oktober 2011 - Herzlich Willkommen bei Quadrat
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THW Zivilschutz<br />
Das Technische Hilfswerk (THW) wird in die-<br />
sem Jahr 51 Jahre alt. Die Notwendigkeit<br />
des nicht-militärischen Schutzes der Zivilbevölkerung<br />
vor Kriegseinwirkungen und deren<br />
Beseitigung waren die ursprünglichen Gründe für<br />
die Einrichtung des Technischen Hilfswerkes.<br />
Heute sind die Helfer in Blau vor allem <strong>bei</strong> technischen<br />
Hilfeleistungen im Katastrophenfall anzutreffen.<br />
Gerade <strong>bei</strong> Hochwassereinsätzen haben<br />
die Ehrenamtlichen wichtige Ar<strong>bei</strong>t geleistet. Und<br />
auch <strong>bei</strong> Katastrophen im Ausland sind THW Leute<br />
weltweit stets schnell vor Ort.<br />
AUFGABEN LÖSEN<br />
Günter Nenning ist der Ortsbeauftragte des THW<br />
in Goslar. „Wir sind im Geschäftsführerbereich<br />
Göttingen zehn Ortsverbände“ erklärt er die Struktur<br />
des THW. In ganz Niedersachsen gibt es sechs<br />
Geschäftsführerbereiche. Das Konzept des THW<br />
sieht für jeden Landkreis und für jede kreisfreie<br />
Stadt mindestens einen Ortsverband vor, deutschlandweit<br />
gibt es derzeit 669 Ortsverbände. Jedem<br />
Ortsverband steht der Ortsbeauftragte als ehrenamtlicher<br />
Behördenleiter vor. Er wird vertreten<br />
durch den stellvertretenden Ortsbeauftragten, der<br />
gleichzeitig auch Leiter des OV-Stabs ist. Daneben<br />
steht mindestens ein Technischer Zug als Einsatzeinheit<br />
eines Ortsverbandes. Die Mitglieder dieses<br />
Technischen Zuges sind in ganz Deutschland<br />
gleich ausgebildet und können so <strong>bei</strong> Großschadenslagen<br />
optimal zusammenar<strong>bei</strong>ten. Die Geräteausstattung<br />
und die Ausbildung der Helfer zielt<br />
hier vor allem auf Bergungsaufgaben ab. Einsätze<br />
sind zum Beispiel <strong>bei</strong> Trümmerlagen vorgesehen.<br />
Zusätzlich sind die Goslarer auf Infrastruktur spezialisiert.<br />
Sie werden <strong>bei</strong>spielsweise <strong>bei</strong>m Bau von<br />
Zeltlagern tätig, aber auch <strong>bei</strong> eher seltenen Maßnahmen<br />
wie dem Bau von Seuchensperren, wie sie<br />
Ar<strong>bei</strong>ten mit einem Trennschleifer<br />
HILFELEISTUNGEN IM KATASTROPHENFALL<br />
<strong>bei</strong>m Ausbruch von Maul- und Klauenseuche nötig<br />
sein können. Sie gewährleisten die Verfügbarkeit<br />
von Wasser und Strom auch unter widrigen Bedingungen.<br />
Jeder THW Ortsverband hat solche speziellen<br />
Komponenten. In Clausthal ist es die schwere<br />
Räumgruppe, die mit Radladern und LKWs eingesetzt<br />
werden kann. In Holzminden ist das Thema<br />
dieser Spezialisten die Abwendung von<br />
Wassergefahren. So kann das THW <strong>bei</strong> schweren<br />
Unfällen, Unwettern, Erdrutschen, Hochwassern<br />
und Gebäudeeinstürzen helfen.<br />
Für Einsätze im Ausland wurde Ende der achtziger<br />
Jahre die Schnelleinsatzgruppe Bergung im Ausland<br />
(SEEBA) geründet. Jens Olaf Knapp, einer<br />
der Goslarer Kameraden, ist <strong>bei</strong> dieser Gruppe da<strong>bei</strong><br />
und deshalb auch zum Ortsverband Göttingen<br />
gewechselt, der mit zur SEEBA gehört. Gerade solche<br />
Auslandeinsätze, die oft mehrere Wochen dauern<br />
können, sind eine starke Belastung für Angehörige<br />
und Ar<strong>bei</strong>tgeber, die natürlich dieses ehrenamtliche<br />
Engagement der Helfer voll unterstützen<br />
müssen.<br />
VIELSEITIGE TECHNIK<br />
Günter Nenning freut sich auch über die starke<br />
Goslarer Jugendgruppe. Zwischen 25 und 30 Mädchen<br />
und Jungen erscheinen alle 14 Tage zum<br />
Dienst auf dem THW-Gelände in der Bassgeige.<br />
Mitmachen können alle zwischen zehn und 17<br />
Jahren. „Dort führen wir sie langsam und spielerisch<br />
an die Aufgaben des THW heran“ sagt Nennert.<br />
Wer älter ist, geht dann in den aktiven Dienst<br />
und macht seine Grundausbildung, in der unter<br />
anderem der Umgang mit der Kettensäge, mit Aggregaten,<br />
Greifzügen, hydraulischem Gerät und<br />
anderer Technik geübt und erlernt wird. Die Ar<strong>bei</strong>t<br />
im THW ist also etwas für Technikbegeisterte.<br />
Schon lange ist das THW keine reine Männerdomäne<br />
mehr. Immer mehr Mädchen und Frauen<br />
FOTOS: STEFAN SOBOTTA