Profiler - ITK Portal
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Verkauften sich in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
im Zuge des Wirtschaftswunders die Produkte praktisch<br />
wie von selbst, da keine Engpässe vorlagen und<br />
die Nachfrage das Angebot bei weitem überstieg, so<br />
war in der Folgezeit angesichts eines zunehmenden<br />
Überangebotes an Waren und allgemeinen Sättigungserscheinungen<br />
ein grundlegender Wandel von einstigen<br />
Verkäufer- hin zum Käufermarkt zu beobachten. Die<br />
Unternehmen erkannten die Notwendigkeit der Marktorientierung,<br />
um die Bedürfnisse spezieller Zielgruppen<br />
anzusprechen und dementsprechend zu produzieren.<br />
In den 80er Jahren wurden die ersten Instrumente des<br />
modernen Marketings entwickelt; so war beispielsweise<br />
der vermehrte Einsatz von Methoden zur Marktsegmentierung<br />
oder Produktpositionierung zu beobachten.<br />
In den 90er Jahren dann änderte sich das Selbstverständnis<br />
der Unternehmen, die Phase der so genannten<br />
Umfeldorientierung setzte ein. Mit zunehmendem Einfluss<br />
ökologischer Faktoren, politischen Entwicklungen<br />
sowie technologischer Tendenzen und gesellschaftlicher<br />
Veränderungen sind jene Unternehmen erfolgreich, die<br />
diese Entwicklungen schnell erkennen und darauf reagieren<br />
können. Nicht zuletzt rückte im Zuge dieser Entwicklung<br />
auch der Kunde immer mehr in den Mittelpunkt,<br />
wie nur wenige andere Themen erfährt der Bereich der<br />
Kundenorientierung zur Zeit eine breite Aufmerksamkeit,<br />
Begriffe wie „Customer Relationship Management“,<br />
„Relationship Marketing“ oder „Customer Value“ sind<br />
aktuell und prägen die strategische Ausrichtung eines<br />
modernen Unternehmens. Nicht zuletzt der enorm hohe<br />
finanzielle Aufwand bei der Neukundenakquisition (die<br />
bis zu fünfmal höhere Kosten verursachen kann als die<br />
Pflege der Bestandskunden) und die Tatsache, dass im<br />
Schnitt bis zu 65 Prozent eines jeden Geschäftes mit<br />
Stammkunden getätigt werden, führte in den letzten<br />
Jahren dazu, dass die Bindung bestehender Kunden<br />
das zentrale Thema marketingpolitischer Überlegungen<br />
wurde und der „treue Kunde“ heutzutage im Fokus des<br />
Interesses steht.<br />
Auch in Zukunft werden unsere Märkte geprägt sein<br />
vom Wandel des einstigen Verkäufermarktes hin zum<br />
Marketing<br />
Kundenbindung und Kundenbindungsmanagement<br />
Konkurrenz aus dem Ausland, sinkende<br />
Wachstumsraten, intensiver<br />
Wettbewerbsdruck, dynamischer<br />
Wandel der Märkte – dies sind nur<br />
einige Faktoren von einer ganzen<br />
Bandbreite von Einflussgrößen,<br />
welche die deutschen Unternehmen<br />
in den letzten Jahren zum<br />
Umdenken gezwungen haben.<br />
„Es reicht nicht, wenn unsere Manager großartige Wirtschaftsfachleute oder<br />
auch tolle Techniker sind, wenn sie den Menschen, also ihre Kunden, längst aus<br />
dem Auge verloren haben.“ (Daniel Goeudevert, ehem. VW-Vorstand)<br />
Abb. 1: Wirkungskette der Kundenbindung<br />
Käufermarkt und eine immer stärker werdende Positionierung<br />
des Konsumenten ermöglichen. Vor diesem<br />
Hintergrund besteht in theoretischer Hinsicht heutzutage<br />
keinerlei Zweifel daran, dass eine kundenorientierte<br />
Unternehmenskultur und -führung im Hinblick auf den<br />
steigenden Wettbewerbsdruck durch fortschreitende Internationalisierung,<br />
hohes Sättigungsniveau und raschen<br />
technologischen Wandel einen der wichtigsten und zentralen<br />
Erfolgsfaktoren eines Unternehmens darstellt.<br />
Trotz dieser Erkenntnisse lassen sich in der unternehmerischen<br />
Praxis immer wieder Diskrepanzen bezüglich<br />
einer ganzheitlichen Kundenorientierung ausmachen. Die<br />
Wirklichkeit sieht meist so aus, dass zwar an ausgewählten<br />
Instrumenten wie zum Beispiel die Einrichtung eines<br />
Call-Centers oder dem Aufbau von Kundendatenbanken<br />
gearbeitet wird, diese Einzelinstrumente jedoch weitgehend<br />
isoliert Anwendung finden, da ein integriertes<br />
Gesamtkonzept zur Durchsetzung umfassender Kundenorientierung<br />
fehlt. Eine Verbindung verschiedener<br />
strategischer Alternativen in operative Umsetzung wird<br />
meist nur unzureichend oder im schlimmsten Falle erst<br />
gar nicht erreicht.<br />
Wichtige Fragestellungen:<br />
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und Kundenbindungsmanagement. Wie<br />
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denheit, Kundenbindung und Kundenbindungsmanagement,<br />
die Grundlage für den unternehmerischen<br />
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Die Wirkungskette der Kundenbindung<br />
Die kritischen Erfolgsfaktoren der Kundenbindung lassen<br />
sich anhand des Modells der klassischen Wirkungskette<br />
der Kundenbindung anschaulich darstellen. Sie zeigt mittels<br />
verschiedener Phasen im (Nach-)Kaufsprozess, an<br />
welcher Stelle die einzelnen dazugehörigen Prozesse im<br />
Wirkungsablauf einzuordnen ist, sowie deren Beeinflussung<br />
durch unternehmensinterne wie -externe Faktoren:<br />
Abb. 1: Wirkungskette der Kundenbindung (siehe oben)<br />
Die Wirkungskette der Kundenbindung besteht aus<br />
den vier Phasen Akquisition, Kundenzufriedenheit,<br />
Kundenbindung, die beide begleitet werden vom Kundenbindungsmanagement<br />
und anschließend dem ökonomischen<br />
Erfolg. Umspannt werden diese Abschnitte<br />
von den unternehmensexternen und -internen sog.<br />
moderierenden Faktoren, welche auf die dargestellten<br />
vier Phasen sowohl positiven als auch negativen Einfluss<br />
nehmen können.<br />
Phase 1, die Akquisitionsphase, bezeichnet die<br />
Aufnahme der Geschäftsbeziehung zwischen Anbieter<br />
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