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Beständigkeit durch Fortschritt - Salzgitter AG

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10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

34<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

metallurgie zum Walzen. Bei der heutigen, konventionellen<br />

Herstellung von Stahlblechen wird der flüssige Stahl kon-<br />

tinuierlich vergossen und anschließend auf die gewünsch-<br />

ten Endmaße gewalzt. Es wird dabei aber noch erheblicher<br />

Energieeinsatz für das Wiedererwärmen und das Walzen<br />

zwischen den Prozessschritten benötigt. Auch mit Blick<br />

auf die von uns angestrebten neuen Stahlsorten – wie die<br />

hochmanganhaltigen Stähle aus der HSD ® -Familie (High<br />

Strength and Ductility) – haben wir in Zusammenarbeit mit<br />

der Technischen Universität Clausthal und der SMS Sie-<br />

mag <strong>AG</strong> bereits vor 15 Jahren begonnen, uns zielgerichtet<br />

mit dem sogenannten Bandgießverfahren zu beschäftigen.<br />

Diese neuartige Technik ermöglicht es <strong>durch</strong> ein grundle-<br />

gend geändertes Gießkonzept, den Stahl direkt in Dicken<br />

von 8 bis 15 mm zu vergießen. Dabei wird er anstatt vertikal<br />

in eine Kokille auf ein horizontal mit Gießgeschwindigkeit<br />

laufendes Spezialband gegeben und in einem möglichen<br />

Inline-Walzprozess zu einem Coil mit Banddicken von 2<br />

bis 5 mm weiterverarbeitet. Die CO 2 -Emissionen werden nur<br />

noch circa 0,06 Tonnen je Tonne hergestellten Bandstahles<br />

für die Prozessschritte Gießen und Warmwalzen und damit<br />

nur noch rund ein Viertel derer für die Produktion mit kon-<br />

ventionellem Strangguss betragen.<br />

Wir haben diese Technologie konsequent und systema-<br />

tisch mit einer Versuchsanlage im erweiterten Technikums-<br />

maßstab entwickelt und werden nun den nächsten Schritt<br />

gehen: Im Zuge unseres Investitionsprogramms am Stand-<br />

ort Peine wollen wir eine erste Pilotanlage im industriellen<br />

Maßstab gemeinsam mit SMS Siemag bis zum Jahr 2011<br />

errichten. Dabei beabsichtigen wir, auch unter Berücksich-<br />

tigung der Absatzmöglichkeiten der mit dieser Anlage er-<br />

zielbaren, hochwertigen Stahlgüten, zunächst eine Jahres-<br />

erzeugung in einer Größenordnung von 25.000 Tonnen.<br />

Mittel- bis langfristig sehen wir für diese Technologie ein<br />

ähnliches <strong>Fortschritt</strong>spotenzial, wie es der Übergang vom<br />

Block- zum Brammenstrangguss vor mehr als 30 Jahren<br />

darstellte. Dass uns im Rahmen des Umweltinnovations-<br />

programms <strong>durch</strong> die Bundesregierung eine Anteilsförde-<br />

rung in Höhe von bis zu 30 % gewährt werden soll, ist<br />

deutlicher Beleg für das Interesse von Fachwelt und Ge-<br />

sellschaft an der von uns vorangetriebenen Entwicklung.<br />

RECYCLING: ZUSÄTZLICHER ELEKTROOFEN IN PEINE<br />

Der Werkstoff Stahl zeichnet sich <strong>durch</strong> eine außerordent-<br />

liche Recyclingfähigkeit aus. Qualitätsverluste treten prak-<br />

tisch nicht auf. Er wird nach seiner Verwendung in unter-<br />

schiedlichen Produkten, anschließendem Recycling und<br />

Wiedereinsatz in der Metallurgie immer wieder aufs Neue<br />

zu Stahl. Der auf dem Weltmarkt verfügbare Sekundär-<br />

rohstoff Schrott wird bei nur geringen Verlustraten nahezu<br />

vollständig in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. So-<br />

wohl unter dem Gesichtspunkt des Recyclings und da-<br />

mit der Ressourcenschonung als auch aus energetischen<br />

Gründen ist der Einsatz von Schrott zur neuerlichen Stahl-<br />

erzeugung daher in hohem Maße sinnvoll. Bezogen auf<br />

die Weltstahlnachfrage muss allerdings bedacht werden:<br />

Die Möglichkeiten des Einsatzes von Schrott hängen auch<br />

von dessen Verfügbarkeit ab. Eine signifikante Steigerung<br />

Schrott basierter Stahlerzeugung ist unter Berücksichtigung<br />

von Stahlnachfrage und Bedarf, Langlebigkeit der daraus<br />

erzeugten Produkte und dem Schrottmarkt selbst mittel-<br />

fristig nicht zu erwarten.<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> bekennt sich unter Berücksichtigung die-<br />

ser Rahmenbedingungen zu einem nachhaltigen Einsatz<br />

von Schrott bei der Rohstahlproduktion. Unsere Entschei-<br />

dung zur Errichtung eines zweiten Elektroofens an un-<br />

serem Standort Peine ist der Beweis dafür. Mit seiner<br />

Inbetriebnahme wird sich die erzielbare Recyclingquote<br />

(eingesetzte Schrottmenge pro Rohstahlmenge bezogen<br />

auf die verfügbaren Erzeugungskapazitäten) in unserem<br />

Unternehmensbereich Stahl gegenüber dem heutigen<br />

Stand um 7 % erhöhen.<br />

Bei unserem Investitionsprogramm „Peiner Träger 2010“*<br />

haben wir aufgrund der innerstädtischen Lage unseres<br />

Stahlwerkes besonderes Augenmerk auf Umweltverträg-<br />

lichkeit und in gleichem Maße auf die Bedürfnisse unserer<br />

Nachbarschaft gelegt:<br />

* Das Programm „Peiner Träger 2010“ umfasst neben der Errichtung des<br />

2. Elektrolichtbogenofens auch die Erweiterung der vorhandenen Strang-<br />

gießanlagen sowie die Optimierung der Walzstraße zur erweiterten Herstel-<br />

lung von Spezialprofilen.

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