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Advent – die stade Zeit? Das Unternehmensmagazin von Pur Vital

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18 | Interview<br />

Der Volksschauspieler<br />

Sepp Schauer<br />

Oder wie wir ihn alle kennen,<br />

der Alfons Sonnbichler aus<br />

„Sturm der Liebe“<br />

Servus Sepp! Lass uns zunächst auf Deine<br />

Parade-Rolle bei der ARD-Tele<strong>von</strong>ela<br />

„Sturm der Liebe“ zu sprechen kommen,<br />

in der Du seit Folge 1 den Chefportier Alfons<br />

Sonnbichler spielst. Wie bist Du zu<br />

der Rolle gekommen?<br />

Die Produzentin <strong>von</strong> „Sturm der Liebe“,<br />

Bea Schmidt, kannte mich noch <strong>von</strong> der<br />

ARD-Serie „Wildbach“ und sie dachte sich<br />

wohl, dass ich der geeignete „Alfons“ sein<br />

könnte. Dann kam <strong>die</strong> Anfrage über meine<br />

Agentur und ich habe für 100 Folgen<br />

zugesagt. Bis heute sind schon über 1400<br />

Folgen daraus geworden, <strong>die</strong> ich gedreht<br />

habe.<br />

Kannst Du uns ein paar Eindrücke vom ersten<br />

Drehtag vor sechs Jahren schildern?<br />

Es war schon sehr aufregend. <strong>Das</strong> Studio<br />

war nagelneu eingerichtet. Ich durfte als<br />

Erster <strong>die</strong> Rezeption „bespielen“. Dieses<br />

tägliche Format war für mich ebenfalls<br />

eine völlig neue Erfahrung.<br />

Was ist für Dich das Besondere an der Rolle<br />

Alfons Sonnbichler?<br />

Der Alfons ist <strong>die</strong> Figur mit der sich unser<br />

Publikum mit am Besten identifizieren<br />

kann und obwohl er so „normal“ ist und<br />

<strong>die</strong> Zuschauer ihn schon so gut kennen,<br />

Foto: Heinz-Josef Braun<br />

überrascht er immer wieder mit neuen Facetten,<br />

<strong>die</strong> ich ihm geben darf.<br />

Immer wieder erscheinen in der Serie<br />

neue Charaktere. Kannst Du dir erklären,<br />

warum der Alfons seit Anfang an dabei<br />

geblieben ist?<br />

Alfons fungiert quasi als Verbindung zwischen<br />

Geschäftsleitung, Gästen und Personal<br />

und nimmt somit einen Sonderstatus<br />

ein. Außerdem kennt er <strong>die</strong> Arbeitsabläufe<br />

im Hotel am Besten und kann sein Wissen<br />

immer wieder an <strong>die</strong> „Neuen“ weitergeben.<br />

Ihr seit ja eine riesen Mannschaft, Autoren,<br />

Schauspieler, Kameraleute, usw. Wie<br />

ist das Zusammenarbeiten mit so vielen<br />

verschiedenen Menschen?<br />

Die Zusammenarbeit funktioniert ganz<br />

hervorragend, wenn man sich immer wieder<br />

vor Augen hält, dass man Teil eines<br />

Ganzen ist. Die Produktion ist wie ein großes<br />

Räderwerk und jedes noch so kleine<br />

Rädchen muss greifen, sonst läuft es nicht.<br />

Zusammen sind wir ca. 180 Mitarbeiter<br />

und ein jeder ist in seiner Funktion wichtig,<br />

dass „Sturm der Liebe“ so gut läuft, wie es<br />

das seit 6 Jahren tut.<br />

2009 hast Du den SDL-Fan-Award gewonnen.<br />

Wie empfindest Du das?<br />

Ich bin stolz und es erfüllt mich mit einer<br />

gewissen Zufriedenheit, wenn so viele Zuschauer<br />

es so honorieren, was man spielt.<br />

Da merke ich, dass sich meine Liebe zu<br />

meiner Figur und <strong>die</strong> damit verbundene<br />

Arbeit gelohnt hat.<br />

Neben deiner Serien-Rolle bist Du auch<br />

immer wieder in Filmen zu sehen. Der bekannteste<br />

Film ist sicherlich „Wer früher<br />

stirbt, ist länger tot“. Hat es Dich erstaunt,<br />

dass der Film so ein Mega-Erfolg wurde?<br />

Nein, dass hat mich nicht erstaunt. Mich<br />

hätte eher gewundert, wenn es kein Erfolg<br />

geworden wäre. Ich habe beim Drehen<br />

schon gemerkt, dass Rosi (Marcus H. Rosenmüller<br />

- Anmerkung der Redaktion) ein<br />

unwahrscheinliches Gespür für menschliche<br />

Situationen hat und sich unermüdlich<br />

damit beschäftigt, <strong>die</strong> Schauspieler ins<br />

rechte Licht zu setzen. Auch bei der Beset-<br />

zung der einzelnen Rollen hatte er ein so<br />

gutes Händchen, da konnte wirklich nichts<br />

schief gehen.<br />

Was ist für Dich als Schauspieler der große<br />

Unterschied zwischen einer Film-Rolle<br />

und einer Serien-Rolle?<br />

Für mich gibt es nur einen gravierenden<br />

Unterschied, und das ist der Faktor <strong>Zeit</strong>. Ich<br />

gehe an jede Rolle mit einer großen Ernsthaftigkeit<br />

heran, egal ob Film- oder Serienrolle.<br />

Für so eine Serien-Hauptrolle hat man im<br />

Gegensatz zum Film eine wesentlich kürzere<br />

Vorbereitungs- und Drehzeit. Es wäre<br />

zu komplex das hier im Detail zu erklären.<br />

Aber nur ein ungefähres Beispiel: Für einen<br />

TV-Film <strong>von</strong> 90 min. da dreht man ca. 4 –<br />

6 Wochen und wir drehen eine Folge (50<br />

min.) an einem Tag.<br />

Werden wir Dich auch in Zukunft in weiteren<br />

Film-Rollen sehen?<br />

Immer wieder gerne, soweit es <strong>die</strong> Dreharbeiten<br />

bei „Sturm der Liebe“ zulassen. Ich<br />

freue mich über jedes schöne Rollenangebot.<br />

Neben der Schauspielerei findest Du auch<br />

noch <strong>Zeit</strong>, mit „Xogt & Xunga“ mit bayerischen<br />

Geschichten aus der Feder deiner<br />

Lebensgefährtin Corinna Binzer auf Tour<br />

zu gehen. Um was geht es bei den Geschichten?<br />

Die Geschichten handeln <strong>von</strong> einem pensionierten<br />

Münchner Trambahnfahrer,<br />

dem Sepp Sturm, den Corinna 1987 bereits<br />

erfunden hat. Die Figur ist ein typischer<br />

bayrischer Grantler, der sich über Dinge,<br />

Menschen und Gegebenheiten aufregt,<br />

<strong>die</strong> ihm eigentlich am Herzen liegen. Es<br />

sind Geschichten, <strong>die</strong> das tägliche Leben<br />

erzählt, Corinna schreibt sie auf und der<br />

Sepp Sturm liest und „lebt“ sie dann.<br />

Der Sepp mal ganz privat<br />

Foto: Erika Hauri<br />

Was ist das Besondere an <strong>die</strong>sen Abenden<br />

und wie laufen sie ab?<br />

<strong>Das</strong> besondere daran ist, dass wir viele unserer<br />

Zuhörer schon kennen, weil sie fast<br />

zu jedem Programm kommen. <strong>Das</strong> hat etwas<br />

sehr familiäres. Es ist schön zu sehen,<br />

dass wir den Leuten einen schönen Abend<br />

bereiten, sie sich gut amüsieren, teilweise<br />

mitsingen und viel lachen können.<br />

Im Gegensatz zum Fernsehen hat man hier<br />

sofort Reaktionen, Lacher und durchaus<br />

auch Szenenapplaus. Der direkte Kontakt<br />

zum Publikum macht schon eine sehr große<br />

Freude.<br />

Du hast gerade gesagt, dass auch gesungen<br />

wird. Singst und tanzt Du auch gerne?<br />

Ich singe leidenschaftlich gerne und in meinem<br />

tiefsten Inneren wäre ich wahrscheinlich<br />

gerne Soulsänger geworden. Diese<br />

Leidenschaft hält sich beim Tanzen eher in<br />

Grenzen. Aber wenn <strong>die</strong> Stimmung, <strong>die</strong> Situation<br />

und <strong>die</strong> Musik passt, dann schwinge<br />

auch ich das Tanzbein.<br />

Sepp, Weihnachten steht vor der Tür. Bist<br />

Du ein Weihnachtsmuffel oder genießt Du<br />

<strong>die</strong> <strong>Zeit</strong> bis dahin?<br />

Viel <strong>Zeit</strong> zum Genießen bleibt mir gar<br />

nicht, weil ich ja fast jeden Tag im Studio<br />

bin. Aber gefallen tut mir schon, wenn ich<br />

heimkomme und ein paar Platzerl am Tisch<br />

stehen und es schon ein bisserl nach Weihnachten<br />

„riecht“. Ich mag nur nicht, wenn<br />

<strong>die</strong> sogenannte „Staade <strong>Zeit</strong>“ so in Hektik<br />

ausartet und eigentlich viel zu „laut“ ist.<br />

Wie schaut bei Dir ein ganz normaler Heiliger<br />

Abend aus?<br />

Bei uns gibt es am Heilig Abend immer<br />

Würstel mit Salat und wenn es kein Sonn-<br />

i<br />

Xogt und Xunga<br />

„Ein verhältnismäßig<br />

schwieriger Abend“<br />

Wer den Sepp Schauer in live als<br />

bayerischen Grantler Sepp Sturm<br />

mal erleben will, erfährt unter<br />

www.xongtundxunga.de<br />

Interview | 19<br />

<strong>die</strong> neuen Termine.<br />

Keine Lesungen im klassischen<br />

Sinne – sondern wie immer eine Verschmelzung<br />

<strong>von</strong> Lesung, Kabarett<br />

und komödiantischem Theater.<br />

tag ist, dann fahren wir in der früh zum<br />

Würstel holen und treffen uns mit Freunden<br />

auf einen Kaffee, dann wird bei uns zuhause<br />

in Ruhe hergerichtet und dann trifft<br />

sich <strong>die</strong> ganze Familie bei uns und wir haben<br />

einen ganz ruhigen und entspannten<br />

Abend zusammen.<br />

Wir werden alle nicht Jünger! Wie hältst<br />

Du dich fit?<br />

Geistig hält mich mein Textlernen sehr fit,<br />

das ist wie eine Art Gehirnjogging. Und<br />

körperlich schau ich schon, dass ich mich<br />

an der frischen Luft bewegen kann. Im<br />

Sommer würde ich gerne mehr <strong>Zeit</strong> fürs<br />

Golf spielen haben, aber ansonsten versuche<br />

ich täglich einmal an <strong>die</strong> frische Luft zu<br />

kommen und ein bisserl zu gehen. Selbst<br />

wenn es nur für 20 min. ist. Aber ich merke<br />

wie mir das gut tut.<br />

Hast Du Kontakt zu pflegebedürftigen Menschen<br />

und falls ja, wie gehst Du damit um?<br />

Meine Mutter ist seit Mai in einem Seniorenheim<br />

untergebracht und es ist mir anfangs<br />

schon sehr schwer gefallen, sie dort<br />

zu lassen. Aber es geht leider anders nicht<br />

mehr. Ich sehe aber, dass sie dort gut aufgehoben<br />

ist und besuche sie natürlich so<br />

oft es geht.<br />

Zu guter Letzt, was willst Du unseren Lesern<br />

noch mit auf den Weg geben?<br />

Man regt sich leider oftmals viel zu schnell<br />

über etwas auf und ist unzufrieden mit<br />

dem was man hat. Man sollte sich öfter<br />

ins Bewusstsein rufen, dass es einem doch<br />

eigentlich ganz gut geht. <strong>Das</strong> macht das<br />

Leben leichter. Lieber das Glas halbvoll sehen,<br />

als halbleer!<br />

Interview: Redaktion <strong>Pur</strong><strong>Pur</strong>

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