Advent – die stade Zeit? Das Unternehmensmagazin von Pur Vital
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14 | Menschen & Werte<br />
Moderne Berufe<br />
DienstleistungshelferIn<br />
Hauswirtschaft –<br />
eine Ausbildung für Jugendliche mit<br />
besonderem Förderbedarf<br />
Die Ausbildungssituation für Jugendliche<br />
verbessert sich wieder. So waren im August<br />
2011 laut Bundesagentur für Arbeit<br />
91.400 gemeldete Ausbildungsstellen unbesetzt.<br />
Trotzdem wurden aber auch im<br />
August 2011 noch 88.300 Bewerber als unversorgt<br />
gezählt.<br />
Besonders junge Menschen mit besonderem<br />
Förderbedarf haben es auf dem Ausbildungsmarkt<br />
immer noch schwer, eine Ausbildungsstelle<br />
zu bekommen. Hierfür gibt es<br />
besondere Ausbildungen, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />
<strong>die</strong>ser abgestimmt sind. Eine solche<br />
Ausbildung ist <strong>die</strong> zum DienstleistungshelferIn<br />
Hauswirtschaft.<br />
Die Schüler werden während ihrer dreijährigen<br />
Ausbildung zwei Jahre in einer breiten<br />
Grundbildung in hauswirtschaftlichen<br />
Versorgungsleistungen im Blockunterricht<br />
geschult. Im Praxisunterricht lernen sie das<br />
selbstständige Kochen und <strong>die</strong> Essensausgabe<br />
der Speisen.<br />
Im dritten Ausbildungsjahr erhält der Auszubildende<br />
dann eine bereichsspezifische Vertiefung,<br />
<strong>die</strong> er je nach seinen Neigungen und<br />
Interessen in einem der vier Schwerpunkte<br />
Nahrungszubereitung, Textilreinigung,<br />
Hausreinigung und Entsorgung oder Wohnbereichshelfer<br />
in Altenheimen spezialisiert.<br />
Hat der Auszubildende seinen Schwerpunkt<br />
zum/zur WohnbereichshelferIn gewählt,<br />
leistet er für sechs Monate <strong>die</strong> Ausbildung<br />
in einer stationären Senioreneinrichtung ab.<br />
Seine Aufgaben sind <strong>die</strong> bewohnernahen<br />
hauswirtschaftlichen Schnittstellentätigkeiten<br />
(Helfertätigkeiten). Allerdings muss eine<br />
klare Abgrenzung zu pflegerischen Tätigkeiten<br />
bestehen. WohnbereichshelferInnen,<br />
<strong>die</strong> ihre Ausbildung im <strong>Pur</strong> <strong>Vital</strong> Zentrum<br />
für Senioren in Trostberg absolvieren, lernen<br />
in den Wohnküchen das selbstständige Kochen,<br />
servieren <strong>von</strong> Speisen und das Eindecken<br />
und Abräumen der Tische.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt in der Ausbildung<br />
ist der Umgang mit Bewohnern. So pflegen<br />
<strong>die</strong> WohnbereichshelferInnen beispielsweise<br />
mit den Bewohnern Blumen, bieten<br />
Zwischenmahlzeiten an, unterstützen den<br />
Bewohner bei der Zerkleinerung <strong>von</strong> Obst<br />
oder erstellen gemeinsam mit ihnen eine<br />
Tisch- bzw. Raumdekoration.<br />
Wählt der Auszubildende seinen Schwerpunkt<br />
in der Reinigung, begleitet er <strong>die</strong> Reinigungskräfte<br />
im täglichen Geschehen. Dazu<br />
gehört unter anderem <strong>die</strong> Reinigung der<br />
Bewohnerzimmer, des Wohnbereiches und<br />
der Gemeinschafts- und Funktionsräume<br />
in einer Senioreneinrichtung. Auch bei <strong>die</strong>sem<br />
Schwerpunkt ist der Umgang mit den<br />
Bewohnern wichtig. Die WohnbereichshelferInnen<br />
unterstützen <strong>die</strong> Bewohner beim<br />
Betten ab- bzw. beziehen, Staubwischen<br />
oder beim Einräumen ihrer Wäsche in den<br />
Kleiderschrank.<br />
Ein weiterer Ort ihrer Ausbildung ist das Café<br />
Jungbrunnen im <strong>Pur</strong> <strong>Vital</strong> Zentrum für Senioren,<br />
in dem sie <strong>die</strong> Bewohner und Gäste<br />
bewirten.<br />
Am Ende der Ausbildung müssen <strong>die</strong> angehenden<br />
WohnbereichshelferInnen Prüfungen<br />
absolvieren. Die praktische Prüfung leisten<br />
sie in dem Haus ab, in dem sie im dritten<br />
Ausbildungsjahr gelernt haben.<br />
Perspektiven nach einer erfolgreich abgeschlossenen<br />
Ausbildung zum/zur WohnbereichshelferIn<br />
sind eine Anstellung in<br />
Seniorenheimen, Krankenhäusern, im Privathaushalt<br />
oder sie qualifizieren sich z. B. zur<br />
Altenpflegehelferin weiter.<br />
Getragen wird <strong>die</strong> Ausbildung vom bayerischen<br />
Staatsministerium für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten. Um <strong>die</strong> Ausbildung<br />
jugendgerechter bewerben und<br />
<strong>die</strong> jungen Menschen besser auf <strong>die</strong> Ausbildung<br />
aufmerksam machen zu können,<br />
wurde in Zusammenarbeit mit den Bavaria<br />
Filmstudios im Juli 2011 ein Imagefilm für<br />
<strong>die</strong> Ausbildung gedreht.<br />
In dem Film sollten <strong>die</strong> vielen einzelnen<br />
Aspekte der facettenreichen Ausbildung<br />
gezeigt werden. Zu <strong>die</strong>sem Zweck wurden<br />
als Drehorte verschiedene Ausbildungsstätten<br />
genutzt. Unter <strong>die</strong>sen Drehorten war<br />
auch das <strong>Pur</strong> <strong>Vital</strong> Zentrum für Senioren<br />
in Trostberg. In seinen Räumen entstanden<br />
verschiedene Aufnahmen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> typischen<br />
Tätigkeiten wie beim Nähen helfen, Einkäufe<br />
einräumen und Blumen pflegen zeigen.<br />
Als Statisten wurden ein paar Bewohner<br />
gesucht, <strong>die</strong> auch sehr schnell gefunden<br />
waren und mit Freude an den Dreharbeiten<br />
mitgewirkt haben. Auch das mehrmalige<br />
Drehen einer Szene wurde mit Geduld<br />
und Humor aufgenommen. Einhellig wurde<br />
beschlossen, dass sich alle Beteiligten<br />
den Film gemeinsam ansehen, sobald er<br />
fertig ist.<br />
Text: Frau Schwarzenböck, Frau Polz & Frau Fleißner,<br />
Hauswirtschaft im <strong>Pur</strong> vital in Trostberg<br />
Neue Pflege<strong>die</strong>nstleitung<br />
im <strong>Pur</strong> <strong>Vital</strong> Pflegezentrum<br />
Bergblick in Oberaudorf<br />
Name: Rechenauer, Evelyn<br />
Geburtsdatum: 28.11.1953<br />
Ausbildung: Examinierte Altenpflegerin<br />
Fort- und Weiterbildungen:<br />
Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung,<br />
Weiterbildung zur Pflege<strong>die</strong>nstleitung,<br />
Basiskurs „Gerontopsychiatrische Pflege“,<br />
Fortbildung zur „Hygienebeauftragte in der<br />
Altenpflege“<br />
Menschen & Werte | 15<br />
Interessante frühere Stationen:<br />
Langjährige Erfahrung in der Altenpflege und in der Gerontopsychiatrie,<br />
mehrjährige Leitungserfahrung u. a. als Pflege<strong>die</strong>nstleitung<br />
Mein Job ist für mich Verantwortung gegenüber Vorgesetzten,<br />
Mitarbeitern und Bewohnern; Wissen zu vermitteln und Wissen zu<br />
erlangen. Es ist ein gutes Gefühl mit und für Menschen zu arbeiten.<br />
Für eine Einrichtung verantwortlich zu sein, heißt für mich vor<br />
allem mit schwierigen Situationen gut umzugehen und sie zu lösen;<br />
meine fachliche Kompetenz an <strong>die</strong> Mitarbeiter weiterzugeben; notwendige<br />
Entscheidungen zum richtigen <strong>Zeit</strong>punkt zu treffen und<br />
nach betriebswirtschaftlichen und gesetzlichen Gesichtspunkten<br />
zu handeln.<br />
Die schönsten Momente im Alltag sind für mich, wenn <strong>die</strong> geleistete<br />
Arbeit eine positive Resonanz hat. Angehörige, Bewohner,<br />
Mitarbeiter und Vorgesetzte mit mir und meiner Arbeit zufrieden<br />
sind und <strong>die</strong> gesetzlichen Rahmenbedingungen, <strong>die</strong> MDK und Heimaufsicht<br />
vorgeben, erfüllt wurden.<br />
Am meisten ärgere ich mich, wenn mein Perfektionismus mal wieder<br />
mit mir durchgeht, ich zu viele Ausreden höre und Menschen<br />
unpünktlich sind.<br />
Zu meinen größten Erfolgen zähle ich meinen Weg <strong>von</strong> der Hilfskraft<br />
in der Altenpflege über <strong>die</strong> examinierte Altenpflegerin zur Stationsleitung<br />
gegangen zu sein und mir dann meinen größten Wunsch, <strong>die</strong><br />
Ausbildung zur Pflege<strong>die</strong>nstleitung verwirklicht zu haben.<br />
Schwierige Entscheidungen treffe ich, indem ich das Für und<br />
Wieder überdenke. Mit Vorgesetzen und Kollegen darüber spreche;<br />
wenn möglich eine Nacht darüber schlafe und dann eine Entscheidung<br />
treffe.<br />
Meine nächsten Ziele sind Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner<br />
und Mitarbeiter kennen zu lernen und soweit <strong>die</strong>s möglich ist, dann<br />
auch in <strong>die</strong> Tat umzusetzen. Mich stetig weiter zu bilden und mich<br />
in meiner täglichen Arbeit zu verbessern.<br />
Den Job lasse ich hinter mir beim Spaziergang mit meinem Mann und<br />
Hund; beim Toben mit den Enkeln; beim Ausüben meiner Hobbies.