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NFV_09_2009 - Rot Weiss Damme

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Ehemalige Stars – was machen sie heute?<br />

26<br />

September 20<strong>09</strong><br />

Dribbling zurück nach<br />

Osnabrück der Liebe wegen<br />

Horst Feilzer: Fußball-Lehrer im Wartestand<br />

Für den VfL Osnabrück erzielte Horst Feilzer in 71 Spielen 45 Treffer.<br />

Von HUBERT MEYER<br />

Die Stimme aus der Gegensprechanlage<br />

klingt nicht eben kräftig. Er ist geschwächt.<br />

Eine Woche lang lag er im<br />

Krankenhaus am Tropf. Probleme mit der<br />

Bauchspeicheldrüse – „eine eklige Sache“.<br />

Geschichten dieser Art lassen sich nicht<br />

umdribbeln wie früher die Abwehrspieler. Horst<br />

Feilzer (52), Fußballer im Ruhe- und Trainer im<br />

Wartestand, musste erst lernen, dies zu akzeptieren.<br />

Doch so wie er früher nie den Mut verlor,<br />

wenn er als erfolgreicher Stürmer des VfL Osnabrück<br />

Durststrecken zu überstehen hatte,<br />

weiß er auch heute, dass Geduld sich am Ende<br />

auszahlt. „Das Schlimmste habe ich hinter mir<br />

und der positive Aspekt: Ich habe acht Kilo abgenommen.”<br />

Optimismus hat ihn schon immer ausgezeichnet.<br />

Positiv denken, nach vorne schauen<br />

und vor allem eines: Die Lebensfreude bewahren.<br />

Eine Einstellung, die sich dem Betrachter<br />

schon erschließt, wenn er sich in der Wohnung<br />

umschaut. „Feile”, wie er auf dem Platz von den<br />

Mitspielern gerufen wurde, hat seinen besonderen<br />

Kunstgeschmack. Die Wände seines Wohnzimmers<br />

schmücken Bilder des Künstlers James<br />

Rizzi, dessen farbenfrohe Kunstwerke Fröhlichkeit<br />

und urbane Lebensfreude ausstrahlen.<br />

„Lass uns erst mal einen Kaffee trinken.“<br />

Der gebürtige Pfälzer, der wegen seiner Jugendliebe<br />

(„Daggi”) nach Osnabrück zurückkehrte<br />

und in Bissendorf-Natbergen wohnt, begann<br />

seine Karriere einst beim TuS Mayen. Erste Profiluft<br />

schnupperte er beim FC St. Pauli, ehe er in<br />

Osnabrück durchstartete.<br />

Feilzer steckt sich eine Pall Mall an und beginnt<br />

seinen Rückblick. Kaffee und Zigaretten –<br />

und was sagt die Bauchspeicheldrüse? „Kein<br />

Problem, ich habe nur Tabletten nicht vertragen,<br />

die ich wegen meines Knies bekommen habe.”<br />

Über 30 Tore erzielte er in einer Saison unter<br />

Trainer Werner Biskup. Eine unglaubliche<br />

Quote, die ihn interessant machte für Bundesligisten.<br />

Der Club aus Nürnberg, der VfB Stuttgart<br />

oder Borussia Mönchengladbach – sie alle<br />

wollten den blitzschnellen Burschen („Die 100<br />

Meter lief ich unter 11 Sekunden”) mit dem unglaublichen<br />

Torriecher. „Am Ende habe ich mich<br />

für Bayer Uerdingen entschieden.” Ein Zweitligist<br />

zwar, doch die Vorteile lagen für ihn auf<br />

der Hand. „Nicht so weit weg von Osnabrück<br />

und außerdem blieb Biskup mein Trainer, weil<br />

auch der wechselte.”<br />

Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem<br />

Zusammenhang, dass Feilzer zwar in der 2. Liga<br />

spielte, sein Salär aber Erstliga-Niveau besaß.<br />

„Ich weiß noch, dass der damalige Manager<br />

Tippenhauer mir drohte, wenn du diese Zahlen<br />

irgendjemandem erzählst, bekommst du etwas<br />

auf die Nuss.” Er schmunzelt spitzbübisch.<br />

Für Bayer Uerdingen aber zahlte sich der<br />

Deal letztlich aus. Die Mannschaft stieg in die<br />

Bundesliga auf und sicherte sich 1985 den DFB-<br />

Pokalsieg gegen keinen geringeren Gegner als<br />

Bayern München. Zwei Höhepunkte seiner Karriere,<br />

auf die er heute noch stolz zurückblickt,<br />

denn im Pokalfinale traf er nach der Münchener ➤

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