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Do „Teldra Dialekt“ – ein Kulturdenkmal, das es zu erhalten gilt

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Aus der Gem<strong>ein</strong>de<br />

Bauvolumen in Prettau<br />

In den Jahren 2001 bis 2005 wurden in Südtirol mehr<br />

als 20 Millionen Kubikmeter Bauvolumen verbaut. Ein<br />

gut<strong>es</strong> Drittel davon sind Wohnhäuser, die zwei anderen<br />

Drittel sind betrieblich genutzte Gebäude. Im Vergleich<br />

mit anderen Gem<strong>ein</strong>den war die Bautätigkeit in Prettau<br />

b<strong>es</strong>cheiden. 8873 Kubikmeter entfi elen im selben Zeitraum<br />

auf Wohngebäude und 3781 Kubikmeter auf andere<br />

Gebäude. Setzt man den Kubatur<strong>zu</strong>wachs in Relation<br />

<strong>zu</strong>r Einwohnerzahl, dann liegt Prettau in di<strong>es</strong>er Rangordnung<br />

mit 20 Kubikmeter je Einwohner weit hinten.<br />

Spitzenreiter ist die Gem<strong>ein</strong>de Plaus mit 222 Kubikmetern,<br />

gefolgt von den Gem<strong>ein</strong>den Hafl ing und Vahrn mit<br />

148 bzw. 128 Kubikmetern.<br />

Bergbautagung im Kornkasten<br />

Am 26. März di<strong>es</strong><strong>es</strong> Jahr<strong>es</strong> wurde im Kornkasten in<br />

St<strong>ein</strong>haus <strong>ein</strong>e internationale Bergbautagung über Montanverwaltung<br />

und Merkantilismus eröff net. 27 renommierte<br />

Historiker aus verschiedenen Ländern Europas<br />

folgten der Einladung und befassten sich drei Tage lang<br />

mit den neu<strong>es</strong>ten Forschungsergebnissen di<strong>es</strong><strong>es</strong> ebenso<br />

breit gefächerten wie inter<strong>es</strong>santen Th emas. Museumsdirektor<br />

Josef Pahl konnte bei der Eröff nung di<strong>es</strong>er Veranstaltung<br />

nicht nur Wissenschaftler und Sponsoren,<br />

sondern auch <strong>ein</strong> zahlreich<strong>es</strong> Publikum willkommen<br />

heißen. Unter den Ehrengästen waren unter anderen<br />

Regionalratspräsident Josef Pahl, die Land<strong>es</strong>rätin Sabine<br />

Kasslatter-Mur <strong>zu</strong>sammen mit dem Koordinator der<br />

Land<strong>es</strong>museen Othmar Parteli und der Bezirkspräsident<br />

Manfred Schmied.<br />

Bergm<strong>es</strong>sen<br />

14<br />

Bergm<strong>es</strong>se auf der Steger Alm<br />

Ortspfarrer Josef Profanter feierte auch in di<strong>es</strong>em Jahr<br />

mehrere Bergm<strong>es</strong>sen. Anfang Juli segnete er auf der Stegeralm<br />

<strong>das</strong> neu erbaute Futterhaus. Mitte Juli wurde <strong>zu</strong><br />

<strong>ein</strong>er Bergm<strong>es</strong>se auf der Rötalm geladen. Und im August<br />

gedachte man auf der Merbalm der im Jahre 2001 bei<br />

<strong>ein</strong>em Lawinenabgang verunglückten Skitourengeher<br />

Günther Adang und Norbert Aschbacher. Ebenfalls im<br />

August war im Hasental <strong>ein</strong> Hütbubentreff en ang<strong>es</strong>agt;<br />

nach <strong>ein</strong>em Gott<strong>es</strong>dienst wurden Erinnerungen an alte<br />

Zeiten wach.<br />

Hütbuben im Hasental, 1975<br />

Die am zweiten Sonntag im September anberaumte 13.<br />

Nord-Süd-M<strong>es</strong>se auf dem Hundskehljoch wurde wegen<br />

d<strong>es</strong> frühen Winter<strong>ein</strong>bruchs abg<strong>es</strong>agt.<br />

Am 23. September wurde auf dem „Gebau Ötschn“ im<br />

Rahmen <strong>ein</strong>er M<strong>es</strong>sfeier <strong>das</strong> neue Gipfelkreuz g<strong>es</strong>egnet,<br />

<strong>das</strong> die Schützenkompanie Prettau für den 2750 hohen<br />

Gipfel anfertigen ließ. Die Schützenkompanie Prettau<br />

dankte allen Teilnehmern, Helfern und Sponsoren, die<br />

<strong>zu</strong>m Gelingen di<strong>es</strong>er Aktion beigetragen haben.<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Bei der Volkszählung im Jahre 2001 waren in Prettau<br />

633 Bürger <strong>ein</strong>getragen. Seitdem wurde in der Bevölkerungsentwicklung<br />

<strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>er Rückgang verzeichnet.<br />

Zu Jahr<strong>es</strong>beginn 2007 zählte die Gem<strong>ein</strong>de Prettau 612<br />

Einwohner, 297 Frauen und 315 Männer. Prettaus ält<strong>es</strong>te<br />

Bürgerin Rosina Voppichler Steger wurde 1905 geboren<br />

und zählt heute 102 Jahre, Prettaus ält<strong>es</strong>ter Bürger<br />

Johann Steger feierte im November s<strong>ein</strong>en 90. Geburtstag.<br />

Ein Novum: Im Jahre 2007 wurden in Prettau k<strong>ein</strong>e<br />

Ehen g<strong>es</strong>chlossen.<br />

Bibliothek Prettau in Zahlen<br />

Die öff entliche Bibliothek Prettau zählt derzeit rund<br />

4000 Bücher, die den B<strong>es</strong>uchern <strong>zu</strong>r Verfügung stehen.<br />

Zwölf Fachzeitschriften runden <strong>das</strong> reichhaltige L<strong>es</strong>evergnügen<br />

ab. Die Jugendlichen schätzen außerdem die<br />

breit gefächerte Palette an Kassetten, Audio-CDs, DVDs<br />

und Spielen. Die B<strong>es</strong>tände der Bibliothek Prettau werden<br />

TAUERNFENSTER 2007<br />

dank Land<strong>es</strong>förderung kontinuierlich mit inter<strong>es</strong>santen<br />

Neuheiten ergänzt; dabei werden auch die vorgebrachten<br />

Wünsche der L<strong>es</strong>erschaft berücksichtigt. Dass die Bibliothek<br />

<strong>ein</strong>en regen Zuspruch erfährt, beweisen die fast<br />

5000 Entlehnungen im Jahre 2006.<br />

Biomüllsammlung<br />

Im Mai 2007 wurde in Prettau mit der Biomüllsammlung<br />

begonnen. Alle Haushalte wurden mit <strong>ein</strong>em<br />

Rundschreiben ausführlich über di<strong>es</strong>en Umweltdienst<br />

informiert. Darin aufgelistet waren beispielsweise Hinweise<br />

<strong>zu</strong> g<strong>es</strong>etzlichen Normen, die Bedeutung der Wiederverwertung,<br />

die anfallenden Kosten für Haushalte<br />

und Betriebe, Regeln für den Umgang mit der Biotonne,<br />

Sammeltag, Uhrzeit und R<strong>ein</strong>igungstermine oder auch<br />

Kriterien <strong>zu</strong>r Eigenkompostierung.<br />

Der angebotene Dienst ist bislang bei den Bürgern sehr<br />

gut angekommen. Bei der R<strong>es</strong>tmüllanalyse im August<br />

di<strong>es</strong><strong>es</strong> Jahr<strong>es</strong> wurde <strong>ein</strong> Vergleich <strong>zu</strong>m Vorjahr ang<strong>es</strong>tellt;<br />

in der Gem<strong>ein</strong>de Prettau wurde der Biomüllanteil im<br />

R<strong>es</strong>tmüll um 67 % reduziert. Durch di<strong>es</strong>e rege Trennung<br />

leisten die Prettauer Bürger nicht nur <strong>ein</strong>en w<strong>es</strong>entlichen<br />

Umweltbeitrag, sondern tragen auch <strong>zu</strong> <strong>ein</strong>er annehmbaren<br />

G<strong>es</strong>taltung der Müllgebühren bei, denn mit der<br />

Reduzierung der R<strong>es</strong>tmüllmenge verringern sich auch<br />

die entsprechenden Gebühren. Lobenswert ist in di<strong>es</strong>em<br />

Zusammenhang auch die Trennung der Wertstoff e, die<br />

über die Bezirksgem<strong>ein</strong>schaft <strong>zu</strong>r Wiederverwertung<br />

verkauft werden; der erzielte Gewinn wird bei der G<strong>es</strong>taltung<br />

der Tarife berücksichtigt.<br />

TAUERNFENSTER 2007<br />

Rund 80 Haushalte verwenden die Biomülltonnen.<br />

Breitband-Internet in Prettau<br />

Im Sommer d<strong>es</strong> vergangenen Jahr<strong>es</strong> entschied die Land<strong>es</strong>regierung<br />

<strong>zu</strong>sammen mit der Rundfunkanstalt Südtirol,<br />

den Ausbau d<strong>es</strong> Breitbandnetz<strong>es</strong> in vierzehn peripher<br />

gelegenen Gem<strong>ein</strong>den, darunter auch Prettau, um<strong>zu</strong>setzen.<br />

Die Anbindung wurde von der Firma Linkem<br />

Aus der Gem<strong>ein</strong>de<br />

Spa durchgeführt, die ihren Auftrag bisher allerdings<br />

nur un<strong>zu</strong>reichend erledigt hat. In di<strong>es</strong>em Zusammenhang<br />

wurde seitens d<strong>es</strong> <strong>zu</strong>ständigen Land<strong>es</strong>rat<strong>es</strong> Hans<br />

Berger jedoch <strong>zu</strong>g<strong>es</strong>ichert, all<strong>es</strong> <strong>zu</strong> unternehmen, um<br />

<strong>ein</strong>e baldigst mögliche Verb<strong>es</strong>serung d<strong>es</strong> Dienst<strong>es</strong> <strong>zu</strong>r<br />

Zufriedenheit aller <strong>zu</strong> erwirken.<br />

Brieff und im Altwidum<br />

Bei Sanierungsarbeiten d<strong>es</strong> Altwidums wurde hinter<br />

der Täfelung in der Oberstube <strong>ein</strong> ebenso inter<strong>es</strong>santer<br />

wie origineller Brief d<strong>es</strong> damaligen Kuraten und Pri<strong>es</strong>ters<br />

Sebastian Niederkofl er aus dem Jahre 1836 gefunden.<br />

Gott grüße und segne dich, Nachwelt! Di<strong>es</strong><strong>es</strong> Zimmer ist<br />

neu getafelt im Jahre 1836. Auch sind in di<strong>es</strong>en Jahre neue<br />

Fensterstöck, Fenster, Th üre und Ofen gemacht worden:<br />

All<strong>es</strong> g<strong>es</strong>orgte und bezahlte ich Seb. Niederkofl er von ex<br />

offi tio fedex Mainate in communitaten. Damals war Anwalt<br />

Th omas Max von Elzenbaum und Ausschuß Valentin<br />

Astner halber Wasserer. In di<strong>es</strong>en Jahr wurde auch<br />

die Straße von St. Peter bis Prettau gemacht. Die Cholera-Krankheit<br />

rückt immer näher. Der Getreide-Mez ist<br />

nach Tauferer Staar, der Weiz 2fl (Gulden), 6 x (Kreuzer),<br />

der Roggen 1 fl 20 x, die Gerste 1 fl 18 x, der Haber 54<br />

x. Es hat heuer sehr gebrennt und man befürchtet <strong>ein</strong>e<br />

große Heunoth, wie <strong>es</strong> schon 3 Jahre vorher war. Dechant<br />

ist Joseph Seyr, Landrichter Augustin von Seys, Pfarrer in<br />

Ahrn Chryst. Von Elzenbaum. Das Butterschmalz ist <strong>das</strong><br />

Pfund 24 x, <strong>ein</strong> Ball von 40 – 50 Pfund ist um 10 – 12 fl<br />

verkauft worden. Die herrschenden Laster sind Un<strong>zu</strong>cht<br />

und Schwäche d<strong>es</strong> Glaubens. O, <strong>das</strong> Zillerthal, wäre <strong>es</strong><br />

doch nicht Nachbar. Prov. Verw<strong>es</strong>er d<strong>es</strong> hi<strong>es</strong>igen Kupferbergwerk<strong>es</strong><br />

ist Peter Auer. Das Erz soll immer schwerer <strong>zu</strong><br />

bekommen seyn. Hülfspri<strong>es</strong>ter ist hier Jakob Indrist von<br />

Sterzingen. Wer di<strong>es</strong><strong>es</strong> ließt oder davon hört, der gedenke<br />

m<strong>ein</strong>er mit <strong>ein</strong>em Pater et Ave cum requiem etc., damit<br />

ich erlöst werde, wenn ich vielleicht im Fegfeuer noch<br />

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