“,<br />
erklärt Airbus-Projektleiter Jan Ellerbrock.<br />
Das von Stute konzipierte und<br />
mit eigenen Mitarbeitern zweischichtig<br />
betriebene <strong>Logistik</strong>zentrum liegt auf dem<br />
Gelände der Flugzeugwerft. „Wir haben<br />
auf 8000 m 2 Platz für insgesamt 50 000<br />
verschiedene Teile“, verdeutlicht MWZ-<br />
Betriebsleiter und Stute-Prokurist Sascha<br />
Huwald. „Aktuell lagern hier 30000 Teile,<br />
das Spektrum steigt jedoch schrittweise<br />
bis 2008 an.“<br />
S YSMAT<br />
Materialflusssteuerung<br />
für Nolte Küchen<br />
Mainhausen (bm) – In seinem Löhner<br />
Werk setzt Nolte Küchen künftig als zentrale<br />
Materialflusssteuerung die Software<br />
Mat-Control von Sysmat ein. Die alte<br />
Fördertechnik wurde ersetzt und eine direkte<br />
Anbindung des Materialflusses an<br />
die Lagertechnik geschaffen. Nach dieser<br />
Restrukturierung konnte die Steuerung<br />
des Materialflusses nicht mehr effektiv<br />
vom Lagerverwaltungssystem gewährleistet<br />
werden. Die modulare, frei<br />
konfigurierbare Materialflusslösung Mat-<br />
Control steuert zusätzlich zum Hochregallager<br />
mit sieben Gassen und zwei Regalbediengeräten<br />
auch zwei Fördertechniksteuerungen<br />
sowie zwei RFID-Lesegeräte.<br />
Weitere Lagertechnik kann künftig<br />
herstellerneutral über die konfigurierbaren<br />
Schnittstellen schnell und einfach<br />
angebunden werden.<br />
10 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
W ITRON<br />
Berner rüstet <strong>Logistik</strong> auf<br />
Parkstein (bm) – Die Berner-Gruppe aus<br />
Künzelsau, europaweit führender Direktvertreiber<br />
von Verbrauchsmaterialien und<br />
Werkzeugen für professionelle Handwerks-<br />
und Industrieanwendungen, erweitert<br />
ihre <strong>Logistik</strong>. Berner baut die Lager-<br />
und Kommissionierkapazitäten im<br />
Zentrallager der deutschen Vertriebsgesellschaft<br />
aus. Das Unternehmen setzt dabei<br />
auf das Dynamic Picking System (DPS)<br />
von Witron, Parkstein. Im DPS sind sämt-<br />
liche Lager- und Kommissionierfunktionalitäten<br />
in einer skalierbaren Systemlösung<br />
vereint. Mit dieser 11-Mio.-Euro-Investition<br />
wird Berner die <strong>Logistik</strong>kosten<br />
deutlich reduzieren sowie den Durchsatz<br />
und die Produktivität im Gesamtsystem<br />
steigern können, wie es heißt. Die neue <strong>Logistik</strong>technik<br />
im 85 m langen und 2500 m 2<br />
großen Lagerneubau, die von Witron geplant<br />
wurde und derzeit umgesetzt wird,<br />
soll Mitte 2007 produktiv gehen.<br />
Am Hauptsitz Künzelsau investiert Berner 11 Mio. Euro in den Ausbau seiner Lager- und<br />
Kommissionierkapazität.<br />
S CHENKER D EUTSCHLAND<br />
Neuer Vorstand sorgt für Qualität<br />
Frankfurt (bm) – Der Aufsichtsrat der Schenker Deutschland AG hat zum 1. Mai 2006<br />
Lothar H. Rosenkranz zum Vorstand für den neuen Unternehmensbereich Systementwicklung<br />
bestellt. Rosenkranz leitete bisher die Geschäftsstelle Köln (Landverkehr, <strong>Logistik</strong>)<br />
mit etwa 300 Mitarbeitern. Zusätzlich zur zentralen Systementwicklung<br />
beinhaltet sein Ressort die Bereiche Informationstechnologie,<br />
Einkauf und Technik sowie Informationssysteme<br />
und Versicherungen. Hans-Jörg Hager, Vorstandsvorsitzender<br />
der Schenker Deutschland AG, kommentiert die Verpflichtung<br />
des neuen Vorstandskollegen: „Herr Rosenkranz wird in<br />
seinem Zuständigkeitsbereich unsere Aktivitäten in Sachen<br />
Prozessoptimierung und IT-Entwicklung vorantreiben.“ Erst<br />
kürzlich hatte Schenker im Rahmen einer Qualitätsoffensive flächendeckend<br />
ein neues IT-Programm eingeführt, mit dem die<br />
Zustellqualität weiter verbessert werden soll.<br />
Lothar H. Rosenkranz ist neues Vorstandsmitglied<br />
für Systementwicklung bei der Schenker<br />
Deutschland AG. Mit rund 11 300 Mitarbeitern<br />
an über 100 Standorten erzielt das Unternehmen<br />
einen Umsatz von etwa 2,5 Mrd. Euro.<br />
Bild: Witron<br />
Bild: Schenker
AKTUELLES LOGISTIK-SYMPOSIUM<br />
Die 300 Teilnehmer<br />
des Symposiums<br />
„<strong>Logistik</strong> Innovativ“<br />
kamen aus elf Ländern,<br />
der Anteil aus<br />
Wirtschaft und Industrie<br />
betrug<br />
70%.<br />
Prof. Peter Klaus,<br />
Inhaber des Lehrstuhls<br />
für Betriebswirtschaft/<strong>Logistik</strong><br />
an der Universität<br />
Erlangen Nürnberg,<br />
und Sprecher<br />
des <strong>Logistik</strong>-Clusters<br />
ist davon überzeugt,<br />
dass die gemeinsame<br />
Tätigkeit<br />
im Cluster „einen<br />
höheren Wert erbringt<br />
als die isolierte<br />
Arbeit in einzelnen<br />
Instituten<br />
und Unternehmen.“<br />
12 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
R e k o r d z u s p r u c h<br />
Das vierte internationale Symposium „<strong>Logistik</strong> innovativ“<br />
lockte 300 Teilnehmer an die Veranstaltungsorte Aschau<br />
und Prien am Chiemsee. Die hochkarätig besetzten Vorträge<br />
behandelten die Themen intermodaler Verkehr, branchenspezifische<br />
<strong>Logistik</strong> und neue Techniken wie RFID.<br />
U LRIKE G LOGER<br />
D<br />
eutschland ist ein Spitzenstandort<br />
für <strong>Logistik</strong>. Die<br />
Branche erzielte im vergangenen<br />
Jahr einen Umsatz von rund<br />
170 Mrd. Euro und liegt damit auf<br />
Platz zwei hinter der Automobilindustrie.<br />
Einen Rekordzuspruch erlebte<br />
denn auch das vierte internationale<br />
Symposium „<strong>Logistik</strong> Innovativ“,<br />
das im Mai in Aschau und<br />
Prien am Chiemsee stattfand. Veranstalter<br />
war wiederum die Bayern Innovativ<br />
GmbH, Gesellschaft für Innovation<br />
und Wissenstransfers des<br />
Freistaates Bayerns, in Zusammen-<br />
arbeit mit dem <strong>Logistik</strong>-Kompetenz-Zentrum<br />
Prien, dem Fraunhofer-Institut<br />
für Materialfluss und<br />
<strong>Logistik</strong> und der Fachhochschule<br />
Rosenheim sowie mit Unterstützung<br />
des Bayerischen Staatsministeriums<br />
für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr<br />
und Technologie.<br />
Die 300 Teilnehmer aus elf Ländern<br />
kamen laut Angaben der Veranstalter<br />
zu 70% aus der Wirtschaft,<br />
zu 20% aus der Wissenschaft und zu<br />
10% aus öffentlich-rechtlichen Institutionen.<br />
Zu den Vertretern der<br />
Wirtschaft zählen führende Firmen<br />
aus der produzierenden Industrie,<br />
von Automobil bis Chemie, vom Maschinenbau<br />
bis zur Informations-,<br />
Kommunikations- und Textiltechnologie<br />
sowie aus der <strong>Logistik</strong>dienstleistung.<br />
In den hochkarätig besetzten<br />
Vorträgen wurden vor allem drei<br />
Themenbereiche behandelt:<br />
� Optimierung des intermodalen<br />
Verkehrs: Straße, Schiene, Wasser,<br />
Luft.<br />
� Optimierung branchenspezifischer<br />
<strong>Logistik</strong>, zum Beispiel in der<br />
Automobilindustrie, in der Luftfahrt,<br />
in der Chemie- oder Textilindustrie.<br />
Dabei reichen die Lösungen<br />
von der Inhouse-Kompetenz der Industrie<br />
bis hin zu externen Dienstleistern<br />
auf der Basis von Kontaktlogistik.<br />
� Optimierung logistischer Prozesse<br />
durch die Nutzung neuer Technologien<br />
wie RFID für die punktgenaue<br />
Verfolgung von Waren und Gütern<br />
oder von weiterentwickelten Software-<br />
und Planungstools.<br />
Mit dem internationalen Symposium<br />
„<strong>Logistik</strong> Innovativ“ sowie regionalen<br />
Kooperationsforen hat die<br />
Bayern Innovativ GmbH seit 2000<br />
ein Kooperationsnetzwerk aufgebaut,<br />
das mittlerweile 1070 Unternehmen<br />
sowie 30 wissenschaftliche<br />
Institute aus zwölf Ländern umfasst.<br />
370 Firmen sind dabei aus dem nationalen<br />
und internationalen Umfeld,<br />
700 Firmen aus Bayern. diese<br />
bilden eine wesentliche Basis für den<br />
zukünftigen Aufbau des bayernweiten<br />
Clusters <strong>Logistik</strong>. „Die <strong>Logistik</strong><br />
unterzieht sich einer kontinuierlichen<br />
Neuorientierung. Mit dem<br />
Zusammenführen von Experten und<br />
Anwendern ergeben sich immer wie-<br />
Bilder: Bayern Innovativ
LOGISTIK-SYMPOSIUM<br />
B RANCHE MIT HOHEM P OTENZIAL<br />
AKTUELLES<br />
Job-Motor <strong>Logistik</strong>wirtschaft<br />
Die <strong>Logistik</strong>wirtschaft beschäftigt in Deutschland 2,5 Millionen<br />
Menschen, repräsentiert ein Geschäftsvolumen von<br />
170 Mrd. Euro und eine Wertschöpfung von rund 100 Mrd.<br />
Euro. Die knappe Hälfte davon wird von den etwa 60 000<br />
deutschen <strong>Logistik</strong>-Dienstleistungsunternehmen erbracht.<br />
Die rund 70 Mrd. Euro an „Zulieferungen“ anderer Wirtschaftszweige<br />
in die <strong>Logistik</strong>wirtschaft � wie zum Beispiel ITund<br />
Kommunikationsdienstleistungen, Container-, Förderund<br />
Lagertechnik, Facility-Management- sowie Aus- und<br />
Weiterbildungsdienste sichern nach Schätzungen der aktuellen<br />
„Top-100-<strong>Logistik</strong>studie“ der Nürnberger Fraunhofer-Arbeitsgruppe<br />
weitere 0,6 Millionen Arbeitsplätze. „Und<br />
zwar Arbeitsplätze“, so Prof. Peter Klaus, „die eine ausgewogene,<br />
für unsere Arbeitsmärkte wichtige Mischung von<br />
hochwertigen Management-, Organisations- und Technikkompetenzen<br />
wie auch die notwendigen „mittleren“ und<br />
„einfachen“ Jobs der Speditionskaufleute und Lagerfachkräfte,<br />
Berufskraftfahrer, Packer, Sortierer und Kommissionierer<br />
bieten.“<br />
der neue Kooperationen zur Optimierung der <strong>Logistik</strong> im eigenen<br />
Unternehmen und damit die Chance auf Vorsprung im<br />
Wettbewerb“, so Professor Dr. Josef Nassauer, Geschäftsführer<br />
der Bayern Innovativ GmbH.<br />
Im Rahmen der Cluster-Initiative der Bayerischen Staatsregierung<br />
wurden 19 Cluster etabliert. Einer dieser Cluster erstreckt<br />
sich auf den Bereich der <strong>Logistik</strong>. Der Cluster-Sprecher<br />
ist Prof. Peter Klaus von der Universität Erlangen-Nürnberg.<br />
Im Rahmen dieser Cluster-Aktivitäten wird eine noch intensivere<br />
Verschränkung von Wirtschaft und Wissenschaft angestrebt.<br />
An bayerischen Hochschulen � acht Universitäten und 13<br />
Fachhochschulen � wurden <strong>Logistik</strong>kompetenzen identifiziert<br />
und Professoren gefunden, die aktiv im Cluster mitarbeiten<br />
möchten. Diese bringen eine große Zahl von bereits existierenden<br />
und funktionierenden Unternehmenskontakten aus vielen<br />
Wirtschaftsbereichen ein, darunter auch das Netzwerk der „Top<br />
100 der <strong>Logistik</strong>-Dienstleistungswirtschaft“ und die Marktstudienergebnisse<br />
der Nürnberger Fraunhofer Arbeitsgruppe. Für<br />
die Cluster-Struktur wurden fünf Kompetenzfelder benannt:<br />
� <strong>Logistik</strong> in der Automobilindustrie,<br />
� Globalisierung von „Supply“ und „Distribution“ in kleinen<br />
und mittleren Unternehmen (KMU),<br />
� <strong>Logistik</strong> in der Bauwirtschaft (Klaus: „Dort herrscht teilweise<br />
noch Steinzeitlogistik“),<br />
� <strong>Logistik</strong> in Public/Private-Organisationen,<br />
� Plattform für <strong>Logistik</strong>-Kompetenzentwicklung.<br />
Erste Schritte werden der Aufbau eines Internetportals sein,<br />
die Fortsetzung regional<br />
ausgerichteter Koopera-<br />
www.mm-logistik.de<br />
tionsforen sowie der Auf- � <strong>Logistik</strong>-Cluster Bayern<br />
bau spezifischer Cluster-<br />
� Bayern Innovativ<br />
foren. <strong>MM</strong>
AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />
F RAUNHOFER-ATL<br />
Studie: <strong>Logistik</strong><br />
drittgrößte Branche<br />
Nürnberg (ws) – Die „Top 100 der <strong>Logistik</strong><br />
2006“, eine Studie der Frauenhofer-<br />
Arbeitsgruppe für Technologien der <strong>Logistik</strong>-Dienstleistungswirtschaft,<br />
ist erschienen.<br />
Mit einem aktuellen Umsatzwert<br />
von 170 Mrd. Euro ist die <strong>Logistik</strong>wirtschaft<br />
nach der Automobilwirtschaft<br />
mit fast 285 Mrd. Euro und der Gesundheitswirtschaft<br />
mit ungefähr 250 Mrd.<br />
Euro die drittgrößte Wirtschaftsbranche<br />
in Deutschland. Sie ist allerdings bis heute<br />
in den Wirtschaftszweigsystematiken<br />
der öffentlichen Statistiken nicht separat<br />
ausgewiesen.<br />
Fast 45 t Fracht und Materialien werden<br />
für jeden der 82 Mio. Deutschen jährlich<br />
transportiert, gelagert, kommissioniert,<br />
verpackt, disponiert und verplant. 79<br />
Mrd. Euro des gesamtwirtschaftlichen<br />
<strong>Logistik</strong>-Auftragsvolumens, so die Studie,<br />
werden derzeit durch die gewerblichen<br />
<strong>Logistik</strong>-Dienstleister wie Speditionen,<br />
Paketdienste, Lkw-, Schifffahrts-, Bahnund<br />
Luftfahrtunternehmen abgewickelt.<br />
Über 90 Mrd. Euro sind nach wie vor<br />
noch <strong>Logistik</strong>-„Eigenleistungen“ und<br />
Werkslogistikleistungen in der Industrie,<br />
im Handel sowie anderen Branchen.<br />
IDS<br />
Geodis neu an Bord<br />
Rödermark (bm) – Seit dem 1. Juni 2006<br />
ist die Deutschland-Sparte des französischen<br />
<strong>Logistik</strong>dienstleisters Geodis Teil<br />
des IDS-Netzwerks. Bei den Europaverkehren<br />
arbeiten der neue Gesellschafter<br />
Geodis und IDS bereits seit 2002 erfolgreich<br />
zusammen. Geodis realisiert die<br />
Frankreich- und Italienverkehre und ist<br />
im internationalen Stückgutgeschäft der<br />
aufkommensstärkste IDS-Partner. Innerhalb<br />
Deutschlands zeichnet der neue<br />
Gesellschafter mit dem IDS-Standort Jülich<br />
für die linksrheinischen Verkehre verantwortlich.<br />
Geodis beteiligt sich mit 4%<br />
am größten deutschen Stückgutnetz.<br />
Kühne + Nagel hält 23%, DFDS Transport<br />
27% und die mittelständischen IDS-<br />
Partner verfügen über 46% der Gesellschaftsanteile.<br />
14 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
Bild: Gazeley<br />
BT DEUTSCHLAND<br />
100 000 Powerdrive-Einheiten imMarkt<br />
Langenhagen (bm) – Ein Elektro-Niederhubwagen<br />
Typ Orion LPE-200 ist der<br />
100000ste Deichselstapler mit „BT Powerdrive“.<br />
Das Gerät wurde im März von<br />
Vertretern der BT Europe feierlich an die<br />
Deutsche Post Fleet überreicht. Nutzer der<br />
an die Deutsche Post gelieferten Flurförderzeuge<br />
sind die Niederlassungen der<br />
Posttochter DHL Express Deutschland.<br />
Die Deutsche Post Fleet als Mobilitätsdienstleister<br />
der Deutschen Post und als<br />
Eigentümer verantwortlich für rund<br />
63 000 Fahrzeuge ist der Vertragspartner<br />
von BT Deutschland. Bereits 1997 begann<br />
das Projekt „BT Powerdrive“ mit dem Ziel,<br />
die Anzahl der Bauteile, die zur Steuerung<br />
eines Deichselstaplers notwendig sind, auf<br />
ein Minimum zu reduzieren und die gesamte<br />
Elektronik im Deichselkopf zu integrieren.<br />
Bei allen Powerdrive-Geräten<br />
können die Leistungsparameter ohne Zuhilfenahme<br />
einer zusätzlichen Servicekonsole<br />
über die Deichsel programmiert<br />
werden. Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigungsrate<br />
und automatische Geschwindigkeitsreduktion<br />
lassen sich auf<br />
die Anforderungen des jeweiligen Fahrers<br />
und der Anwendung einstellen.<br />
Die 100000ste Powerdrive-Einheit – ein<br />
Elektro-Niederhubwagen Typ Orion LPE-200<br />
– wurde von BT Europe an die Deutsche Post<br />
Fleet übergeben.<br />
G AZELEY<br />
Niederlassung Shanghai eröffnet<br />
Frankfurt/Shanghai (bm) – Gazeley, europäischer Entwickler von <strong>Logistik</strong>immobilien und<br />
100%ige Wal-Mart-Tochter, erweitert mit der Eröffnung einer Niederlassung in Shanghai<br />
erstmals seine Geschäftsaktivitäten über die Eurozone hinaus. Damit ist das Unternehmen<br />
in der Lage, seinen Kunden beim Aufbau ihrer Supply-Chain-Netzwerke mit der<br />
Entwicklung von <strong>Logistik</strong>zentren in ganz China zu unterstützen. Durch die Expansion<br />
nach Fernost wird auch die Zusammenarbeit mit dem Mutterkonzern Wal-Mart intensiviert,<br />
der dort bereits seit mehreren Jahren aktiv ist. Das von<br />
Gazeley vor zwei Jahren in Europa eingeführte ökologische<br />
Baukonzept „Eco Template“ wird auch in China implementiert<br />
– es stellt das ersten umweltfreundliche Konzept dieser<br />
Art in China dar. Das neue Gazeley-Team in China wird von<br />
Country-Director Tom Marquis geleitet, der direkt an Peter<br />
Gomersall berichtet. Gomersall ist seit 1988 in leitender Position<br />
für das Unternehmen tätig und hat in den letzten Jahren<br />
die Expansion von Gazeley in Deutschland und Italien<br />
betrieben<br />
Architekt Tom Marquis, seit 1996 in China,<br />
wurde als Country-Director für das Gazeley-<br />
Team im neuen Shanghaier Büro verpflichtet.<br />
Bild: BT Deutschland
WICHTIGE TERMINE<br />
AUS DER BRANCHE<br />
Veranstaltung Ort/Termin Konditionen Veranstalter<br />
Fachkonferenz<br />
„Die Einkaufsabteilung der Zukunft“<br />
Supply-Chain-Manager-Forum 2006<br />
Thementag<br />
„Einkauf von IT-Leistungen“<br />
Corpus-Forum<br />
„Kontrollen im Abpackprozess“<br />
Fahrlehrer-Ausbildung für<br />
Flurförderzeuge mit Zertifikat<br />
VDI/Dekra-Tagung<br />
„Ladungssicherung 2006“<br />
Steigenberger Airport<br />
Hotel Frankfurt;<br />
26./27. Juni 2006<br />
Hotel Sheraton Frankfurt<br />
Flughafen Terminal 1;<br />
10. bis 13. Juli 2006<br />
Lindner Congress Hotel<br />
Frankfurt;<br />
12./13. Juli 2006<br />
Nürnberg;<br />
26./27. Juli 2006<br />
Linde-Akademie<br />
Aschaffenburg;<br />
16. bis 20. Oktober 2006<br />
VDI-Haus Düsseldorf;<br />
25. Oktober 2006<br />
AKTUELLES<br />
1695 Euro Management Circle AG, Frau Bettina<br />
Gräf, Tel. (0 61 96) 47 22-7 00,<br />
anmeldung@mcag.de<br />
2390 Euro<br />
1495 Euro<br />
(Forum und Workshop);<br />
1195 Euro (nur Forum)<br />
BME Akademie GmbH, Frau Enikö<br />
Agnes Havasi, Tel. (0 69) 3 08 38-2 13,<br />
enikoe.havasi@bme.de<br />
1695 Euro IIR Deutschland GmbH, Frau Silke<br />
Schmitt, Tel. (0 61 96) 5 85-2 49,<br />
silke.schmitt@iir.de<br />
auf Anfrage Linde Akademie, Tel. (0 60 21) 99-13 34,<br />
Herr Alexander Reising,<br />
alexander.reising@linde-mh.de<br />
480 Euro;<br />
432 Euro für VDI-Mitglieder<br />
Management Circle AG, Frau Bettina<br />
Gräf, Tel. (0 61 96) 47 22-7 00,<br />
anmeldung@mcag.de<br />
VDI Wissensforum IWB GmbH,<br />
Frau Mariola Piechotta-Kaiser,<br />
Tel. (02 11) 62 14-4 26,<br />
wissensforum@vdi.de<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 15
FÖRDERTECHNIK FLUGHAFENLOGISTIK<br />
Ready<br />
for take off<br />
Im interkontinentalen Warenverkehr hat das Transportmittel<br />
Flugzeug in puncto Schnelligkeit und Zuverlässigkeit die Nase<br />
vorn. Der eigentliche Wettbewerb in der Luftfracht entscheidet<br />
sich jedoch nicht über den Wolken, sondern am Boden.<br />
(v.l.:) Jean-Peter<br />
Jansen, bis Ende<br />
März Vorstandsvorsitzender<br />
der<br />
LH Cargo, und Stefan<br />
Gemkow, der<br />
noch in diesem<br />
Jahr zum Vorstand<br />
Finanzen der Lufthansa<br />
avanciert.<br />
S ABINE V OGEL<br />
16 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
W<br />
enn auch verschärfte Sicherheitsvorschriften<br />
und Treibstoffpreise in<br />
Rekordhöhe das Geschäft mit der<br />
Luftfracht erschweren, so hat sich<br />
doch ein lukrativer Markt entwickelt,<br />
der Carrier sowie Flughäfen<br />
gleichermaßen fordert. Im globalen<br />
Wettbewerb mischen neuerdings jedoch<br />
nicht nur Airlines aus Asien<br />
und dem Nahen Osten kräftig mit.<br />
Mit ambitionierten Programmen<br />
und hochleistungsfähigen Air-Hubs<br />
haben zudem die Expressdienste beziehungsweise<br />
Integratoren wie<br />
UPS, Fed-Ex, TNT und DHL Standards<br />
in der Frachtabwicklung gesetzt<br />
und konnten innerhalb kurzer<br />
Zeit beachtliche Marktanteile für<br />
sich verbuchen.<br />
Strategische Punktlandung<br />
Doch das klassische arbeitsteilige<br />
Gespann aus Airline und Spediteur<br />
hat längst angesetzt, verlorenes Terrain<br />
wieder wettzumachen – mit ge-<br />
Bild: Emirates Sky-Cargo<br />
Bild: Lufthansa<br />
Emirates Sky-Cargo hat erst jüngst der Flughafen Düsseldorf Ground Handling<br />
GmbH (FDGHG) den „Achievement Award“ für eine hochwertige Performance<br />
und exzellente Dienstleistungen auf dem Abfertigungsmarkt verliehen.<br />
strafften Produktangeboten und<br />
zeitdefinierten Mehrwertdiensten<br />
entlang der gesamten Air-Supply-<br />
Chain, die weit über die eigentliche<br />
Frachtabfertigung und den Transport<br />
hinaus gehen. Gleichzeitig ist es<br />
gelungen, den Informationsfluss<br />
und die Abfertigungsroutinen zu<br />
standardisieren und zu beschleunigen.<br />
Best-Practice-Beispiele gibt es etliche.<br />
Augenfällig ist dabei die zunehmende<br />
Konzentration auf wenige<br />
große Flughäfen und wenige<br />
Hubs. Für den deutschen Raum belegen<br />
das die jüngst veröffentlichten<br />
Zahlen der Arbeitsgemeinschaft<br />
Deutscher Verkehrsflughäfen<br />
(ADV). Spitzenreiter ist unangefochten<br />
Frankfurt. Mit einem Aufkommen<br />
von 1,9 Mio. t verzeichnet<br />
die Main-Metropole einen Zuwachs<br />
von 8,1% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum,<br />
gefolgt von Köln/Bonn<br />
mit ca. 0,66 Mio. t (plus 61% – zu<br />
90 % Expressfracht) und München<br />
mit etwa 0,21 Mio. t (plus 17,9%).<br />
Platz vier belegt der Flughafen Hahn.<br />
Mit einer Steigerung von satten 62,3<br />
% auf 107 302 t inklusive Oberflächenersatzverkehre<br />
erweist sich<br />
der Hunsrück-Airport 2005 damit<br />
als heimlicher „Rising Star“.<br />
Luftfrachtgesellschaften profitieren<br />
von der Hub-Funktion der Flughäfen,<br />
von Frachtzentren mit direk-
FLUGHAFENLOGISTIK<br />
ter Anbindung an Landseite und Vorfeld sowie von erstklassigen<br />
Cargo-Ground-Handling-Services. Von der Vorfeld-Abfertigung<br />
und Kontrolle bis zur schnellen Bereitstellung zählt oftmals<br />
jede Minute.<br />
Europäisches Luftfrachtdrehkreuz<br />
im Zeichen des Kranichs<br />
Das Frachtaufkommen des Flughafens Frankfurt bestätigt einmal<br />
mehr die Bedeutung der Hessenmetropole als eine der wichtigsten<br />
Drehscheiben im internationalen Luftfrachtverkehr.<br />
Doch nicht nur das. Im April erst ist Europas größter Frachtflughafen<br />
mit dem „ACE Award for Excellence“ ausgezeichnet<br />
worden. Bewertet wurden unter anderem Wettbewerbsfähigkeit,<br />
Dienstleistungsgüte (zum Beispiel bei den Bodenverkehrsdiensten),<br />
Sicherheit und Pünktlichkeit.<br />
Auf einer Fläche von 19 km 2 stellt die Fraport AG den Nutzern<br />
Start- und Landebahnen sowie flugtechnische Einrichtungen<br />
zur Verfügung. Als größter neutraler Frachtabfertiger bietet<br />
die Fraport-Tochter Fraport Cargo Services GmbH (FCS) Services<br />
rund um die Uhr an. Das Angebot umfasst die physische<br />
und dokumentarische Abwicklung aller Frachtarten im Import<br />
und Export sowie im<br />
Transit.<br />
Im Perishable Center<br />
Frankfurt (PCF), einem<br />
hochmodernen Luftfrachtumschlagplatz<br />
für<br />
verderbliche Waren,<br />
wartet die Nagel Airfreight<br />
GmbH mit Kapazitäten<br />
für die Sortierung,Kommissionierung<br />
und produktspezi-<br />
fische Lagerung von<br />
jährlich 200 000 t Frischware<br />
auf – in 18 Klimazonen<br />
von –24 bis 24 °C,<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
Videoüberwachung verhindert weitestgehend Diebstahl oder Manipulation<br />
an der Luftfracht.<br />
Bild: Fraport<br />
Ram Menen, Senior Vice President<br />
Cargo von Emirates und Christa Soltau,<br />
Chefin der DUS Cargo Logistics.<br />
Bild: Flughafen Düsseldorf
FÖRDERTECHNIK FLUGHAFENLOGISTIK<br />
Bei der Einweihung<br />
der neuen Frachthalle<br />
am Münchner<br />
Airport freuen sich<br />
die Nutzer zusammen<br />
mit Peter<br />
Trautmann (3. von<br />
links), Geschäftsführer<br />
für Verkehrsbetrieb<br />
und Technik:<br />
Thilo Berz von<br />
DHL (1. von links),<br />
Ernest Swain von<br />
Fed-Ex sowie Georg<br />
Leusch von UPS<br />
(rechts).<br />
18 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
an 365 Tagen im Jahr. Ein Name für<br />
Servicequalität ist auch die LUG Aircargo<br />
Handling GmbH. Die Lager-<br />
flächen der LUG Frankfurt umfassen<br />
19 000 m 2 überdachte Fläche und<br />
4000 m 2 offene Bereitstellungsfläche.<br />
Für das Handling stehen<br />
40 Elektrostapler<br />
von 1,6 bis 15 t Hebekraft<br />
zur Verfügung.<br />
Wachstumstreiber<br />
des Flughafens Frankfurt<br />
ist Lufthansa Cargo.<br />
Der Carrier zählt zu<br />
den Marktführern im<br />
internationalen Luftfrachtverkehr<br />
und bietet<br />
neben definierten<br />
Transportzeiten – im<br />
Transit auch schon mal<br />
innerhalb von 2 bis 3 h<br />
– hohe Qualitätsstandards<br />
mit Leistungsgarantie.<br />
Das Lufthansa<br />
Cargo Center (LCC) gilt<br />
als größtes Luftfrachtdrehkreuz<br />
Europas und<br />
ausgewiesener Security-Hub<br />
auf einer Fläche<br />
von 2 km 2 . „80% der<br />
gesamten Tonnage<br />
durchlaufen das Herz<br />
von Lufthansa Cargo in<br />
Frankfurt“, berichtet<br />
Unternehmenssprecher<br />
Nils Haupt. „Das entspricht<br />
zwischen 3 und<br />
4 Mio. Sendungen, die<br />
1400 Mitarbeiter jährlich<br />
abwickeln, nicht zu<br />
Bild: Flughafen München<br />
vergessen rund 600 bis 800 Saisonkräfte,<br />
die wir hier in Spitzenzeiten<br />
zusätzlich beschäftigen.“<br />
Dass Lufthansa Cargo trotz anhaltend<br />
schwacher Binnennachfrage<br />
und starker Wettbewerbsintensität<br />
das Ergebnis verbessern konnte,<br />
„verdanken wir vor allem strikter<br />
Kostenkontrolle und internen Prozessen,<br />
die klar auf unsere Kunden<br />
zugeschnitten sind“, kommentierte<br />
der ehemalige Vorstandsvorsitzende<br />
Jean-Peter Jansen die Jahreszahlen<br />
anlässlich der Bilanzpressekonferenz<br />
2005. Dazu zähle auch der Ausbau<br />
der Zusammenarbeit mit Systempartnern<br />
wie Flughäfen und Flugsicherung.<br />
Jeder Flughafen in<br />
Deutschland profitiere von einer<br />
starken Lufthansa, von der Star Alliance.<br />
„Starke Hubs stärken – das ist<br />
der Schlüssel zum Erfolg, um besser<br />
zu sein als Paris, London oder Amsterdam“,<br />
so Jansen weiter.<br />
Hunsrück-Airport<br />
mit Schubkraft<br />
Im Wettrennen um Spitzenplätze<br />
unter den Top 10 der internationalen<br />
Luftfrachtgesellschaften zeigt<br />
sich auch Air France Cargo bei der<br />
Bearbeitung des deutschen Marktes<br />
von ihrer besten Seite – und das nicht<br />
erst seit dem Zusammenschluss mit<br />
der niederländischen KLM Cargo.<br />
Gemeinsam mit „Le hub G1XL“<br />
(Gare no1 Extra Large), einer hochautomatisierten<br />
<strong>Logistik</strong>plattform,<br />
deren Performance konsequent auf<br />
die Anforderungen global agierender<br />
<strong>Logistik</strong>dienstleister und Handelsunternehmen<br />
zugeschnitten ist,<br />
sowie dem Express-Hub (G2) am<br />
Aéroport Roissy-Charles de Gaulle<br />
(CDG) bildet das Vor-Hub in Hahn<br />
die Basis für das operative Geschäft<br />
von Air France Cargo.<br />
Auf dem ehemaligen Militärflughafen<br />
im Hunsrück treffen im<br />
Nachtsprung Lkw mit Sendungen<br />
aus Deutschland, Österreich und<br />
den angrenzenden osteuropäischen<br />
Ländern ein, werden vorsortiert,<br />
konfektioniert, zu Zielpaletten für<br />
die jeweiligen Bestimmungsflughäfen<br />
zusammengestellt und via Road-<br />
Feeder-Service (RFS) nach Paris<br />
transportiert. Damit entfällt der
FÖRDERTECHNIK FLUGHAFENLOGISTIK<br />
Wolfgang Plantholt, Sprecher<br />
der Direktion Deutschland und<br />
Österreich von Air France Cargo:<br />
„Der extrem hohe Anteil vorab konfektionierter<br />
Sendungen hat den Automatisierungsgrad<br />
unseres Zentralhubs<br />
überhaupt erst gerechtfertigt.“<br />
20 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
Aufbau der ULD (Unit Load Device)<br />
in CDG. „Der extrem hohe Anteil<br />
vorab konfektionierter Sendungen<br />
hat den Automatisierungsgrad unseres<br />
Zentralhubs überhaupt erst gerechtfertigt“,<br />
macht Wolfgang Plantholt,<br />
Sprecher der Direktion<br />
Deutschland und Österreich von Air<br />
France Cargo in Frankfurt, deutlich.<br />
„Die Vorteile können wir nun direkt<br />
an unsere Kunden weitergeben. Dies<br />
betrifft insbesondere Schnelligkeit,<br />
Präzision und Pünktlichkeit in<br />
G1XL“, so Plantholt weiter. Durch<br />
die Bündelung der Frachten auf<br />
Hahn betrage der Transit für Durchlaufeinheiten<br />
in Paris-CDG maximal<br />
5 h. Schlagzeilen macht „der Hahn“<br />
aktuell auch mit dem Bau einer neu-<br />
en Halle zum Ausbau der Abfertigungskapazitäten.<br />
Betreiber des<br />
neuen Frachtterminals ist die Hahn<br />
Cargo Services. Nach Unternehmensangaben<br />
ist dies deutschlandweit<br />
die erste Cargo-Halle, die nach<br />
den neuesten Sicherheitsrichtlinien<br />
des Anfang 2006 in Kraft getretenen<br />
Luftsicherheitsgesetzes gebaut wird.<br />
Über 16 Ladetore mit Ladebrücken<br />
sowie Kühlräume für verderbliche<br />
Güter und Tiefkühlware soll das Terminal<br />
ab Herbst verfügen.<br />
Design-Build-Operate-Konzept<br />
zum ersten Mal eingesetzt<br />
Auch ACL Advanced Cargo Systems<br />
GmbH steht für eine effiziente Luftfrachtabfertigung<br />
am Flughafen<br />
Hahn. Im Rahmen eines Pilotprojekts<br />
wurde das Konzept „Design–Build–Operate“,<br />
das auf<br />
Wunsch auch zur Implementierung<br />
neuer Anlagen herangezogen<br />
werden kann, hier erstmals<br />
eingesetzt. Auf einer Gesamtfläche<br />
von 17 000 m 2 bietet<br />
ACL neben einer Frachthalle<br />
und Erweiterungsflächen<br />
Bild: Maienschein<br />
Mit der Performance von Europas zweitgrößtem Passagierflughafen (Charles de Gaulle, Paris) im Rücken<br />
will sich Air France auch ein größeres Stück des Luftfrachtkuchens sichern.<br />
Bild: Air France<br />
Raum und Kapazitäten für ULD- sowie<br />
Road-Feeder-Systeme.<br />
War in den Start- und Landelisten<br />
des Flughafens Düsseldorf International<br />
2001 hinter der Bezeichnung<br />
Frachtmaschine noch recht wenig zu<br />
finden, so hat das Team um Christa<br />
Soltau, Chefin der DUS Cargo Logistics,<br />
innerhalb von fünf Jahren viel<br />
vollbracht. Aus dem Schattendasein<br />
als reiner Umsteigebahnhof für urlaubsfreudige<br />
Passagiere heraus hat<br />
sich die NRW-Landeshauptstadt<br />
innerhalb kürzester Zeit einen Namen<br />
in der internationalen Cargo-<br />
Welt gemacht.<br />
Wichtiger Indikator ist Emirates<br />
Sky-Cargo, die Frachtdivision der in<br />
Dubai beheimateten Emirates Airline,<br />
die den Frachtumschlag von<br />
838 400 t im Vorjahr auf über<br />
1 Mio. t in 2005 steigern konnte.<br />
Allein über Düsseldorf wickelte Emirates<br />
ein Frachtaufkommen von<br />
mehr als 14 500 t ab.<br />
Sicherlich mit ein Grund, einen<br />
zweiten täglichen Non-Stop-Flug<br />
von Düsseldorf nach Dubai einzuführen.<br />
Ram Menen, Senior Vice-<br />
President Cargo von Emirates, kommentierte<br />
die Einführung mit den<br />
Worten: „Wir sind der Auffassung,<br />
dass der Düsseldorfer Flughafen aufgrund<br />
seiner hohen Flexibilität und<br />
Qualität besonders cargofreundlich<br />
ist.“ Menen weiter: „Unser Ziel ist es,<br />
die Fracht für diese Region hier abzuwickeln,<br />
um damit unnötige Kosten<br />
und zusätzliche Transporte per<br />
Lkw zu anderen Flughäfen zu vermeiden.“<br />
Um die Kräfte weiter zu bündeln,<br />
bezieht DUS Cargo Logistics mit<br />
dem Bereich Dokumentenhandling<br />
für Import und Export einen von<br />
zwei neuen Anbauten am Frachtgebäude<br />
DUS Air Cargo Center“<br />
(DACC). „Diese Optimierung unserer<br />
Infrastruktur wurde aufgrund<br />
des enormen Anstiegs im Frachtaufkommen<br />
notwendig“, betont Christa<br />
Soltau. Darüber hinaus wurde auf<br />
der Westseite des Gebäudes im Dezember<br />
eine Rampe mit insgesamt<br />
elf Andockstationen in Betrieb genommen.<br />
Wachstumstreiber des Munich<br />
Airport ist wiederum der Drehschei-
enverkehr der Lufthansa und ihrer<br />
Star-Alliance-Partner, die den Airport<br />
als wichtigen Knoten für Belly-<br />
Verkehre rund um den Globus nutzten.<br />
Zu den bedeutenden Luftfrachtabfertigungsdiensten<br />
zählt Cargogate,<br />
eine Tochter der Flughafen<br />
München GmbH, die das physische<br />
Frachthandling für rund 75 der<br />
München anfliegenden Luftverkehrsgesellschaften<br />
betreibt. Der<br />
Service reicht von der Vollabfertigung<br />
Import/Export inklusive Dokumentenabfertigung<br />
bis zu ausgewählten<br />
Teilleistungen wie zum Beispiel<br />
Lagerung von Sondergütern.<br />
Der überwiegende Anteil der Import-Fracht<br />
wird über ein vollautomatisches<br />
Hochregallager mit einer<br />
Kapazität von zirka 1400 Standardund<br />
450 Großpaletten umgeschlagen.<br />
Darüber hinaus existiert eine<br />
leistungsfähige Truck-Dock- und<br />
ULD-Anlage zum Umschlag von<br />
Flugzeugpaletten und Containern.<br />
Die Anlage kann variabel auf eine<br />
Kapazität von 200 ULD auf drei Ebenen<br />
aufgestockt werden.<br />
Im Herbst 2005 wurde der Cargo-<br />
Bereich am Münchener Flughafen<br />
zudem um eine neue Frachthalle für<br />
Expressdienste erweitert. Peter<br />
Trautmann, Geschäftsführer für<br />
Verkehrsbetrieb und Technik bei der<br />
Flughafen München GmbH (FMG),<br />
lobt die ausgezeichneten Perspektiven<br />
des Luftfrachtstandortes München:<br />
„Dank der exportstarken süddeutschen<br />
Wirtschaft und der geografischen<br />
Lage unseres Flughafens<br />
im Herzen eines erweiterten Europas<br />
haben wir die Chance, auf dem<br />
Frachtsektor auch künftig überproportional<br />
zu wachsen.“<br />
Starke Partner<br />
FLUGHAFENLOGISTIK<br />
Neben dem Aus- und Neubau von<br />
Start- und Landebahnen gehört die<br />
Optimierung von Be- und Entladevorgängen<br />
an den Frachtterminals<br />
der Flughäfen zu den wichtigen<br />
Wettbewerbsfaktoren im lukrativen<br />
und weiterwachsenden Geschäft<br />
mit der Luftfracht. Diese Maßnahmen<br />
schätzen sowohl global operierende<br />
Carrier und Speditionen als<br />
auch Expressdienste. Expertenmei-<br />
Bild: Flughafen Köln/Bonn<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
Das UPS-Hub in Köln/Bonn ist der<br />
wichtigste Verkehrsknotenpunkt des<br />
amerikanischen Integrators in Europa.<br />
nungen zufolge soll sich diese Segmentierung<br />
jedoch langfristig aufheben.<br />
<strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� UPS<br />
� Fed-Ex<br />
� TNT<br />
� DHL<br />
� Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />
Verkehrsflughäfen<br />
� Flughafen Frankfurt<br />
� Flughafen Hahn<br />
� Flughafen Köln/Bonn<br />
� Fraport<br />
� Fraport Cargo Services<br />
� LUG Aircargo Handling<br />
� Lufthansa Cargo<br />
� Air France Cargo<br />
� KLM Cargo<br />
� Flughafen Charles de Gaulle<br />
� ACL Advanced Cargo Services<br />
� Flughafen Düsseldorf<br />
� DUS Cargo Logistics<br />
� Emirates Sky-Cargo<br />
� Düsseldorf Ground Handling<br />
� Flughafen München<br />
� Cargogate
FÖRDERTECHNIK PRODUKTE<br />
K RANSANIERUNG<br />
Fitness-Kur für Krananlagen<br />
„In alten Krananlagen steckt oft viel Potenzial<br />
im Bereich der Zeit-, Bedienungs- und<br />
Sicherheitsoptimierung“, weiß Peter Schaffhausen,<br />
Geschäftsführer der U.C.S. Industrieelektronik,<br />
Wedel, die sich unter anderem auf<br />
Retrofittings für Krane spezialisiert hat. So hat<br />
U.C.S. Ende vergangenen Jahres bei der Breitenburger<br />
Milchzentrale, Itzehoe, die dort<br />
eingesetzte Hallenkrananlage mit einer Antipendelfunktion<br />
ausgestattet.<br />
Diese ermöglicht bei abgesenktem Greifer<br />
eine Bewegung in allen Achsen der Katze<br />
sowie Hebe- und Senkvorgänge, ohne zusätzliche<br />
mechanische Führung und Sensorik.<br />
Hierdurch werden mechanischer Verschleiß<br />
und Wartungsaufwand erheblich vermindert,<br />
unnötige Leerfahrten des Hubwerks entfallen,<br />
Diagonalfahrten aller drei Achsen gleichzeitig<br />
sind möglich, und die Umschlagszahlen und<br />
damit die Produktivität können erhöht werden.<br />
Zudem ist durch die Installation eines so<br />
genannten „Käsehorden-Management-Systems“<br />
der automatische Betrieb der Anlage<br />
möglich. Hierbei lassen sich per Touch-Panel<br />
die gewünschten Käsehorden zur Beförderung<br />
freigeben. Auf Wunsch können Bewegungen<br />
nach Ablauf der im Rezept hinterlegten<br />
Zeit automatisch gestartet werden.<br />
22 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
Kombinierbare Mono- und Langtrolleys<br />
Das MFS-Monotrolley-Fördersystem<br />
stellt das neueste Produkt von<br />
PSB in der Hängefördertechnik dar.<br />
Erfolgreiche Fitnesskur für Krananlagen bei<br />
der Breitenburger Milchzentrale.<br />
Im Rahmen des Retrofit werden zur Verbesserung<br />
der Ersatzteilverfügbarkeit S5-Steuerungen<br />
durch die moderne Siemens S7<br />
ersetzt, was wesentlich schnellere Zykluszeiten,<br />
größeren Speicher und einfachen Teleservice<br />
per Modem bedeutet.<br />
� UCS Industrieelektronik GmbH,<br />
Tel. (0 41 03) 93 10-0, www.ucs-industrieelektronik.de<br />
Bild: U.C.S.<br />
Damit trägt das Unternehmen dem<br />
Trend in der Hängewarenförderung<br />
Rechnung, diese mehr und mehr in<br />
Zuteilungssets durchzuführen.<br />
Die unterschiedlichenbodenfreien<br />
Typen MFS und<br />
LTS (Langtrolley-<br />
Transportsystem)<br />
basieren auf einer<br />
gemeinsamen Plattform.<br />
Die entscheidendenSystemkomponenten<br />
sind baugleich<br />
und erlauben<br />
einen Mischbetrieb<br />
der Mono- und Langtrolleys.<br />
Die Basis<br />
besteht aus einem in<br />
einem Aluminiumpro-<br />
fil geführten Schleppkreisförderer,<br />
darunter ist das Laufprofil montiert.<br />
Die Trolleys werden darauf<br />
entgleisungssicher geführt und entweder<br />
als Mono- oder Langtrolley<br />
ausgeführt, mit zwei Laufwerken<br />
für größere Lastlängen und<br />
Gewichte. Besonderes Konstruktionsmerkmal<br />
ist die überladungstolerante<br />
Ausführung der Trolleys<br />
in Verbindung mit der Mitnehmerkonstruktion,<br />
wie es heißt.<br />
� PSB GmbH,<br />
Tel. (0 63 31) 7 17-0,<br />
www.psb-gmbh.de<br />
Pulverbeschichteter<br />
Transportring<br />
Thiele hat sein umfangreiches<br />
Angebot rund um den schraubbaren<br />
Titan-Transportring im Programm<br />
„Superior XL“ erweitert.<br />
Mit Tragfähigkeiten von 1,4 bis 8 t<br />
stehen insgesamt fünf Baugrößen<br />
zum Anschlagen und Zurren von<br />
Maschinenteilen, Gesenken, Werkzeugen<br />
und Spannvorrichtungen<br />
zur Verfügung, deren Gewindezuordnungen<br />
M16 bis M36<br />
ein breites Einsatzfeld<br />
garantieren. Der anwenderfreundlicheTransportring<br />
ist einfach mit<br />
einem handelsüblichen<br />
Maulschlüssel montierbar<br />
und in alle Zugrichtungen<br />
voll tragfähig.<br />
Die umständliche Ermittlung<br />
der maximalen Belastbarkeit<br />
auf Basis von Neigungswinkeln<br />
kann dadurch entfallen.<br />
Leichtgängig drehen sich die Bauteile<br />
bei Belastung in die optimale<br />
Position. Die hochwertige blaue<br />
Pulverbeschichtung schützt die<br />
Bauteile dauerhaft. Kundenspezifische<br />
Ausführungen sind möglich.<br />
� Thiele GmbH & Co. KG,<br />
Tel. (0 23 71) 9 47-0, www.thiele.de
Profilgeführte<br />
Zinkenverstellgeräte<br />
Hans H. Meyer hat sein Zinkenverstellgeräte-Programm<br />
erweitert. Zu<br />
den seit Jahren erfolgreichen Hochleistungsgeräten<br />
der Baureihe 6-<br />
24xx ist jetzt die Baureihe 6-7xxx<br />
hinzugekommen. Die neuen profilgeführten<br />
Zinkenversteller werden<br />
wahlweise mit oder ohne separatem<br />
Seitenschub angeboten. Aktuell<br />
wurde die Reihe um die Baugruppe<br />
6-7x08K mit einer Tragkraft von<br />
4000 kg bei 500 mm Lastschwer-<br />
punkt erweitert. Die Zinkenverstellgeräte<br />
dieser Baureihe werden mit<br />
angeschweißten Zinken oder alternativ<br />
mit ISO-Armträgerplatten<br />
angeboten. Für weite, die Staplerkontur<br />
überfahrende Öffnungsbereiche<br />
bietet Meyer die Klammerkörper-basierte<br />
Baugruppe 6-01xx<br />
an. Modulares Merkmal aller profilgeführten<br />
Zinkenversteller von<br />
Meyer sind die hochverschleißfesten<br />
Kunststoffgleitelemente der<br />
Generation K.<br />
� Hans H. Meyer GmbH,<br />
Tel. (0 53 41) 8 03-0,<br />
www.meyer-world.com<br />
Profil-Rollenkette<br />
ist sehr leise<br />
Die Energieketten-Serie P4 ist eine<br />
neue Profil-Rollenkette für sehr<br />
lange Verfahrwege, beispielsweise<br />
an Krananlagen, die bei bis zu<br />
10 m/s Geschwindigkeit sehr leise<br />
ist, wie es heißt. Konstruktiv wurde<br />
das gelöst, indem die Rollen in der<br />
Mitte in Profile unterteilt sind und<br />
deshalb nun auf durchgängiger<br />
Ebene rollen. Außerdem ist die Teilungslänge<br />
der Kettenglieder mit<br />
und ohne Rolle jetzt gleich, so dass<br />
die Energiekette im Radius einen<br />
besonders ruhigen und vibrationsfreien<br />
Lauf erzielt. Die Rollen<br />
sind fest in den Seitenteilen<br />
der Energiekette integriert. Für<br />
Anwender, die Gewicht und Platz<br />
sparen wollen wollen, hat Igus die<br />
Energiekettenserie 4040 Heavy<br />
Duty (HD) entwickelt. Deren Einsatzgebiete<br />
sind Krantechnik, Tagebau,<br />
Kraftwerke, Stahlwerke, aber<br />
PRODUKTE<br />
auch die klassische Fördertechnik<br />
und der Maschinenbau.<br />
� Igus GmbH,<br />
Tel. (0 22 03) 96 49-6 11, www.igus.de<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 23
LAGERTECHNIK LANGGUTLAGER<br />
Übergröße XXL<br />
Waren früher im Stahl- und Metallhandelsgeschäft große Auftragseinheiten<br />
gefragt, geht der Trend heute zu kleineren Einheiten. Zum Handling<br />
im Lager eignen sich Kassettenmodule und Picksysteme für Langgüter<br />
besonders gut. Dabei orientiert sich der Markt immer stärker an den<br />
konkreten Kundenanforderungen.<br />
G ERD K NEHR<br />
24 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
D<br />
as Stahl- und Metallhandelsgeschäft<br />
ist in den letzten<br />
Jahren von einem stetigen<br />
Wandel geprägt. Fungierten die<br />
Stahlhändler früher fast ausschließlich<br />
als Lieferanten für Tonnagen<br />
oder für größere Auftragseinheiten<br />
in Form von Bündeln oder zumindest<br />
ganzen Stäben, so sind heute<br />
Bild: Demag Cranes & Components<br />
allerorten Bestrebungen entweder in<br />
Richtung komplettes Outsourcing<br />
oder Beschaffung von angearbeiteten<br />
Rohlingen zu beobachten. Je<br />
nach Produktions- und Beschaffungsphilosophie<br />
der Kunden fordern<br />
diese nun nur noch kleinste<br />
Mengen, die heute bestellt werden<br />
und morgen geliefert sein müssen,<br />
Im Stahlhandel ist der Kran das wichtigste<br />
Fördermittel und somit ein bestimmender<br />
Faktor in Bezug auf Wirtschaftlichkeit.<br />
In Verbindung mit den entsprechenden<br />
Lastaufnahmemitteln sind Krane flexible,<br />
leistungsfähige Werkzeuge, die dreidimensionale<br />
Bewegungen ausführen und praktisch<br />
jeden Punkt innerhalb eines Raumes<br />
ansteuern können.<br />
oder sie übergeben das gesamte<br />
Metall-Beschaffungswesen an den<br />
Stahlhändler und rufen dort onlinegestützt<br />
die aktuell benötigten Materialien<br />
ab. Für den Stahl- und Metallhandel<br />
bedeuten diese veränderten<br />
Anforderungen Chancen und Risiken<br />
zugleich, denn die Kunden wünschen<br />
jetzt eine komplett auf ihre Bedürfnisse<br />
abgestimmte Liefer- und<br />
Leistungspalette, die mit der einfachen<br />
Belieferung von Stangenmaterial<br />
oder Rohblechtafeln nicht mehr<br />
viel gemein hat.<br />
Wertschöpfung kommt aus<br />
der kompletten Dienstleistung<br />
Einerseits müssen die Stahlhändler<br />
in naher Zukunft ihre Produktportfolios<br />
vergrößern und andererseits<br />
eine durchgängige und dabei alle im<br />
Stahlhandel ablaufenden Prozesse in<br />
einem hohen Grad automatisieren.<br />
Nur so können sie alle Kundenwünsche<br />
in kürzester Frist erfüllen. Denn<br />
die Wertschöpfung kommt bei kleinen<br />
Mengen oftmals nicht mehr allein<br />
aus dem Material- und Handelswert,<br />
sondern aus der kompletten<br />
Dienstleistung, bestehend aus<br />
dem Materialportfolio und dessen<br />
sofortiger Verfügbarkeit sowie der<br />
Lagerung, dem Handling, der Anarbeitung,<br />
der Kommissionierung und<br />
der gesamten <strong>Logistik</strong>.<br />
Wer weiß dies besser als die Geschäftsleitung<br />
des österreichischen<br />
Stahl- und Metallhändlers, das EHG<br />
Stahlzentrum West in Dornbirn, das<br />
sich europaweit zu den leistungsfähigsten<br />
und modernsten Stahlhändlern<br />
zählen darf. Dazu der EHG-Geschäftsleiter<br />
Elmar Geiger: „Wir bieten<br />
unseren Kunden heute ein sehr<br />
breites Liefer- und Leistungsprogramm,<br />
das auf 6000 Artikeln, über<br />
100 verschiedenen Materialgüter
Bild: Friedrich Remmert<br />
LANGGUTLAGER<br />
und 20 000 bis 25 000 t Lagermaterial beruht. Unser Motto: Heute<br />
bestellt – morgen geliefert, wird bei uns nachdrücklich gelebt,<br />
wofür aber auch ein enormer Einsatz an Platz, Lagertechnik, Sägetechnik,<br />
Kommissioniereinrichtungen und eben Personal erforderlich<br />
ist. Wir investieren permanent in modernste Lagerund<br />
Sägetechnik sowie einen hohen Automatisierungsgrad, weil<br />
nur so die Wirtschaftlichkeit bei der Bearbeitung von Aufträgen<br />
mit geringer Stückzahl oder Einzelteilen zu erzielen ist.“ Entsprechend<br />
umfangreich zeigt sich der Maschinen- und Anlagenpark<br />
beim EHG Stahlzentrum West, der unter anderem 16<br />
Hochleistungs-Sägemaschinen und -automaten sowie vollautomatische<br />
Lagersysteme und ein kombiniertes Lager- und Sägezentrum<br />
von Kasto beinhaltet.<br />
Langgutkassettenmodule und Picksysteme<br />
LAGERTECHNIK<br />
Matthias Remmert,<br />
Geschäftsführer der<br />
Friedrich Remmert<br />
GmbH und verantwortlich<br />
für den<br />
Vertrieb und das<br />
Marketing:<br />
„Der Markt orientiert<br />
sich immer stärker an<br />
den konkreten Kundenanforderungen.“<br />
Armin Stolzer, der Geschäftsführer vom Lagerspezialisten Kasto<br />
betont: „Auf Grund der unterschiedlichen Materialausführung<br />
wie Querschnitt, Verpackung und Länge wird das Materiallanggut<br />
im Allgemeinen in Lagerhilfsmitteln, den Lagerkassetten,<br />
gelagert. Je nach Anforderung kommen hierbei Stapeljoch-,<br />
Turm-, Überfahr-, Portal- oder Wabenlager zum Einsatz.<br />
Wenn die Materialien oberflächenempfindlich sind, dann sind<br />
zusätzliche Schutzmaßnahmen in den Lagerkassetten vorgesehen.“<br />
Für die Unterbringung von Blechen sorgen neue Schubfachregale.<br />
Auch empfindliche Bleche können mit dieser Lösung<br />
sauber per Kran, Sauger oder Hebemagnet ein- und ausgelagert<br />
werden. Immer häufiger werden Langgutkassetten auch dergestalt<br />
modifiziert, dass eine geordnete Bereitstellung von Stabmaterialien<br />
zur direkten vollautomatischen Beschickung der Sägemaschinen<br />
ermöglicht wird. Matthias Remmert, der für Vertrieb<br />
und Marketing verantwortliche Geschäftsführer des Lagerexperten<br />
Remmert erläutert: „Der Markt orientiert sich immer<br />
stärker an den konkreten Kundenanforderungen. Ferner<br />
fordert er zunehmend maßgeschneiderte Lösungen. Standardleistungen<br />
werden immer seltener. Darüber hinaus sind verstärkt<br />
flexible Systeme gefragt. Die Ausbaufähigkeit der Lager ist dabei<br />
ein sehr wichtiges Kriterium.“<br />
Um ihr bestehendes Sägereizentrum auszubauen, integrierte<br />
Remmert die bislang größte Sägezelle bei Schmolz + Bickenbach<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 25
LAGERTECHNIK LANGGUTLAGER<br />
Dieses Langgutlager<br />
ist ein sehr<br />
kompaktes System<br />
mit mehrfach<br />
unterteilten Kassetten.<br />
Die perfekte<br />
Verknüpfung von<br />
Lager und Produktion<br />
bietet den produzierendenUnternehmenerheblichesOptimierungspotenzial.<br />
26 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
im schweizerischen Will. Das Gesamtsystem<br />
gewährleistet die intelligente<br />
Verknüpfung aller Prozessabläufe<br />
von der Einlagerung des Rohmaterials<br />
über die optimierte vollautomatische<br />
Bestückung der Maschinen<br />
bis hin zur auftragsspezifischen<br />
Sortierung der Sägezuschnitte. Die<br />
modular aufgebaute, vollautomatische<br />
Bearbeitungszelle besteht aus<br />
zehn Komponenten: Ein raumoptimiertes<br />
Kassettenlager, zwei innovative<br />
Portal-Greifer, kurz Pick-Systeme,<br />
das flexible Fertigungssystem<br />
Pro FMS, vier leistungsstarke Sägen<br />
und zwei Sortierroboter arbeiten dabei<br />
perfekt aufeinander abgestimmt<br />
für einen guten Schnitt.<br />
Das Langgutlager von Remmert<br />
ist ein sehr kompaktes System mit<br />
mehrfach unterteilten Kassetten.<br />
Dies bedeutet, dass der Stahlhändler<br />
bei rund 1000 integrierten Kassetten<br />
über 4000 verschiedene Artikel<br />
unterschiedlichster Durchmesser<br />
auf engstem Raum bevorraten kann.<br />
„Multi-Lifter“ ist auch<br />
im Freien einsetzbar<br />
Über die zwei Pick-Systeme und die<br />
FMS-Software ist das Lager sowohl<br />
mechanisch als auch softwaretechnisch<br />
mit den vier Hochleistungssägen<br />
verbunden. Dabei versorgt jeweils<br />
ein Pick-System zwei Sägemaschinen.<br />
Im Warenausgang des Lagers<br />
entnehmen die Portal-Geifer<br />
Rohmaterial aus einer Kassette, um<br />
es zur weiteren Bearbeitung den<br />
CNC-Maschinen zuzuführen. Weil<br />
pro Säge zwei Auslagerstationen<br />
existieren, können die Pick-Systeme<br />
direkt nach der Rücklagerung neues<br />
Material aus einer zweiten Kassette<br />
entnehmen und der Maschine zuführen.<br />
Auf diese Weise erfolgt der<br />
Stabwechsel sehr zügig und die Leerlaufzeiten<br />
der Sägemaschinen werden<br />
auf null minimiert. Gesteuert<br />
werden die Pick-Systeme durch das<br />
flexible Fertigungssystem Pro FMS.<br />
Anhand von rechnerverwalteten<br />
Kundenaufträgen und Fertigungsstücklisten<br />
und unter Berücksichtigung<br />
verschiedener Optimierungskriterien<br />
versorgt Pro FMS die angeschlossenen<br />
Maschinen mit Bearbeitungsmaterial<br />
und Produktionsauf-<br />
Bild: Friedrich Remmert<br />
trägen. Darüber hinaus integrierte<br />
Remmert zwei Kommissionierroboter<br />
in das System. Diese gewährleisten<br />
die vollautomatische, auftragsspezifische<br />
Sortierung der Sägezuschnitte<br />
an den Maschinen.<br />
Schmolz+Bickenbach profitiert dabei<br />
insbesondere vom deutlich reduzierten<br />
Materialhandling, der optimierten<br />
Auslastung aller Sägemaschinen<br />
sowie der erhöhten Flexibilität<br />
und der erheblichen Zeitersparnis<br />
bei der Auftragsbearbeitung.<br />
Zum Ausbau seiner Marktpräsenz<br />
hat Dambach Lagersysteme sein Lieferprogramm<br />
um eine weitere Gerätereihe<br />
für die Lager- und Kommissioniertechnik<br />
erweitert. Der „Multi-Lifter“<br />
ist ein Mehrwegestapler,<br />
der � und das ist neu für Dambach-<br />
Geräte � auch im freien Gelände eingesetzt<br />
werden kann. Ein neues Steuerungskonzept<br />
ermöglicht die Fahrt<br />
in jede Richtung. Mit Tragfähigkeiten<br />
von 4 bis 6 t eignet sich der „Multi-Lifter“<br />
ideal für den Einsatz in<br />
Langgutlagern.<br />
Die Lagertechnik von Bito garantiert<br />
eine höhere Lagerverdichtung<br />
durch den Einsatz von Langgut-Verfahrregalen.<br />
Die kompakte Lagerung,<br />
je nach eingesetztem System,<br />
ermöglicht eine höhere Lagerkapazität<br />
und eine große Flächenersparnis.<br />
Eine erhebliche Reduzierung der<br />
Investitionskosten wird zudem beim<br />
Hallenneubau erzielt.<br />
Lagerverdichtung<br />
mit großer <strong>Effizienz</strong><br />
Die Lagertechnik ist heute das Bindeglied<br />
innerhalb der Produktion. Es<br />
wird also immer wichtiger, die Lagertechnik<br />
in weitere Subsysteme zu<br />
integrieren. Während sich Prozessoptimierungen<br />
lange Zeit entweder<br />
auf das Lagersystem oder auf die Produktivzelle<br />
konzentrierten, müssen<br />
Anbieter von Lagertechnik den Fokus<br />
heute weiter fassen – und das mit<br />
gutem Grund: Die perfekte Verknüpfung<br />
von Lager und Produktion<br />
bietet den produzierenden Unternehmen<br />
erhebliches Optimierungspotential.<br />
Durch die direkte Integration<br />
eines oder mehrerer Lager in<br />
den Fertigungsprozess sind erhöhte<br />
Zugriffsgeschwindigkeiten und
Bild: Dambach<br />
deutliche Produktivitätssteigerungen<br />
zu erzielen. Während früher Personalkapazitäten<br />
aus der Produktion<br />
durch Lagerarbeiten gebunden waren,<br />
werden durch eine perfekte Einbindung<br />
des Lagers Personalressourcen<br />
im hohen zweistelligen Prozent-<br />
Mit einer Tragfähigkeit<br />
von 4 t bis zu 6 t<br />
eignet sich der Multi-<br />
Lifter von Dambach<br />
ideal für den Einsatz<br />
in Langgutlagern,<br />
wie sie in der Holzindustrie<br />
oder in Baumärkten<br />
zur Aufbewahrung<br />
von Brettern,<br />
Balken oder<br />
Aluminiumprofilen<br />
verwendet werden.<br />
bereich reduziert. „Statt eines reinen<br />
Produktionspuffers fungiert das Lager<br />
dann als flexibles Bindeglied<br />
innerhalb der Produktion. Aufgrund<br />
der wachsenden Anforderungen des<br />
Marktes sind die Kunden darüber<br />
hinaus an immer leistungsfähigeren<br />
LANGGUTLAGER<br />
Systemen interessiert. Zudem zeichnet<br />
sich ein Trend in Richtung Generalunternehmerschaft<br />
ab. Damit<br />
legen die Kunden das komplette Risiko<br />
auf die Lieferanten um“, erläutert<br />
Matthias Remmert.<br />
Armin Stolzer von Kasto fügt hinzu:<br />
„Eine weitere wichtige Herausforderung<br />
stellt die Fortentwicklung<br />
der Lagerverwaltungs-Software dar.<br />
Dabei gehen die Anstrengungen in<br />
Richtung weiterer Optimierung der<br />
Einlager-, Lager-, Kommissionierund<br />
Sägeprozesse, um ein möglichst<br />
einfaches, leicht verständliches Arbeiten<br />
an Langgutlager-Systemen zu<br />
ermöglichen.“ <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� EHG Stahlzentrum West<br />
� Kasto<br />
� Remmert<br />
� Dambach<br />
LAGERTECHNIK
Bilder: Viastore, Canon<br />
LAGERTECHNIK ARCHIVIERUNG<br />
Mehr <strong>Effizienz</strong><br />
Mit Dokumentenscannern lassen sich Vorlagen<br />
jeder Art erfassen und in die digitale<br />
Welt zurückführen. Mehr <strong>Effizienz</strong> bieten<br />
die digitalen Geräte auch in der <strong>Logistik</strong><br />
und zwar insbesondere im Lager.<br />
M ARTIN F ALK<br />
28 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
D<br />
ank der Digitalisierung produzieren<br />
Unternehmen heute<br />
wesentlich mehr papiergebundenen<br />
Output als noch vor<br />
zwanzig Jahren. Gleichzeitig wächst<br />
der Speicherbedarf durch Verordnungen<br />
und Nachweispflichten. Dokumentenscanner<br />
sichern diese In-<br />
Martin Falk ist Product Manager DMS-Systeme<br />
bei der Canon Deutschland GmbH,<br />
47807 Krefeld, Tel. (0 21 51) 3 45-4 26,<br />
martin.falk@canon.de<br />
formationen vor dem Verlust durch<br />
Alterung oder Zerstörung. Mit ihnen<br />
lassen sich Vorlagen aller Art erfassen<br />
und in die digitale Welt zurückführen.<br />
Für das systematische Verwalten<br />
und den Umgang mit den digitalisierten<br />
Dokumenten sorgen<br />
Dokumentenmanagementsysteme,<br />
die den Mitarbeitern die Arbeit erleichtern<br />
und im Alltag die Prozesse<br />
erheblich beschleunigen. Schnelligkeit,<br />
bessere Liefertreue und geringere<br />
Fehlerquoten sind gerade in der<br />
<strong>Logistik</strong> produzierender Betriebe die<br />
Hauptvorteile, die sich mit Digitalisierung<br />
und Dokumentenmanagement<br />
schnell erzielen lassen.<br />
Dokumentenscanner dienen speziell<br />
der raschen Erfassung großer Dokumentenmengen<br />
in möglichst kurzer<br />
Zeit und lassen sich mit den bekannteren<br />
Flachbettscannern nicht<br />
vergleichen. Sie arbeiten mit einem<br />
Blatteinzug von einer Geschwindigkeit<br />
ab zehn Seiten pro Minute. Tagesdurchsätze<br />
von 8000 bis 38 000<br />
Seiten (bei 80 Seiten pro Minute)<br />
werden so erreicht. Moderne Dokumentenscanner<br />
haben sich in der<br />
jüngsten Zeit immer mehr zu Document-Image-Management-Systemen<br />
(DIMS) für diesen wachsenden<br />
Markt entwickelt. Das reine Scannen<br />
war gestern.<br />
Diverse Materialien<br />
lassen sich einlesen<br />
Heute sorgen diese Systeme dafür,<br />
dass nicht nur Normalformate wie<br />
DIN A4, sondern diverse Zwischenformate<br />
bis hin zu Plastikkarten eingelesen<br />
werden können. Eingebaute<br />
Fehlerkorrekturen sorgen für hundertprozentige<br />
Leseergebnisse, Sortierfunktionen<br />
stellen sicher, dass<br />
große Papiermengen in der richtigen<br />
Reihenfolge im digitalen Archiv abgelegt<br />
werden. Nur so lässt sich die<br />
darauf aufsetzende Software für das<br />
Dokumentenmanagement gewinnbringend<br />
einsetzen.<br />
Ihre wachsende Bedeutung verdanken<br />
Dokumentenscanner den<br />
immer umfangreicher werdenden<br />
Dokumentationspflichten und Vorschriften.<br />
Prozesse in Unternehmen<br />
müssen in steigendem Maße nachvollziehbar<br />
sein, in Deutschland<br />
Scanner und Dokumentenmanagementsoftware<br />
bieten zahlreiche<br />
Vorteile in <strong>Logistik</strong> und Produktion:<br />
Werden Eingangslieferscheine schon<br />
im Lager eingescannt, so ist der<br />
Warenstatus damit auch für Mitarbeiter<br />
in der Verwaltung immer auf<br />
dem neuesten Stand.
müssen sie etwa laut den Grundsätzen<br />
zum Datenzugriff und zur<br />
Prüfbarkeit digitaler Unterlagen<br />
(GDPdU) teilweise bis zu 15 Jahre<br />
lang archiviert werden. Canon als<br />
Technologiekonzern mit einer traditionell<br />
hohen Zahl an neu angemeldeten<br />
Patenten trägt mit seinen<br />
Scannern der wachsenden Bedeutung<br />
des Document Image Management<br />
Rechnung. So wird etwa die<br />
Technik der Dokumentenzuführung<br />
ständig weiterentwickelt, auch bei<br />
Einstiegsmodellen wie dem kostengünstigen<br />
Farbscanner DR-1210C.<br />
Er wurde speziell für Arbeitsgruppen<br />
entworfen und eignet sich für den<br />
Einsatz in unterschiedlichsten Umgebungen.<br />
Professionelle Leistungsfähigkeit<br />
verbindet sich hier mit<br />
einfachster Handhabung durch die<br />
Kombination von Flachbettscanner<br />
und automatischem Dokumenteneinzug,<br />
der auch verschiedene Dokumentengrößen<br />
im Stapel automatisch<br />
erkennt. Gleiches gilt für das<br />
größere Einstiegsmodell DR-2580C,<br />
dessen Ultraschallsensor im Dokumenteneinzug<br />
verhindert, dass zwei<br />
Vorlagen auf einmal eingezogen<br />
werden.<br />
Für die steigende Nachfrage nach<br />
großformatigen und auch anspruchsvollen<br />
Scans im mittleren<br />
Leistungssegment hat Canon den<br />
neuen DR-5010C entwickelt. Er<br />
kann Vorlagen bis zum Format DIN<br />
A3, auch doppelseitig, einlesen. Die<br />
professionelle Software Capture-<br />
Perfect 3.0 bietet zudem Funktionen<br />
wie PDF-Verschlüsselung und Scanto-E-Mail.<br />
Damit wandert der Scan<br />
direkt zum Adressaten, lästige<br />
Weiterleitung per Hand entfällt. Die<br />
genannten Beispiele stehen nur stellvertretend<br />
für eine Reihe technischer<br />
Highlights in Canons DIMS-Systemen,<br />
die es in zahlreichen Leistungsstufen<br />
gibt und die sich im logistischen<br />
Alltag bewährt haben.<br />
Zahlreiche Vorteile<br />
im <strong>Logistik</strong>einsatz<br />
In der <strong>Logistik</strong> und Produktion ergeben<br />
sich durch den Einsatz von<br />
Scannern und Dokumentenmanagementsoftware<br />
zahlreiche Vorteile.<br />
Eingangslieferscheine etwa lassen<br />
sich schon im Lager einscannen, der<br />
Warenstatus ist damit auch für die<br />
Mitarbeiter in der Verwaltung immer<br />
aktuell. Das DMS-System wird<br />
damit zum Bindeglied für verschiedene<br />
Abteilungen. Ergänzende Dokumente<br />
wie Qualitätsprüfberichte<br />
lassen sich ebenfalls archivieren und<br />
liegen dann zentral vor. Ergänzen<br />
lassen sich solche Lösungen zudem<br />
durch produktionsnahe Lösungen<br />
wie Tablet-Computer. Damit haben<br />
Mitarbeiter im Lager Zugriff auf den<br />
zentralen Dokumenten-Pool. Mit<br />
dem leistungsfähigen Dokumentenmanagementsystem<br />
File-Director<br />
des Canon-Partners Spielberg ist<br />
diese Aufgabe besonders leicht zu<br />
handhaben, weil beide Lösungen eng<br />
miteinander integriert sind. Dabei<br />
ist die Hardware auch mit anderen<br />
DMS-Lösungen einsetzbar. Die Anbindung<br />
des DMS-Systems an ein<br />
ERP-System wird über Schnittstellen<br />
realisiert.<br />
Wichtig ist generell die systematische<br />
Einbindung der Mitarbeiter.<br />
Denn das Arbeiten mit Papier, so die<br />
einhellige Meinung von Forschern,<br />
beruht vor allem auf Gewohnheit.<br />
Diese bedarf der Umstellung auf die<br />
digitale Welt. In enger Kooperation<br />
mit den Fachabteilungen im Unternehmen<br />
lohnt es sich, sowohl praktische<br />
als auch logisch nachvollziehbare<br />
Ablage-Routinen und Schlag-<br />
ARCHIVIERUNG<br />
worte für das digitale Archiv zu erarbeiten.<br />
Das bietet sämtliche Vorzüge<br />
der Beleg-Recherche – von Angeboten<br />
über Aufträge, Lieferscheine<br />
beteiligter Auftragnehmer bis hin zu<br />
Detailzeichnungen oder eingefügten<br />
Kommentaren.<br />
Besserer Kundenservice durch<br />
kurze Bearbeitungszeiten<br />
Der Service gegenüber den Kunden<br />
verbessert sich in der Folge durch<br />
90% kürzere Recherchezeiten und<br />
kurze interne Bearbeitungszeiten.<br />
Dies ist der eigentliche Gewinn für<br />
die Unternehmen. Denn die Kosten<br />
für Papier und Druck fallen als Nachteile<br />
der hergebrachten Archive nicht<br />
so sehr ins Gewicht. Was das papiergebundene<br />
Arbeiten teuer macht, ist<br />
die Recherche nach einem Vorgang,<br />
die oft Stunden dauert. Ganz abgesehen<br />
davon, dass Papierarchive in<br />
Aktenordnern immensen Platz benötigen.<br />
Generell kann davon ausgegangen<br />
werden, dass sich die Investitionen<br />
in Hard- und Software für<br />
das Scannen und Verwalten von Dokumenten<br />
nach zwei Jahren bezahlt<br />
machen. <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Digitale Archivierung und<br />
Betriebsprüfung<br />
� Canon<br />
LAGERTECHNIK<br />
Bild: Canon<br />
Mitarbeiter in<br />
<strong>Logistik</strong>abteilungen<br />
und im Lager<br />
haben Zugriff auf<br />
den zentralen<br />
Dokumenten-<br />
Pool.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 29
VERPACKUNGSTECHNIK WELLPAPPE<br />
Einwegverpackungen<br />
für<br />
Obst und Gemüse<br />
aus Wellpappe<br />
haben die Nase<br />
vorn, insbesondere<br />
wenn es um<br />
die Betrachtung<br />
der Wirtschaftlichkeit<br />
geht.<br />
30 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
Wellpappe<br />
punktet<br />
Wer sich zwischen Einweg- oder Mehrweg-Transportverpackungen<br />
entscheiden muss, steht in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit<br />
meist ohne harte Fakten da. Inzwischen gibt<br />
eine Studie einige wichtige Entscheidungshilfen und informiert<br />
über qualitative und quantitative Stärken beider<br />
Verpackungssysteme.<br />
C LAUDIA T REFFERT<br />
D<br />
ie Kunststoffkiste – hochvoll<br />
mit frischen Salatköpfen –<br />
steht zwischen zwei Steigen,<br />
in denen rote Paprika und mehrere<br />
Lauchstangen liegen. Davor Zitronen,<br />
Orangen und zwei Sorten Äpfel,<br />
wie alles andere ebenfalls in<br />
Kunststoffsteigen angerichtet.<br />
„Wellpappe verpackt alles!“ Tatsächlich?,<br />
möchte man fragen. Denn das,<br />
was die Wellpappenindustrie für ihr<br />
Produkt propagiert, scheint hier<br />
nicht stattzufinden. „Es ist schon komisch“,<br />
wundert sich Gerald Dörzbach,<br />
Verkaufsleiter beim Ansbacher<br />
Wellpappen-Hersteller Duropack.<br />
Bild: Berndt & Partner<br />
Bild: VDW<br />
Karsten Beutner, Partner bei Berndt<br />
& Partner, Berlin:<br />
„Sogar in den großen Handelsketten<br />
liegen teilweise keine fundierten Entscheidungsgrundlagen<br />
vor, anhand<br />
derer man sich für ein Verpackungssystem<br />
entscheiden kann.“<br />
„Obwohl das Mehrweg-System nicht<br />
zwingend als ökologische Alternative<br />
zu Wellpappe angesehen werden<br />
kann, bieten Bioläden ihr Obst und<br />
Gemüse fast ausschließlich in Kunststoffsteigen<br />
an.“ Und tatsächlich: Sowohl<br />
Biosupermärkte als auch die<br />
kleinen Bioläden um die Ecke setzen<br />
auf Mehrweg und einfarbigen<br />
Kunststoff – ganz im Gegensatz zu<br />
Discountern, wo bunt bedruckte<br />
Steigen und Kisten aus Wellpappe<br />
das Bild prägen.<br />
Bei Bioprodukten ist<br />
die Optik entscheidend<br />
Für Stefanie Neumann, Pressesprecherin<br />
der Biosupermarkt-Gruppe<br />
Alnatura, Bickenbach, gehören<br />
Mehrweg und Bio einfach zusammen.<br />
Auch wegen der Optik favorisiere<br />
man die Steigen im Pfandsystem:<br />
„So können wir Obst und Gemüse<br />
einheitlich, übersichtlich präsentieren.“<br />
Schließlich spiele noch<br />
die Wetterfestigkeit eine wichtige<br />
Rolle, denn die Bauern nehmen die<br />
Steigen zum Ernten mit aufs Feld.<br />
„Wenn es dabei einmal regnet, wird<br />
Wellpappe schnell unansehnlich.“<br />
Das letzte Argument will Karsten<br />
Beutner so nicht gelten lassen. „Es<br />
gibt nassfest ausgerüstete Wellpappe,<br />
die Feuchtigkeit unbeschadet<br />
übersteht.“ Außerdem sei es in der<br />
Regel so, dass Obst und Gemüse erst<br />
in geschützten Gebäuden in die handelsüblichen<br />
Steigen verpackt werden.<br />
„Das mag in der Biobranche anders<br />
sein. Weil wir sie wegen ihrer relativ<br />
geringen Marktbedeutung bisher<br />
nicht in unserem Fokus hatten,<br />
kann ich dazu aber nicht viel sagen.“<br />
Nur eine Frage setzt der für den Geschäftsbereich<br />
Packaging Consultants<br />
verantwortliche Partner des<br />
Berliner Beratungsunternehmens<br />
Berndt & Partner noch hinterher:<br />
„Welcher Bauer erntet bei starkem<br />
Regen?“<br />
Spätestens dann taucht die Frage<br />
nach der Wirtschaftlichkeit des jeweiligen<br />
Verpackungssystems auf.<br />
Sie zu beantworten, fällt relativ<br />
schwer, weil sehr viele Faktoren in die<br />
Kalkulation hineinspielen, die sich<br />
darüber hinaus ständig ändern.<br />
Trotzdem muss jede Handelskette –
ob Bio oder nicht – in Bezug auf Einoder<br />
Mehrweg die notwendige strategische<br />
Entscheidung fällen, mit<br />
Konsequenzen, die sich durch die gesamte<br />
Lieferkette ziehen: vom Erzeuger<br />
beziehungsweise dem Großhandel<br />
über das Zentrallager, zur Filiale<br />
und gegebenenfalls bis zum Entsorger.<br />
Paralleler Einsatz<br />
der beiden Systeme<br />
„Statt sich ausschließlich auf eines<br />
festzulegen, setzen viele Branchen<br />
beide Systeme parallel ein“, weiß<br />
Beutner aus Erfahrung. Wie stark<br />
das auf die Kosten durchschlägt und<br />
wie sinnvoll das ist, lässt sich kaum<br />
ermitteln. Es fehlen grundlegende<br />
Analysen zur Wirtschaftlichkeit sowie<br />
zu qualitativen und quantitativen<br />
Stärken der beiden Verpackungssysteme.<br />
Etwas Licht in dieses<br />
Dunkel bringt nun eine Studie der<br />
Berater aus Berlin, die der Verband<br />
der Wellpappen-Industrie (VDW)<br />
e.V., Darmstadt, in Auftrag gegeben<br />
hat. „Wir wollen unseren Kunden<br />
mit genaueren Zahlen eine Entscheidungshilfe<br />
an die Hand geben“, erläutert<br />
der Vorsitzende des Verbandes,<br />
Norbert Julius, den Hintergrund<br />
I M V ERGLEICH<br />
Was eigentlich<br />
wurde untersucht?<br />
Obst- und Gemüsesteigen mit<br />
je 7 kg Äpfel:<br />
� Mehrweg-Transportverpackungen:<br />
IFCO „Green Plus“<br />
� Einweg-Transportverpackungen:<br />
Wellpappe FEFCO „04xx“<br />
Stationen der Lieferkette:<br />
� Erzeuger: Unternehmen mit<br />
20 bis 100 ha landwirtschaftlich<br />
genutzter Fläche<br />
� Großhandel: Unternehmen<br />
mit 10 bis 100 Mio. Euro Umsatz<br />
� Handel: Verbrauchermärkte<br />
mit 500 bis 800 m 2<br />
Die jeweils aktuellen Ökobilanzen<br />
dienten als Basis, um die<br />
Transportentfernungen festzulegen<br />
des Vorhabens. Zwar stehen wegen<br />
gewachsener Strukturen solche Entscheidungen<br />
nicht in jedem Jahr an.<br />
Doch die Märkte entwickeln sich –<br />
und damit werden Anpassungen<br />
notwendig: Auch beim bislang favorisierten<br />
Verpackungssystem sei es<br />
Ein- oder Mehrweg oder beides.<br />
„Welches Transportverpackungs-<br />
System für Obst und Gemüse ist über<br />
die gesamte Lieferkette hinweg günstiger:<br />
Wellpappen- oder Kunststoffsteigen?“,<br />
lautete die zentrale Frage<br />
an die Marktforscher. Für die Antwort<br />
verglichen sie Steigen beider<br />
Systeme, die je 7 kg Äpfel 350 km<br />
vom Erzeuger über das Zwischenlager<br />
bis in die Filialen transportierten.<br />
Die Rahmenbedingungen der Studie<br />
(Preise, Handlingzeiten, Entfernung<br />
oder Auslastung der Paletten) wurden<br />
so gewählt, dass an deren Marktrelevanz<br />
keine Zweifel bestehen. Um<br />
ein möglichst belastbares Ergebnis<br />
zu erhalten, berücksichtigten die<br />
Studienmacher zudem Parameter,<br />
die zu Lasten der Wellpappe gingen.<br />
Für beide Systeme rechneten sie<br />
obendrein Worst- und Best-Case-<br />
Modelle durch. Schließlich kamen<br />
sie zu dem Ergebnis, dass Wellpappe<br />
nahezu bei jeder Modellrechnung<br />
die wirtschaftlichere Alternative ist.<br />
Deren 13%iger Kostenvorteil beim<br />
betrachteten Apfelversand kommt<br />
vor allem aufgrund geringerer Material-<br />
und Beschaffungskosten zustande.<br />
Beutner stellt klar: „Erst als<br />
wir alle Rahmenbedingungen in unserem<br />
Szenario „Verpacken von Äpfeln“<br />
zugunsten des Mehrweg-Systems<br />
verändert hatten, ergab sich ein<br />
rechnerischer Vorteil für die Kunststoffsteigen.<br />
Aber das ist ein rein theoretisches<br />
Modell.“<br />
Wellpappe reklamiert<br />
Kostenvorteil für sich<br />
Zu ähnlichen Ergebnissen wie die<br />
Deutschen kamen Studien der letzten<br />
Monate aus Spanien und den<br />
USA. Ob Tomaten von Almería nach<br />
Hamburg zu transportieren waren<br />
oder Tafeltrauben von Delano in Kalifornien<br />
nach New York Stadt: In allen<br />
Fällen konnte Wellpappe den<br />
Kostenvorteil für sich verbuchen.<br />
Und je weiter der Transportweg, um-<br />
WELLPAPPE<br />
E INWEG VS. MEHRWEG<br />
so deutlicher kann Wellpappe<br />
punkten, da dann die Rückführlogistik<br />
der Mehrweg-Systeme immer<br />
stärker zu Buche schlägt. Damit erklärt<br />
sich, weshalb Neuseeland-Äpfel,<br />
Bananen aus Süd-Amerika oder<br />
afrikanische Ananas eher selten in<br />
Kunststoffsteigen im<br />
Supermarkt liegen:<br />
auch in Bio-Supermärkten.<br />
Ganz uneingeschränktsollten<br />
die Ergebnisse der Studien jedoch<br />
nicht stehen bleiben. Ähnlich<br />
wie beim Thema „Ökobilanzen“<br />
kommt es auch bei der Wirtschaftlichkeit<br />
darauf an, welche Faktoren<br />
man einbeziehen muss. So gibt es<br />
durchaus Fälle, bei denen sich das<br />
Mehrweg-System als das tatsächlich<br />
günstigere erweist. Bei den konkret<br />
untersuchten Transportaufgaben<br />
wird sich das allerdings eher um Einzelfälle<br />
handeln. <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Duropack<br />
� Alnatura<br />
� Berndt & Partner<br />
� VDW<br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Was treibt die Kosten in die Höhe?<br />
Material:<br />
� Mehrweg ist im Schnitt 26% teurer<br />
� Grund: hohe Mietkosten der Mehrweg-Systeme,<br />
die in der Beschaffung bis zu 30% teuerer sind als<br />
Wellpappentrays<br />
Lagerung:<br />
� Mehrweg ist 13% teurer<br />
� Grund: Lagerbedarf für den Rücktransport der<br />
Kunststoffsteigen<br />
Maschinen:<br />
� Einweg ist 9% teurer<br />
� Grund: höherer Maschinenkosten für Wellpappe,<br />
da Einwegverpackungen einen höheren Automatisierungsgrad<br />
benötigen (z.B. Aufrichtmaschinen, Altpapierpressen)<br />
Personal:<br />
� Einweg ist 1% teurer<br />
� Grund: höherer Personalaufwand in den Filialen<br />
aufgrund schlechter ausgelasteter Paletten mit Wellpappen-Verpackungen<br />
Bild: VDW<br />
Norbert Julius,<br />
Vorsitzender des<br />
Verbandes der<br />
Wellpappenindustrie<br />
e.V., Darmstadt:<br />
„Für möglichst belastbare<br />
Ergebnisse<br />
hatten wir bei der<br />
Studie eine defensive<br />
Betrachtung gefordert<br />
– im Zweifel<br />
sollten die Parameter<br />
zu Ungunsten<br />
der Wellpappe ausgelegt<br />
werden.“<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 31
VERPACKUNGSTECHNIK PRODUKTE<br />
32 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
Gewichtserfassung im<br />
<strong>Logistik</strong>prozess<br />
Kompakt, eichfähig und ausgerüstet<br />
mit modernster Prozessor- und<br />
Feldbustechnik kommt der<br />
neue Wägeindikator Disomat<br />
Opus für eichfähige logistische<br />
Lösungen daher. Er eignet<br />
sich für alle Anwendungen,<br />
bei denen Gewichtswerte<br />
erfasst, angezeigt, abgedruckt<br />
und zur Weiterverarbeitung<br />
an ein übergeordnetes System<br />
übergeben werden – beispielsweise<br />
für Plattformwaagen,<br />
Behälterwaagen, Füllstandsmessungen,<br />
Straßenfahrzeugwaagen, Kranwaagen<br />
oder Einkomponentendosierungen.<br />
Die PC-Bedienung ist<br />
komfortabel: Mit der grafischen<br />
Bedienoberfläche Disoplan erfolgt<br />
die Anpassung der Geräteparameter,<br />
die Justage des Geräts, die Kon-<br />
figuration des Druckbilds sowie ein<br />
Back-up und Restore. Das in Edelstahl<br />
ausgeführte Pultgehäuse in<br />
Schutzart IP 65 eignet sich zur<br />
Tischaufstellung und zur Wandmontage,<br />
Schenck Process bietet<br />
aber auch eine Variante zur Hut-<br />
Flachdrahtfedern halten mehr aus<br />
Wenn Federn über ihre zulässige<br />
Prüflänge hinaus belastet werden,<br />
geht ihr einachsiger Spannungszustand<br />
durch die radiale Aufweitung<br />
in einen zweiachsigen über. Spezielle<br />
Röhrs-Flachdrahtfedern vermeiden<br />
diesen Nachteil. Die speziell<br />
abgestimmten Flachdrahtfedern<br />
können mit einem Vielfachen ihrer<br />
maximalen Federkraft belastet werden,<br />
ohne ihre Funktion zu verlieren<br />
und sind deshalb unempfindlich<br />
gegen schlagartig hohe Kräfte.<br />
schienenmontage im Schaltschrank<br />
an. Als Einstiegsmodell wird das<br />
Basisgerät in abgespeckter Miniausführung<br />
empfohlen.<br />
� Schenck Process GmbH,<br />
Tel. (0 61 51) 32 29 87,<br />
www.schenckprocess.com<br />
Besonders erfolgreich werden diese<br />
Spezialfedern in der Verpackungsindustrie<br />
eingesetzt, wo hohe<br />
Beschleunigungen aufgrund hoher<br />
Taktfrequenzen auftreten.<br />
� Dr. Werner Röhrs KG,<br />
Tel. (0 83 21) 6 14-0, www.roehrs.de
PRODUKTE<br />
Robuster, vielseitiger Handcomputer<br />
Der MX7-Handheld wurde speziell für Einsätze<br />
in Lager und Verteilzentrum entwickelt.<br />
Mit seinem ergonomischen Handgriff<br />
und dem Zweifinger-Abzug eignet sich dieser<br />
komfortable Computer insbesondere für<br />
Kommissionieranwendungen. Aber nicht<br />
nur dafür: Dank Lorax-all-range-Barcodeleser<br />
erfasst das Gerät Strichcodes auf Entfernungen<br />
zwischen 10 cm und 14 m, so dass<br />
sich von der Warenannahme bis zum Ablegen<br />
ganzer Paletten sämtliche Bewegungen<br />
in einem Warenlager mit ein und demselben<br />
Handheld abdecken lassen. Unabhängig von<br />
der Distanz zum Barcode hat das Personal<br />
also immer das richtige Gerät zur Hand.<br />
Falls es im Warenlager laut zugeht, lässt sich<br />
mithilfe des integrierten „Good-scan“-Bar-<br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
code-Vibrationssignalskontrollieren,<br />
ob der Scanvorgangerfolgreich<br />
war. Ausgestattet<br />
ist der<br />
MX7 mit dem<br />
neuesten Windows-CE-<br />
Betriebssystem<br />
und einem Intel-X-Scale-PXA255-Prozessor.<br />
Mit dem 802.11 b/g-Radio und der Bluetooth-Option<br />
ist der Bediener für die Herausforderungen<br />
der Echtzeit-Anwendungen<br />
gerüstet.<br />
� LXE GmbH,<br />
Tel. (0 24 61) 69 04 50, www.lxe.de<br />
Lückenlose Qualitätsprüfung bei der Fass- und Palettenfüllung<br />
Das zur Fachmesse Achema vorgestellte<br />
„Quality-Cam“-System von Feige Filling ist<br />
in der Lage, jeden Arbeitsschritt einer Fassbefüllung<br />
lückenlos zu kontrollieren und zu<br />
dokumentieren. Von der Anlieferung des<br />
leeren Fasses bis zum Verlassen der Füllanlage<br />
kann jedes Fass einer visuellen Prüfung<br />
unterzogen werden. Dabei werden der<br />
gewünschte Sollzustand und der Istzustand<br />
miteinander verglichen. Eine Abweichung<br />
wird dem Bediener durch eine Fehlermeldung<br />
mitgeteilt, so dass eine Kontrolle und<br />
die Behebung des Fehlers erfolgen können.<br />
Intelligente Mehrwegverpackungen aus Kunststoff<br />
Köver hat sich mit seiner neu gebildeten<br />
Sparte Köver-Pac auf die Entwicklung und<br />
Herstellung individueller, multifunktioneller<br />
Verpackungslösungen aus Kunststoff nach<br />
dem Rotationssinter-Verfahren konzentriert.<br />
Das Unternehmen bietet Konzepte von der<br />
Produktidee bis zur Herstellung von Behältern<br />
von maixmal 7000 l und Paletten bis zu<br />
3200 mm Länge. Lagerbehälter, Gefahrgut-<br />
Darüber hinaus lassen die Speicherung der<br />
Bilddaten und die Verknüpfung mit den<br />
Wägedaten oder Barcodes eine eindeutige<br />
Zuordnung zum jeweiligen Gebinde zu.<br />
Jedes Gebinde kann somit über Daten wie<br />
zum Beispiel Abfülldatum, Abfüllzeit,<br />
Abfüllgewicht, Batchnummer, Gebindenummer,<br />
Produkt und Bild verfügen. Die Transprarenz<br />
ist für den Anlagenbetreiber eine<br />
große Hilfe zur Vermeidung von Reklamationen<br />
und Garantieansprüchen der Kunden.<br />
� Feige GmbH,<br />
Tel. (0 45 31), www.feige.com<br />
behälter und Transportboxen werden mit<br />
individuellen Merkmalen gestaltet und maßgeschneidert<br />
produziert. Ein wichtiges Produktfeld<br />
stellen Ladungsträger und Teileträger<br />
aus Kunststoff dar, die beim innerbetrieblichen<br />
Transport beziehungsweise verstärkt<br />
von der Produktionsstätte zum Montageort<br />
zum Einsatz kommen. Sie schützen<br />
die Baugruppen und sorgen für die richtige<br />
Packungsdichte des Transportgutes. Mit<br />
dem Rotationssinterverfahren sind Projekte<br />
mit kleinen und mittleren Stückzahlen von<br />
500 bis 1500 Stück einfach zu realisieren, da<br />
nur geringe Werkzeuginvestitionen erforderlich<br />
sind. Selbst die Herstellung von Kleinserien<br />
unter 500 Stück ist daher möglich.<br />
� Köver GmbH & Co. KG,<br />
Tel. (0 41 61) 7 28-1 31, www.koever.de<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 33
DISTRIBUTION KEP-DIENSTE<br />
<strong>Effizienz</strong> genießt<br />
höchste Priorität<br />
Wolfgang Flick,<br />
Präsident von UPS<br />
in Europa:<br />
„UPS erzielt in Europa<br />
nach wie vor<br />
starkes Wachstum,<br />
und diese Erweiterung<br />
wird sicherstellen,<br />
dass wir die<br />
Anforderungen der<br />
Kunden bei zuverlässigen<br />
und effizienten<br />
weltweiten<br />
Distributionslösungen<br />
auch in Zukunft<br />
erfüllen.“<br />
Bild: Maienschein<br />
34 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
Auch im prosperierenden europäischen Wirtschaftsraum unterliegen<br />
KEP-Verkehre wie die „normale” Fracht einem knallharten<br />
Wettbewerb. Aus ökologischen und ökonomischen Motiven<br />
arbeiten die Dienstleister deshalb daran, ihre Kurierfahrten und<br />
die dahinter liegende Organisationsstruktur möglichst effektiv<br />
zu gestalten.<br />
B ERND M AIENSCHEIN<br />
F<br />
ür die ersten drei Monate dieses<br />
Jahres vermeldet die Deutsche<br />
Post World Net (DPWN)<br />
für ihren Unternehmensbereich Express,<br />
DHL also, einen um 10% auf<br />
rund 4,6 Mrd. Euro gesteigerten<br />
Umsatz. Alle Regionen hätten zu dieser<br />
Steigerung beigetragen, heißt es<br />
beim <strong>Logistik</strong>riesen – Asien/Pazifik<br />
und die „Emerging Markets“ sogar<br />
mit zweistelligen Wachstumsraten.<br />
Relativiert werden diese Zahlen von<br />
einem Ebit (Earnings before Interest<br />
and Taxes) von minus 37 Mio. Euro,<br />
nach einem Gewinn von 77 Mio. Euro<br />
noch im Vorjahresquartal.<br />
Wenngleich der Konzernumsatz<br />
bei DPWN im ersten Quartal 2006<br />
insgesamt um 40,7% höher lag, was<br />
insbesondere auf den Erwerb von<br />
Exel zurückzuführen ist, zeigt die<br />
Entwicklung im Express-Bereich<br />
doch eine zunehmend harte<br />
Konkurrenz in der Branche.<br />
Bild: UPS<br />
Die Verschlechterung sei allein auf<br />
die Situation in den amerikanischen<br />
Märkten zurückzuführen, so das<br />
Unternehmen. Erfreulich seien dagegen<br />
die Verbesserungen im europäischen<br />
Markt: In der Region Europe<br />
stieg der Umsatz im Bereich Express<br />
um 3,7% auf rund 2,9 Mrd. Euro.<br />
Für das Jahr 2006 rechnen die<br />
Verantwortlichen „mit einem einstelligen<br />
Umsatzzuwachs“, das operative<br />
Ergebnis sollte in Höhe des<br />
Vorjahres vor außerplanmäßigen<br />
Firmenwertabschreibungen liegen,<br />
also bei rund 450 Mio. Euro.<br />
UPS hat den zentral gelegenen<br />
„Klimaturm“ am Flughafen<br />
Köln-Bonn als Werbefläche ausgewählt.<br />
Für UPS ist der Standort<br />
die wichtigste europäische<br />
Drehscheibe für den<br />
internationalen<br />
Lufttransport.<br />
DHL hat in den zurückliegenden<br />
Monaten intensiv in Europa investiert.<br />
Dr. Peter Kruse, Mitglied des<br />
Vorstands der DPWN mit Verantwortung<br />
für DHL Express Europa<br />
und Deutschland, eröffnete Ende<br />
letzten Jahres in Breslau ein neues,<br />
hochmodernes DHL-Terminal zur<br />
Stärkung des europäischen DHL-<br />
<strong>Logistik</strong>-Netzwerks. Es ist eines von<br />
fünf im Jahr 2005 in Polen neu eröffneten<br />
Terminals. Das Engagement<br />
in Breslau sowie bei weiteren<br />
Anlagen ist Teil der konsequenten<br />
Wachstumsstrategie von DHL Express<br />
in Europa.<br />
Integratoren zieht es<br />
stärker nach Osteuropa<br />
Das Terminal hat eine Umschlagkapazität<br />
von bis zu 15 000 Sendungen<br />
pro Tag. Wesentliche Vorteile für Express-Kunden<br />
seien verlängerte Einliefer-<br />
und frühere Zustellzeiten,<br />
heißt es. Die Anlage in Breslau ergänzt<br />
die drei Zentren in Gluchowo<br />
(nahe Posen), Zabrze und Warschau.<br />
„Als globaler Marktführer in der<br />
Express- und <strong>Logistik</strong>branche mit<br />
Spezialisierung auf innovative und<br />
maßgeschneiderte Lösungen aus einer<br />
Hand wollen wir unseren Kunden<br />
einen umfassenden Service auf<br />
höchstem Niveau bieten“, so<br />
Kruse. „Seit seinem Beitritt<br />
zur EU spielt Polen eine strategisch<br />
wichtige Rolle in unserer<br />
Neugeschäftsentwicklung
in Osteuropa“, erklärt der DHL-Manager.<br />
Um sich von der Konkurrenz zu<br />
differenzieren, lassen sich KEP-<br />
Unternehmen zum Teil recht ausgefallene<br />
Dinge einfallen. Go Express &<br />
Logistics beispielsweise hat das Max-<br />
Planck-Institut für Meteorologie<br />
(MPI) bei einer aktuellen Studie zur<br />
CO 2 -<strong>Effizienz</strong> im Straßengüterverkehr<br />
als Partner unterstützt. Bis 2004<br />
wurden seitens des Instituts mit dem<br />
Projekt Nestor CO 2 -Emissionen und<br />
<strong>Effizienz</strong>maßnahmen im nationalen<br />
Lkw-Verkehr untersucht. 2005 erfolgte<br />
nun die darauf aufbauende<br />
Studie Nestor 2, die den Energieverbrauch<br />
und die <strong>Effizienz</strong> im KEP-Bereich<br />
untersuchte. Als exklusiver<br />
Forschungspartner stellte Go im<br />
Rahmen der Studie Branchen-<br />
Know-how und Transportdaten seiner<br />
KEP-Verkehre zur Verfügung.<br />
Ralf-Hans Dierks, Geschäftsführer<br />
der Go General Overnight Service<br />
(Deutschland) GmbH, kommentiert<br />
die Kooperation: „Es freut<br />
uns sehr, an dem Projekt teilgenommen<br />
zu haben. Wir arbeiten permanent<br />
und mit unterschiedlichen<br />
Maßnahmen daran, effiziente Kurierfahrten<br />
durchzuführen – aus<br />
ökologischen und ökonomischen<br />
Motiven. Jetzt konnten wir uns unmittelbar<br />
an der Forschung beteiligen.“<br />
Kohlendioxidausstoß geht<br />
mächtig ins Geld<br />
Die Ergebnisse der vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) geförderten Studie<br />
wurden am 8. Dezember vergangenen<br />
Jahres im Rahmen eines Workshops<br />
in Köln vorgestellt. Aus den<br />
vorliegenden Ergebnissen können<br />
KEP-Unternehmen nun ihre individuellen<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
ableiten. Projektleiter Dr. Jacques Leonardi<br />
vom MPI betont die Relevanz<br />
seiner Daten: „Letztendlich bedeutet<br />
CO 2 -Emission unmittelbar auch<br />
Spritverbrauch. Jede eingesparte<br />
Tonne CO 2 ist am Ende eine Treibstoffersparnis.<br />
Diese <strong>Effizienz</strong> zu<br />
steigern, kann der Schlüssel für die<br />
Marktteilnehmer sein. Denn wer<br />
mehr befördert und gleichzeitig die<br />
Emissionen reduziert, fährt eben<br />
nicht nur klimafreundlicher, sondern<br />
auch deutlich kostengünstiger.“<br />
Letztlich zeigen auch zahlreiche<br />
Kooperationen, Beteiligungen und<br />
Verkäufe, dass sich der Markt be-<br />
A KTUELLE UPS-STUDIE<br />
Explosives Wachstum in Asien<br />
Einer aktuellen UPS-Studie zufolge erwarten<br />
die Führungskräfte kleiner und mittlerer<br />
Unternehmen in Asien für das laufende Jahr<br />
im innerasiatischen Handel ein<br />
Wachstum, das sogar den<br />
gleichfalls noch wachsenden<br />
Handel zwischen<br />
Asien und den<br />
westlichen Industrienationen<br />
übertrifft.<br />
Fast 70%<br />
der Umfrageteilnehmer<br />
Bild: Maienschein<br />
Am Anfang<br />
des Roll-outs<br />
der neuen<br />
Unternehmensbekleidung<br />
für DHL-<br />
Mitarbeiter Ende<br />
letzten Jahres<br />
stand ein Tragetest<br />
mit 3600 Kurieren<br />
in acht Ländern.<br />
Funktionalität,<br />
Bequemlichkeit<br />
und Aussehen<br />
sollten beurteilt<br />
werden.<br />
erwarten in diesem Jahr eine Zunahme des<br />
innerasiatischen Handelsvolumens. Im Vergleich<br />
dazu sagt ungefähr jeder zweite Befragte<br />
für 2006 ein zunehmendes Wachstum<br />
des Handels zwischen Asien und den USA sowie<br />
zwischen Asien und Europa voraus.„Die<br />
Bedeutung, die Asien im Außenhandel mit<br />
den Vereinigten Staaten und Europa innehat,<br />
ist gut belegt und es gibt keine Hinweise<br />
darauf, dass sich die momentanen Wachstumsraten<br />
mittelfristig verringern werden“,<br />
so David Abney, President UPS International.<br />
„Allerdings sollte man die innerasiatische Entwicklung<br />
ganz bestimmt im Auge behalten,<br />
denn hieraus könnten sich für weltweit agierende<br />
Unternehmen hervorragende Möglichkeiten<br />
ergeben.“<br />
KEP-DIENSTE<br />
DISTRIBUTION<br />
wegt. Die DPWN beispielsweise wird<br />
die Kurierfirma Marken wieder verkaufen.<br />
Marken, ein Spezialist für<br />
den Transport empfindlicher und<br />
zeitkritischer Güter, war im Dezember<br />
2005 bei der Übernahme von<br />
Exel mit erworben worden. Im Zuge<br />
der laufenden Überprüfung seiner<br />
Geschäftstätigkeit hat DPWN immer<br />
wieder Einheiten und Tätigkeitsbereiche<br />
veräußert, die sich<br />
nicht ideal in das globale Hauptgeschäft<br />
integrieren lassen – seit 2004<br />
mehr als 30 Beteiligungen, die nicht<br />
zum Kerngeschäft gehörten.<br />
Waren gehen verstärkt<br />
über Ländergrenzen<br />
Bild: Maienschein<br />
DPWN-Vorstandsmitglied Dr. Peter<br />
Kruse: „Seit seinem Beitritt zur EU<br />
spielt Polen eine strategisch wichtige<br />
Rolle in unserer Neugeschäftsentwicklung<br />
in Osteuropa.“<br />
Geopost, ein Tochterunternehmen<br />
der französischen La-Poste-Gruppe<br />
und einer der führenden Anbieter im<br />
internationalen Business-to-Business-KEP-Markt,<br />
konnte im Jahr<br />
2005 einen Umsatz von 2,5 Mrd. Euro<br />
erzielen – ein Wachstum von<br />
immerhin 6,2%. Das Unternehmen<br />
versandte in diesem Zeitraum weltweit<br />
mehr als 450 Mio. Pakete an<br />
220 000 Kunden. Gewachsen ist<br />
Geopost durch steigende Paketvolumina<br />
in den meisten europäischen<br />
nationalen Märkten, vor allem hier<br />
in Deutschland, in Großbritannien<br />
und Osteuropa. Hans Fluri, CEO<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 35<br />
Bild: DHL
DISTRIBUTION KEP-DIENSTE<br />
von DPD Geopost Deutschland, betont:<br />
„Im grenzüberschreitenden<br />
Transport hat sich das Geschäft in<br />
Deutschland überproportional entwickelt,<br />
sowohl in der Menge als<br />
auch im Umsatz. Dieses Wachstum<br />
wurde natürlich von unserem Kerngeschäft,<br />
dem nationalen Businessto-Business-Geschäft,<br />
gestützt.“<br />
Geopost-CEO Paul-Marie Chavanne<br />
fügt hinzu: „Geopost operiert<br />
nun in jedem europäischen Land am<br />
Markt. Das versetzt uns in die Lage,<br />
unseren Kunden einen optimalen<br />
Service quer durch Europa anzubieten.<br />
Zudem verstärken die Akquisition<br />
von 86,6% des griechischen Express-<br />
und Dokumentenlieferservices<br />
Interattica und das französische<br />
Exapaq-Netzwerk unsere Position<br />
als drittgrößter Business-to-Business-Anbieter<br />
auf dem Paket- und<br />
Expressdienstleistungs-Markt in<br />
Europa.“<br />
UPS, der weltweit größte Paketdienstleister,<br />
hat nach zweieinhalbjähriger<br />
Bauzeit Ende Januar 2006<br />
die mehr als 135 Mio. US-Dollar teure<br />
Erweiterung seiner europäischen<br />
Air-Operation am Köln-Bonner<br />
36 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
Flughafen in Betrieb genommen.<br />
Die neue Einrichtung ist das Herzstück<br />
des europäischen UPS-Express-Netzwerks<br />
und ein zentraler<br />
Umschlagplatz innerhalb der<br />
globalen Air-Operation<br />
des Unternehmens. Die<br />
Gesamtkapazität des<br />
Air-Hub beträgt 110 000<br />
Pakete pro Stunde, in der<br />
letzten Ausbaustufe kann<br />
die Kapazität des Hubs auf<br />
165 000 Pakete die Stunde<br />
erhöht werden.<br />
Nr. 1 im Paketgeschäft<br />
investiert in Europa-Hub<br />
UPS kann in Europa große Erfolge<br />
vorweisen. Das Exportvolumen aus<br />
Europa ist über neun Jahre in Folge<br />
gewachsen – im Jahr 2005 im Vergleich<br />
zu 2004 um fast 15%. „UPS erzielt<br />
in Europa nach wie vor starkes<br />
Wachstum, und diese Erweiterung<br />
wird sicherstellen, dass wir die Anforderungen<br />
der Kunden bei zuverlässigen<br />
und effizienten weltweiten<br />
Distributionslösungen auch in Zukunft<br />
erfüllen“, erklärt Wolfgang<br />
Flick, Präsident von UPS in Europa,<br />
S PEZIALENTWICKLUNG<br />
Schnelle Ladungssicherung<br />
Speziell für die Sicherung von<br />
kleinen Ladeeinheiten in Kurier-,<br />
Express- und Paketdiensten hat<br />
die TS-Gesellschaft für Transportund<br />
Sicherungssysteme das Bison-Net<br />
entwickelt. Mit dem aufrollbaren<br />
Netz lassen sich Güter<br />
in einer Transporteinheit schnell<br />
und einfach sichern. Das Netz<br />
wird einfach über die zu sichernden<br />
Pakete und Gegenstände gezogen<br />
und festgezurrt. In Ruheposition<br />
ist es so aufgewickelt,<br />
dass es nicht verheddert und<br />
nicht stört.<br />
Das zu sichernde Ladegut wird<br />
schnell und einfach mit einer<br />
Spannratsche festgezurrt und bietet<br />
damit absolute Sicherheit, wie<br />
es heißt. Diese Zurrvorrichtung<br />
Bild: TS-Gesellschaft für Transportund<br />
Sicherungssysteme<br />
dient als Getriebe und ermöglicht<br />
das Festzurren, aber auch das<br />
schnelle Auf- und Abwickeln des<br />
Netzes. Das Netz kann in Verbindung<br />
mit Zurrgurten sowohl zur<br />
kraftschlüssigen als auch zur formschlüssigen<br />
Sicherung von losen<br />
Transportgütern bis 1,5 t genutzt<br />
werden. In Verbindung mit Teleskopstangen<br />
kann Bison-Net auch<br />
an den Wänden arretiert werden.<br />
Go-Geschäftsführer<br />
Ralf-Hans Dierks:<br />
Bild: Go<br />
„Es freut uns sehr,<br />
an dem Projekt teilgenommen<br />
zu haben.<br />
Wir arbeiten<br />
permanent und mit<br />
unterschiedlichen<br />
Maßnahmen daran,<br />
effiziente Kurierfahrtendurchzuführen<br />
– aus ökologischen<br />
und ökonomischen<br />
Motiven.“<br />
zur Eröffnung. „Die Investition ist<br />
Teil einer langfristigen Strategie, mit<br />
der wir die Kunden darin unterstützen,<br />
auf den Handelsrouten innerhalb<br />
Europas und auf den Verbindungen<br />
zwischen Europa und Nordamerika<br />
und Europa und Asien wettbewerbsfähig<br />
und erfolgreich zu<br />
sein. Mit dem neuen Kölner Gebäude<br />
und unserem umfassenden integrierten<br />
Transportnetzwerk kann<br />
UPS Europa mit anderen Teilen der<br />
Welt auf bislang nicht da gewesene<br />
Weise verbinden.“<br />
Ein technisches Highlight der<br />
neuen Fracht- und Sortierhalle bei<br />
UPS ist der „Singulator“ – ein Paket-<br />
Vereinzeler von Siemens Industrial<br />
Solutions and Services (I&S). Die<br />
Singulatoren vereinzeln die Pakete,<br />
die über eine der Förderbandbrücken<br />
in die neue Anlage laufen, damit<br />
sie für die folgende automatische<br />
Sortierung in einem optimalen Abstand<br />
zueinander auf dem Förderband<br />
liegen. Dabei handelt es sich<br />
um bis zu 6000 Pakete pro Stunde,<br />
die vereinzelt werden müssen. Der<br />
Singulator besteht im Wesentlichen<br />
aus einem Kamerasystem, das die Ist-<br />
Lage der ankommenden Pakete registriert,<br />
und einer Matrix aus 12 cm<br />
� 7 cm schmalen, einzeln ansteuerbaren<br />
Bändern, die die Pakete in die<br />
von einem Computer errechnete<br />
Soll-Lage bringen.<br />
Steigender Bedarf zeitsensibler<br />
Dienste erwartet<br />
Natürlich hätte UPS keine solche Investition<br />
getätigt, würde man sich<br />
nicht eine weitere Expansion insbesondere<br />
des Paketgeschäfts in der<br />
Luft versprechen. „Das internationale<br />
Wachstum, das wir beim Express-<br />
Service verzeichnen, weist auf einen<br />
steigenden Bedarf an zeitsensiblen<br />
Diensten auf Seiten unserer Kunden<br />
hin“, erklärt Paul White, Vice President<br />
Marketing UPS Europe. „Mit<br />
unserem erweiterten Service verfügen<br />
unsere Kunden im Paketgeschäft<br />
über die Flexibilität und Verbindungen,<br />
die sie brauchen, um ihre wichtigen<br />
Kunden in den USA bis 10:30<br />
Uhr am folgenden Tag zu erreichen.“<br />
Als weltweit führender Anbieter<br />
von zeitsensiblen Business-to-Busi-
ness-Expressdiensten setzt TNT Express<br />
auf „Business Excellence“.<br />
48 000 Mitarbeiter in über 60 Ländern,<br />
davon allein 4400 in 31 Niederlassungen<br />
in Deutschland, arbeiten<br />
täglich daran, „die Erwartungen der<br />
Kunden zu übertreffen“, wie es in<br />
einer Unternehmensverlautbarung<br />
heißt. Tatsächlich setzt man auf Qualität:<br />
Die Nürnberger Niederlassung<br />
wurde Anfang März 2006 mit dem<br />
Bayerischen Qualitätspreis ausgezeichnet.<br />
Seit 1993 würdigt die bayerische<br />
Staatsregierung damit solche<br />
Unternehmen, die sich durch besondere,<br />
ganzheitlich integrierte Qualitätssicherungsmaßnahmenhervortun.<br />
„Qualität ist heute mehr denn je<br />
notwendig, um im Markt erfolgreich<br />
bestehen zu können“, erklärte Staatsminister<br />
Erwin Huber anlässlich der<br />
Preisverleihung in der Münchner<br />
Residenz. „Sie ist ein Differenzierungsmerkmal<br />
gegenüber Wettbewerbern<br />
und Grundvoraussetzung<br />
für die Gestaltung effizienter Geschäftsprozesse,<br />
für gute Produkte<br />
oder Dienstleistungen und damit<br />
auch für zufriedene Kunden. Donald<br />
Pilz, Vorsitzender der Geschäftsfüh-<br />
TNT Express liefert<br />
über beinahe 900<br />
Depots, Hubs und<br />
Sortiercenter wöchentlich<br />
3,5 Mio.<br />
Pakete, Dokumente<br />
und Frachtstücke in<br />
über 200 Länder.<br />
B EFREIUNG ENTFÄLLT<br />
Kurierfahrer brauchen<br />
bald ein Zeugnis<br />
Von Fahrern bei KEP-Diensten wird in naher Zukunft<br />
ein „Extrazeugnis“ verlangt, wenn sie kennzeichnungspflichtiges<br />
Gefahrgut transportieren. Ab 2007<br />
fällt die entsprechende Befreiung für die Chauffeure<br />
von Fahrzeugen unter 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht<br />
weg. Wer gefährliche Güter wie Spraydosen, Lacke,<br />
Batterien oder Gasflaschen chauffiert, muss dafür eine<br />
entsprechende Schulung absolvieren und diese alle<br />
fünf Jahre erneuern.<br />
Die TÜV Süd Akademie bietet in Frankfurt und Gießen<br />
entsprechende Gefahrgutfahrer-Basiskurse an, die zur<br />
sogenannten ADR-Bescheinigung führen. Dabei erläutern<br />
die Referenten die Vorschriften zum Thema<br />
ebenso wie die richtige Beschilderung des Fahrzeugs<br />
oder mögliche Szenarien bei einem Zwischenfall. Wer<br />
gleich noch Wissen für die Beförderung von Gefahrgütern<br />
der Klasse 1 (explosive Stoffe) oder der Klasse<br />
7 (radioaktive Stoffe) draufpacken will, kann dies<br />
ebenfalls bei der TÜV Süd Akademie in Frankfurt tun.<br />
Bild: TNT Express<br />
rung TNT Express GmbH und seit<br />
2005 Botschafter des Ludwig-Erhard-Preises<br />
(LEP): „Bereits 2003<br />
haben wir für unsere Spitzenleistungen<br />
auf diesem Gebiet den LEP erhalten<br />
– das deutsche Pendant zum<br />
European Quality Award.<br />
Der Bayerische Qualitätspreis bekräftigt<br />
erneut diese Auszeichnung<br />
auf regionaler Ebene.“ Auch auf dem<br />
Gebiet der Mitarbeiterorientierung<br />
konnte TNT Express punkten. Diese<br />
setzt im Unternehmen bereits bei der<br />
Ausbildung junger Menschen an:<br />
„Wir sehen es als unsere gesellschaftliche<br />
Verpflichtung an, Ausbildungsplätze<br />
zu schaffen und jungen<br />
Menschen eine berufliche Perspektive<br />
zu geben“, meint Norbert Trebing,<br />
Leiter der TNT Express-Niederlassung<br />
Nürnberg. „An unserem Standort<br />
beträgt der Anteil von Auszubildenden<br />
an der Gesamtbelegschaft<br />
9%.“ Während und nach der Ausbildung<br />
bietet TNT Express jedem Mitarbeiter<br />
umfangreiche Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
– beispielsweise<br />
im unternehmenseigenen Bildungsinstitut<br />
TNT Akademie in<br />
Winterscheid bei Bonn. Beim Erklimmen<br />
der Karriereleiter unterstützt<br />
der Expressdienstleister seine<br />
KEP-DIENSTE<br />
DISTRIBUTION<br />
Donald Pilz, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
TNT Express GmbH:<br />
„Bereits 2003 haben wir für unsere<br />
Spitzenleistungen auf diesem Gebiet<br />
den Ludwig-Erhard-Preis erhalten –<br />
das deutsche Pendant zum European<br />
Quality Award. Der Bayerische Qualitätspreis<br />
bekräftigt erneut diese Auszeichnung<br />
auf regionaler Ebene.“<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
zudem durch das neu eingeführte<br />
Trainingsprogramm „Talent Management“.<br />
<strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� BMBF<br />
� DHL<br />
� DHL Exel Supply Chain<br />
� DPWN<br />
� Go Express & Logistics<br />
� Max-Planck-Institut<br />
� Siemens I&S<br />
� TNT Express<br />
� TS Gesellschaft für Transportund<br />
Sicherungssysteme<br />
� TÜV Süd Akademie<br />
� UPS<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 37<br />
Bild: TNT Express
DISTRIBUTION HAFTUNG<br />
38 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
N<br />
ach Art. 18 Ziffer 1 MÜ hat<br />
der Luftfracht-Carrier den<br />
Schaden zu erstatten, der<br />
mittels Zerstörung, Beschädigung<br />
oder Verlust von Luftfrachtsendungen<br />
entsteht. Dies jedoch nur dann,<br />
wenn sich der Schadenfall während<br />
des Luftfrachttransportes ereignet<br />
hatte.<br />
Die Haftung des Luftfrachtführers<br />
begrenzt sich nach Art. 22 Ziffer 3<br />
MÜ auf 17 Sonderziehungsrechte<br />
(SZR), für jedes in Verlust oder beschädigte<br />
beziehungsweise zerstörte<br />
Kilogramm des Bruttogewichtes als<br />
Höchsthaftung. Selbst wenn sich der<br />
Luftfrachtführer oder seine Leute<br />
nachweislich leichtfertig oder vorsätzlich<br />
verhalten haben, sieht das<br />
MÜ – im Gegensatz zum WA – keine<br />
Durchbrechung der Haftungsbegrenzung<br />
vor. Im Schadensfall bliebe<br />
es bei den 17 SZR pro Kilogramm.<br />
Eine Durchbrechung der Haftung<br />
für Vorsatz und Leichtfertigkeit sieht<br />
das MÜ lediglich für Personenschäden,<br />
Reisegepäckschäden sowie für<br />
§<br />
Montrealer<br />
Übereinkommen<br />
Bild: Maienschein<br />
Das kürzlich<br />
auch von Deutschland<br />
ratifizierte<br />
Montrealer Übereinkommen<br />
(MÜ)<br />
ist damit für Verlader<br />
und Carrier<br />
im Luftfrachtgeschäft<br />
bindend. Im<br />
Gegensatz zu im<br />
Transportrecht<br />
üblichen Verfahren<br />
sieht es keine<br />
Haftungsdurchbrechung<br />
vor.<br />
Als Ersatzregelungswerk für das Warschauer Abkommen (WA)<br />
entwickelt, ist das Montrealer Übereinkommen (MÜ) bereits<br />
von über 70 Nationen ratifiziert worden. Nach Art. 57 MÜ<br />
sind die Fassungen – geschehen zu Montreal am 28. Mai<br />
1999 – dieses Übereinkommens in „arabischer, chinesischer,<br />
englischer, französischer, russischer und<br />
spanischer Sprache“ gleichermaßen<br />
im Wortlauf verbindlich.<br />
E CKHARD B OECKER<br />
Verspätungsschäden bei der Personenbeförderung<br />
vor.<br />
Experten könnten auf die Idee<br />
kommen, den Schadenersatzanspruch<br />
aufgrund Delikts (unerlaubte<br />
Handlung) gemäß § 823 BGB<br />
(Bürgerliches Gesetzbuch) aufbauen<br />
zu wollen. Dieser Weg würde jedoch<br />
nicht zum Erfolg führen. Begründung:<br />
Art. 29 MÜ sieht vor, dass<br />
Schadensersatzansprüche, aus welchem<br />
Rechtsgrund auch immer, nur<br />
unter den Voraussetzungen und mit<br />
den Begrenzungen geltend gemacht<br />
werden können, die das MÜ vorsieht.<br />
Eine unbeschränkte Haftung<br />
scheidet auch dann aus, wenn der geschädigte<br />
Kunde den Täter persönlich<br />
aus Delikt in Anspruch nehmen<br />
will. Begründung: Jeder der „Leute<br />
des Luftfrachtführers“ kann sich auf<br />
Art. 30 Ziffer 1 MÜ beziehen, die für<br />
den Luftfracht-Carrier greifen, dass<br />
er in Ausführung seiner Verrichtungen<br />
gehandelt hat. Sollte der Tatbestand<br />
der Leichtfertigkeit oder sogar<br />
des Vorsatzes erfüllt sein, gilt im<br />
Übrigen gemäß Art. 30 Ziffer 3 MÜ<br />
nichts anderes.<br />
Praxisbeispiel: Das Bodenpersonal<br />
einer Fluggesellschaft, das mit<br />
dem Warenausgang beschäftigt ist,<br />
stiehlt planmäßig Laptops, handelt<br />
also „in Ausführung seiner Verrichtung“.<br />
Der Gewahrsam (Obhut)<br />
über diese Waren gehört zu seinen<br />
Funktionen und zählt zu der „Verrichtung“,<br />
die er seinem Patron kraft<br />
Arbeitsvertrag schuldet. Dieser<br />
Claim würde nicht zur unbegrenzten<br />
Haftung des Luftfrachtführers führen.<br />
„Vermutetes Verschulden“<br />
bei verspäteten Sendungen<br />
Neben Güterschäden kommt es in<br />
der Praxis zu Verspätungsschäden.<br />
Wie haftet der Luftfrachtführer in<br />
solchen Fällen? Nach Art. 19 MÜ hat<br />
der Luftfracht-Carrier den Schaden<br />
zu erstatten, der durch Verspätung<br />
bei Luftfrachttransporten von Sendungen<br />
eintritt. Er ist jedoch dann<br />
von der Haftung befreit, wenn er<br />
nachweist, dass er und seine Leute alle<br />
zumutbaren Maßnahmen zur Verhinderung<br />
des Claimfalles eingeleitet<br />
haben. Eine Schadenersatzpflicht<br />
ist auch dann ausgeschlossen, wenn<br />
es ihm und seinen Erfüllungsgehilfen<br />
nicht zumutbar gewesen wäre,<br />
schadensabwehrende Maßnahmen<br />
zu ergreifen. Die Haftung für Verspätungsschäden<br />
entspricht einer<br />
Haftung für „vermutetes Verschulden“.<br />
Dies bedeutet, dass eine Haftung<br />
dann nicht in Betracht kommt,<br />
wenn der Verspätungsschaden trotz<br />
aller „zumutbaren Maßnahmen“<br />
eingetreten ist. Bei Verspätungsschäden<br />
ist die Haftung der Gesellschaft<br />
auf 17 SZR je Kilogramm beziehungsweise<br />
bei verspätetem Gepäck<br />
auf 1000 SZR je Fluggast begrenzt.<br />
Im Falle von Leichtfertigkeit oder<br />
Vorsatz ist die Haftung des Luftfrachtführers<br />
hier allerdings unbeschränkt.<br />
Beachtung sollte dem sogenannten<br />
„erlaubten“ beziehungsweise<br />
„verbotenen Trucking“ im Güterschadensfall<br />
geschenkt werden:<br />
Beim erlaubten Luftersatzverkehr<br />
bleibt es bei der bisherigen Rechtslage<br />
im Schadenfall, das heißt eine
Haftung nach dem Recht der jeweiligen<br />
Teilstrecke. Beispielsweise ist<br />
die Haftung bei internationalen<br />
Straßengütertransporten gemäß<br />
Art. 29 CMR (Übereinkommen über<br />
den Beförderungsvertrag im internationalen<br />
Straßengüterverkehr)<br />
unbegrenzt, wenn der Schaden<br />
leichtfertig oder vorsätzlich verursacht<br />
wurde.<br />
Vom verbotenen Trucking wird<br />
gesprochen, wenn der Luftfrachtführer<br />
ohne Zustimmung des Kunden<br />
die Luftfrachtbeförderung gänzlich<br />
oder teilweise mit anderen<br />
Transportmitteln durchführt. Ein<br />
vertragswidriger Transport wird dagegen<br />
als eine Luftfrachtbeförderung<br />
angesehen. Konsequenz: Der Luftfrachtführer<br />
haftet nur nach den Regeln<br />
des MÜ. Kommentar: Einem<br />
leichtfertigen Frachtführer müsste<br />
eigentlich geraten werden, die Luftfrachtbeförderung<br />
versprechend zu<br />
besorgen und stattdessen vertragswidrig<br />
den Lastkraftwagen zur Beförderung<br />
der Sendung einzusetzen.<br />
Luftfrachtkunden können<br />
höhere Haftung vereinbaren<br />
Nach dem WA konnte sich der Luftfrachtführer<br />
nicht auf die betragsmäßige<br />
Haftungsbeschränkung mit<br />
Erfolg berufen, wenn er Güter in das<br />
Luftfrachtflugzeug verladen hatte,<br />
bevor der Luftfrachtbrief ausgestellt<br />
wurde. Dies galt und gilt auch dann,<br />
wenn der Luftfrachtführer auf die<br />
Haftungsbegrenzung im Luftfrachtbrief<br />
nicht hingewiesen hatte. Mit<br />
dem MÜ ändert sich dies: In Art. 9<br />
MÜ heißt es, „die Nichtbeachtung<br />
der Art. 4 bis 8 MÜ berührt weder<br />
den Bestand noch die Wirksamkeit<br />
des Beförderungsvertrages; dieser<br />
unterliegt gleichwohl den Vorschriften“<br />
des MÜ.<br />
Bevor auf das Fazit dieses Beitrages<br />
einzugehen ist, ist dem Kunden<br />
von Luftfrachtgütern noch folgender<br />
Praxistipp auf dem Weg zu geben: Er<br />
hat die Chance, eine höhere Haftung<br />
mit dem Luftfrachtführer als die 17<br />
SZR per Individualvertrag zu vereinbaren.<br />
Nach Art. 25 MÜ kann sich<br />
der Luftfrachtführer im Verkehrsvertrag<br />
einer höheren Haftung<br />
unterwerfen. Außerdem könnte er<br />
gänzlich auf Höchsthaftungsbeiträge<br />
verzichten, was jedoch in der Praxis<br />
nicht zu erwarten ist, so zu verfahren.<br />
Eine Vereinbarung von geringeren<br />
Haftungssummen, das<br />
heißt weniger als 17 SZR je Kilogramm<br />
ist – analog zum WA - gemäß<br />
Art. 26 MÜ – rechtsunwirksam.<br />
Außerdem könnte der Kunde den<br />
HAFTUNG<br />
I M S CHADENSFALL<br />
Verlader haben schlechte Karten<br />
Rügefrist nach Art. 31 MÜ: Im Falle einer Beschädigung muss der Empfänger<br />
umgehend nach Kenntnisnahme rügen. Der Luftfrachtkunde hat<br />
jedenfalls bei Güterschäden 14 Tage Zeit, den Schadensverursacher<br />
haftbar zu halten. Dagegen hat der Geschädigte bei Reisegepäckschäden<br />
innerhalb von sieben Tagen seine Haftbarhaltung der schädigenden<br />
Partei zuzustellen. Verspätungsschäden sind innerhalb von 21 Tagen<br />
nach Ablieferung der Sendung beim rechtmäßigen Empfänger beziehungsweise<br />
nach Übergabe des Reisegepäcks an den Reisenden zur<br />
Anzeige zu bringen.<br />
Sollte diese Anzeigefrist gemäß Art. 31 MÜ versäumt werden, so hat der<br />
Verlader im Schadenfall schlechte Karten beim Richter, weil eine Schadensersatzklage<br />
nach Art. 31 Ziffer 4 MÜ nicht mehr möglich wäre. Ausnahme:<br />
Der Luftfrachtführer hat sich arglistig verhalten. Nach Art. 35<br />
Abs. 1 hat der Anspruchsteller – sollte eine außergerichtliche Einigung<br />
zwischen ihm und dem Schadenverantwortlichen nicht erzielt werden<br />
können – zwei Jahre Zeit, eine Schadensersatzklage beim zuständigen<br />
Gericht einzureichen.<br />
Luftfracht „geschieht“ überwiegend<br />
nachts. Europas größter Frachtflughafen<br />
ist der Frankfurter Flughafen mit<br />
dem Platzhirsch Lufthansa Cargo.<br />
Bild: Maienschein<br />
DISTRIBUTION<br />
Sendungswert deklarieren<br />
§<br />
(Art. 22<br />
Ziffer 3 MÜ). Im Gegenzug stünde<br />
dem Luftfrachtführer eine Gebühr<br />
zu. Schließlich ist dem Wareneigentümer<br />
zu empfehlen, gerade bei<br />
hochwertigen und diebstahlgefährdeten<br />
Gütern, also sensiblen Produkten<br />
(zum Beispiel Mobiltelefone)<br />
eine Transportversicherung abzuschließen,<br />
um im Verlustfall von<br />
seinem Versicherer vollen Ersatz zu<br />
bekommen.<br />
Fazit: Das MÜ belohnt leider den<br />
Vertragsbruch! Im WA sind solche<br />
Vorteile – aus Sicht des Luftfrachtführers<br />
betrachtet – wie im Übrigen<br />
auch beim nationalen (HGB, ADSp.)<br />
und internationalen Straßenrecht<br />
(beispielsweise CMR) sowie bei<br />
Rechtsvorschriften für Lagergeschäfte<br />
(zum Beispiel bei den Hamburger<br />
Lagerbedingungen) – nicht<br />
zu finden. Dass das MÜ noch Gegenstand<br />
kontroverser Diskussionen –<br />
auch vor den Gerichten – sein wird,<br />
vermag nach diesem Beitrag nicht<br />
überraschen. <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Deutscher Speditionsund<br />
<strong>Logistik</strong>verband<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 39
Bild: Hafa<br />
DISTRIBUTION DOCKINGSTATIONEN<br />
Professionell modernisiert<br />
Für die Neuausstattung<br />
des temperaturgeführten<br />
<strong>Logistik</strong>zentrums<br />
von Nordwest Blumen<br />
erwiesen sich<br />
die außen an den<br />
Gebäuden installiertenDockingstationen<br />
als praktikabelste<br />
Lösung.<br />
40 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
Nicht immer geht es beim Installieren von Verladeanlagen<br />
und Dockingstationen um die Komplettausstattung neuer<br />
Lager- und <strong>Logistik</strong>zentren. Häufig sind Kompetenz und<br />
Know-how der Hersteller auch für die Modernisierung, Umgestaltung<br />
und Sanierung bereits bestehender Anlagen<br />
gefragt. Hierbei stehen die Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit<br />
der Komponenten und Systeme sowie Schnelligkeit und<br />
Flexibilität bei der Realisierung im Vordergrund.<br />
R EINHARD I RRGANG<br />
D<br />
as geflügelte Wort „Lasst<br />
Blumen sprechen“ kann seine<br />
Wirkung nur entfalten,<br />
wenn die Pflanzen auch wirklich<br />
frisch zum Kunden kommen. Dies<br />
setzt stets eine unterbrechungsfreie<br />
Kühlkette voraus. So hat Hafa Docking<br />
Systems bei Nordwest-Blumen<br />
in Aurich, einem der größten deutschen<br />
Blumenhändler, ein bereits<br />
vorhandenes Lagergebäude mit neuen<br />
Andockeinrichtungen modernisiert<br />
und sich dabei für das Verladesystem<br />
Load-House entschieden.<br />
Dieses System ist eine Einhausung,<br />
die zusammen mit dem Hafa-Auto-<br />
Dock eine in sich geschlossene Verladeeinheit<br />
zum Ansetzen an das Gebäude<br />
bildet und mit Überladebrücke,<br />
Torabdichtung und Sektionaltor<br />
alle Komponenten einer Verladestation<br />
beinhaltet.Zu den wesentlichen<br />
Vorteilen des Load-House zählt, dass<br />
es sich außen an den Gebäuden und<br />
Montageschema des Boxmodells, das<br />
sich insbesondere für Anlagen mit nur<br />
wenigen Ladestationen eignet und<br />
problemlos einbauen läßt.<br />
bei laufendem Verladebetrieb installieren<br />
lässt. Die vormontierten Bauelemente,<br />
die auf bauseitige Fundamente<br />
aufgesetzt und an der Außenwand<br />
des Baukörpers befestigt werden,<br />
ermöglichen eine schnelle und<br />
Bild: Hörmann<br />
einfache Montage. Beim Transport<br />
von Blumen ist, wie bei anderen Frischwaren<br />
auch, eine geschlossene<br />
Kühlkette obligatorisch. Dies erforderte<br />
das Andocken der Lkw mit geschlossenen<br />
Türen und damit erhebliche<br />
Änderungen an der Verladerampe,<br />
denn im Schwenkbereich der<br />
Türen war eine wesentlich niedrigere<br />
Rampenhöhe als üblich einzusetzen.<br />
Da es zudem noch unterschiedliche<br />
Lkw-Abmessungen zu berücksichtigen<br />
galt, musste von einer extrem<br />
niedrigen Andockhöhe ausgegangen<br />
werden, die dennoch die übliche<br />
Rampenhöhe des Lagers von<br />
1200 mm berücksichtigt.<br />
Punktgenaue Ansteuerung<br />
dank Vorschubtechnik<br />
Die Lösung bildete eine Stufenrampe<br />
mit schräg eingebauten Überladebrücken.<br />
Dabei ist die nach unten<br />
geneigte schräge Ruheposition der<br />
Überladebrücke zugleich deren<br />
unterste Stellung, die sich komplett<br />
unterhalb der Ladefläche des Lkw<br />
befindet. Die Türen können nun<br />
auch im angedockten Zustand des<br />
Lkw geöffnet werden. Die Load-<br />
Houses als Stufenversion sind hierfür<br />
mit Überladebrücken mit Vorschubtechnik<br />
ausgestattet, mit denen<br />
sich die Ladefläche des Lkw<br />
punktgenau ansteuern lässt.
Bild: Hörmann<br />
DOCKINGSTATIONEN<br />
Ein weiteres Problem galt es zu lösen: Wenn eine Rampenhöhe<br />
unterhalb des Lkw-Anfahrbereiches liegt, sind die Anfahrpuffer<br />
ohne Funktion, der Lkw wird immer die niedrige Rampe<br />
einschließlich Puffer überfahren. Daher hat Hafa bei Nordwest-<br />
Blumen Hafa-Eye installiert, das sich auch bei vorhandenen Verladeanlagen<br />
nachrüsten lässt. Bei diesem System wird über eine<br />
Sensoreinheit unterhalb der Überladebrücke eine Außenampel<br />
gesteuert, die dem Lkw-Fahrer in Schaltstufen genau seinen Abstand<br />
zur Rampe signalisiert: Mit der Rot-Phase hat der Lkw seine<br />
Andockposition punktgenau erreicht. So sind rundum sichere<br />
und wirtschaftliche Verladevorgänge möglich, die das<br />
sorgfältige Handling der empfindlichen Blumen in einer geschlossenen<br />
Kühlkette gewährleisten.<br />
Neue Überladebrücken schnell installiert<br />
DISTRIBUTION<br />
Allen Verladesituationen gewachsen: die Klappkeilbrücke mit dem<br />
Funktionsprinzip „hochfahren, Klappkeil ausfahren, senken und<br />
aufliegen“.<br />
Zu Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen entschließen<br />
sich Unternehmen aus den unterschiedlichsten Gründen, die<br />
von generellen Umbau- und Erweiterungsvorhaben über Änderungen<br />
im Produktportfolio bis zu Sicherheitsaspekten reichen.<br />
Bei Letzteren ist stets dringender Handlungsbedarf geboten.<br />
„Entsprechen Verladestationen nicht mehr den neuesten technischen<br />
Standards und erfüllen beispielsweise Ladebrücken<br />
nicht die aktuellsten Sicherheitsvorgaben, lohnt in jedem Fall die<br />
Investition in neue Ladebrücken“, betont Rüdiger Bierhenke,<br />
Vertriebsleiter der Hörmann KG, Steinhagen.<br />
So bietet das Unternehmen zur Renovierung das so genannte<br />
„Grubenmodell P“ an, das durch seine offene Konstruktionsart<br />
leicht zu montieren ist: Es wird auf Stützwinkel aufgesetzt<br />
und mit den bauseitig vorbereiteten Randwinkeln in der Aussparung<br />
verschweißt. Unterschiedliche Adaptermethoden ermöglichen<br />
den Einbau in jedes vorhandene Grubenmaß. Nach<br />
der Ausstattung mit Klappkeil- oder Vorschubladebrücken ist<br />
das System komplett.<br />
„Wer wenige Verladestationen schnell, einfach und ohne<br />
Schweißarbeiten installieren will, ist mit unserem Box-Modell<br />
bestens bedient“, so Bierhenke, denn die Ladebrücke wird mit<br />
einer Verschalung geliefert, in der sie einfach eingegossen werden<br />
kann. Zuvor wird sie auf eine bauseitige provisorische Holz-<br />
Unterkonstruktion aufgesetzt und mit den Ankern an der Bewehrung<br />
verbunden. Ist der Beton ausgehärtet, lässt sich das<br />
Holzprovisorium wieder entfernen. So kann die Rampe mit der<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 41
DISTRIBUTION DOCKINGSTATIONEN<br />
Ü BERLADEBRÜCKEN<br />
Sanierung und Austausch leicht gemacht<br />
Verladeanlagen sind naturgemäß größten<br />
mechanischen und physischen Beanspruchungen<br />
und Belastungen ausgesetzt. Da halten<br />
selbst die besten Systeme nicht ewig. Um<br />
so vorteilhafter, wenn sich bei Verschleiß oder<br />
Sanierungsvorhaben Komponenten problemlos<br />
austauschen lassen. So hat Hafa Docking<br />
Systems ein Adaptersystem entwickelt,<br />
mit dem jedes Brückenmodell schnell und<br />
Kosten-Nutzen-optimal ausgewechselt werden<br />
kann, Fremdprodukte ebenso wie in die<br />
Jahre gekommene Hafa-Überladebrücken.<br />
Selbst wenn sich auf Grund von neu geplanten<br />
<strong>Logistik</strong>abläufen andere Aufgaben für vorhandene<br />
Verladesysteme ergeben, erweitert<br />
speziell das neue Adaptersystem als Hafa-Unidock<br />
erheblich die Planungsmöglichkeiten,<br />
wie die Verantwortlichen von Hafa betonen,<br />
ganz nach dem Motto „Alte Brücke raus,<br />
Adapter eingesetzt, neue Brücke rein“.<br />
Umbau bei laufendem Betrieb<br />
Das Hafa-Adaptersystem ist für jede Einbaustelle<br />
einsetzbar. Es gleicht die unterschiedlichen<br />
Brückenbreiten aus und die neue Überladebrücke<br />
kann passgenau eingesetzt werden.<br />
Für die Demontage der alten Brücke und<br />
die Montage des Adaptersystems einschließlich<br />
der neuen Überladebrücke sind nur we-<br />
Bild: Meyer-Tonndorf<br />
42 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
Je nach Anwenderanforderungen stehen bei der Nachrüstung mit ISO-Verladehäusern<br />
unterschiedliche Ausführungs- und Tor-Varianten zur Verfügung.<br />
Ladeklappe des Lkw unterfahren<br />
und das Fahrzeug dicht an der Torabdichtung<br />
und dem Hallentor angedockt<br />
werden.<br />
„Sanierungen von alten Fabrikund<br />
Lagerhallen, die Erweiterung<br />
von Ladestellenkapazitäten, Modernisierungsmaßnahmen<br />
und das<br />
Ausgliedern von Verladezonen bei<br />
Mit dem Uni-Dock-Adaptersystem von hafa<br />
lassen sich Überladebrücken schnell und ohne<br />
Stemm- und Betonarbeiten einbauen.<br />
nige Stunden erforderlich. Da der vorhandene<br />
alte Brückenrahmen bei der Montage nicht<br />
mit ausgewechselt wird, bleibt der Hallenboden<br />
in seinem ursprünglichen Zustand bestehen.<br />
Wie Hafa betont, „erfolgen die Umbaumaßnahmen<br />
schnell und problemlos ohne die bisher<br />
dafür üblichen Stemm- und Betonarbeiten,<br />
womit keine Bau-Nebenkosten entstehen“.<br />
Zudem werde der laufende Ladeverkehr<br />
an der Laderampe während der Umrüstarbeiten<br />
nicht beeinträchtigt. Für das Einsetzen<br />
der neuen Überladebrücke genügt ein<br />
Stapler, der die Brücke nach dem Einbau des<br />
Adaptersystems antransportiert, ausrichtet,<br />
langsam herablässt, einpasst und absetzt.<br />
Bild: Hafa<br />
Alt- und Neubauten sind wesentliche<br />
Einsatzgebiete unserer ISO-<br />
Häuser“, so Rudi Tewes, Vertriebsleiter<br />
von Meyer-Tonndorf, Grevenbroich.<br />
Das Grundprinzip besteht<br />
darin, eine komplette Ladestelleneinheit<br />
mit hydraulischer Überladebrücke,<br />
Torabdichtung und Ladestellentor<br />
vor einer Industriehalle<br />
aufzubauen. Die stationäre hydraulische<br />
Überladebrücke mit Vorschub<br />
oder Klappkeil wird in einem Stahluntergestell<br />
mit beidseitigem Seitenplateau<br />
eingebaut. Das selbsttragende<br />
Untergestell erhält vier Stützfüße,<br />
die sich auf die erforderlichen Höhen<br />
der Rampe zum Hofniveau anpassen<br />
lassen. Große Befestigungsplatten<br />
sorgen für eine ausreichende Standfestigkeit<br />
auf den Fundamentpunkten.<br />
Frontseitig wird mit einer Traverse<br />
die Unterfahrmöglichkeit für<br />
Lkw-Ladebordwände sichergestellt,<br />
so dass alle verschiedenenartigen<br />
Lkw andocken können.<br />
„Mit das wichtigste Element bei<br />
einem ISO-Haus ist das Ladestellentor“,<br />
so Tewes, und unterscheidet<br />
drei Einbauvarianten. So befinde<br />
sich das klassische Tor der Iso-Verladestelle<br />
innerhalb des ISO-Hauses<br />
direkt vor der Öffnung zum Hauptgebäude.<br />
Diese Variante ist dann einsetzbar,<br />
wenn an der Innenseite der<br />
Hallenwand beispielsweise Rohrleitungen<br />
oder Kabelkanäle verlaufen<br />
und somit die Montage eines Sektionaltores<br />
mit Führungsschienen<br />
nicht möglich ist. Eine vielfach eingesetzte<br />
Variante ist der Einbau von<br />
Sektionaltoren von innen an die<br />
Außenwand des bestehenden Gebäudes.<br />
Angepasst an die zur Verfügung<br />
stehenden Platzverhältnisse<br />
wird eine „optimale Anordnung des<br />
Tores erreicht“, wie Tewes weiß. Das<br />
isolierte Sektionaltor oder auch Rolltor<br />
schließt das Gebäude gut ab und<br />
bringt für die Nacht- und Ruhezeiten<br />
die bestmögliche Isolierung.<br />
Als dritte Variante ergibt sich der<br />
Einbau eines Tores im Frontbereich<br />
des ISO-Hauses wie bei einer konventionellen<br />
Ladestelle. Diese Anordnung<br />
bietet sich an, wenn beispielsweise<br />
mehrere ISO-Häuser als<br />
Doppel- oder Reihenanlage montiert<br />
werden und der Raum zwischen<br />
zwei Anlagen als zusätzlicher Freiraum<br />
genutzt werden soll. <strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Hafa Docking Systems<br />
� Hörmann<br />
� Meyer-Tonndorf
Steuerungstool für kleine und mittlere<br />
Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />
Locoplan ist ein echtzeitnahes, grafisch<br />
orientiertes Softwaretool für<br />
die Planung, Optimierung und<br />
Steuerung schienengebundener<br />
Transportnetzwerke. Die Software<br />
unterstützt die Disposition von<br />
Zügen und Fahraufträgen auf<br />
Lokomotiven. Das von Prologit in<br />
Zusammenarbeit mit TX <strong>Logistik</strong><br />
entwickelte Softwarepaket visualisiert<br />
die Verfügbarkeit von Loks<br />
und deren Auslastung sowie etwaige<br />
Orts- und Zeitkonflikte. Locoplan<br />
ist dabei speziell auf die<br />
Anforderungen von mittleren und<br />
Besserer Überblick im Frachtangebot<br />
Der Menüpunkt „Interessante Routen“<br />
der Frachtenbörse Teleroute<br />
hilft Spediteuren, im herrschenden<br />
kleineren Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />
zugeschnitten, bei denen<br />
sich Investitionen in große IT-<br />
Lösungen häufig nicht rentieren.<br />
Die Fahrplandaten lassen sich als<br />
Tabelle oder Orts-Zeit-Diagramm<br />
übersichtlich auf zwei parallel laufenden<br />
Monitoren darstellen. Die<br />
Lok-Zuordnung erfolgt in einem<br />
interaktiven Gantt-Diagramm mit<br />
Hilfe von Drag-and-drop-Funktionen.<br />
� Prologit GmbH i.G.,<br />
Tel. (02 31) 18 86 73-0,<br />
www.prologit.de<br />
Wirrwarr von Ladungsangeboten<br />
den für sie besten Transportauftrag<br />
zu finden. Pro Land und Gebiet<br />
PRODUKTE DISTRIBUTION<br />
werden die Relationen aufgelistet,<br />
für die es im Moment am meisten<br />
Fracht gibt. Der Ladungssuchende<br />
kann diese direkt aufrufen. Es wird<br />
sichergestellt, dass beim Sichten<br />
nicht immer wieder<br />
identische Angebote<br />
angezeigt werden – das<br />
spart wertvolle Zeit.<br />
Auch für die Ladungsvergeber<br />
kann das System<br />
helfen: In der<br />
aktuellen Teleroute-Version<br />
werden allen Ladungseingebern<br />
direkt bei der Ladungsvergabe<br />
passende freie Lkw angezeigt. Der<br />
Disponent muss lediglich schnell<br />
zum Telefon greifen. Eine optionale<br />
Matching-Funktion verwandelt<br />
Ladungssuchen automatisch in<br />
Fahrzeugangebote.<br />
� Teleroute Deutschland GmbH,<br />
Tel. (06 11) 7 36 56 49,<br />
www.teleroute.de<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 43
Bild: GO<br />
MANAGEMENT UND IT WEITERBILDUNG<br />
Boomender<br />
Markt<br />
Der Markt für <strong>Logistik</strong>er in der Aus- und<br />
Weiterbildung boomt. Doch haben Absolventen<br />
die Qual der Wahl: Es gilt die richtigen<br />
Akzente zu setzen, um beruflich profitieren<br />
zu können.<br />
44 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
L OTHAR L OCHMAIER<br />
F<br />
ast immer außer Atem sind die<br />
Mitarbeiter im schnellsten<br />
Wirtschaftszweig unter den <strong>Logistik</strong>diensten,<br />
den Paket- und Kurierservices.<br />
Nicht nur bei der fixen<br />
Zustellung rund um den Globus<br />
dreht sich das Rad immer schneller,<br />
auch in der Aus- und Weiterbildung<br />
ist allerhöchste Flexibilität gefragt.<br />
So muss etwa Patrick Berthold, der<br />
im vergangenen August seine Ausbildung<br />
bei einem Kurierspezialisten<br />
Lothar Lochmaier ist Fachjournalist in Tübingen<br />
in Kassel begonnen hat, regelmäßig<br />
zur Berufsschule nach Frankfurt am<br />
Main. Denn in Kassel selbst gibt es<br />
für den angehenden Kaufmann keine<br />
Berufsschulklasse.<br />
„Die aufwändigen Berufsschulbesuche<br />
sind enorm zeit- und kostspielig“,<br />
beklagt Kerstin Wenzel,<br />
Pressesprecherin und Ausbildungsverantwortliche<br />
der GO General<br />
Overnight Service GmbH in Bonn.<br />
Wenzel vertritt auch die GO Express<br />
& Logistics, einen Zusammenschluss<br />
mittelständischer Kurier- und Expressdienstleister<br />
(KEP) mit 15 Gesellschaftern<br />
in Deutschland. Dieser<br />
kreierte quasi in Eigenregie mit dem<br />
KEP-Kaufmann/-frau, Fachkraft<br />
KEP und Servicefahrer mehrere<br />
neue Berufsbilder. „Die bisher angebotenen<br />
Ausbildungsgänge wie zum<br />
Beispiel der Speditionskaufmann<br />
entsprachen nicht mehr den speziellen<br />
Bedürfnissen der KEP-Unternehmen“,<br />
gibt Kerstin Wenzel zu bedenken.<br />
Bisher hätten die regional vertretenen<br />
Industrie- und Handelskammern<br />
nur zögerlich auf die neuen<br />
Anforderungen aus der Praxis rea-<br />
Beispielhaft bildet die GO-Station<br />
in Dortmund aus: (v.l.n.r.) Patrick<br />
Bouassida (21), KEP-Fachkraft,<br />
Iyonne Schwertfeger (18), Bürokauffrau<br />
im 2. Lehrjahr, und Michael<br />
Witt (17) KEP-Kaufmann.<br />
Zusammen mit Prokuristin Sabine<br />
Paulus (2.v.r.), die sich für den<br />
qualifizierten Branchennachwuchs<br />
in der GO-Station als auch<br />
der örtlichen IHK und Berufsschule<br />
engagiert.<br />
giert, kritisiert Wenzel. Die <strong>Logistik</strong>-<br />
Branche ist deshalb generell sehr<br />
stark auf ihre eigenen Initiativen angewiesen,<br />
denn noch immer hinkt<br />
die Aus- und Weiterbildung dem stetig<br />
wachsenden Bedarf hinterher.<br />
Jährlich investieren die <strong>Logistik</strong>unternehmen<br />
allein in Deutschland<br />
rund 15 Mrd. Euro. Nach Handel<br />
und Automobilindustrie ist die<br />
Branche mit 166 Mrd. Euro Jahresumsatz<br />
im vergangenen Jahr der<br />
drittstärkste Wirtschaftszweig.<br />
Aktuelle Studien gehen davon aus,<br />
dass der weltweite Bedarf an qualifizierten<br />
Nachwuchskräften mit Führungs-<br />
und <strong>Logistik</strong>kompetenz im<br />
Handels-, Industrie- und Dienstleistungssektor<br />
weiter steigt. Allein für<br />
Europa zeichnet sich nach einer Erhebung<br />
des Verbands Deutscher Maschinen-<br />
und Anlagenbauer e.V.<br />
(VDMA) ein jährlicher Bedarf von<br />
bis zu 1500 <strong>Logistik</strong>managern ab.<br />
„Der Bedarf an spezialisiertem Personal<br />
in der Dienstleistungsbranche<br />
wächst“, bestätigt Karl Heinz Belser,<br />
Geschäftsführer der Bundesvereinigung<br />
<strong>Logistik</strong> (BVL) e.V sowie der<br />
Deutschen <strong>Logistik</strong> Akademie<br />
(DLA) gGmbH.<br />
Universitäres Angebot<br />
reicht nicht aus<br />
Gefragt sind vor allem <strong>Logistik</strong>manager<br />
in den Bereichen Transport-,<br />
Lager- und Umschlaglogistik sowie<br />
der Intralogistik und Koordination.<br />
Die Angebote der Universitäten allein<br />
reichen kaum aus, zudem sind<br />
sie nicht immer eng genug mit der<br />
Praxis verzahnt: „Es gibt einen<br />
Timelag zwischen aktuellen Praxisanforderungen<br />
und der klassischen
Ausrichtung der <strong>Logistik</strong>lehre“, beklagt<br />
Belser. Doch auch private Institute<br />
sind kein Allheilmittel.<br />
Weiterbildungsangebote für <strong>Logistik</strong>er<br />
schießen wie Pilze aus dem Boden.<br />
„Leider ist für den Einzelnen<br />
schwer zu entscheiden, welches das<br />
richtige Angebot für ihn ist“, gibt<br />
Belser zu bedenken.<br />
Jens Greefe, Pädagogischer Leiter<br />
des Hamburger Fernschule ILS, setzt<br />
ganz auf ein Fernunterricht-Konzept.<br />
Der ILS-Lehrgang „<strong>Logistik</strong>management“<br />
vermittelt umfassende<br />
Kenntnisse in allen <strong>Logistik</strong>bereichen.<br />
Dies schließt neben „klassischen“<br />
Themen wie Produktionsund<br />
Versandlogistik auch Inhalte aus<br />
den Bereichen Entsorgungslogistik,<br />
<strong>Logistik</strong>marketing und -controlling<br />
sowie Qualitätsmanagement und IT<br />
mit ein. Der Zuspruch sei mit über<br />
80 Anmeldungen innerhalb des<br />
ersten halben Jahres überdurch-<br />
schnittlich gut. „Auch das belegt den<br />
hohen Qualifizierungsbedarf in der<br />
Branche“, bilanziert Greefe.<br />
Ganzheitliche Betrachtung<br />
logistischer Netzwerke<br />
Als ein internationales Kompetenzzentrum<br />
für alle Fragen der <strong>Logistik</strong><br />
definiert sich die Hamburg School of<br />
Logistics gGmbH (HSL). Der inhaltliche<br />
Schwerpunkt der Lehrinhalte<br />
an der HSL liegt in der ganzheitlichen<br />
Betrachtungsweise der <strong>Logistik</strong><br />
beziehungsweise von logistischen<br />
Netzwerken, also dem Zusammenspiel<br />
zwischen Lieferanten, Herstellern<br />
und <strong>Logistik</strong>dienstleistern und<br />
Handel. Diese umfassende Sichtweise<br />
der <strong>Logistik</strong> aus der Perspektive<br />
aller beteiligten Akteure bildet die<br />
Leitlinie für die MBA-Programme.<br />
„Im Aufbau des Studiums bedeutet<br />
dies, dass zunächst die Grundlagen<br />
des General Management, wie<br />
WEITERBILDUNG<br />
Robert Chapman,<br />
Mitbegründer von The<br />
Training Camp und Geschäftsführer<br />
der gleichnamigen GmbH:<br />
„Wir wenden die Lernmethode des<br />
Beschleunigten Lernens an, bei der<br />
die Teilnehmer innerhalb<br />
kürzester Zeit die Inhalte erwerben,<br />
die sich in vergleichbaren<br />
Kursen über<br />
Monate erstrecken.“<br />
zum Beispiel Strategisches<br />
Management,<br />
Organisationsentwicklung,<br />
Controlling/Finanzierung gelegt<br />
werden“, sagt HSL-Präsident Dr.<br />
Wolfgang Kersten. Im weiteren Verlauf<br />
des Studiums richte sich der Fokus<br />
zunehmend auf logistikspezifische<br />
Themen. „Mit diesem ganzheitlichen<br />
Gestaltungswissen, das methodische<br />
Vorgehensweisen genauso<br />
einschließt wie zahlreiche praktische<br />
MANAGEMENT UND IT<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 45<br />
Bild: The Training Camp
MANAGEMENT UND IT WEITERBILDUNG<br />
T RENDS DER L OGISTIKWEITERBILDUNG<br />
Spartendenken hat ausgedient<br />
Das klassische Spartendenken mit der Dreigliederung<br />
in Industrie, Handel und Dienstleistungen<br />
hat ausgedient. Gekennzeichnet<br />
ist die <strong>Logistik</strong>ausbildung durch eine internationale<br />
Ausrichtung der Angebote mit<br />
fremdsprachlichen und funktionsübergreifenden<br />
Inhalten. Die Grenzen sind vor allem<br />
durch den Einbezug der angewandten Informatik<br />
heute fließend, wie die ausgewählten<br />
Angebote belegen:<br />
Mit einem dreistufigen Zertifizierungsmodell<br />
hat die European Logistics Association (ELA)<br />
die zukünftigen Standards mit einem Kompetenzstandard<br />
für <strong>Logistik</strong>er vorgegeben:<br />
� Strategic-Level � Führungskräfte der oberen<br />
Führungsebene (<strong>Logistik</strong>spezialisten);<br />
� Senior-Level – Führungskräfte der mittleren<br />
Ebene, zum Beispiel <strong>Logistik</strong>leiter und Planer;<br />
� Supervisory/Operational Level – Führungskräfte<br />
mit Verantwortung in der operativen<br />
<strong>Logistik</strong> wie Lagerleiter, Disponenten und<br />
Versandleiter.<br />
46 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
Fallbeispiele, werden unsere Absolventen<br />
auf anspruchsvolle Führungsaufgaben<br />
in der <strong>Logistik</strong> in Industrie-,<br />
Handels- und <strong>Logistik</strong>dienstleistungsunternehmenvorbereitet“,<br />
bekräftigt Kersten.<br />
Insbesondere die Informationstechnologie<br />
hat sich in den letzten<br />
Jens Greefe, Pädagogischer<br />
Leiter des ILS:<br />
„Der ILS-Lehrgang <strong>Logistik</strong>management“<br />
vermittelt<br />
umfassende Kenntnisse in<br />
allen <strong>Logistik</strong>bereichen.“<br />
Die Deutsche <strong>Logistik</strong> Akademie (DLA) bietet<br />
Ausbildungsgänge an der akkreditierten Institution<br />
an:<br />
� <strong>Logistik</strong>-Assistent/-in, Supply Chain Manager/-in,<br />
Warehouse Manager/-in, <strong>Logistik</strong><br />
Controller/-in, Vertragsmager/-in Transport<br />
und <strong>Logistik</strong>, English Logistics Certificate.<br />
Ausbildungsmerkmale sind:<br />
� Führen: Vorbereitung auf logistische<br />
Führungsaufgaben<br />
� Gestalten: Praxisorientierte Teilnahmevoraussetzungen<br />
� Barrierefrei: Zugang auch für Nicht-<br />
Akademiker<br />
� Berufsbegleitend: von März bis Oktober<br />
� Flexibel: durch Studienmodule, Fallstudien<br />
und Exkursionen<br />
� Abschluss: als <strong>Logistik</strong>er (DLA)<br />
� Europäischer Zugang: ELA-Zertifikat<br />
(Senior-Level)<br />
� Zusatzangebot: Besuch des Deutschen<br />
<strong>Logistik</strong> Kongresses<br />
Bild: ILS<br />
Jahren als Innovationstreiber in der<br />
<strong>Logistik</strong> herausgestellt. Beispiele<br />
sind weltweit integrierte IT-Systeme,<br />
wie sie von großen <strong>Logistik</strong>dienstleistern<br />
zur Abwicklung ihrer Geschäftsprozesse<br />
aufgebaut worden<br />
sind, aber auch das Thema RFID, das<br />
logistische Prozesse revolutioniert.<br />
Weiterbildungs-Experten sehen aber<br />
nicht nur das technische Know-how<br />
im Vordergrund, sondern auch die<br />
Entwicklung der individuellen Managementkompetenz,<br />
um derart<br />
komplexe Systeme zu beherrschen<br />
und Investitionsentscheidungen<br />
richtig treffen zu können.<br />
Deutschland ist europaweit das<br />
Land mit den meisten zertifizierten<br />
Angestellten im IT-Bereich. Diese<br />
Tatsache spiegelt die steigende Bedeutung<br />
derartiger Qualifikationen<br />
wider. Das Hauptaugenmerk des<br />
Anbieters „The Training Camp“ liegt<br />
deshalb auf Weiterbildungs-Kursen<br />
in den Bereichen Infrastruktur, Entwicklung,<br />
Sicherheit und Management<br />
für IT-Fachkräfte. „Dabei wenden<br />
wir die Lernmethode des Be-<br />
schleunigten Lernens an, bei der die<br />
Teilnehmer innerhalb kürzester Zeit<br />
die Inhalte erwerben, die sich in vergleichbaren<br />
Kursen über Monate erstrecken“,<br />
wirbt Geschäftsführer Robert<br />
Chapman.<br />
Wachstumstreiber RFID<br />
Training Camp offeriert Kurse für<br />
Zertifizierungen der Anbieter Microsoft,<br />
Cisco, Linux, Java und Oracle,<br />
aber auch herstellerunabhängige<br />
Kurse. Die Teilnehmer an den RFID-<br />
Kursen kommen sowohl aus reinen<br />
<strong>Logistik</strong>-Firmen, aber auch aus<br />
Unternehmen, die Prozesse der Materialwirtschaft<br />
in ihr Geschäftsmodell<br />
integriert haben. Sie bringen<br />
unterschiedliche Qualifikationen<br />
mit, die vom Junior-Techniker bis<br />
hin zum IT-Manager reichen.<br />
„Durch den Einsatz von RFID gewinnen<br />
Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil.<br />
Deshalb möchten<br />
Firmen sicherstellen, dass sie beziehungsweise<br />
ihre Mitarbeiter über die<br />
benötigten Qualifikationen verfügen,<br />
um die Technologie einzuführen<br />
und das Potenzial von RFID zu<br />
nutzen“, sagt Chapman.<br />
Der Trend in der IT-Branche geht<br />
künftig noch stärker in Richtung<br />
international anerkannte Zertifizierungen.<br />
Insbesondere Führungskräfte<br />
sollten demnach ihre Qualifikationsmuster<br />
formal belegen können,<br />
ähnlich wie dies heute schon bei<br />
Juristen oder Buchhaltern der Fall<br />
ist. „Ein anderer großer Trend besteht<br />
darin, dass Unternehmen IT-<br />
Fachkräfte künftig mit Management-Wissen<br />
ausstatten, zum Beispiel<br />
im Bereich Projekt-Management“,<br />
fasst Robert Chapman zusammen.<br />
<strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Deutsche Außenhandels-<br />
und Verkehrsakademie<br />
� Deutsche <strong>Logistik</strong> Agentur<br />
� General Overnight<br />
� Hamburg School of Logistics<br />
� Institut für Lernsysteme<br />
� Trainingcamp<br />
� Verein Bremer Spediteure
PRODUKTE<br />
MANAGEMENT UND IT<br />
Software-Lösungen<br />
steigern <strong>Effizienz</strong> und Flexibilität<br />
Der Softwarespezialist Active Logistics hat auf der Fachmesse<br />
Eurocargo mit Active DLE (Dynamic Logic Engine), Active<br />
Cockpit und einer E-Business-Suite gleich drei neue Lösungen<br />
präsentiert. Mit den neuen Funktionen von Active DLE lassen<br />
sich individuelle Prozesse und Geschäftsregeln der eigenen<br />
Speditionssoftware direkt durch den Organisator und ohne<br />
aufwändige Programmierung an die Kundenanforderungen<br />
anpassen. Praktiker können vor Ort, ohne Umweg über die IT-<br />
Abteilung, Geschäftsregeln definieren und verändern. Active<br />
Cockpit ist das erste ergonomisch optimierte Reporting-Tool<br />
für die <strong>Logistik</strong>, wie es heißt. Die Lösung zeigt Controllern,<br />
Lagermeistern oder Disponenten auf einen Blick und auch<br />
kundenbezogen die aktuellen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen<br />
eines Arbeitsbereichs. Mit der E-Business-Suite präsentierte<br />
Active Logistics eine neue Web-basierte Lösung, die Verlader,<br />
Empfänger und die Daten der <strong>Logistik</strong>dienstleister weltweit<br />
zusammenführt. Der Dienst stellt allen beteiligten Partnern<br />
der Lieferkette über ein Internetportal sämtliche relevanten<br />
Beschaffungs-, Sendungs-, Bestands- und Lieferdaten zur<br />
Verfügung.<br />
� Active Logistics GmbH,<br />
Tel. (02 11) 29 66 52, www.active-logistics.com<br />
Flottenmanagement mit dem Handheld<br />
Das Management von Fuhrpark und Warenströmen kann<br />
künftig Hand in Hand erfolgen. Für Paket- und Kurierdienste,<br />
aber auch für alle anderen Transportunternehmen, haben Siemens<br />
VDO und Intermec eine Komplettlösung aus Flottenmanagement<br />
und mobilem Warendaten-Erfassungsgerät entwickelt.<br />
Während der Fahrer auf dem mobilen Computer wie<br />
bisher die Be- und Entladung kontrolliert, kann sein Disponent<br />
nun auch das Fahrzeug orten. Selbst wenn der Fahrer<br />
gerade in einer Lagerhalle oder im Büro des Warenempfängers<br />
ist, kann der Disponent weiterhin Aufträge übermitteln.<br />
� Intermec Technologies GmbH,<br />
Tel. (08 00) 44 88 88 44,, www.intermec.de<br />
Telematiklösung reduziert Verspätungen<br />
Verkehrssicherheit für Berufskraftfahrer und weniger Lieferverzögerungen<br />
verspricht ein innovatives Warnsystem, das<br />
Topcall mit seinem finnischen Vertriebspartner Lekab und<br />
dem skandinavischen Mobilfunkanbieter Telia-Sonera entwickelt<br />
hat. Die Telematiklösung, ein mobilfunkbasierter Verkehrsnachrichtendienst,<br />
informiert in Echtzeit per Sprachnachricht<br />
und SMS über lokale Wetter- und Straßenverhältnisse.<br />
Besonders gut angenommen wird der Anfang 2006<br />
implementierte Dienst von Berufskraftfahrern. Die Echtzeitinformation<br />
über widrige Verkehrsverhältnisse und Unfälle<br />
ermöglicht es Frachtdienstleistern, ihre Routenplanung zu<br />
optimieren.<br />
� Topcall GmbH, Tel. (0 89) 89 82 72-0, www.topcall.de
MANAGEMENT UND IT OUTSOURCING<br />
Globale Herausforderung für China<br />
Durch die Einrichtung<br />
eines Büros im<br />
German Center<br />
in Shanghai fassen<br />
deutsche Unternehmen<br />
bereits seit<br />
Jahren erfolgreich<br />
Fuß in China. Chinesische<br />
Unternehmen<br />
tun sich auf der anderen<br />
Seite schwer<br />
mit den Tücken des<br />
weltweiten After-<br />
Sales-Service.<br />
48 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006<br />
After-Sales-Service<br />
Niedrige Produktionskosten allein genügen den chinesischen<br />
Unternehmen nicht; zusätzlich müssen sie an ihrer Produktivität<br />
sowie am weltweiten Serviceangebot schrauben.<br />
C HRISTIAN R UBENBAUER<br />
C<br />
hina ist mit 1,28 Mrd. Einwohnern<br />
das bevölkerungsreichste<br />
Land und mit einem<br />
Bruttoinlandsprodukt (BIP) von<br />
2122 Mrd. US-Dollar im Jahr 2005<br />
der viertgrößte Markt der Welt. Spätestens<br />
seit seinem Beitritt zur World<br />
Trade Organisation (WTO) im Jahr<br />
2001 drängen Chinas Technologieunternehmen<br />
aus der „Fabrik der<br />
Welt“ auf die globalen Märkte –<br />
mehr als 50% des chinesischen BIP<br />
entstehen im industriellen Bereich.<br />
Diese sektorale Führungsposition<br />
wird beispielsweise bei der Herstellung<br />
von DVD-Playern deutlich, die<br />
weltweit zu zwei Dritteln in China<br />
stattfindet.<br />
Christian Rubenbauer ist Projektmanager<br />
bei Barkawi Management Consulting<br />
(Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, P.R. China<br />
200122, Tel. (00 86-21) 58 30 57 87,<br />
christian.rubenbauer@barkawi.com<br />
Bild: Maienschein<br />
Es zeigt sich jedoch immer mehr,<br />
dass der vermeintliche Wettbewerbsvorteil<br />
der günstigen Preise<br />
und die damit verbundene Kostenführerschaft<br />
Chinas im Hightech-<br />
Bereich mittelfristig nicht zum Bestehen<br />
auf dem Markt genügen wird.<br />
Bereits heute können internationale<br />
Wettbewerber den Kostenvorteil mit<br />
der Einführung der „FICE“ (Foreign<br />
Investment Commercial Enterprise),<br />
durch die der selbstständige Eintritt<br />
ausländischer Firmen in den chinesischen<br />
Markt erheblich erleichtert<br />
wird, relativ einfach nutzen. Hierdurch<br />
wird zusätzlicher Konkurrenzdruck<br />
im eigenen Land spürbar<br />
werden. Diesem können chinesische<br />
Firmen nur durch eine Steigerung<br />
der Produktivität und einem exzellenten<br />
Service entgegenwirken.<br />
Weiterentwicklung zu<br />
innovativen Betreibermodellen<br />
In der Netzwerkbranche für Mobilfunk<br />
beispielsweise zeichnet sich bereits<br />
heute der Trend ab, dass der<br />
operative Betrieb des Netzwerks sowie<br />
der dazugehörigen Services an<br />
den Hersteller mit entsprechend hohen<br />
Verfügbarkeitsanforderungen<br />
ausgelagert wird. Dies stellt die logische<br />
Weiterentwicklung zu innovativen<br />
Betreibermodellen dar – war die<br />
Ersatzteilversorgung bisher meist<br />
ohnehin durch die OEM (Original<br />
Equipment Manufacturer) zu erbringen.<br />
Für chinesische Hersteller<br />
von Netzwerk-Equipment bedeutet<br />
dies, dass sie zukünftig in all ihren<br />
Märkten – lokal, regional und global<br />
– in der Lage sein müssen, den rei-<br />
bungslosen Betrieb eines Mobilfunknetzwerks<br />
zu gewährleisten. Allgemein<br />
gehen Hersteller vermehrt dazu<br />
über, produktspezifische Dienstleistungen<br />
wie Wartung und Instandhaltung<br />
nicht mehr nur für die<br />
eigenen, sondern auch für Produkte<br />
ihrer Wettbewerber (Multi-Vendor<br />
Services) anzubieten. Bis heute fehlt<br />
den meisten chinesischen Herstellern<br />
die dazu benötigte Service-Infrastruktur,<br />
die aufgrund Ihrer noch<br />
relativ jungen Vergangenheit in globalen<br />
Märkten nicht oder nur ansatzweise<br />
vorhanden ist. Im einheimischen<br />
Markt selbst können solche<br />
Service-Infrastruktur-Potenziale<br />
ebenfalls nicht annähernd ausgeschöpft<br />
werden, da sich die chinesische<br />
<strong>Logistik</strong>-Infrastruktur nach wie<br />
vor in einer Entwicklungsphase befindet<br />
und noch nicht auf dem Stand<br />
führender Industrieländer ist.<br />
Chinas derzeitiges <strong>Logistik</strong>-Netzwerk<br />
ist gerade in den Provinzen als<br />
eher unzuverlässig und unwirtschaftlich<br />
zu charakterisieren, geprägt<br />
von einem primitiven Straßensystem<br />
mit hohen Maut-Gebühren<br />
für Lastkraftwagen, einem personalintensiven,<br />
nicht automatisierten<br />
Eisenbahntransportsystem sowie<br />
einem zu geringen Angebot von<br />
Container-Schiff-Terminals und<br />
Luftfrachtguttransporten. Diese Aspekte<br />
tragen derzeit erheblich zu einem<br />
höheren <strong>Logistik</strong>kostenanteil<br />
von 30 bis 40% der Gesamtproduktionskosten<br />
Chinas im Vergleich zu<br />
4% in weiterentwickelten Industrieländern<br />
bei. Die chinesische Regierung<br />
hat dieses Problemfeld bereits<br />
wahrgenommen und ist momentan<br />
dabei, mit einem doppelt so hohen<br />
jährlichen Investitionsvolumen wie<br />
dem der USA, eine effektive und<br />
wirtschaftliche Infrastruktur auf-
und auszubauen. Um sich unter diesen<br />
Voraussetzungen und Anforderungen<br />
im After-Sales-Geschäft<br />
langfristig erfolgreich zu etablieren<br />
und sich von der Konkurrenz abzuheben,<br />
sind chinesische Technologiefirmen<br />
dazu gezwungen, sowohl<br />
die dazu dringend notwendigen aufbau-<br />
und ablauforganisatorischen<br />
als auch technischen Voraussetzungen<br />
zu schaffen.<br />
Sichere Ersatzteilversorgung<br />
ist wesentlicher Erfolgsfaktor<br />
Im After-Sales-Geschäft der Hightech-Branche<br />
stellt die Sicherstellung<br />
der Ersatzteilversorgung eine<br />
der größten Herausforderungen und<br />
Erfolgsfaktoren dar. Das Ersatzteilgeschäft<br />
ist bei richtiger Ausführung<br />
nicht nur sehr profitabel, sondern<br />
gewährleistet ebenfalls eine hohe<br />
Kundenzufriedenheit, da es für den<br />
Kunden im Schadensfall entscheidend<br />
ist, durch schnelle Ersatzteilverfügbarkeit<br />
und guten Service die<br />
Ausfallzeiten seiner Geräte auf ein<br />
Minimum reduzieren zu können. Da<br />
hierzu sehr viel Know-how und<br />
meist erhebliche und zeitintensive<br />
Investitionen, unter anderem für<br />
Software-Tools und Planungsprozesse<br />
der Ersatzteilbestände oder IT-<br />
Systeme für Lager- und Reparaturkreislaufmanagement<br />
notwendig<br />
sind, wird dem Outsourcing beziehungsweise<br />
dem Einkauf von Services,<br />
etwa bei Third-Party-Logistic-<br />
Providern (3PL), unter ökonomischen<br />
Betrachtungen oft der Vorzug<br />
gegeben.<br />
Die Vergabe der <strong>Logistik</strong>, Lagerhaltung<br />
und Reparatur an externe<br />
Dienstleister eröffnet aber nicht nur<br />
Chancen zur Fremdkompetenznutzung<br />
und Investitionsersparnis, sondern<br />
ist auch mit erheblichen Risiken<br />
bei suboptimaler Planung, Organisation<br />
und Durchführung verbunden.<br />
Aufgrund der Komplexität<br />
dieser Problemstellung reicht der<br />
Grundsatz „Warum etwas selbst machen,<br />
wenn jemand anderes es<br />
schneller und günstiger kann?“ bei<br />
weitem nicht mehr aus.<br />
Outsourcing ist eine strategische<br />
Entscheidung, die am Ende umfangreicher<br />
Analysen der Vor- und Nachteile<br />
von Selbst- oder Fremdherstellung<br />
eines Produktes beziehungsweise<br />
einer Leistung sowie Grundsatzentscheidungen,<br />
die die spezifischen<br />
Eigenarten, Anforderungen<br />
und Probleme des eigenen Produktes<br />
berücksichtigen, steht. Beispielsweise<br />
kann in einem internationalen<br />
Kreislauf die Entscheidung über eine<br />
zentrale oder dezentrale Reparatur,<br />
die auch unabhängig von einer<br />
Make-or-Buy-Lösung immer getrof-<br />
OUTSOURCING<br />
fen werden muss, im Falle eines Outsourcings<br />
erhebliche Auswirkungen<br />
auf die Partnerwahl haben. Hierbei<br />
spielen Zollvorschriften, Transportlaufzeiten,Lebenszyklusbetrachtungen,<br />
Volumen oder auch schützenswerte<br />
Kernkompetenzen eine große<br />
Rolle. Bei schnelllebigen Produkten,<br />
die, wie im Bereich IT, einem hohen<br />
Preisverfall unterliegen, ist eine zentrale<br />
Reparatur meist nicht rentabel.<br />
Auch wenn in einem Billiglohnland<br />
wie China Reparaturen sehr kostengünstig<br />
durchgeführt werden können,<br />
kann dieser Kostenvorteil allein<br />
durch den Wertverlust und den notwendigen<br />
höheren Lagerbestand<br />
aufgrund der langen Transportwege<br />
aus globalen Märkten und eventuell<br />
anfallenden hohen Zöllen für Reimporte<br />
verloren gehen.<br />
In einer solchen Konstellation<br />
könnte sich also ein lokaler „Fullservice-Anbieter”<br />
als die kostengüns-tigste<br />
Outsourcing-Variante<br />
herausstellen. Mit seinem Rundum-<br />
Service wie Call-Center, Garantieabwicklung,<br />
Lagerhaltung und Reparatur<br />
ist er in der Lage, regional sehr<br />
kurze Abwicklungszeiten anzubieten.<br />
<strong>MM</strong><br />
www.mm-logistik.de<br />
� Barkawi<br />
MANAGEMENT UND IT<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2006 49
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15. 09. 2006<br />
13. 10. 2006<br />
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30. 08. 2006<br />
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Kocher Regalbau GmbH<br />
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Korntaler Straße 85<br />
70439 Stuttgart<br />
Tel. (07 11) 98 09 05-0<br />
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Datum Unterschrift <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> 5–2006