Rotkreuz - Schweizerisches Rotes Kreuz
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Z U<br />
Engagement im Sinne<br />
Henry Dunants<br />
Annemarie Huber-Hotz übernahm im vergangenen Juni das Amt als Präsidentin<br />
des Schweizerischen Roten <strong>Kreuz</strong>es (SRK) von René Rhinow. «ready for red cross»<br />
hatte die Gelegenheit, mit den beiden Persönlichkeiten über die Rolle der Jugend<br />
im SRK zu sprechen.<br />
Text: Antoine Dembinski<br />
Potenzial der Jugend erkannt<br />
Herr Rhinow ist als ehemaliger Universitätsprofessor<br />
vom Potenzial der Jugend<br />
überzeugt: «Als Professor war ich immer<br />
mit jungen Menschen in Kontakt. Darüber<br />
hinaus dachte ich viel über die Problematiken<br />
im Zusammenhang mit Einwanderung<br />
und Integration nach, die sich mehr<br />
und mehr ankündeten. Ich stellte schnell<br />
fest, dass eine Lösung nicht nur in Angeboten<br />
für Jugendliche zu finden ist, sondern<br />
dass es sich um Aktionen mit<br />
Jugendlichen handeln muss», meint der<br />
ehemalige Präsident. Er ist der Meinung,<br />
dass die Jugend bei der Lösung von gesellschaftlichen<br />
Problemen eine wichtige<br />
Rolle übernimmt. Deshalb setzte sich Herr<br />
Rhinow in seiner zehnjährigen Zeit als<br />
Präsident für die Förderung der Jugend im<br />
SRK ein. In der unter ihm erstellten Strategie<br />
2012 der SRK-Gruppe wurde die Jugend<br />
als Förderschwerpunkt erkannt und<br />
aufgenommen. Auch setzte er sich dafür<br />
ein, dass die Jugenddelegierte in die offizielle<br />
Delegation des SRK an internationalen<br />
Konferenzen aufgenommen wurde.<br />
Jugend ist die Zukunft<br />
Seine Nachfolgerin, Frau Annemarie Huber-Hotz,<br />
will den jugendfreundlichen Kurs<br />
ihres Vorgängers weiterführen. «Auch ich<br />
12 ready<br />
R S A C H E<br />
bin der Meinung, dass junge Menschen<br />
eine wichtige Rolle spielen. Die Jugend ist<br />
nicht nur die Zukunft, sondern es sind<br />
auch die jungen Menschen, welche die<br />
Probleme zukünftiger Generationen am<br />
besten erkennen können», erklärt sie, «aus<br />
diesem Grund widme ich den Gedanken<br />
und den Initiativen der SRK-Jugend grosse<br />
Aufmerksamkeit. In der Strategie 2020<br />
der SRK-Gruppe soll der Jugend und dem<br />
Jugend-SRK wieder eine wichtige Stellung<br />
und eine wichtige Aufgabe zukommen.»<br />
Eine solche konkrete Aufgabe sieht Frau<br />
Huber-Hotz in der Verbreitung der <strong>Rotkreuz</strong>-Grundwerte.<br />
Sie erklärt, was sie<br />
darunter versteht: «In den letzten Jahrzehnten<br />
des 20. Jahrhunderts sind aufgrund<br />
der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung<br />
und der Globalisierung wichtige<br />
Werte wie Solidarität, Freiwilligkeit und<br />
Gemeinsinn in den Hintergrund getreten.<br />
Heute haben wir erkannt, dass hier Nachholbedarf<br />
besteht und diese Werte wieder<br />
zentral sind für eine menschliche Gesellschaft.<br />
Die <strong>Rotkreuz</strong>-Werte und die<br />
sieben <strong>Rotkreuz</strong>grundsätze, vor allem der<br />
Grundsatz der Menschlichkeit und die<br />
Menschenwürde, sollen in diese Wertediskussion<br />
eingebracht und verbreitet werden.<br />
Darin sehe ich eine wichtige, spannende<br />
und anspruchsvolle Aufgabe für<br />
die SRK-Jugend. Junge Freiwillige müssen<br />
das Ideal der Menschlichkeit entwickeln<br />
for red cross – das Jugendmagazin des SRK – 1/2012<br />
«Ich bin<br />
vom Potenzial<br />
der Jugend<br />
überzeugt.»<br />
und aufbauen, es streuen. Sie müssen in<br />
Projekten oder an Schulbesuchen über die<br />
Grundsätze der <strong>Rotkreuz</strong>- und Rothalbmondbewegungen<br />
sprechen und informieren.<br />
Diese Aufgabe erfordert nicht nur ein<br />
grosses Engagement, sondern auch viel<br />
Innovations- und Begeisterungsfähigkeit.»<br />
Henry Dunants Grundidee<br />
Diese beiden unterschiedlichen und aussergewöhnlichen<br />
Lebensläufe (siehe Infobox)<br />
zeigen einen gemeinsamen Nenner<br />
auf, der auch der Grundidee des Roten<br />
<strong>Kreuz</strong>es entspricht. Es handelt sich dabei<br />
um Henry Dunants Ideal der Menschlichkeit:<br />
Hilfe leisten ohne Diskriminierung.<br />
Jeder Mensch ist, egal von welchem Ursprung,<br />
gleich an Wert und Würde. Die<br />
Jugendlichen des SRK müssen sich diesen<br />
Ausspruch auf die Fahne schreiben und<br />
ihn als Leitmotiv für ihre Arbeit verwenden.<br />
Sie müssen die Ideale von Henry Dunant<br />
verbreiten. Es ist der Mensch, der<br />
zählt.