Beständigkeit durch Fortschritt - Salzgitter AG
Beständigkeit durch Fortschritt - Salzgitter AG
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<strong>Beständigkeit</strong><br />
<strong>durch</strong> <strong>Fortschritt</strong><br />
Corporate Responsibility-Bericht 2009
Inhalt<br />
Ein Blick in die Presse ........................................... 2<br />
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden ..................... 6<br />
Geleitwort Ministerpräsident Christian Wulff ......... 7<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> auf einen Blick ........................... 8<br />
Strategie & Werte ................................10<br />
Innovative Stahlsorten – Klimaschonende<br />
Mobilität mit HSD ® -Stählen ..................................15<br />
Verantwortlich wirtschaften – Gewinn für<br />
Unternehmen und Gesellschaft<br />
von Gerhard Schröder .........................................19<br />
Markt & Innovation ............................ 20<br />
Zukunftsmarkt Röhren – Energieversorgung<br />
langfristig sichern ................................................ 27<br />
Umwelt & Energie ............................... 28<br />
Ressourcenschonende Prozesse –<br />
Innovative Getränkeabfülltechnologien<br />
für eine nachhaltige Produktion ........................... 40<br />
Mitarbeiter ................................................. 42<br />
Stahlarchitektur – Experimentierlandschaft<br />
phæno in Wolfsburg .............................................47<br />
Gesellschaft ............................................ 52<br />
Stahlspundwände – Wachsende Bedeutung<br />
im Hochwasserschutz ......................................... 57<br />
Glossar ............................................................... 58<br />
Impressum und Kontakte .................................... 60<br />
10<br />
20<br />
28<br />
42<br />
52
Unternehmensbereiche<br />
SALZGITTER <strong>AG</strong><br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann GmbH<br />
<strong>Salzgitter</strong> Stahl<br />
STAHL<br />
<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl 1)<br />
Peiner Träger 1)<br />
Ilsenburger Grobblech 1)<br />
<strong>Salzgitter</strong> Europlatinen<br />
<strong>Salzgitter</strong> Bauelemente<br />
HSP Hoesch Spundwand<br />
und Profil<br />
94,9 %<br />
94,8 %<br />
94,6 %<br />
94,9 %<br />
94,9 %<br />
94,9 %<br />
Über diesen Bericht<br />
Unter dem Titel „<strong>Beständigkeit</strong> <strong>durch</strong> <strong>Fortschritt</strong>“ legt die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
im Januar 2010 ihren ersten Corporate Responsibility(CR)-Bericht vor.<br />
Wir wenden uns in dieser den Geschäftsbericht ergänzenden Form an<br />
wichtige Anspruchsgruppen des Konzerns. Dazu zählen unsere Anteils-<br />
eigner, Analysten und Investoren, Mitarbeiter und Nachwuchskräfte,<br />
unsere Kunden und Geschäftspartner wie auch politische Entscheidungs-<br />
träger, Nicht regierungsorganisationen und die interessierte Öffentlichkeit.<br />
Der vorliegende Bericht befasst sich mit unserem Grundverständnis<br />
von CR und legt Rechenschaft über unsere konzernweiten Leistungen<br />
und Aktivitäten in den Themenbereichen „Strategie & Werte“, „Markt &<br />
HANDEL<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
Handel 1)<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
Stahlhandel<br />
Stahl-Center Baunatal<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
International<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
International (USA)<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
International (Canada)<br />
<strong>Salzgitter</strong> Handel<br />
(Niederlande)<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
Stahlhandel (Polen)<br />
Hövelmann & Lueg 1)<br />
Universal Eisen und Stahl 1)<br />
Innovation“, „Umwelt & Energie“, „Mitarbeiter“ und „Gesellschaft“ ab.<br />
So vielfältig wie die Tochterunternehmen des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns ist<br />
auch unser umweltbezogenes und gesellschaftliches Engagement. Da-<br />
her können wir nicht sämtliche CR-relevanten Aktivitäten abbilden und<br />
setzen kapitelweise Schwerpunkte. Weiterführende Inhalte, zusätzliche<br />
Best-Practice-Beispiele und Konzernkennzahlen werden im ergänzen-<br />
den Onlinebericht (www.salzgitter-ag.de/cr/2009) aufgegriffen.<br />
Hinweise hierauf befinden sich am Ende eines jeden Kapitels im Print-<br />
bericht.<br />
50,0 %<br />
94,9 %<br />
30,0 %<br />
23,0 %<br />
RÖHREN<br />
Mannesmannröhren-Werke<br />
Europipe<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
Grobblech<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
Großrohr<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
Line Pipe<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
Precision<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
Seamless Tubes<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
Stainless Tubes<br />
Hüttenwerke Krupp<br />
Mannesmann<br />
Borusan Mannesmann<br />
Boru<br />
Dieser Bericht orientiert sich an der aktuellen Fassung der international<br />
anerkannten Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Mit dem<br />
Application Level „B“ hat GRI uns eine transparente und solide Bericht-<br />
erstattung bestätigt. Ein kurzer GRI-Index findet sich am Ende des
94,9 %<br />
94,9 %<br />
51,0 %<br />
94,8 %<br />
Berichtes. Ein ausführlicher und kommentierter GRI-Index ist im Online-<br />
bericht veröffentlicht.<br />
DIENSTLEISTUNGEN<br />
DEUMU Deutsche Erz-<br />
und Metall-Union 1)<br />
SZST <strong>Salzgitter</strong> Service<br />
und Technik<br />
Verkehrsbetriebe<br />
Peine-<strong>Salzgitter</strong> 1)<br />
Hansaport<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
Forschung<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
Personalservice<br />
Glückauf<br />
Wohnungsgesellschaft 1)<br />
<strong>Salzgitter</strong> Magnesium-<br />
Technologie<br />
<strong>Salzgitter</strong> Information<br />
und Telekommunikation<br />
GESIS Gesellschaft für<br />
Informationssysteme<br />
Telcat Multicom<br />
Telcat<br />
Kommunikationstechnik<br />
<strong>Salzgitter</strong> Hydroforming<br />
<strong>Salzgitter</strong> Automotive<br />
Engineering<br />
Sofern nicht anders gekennzeichnet, schließt dieser Bericht den im Ge-<br />
schäftsbericht 2008 ausgewiesenen Konsolidierungskreis der <strong>Salzgitter</strong><br />
<strong>AG</strong> ein. Genereller Berichtszeitraum ist das Jahr 2008 sowie das erste<br />
Halbjahr 2009. Ausgewählte CR-Kennzahlen, deren jeweiliger Geltung s-<br />
bereich separat ausgewiesen ist, sind in die Kapitel des Printberichtes<br />
integriert. Weitere Kennzahlen befinden sich im Onlinebericht. Die Kenn-<br />
zahlen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2008 sowie gege benenfalls<br />
auf die Vergleichsjahre 2007 und 2006.<br />
95,4 %<br />
Die Berichtsinhalte wurden von den fachlich zuständigen Ansprechpart-<br />
nern im Konzern geprüft und freigegeben. Wenngleich hierbei mit größ-<br />
Klöckner-Werke<br />
KHS<br />
TECHNOLOGIE<br />
Klöckner Mercator<br />
Maschinenbau<br />
Klöckner DESMA<br />
Elastomertechnik<br />
Klöckner DESMA<br />
Schuhmaschinen<br />
Klöckner Hänsel<br />
Processing<br />
Klöckner<br />
PET-Technologie<br />
KHS Corpoplast<br />
KHS Moldtec<br />
KHS Plasmax<br />
75,0 % RSE Grundbesitz und<br />
Beteiligungen<br />
24,6 %<br />
ter Sorgfalt vorgegangen und externe Berater in<br />
die Konzeption und Ausarbeitung einbezogen<br />
worden sind, können Fehler nicht vollständig aus-<br />
geschlossen werden. Eine zusätzliche externe<br />
Führungsgesellschaft<br />
Berichtsprüfung wurde nicht <strong>durch</strong>geführt. Für eine<br />
bessere Lesefreundlichkeit ist auf geschlechtsbe-<br />
Wenn nicht anders angegeben,<br />
Beteiligungsanteil = 100 %<br />
Stand: 31. Dezember 2008<br />
1) restliche Anteile von <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> gehalten<br />
zogene Doppelungen sowie auf die Nennung der Rechtsform „GmbH“<br />
im Text verzichtet worden. Der vorliegende Bericht ist auch in englischer<br />
Fassung verfügbar. Der Bericht „<strong>Beständigkeit</strong> <strong>durch</strong> <strong>Fortschritt</strong>“ kann<br />
unter pk@salzgitter-ag.de angefordert werden und unter www.salzgitter-<br />
ag.de/cr/2009 heruntergeladen werden. Selbstverständlich nehmen wir<br />
unter dieser Adresse auch gerne Anregungen und Kritik entgegen.<br />
Den nächsten Bericht planen wir 2012 zu veröffentlichen.
Mitarbeiter<br />
Wie wir mit der<br />
Kreativität und<br />
den Fähigkeiten<br />
unserer Mitarbeiter<br />
umgehen,<br />
lesen Sie ab<br />
! Seite 42<br />
Verlässlichkeit,<br />
Bodenständigkeit<br />
und Vertrauen<br />
Wie unsere<br />
Werte uns in<br />
unserer täglichen<br />
Arbeit leiten,<br />
lesen Sie ab<br />
! Seite 10<br />
<strong>Beständigkeit</strong> <strong>durch</strong> <strong>Fortschritt</strong><br />
Sie halten heute unseren ersten Corporate Responsibility(CR)-Bericht in den Händen, weil<br />
wir auf den Wunsch zahlreicher Stakeholder eingehen, in Ergänzung zu dem ausführlichen<br />
Geschäftsbericht gebündelt über ökologische, ökonomische und soziale Leistungen der<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> zu informieren.<br />
Der Konzern lebt von der Kreativität und den fachlichen wie sozialen Fähigkeiten seiner<br />
Mitarbeiter. Unsere Zukunft hängt entscheidend von dem Engagement für Kunden<br />
und dem Verständnis für den Wert der Ressourcen ab, mit denen wir täglich im<br />
Produktionsprozess zur Herstellung von Stahl, Röhren und Maschinen umgehen.<br />
In zwei Dialogveranstaltungen haben unsere Stakeholder viel über Verlässlichkeit,<br />
Bodenständigkeit und Vertrauen in Bezug auf die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> gesprochen. Sie sehen in<br />
unserer Bereitschaft zur Veränderung einen Schlüssel für Zukunftsfähigkeit und erfolgreichen<br />
Fortbestand. Sie schätzen unser Leitbild 5P. Darüber haben wir uns gefreut.<br />
Sie sagen aber auch, dass ein CR-Bericht für einen Stahl- und Technologiekonzern mit<br />
Blick auf seine Umweltauswirkungen unabdingbar ist. Sie wollen wissen, wie wir unserer<br />
hohen gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung nachkommen und welchen<br />
Beitrag wir zu einer gesunden, nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft leisten. Sie wollen<br />
komprimiert nachlesen, wie sich unsere nachhaltigkeitsorientierte Unternehmensführung auf<br />
die Produktionsprozesse und unsere Produkte auswirkt.<br />
Geprägt von der Überzeugung, dass die Wirtschaft für den Menschen und nicht der<br />
Mensch für die Wirtschaft da sein muss, kommen wir diesem Wunsch auf den folgenden<br />
Seiten gerne nach.<br />
Engagement<br />
für Kunden<br />
Wie wir uns für<br />
unsere Kunden<br />
engagieren,<br />
lesen Sie ab<br />
! Seite 20<br />
Gesellschaftliche<br />
und ökologische<br />
Verantwortung<br />
Wie wir unserer<br />
gesellschaftlichen<br />
und ökologischen<br />
Verantwortung<br />
nachkommen,<br />
lesen Sie ab<br />
! Seite 52 und 28
2<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
Ein Blick in die Presse<br />
2008<br />
Januar Februar März April Mai<br />
Januar 2008<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> erwirbt das Technologieunternehmen<br />
SIG-Beverages (480 Mitarbeiter, Umsatz rund 150 Mio. €)<br />
mit dem Ziel der Integration der PET-Blasform-Technolo-<br />
gie in das Produktprogramm der Klöckner-Werke-Tochter<br />
KHS <strong>AG</strong>.<br />
Die Stahlhersteller Corus und <strong>Salzgitter</strong> geben die tech-<br />
nische Zusammenarbeit im Hinblick auf die Produkt-<br />
entwicklung im Bereich metallischer Beschichtungen<br />
mit hervorragenden Korrosionsschutzeigenschaften<br />
bekannt.<br />
Die Investor-Relations-Abteilung der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> macht<br />
aus Sicht der Leser von Börse Online die neuntbeste<br />
IR-Arbeit von insgesamt 160 Firmen der Börsen-<br />
indizes DAX, MDAX, TECDAX und SDAX.<br />
Die Europäische Kommission veröffentlicht ihren Entwurf<br />
für die Neugestaltung des EU-Emissionshandels ab 2013.<br />
Für energieintensive, im internationalen Wettbewerb agie-<br />
rende Branchen wie die Stahlindustrie sind gewisse Aus-<br />
nahmeregelungen vorgesehen.<br />
Der vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut monatlich<br />
ermittelte Rohstoffindikator steigt um 6,5 auf 289,9 Punkte.<br />
Dies ist der höchste Stand aller Zeiten und liegt mehr als<br />
50 % über dem Vorjahresmonat. Die deutschen Stahlher-<br />
steller rechnen für ihre Jahresverträge 2008 mit einer Erz-<br />
preissteigerung um 65 %.<br />
Februar 2008<br />
Die Niedersächsische Landesregierung bekennt sich im<br />
Rahmen des Koalitionsvertrages für 2008 bis 2013 zur<br />
25,2 %-Beteiligung an der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>.<br />
Die neue Kontibeize 2, die abwasserfrei betrieben werden<br />
kann, wird bei der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl in Betrieb genom-<br />
men. Das Spülwasser wird über die Regenerierung dem<br />
Prozess wieder zugeführt und dient unter anderem dem<br />
Ausgleich von Verdunstungsverlusten.<br />
Die Tarifparteien der nordwestdeutschen Stahlindustrie<br />
einigen sich auf Lohnerhöhungen ab März 2008 um 5,2 %<br />
sowie eine einmalige Zahlung von 200 € für den laufenden<br />
Monat Februar. Auszubildende erhalten monatlich 70 €<br />
mehr Vergütung. Zudem bekommen die Tarifmitarbeiter auf<br />
Basis einer freiwilligen Konzernbetriebsvereinbarung in den<br />
Bereichen Stahl, Röhren und Dienstleistungen abhängig<br />
vom Konzernergebnis 2007 eine Erfolgsbeteiligung auf frei-<br />
williger Basis von rund 2.400 €.<br />
März 2008<br />
Bei der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung am Standort<br />
Duisburg wird Europas größtes Versuchswalzgerüst in<br />
Betrieb genommen.<br />
Auf der Röhren-Messe Tube in Düsseldorf verkündet der<br />
<strong>Salzgitter</strong>-Konzern, dass künftig alle Gesellschaften des Un-<br />
ternehmensbereiches Röhren den Namen <strong>Salzgitter</strong> Mannes-<br />
mann tragen; ausgenommen ist davon aus markenrechtlichen<br />
Gründen die Mannesmannröhren-Werke GmbH. Als Zusatz<br />
nehmen die Gesellschaften ihr jeweiliges Produkt mit in den<br />
Namen auf. Damit sind acht Jahre nach der Übernahme der<br />
Mannesmannröhren-Werke <strong>durch</strong> die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> die Man-<br />
nesmann-Töchter auch namentlich in den Konzern integriert.<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> gibt bekannt, dass sie im vierten Rekord-<br />
jahr in Folge ihre eigenen Ziele und auch die Prognosen der<br />
Analysten übertroffen hat. Der Gewinn vor Steuern kletterte<br />
2007 ohne Sonderfaktoren auf 1,3 Mrd. €. Beim Umsatz<br />
lag der Konzern erstmals über der 10-Milliarden-Euro-Marke.<br />
Der Vorstand der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> kündigt an, die Dividende<br />
für 2007 von 2 auf 3 € je Aktie heraufsetzen zu wollen.<br />
Der Oberbürgermeister der Stadt <strong>Salzgitter</strong> bezeichnet den<br />
anhaltenden Erfolg der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> als eine „Bravourleis-<br />
tung von Vorstand, Aufsichtsrat und Belegschaft“. Dies fes-<br />
tige den Stahlstandort, sichere und schaffe Jobs. Der Er-<br />
folg führe zu erhöhten Gewerbesteuereinnahmen, die zum<br />
Schuldenabbau der Stadt beitrügen. Die Stadt <strong>Salzgitter</strong><br />
rechne für 2008 mit einer Erhöhung der Gesamtsteuer-<br />
einnahmen um die Hälfte auf 149 Mio. €.
Juni Juli August September Oktober<br />
April 2008<br />
Erste Tagung des 2008 gegründeten europäischen Betriebs-<br />
rates der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Precision.<br />
Der <strong>Salzgitter</strong>-Konzern produziert vertragsgemäß, trotz lau-<br />
fender politischer Diskussionen um die Streckenführung,<br />
Großrohre für die geplante Ostseepipeline. Das 50 %-Joint-<br />
Venture EUROPIPE wird mit 860.000 Tonnen drei Viertel<br />
der benötigten Großrohre für die erste Trasse der rund<br />
1.000 km langen Pipeline liefern.<br />
Nachdem Anwohner über allgemeine nächtliche Lärmbe-<br />
lästigungen der Hütte in <strong>Salzgitter</strong> geklagt hatten, gibt die<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ein Lärmgutachten in Auftrag. Es kommt zu<br />
dem Ergebnis, dass alle Werte seitens des Unternehmens<br />
vorschriftsmäßig eingehalten werden. Auch das Gewerbe-<br />
aufsichtsamt sieht keinen Handlungsbedarf. Gleichwohl wird<br />
die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl in einem Antrag des zuständigen<br />
Ortsrates gebeten, laute Arbeiten tagsüber zu erledigen.<br />
Vor 170 geladenen Kunden und Geschäftspartnern nimmt<br />
die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl eine neue Warmbandtafelanlage in<br />
Betrieb. Das Unternehmen investierte 20 Mio. € und schuf<br />
40 neue Arbeitsplätze.<br />
Der Europäische Gerichtshof fällt sein Urteil in Sachen Bei-<br />
hilfeverfahren wegen Sonderabschreibung nach ehema-<br />
ligem Zonenrandrecht. Er hebt die Entscheidung des Euro-<br />
päischen Gerichtes erster Instanz aus 2004 auf. Mit diesem<br />
endgültigen Urteil sind die zwischen 1985 und 1995 gemäß<br />
damals geltendem deutschen Zonenrandrecht zulässiger-<br />
weise vom Konzern in Anspruch genommenen Sonderab-<br />
schreibungen nach europäischem Recht unzulässig und<br />
damit rückzahlungspflichtige Beihilfen. Für die aus dem<br />
Urteil folgenden Zahlungsverpflichtungen hat der Konzern<br />
frühzeitig entsprechende Vorsorge getroffen.<br />
Mai 2008<br />
Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen zum 150.<br />
Gründungstag der Ilseder Hütte, einer Vorläufergesellschaft<br />
der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>.<br />
Juni 2008<br />
Das „Interdisciplinary Centre for Advanced Materials<br />
Simulation“ (ICAMS) an der Ruhr-Universität Bochum, an<br />
dem sich auch die <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung<br />
beteiligt, wird eröffnet.<br />
Juli 2008<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> erwirbt 5,8 % an der Norddeutschen<br />
Affinerie <strong>AG</strong> (jetzt Aurubis <strong>AG</strong>) und stockt in weiteren Schrit-<br />
ten die Beteiligung im Laufe des Jahres auf über 20 % auf.<br />
August 2008<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> wird als „TOP Arbeitgeber“ im Absolventen-<br />
barometer 2008 ausgezeichnet. Das Unternehmen belegt<br />
deutschlandweit Platz 69 als attraktiver Arbeitgeber bei<br />
den Ingenieuren und verbessert sich damit um 21 Ränge<br />
im Vergleich zum Vorjahr (Platz 90).<br />
September 2008<br />
Anlässlich des 150. Gründungstages der Ilseder Hütte<br />
feiert die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> unter dem Motto „FE-Feiertage<br />
– Ein Fest für die Region“. 300 Gäste nehmen an der Er-<br />
öffnungsveranstaltung teil, darunter wichtige Partner des<br />
Konzerns aus Politik und Wirtschaft. Das anschließende<br />
zweitägige Volksfest lockt mehr als 40.000 Besucher aus<br />
der Region an.<br />
Oktober 2008<br />
Dr. Wolfgang Leese, Vorstandsvorsitzender der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>,<br />
wird von der Financial Times Deutschland, der WHU –<br />
Otto-Beisheim-Hochschule und Bain & Company zum<br />
„Strategen des Jahres“ ausgezeichnet.<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> unterzeichnet die „Sustainable Develop-<br />
ment Charter“ der World Steel Association.<br />
Studenten ausgewählter naturwissenschaftlicher und tech-<br />
nischer Fachrichtungen werden erstmals <strong>durch</strong> das neue<br />
3<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
4<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
November Dezember<br />
2009<br />
Januar Februar März<br />
Stipendienprogramm der <strong>Salzgitter</strong>-Gruppe mit einem<br />
namhaften monatlichen Förderbetrag unterstützt. Erfah-<br />
rene Mentoren aus dem Unternehmen begleiten die Sti-<br />
pendiaten.<br />
Das Kooperationsprojekt „BONA SZ“, an dem sich die<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> maßgeblich beteiligt, startet in <strong>Salzgitter</strong>. Es<br />
dient der Berufsorientierung und Nachwuchssicherung für<br />
gewerblich-technische und naturwissenschaftliche Berufe<br />
unter veränderten demographischen Bedingungen. Ein-<br />
be zogen sind alle weiterführenden Schulen und großen<br />
Industriebetriebe der Stadt.<br />
Auf der Weltstahlkonferenz in Washington verkünden Vertre-<br />
ter zahlreicher Stahlkonzerne, ihre Produktion, als Reaktion<br />
auf die <strong>durch</strong> die US-Finanzkrise eingetretenen weltweiten<br />
Konjunkturabschwünge, drosseln zu wollen.<br />
November 2008<br />
Die Technische Universität (TU) Chemnitz vergibt die Ho-<br />
norarprofessur für „Innovationsmanagement in der Stahl-<br />
industrie“ an den Vorstandsvorsitzenden der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Dr.-Ing. E. h. Wolfgang Leese. Das Fach Innovationsma-<br />
nagement wird an der TU Chemnitz als Wahlpflichtfach in<br />
den Bachelor-Studiengängen Automobilproduktion und<br />
Maschinenbau angeboten.<br />
Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule<br />
(RWTH) Aachen bestellt Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann,<br />
Finanz vorstand und stellvertretender Vorsitzender der<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>, zum Honorarprofessor an der Fakultät<br />
für Georessourcen und Materialtechnik. Bereits seit<br />
2003 hat Prof. Dr. Fuhrmann einen Lehrauftrag zum<br />
Thema „Ausgewählte Kapitel der Betriebsorganisation“.<br />
Dezember 2008<br />
Im Vorfeld der Entscheidungen im Europäischen Rat und<br />
im Europäischen Parlament demonstrieren über 10.000<br />
europäische Stahlarbeiter in Brüssel für eine kostenfreie<br />
Zuteilung von CO 2 -Emissionszertifikaten auf Basis europa-<br />
weiter Benchmarks sowie für eine Kompensation der<br />
emissionshandelsbedingten Strompreissteigerungen.<br />
Laut einer Studie der Norddeutschen Landesbank nimmt<br />
die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in der Rangliste der 50 größten Unterneh-<br />
men Niedersachsens den vierten Platz ein. Maßstab bei<br />
der Bewertung ist die Wertschöpfung der Unternehmen<br />
(gezahlte Löhne, Sozialabgaben, Vorsorgeaufwendungen<br />
sowie Steuern und Gewinne). Die Wertschöpfung der<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> wird mit rund 2,5 Mrd. € angegeben.<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> beabsichtigt, insgesamt etwa 400 Mio. €<br />
in einen zweiten Elektroofen und in die Neu- und Umge-<br />
staltung des Standortes Peine zu investieren.<br />
Das neue Tagungszentrum im Gästehaus der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
in <strong>Salzgitter</strong>-Lebenstedt wird eröffnet. Das Projekt wird von<br />
Vertretern der Stadt als eine Investition in die Zukunft der<br />
Stadt und der Region bezeichnet.<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> und der Nivea-Hersteller Beiersdorf er-<br />
setzen im deutschen Leitindex DAX der 30 wichtigsten bör-<br />
sennotierten Unternehmen den Automobilzulieferer Conti-<br />
nental und den Hypothekenfinanzierer Hypo Real Estate.<br />
Januar 2009<br />
Mit einer Auftaktkonferenz starten die Vorbereitungen zur<br />
„IdeenExpo 2009“. Vom 5. bis 13. September 2009 wird<br />
der <strong>Salzgitter</strong>-Konzern im Pavillon der Ideen Kindern und<br />
Jugendlichen spannende Exponate aus der Themenwelt<br />
„Produktion“ präsentieren und zahlreiche Möglichkeiten<br />
bieten, sich mit dem Werkstoff Stahl auseinanderzusetzen<br />
und Berufsperspektiven zu entwickeln.<br />
Im Januar 2009 arbeiten 1.500 der 4.800 Mitarbeiter bei der<br />
<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl kurz. Als Folge des starken Nachfrage-<br />
rückgangs hatte die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> im Dezember Kurzarbeit<br />
anmelden müssen. Konzernweit steigt die Zahl der Kurz-<br />
arbeiter bis Juni 2009 auf 9.000 von 24.000 Mitarbeitern.
April Mai Juni<br />
Februar 2009<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ist seit Beginn des Monats erstmals mit<br />
einem eigenen Public-Affairs-Büro in Brüssel vertreten.<br />
März 2009<br />
Im Rahmen der Börsen-Index-Überprüfung ersetzt das<br />
Großhandelsunternehmen VHB Holding die Klöckner-<br />
Werke im SDAX für kleine Werte. Durch die Beteiligung<br />
der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> erfüllt Klöckner die Anforderungen an<br />
den Streubesitz nicht mehr.<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> teilt mit, 2008 wegen des Einbruchs<br />
der Märkte zum Jahresende weniger Gewinn als im Vorjahr<br />
erwirtschaftet zu haben. Der Vorsteuergewinn 2008 liegt<br />
bei 1 Mrd. € nach rund 1,3 Mrd. € im Jahr 2007. In dem<br />
Ergebnis 2008 sind bereits 200 Mio. € für Anpassungen<br />
der Lagerbestände enthalten.<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> kündigt an, dass in diesem Jahr die<br />
Dividende 1,40 € je Aktie betragen soll.<br />
April 2009<br />
Die Hannover Messe startet unter den Leitthemen Nach-<br />
haltigkeit und effizienter Ressourceneinsatz. Die <strong>Salzgitter</strong><br />
<strong>AG</strong> ist mit Tochtergesellschaften aus allen fünf Unterneh-<br />
mensbereichen vertreten.<br />
Mai 2009<br />
Als Experimentier- und Lernort wird das „Haus der Wissen-<br />
schaft“ in Braunschweig mit Unterstützung der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
eröffnet. Mit spannenden Veranstaltungen und Ausstellungen<br />
bietet es eine Plattform für den Dialog der Wissenschaft<br />
mit anderen gesellschaftlichen Bereichen.<br />
Der über die Klöckner-Werke zum <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />
gehörende Getränkeabfüllspezialist KHS <strong>AG</strong> sieht sich<br />
einer möglichen Schadensersatzklage über 150 Mio.<br />
US-$ konfrontiert. Der Konzern betrachtet die angedrohte<br />
Schiedsklage und die gegen KHS eingereichte Klage als<br />
unzulässig, unbegründet und insgesamt substanzlos.<br />
<strong>Salzgitter</strong>-Konzernbetriebsrat Christian Schwandt wünscht<br />
sich in einem Zeitungsinterview ein größeres Engagement<br />
der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> bei dem Thema Familie und Beruf. Als<br />
Beispiele nennt er spezielle Kinderbetreuungsangebote<br />
entsprechend den Arbeitszeiten und Betriebskinderstätten.<br />
Juni 2009<br />
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel äußert sich beim<br />
Besuch der Hütte in <strong>Salzgitter</strong> zum EU-Emissionshandel:<br />
„Deutsche Stahlstandorte dürfen mit Blick auf den Emissions-<br />
handel im internationalen Vergleich nicht benachteiligt werden.<br />
Deshalb muss es auch künftig Sonder regelungen für Wirt-<br />
schaftszweige wie die Stahlindustrie geben, solange es<br />
international keine gleichen Wettbewerbs regeln gibt.“ Mit<br />
Blick auf den „hocheffizienten Stahlstandort“ <strong>Salzgitter</strong><br />
sieht Gabriel kein nachhaltiges weiteres CO 2 -Senkungs-<br />
potenzial für die nächsten Jahre.<br />
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Werte<br />
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Vorwort des<br />
Vorstandsvorsitzenden<br />
Liebe Leser,<br />
als sich der <strong>Salzgitter</strong>-Konzern im Juli 2001 sein Unterneh-<br />
mensleitbild 5P gegeben hat, geschah dies in dem Bewusst-<br />
sein, dass unser hier festgehaltenes Wertegrundverständnis<br />
Bestand haben muss – unabhängig von den wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Auf Grundlage dieses von Management und Nachwuchs-<br />
kräften gemeinsam entworfenen Leitbildes und einer auf<br />
Profitabilität und Wachstum ausgerichteten Unternehmens-<br />
strategie haben wir die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in den vergangenen<br />
Jahren systematisch und zielorientiert weiterentwickelt.<br />
Unsere Unter nehmensbereiche haben sich mit ihrem Kurs<br />
der Eigenständigkeit trotz heftiger Wellen- und Konzen-<br />
trationsbewegungen sehr erfolg reich auf dem Weltmarkt<br />
behaupten können.<br />
Wir freuen uns nicht nur über die gelungene Positionierung<br />
unseres Konzerns auf unterschiedlichsten Märkten, sondern<br />
auch über einen zunehmend positiven Bezug der Mitarbeiter<br />
und unseres Umfeldes zur <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>.<br />
Zusammenhalt und Identifikation basieren auf Kommuni-<br />
kation, Vernetzung und gegenseitigem Vertrauen. So können<br />
wir auch in Themenfeldern wie Umweltschutz und Arbeits-<br />
sicherheit wichtige <strong>Fortschritt</strong>e erzielen und unser gesell-<br />
schaftliches Engagement in den Regionen erfolgreich ge-<br />
stalten.<br />
Ich hoffe, dass wir mit diesem Bericht so wahrgenommen<br />
werden, wie wir unseren Konzern ausgerichtet haben:<br />
<strong>Fortschritt</strong>lich und innovativ im Markt und dennoch zugleich<br />
bodenständig und um nachhaltige Strukturen sowie ziel-<br />
gerichtetes Wachstum bemüht. Dabei verstehen wir den<br />
Schutz der Umwelt und den verantwortungsvollen Umgang<br />
mit unseren Anlagen als Investition in die Zukunft.<br />
„<strong>Beständigkeit</strong> <strong>durch</strong> <strong>Fortschritt</strong>“ lautet daher auch das<br />
Motto dieses ersten Corporate Responsibility-Berichtes<br />
der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>, mit dem wir den gesellschaftlichen Bei-<br />
trag unserer Produkte zu einer nachhaltigen Entwicklung<br />
hervorheben.<br />
Kontinuierliche Gewinnerwirtschaftung und Wertsteigerung<br />
funktionieren nur auf der Basis von Fairness, Offenheit und<br />
gegenseitigem Vertrauen. Dafür steht der Vorstand der<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ein.<br />
Eines zeigt die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise mehr<br />
als deutlich: Nachhaltige Entwicklung und gesellschaftlicher<br />
Wohlstand sind nur mit einem stabilen, innovativen und<br />
anpassungsfähigen industriellen Kern erreichbar. Er bildet<br />
gerade in Deutschland den Ausgangspunkt der Wert-<br />
schöpfungskette.<br />
Hierzu wird die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> auch in Zukunft einen wichtigen<br />
Beitrag leisten. Wir sind zuversichtlich, <strong>durch</strong> unser Produkt-<br />
portfolio, unsere Unternehmensphilosophie sowie effiziente<br />
Entscheidungs- und Kommunikationsprozesse auch in<br />
schwierigen Zeiten gut gerüstet zu sein.<br />
Ihr<br />
Wolfgang Leese
Geleitwort<br />
Ministerpräsident Christian Wulff<br />
Der Zeitpunkt für das Erscheinen des ersten Corporate<br />
Responsibility-Berichtes der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> hätte nicht besser<br />
gewählt werden können: Nie zuvor war die Diskussion um<br />
Werte und Verantwortung in der Wirtschaft größer als heute.<br />
Denn in der gegenwärtigen Finanzmarkt- und Wirtschafts-<br />
krise haben viele Bürgerinnen und Bürger ihr Vertrauen in<br />
die Stabilität unserer Wirtschafts- und Finanzordnung und in<br />
Managementeliten verloren. Dieses Vertrauen zurückzuge-<br />
winnen, wird nicht einfach sein. Statt kurzfristiger Gewinn-<br />
maximierung muss das Prinzip des nachhaltigen Wirtschaf-<br />
tens in allen gesellschaftlichen Bereichen glaubwürdig und<br />
verlässlich zur obersten Handlungs maxime werden. Dazu<br />
bedarf es Zeit und nicht zuletzt auch einer Neuorientierung<br />
unserer Gesellschaft. Soll der gesellschaftliche Sinneswandel<br />
gelingen, müssen die politischen Segel richtig gesetzt werden.<br />
Deutschland darf nicht mehr auf Kosten nachfolgender Ge-<br />
nerationen leben. Ökonomie, Ökologie und soziale Belange<br />
müssen dabei gleichwertig neben einander stehen.<br />
Die Maxime der von mir geführten Landesregierung ist schon<br />
seit Langem: Eine Politik der nachhaltigen Entwicklung<br />
muss die Verbesserung der finanziellen, wirtschaftlichen<br />
und sozialen Lebensbedingungen für alle Generationen<br />
anstreben. Dies muss mit der langfristigen und dauerhaften<br />
Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen in Ein-<br />
klang stehen. Bereits vor drei Jahren hat die Niedersäch-<br />
sische Landesregierung einen umfassenden Nachhaltig-<br />
keitsbericht hierzu vorgelegt. Darauf aufbauend wurde<br />
Ende 2007 die Nachhaltigkeitsstrategie für Niedersachsen<br />
„Umweltgerechter Wohlstand für Generationen“ verabschie-<br />
det. Anstatt sich allein um die Verteilung des Vorhandenen<br />
zu kümmern, müssen wir dafür sorgen, dass für alle ressour-<br />
censchonend mehr erwirtschaftet wird. Solide Finanzen<br />
und ein stabiles Wachstum sind die zentralen Eckpfeiler<br />
dieses Zukunftskurses. Dabei brauchen wir auch und<br />
gerade die Industrie mit ihrer hohen Innovationsfähigkeit<br />
und Technologieführerschaft. Die Industrie hat, wenn sie<br />
die Herausforderungen zum Klimawandel und zur nach-<br />
haltigen Entwicklung ernst nimmt, ausgezeichnete Per-<br />
spektiven: Ressourcenschonung, Energieeinsparung, Pro-<br />
dukt- und Energieeffizienz oder E-Mobilität sind Themen der<br />
Zukunft. Innovative Werkstoffe spielen eine wichtige Rolle für<br />
neue Produkte und effiziente Produktionsverfahren. Im glo-<br />
balen Wettbewerb werden jene Unter nehmen langfristig er-<br />
folgreich agieren, die Technologie vorsprünge auszubauen<br />
wissen. Dafür brauchen sie eine solide Finanz- und Inve-<br />
stitionsstärke sowie umfassendes wissenschaftliches und<br />
technologisches Know-how.<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> hat dies erkannt. Ihr Corporate Respon-<br />
sibility-Bericht 2009 trägt die Überschrift „<strong>Beständigkeit</strong><br />
<strong>durch</strong> <strong>Fortschritt</strong>“. Das Unternehmen ist lange für „konser-<br />
vative“ Prognosen und nicht <strong>durch</strong>geführte Akquisitionen in<br />
überhitzten Märkten belächelt worden. Heute zeigt sich,<br />
dass gerade diese Ruhe und Stetigkeit eine wichtige Grund-<br />
lage für den Erfolg sind. Das Land Niedersachsen bietet<br />
dem Unternehmen als größter Aktionär dabei die notwen-<br />
dige Verlässlichkeit, damit eben nicht irreale Renditeerwar-<br />
tungen umgesetzt werden müssen. Meine Entscheidung,<br />
die Landesanteile an der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> auch über den von<br />
der Vorgängerregierung festgelegten Zeitpunkt hinaus zu<br />
halten, war gut und richtig.<br />
Glaubwürdigkeit, Bodenständigkeit und Verlässlichkeit zah-<br />
len sich nicht nur in Krisenzeiten aus. In Niedersachsen ge-<br />
hen Landesregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften die<br />
gesellschaftlichen Herausforderungen gemeinsam an. Die<br />
Partner der „Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit“, zu<br />
der auch die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> gehört, sind sich ihrer gemein-<br />
samen Verantwortung für den Erhalt und die Entwicklung<br />
der Leistungsfähigkeit der niedersächsischen Wirtschaft, den<br />
Schutz von Natur, Umwelt und Klima, die Verbesserung der<br />
Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die Bewahrung des<br />
sozialen Zusammenhaltes bewusst. Wir bauen mit dieser Alli-<br />
anz unsere langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit aus.<br />
Daher freue ich mich sehr, dass die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> gerade<br />
in diesen Tagen mit ihrem ersten Corporate Responsibility-<br />
Bericht ein wichtiges Signal für verantwortungsvolles,<br />
nachhaltiges Wirtschaften setzt.<br />
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Gesellschaft<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
auf einen Blick<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> gehört zu den führenden Stahl-, Röhren-<br />
und Technologiekonzernen Europas. Sie rangiert bei qualitativ<br />
hochwertigen, innovativen Profil- sowie Flachstahlprodukten<br />
unter den Top 5 und ist die Nummer eins im Bereich mittlerer<br />
Leitungs- und Präzisrohre. Mit seinem Geschäftsfeld Groß-<br />
rohre ist der Konzern Weltmarktführer. Aufgrund der Mehr-<br />
heitsbeteiligung an der Klöckner-Werke <strong>AG</strong> zählen wir<br />
darüber hinaus zu den weltweit größten Anbietern von Ge-<br />
tränkeabfüll- und Verpackungstechnologie. Unter der Leitung<br />
einer Management-Holding in fünf Unternehmensbereiche<br />
gegliedert, umfasst die <strong>Salzgitter</strong>-Gruppe rund 200 nationale<br />
und internationale Tochter- und Beteiligungsgesellschaften<br />
in circa 40 Ländern. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> zählt damit zu den<br />
großen börsennotierten Aktiengesellschaften in Deutschland.<br />
<strong>Salzgitter</strong>-Konzern in Zahlen<br />
Stahl<br />
Mitarbeiter: 6.949<br />
Außenumsatz: 3.001,7 Mio. €<br />
Breite Palette von Stahlerzeugnissen:<br />
Flachstahl und Profile, Grobblech,<br />
Spundwände, Bauelemente sowie<br />
Tailored Blanks. Fokus auf hochwer-<br />
tigen Stahlgüten und -qualitäten für<br />
anspruchsvolle Anwendungen<br />
Handel<br />
Mitarbeiter: 1.983<br />
Außenumsatz: 5.621,7 Mio. €<br />
Verantwortlich für die Vermarktung der<br />
Produkte und Leistungen des <strong>Salzgitter</strong>-<br />
Konzerns und den Halbzeugbezug<br />
sowie internationales Trading und lager-<br />
haltenden Stahlhandel<br />
2008 2007<br />
Konzernumsatz (in Mio. €) 12.499 10.192<br />
Ergebnis vor Steuern – EBT (in Mio. €) 1.003,4 1.313,9<br />
Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) 1 (in %) 21,9 28,0<br />
Investitionen 2 (in Mio. €) 653 385<br />
Stammbelegschaft (am 31.12.) 23.915 23.107<br />
Rohstahlproduktion (in Tt) 3 6.901 7.325<br />
1 EBIT zu Summe aus Eigenkapital, Steuerrückstellungen und zinspflichtigen Verbindlichkeiten (ab 2003 ohne aktive und passive latente Steuern; ab<br />
2005 einschließlich Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing, Forfaitierung und Asset-Backed Securitization)<br />
2 ohne Finanzanlagen<br />
3 unter Berücksichtigung des gesellschaftsrechtlichen Anteils an HKM<br />
1 Mitarbeiter (Stammbelegschaft) und Außenumsatz zum 31.12.2008<br />
SALZGITTER <strong>AG</strong> 1<br />
Röhren<br />
Mitarbeiter: 5.929<br />
Außenumsatz: 2.172,5 Mio. €<br />
Produktion eines umfassenden<br />
Sortiments an Stahlrohren: längs-<br />
und spiralnahtgeschweißte Großrohre,<br />
HFI-geschweißte Leitungsrohre, naht-<br />
lose sowie geschweißte Präzisrohre<br />
und nahtlose Edelstahlrohre
Stammbelegschaft nach Regionen (am 31.12.2008) Außenumsatz nach Regionen 2008 (2007)<br />
Deutschland<br />
EU (ohne D)<br />
Nord-/Südamerika<br />
Übrige Regionen<br />
20.409<br />
Dienstleistungen<br />
Mitarbeiter: 4.003<br />
Außenumsatz: 519,3 Mio. €<br />
Gesamt<br />
23.915<br />
Umfangreiches Spektrum an Service-<br />
angeboten: Rohstoffversorgung und<br />
Logistik, technische Dienstleistungen,<br />
Datenverarbeitung und Kommunikation,<br />
Werkstoffentwicklung und Engineering.<br />
Fokus auf konzerninternen Bedarf,<br />
zudem auch externe Kunden<br />
184<br />
1.164<br />
2.158<br />
Technologie<br />
Mitarbeiter: 4.907<br />
Außenumsatz: 1.037,9 Mio. €<br />
Herstellung von Abfüll- und Verpa-<br />
Deutschland<br />
EU (ohne D)<br />
Übriges Europa<br />
Nord-/Südamerika<br />
Asien<br />
Übrige Regionen<br />
ckungsanlagen mit dem Schwerpunkt<br />
Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
sowie Spezial maschinenbau<br />
47 % (48,1 %)<br />
Gesamt<br />
100 %<br />
9,3 % (5,7 %)<br />
9,9 % (9,7 %)<br />
9,2 % (9,2 %)<br />
3,8 % (5,7 %)<br />
20,7 % (21,6 %)<br />
Informationen zur Wertschöpfung<br />
des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns finden Sie<br />
in unserem CR-Onlinebericht unter<br />
www.salzgitter-ag.de/cr/2009:<br />
Daten und Fakten > Kennzahlen<br />
> Ökonomische Kennzahlen.<br />
Weitere Informationen zum <strong>Salzgitter</strong>-<br />
Konzern finden Sie auf unserer Web-<br />
seite unter http://www.salzgitter-ag.de.<br />
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Gesellschaft
Kapitel-Name<br />
Strategie & Werte<br />
Zehn Jahre nach dem Börsengang ist die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
in die Spitzengruppe der größten börsennotierten<br />
Unternehmen Deutschlands aufgestiegen. Ein Ergebnis,<br />
das wir unserer guten Performance-Entwicklung zu<br />
verdanken haben. Eine ausbalancierte Unternehmenspolitik<br />
hat in wirtschaftlich guten Zeiten wie auch während der<br />
konjunkturellen Abschwünge dazu geführt, dass wir<br />
den Konzernwert kontinuierlich steigern konnten. Die<br />
Zukunftssicherung des Konzerns steht auch weiterhin im<br />
Zentrum unserer unternehmerischen Verantwortung – für<br />
unsere Anteilseigner, unsere Mitarbeiter und die Standorte<br />
sowie die Gesellschaft, in die wir als Unternehmen fest<br />
eingebettet sind.<br />
Lorem Innovative ipsum Stahlsorten – Aliqui dolupta – Grundlage pratiuntur unserer re pliquam<br />
unternehmerischen rem eos volor Entwicklung aut era qui simet und Motor dolorum einer<br />
lautemp nachhaltigen orepudici Gesellschaft blacia volore, sus expero ipsa.
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> bekennt sich zu einer verantwortungs-<br />
vollen und auf Steigerung des Unternehmenswertes<br />
ausgerichteten Konzernpolitik. Die Konzernführung der<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ist wertorientiert, ihre Strategie langfristig<br />
angelegt. Sämtliche Entscheidungen verfolgen das<br />
Ziel, die Substanz des Konzerns mit seinen Einzel-<br />
gesellschaften zu wahren und die Leistungsfähigkeit<br />
kontinuierlich zu steigern.<br />
Verantwortungsvoll wachsen<br />
– die Konzernstrategie<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> agiert in einem Umfeld wachsender inter-<br />
nationaler Herausforderungen: Sie muss sich als Teil der<br />
europäischen Industrie den globalen Rahmenbedingungen<br />
mit aufstrebenden Wettbewerbern auch aus Schwellen-<br />
und Entwicklungsländern stellen. Weltweit werden mit Blick<br />
auf eine mittelfristig steigende globale Stahlnachfrage neue<br />
Kapazitäten errichtet. Angebot und Nachfrage stehen auf<br />
dem Stahlmarkt in einem sensiblen Verhältnis. Vor diesem<br />
Hintergrund ist die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> als einer der führenden<br />
Stahl- und Technologiekonzerne Europas erheblich von<br />
den Zyklen des Weltstahlmarktes betroffen. Der in den letz-<br />
ten Jahren auch umweltpolitisch zu begründende starke<br />
Preisanstieg für Energie wird von volatilen Preisen auf den<br />
Weltrohstoffmärkten begleitet – Faktoren, die die Investi-<br />
tionsplanungen der Stahlindustrie mit ihrer branchen-<br />
typisch hohen Anlagen-Kapitalintensität sehr anspruchs-<br />
voll machen.<br />
In diesem Spannungsfeld zwischen starker Zyklizität und<br />
langfristiger Kapitalbindung ist unsere Konzernstrategie da-<br />
rauf ausgerichtet, den Verpflichtungen gegenüber unseren<br />
Anteilseignern gerecht zu werden und Arbeitsplatz- und<br />
Standortsicherheit zu gewährleisten.<br />
Ziel der Konzernstrategie der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ist es, die Ei-<br />
genständigkeit des Konzerns zu wahren. Denn wir sind<br />
überzeugt, dass nur ein eigenständiges Unternehmen in<br />
der Lage ist, für sich verantwortungsvolle und nachhaltig<br />
tragfähige Entscheidungen zu treffen. Sämtliche strategi-<br />
schen Entscheidungen werden deshalb vorausschauend<br />
und bestmöglich auf ihren Beitrag zu Profitabilität und<br />
Wachstum des Konzerns abgewogen. Beide Werte be-<br />
trachten wir als entscheidende Säulen für langfristige un-<br />
ternehmerische Eigenständigkeit und nachhaltiges Unter-<br />
nehmertum. Dabei verlieren wir unsere gesellschaftliche<br />
Verantwortung nicht aus den Augen. Dies spiegelt sich bei-<br />
spielsweise in der Stärkung unserer Produktionsstandorte<br />
oder auch in der guten und zielorientierten Zusammenarbeit<br />
mit unseren Arbeitnehmervertretungen wider.<br />
WACHSTUM UND DIVERSIFIZIERUNG<br />
Seit dem Börsengang der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> im Jahr 1998 hat<br />
sich der Konzern von einem auf die Stahlerzeugung fokus-<br />
sierten Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt und<br />
neue Märkte erschlossen. Mit der Erweiterung und Diversi-<br />
fizierung unseres Produktangebotes verringern wir unsere<br />
Abhängigkeit von den Schwankungen des Stahlmarktes.<br />
Die Integration der Mannesmannröhren-Werke, der gezielte<br />
und selektive Auf- und Ausbau der Dienstleistungs- und<br />
der Technologiesparte (Klöckner-Werke <strong>AG</strong>) wie auch die<br />
Finanzbeteiligung an der Norddeutschen Affinerie (jetzt Au-<br />
rubis <strong>AG</strong>) sind für die Konzernentwicklung von erheblicher<br />
Bedeutung. Unsere Kunden verteilen sich inzwischen auf<br />
unterschiedlichste Branchen, darunter Automobilindustrie,<br />
Anlagen- und Maschinenbau, Energie- und Bauwirtschaft<br />
wie auch Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />
Diesen Weg wollen wir fortsetzen. Wir arbeiten weiter da-<br />
ran, unsere Marktpositionen in unterschiedlichen Branchen<br />
im In- und Ausland auszubauen. Unsere Erfolgsformel liegt<br />
in der Fokussierung auf Produktqualität, gepaart mit Inno-<br />
vation und Kundennähe in allen Unternehmensbereichen.<br />
Der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ist es gelungen, sich neben den großen<br />
„Global Steel Playern“ trotz vergleichsweise kleiner Roh-<br />
stahlbasis erfolgreich als Premium-Nischenanbieter im<br />
Markt zu positionieren. Profitabilität und Wachstum stehen<br />
auch in den kommenden Jahren im Mittelpunkt unserer<br />
Strategie. Dabei setzen wir weiterhin sowohl auf internes<br />
als auch auf externes Wachstum.<br />
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Gesellschaft<br />
Das interne Wachstum ist darauf ausgerichtet, die Eigen-<br />
schaften unserer Produkte und die Effizienz und Flexibilität<br />
der Prozesse kontinuierlich zu verbessern. Umfangreiche<br />
Investitionen in unsere Anlagen und Prozesse, wie das im<br />
Jahr 2007 gestartete Programm „<strong>Salzgitter</strong> Stahl 2012“ mit<br />
einem geplanten Investitionsvolumen von rund 1,4 Mrd. €, sind<br />
dabei wichtige Wachstumsschritte. Ziel des Programms<br />
ist es, die Wettbewerbsposition des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns<br />
in Kostenstrukturen, Produktivität, Flexibilität und Kunden-<br />
bindung weiter zu stärken.<br />
Das externe Wachstum treiben wir voran, indem wir regio-<br />
nale Marktpositionen gezielt ausbauen, Lücken in der<br />
Wertschöpfungskette schließen und Akquisitionen in stahl-<br />
nahen Bereichen tätigen, wie beispielsweise im Jahr 2007<br />
mit dem Erwerb des Geschäftsbereiches Präzisionsstahl-<br />
rohre von Vallourec. 2008 haben wir <strong>durch</strong> selektive Über-<br />
nahmen erneut in das Wachstum des Konzerns und die Er-<br />
weiterung unseres Produktportfolios investiert. Neben der<br />
Aurubis <strong>AG</strong>-Beteiligung hat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> die Hydroform-<br />
Sparte der SCHMOLZ & BICKENBACH Edelstahl GmbH<br />
mit Sitz in Brumby bei Magdeburg sowie die Schweizer<br />
SIG-Beverages-Gruppe akquiriert.<br />
DIE STRATEGIE GEHT AUF –<br />
AUSZEICHNUNG „STRATEGE DES JAHRES 2008“<br />
Die Auszeichnung von Prof. Dr. Wolfgang Leese als „Stra-<br />
tege des Jahres 2008“ bekräftigt die Richtigkeit der Un-<br />
ternehmensstrategie der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>. Die jährliche Aus-<br />
zeichnung wird von der WHU – Otto Beisheim School<br />
of Management, der Financial Times Deutschland und der<br />
Managementberatung Bain & Company vergeben und<br />
basiert auf umfangreichen Datenanalysen entlang verschie-<br />
dener Indikatoren für profitables Wachstum wie Umsatz-<br />
und Mitarbeiterwachstum und Eigen kapitalrendite.<br />
Unser Leitbild – Gemeinsame Werte<br />
in dezentralen Strukturen<br />
Auch die Führungsstrukturen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> tragen dazu<br />
bei, die Risiken aus den Veränderungen der Stahlbranche<br />
zu begrenzen. Der <strong>Salzgitter</strong>-Konzern ist in fünf Unter-<br />
nehmensbereiche mit verschiedensten Geschäftsfeldern<br />
und Märkten im In- und Ausland gegliedert. Dezentrale<br />
Verantwortlichkeiten ermöglichen schnelle Entscheidungs-<br />
prozesse. So können wir uns zeitnah auf neue Marktgege-<br />
benheiten einstellen. Wir setzen damit in unseren Gesell-<br />
schaften auf die Nähe zum Produkt, zum Markt, zu den<br />
Lieferanten und den Kunden als maßgebliche Erfolgsfak-<br />
toren. Die <strong>Salzgitter</strong>-Gruppe verstehen wir als schlagkräf-<br />
tiges Netzwerk unterschiedlicher Kompetenzen, die sich<br />
ergänzen und so den Konzern stärken. Die Dezentralität<br />
erlaubt es, neue Wertschöpfungsstufen oder Unterneh-<br />
mensbereiche vergleichsweise einfach zu integrieren.<br />
VERTRAUEN UND EIGENVERANTWORTUNG STÄRKEN<br />
Die dezentralen Führungsstrukturen des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns<br />
bedingen die Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter. Da-<br />
bei vertrauen wir auf die individuellen Fähigkeiten unserer<br />
Führungskräfte, vor Ort zeitnah die richtigen Entscheidungen<br />
zu treffen. Die weiten Gestaltungsspielräume der Einzel-<br />
unternehmen erfordern eine vertrauensvolle Zusammen-<br />
arbeit, Teamgeist, offene und schnelle Kommunikation<br />
sowie hohe Transparenz.<br />
Dieses gemeinsame unternehmerische Handeln ist ein<br />
Grundsatz der Zusammenarbeit in unserem Konzern, der<br />
über alle Hierarchieebenen hinweg gelebt werden muss.<br />
Dazu gehören ein konzernweites Selbstverständnis, ein-<br />
heitliche Regeln des Umgangs und aufeinander abge-<br />
stimmte Ziele. Diese Motive und Aspekte des gemeinsa-<br />
men unternehmerischen Handelns haben wir in unserem<br />
konzernweiten Leitbild 5P (Profit, Partner, Produkte, Pro-<br />
zesse, Personal) festgeschrieben.<br />
Ziel des Leitbildes ist es, Mitarbeitern und Führungskräften<br />
<strong>durch</strong> übergeordnete Ziele und Unternehmensgrundsätze<br />
eine grundlegende Orientierung im Geschäftsalltag zu<br />
geben. Wir sind überzeugt, dass ein Unternehmensleitbild<br />
nur dann zum Konzernerfolg beitragen kann, wenn es in allen<br />
Bereichen des Unternehmensalltags gelebt wird. Um<br />
die größtmögliche Akzeptanz und Authentizität unseres<br />
Leitbildes sicherzustellen, wurden in den Jahren 2000<br />
und 2001 Mitarbeiter unterschiedlicher Bereiche und<br />
Hierarchieebenen in dessen Erarbeitung eingebunden
5P-Leitbild<br />
mit dem Ziel, Mitarbeiter stärker an der Gestaltung ihrer<br />
Gesellschaften zu beteiligen.<br />
PROFIT<br />
Unsere Strategie: Kontinuierliche<br />
Gewinnerwirtschaftung und Wertsteigerung<br />
PARTNER<br />
Unser Anspruch: Fairness, Offenheit<br />
und gegenseitiges Vertrauen<br />
PRODUKTE<br />
Unser Leistungs spektrum: Stahl und<br />
Technologie<br />
PROZESSE<br />
Unser Netzwerk: Schlagkräftig,<br />
kompetent und aufgeschlossen für<br />
neue Entwicklungen<br />
PERSONAL<br />
Unsere Philosophie: Miteinander<br />
kommunizieren, voneinander lernen,<br />
gemeinsam unternehmerisch handeln<br />
DAS 5P-MAN<strong>AG</strong>EMENT – FÜHREN MIT ZIELEN<br />
Damit das Leitbild tatsächlich im Tagesgeschäft veran-<br />
kert wird, haben wir auf seiner Grundlage ein eigenes<br />
Führungs instrument entwickelt. Dabei handelt es sich<br />
um ein adaptiertes Balanced-Scorecard-System, das<br />
die strategischen Ziele der Einzelgesellschaften in opera-<br />
tive, messbare Kennzahlen überführt. Das 5P-Manage-<br />
ment – und damit die Eigensteuerung der Unternehmen<br />
im Sinne und unter Anwendung des Leitbildes – verpflich-<br />
tet nach dem Prinzip „Führen mit Zielen“ Führungskräfte<br />
auf die in der Konzernstrategie anvisierten <strong>Fortschritt</strong>e.<br />
Vor diesem Hintergrund erhalten leitende Angestellte und<br />
außertarifliche Mitarbeiter, die diesem Zielvereinbarungs-<br />
prozess unterliegen, neben dem Grundgehalt eine varia-<br />
ble Vergütung, die sich zu 50 % am Unternehmenserfolg<br />
und zu 50 % an der persönlichen Zielerreichung bemisst.<br />
Strukturiert nach den Ebenen des Leitbildes – Profit, Part-<br />
ner, Produkte, Prozesse, Personal – umfasst das 5P-Ma-<br />
nagement auch nichtfinanzielle Zielsetzungen. Denn wir<br />
sind überzeugt, dass diese ebenso zum langfristigen Un-<br />
ternehmenserfolg beitragen, wenn auch die Höhe des Ef-<br />
fektes nicht immer finanziell belegbar ist. Diese Ziele be-<br />
treffen beispielsweise die termin- und qualitätsgerechte<br />
Belieferung unserer Kunden („Partner“), die Verringerung<br />
der Unfallzahlen („Personal“) oder den schonenden Einsatz<br />
von Ressourcen („Prozesse“). Da<strong>durch</strong> wird konzernweit<br />
eine Kultur der permanenten Verbesserung gefördert.<br />
2008 ist das 5P-Management in allen Konzerngesellschaften<br />
operationalisiert worden. Unternehmen, die neu in den<br />
Konzern aufgenommen werden, erhalten zur Umsetzung<br />
eine angemessene Frist.<br />
Corporate Governance<br />
Unternehmensführung und -kontrolle der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> zie-<br />
len darauf ab, im Einklang mit den Prinzipien der sozialen<br />
Marktwirtschaft und unter Berücksichtigung der Belange<br />
der Aktionäre, Arbeitnehmer und sonstiger dem Konzern<br />
verbundener Gruppen für den Bestand des Konzerns und<br />
seine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen.<br />
Sie basieren auf den Vorgaben der deutschen Gesetze<br />
zur Leitung und Überwachung börsennotierter Aktienge-<br />
sellschaften. Des Weiteren folgen sie den darüber hinaus-<br />
gehenden Empfehlungen des deutschen Corporate<br />
Governance Kodex zu guter und verantwortungsvoller<br />
Unternehmensführung. Deren Einhaltung wird <strong>durch</strong> eine<br />
vom Vorstand benannte Stelle überwacht. Vorstand und<br />
Aufsichtsrat der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> haben zuletzt im Dezember<br />
2008 erklärt, dass diesen Empfehlungen entsprochen wird.<br />
Der Vorstand bedient sich unter anderem folgender Füh-<br />
rungs- und Kontrollinstrumente:<br />
• Definierung von Führungsgrundsätzen des Konzerns<br />
in der Konzernrichtlinie „Führung und Organisation“<br />
• Festlegung der Berichtspflichten und Genehmigungs-<br />
vorbehalte für einzelne Sachbereiche in Statuten und<br />
Konzernrichtlinien der Konzerngesellschaften. Besonders<br />
nachhaltigkeitsrelevant sind folgende Richtlinien: Über-<br />
wachungssystem zur Risikofrüherkennung, Controlling,<br />
Personal, Arbeitssicherheit, Forschung und Entwicklung,<br />
Umweltschutz, Corporate Compliance, Revisionstätigkeit<br />
• für alle Unternehmensbereiche und Geschäftsfelder<br />
13<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
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Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
Aufstellung einer strategischen Planung sowie ihre regel-<br />
mäßige Aktualisierung und Erfolgskontrolle<br />
• Verpflichtung aller Konzerngesellschaften zu jährlicher<br />
Absatz- und Umsatzplanung, Investitions-, Finanz- und<br />
Personalplanung sowie zu deren regelmäßiger Erfolgs-<br />
kontrolle<br />
• regelmäßige Prüfungen und Sonderprüfungen <strong>durch</strong><br />
eine interne Revision<br />
• Einrichtung und kontinuierliche Aktualisierung eines<br />
konzernweiten Überwachungssystems zur Risikofrüher-<br />
kennung (Risikomanagement)<br />
• Vereinbarung von Zielen und eines erfolgsorientierten<br />
Anteils bei der Vergütung der Geschäftsführer und von<br />
Führungskräften der Konzerngesellschaften<br />
Wichtige Kontrollinstrumente des Aufsichtsrates sind<br />
insbesondere:<br />
• Verpflichtung des Vorstandes zu regelmäßiger, zeitnaher<br />
und umfassender Berichterstattung an den Aufsichtsrat<br />
• regelmäßige Erörterung der Planung, der Geschäftsent-<br />
wicklung und der Strategie mit dem Vorstand<br />
• Festlegung von Geschäften und Maßnahmen des Vor-<br />
standes, die nur mit Zustimmung des Aufsichtsrates<br />
vorgenommen werden dürfen<br />
• Verpflichtung des Vorstandes zur jährlichen Vorlage<br />
einer längerfristigen Unternehmensplanung und zur<br />
Berichterstattung über die Durchführung der vorange-<br />
gangenen Planung<br />
• Vereinbarung variabler Komponenten bei der Festlegung<br />
der Vergütung der Vorstandsmitglieder, orientiert am wirt-<br />
schaftlichen Erfolg des Unternehmens und an der Gesamt-<br />
performance des jeweiligen Vorstandsmitglieds<br />
CORPORATE COMPLIANCE<br />
Im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern wird die Einhaltung der relevanten<br />
gesetzlichen Bestimmungen und unternehmensinternen<br />
Richtlinien (Corporate Compliance) als wichtiger Teil der<br />
Corporate Governance verstanden. Die Vorstandsmitglieder<br />
der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> haben sich im Leitbild des Konzerns<br />
ausdrücklich zur Achtung und Einhaltung gesetzlicher<br />
Rahmenbedingungen und ethischer Werte bekannt.<br />
Compliance verstehen wir als originäre Führungsaufgabe<br />
auf jeder Hierarchieebene. Gemäß der dezentralen Konzern-<br />
struktur ist jedes Unternehmen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> innerhalb<br />
des ihm zugewiesenen Verantwortungsbereiches für die<br />
Einhaltung der dort relevanten Gesetze und Normen zu-<br />
ständig und verantwortlich.<br />
Einzelheiten zur Compliance-Organisation sind in einer<br />
Konzernrichtlinie festgelegt. Für besonders Compliance-<br />
gefährdete Rechtsgebiete wurden detaillierte, ergänzende<br />
Konzernleitlinien entwickelt oder besondere Hinweise be-<br />
kanntgegeben. Beispielhaft zu nennen sind die Leitlinie zur<br />
Vermeidung von Korruptionsstraftaten und die Leitlinie zur<br />
Einhaltung wettbewerbsrechtlicher Vorschriften sowie In-<br />
formationen zum Insider- oder zum Urheberrecht. Die Ab-<br />
teilung Revision prüft planmäßig und im Verdachtsfall ad<br />
hoc die Einhaltung externer und interner Vorschriften und<br />
berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden. Der Vor-<br />
stand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig über die Cor-<br />
porate Compliance. Zusätzlich befasst sich auch ein vom<br />
Aufsichtsrat eingerichteter Prüfungsausschuss mit Com-<br />
pliance-relevanten Fragen. Wesentliche Rechtsverstöße<br />
sind in den letzten Jahren nicht festgestellt worden. Die<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> berichtet in ihrem jährlich veröffentlichten<br />
Corporate Governance-Bericht auch über die Corporate<br />
Compliance des Konzerns.<br />
Corporate Responsibility<br />
bei der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
Nachhaltiges Handeln im Sinne einer verantwortungs-<br />
vollen Unternehmensführung (Corporate Responsibility)<br />
ist ein Kerngedanke unseres Leitbildes 5P (vgl. Seite 13).<br />
Umweltschutz und der verantwortungsvolle Umgang mit<br />
Ressourcen sind dort ebenso festgelegt wie der offene<br />
und respektvolle Umgang mit Mitarbeitern, Aktionären,<br />
Kunden und Lieferanten.<br />
FACHÜBERGREIFENDES NETZWERK<br />
In den letzten Jahren ist CR nicht nur in der Öffentlichkeit<br />
verstärkt in den Fokus gerückt. Auch im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />
hat eine systematische, konzernübergreifende Auseinan-<br />
dersetzung mit dem Thema an Bedeutung gewonnen. Um<br />
unseren CR-Ansatz noch stärker im Unternehmen zu ver-
Headline Innovative Enabling Stahlsorten – Lorem – Klimaschonende ipsum Mobilität mit HSD ® -Stählen<br />
Der Bedarf an Mobilität ist über die Jahre kontinuierlich ge-<br />
stiegen, im Privat- wie im Wirtschaftsleben. Im Durchschnitt<br />
kommen heute auf 1.000 Einwohner in Deutschland über 600<br />
Fahrzeuge. Insbesondere die Automobilindustrie stellt sich<br />
diesem Trend, um den gestiegenen Mobilitätswunsch mög-<br />
lichst umweltfreundlich und ressourcenschonend zu gestal-<br />
ten, da die Berücksichtigung dieser Aspekte einen wesentli-<br />
chen Anteil am zukünftigen Erfolg im Markt ausmachen wird.<br />
Daneben müssen die Fahrzeuge der Zukunft zugleich höchste<br />
Anforderungen an Sicherheit und Design erfüllen. Leicht und<br />
dennoch sicher: Insbesondere die zu verwendenden Werk-<br />
stoffe stellt dies vor neue Herausforderungen.<br />
Als Zulieferunternehmen der Automobilbranche haben wir<br />
diesen Bedarf nach neuen, höchstfesten Stählen mit zugleich<br />
sehr guter Umformbarkeit und Festigkeit frühzeitig erkannt.<br />
Unsere Untersuchungsergebnisse haben dabei bestätigt,<br />
dass diese vom Markt geäußerten Bedürfnisse mit den bis<br />
dato lediglich im Labormaßstab erforschten TWIP-Stählen<br />
(Twinning Induced Plasticity) erfüllbar sein können. Diese<br />
Sorten, die die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in Zusammenarbeit mit dem<br />
Stahlhersteller Corus entwickelt, sind allerdings aufgrund<br />
ihrer Legierungskonzepte bisher gar nicht oder nur unter<br />
Einschränkung auf Basis heutiger Produktionsverfahren her-<br />
stellbar. Mit dem von uns gemeinsam mit der SMS Siemag <strong>AG</strong><br />
und der Technischen Universität Clausthal entwickelten Band-<br />
gießverfahren können die auf dem TWIP-Effekt basierenden<br />
sogenannten HSD ® -Stähle (High Strength and Ductility) er-<br />
zeugt werden.<br />
HSD ® -Stähle sind leichter als konventioneller Stahl, dabei<br />
fester und besser verformbar – Eigenschaften, die sich bis-<br />
her ausgeschlossen hatten. Insbesondere in der Auto-<br />
mobilbranche werden sie zu erheblichen Gewichtsein-<br />
sparungen beitragen können. Ansatzpunkte liegen in der<br />
Bauteilintegration (Vereinigung mehrerer Funktionen in<br />
einem Bauteil), der Reduzierung der Dicken der Blechteile<br />
sowie geringerer Materialdichte. Die sehr gute Verformbar-<br />
keit eröffnet in der Designphase der Karosserie größere<br />
Flexibilität. Gleichwohl verbessert sich das Crashverhalten<br />
der Fahrzeuge, weil der neue Werkstoff Aufprallenergien<br />
aufnimmt und dabei so fest wird, dass er den Fahrgastraum<br />
besser schützt. Darüber hinaus werden weitere Einsatzbe-<br />
reiche in Entwicklungen wie Hybrid- und Elektrofahrzeugen<br />
erwartet.<br />
Bereits die Entwicklungsschritte sind wir in enger Abstim-<br />
mung mit unseren Kunden gegangen: Wir haben mehrere<br />
Workshops im Zuge der Entwicklungsphase <strong>durch</strong>geführt,<br />
die aus dem Blickwinkel der Anwender unseres Produktes<br />
mögliche Einsatzgebiete aufgezeigt haben. Dieser frühzeitige<br />
Austausch hat uns auch gezeigt, dass für HSD ® -Stähle gute<br />
Chancen in weiteren Branchen bestehen: Immer dann, wenn<br />
Bauteile mit komplexen, geometrischen Formen bei gleich-<br />
zeitig hohen Anforderungen an die Festigkeit gefragt sind und<br />
die reduzierte Dichte eine Rolle spielt, eignen sie sich beson-<br />
ders gut. Beispielhaft zu nennen sind schnell bewegte und<br />
komplexe Maschinenbauteile.
16<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
CR-Organisation vorstände für die Themenbereiche Umweltschutz- und<br />
Leiter<br />
Personal- und<br />
Sozialpolitik<br />
Leiter<br />
International<br />
Affairs Steel<br />
beraten<br />
entscheidet<br />
Austausch z. B.<br />
über Lenkungskreise<br />
Vorstand<br />
berichtet<br />
Leiter<br />
Umweltschutz- und<br />
Energiepolitik<br />
CR-Arbeitskreis<br />
Leiter<br />
Revision<br />
Leiter<br />
Konzern-<br />
kommunikation<br />
Leiter<br />
Investor<br />
Relations<br />
beraten und berichten<br />
Experten und Datenkompetenzstellen<br />
in den Konzerngesellschaften<br />
Externe Experten<br />
beraten<br />
ankern, haben wir im Jahr 2006 einen CR-Arbeitskreis<br />
gebildet. Dieser ist auf Konzernebene angesiedelt und<br />
umfasst die verantwortlichen Leiter relevanter Fachabtei-<br />
lungen. Über den Konzernvorstand stellen wir sicher, dass<br />
als richtig und wichtig erkannte Aspekte in die entspre-<br />
chenden Vorgaben der Fachbereiche über Konzernrichtli-<br />
nien, Anweisungen und Zielvereinbarungen Eingang finden.<br />
Der CR-Arbeitskreis tagt mindestens zwei Mal im Jahr und<br />
berichtet unmittelbar an den Vorstandsvorsitzenden der<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> sowie parallel an die zuständigen Ressort-<br />
Energiepolitik sowie Personal- und Sozialpolitik.<br />
In einem ersten Schritt haben wir die wesentlichen CR-<br />
relevanten Programme, Maßnahmen und Aktivitäten im<br />
Konzern identifiziert. Die Bestandsaufnahme ist Ausgangs-<br />
punkt für die vorliegende Berichterstattung, mit der wir be-<br />
reits erbrachte Leistungen dokumentieren und uns neue<br />
Ziele setzen. Damit schaffen wir die Basis, unsere Fort-<br />
schritte systematisch und nachvollziehbar darlegen zu<br />
können.<br />
Wir können aber nur dann erfolgreich sein, wenn alle Mit-<br />
arbeiter mitwirken und das Thema CR auch im Tagesge-<br />
schäft unserer Konzerngesellschaften mit Leben füllen.<br />
Aus diesem Grund sind neben wirtschaftlichen Kennzahlen<br />
auch Aspekte wie Umweltschutz und Arbeitssicherheit Be-<br />
standteil der unternehmensweiten Balanced Scorecards<br />
und der Zielvereinbarungen mit unseren Führungskräften.<br />
Mittels verbindlicher Vorgaben sind CR-relevante Aspekte<br />
– beispielsweise die Einführung und Zertifizierung von<br />
Umweltmanagementsystemen oder die Vereinbarung von<br />
Zielgrößen bei den Unfallhäufigkeitsraten – in unser Grund-<br />
prinzip „Führen mit Zielen“ integriert.<br />
Im Berichtszeitraum hat der Vorstand der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
zudem konzernweite Signale zum Stellenwert einer nach-<br />
haltigen Entwicklung gesetzt. Im Oktober 2008 unterzeich-<br />
nete die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> die „Sustainable Development Charter“<br />
der World Steel Association. 2009 ist der Konzern der<br />
„Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit“ beigetreten.<br />
EINBINDUNG UNSERER STAKEHOLDER<br />
Im Rahmen des CR-Berichterstattungsprozesses wurden<br />
im Frühjahr 2009 zwei Dialogveranstaltungen <strong>durch</strong>geführt<br />
mit dem Ziel, die relevanten Themen für den <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />
herauszuarbeiten. Interne und externe Experten, darunter<br />
Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Medien, der Auto-<br />
mobil- und Finanzbranche, Vertreter einer Wirtschaftsprü-<br />
fungsgesellschaft und eines Umweltforschungsinstitutes<br />
sowie Gewerkschafts- und Betriebsratsvertreter diskutier-<br />
ten und bewerteten dafür ein breites Themenspektrum.<br />
Ergebnis der Dialogveranstaltungen ist ein Ranking, das
die internen und externen Erwartungen an die CR-Bericht-<br />
erstattung der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> widerspiegelt. Die Ergebnisse<br />
finden sich in einer Materiality-Matrix wieder, die Auskunft<br />
über die Relevanz und Priorität einzelner Themen bereiche<br />
aus Sicht des Konzerns sowie seiner Stakeholder gibt.<br />
Die Stakeholder haben uns auch über ihre Erwartungen<br />
an die Berichterstattung hinaus wertvolle Rückmeldungen<br />
und Anregungen gegeben. So stellte sich heraus, dass die<br />
Ziele und Maßnahmen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in Bereichen wie<br />
Forschung & Entwicklung, Mitbestimmung und Unterneh-<br />
mensentwicklung sehr positiv bewertet werden. Gleich-<br />
zeitig wurde die Weiterentwicklung der auf den Geschäfts-<br />
zweck abgestimmten CR-Strategie angeregt. Hierüber<br />
wird der Vorstand der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> nach Auswertung<br />
der Eingaben und Anmerkungen zu diesem ersten CR-<br />
Bericht entscheiden.<br />
Materiality-Matrix – Thematische Fokussierung der CR-Berichterstattung<br />
Relevanz aus Sicht der Stakeholder der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
Brancheninitiativen<br />
zur Reduktion von<br />
Luftemissionen<br />
CR-Strategie<br />
Regionale Verantwortung<br />
& Dialog<br />
Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie<br />
Verantwortungsvolle<br />
Produktpolitik<br />
REACH /<br />
Umweltrichtlinien<br />
Innovation<br />
Klimaschutz und Energie<br />
Mitbestimmung /<br />
Einbindung Betriebsrat<br />
Wissens- und<br />
Ideenmanagement<br />
Bildungsengagement<br />
Kundendialog<br />
Forschungskooperationen<br />
Beteiligung am<br />
politischen Diskurs<br />
Interne Kommunikation<br />
Lieferantenbeziehungen<br />
Wasser<br />
Abfall<br />
Relevanz aus Sicht der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
Stakeholderdialoge<br />
– offen und transparent<br />
Offenheit und Transparenz gegenüber unseren Partnern<br />
ist ein Grundprinzip unseres Leitbildes. Den Dialog mit un-<br />
seren Anspruchsgruppen erkennen wir seit jeher als wich-<br />
tigen Faktor für den langfristigen Unternehmenserfolg an.<br />
Er dient als Impulsgeber und hilft uns, Chancen wie Risiken<br />
frühzeitig zu identifizieren und zu berücksichtigen. Jährliche<br />
Betriebsrätevollversammlungen, Kundentage im Rahmen<br />
von Messen und Analystenkonferenzen sind nur einige Bei-<br />
spiele für Veranstaltungen, die wir nutzen, um die Bedürf-<br />
nisse unserer internen wie externen Anspruchsgruppen zu<br />
verstehen und Standpunkte zu erläutern. Darüber hinaus<br />
treten wir anlassbezogen in den Dialog, mit politischen<br />
Vertretern auf nationaler wie auf internationaler Ebene ebenso<br />
wie mit unseren direkten Nachbarn an den Standorten.<br />
Stabile Unternehmens-<br />
entwicklung<br />
Forschung & Entwicklung<br />
Investitionen<br />
Fachkräftesicherung<br />
Nachwuchsförderung<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
Compliance<br />
Umgang mit Ressourcen<br />
Nachhaltige Produkte<br />
& Prozesse<br />
Unternehmenskultur /<br />
Unternehmenswerte<br />
Mitarbeiterqualifizierung<br />
Recycling<br />
Risikomanagement<br />
Im Abgleich mit der Relevanz<br />
für die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> wurden<br />
die genannten Themen folgenden<br />
Kategorien zugeordnet:<br />
Darstellung im Printbericht<br />
Darstellung nach Ermessen<br />
im Print- oder Onlinebericht<br />
Darstellung ausschließlich<br />
im Onlinebericht<br />
17<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
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Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
NACHBARSCHAFTLICHER DIALOG<br />
Anfang 2009 wurden uns Beschwerden von Anwohnern in<br />
<strong>Salzgitter</strong>-Watenstedt mitgeteilt, die sich aufgrund tempo-<br />
rärer produktionsbedingter Lärm- und Staubentwicklung<br />
<strong>durch</strong> das benachbarte Hüttenwerk der <strong>Salzgitter</strong> Flach-<br />
stahl am Standort <strong>Salzgitter</strong> beeinträchtigt fühlten. Die<br />
<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl trat daraufhin im April 2009 in den<br />
direkten Dialog mit den Anwohnern, um die Auswirkungen<br />
der Belästigungen beurteilen zu können und die Schäden<br />
zu regulieren.<br />
Auch im Rahmen des Investitionsprogramms an unserem<br />
Stahlstandort Peine sind wir frühzeitig und proaktiv auf<br />
unsere Nachbarn und die Region zugegangen: Die Ge-<br />
schäftsführung der Peiner Träger hat die kommunalen Ent-<br />
scheidungsträger zeitnah in das Vorhaben eingebunden<br />
und hat deren Vorschläge bereits in den Vorplanungen be-<br />
rücksichtigt. Des Weiteren wurde in Abstimmung mit der<br />
Konzernkommunikation der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in den örtlichen<br />
Printmedien über den Fortgang der Arbeiten berichtet, um<br />
die breite Öffentlichkeit zu informieren. Zusätzlich zu den<br />
<strong>durch</strong>geführten öffentlichen Anhörungsverfahren sind wir<br />
mit einem Anschreiben direkt an die unmittelbaren Nach-<br />
barn unseres Werkes herangetreten, um sie über das<br />
Investitionsprogramm und daraus resultierende Auswir-<br />
kungen verbindlich zu informieren.<br />
DIALOG MIT POLITISCHEN ENTSCHEIDUNGSTRÄGERN<br />
Im internationalen Wettbewerb sind die politischen Rahmen-<br />
bedingungen für den Unternehmenserfolg von großer<br />
Bedeutung. Der Wettbewerb mit ausländischen Konkur-<br />
renten wird heute vor allem <strong>durch</strong> dort fehlende oder nicht<br />
angewandte Standards in Feldern wie Beihilfen, Umwelt,<br />
Soziales und Schutz geistigen Eigentums erheblich ver-<br />
zerrt. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> verfolgt vor diesem Hintergrund<br />
systematisch politische Entwicklungen und tritt aktiv in<br />
den Dialog mit relevanten Institutionen. Gemeinsames<br />
politisches Ziel muss es sein, ein „Level Playing Field“ mit<br />
fairen Rahmenbedingungen für die deutsche Industrie<br />
herzustellen. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> sieht freien und fairen Wett-<br />
bewerb als Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Pro-<br />
sperität und Innovationen.<br />
Im Dialog mit der Politik setzen wir auf präzise Informationen<br />
und offene Kommunikation mit den kommunalen, regionalen,<br />
nationalen und europäischen Entscheidungsträgern. Der<br />
<strong>Salzgitter</strong>-Konzern arbeitet seit Jahren als Know-how-Träger<br />
mit Verbänden und Gewerkschaften vertrauensvoll zusam-<br />
men und erachtet den frühzeitigen und proaktiven Austausch<br />
auch zu kontrovers diskutierten Themen zwischen verschie-<br />
denen gesellschaftlichen Gruppen als sehr sinnvoll. Auch<br />
deshalb sind wir beispielsweise seit vielen Jahren in beraten-<br />
den Kommissionen der Niedersächsischen Landesregierung<br />
zu umwelt- und energiepolitischen Themen aktiv. In der<br />
zurzeit tätigen 6. Regierungskommission „Energie- und<br />
Ressourceneffizienz“ nehmen wir den Vorsitz wahr und<br />
sind darüber hinaus in verschiedenen Arbeitskreisen in der<br />
thematisch-inhaltlichen Ausarbeitung mit Gewerkschaften,<br />
Umweltverbänden, anderen Wirtschaftszweigen und der<br />
Landesverwaltung engagiert. In ähnlicher Weise bringen wir<br />
uns in die im Jahr 2008 neu eingerichtete Regierungskom-<br />
mission „Klimaschutz“ des Landes Niedersachsen ein.<br />
Zu den wesentlichen unternehmenspolitischen Themen der<br />
vergangenen Jahre gehörten europäische Industrie- und<br />
Verkehrspolitik, EU-Fördermittel und die WTO-Handels-<br />
schutzinstrumente (beispielsweise Antidumpingverfahren),<br />
Umwelt- und Klimaschutz sowie Arbeits- und Sozialpolitik.<br />
In dem von der Europäischen Kommission eingerichteten<br />
„Sozialen Dialog Stahl“ ist die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> arbeitnehmer-<br />
wie arbeitgeberseitig regelmäßig vertreten.<br />
Anfang 2009 wurde mit der Eröffnung eines eigenen Büros<br />
in Brüssel ein weiterer Meilenstein für die Intensivierung der<br />
Interessenvertretung des Konzerns gesetzt.<br />
WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA<br />
• Risikomanagement<br />
• Mitgliedschaften in Vereinen und Verbänden<br />
sowie ausgewählte ökonomische Kennzahlen<br />
finden Sie in unserem CR-Onlinebericht unter<br />
www.salzgitter-ag.de/cr/2009.
Verantwortlich wirtschaften –<br />
Gewinn für Unternehmen und Gesellschaft<br />
von Gerhard Schröder (Juni 2009)<br />
Meldungen über Kurzarbeit, Werksschließungen und Insol-<br />
venzen in ganz Deutschland führen den Bürgerinnen und<br />
Bürgern tagtäglich vor Augen, dass die aktuelle Krise mehr<br />
ist als nur ein normaler Konjunktureinbruch. Die abrupte<br />
wirtschaftliche Vollbremsung verstehen viele als das Er-<br />
gebnis einer Ideologie, bei der maximaler Profit in kürzester<br />
Zeit und nicht der Mensch im Mittelpunkt steht. Sie erwarten<br />
jetzt zu Recht von allen Verantwortlichen einen grundsätz-<br />
lichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik.<br />
Dabei benötigt Europa auch in Zukunft eine starke Industrie<br />
als Basis einer wissensintensiven und wettbewerbsfähigen<br />
Volkswirtschaft. Wir brauchen <strong>Fortschritt</strong>, um Wohlstand<br />
auf hohem Niveau für alle zu ermöglichen und dauerhaft<br />
zu sichern.<br />
Wer als Politiker den heimischen Standort stärken will,<br />
muss die Innovationsfähigkeit der hier tätigen Unterneh-<br />
men fördern. Arbeitnehmer, Unternehmer, Politiker – sie<br />
alle müssen sich gemeinsam für den Erhalt der hiesigen<br />
Arbeitsplätze und die heimischen Wachstumskräfte ein-<br />
setzen. Die gelebte Mitbestimmung ist und bleibt dabei ein<br />
wichtiger Grundpfeiler unserer sozialen Marktwirtschaft.<br />
Im Konzern der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> lassen sich die Mitarbeiter,<br />
Vorstände und Aufsichtsräte gemeinsam von der Über-<br />
zeugung leiten, dass die Wirtschaft für den Menschen<br />
und nicht der Mensch für die Wirtschaft da sein sollte. Die<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> agiert als eigenständiger Stahl- und Techno-<br />
logiekonzern, dessen Strategie auf eine langfristige Siche-<br />
rung des Unternehmenserfolges ausgerichtet ist. Diese<br />
Eigenständigkeit bildet auch in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten die Grundlage, um erfolgreich am Markt zu bestehen.<br />
Sie ermöglicht den Managern, jederzeit flexibel reagieren<br />
und Entscheidungen rein im Interesse des Unternehmens,<br />
seiner Stakeholder und seiner Mitarbeiter fällen zu können.<br />
Die Übernahme der Mannesmannröhren-Werke im Jahre<br />
2000, das weitere Konzernwachstum und die großen Inves-<br />
titionen in die heimischen Standorte wären ohne diese Eigen-<br />
ständigkeit nicht zustande gekommen.<br />
Ich sage dies <strong>durch</strong>aus mit einigem Stolz, da ich Anfang<br />
1998 als niedersächsischer Ministerpräsident dafür gesorgt<br />
habe, dass das Land Niedersachsen und die Nord/LB als<br />
Investoren mit dem Börsengang der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> die Über-<br />
nahme <strong>durch</strong> Wettbewerber verhindert und die Selbst-<br />
ständigkeit ermöglicht haben. Mit Blick auf den Erhalt<br />
von damals 13.700 Arbeitsplätzen und des unternehme-<br />
rischen Entscheidungszentrums in Niedersachsen ist die<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> dabei erfolgreich aus dem Preussag-Konzern<br />
herausgelöst worden. Der externe Konzernumsatz ist seit-<br />
dem von 2,7 Mrd. € auf über 12 Mrd. € gewachsen und die<br />
Mitarbeiterzahl inzwischen auf über 24.000 gestiegen.<br />
Das Unternehmen ist dank seiner Eigenständigkeit höchst<br />
profitabel als Premium-Anbieter auf dem europäischen<br />
Stahlmarkt tätig und zudem an der Börse in den DAX-<br />
Kreis der 30 größten börsennotierten deutschen Unter-<br />
nehmen aufgestiegen. In einer gesunden Aktionärsstruktur<br />
spielt das Land Niedersachsen heute mit einem Anteil von<br />
26,5 % eine wohltuend stabilisierende Rolle.<br />
Das Beispiel <strong>Salzgitter</strong> zeigt: Die Stärkung des heimischen<br />
Standortes gelingt dann, wenn die Politik die Innovations-<br />
fähigkeit der hier tätigen Unternehmen fördert und für faire<br />
und verlässliche Rahmenbedingungen sorgt. Diese sind<br />
für den Unternehmenserfolg der deutschen Produzenten<br />
im internationalen Wettbewerb ausschlaggebend. Arbeit,<br />
Bildung und Nachhaltigkeit – dies sind in Deutschland die<br />
Triebfedern des <strong>Fortschritt</strong>s, die unserer modernen Indus-<br />
triegesellschaft in den kommenden Jahren helfen werden,<br />
den Weg aus der schweren Wirtschaftskrise zu finden.<br />
19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
Markt & Innovation<br />
Stahl ist mit seinen über 2.200 Güten ein modernes High-Tech-<br />
Material, das gemessen an seiner Erzeugungsmenge die Rangliste<br />
der industriellen Werkstoffe mit großem Abstand anführt. Der<br />
Weltstahlmarkt hat sich in den letzten Jahren erheblich strukturell<br />
verändert. Mit dem China-Boom ist die Stahlindustrie in ein neues<br />
Zeitalter eingetreten: Nach Jahren eher moderaten Wachstums stieg die<br />
globale Nachfrage zwischen 2004 und 2007 vor allem wegen der rasanten<br />
Entwicklung in China um 5 bis 10 % pro Jahr. Obwohl dieser Trend in<br />
den Jahren 2008 und 2009 aufgrund der Weltwirtschaftskrise gebrochen<br />
wurde, kann davon ausgegangen werden, dass der zuvor verzeichnete<br />
Wachstumspfad mittelfristig wieder erreicht wird.<br />
Vor dem Hintergrund der starken Produkt- und Nachfrageentwicklung<br />
ist in der Stahlbranche ein weltweiter Konsolidierungsprozess in<br />
Gang gekommen. Global Player mit 30 oder gar 100 Mio. Tonnen<br />
Rohstahlproduktion pro Jahr haben in den vergangenen Jahren die<br />
Rolle internationaler Preisführer übernommen. Nischenanbieter, wie die<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> mit rund 7 Mio. Tonnen Rohstahl pro Jahr, profitieren von<br />
dieser Strukturentwicklung. Der globale Konsolidierungsdruck wird auch<br />
wegen der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise hoch bleiben und<br />
für weitere Bereinigungen auf dem Stahlmarkt sorgen.<br />
Wir sehen es als Kernaufgabe unserer unternehmerischen Verantwortung,<br />
die Eigenständigkeit des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns in diesem herausfordernden<br />
Umfeld zu bewahren. Daher ist es unser Ziel, die Marktpositionen des<br />
Konzerns sowohl über hochwertige Produkte und Technologien als auch<br />
mit Flexibilität und Kundennähe weiter auszubauen.<br />
Lorem Zukunftsmarkt ipsum – Röhren Aliqui dolupta – Spezialpipelines pratiuntur re aus pliquam<br />
hochfesten rem eos Stählen volor bieten aut era Sicherheit qui simet für dolorum Mensch<br />
lautemp und Umwelt orepudici blacia volore, sus expero ipsa.
In den letzten Jahren hat sich die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> zu einem<br />
führenden Nischenanbieter für hochwertige Stahlpro-<br />
dukte und Technologien entwickelt. In allen Unternehmens-<br />
bereichen – Stahl, Handel, Röhren, Dienstleistungen und<br />
Technologie – setzen wir auf hohe Markt- und Kunden-<br />
nähe. Wir entwickeln Produkte, die sich an den Bedürf-<br />
nissen unserer Kunden orientieren, und suchen gemein-<br />
sam mit ihnen nach Lösungswegen für die spezifischen<br />
Herausforderungen unserer Abnehmerbranchen. Wir be-<br />
zeichnen das als marktnahe Forschung und Entwicklung<br />
(F&E).<br />
Marktorientierung<br />
Grundlegender Bestandteil der strategischen Unterneh-<br />
mensführung ist die marktnahe F&E. Mit der Konzernricht-<br />
linie „Forschung und Entwicklung“ haben wir uns zum Ziel<br />
gesetzt, unsere Märkte von morgen aktiv mitzugestalten.<br />
Dazu reicht es nicht aus, Entwicklungen und Trends an den<br />
Märkten frühzeitig zu erkennen; es müssen auch Ideen er-<br />
arbeitet werden, die zeitnah in marktfähige Produkte um-<br />
gesetzt werden können. Partnerschaftliche Beziehungen<br />
zu Kunden und Lieferanten sind dafür ebenso wichtige Vo-<br />
raussetzungen wie hohe Flexibilität, eine lebendige Koope-<br />
rationskultur sowie ein weit gespanntes Forschungsnetz.<br />
BEIM KUNDEN VOR ORT<br />
Fairness, Offenheit und gegenseitiges Vertrauen prägen<br />
unsere Kundenbeziehungen. Die Nähe zum Kunden<br />
und den jeweiligen Märkten ermöglicht es, Marktbedürf-<br />
nisse und neue Anforderungen an Produkte und Diens t-<br />
leistungen frühzeitig zu erkennen und passende Lösungen<br />
zu entwickeln. So entsteht ein umfassendes Leistungs-<br />
spektrum an Produkten und Dienstleistungen, das auf die<br />
unterschiedlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist und weit<br />
über reine Lieferleistungen hinausreicht: Wir beziehen<br />
unsere Kunden früh in die Werkstoffentwicklung mit ein,<br />
unterstützen bei anwendungstechnischen Fragestellungen<br />
und begleiten von der Entwicklung, über den Prototypen-<br />
bau bis zur Serienreife. Der Technologietransfer, der dabei<br />
entsteht, eröffnet den Kunden der <strong>Salzgitter</strong>-Gruppe deut-<br />
liche Wettbewerbsvorteile in ihren Branchen.<br />
Im Unternehmensbereich Handel sind stabile und vertrauens-<br />
volle Kundenbeziehungen ein besonders wichtiger Erfolgs-<br />
faktor. Als Führungsgesellschaft sorgt hier die <strong>Salzgitter</strong><br />
Mannesmann Handel für ein dichtes europäisches Vertriebs-<br />
netz sowie mit weiteren internationalen Handelsgesellschaften<br />
und Vertriebsbüros für die flächendeckend erfolgreiche Prä-<br />
senz des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns weltweit. Inzwischen entfallen<br />
circa 60 % der rund 7 Mio. Tonnen Stahl, die die Gruppe ab-<br />
setzt, auf das internationale Trading: die erfolgreiche Verbin-<br />
dung von internationalen Ein- und Verkaufsmärkten. Da der<br />
persönliche Kontakt mit Kunden und Lieferanten für die<br />
Kundenbeziehungen ausschlaggebend ist, ist die <strong>Salzgitter</strong><br />
Mannesmann International mit circa 30 Standorten in über 20<br />
Ländern präsent. Mit diesem weltweiten Netzwerk und der<br />
Kernkompetenz im Stahl sowie im technischen Bereich sind<br />
wir für den Erfolg unserer Kunden richtig aufgestellt.<br />
Im Unternehmensbereich Röhren wird mit zahlreichen<br />
Tochter- und Beteiligungsgesellschaften auf vier Kon-<br />
tinenten ein umfassendes Sortiment geschweißter und<br />
nahtloser Stahlrohre hergestellt und/oder weiterverar-<br />
beitet. Der Name „Mannesmannröhren“ ist dabei welt-<br />
weit seit über 100 Jahren Inbegriff für Stahlrohre höchster<br />
Qualität. Der Kunde vor Ort weiß das Know-how und die<br />
Innovationsfähigkeit der Mannesmannröhren-Werke zu<br />
schätzen.<br />
Auch im Unternehmensbereich Technologie verfügen<br />
wir mit der Klöckner-Werke <strong>AG</strong> über ein weltweites Netz-<br />
werk. Mehr als 46 % des Umsatzes wurden hier 2008 im<br />
außereuropäischen Ausland generiert. Dem Kunden blei-<br />
ben lange Kommunikations- und Transportwege erspart.<br />
Besonders in weniger industrialisierten, aber sich im Auf-<br />
schwung befindlichen Ländern Asiens, Afrikas und Süd-<br />
amerikas wächst die Getränkeindustrie über<strong>durch</strong>schnitt-<br />
lich. In vielen dieser Schwellen- und Entwicklungsländer<br />
herrschen teilweise noch schwierige hygienische Verhält-<br />
nisse, insbesondere bei der Trinkwasserversorgung. Die<br />
spezifischen Bedürfnisse vor Ort sind Treiber für unsere<br />
nachhaltige Produktentwicklung: Ein zunehmendes Ange-<br />
bot sauberer, abgepackter Getränke ist ein wichtiger Bei-<br />
trag zur wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität für<br />
die Bevölkerung dieser Länder.<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20 | 21<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
22<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
KUNDENGRUPPENTEAMS<br />
In den Unternehmensbereichen Stahl und Technologie spie-<br />
len direkte Verbindungsstellen zwischen Kunden, Vertrieb,<br />
Produktion und Entwicklung eine herausragende Rolle, um<br />
den Dialog und die Zusammenarbeit mit den Kunden zu<br />
systematisieren. Die Erfahrungen und Rückmeldungen, die<br />
wir auf diese Weise gewinnen, können direkt in Produkt-<br />
entwicklungen einfließen. So arbeiten bereits seit 2004 im<br />
Unternehmensbereich Stahl Mitarbeiter der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl<br />
und der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung in Kundengrup-<br />
penteams zusammen. Diese Teams sind auf Zielmärkte fo-<br />
kussiert und lassen deren Bedürfnisse in das strategisch-<br />
operative Geschäft einfließen. Im Unternehmensbereich<br />
Technologie sind 13 Competence Center auf jeweils eine<br />
Produktfamilie spezialisiert. Sie sind mit der Entwicklung<br />
und Auftragsbearbeitung sowie mit dem aktiven Produkt-<br />
management und der Produktunterstützung betraut.<br />
KUNDENRESONANZ<br />
Zur Optimierung ihrer Kundenorientierung nutzen zahl-<br />
reiche Gesellschaften des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns regel-<br />
mäßige Kunden befragungen, die detailliert Aufschluss<br />
über Kunden erwartungen und -zufriedenheit mit den jewei-<br />
ligen Produkten und Dienstleistungen geben. Auch bei der<br />
<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl gehören Kundenzufriedenheit und<br />
-loyalität zu den wichtigsten Zielgrößen. Die Kundenbe-<br />
fragung 2007 zeigte eine erfreuliche Steigerung der Kunden-<br />
zufriedenheit auf. Ein Ergebnis, das auch den ein geleiteten<br />
Maßnahmen aus der vorangegangenen Befragung bei-<br />
spielsweise in Bezug auf die Auftragsabwicklung geschuldet<br />
ist. 2009 fand bereits die vierte Erhebung bei der <strong>Salzgitter</strong><br />
Flachstahl statt.<br />
Unsere guten Kundenbeziehungen wurden 2008 zum Bei-<br />
spiel <strong>durch</strong> den „Vestas Supplier Award“ für die Ilsenburger<br />
Grobblech bestätigt. Mit mehr als 400.000 Tonnen jährlich<br />
gehört der Hersteller von Windkraftanlagen Vestas Towers A/S<br />
zu den größten Grobblechnutzern weltweit. Die Ilsenburger<br />
Grobblech erhielt die Auszeichnung für ihre hohe Produkt-<br />
qualität, Verlässlichkeit sowie ihre Bereitschaft, den stei-<br />
genden Marktanforderungen mit einer kontinuierlichen<br />
Investitionstätigkeit Rechnung zu tragen.<br />
Der Automobilhersteller Ford verlieh der <strong>Salzgitter</strong> Euro-<br />
platinen im April 2009 den „Q1 Award“, zu dessen Trägern<br />
auch die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl gehört. Der Preis zeichnet<br />
Ford-Lieferanten aus, die sich <strong>durch</strong> besondere Qualität,<br />
Liefertreue, eine offene Kommunikation in der Logistikkette<br />
und ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem qualifizieren.<br />
Umsetzung marktnaher F&E<br />
Durch die Zusammenführung wissenschaftlicher Trends<br />
mit Produktions- und Prozesswissen stimmen wir unsere<br />
F&E-Aktivitäten mit aktuellen Marktbedürfnissen ab. Um die<br />
Nähe zum operativen Geschäft der unterschiedlichen Unter-<br />
nehmensbereiche und damit eine konsequente Markt- und<br />
Prozessorientierung sicherzustellen, arbeiten neben den<br />
308 Mitarbeitern in unserer eigenen Forschungsgesellschaft<br />
weitere 675 Beschäftigte in den Einzelgesellschaften im For-<br />
schungs- und forschungsnahen Bereich. So entsteht ein In-<br />
novationsnetzwerk im Konzern, das Forschungskompetenz<br />
und Praxiserfahrung miteinander verknüpft.<br />
KOMPETENZEN SINNVOLL BÜNDELN<br />
Heute gehört die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> im Stahl- und Röhrensektor<br />
zu den europaweit führenden Unternehmen in der anwen-<br />
dungsorientierten Forschung und Entwicklung für Stahl.<br />
Die Forschungsaktivitäten im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern sind bei<br />
der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung zentral gebündelt.<br />
Im engen Austausch mit den Konzerngesellschaften erar-<br />
beitet die <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung Technologie-<br />
Roadmaps zur mittel- und langfristigen Ausrichtung der<br />
Forschungsstrategie. Mit mehr als 70 Jahren Forschungs-<br />
erfahrung an den Standorten Duisburg und <strong>Salzgitter</strong> ent-<br />
wickelt und testet die <strong>Salzgitter</strong>-Tochter Materialeigenschaften<br />
und Verarbeitungstechnologien für den Werkstoff Stahl.<br />
Entstanden ist das Unternehmen im Jahr 2004 als<br />
Zusammenschluss aus Teilen des Werkstoffzentrums der<br />
<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl und dem Mannesmann Forschungs-<br />
institut. Die Schwerpunkte der Forschung liegen in <strong>Salzgitter</strong><br />
in der Anwendungs- und der Oberflächentechnik sowie der<br />
Werkstoff- und Prozessentwicklung für Warm- und Kalt-<br />
band. Der Forschungsstandort Duisburg widmet sich<br />
insbesondere der Metallurgie, sowie der Werkstoff- und
Ingenieurtechnik in den Produktgruppen Rohr, Profil und<br />
Grobblech sowie der Systemtechnik.<br />
FORSCHUNGS- UND<br />
ENTWICKLUNGSAUFWENDUNGEN<br />
Im Jahr 2008 hat der <strong>Salzgitter</strong>-Konzern 80 Mio. € für<br />
konzerninterne F&E-Aktivitäten und F&E-nahe Qualitäts-<br />
managementmaßnahmen aufgewendet; weitere 11,4 Mio. €<br />
wurden in F&E-Aktivitäten unter Führung externer Auftrag-<br />
geber eingebracht. Die F&E-Gesamtaufwendungen entfielen<br />
ungefähr zu gleichen Teilen auf die Unternehmensbereiche<br />
Stahl (30 %), Röhren (26 %) und Technologie (29 %). In den<br />
Dienstleistungsbereich, zu dem auch Serviceunternehmen<br />
ohne Produktion gehören, flossen 15 %* der F&E-Auf-<br />
wendungen.<br />
Zusätzlich war die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> im Jahr 2008 mit einem<br />
Gesamtbudget von etwa 128 Mio. € an Kooperations-<br />
projekten mit anderen Marktakteuren und Forschungs-<br />
einrichtungen beteiligt.<br />
Zum Jahresende befanden sich im Bestand der Konzern-<br />
gesellschaften der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> insgesamt über 2.200<br />
aktive Schutzrechte aus Patenten. Allein im Unternehmens-<br />
bereich Technologie kamen 2008 etwa 220 Patente und<br />
Patentanmeldungen im Bereich der Getränkeabfüll- und<br />
Verpackungsmaschinen hinzu.<br />
*) Externe Aktivitäten der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung sind dem<br />
Unternehmensbereich Dienstleistungen zugeordnet.<br />
Forschung und Entwicklung im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />
HÖCHSTER STANDARD BEI FORSCHUNGSANL<strong>AG</strong>EN<br />
Im Rahmen der internen Wachstumsstrategie investiert der<br />
Konzern in moderne und leistungsfähige Forschungsanlagen.<br />
Seit 2004 wurden dafür in <strong>Salzgitter</strong> und Duisburg mehr als<br />
20 Mio. € aufgewendet. So wurden in den letzten Jahren<br />
die F&E-Einrichtungen kontinuierlich mit dem Ziel ausge-<br />
baut, schnell, flexibel und anwendungsorientiert Lösungen<br />
zum Nutzen unserer Kunden zu erproben.<br />
Das Technikum am Standort <strong>Salzgitter</strong> bietet seit Ende<br />
2007 die Möglichkeit, alle wesentlichen Prozesse und Ver-<br />
fahren der Stahlproduktion – von der Metallurgie über die<br />
Walztechnik und die Oberflächentechnik bis hin zur Ver-<br />
arbeitung der Stahlwerkstoffe – im Labormaßstab abzu-<br />
bilden. Rund 11 Mio. € wurden dafür in Großgeräte und<br />
Gebäude investiert. Das Technikum ermöglicht es, neue<br />
Werkstoffe schneller zu entwickeln und Prozesse zu<br />
optimieren. Dies bildet die Grundlage für kurze Produkt-<br />
einführungszeiten und robuste Serienprozesse bei den<br />
Kunden. Kernstück des Technikums ist eine 1.000-Tonnen-<br />
Umformpresse. Sie ist speziell für Materialtests von hoch-<br />
festen Stählen mit über<strong>durch</strong>schnittlich hohen Streck-<br />
grenzen ausgelegt – ein Bereich, den wir als wachsenden<br />
Zukunftsmarkt im Blick haben (vgl. Seite 15 und Seite 33).<br />
Unser Unternehmensbereich Röhren sieht vor allem im<br />
Energiesektor wesentliche Wachstumschancen. Mit ge-<br />
zielten Investitionen haben wir auch hier unsere Entwick-<br />
lungsmöglichkeiten gestärkt. Am Standort Duisburg<br />
startete im März 2008 der Betrieb des neuen Warmwalz-<br />
simulators, der zum Walzen von Grobblech dient – die<br />
2008 3 2007 2006<br />
F&E-Aufwand (in Mio. €) 80 60 58<br />
F&E-Mitarbeiter (Blm.) 983 725 688<br />
F&E-Quote 1 (in %) 0,6 0,6 0,7<br />
F&E-Intensität 2 (in %) 3,0 2,2 2,0<br />
1 F&E-Aufwand bezogen auf den Konzernumsatz<br />
2 F&E-Aufwand bezogen auf die Konzernwertschöpfung<br />
3 KHS <strong>AG</strong> voll konsolidiert<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
23<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
24<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
Grundlage der Entwicklungsarbeit für Großrohre. Damit<br />
verfügt die <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung über das<br />
größte Versuchswalzgerüst in der europäischen Forschungs-<br />
landschaft. Auf Versuchsanlagen lässt sich die Prozesskette<br />
der Rohrherstellung realitätsnah im Labormaßstab abbilden.<br />
So werden aussagekräftige Ergebnisse erzielt, die unmittelbar<br />
auf das Produkt und die entsprechenden Herstellprozesse<br />
übertragen werden können. Dies spart in der Entwicklungs-<br />
phase sowohl Zeit als auch Kosten.<br />
Kooperations- und<br />
Forschungsnetzwerk<br />
Mit dem Ziel, sich im internationalen Wettbewerb erfolg-<br />
reich als Premium-Anbieter zu profilieren, fördert die<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> nicht nur die Forschungszusammenarbeit<br />
Prozesskette der Stahlherstellung am Beispiel Automobil<br />
11<br />
1<br />
2 Stahlherstellung 5 Glühen<br />
8 Umformung 11 Crashtest<br />
3 Stranggießen<br />
6 Oberflächenveredelung 9<br />
10<br />
Abbildung der<br />
gesamten<br />
Prozesskette<br />
1 Roheisenerzeugung 4 Warm-/Kaltwalzen<br />
7 Dressieren 10 Lackierung<br />
2<br />
9<br />
Fügung<br />
im Konzern selbst, sondern auch mit Partnern aus Verbän-<br />
den, Wissenschaft und die Industrie. Der enge Verbund<br />
zwischen Stahlherstellern, -verarbeitern und -anwendern<br />
ermöglicht es, Prozess- und Werkstoffinnovation direkt in<br />
vor handenen Fertigungsketten umzusetzen.<br />
KOOPERATIVE FORSCHUNG ÜBER VERBÄNDE<br />
Stahlforschung wird in Deutschland nicht ausschließlich<br />
von den Unternehmen der Stahlindustrie selbst betrieben,<br />
sondern auch als vernetzte Gemeinschaftsforschung – von<br />
der Grundlagen- bis zur Betriebsforschung. Dies ermög-<br />
licht große Synergien für Unternehmen der Stahlindustrie<br />
auf den Gebieten der Untersuchung des Rohstoffeinsatzes,<br />
der Verwertung von Nebenprodukten, bei kurzfristig zu<br />
lösenden betrieblichen Fragestellungen, aber auch bei in-<br />
novativen Verfahrenstechniken zur Rohstoff- und Energie-<br />
3<br />
8<br />
4<br />
7<br />
Experimentelle und<br />
numerische Simulation<br />
5<br />
6
einsparung sowie bei den Grundlagen zur Entwicklung<br />
und Anwendung neuer Werkstoffe.<br />
Gesellschaften des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns sind Mitglied im<br />
Stahlinstitut VDEh, das mit seinen Mitgliedsunternehmen,<br />
der Forschungsvereinigung Stahlanwendung (FOSTA), fünf<br />
Gemeinschaftsforschungsinstituten sowie zahlreichen stahl-<br />
orientierten Universitäts-, Hochschul- und freien Instituten<br />
einen engen Forschungsverbund bildet. Der VDEh vertritt<br />
über seinen Forschungsausschuss die Mitgliedsunterneh-<br />
men in Fragen der Forschungsförderung und -organisation<br />
auf nationaler und europäischer Ebene. Im nationalen Be-<br />
reich wirkt der Verband an der Vorbereitung von Forschungs-<br />
programmen des Bundes und der Länder mit. Schwerpunkt<br />
der europäischen Aktivitäten ist die Mitarbeit in den Gremien<br />
des „Research Fund for Coal and Steel“ (RFCS) und in der<br />
„European Steel Technology Platform“ (ESTEP).<br />
ZUSAMMENARBEIT MIT DER WISSENSCHAFT<br />
Der enge Austausch mit der Wissenschaft liefert dem<br />
<strong>Salzgitter</strong>-Konzern immer wieder neue Impulse für For-<br />
schungsaktivitäten. Wir unterhalten Kooperationen mit<br />
zahlreichen Universitäten (vgl. Seite 55).<br />
Mit dem Spitzenforschungszentrum „ICAMS“ (Interdisciplinary<br />
Centre for Advanced Materials Simulation) an der Ruhr-<br />
Universität Bochum ist im Juni 2008 ein deutschlandweit<br />
einzigartiges Institut für Stahl-Grundlagenforschung ein-<br />
gerichtet worden. Die <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung<br />
ist Mitbegründer dieses materialwissenschaftlichen For-<br />
schungszentrums. Ziel von ICAMS ist es, neue Werkstoffe<br />
mit maßgeschneiderten Eigenschaften zu erforschen und<br />
den Weg für innovative Produktentwicklungen zu ebnen.<br />
Auch außeruniversitäre Institute, wie zum Beispiel das Max-<br />
Planck-Institut für Eisenforschung in Düsseldorf, sind für die<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> wichtige Kooperations- und Dialogpartner.<br />
KOOPERATIONEN MIT BRANCHENPARTNERN<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> versteht bilaterale, brancheninterne Ko-<br />
operationen mit ausgewählten internationalen Wettbewer-<br />
bern als wichtige strategische Allianzen, die beiden Seiten<br />
spürbare Wettbewerbsvorteile bieten. Beispielhaft gelingt<br />
dies seit Jahren mit dem britisch-niederländischen Stahl-<br />
unternehmen Corus (vgl. Seite 15) sowie dem korea-<br />
nischen Stahlkonzern POSCO.<br />
Ziel der Forschungskooperation mit POSCO ist es, neben<br />
der Entwicklung neuer Produkte auch Konzepte für eine<br />
effizientere Produktion bestehender Stahlprodukte zu erar-<br />
beiten. Sie wurde 2002 mit dem Ziel vereinbart, die Kom-<br />
petenzen bei der Entwicklung von Hochleistungsstählen für<br />
den Automobilbau zu bündeln. Mittlerweile erstreckt sich<br />
die Zusammenarbeit auch auf den Stahlrohrsektor. Regel-<br />
mäßige Arbeitstreffen garantieren einen zielführenden,<br />
lebendigen Dialog.<br />
2008 wurde die Entwicklungsarbeit mit Corus einen entschei-<br />
denden Schritt vorangebracht: Erstmals konnte Stahl mit einer<br />
gemeinsam entwickelten innovativen Zink-Magnesium-Be-<br />
schichtung versehen und an Kunden ausgeliefert werden.<br />
Der neue metallische Überzug mit Namen Stroncoat weist<br />
gegenüber herkömmlichen Zinkbeschichtungen eine deut-<br />
lich höhere Korrosionsbeständigkeit auf und verbessert<br />
zugleich die Ökobilanz <strong>durch</strong> Reduzierung der Zinkschicht-<br />
dicke um 50 %. Zusätzlich zum gesteigerten Korrosions-<br />
schutz und der Einsparung im Zink-Verbrauch ist <strong>durch</strong><br />
das verbesserte Unterwanderungsverhalten eine Reduzie-<br />
rung der Lackschichtdicken möglich. Während der Nutzungs-<br />
phase führt die höhere <strong>Beständigkeit</strong> von Stroncoat gegen-<br />
über der Abwaschneigung <strong>durch</strong> Regenwasser außerdem<br />
zu einem verringerten Eintrag von Zink in die Umwelt. Ab<br />
dem ersten Quartal 2010 ist die serienmäßige Produktion<br />
am Standort <strong>Salzgitter</strong> geplant.<br />
LÖSUNGSORIENTIERTE ENTWICKLUNGEN<br />
MIT KUNDEN<br />
Mit unserem Know-how und den technischen Möglich-<br />
keiten helfen wir als Entwicklungspartner unseren Kunden,<br />
die Eigenschaften ihrer Produkte auch in Bezug auf Nach-<br />
haltigkeitsziele zu verbessern und die Herstellung wirt-<br />
schaftlicher zu gestalten.<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
25<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
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Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
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Gesellschaft
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Strategie &<br />
Werte<br />
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Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
Die Automobilindustrie gehört zu den wichtigsten Abnehmer-<br />
branchen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>. Wir engagieren uns für diesen<br />
Sektor bei der Entwicklung gemeinsamer Lösungsstrate-<br />
gien. Über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeuges<br />
entfallen etwa 20 % der Gesamtenergie auf die Automobil-<br />
herstellung. Diesen Energieaufwand zu halbieren, ist Ziel<br />
der Innovationsallianz „Green Carbody Technologies“, der<br />
sich auch die <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung ange-<br />
schlossen hat. Seit Juni 2009 bringen Unternehmen unter-<br />
schiedlicher Größen – darunter Automobilhersteller, Zulieferer<br />
und Produktionsausrüster – ihr Know-how in dieses Bünd-<br />
nis ein. Die <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung beschäftigt<br />
sich innerhalb der Allianz hauptsächlich mit der Optimierung<br />
von Stahlwerkstoffen.<br />
Ein weiteres Beispiel ist die enge Zusammenarbeit der<br />
<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl mit der Volkswagen <strong>AG</strong> auch im Jahr<br />
2008. Für den neuen Volkswagen Passat CC (Comfort<br />
Coupé) wurde die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl als Projektpartner<br />
für den Serienanlauf ausgewählt, um Sonderbauteile aus<br />
Stahlblech für das Nischenfahrzeug zu liefern. Ein Team<br />
aus Verkauf, technischer Kundenberatung, Fertigungs-<br />
planung und Produktion der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl sowie<br />
Mitarbeitern der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung hat die<br />
Werkzeugeinarbeitung <strong>durch</strong> Bereitstellen von Material<br />
und Umformanalysen aktiv begleitet. Das Projekt ging mit<br />
hohen Anforderungen an die Terminstellung und Ausfall-<br />
minimierung einher. Heute ist die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl<br />
Serienlieferant für das Fahrzeug.<br />
Zu unseren Kunden gehören neben großen auch zahl-<br />
reiche mittelständische Unternehmen. Auch für sie kann<br />
die partnerschaftliche Entwicklung neuer Produkte zu<br />
erheblichen Wettbewerbsvorteilen führen. Anfang 2008<br />
konnte der Automobilzulieferer Weser-Metall-Umformtech-<br />
nik mit der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl auf diese Weise einen inno-<br />
vativen Türaufpraller zur Serienreife bringen. Das Gewicht<br />
des Fahrzeugbauteils konnte <strong>durch</strong> den Einsatz eines neu<br />
entwickelten hochfesten Stahles um 10 % reduziert werden.<br />
Trotzdem nimmt es bei einem Unfall 30 % mehr Aufprall-<br />
energie auf und schützt so den Fahrer des PKWs. Durch<br />
das kalte Umformen des Stahles spart das Zulieferunter-<br />
nehmen zusätzlich Energiekosten.<br />
Ziel Termin<br />
Weitere Erhöhung des Anteils der Nischenprodukte <strong>durch</strong> gezielte Investitionsmaßnahmen, zum Beispiel<br />
im Zuge des Programms „<strong>Salzgitter</strong> Stahl 2012“<br />
Verbesserung der Vernetzung zwischen den Gesellschaften im Bereich F&E <strong>durch</strong> Förderung unternehmens-<br />
weiter Kooperationsprojekte und breiteren Zugang zu Ergebnissen aus Forschungsaktivitäten<br />
Verstärkte Nutzung externen Wissens, beispielsweise <strong>durch</strong> intensivere Mitarbeit in geförderten<br />
Forschungsprojekten und engere Zusammenarbeit mit internationalen Hochschulen<br />
Stärkere Einbindung umweltschutzrelevanter Themen, zum Beispiel <strong>durch</strong> geeignete neue Werkstoffe<br />
und optimierte Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse<br />
WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA<br />
• Lieferanten<br />
finden Sie in unserem CR-Onlinebericht unter<br />
www.salzgitter-ag.de/cr/2009.<br />
Ständig aktuelle Informationen zu unseren Produkten<br />
erhalten Sie auf unserer Konzernwebseite<br />
www.salzgitter-ag.de sowie auf den Webseiten der<br />
Einzelgesellschaften. Eine Aufstellung finden Sie unter<br />
www.salzgitter-ag.de > Konzern > Unternehmens-<br />
bereiche.<br />
fortlaufend<br />
fortlaufend<br />
fortlaufend<br />
fortlaufend
Headline Zukunftsmarkt Enabling Röhren – Lorem – Energieversorgung ipsum langfristig sichern<br />
Die zuverlässige Versorgung mit Energie ist in Europa zum<br />
selbstverständlichen Teil des täglichen Lebens geworden. Für<br />
die Energiewirtschaft wird Versorgungssicherheit mit steigen-<br />
dem Energiebedarf jedoch zunehmend zur Herausforderung.<br />
Regenerative und fossile Energiequellen sollen in Europa<br />
ihren Beitrag dazu leisten, dass im Rahmen einer sicheren,<br />
ressourcen- und klimaschonenden Energieerzeugung aus-<br />
reichend Energie für Wirtschaft und Privathaushalte zur Ver-<br />
fügung steht. Dabei spielt Erdgas als emissionsärmster fossiler<br />
Brennstoff eine zunehmend wichtige Rolle. Gleichzeitig nei-<br />
gen sich die europäischen Erdgasvorkommen jedoch dem<br />
Ende zu. Nach Einschätzung der Europäischen Kommission<br />
muss Europa in der Folge bis zum Jahr 2025 über 80 % des<br />
Erdgasbedarfs importieren. Der Ausbau der Transportinfra-<br />
struktur ist deshalb künftig eine der wichtigsten Aufgaben<br />
für die Energieversorgung in Europa.<br />
2010 startet mit der Verlegung der Nord Stream-Pipeline eines<br />
der weltweit größten Energieprojekte zur sicheren Erdgas ver-<br />
sorgung der europäischen Märkte. Diese Pipeline besteht<br />
aus zwei parallelen Strängen, die das russische Wyborg mit<br />
Lubmin bei Greifswald auf dem kürzesten Weg verbinden und<br />
so Europa Zugang zu den weltweit größten Erdgasreserven in<br />
Russland sichern. Die erste der 1.220 km langen Trassen soll<br />
2011 fertiggestellt werden. Die Betriebssicherheit der Pipeline<br />
hat im sensiblen Ökosystem Ostsee oberste Priorität.<br />
Wichtiger Ausgangspunkt, um die Funktionssicherheit der<br />
Offshore-Pipeline zu gewährleisten, sind die Stahlrohre, aus<br />
denen sie gefertigt wird. Diese werden überwiegend bei<br />
EUROPIPE in Mülheim an der Ruhr produziert, einem Ge-<br />
meinschaftsunternehmen der <strong>AG</strong> der Dillinger Hüttenwerke<br />
und der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann GmbH. Mit insgesamt<br />
860.000 Tonnen lieferte das Unternehmen 75 % der hoch-<br />
druckbeständigen Stahlrohre für den Bau des ersten Lei-<br />
tungsstranges der Ostseepipeline. Ihre Qualität trägt<br />
maß geblich dazu bei, die hohen Anforderungen an Sicher -<br />
heit und Umweltverträglichkeit des Projektes zu erfüllen.<br />
Ein besonderes Augenmerk für den sicheren Betrieb der<br />
Pipeline liegt auf Stärke und Festigkeit der jeweils 12 Meter<br />
langen Rohrsegmente. EUROPIPE setzt deshalb für die Röhren-<br />
produktion Grobbleche aus hochzugfestem Stahl ein, die unter<br />
anderem von der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Grobblech geliefert<br />
werden. Die Beschichtung der Rohre erfolgt <strong>durch</strong> die<br />
EUROPIPE-Tochter MÜLHEIM PIPECOATINGS. Eine Außen-<br />
beschichtung schützt die Stahlrohre vor Korrosion, eine<br />
glatte Beschichtung der Innenwände vermindert die Reibung<br />
beim Transport des Erdgases. Bis zu 4 cm starke Rohrwände<br />
ermöglichen es zudem, das Gas in Wyborg mit einem Druck<br />
von 220 Bar einzuleiten. Weil aufgrund des extrem hohen Ein-<br />
leitungsdrucks auf Zwischenverdichterstationen verzichtet<br />
werden kann, gelangt nach Angaben der Nord Stream <strong>AG</strong><br />
bei gleicher Transportleistung im Vergleich zu einer Über-<br />
landleitung bis zu 40 % weniger CO 2 in die Atmosphäre.<br />
Damit leisten die hochdruckfesten Spezial rohre aus Mülheim<br />
nicht nur einen wichtigen Beitrag zur siche ren Versorgung mit<br />
Erdgas, sondern letztlich auch zum Klimaschutz.
Umwelt & Energie<br />
Unterschiedlichste Stahlprodukte sorgen im Alltag für<br />
mehr Lebensqualität, ermöglichen eine sichere und<br />
effektive Energieversorgung, garantieren Mobilität<br />
und sind die Voraussetzung für Produktivität in<br />
zahlreichen Industriezweigen. Die Herstellung von<br />
Stahl ist andererseits mit einem hohen Energie-<br />
und Ressourcenaufwand verbunden. Wir sind uns<br />
dieser besonderen Verantwortung als Stahl- und<br />
Technologiekonzern bewusst. Auch bei unseren<br />
Kunden ist der Verbrauch von natürlichen Ressourcen<br />
und Energie verstärkt ins Blickfeld gerückt und hat<br />
sich zu einem wichtigen Kaufkriterium entwickelt.<br />
Deshalb werden Ressourcen- und Energieeffizienz<br />
in allen Unternehmensbereichen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
konsequent gemanagt und eingefordert.<br />
Lorem Ressourcenschonende ipsum – Aliqui dolupta Prozesse pratiuntur – Energie re pliund<br />
quam Kosten rem sparen<br />
eos volor aut era qui simet dolorum<br />
lautemp orepudici blacia volore, sus expero ipsa.
Die Umweltrelevanz der Stahlherstellung und der stetig<br />
zunehmende Kostendruck <strong>durch</strong> steigende Energie-<br />
und Rohstoffpreise haben im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern früh<br />
zu einer fokussierten und nachhaltigen Auseinander-<br />
setzung mit der eigenen Ressourceneffizienz geführt.<br />
Über 80 % der Kosten für die Stahlproduktion ent-<br />
fallen auf Einsatzstoffe wie Erz, Schrott, Reduktions-<br />
mittel und Energie. Die steigende Effizienz der Produk-<br />
tionsprozesse ist sowohl aus wirtschaftlicher als auch<br />
aus ökologischer Sicht seit jeher Ziel der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>.<br />
In allen Unternehmensbereichen sieht das Unterneh-<br />
mensleitbild 5P daher den schonenden Einsatz natür-<br />
licher Ressourcen vor. Wir verstehen den Schutz der<br />
Umwelt und den verantwortungsvollen Umgang mit<br />
unseren Anlagen als Investition in unsere Zukunft.<br />
Umweltmanagement im Konzern<br />
Auch beim Umweltschutz setzen wir im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />
auf dezentrale Verantwortlichkeiten. Der Konzernvorstand<br />
verpflichtet jedoch die Gesellschaften über Umweltziele zur<br />
kontinuierlichen Verbesserung ihrer Leistungen im Bereich<br />
Umwelt- und Energieeffizienz auf Basis der Konzernrichtlinie<br />
Umweltschutz. Sie umfasst unter anderem Vor gaben für:<br />
• die Schonung natürlicher Ressourcen<br />
• die Minimierung von Emissionen, Rohstoff- und<br />
Energieeinsatz<br />
• produktionsintegrierten Umweltschutz anstelle von<br />
End-of-Pipe-Technologien<br />
• die Verwertung oder umweltverträgliche Entsorgung<br />
von unvermeidbaren Abfällen<br />
• den Einsatz ökologisch unbedenklicher Roh-, Hilfs-<br />
und Betriebsstoffe<br />
Managemententscheidungen, wie zum Beispiel Investitions-<br />
vorhaben, werden bereits im Vorfeld auf ihre Umweltrele-<br />
vanz geprüft.<br />
UMWELTORGANISATION – DEZENTRALE<br />
KOMPETENZEN BESTMÖGLICH NUTZEN<br />
Unsere Umweltschutzaktivitäten basieren auf einer eta-<br />
blierten, handlungsfähigen Organisationsstruktur. Wir<br />
setzen dabei auf die gewachsenen und spezifischen<br />
Umweltkompetenzen unserer Mitarbeiter in den Einzelge-<br />
sellschaften vor Ort. Auf Konzernebene legt die Abteilung<br />
Umweltschutz- und Energiepolitik in Abstimmung mit dem<br />
Vorstand die strategische Ausrichtung der Umweltaktivi-<br />
täten fest und vertritt umwelt- und energiepolitische Inte-<br />
ressen des Konzerns nach außen.<br />
Der operative Umweltschutz spielt eine besondere Rolle in<br />
den Unternehmensbereichen Stahl und Röhren. Die dort<br />
angesiedelten Fachabteilungen unterstützen und beraten<br />
die Betriebe auf vielfältige Weise bei umweltrechtlichen<br />
Fragestellungen sowie Investitionsvorhaben und kontrollieren<br />
die Einhaltung der Umweltvorschriften.<br />
Als weiteres systematisches Element unserer Umwelt-<br />
schutzorganisation haben wir den Konzernlenkungskreis<br />
Umwelt und Energie etabliert, der als Dialogplattform ins-<br />
besondere dem Erfahrungsaustausch zwischen den ein-<br />
zelnen Konzerngesellschaften dient. Bei den regelmäßigen<br />
Treffen stehen hauptsächlich konzernweit relevante Um-<br />
welt- und Energiethemen im Fokus. In den Jahren 2007<br />
und 2008 waren dies zum Beispiel die zielorientierte Um-<br />
setzung der REACH-Verordnung oder die fortlaufend<br />
veränderten Rahmenbedingungen beim europäischen<br />
Emissionsrechtehandel. Neben der Sicherstellung des In-<br />
formationstransfers in diesem „Wissens-Netzwerk“ werden<br />
konzerneinheitliche Strategien zu umwelt- und energiepoli-<br />
tischen Fragestellungen abgestimmt.<br />
ZIEL: KONZERNWEITE ZERTIFIZIERUNG<br />
Um unter Wahrung der dezentralen Vor-Ort-Kompetenz<br />
ein einheitliches und rechtssicheres Niveau im Umwelt-<br />
schutz zu gewährleisten, streben wir an unseren Stand-<br />
orten die Einführung und Zertifizierung von Umweltma-<br />
nagementsystemen nach der ISO 14001 an. Wir haben<br />
dafür nach einem detaillierten Schema eine Priorisie-<br />
rung für die Umsetzung festgelegt. Im Vordergrund der<br />
Zerti fi zierungsbemühungen stehen zunächst größere Pro-<br />
duktionsunternehmen mit über 300 Mitarbeitern sowie<br />
kleinere Gesellschaften mit umweltsensiblen Tätigkeits-<br />
bereichen und Rahmenbedingungen. Von diesem Grund-<br />
konzept geleitet, nehmen wir zusätzlich zu den externen<br />
Umweltmanagement-Zertifizierungen interne Organisations-<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28 | 29<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
30<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
und Compliance-Prüfungen im Umweltschutz <strong>durch</strong> unsere<br />
zentrale Konzernrevisionsabteilung vor. So wurden im Jahr<br />
2007 die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl und 2009 die <strong>Salzgitter</strong><br />
Mannesmann Grobblech auf der Basis unserer Risiko-<br />
Kontroll-Matrix untersucht. Die Prüfungsresultate bestätigen<br />
die guten Ergebnisse aus der Zertifizierung der jeweiligen<br />
Umweltmanagementsysteme und der ihnen zugrunde<br />
liegenden Umweltschutzorganisation.<br />
Bereits heute arbeiten im Unternehmensbereich Stahl über<br />
80 % der Mitarbeiter in Gesellschaften mit zertifiziertem<br />
Umweltmanagementsystem. Mit der im November 2008<br />
erfolgten Zertifizierung des Werkes Brackwede der<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Präzisrohr sowie der <strong>Salzgitter</strong><br />
Mannesmann Stainless Tubes Deutschland im März<br />
2009 arbeiten im Unternehmensbereich Röhren über<br />
90 % der Mitarbeiter in Gesellschaften mit zertifiziertem<br />
Umweltmanagement system. Auch das Joint Venture<br />
Hüttenwerke Krupp Mannesmann besitzt als unser wich-<br />
tigster Vormateriallieferant für den Unternehmensbereich<br />
Röhren ein nach ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanage-<br />
ment system.<br />
Im Unternehmensbereich Dienstleistungen haben neben<br />
der SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik und der Verkehrs-<br />
betriebe Peine-<strong>Salzgitter</strong> auch die Telcat Multicom und<br />
Telcat Kommunikationstechnik eine ISO 14001-Zertifizierung<br />
erreicht sowie aus dem Unternehmensbereich Handel das<br />
Stahl-Service-Center Hövelmann & Lueg. In vielen Konzern-<br />
gesellschaften ist das Umweltmanagement Bestandteil<br />
eines integrierten Systems, das auch das Arbeitsschutz-<br />
und Qualitätsmanagement umfasst.<br />
UB Stahl<br />
<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl GmbH !<br />
Peiner Träger GmbH 1 !<br />
Ilsenburger Grobblech GmbH !<br />
<strong>Salzgitter</strong> Europlatinen GmbH !<br />
<strong>Salzgitter</strong> Bauelemente GmbH !<br />
HSP Hoesch Spundwand und Profil GmbH !<br />
UB Röhren 2<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Grobblech GmbH !<br />
EUROPIPE GmbH, Standort Mülheim !<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Großrohr GmbH !<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Line Pipe GmbH !<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Stainless Tubes Italia S.r.l. !<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Stainless Tubes<br />
Deutschland GmbH<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Stainless Tubes France S.A. !<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Rohr Sachsen GmbH !<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Präzisrohr GmbH !<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Précision Etirage S.A.S. 3 !<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Seamless Tubes B.V. !<br />
1 Teilbereich Elektrostahlwerk Peine zwischenzeitlich (Oktober 2009) zertifiziert<br />
2 ohne <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Stainless Tubes USA Inc.<br />
3 Werke Saint Florentin, Vitry, Rachecourt, Tonnerre<br />
! Zertifiziert nach der ISO 14001<br />
! Zertifizierung nach der ISO 14001 in Vorbereitung<br />
Geltungsbereich der Umweltkennzahlen<br />
Die in diesem Bericht veröffentlichten Kennzahlen und deren<br />
Beschreibung beziehen sich auf die Produktionsgesell-<br />
schaften der Unternehmensbereiche (UB) Stahl und Röhren.<br />
Sofern nicht anders ausgewiesen, sind in den Kennzahlen<br />
die Daten der nachstehenden Unternehmen aus dem Un-<br />
ternehmensbereich Röhren nicht inbegriffen: <strong>Salzgitter</strong><br />
Mannesmann Précision Etirage S.A.S., <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />
Precision S.A. de C.V. sowie die Beteiligungsgesellschaften<br />
Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH und Borusan<br />
Mannesmann Boru Yatirim Holding A.S. Einbezogen wurden<br />
Daten der EUROPIPE GmbH, Standort Mülheim, entspre-<br />
chend den Beteiligungsverhältnissen zu 50 %.<br />
!
Klimaschutz<br />
Der Klimawandel und daraus resultierende Maßnahmen des<br />
Klimaschutzes sowie der Klimafolgenanpassung sind seit<br />
Jahren Schwerpunkt der umweltpolitischen Debatten. Die<br />
Stahlindustrie und damit auch die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> befinden sich<br />
inmitten dieses unumkehrbaren Diskussions- und Entwick-<br />
lungsprozesses. Zum einen geht es um die CO 2 -Emissionen<br />
aus unseren Erzeugungsprozessen, die insbesondere im<br />
Zusammenhang mit dem europaweiten Emissionsrechte-<br />
handel diskutiert werden. Zum anderen muss nach unserer<br />
Überzeu gung gleichsam der Beitrag im Fokus stehen, der<br />
aus der Nutzung unserer Produkte zur Steigerung der<br />
gesamtwirtschaftlichen Energieeffizienz resultieren kann.<br />
Im Rahmen ihrer freiwilligen Selbstverpflichtung vom Mai<br />
2001 hat die Stahlindustrie in Deutschland zugesagt, den<br />
spezifischen rohstoff- und energiebedingten CO 2 -Ausstoß<br />
bei der Rohstahlerzeugung im Zeitraum von 1990 bis 2012<br />
um insgesamt 22 % zu mindern. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> bekennt<br />
sich zu diesem Ziel und hat bisher über<strong>durch</strong>schnittliche<br />
Beiträge geleistet. Bei der Produktion im Unternehmens-<br />
bereich Stahl haben wir schon bis heute eine Minderung<br />
der spezifischen CO 2 -Emissionen von rund 25 % erreicht.<br />
Diese Bilanz wird sich mit der Modernisierung des Kraft-<br />
werks der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl (vgl. Seite 35) weiter<br />
verbessern.<br />
Luftseitige Emissionen<br />
Im Jahr 2008 wurden bei der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> insgesamt rund<br />
7,9 Mio. Tonnen CO 2 * emittiert. Davon entfallen rund 98 %<br />
auf den Unternehmensbereich Stahl, in dem das integrierte<br />
Hüttenwerk der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl mit 95 % dominiert.<br />
Der unter dem Gesichtspunkt CO 2 bedeutsamste Prozess<br />
findet dabei in den Hochöfen statt. Hier liegt der Schlüssel<br />
zu einer CO 2 -minimierten Produktionsweise: ein möglichst<br />
geringer, spezifischer Einsatz von Reduktionsmitteln wie Koks,<br />
Kohle und Öl. Auf der Hochofenroute bestimmen diese Ein-<br />
satzstoffe sowie Erz und Schrott die Erzeugungskosten zu<br />
überwiegenden Teilen. Schon deshalb ist für uns der effiziente<br />
Einsatz von Kohlenstoffträgern in unseren Prozessen seit<br />
vielen Jahren eine besondere ökonomische Notwendigkeit.<br />
Durch den engagierten Einsatz unserer Experten in Pro-<br />
duktion und Forschung ist es uns gelungen, den Hochofen-<br />
prozess über eine Vielzahl von Verbesserungen an das<br />
theoretische verfahrenstechnische Minimum heranzuführen.<br />
Die besondere Bedeutung des Hochofens mit seinen<br />
prozessbedingt nicht minderbaren Emissionen spiegelt<br />
sich auch in der Primärenergie-Gesamtbilanz des<br />
Konzerns wider: In den Produktionsgesellschaften<br />
der Unternehmensbereiche Stahl und Röhren lag der<br />
* Bezieht sich auf die produzierenden und damit emittierenden Gesellschaften<br />
der Unternehmensbereiche Stahl und Röhren, soweit deren Prozesse aktuell<br />
und absehbar ab 2013 emissionshandelspflichtig sind.<br />
UB Stahl UB Röhren<br />
2008 2007 2006 2008 2007 2006<br />
CO 2 (Tt) aus Anlagenbetrieb 7.793 7.709 7.787 126 130 131<br />
davon derzeitige ETS-Anlagen 1 7.533 7.437 7.528 13 12 12<br />
davon weitere Anlagen oberhalb 20 MW 260 272 259 113 118 119<br />
oder 25.000 Tonnen CO 2 /Jahr<br />
NOx 2 (t) 4.625 4.211 3.981 84 77 77<br />
SOx 2 (t) 3.935 3.298 3.523 1 1 1<br />
Feinstaub (PM10) 2 (t) 495 494 525 1 1 3<br />
1 Anlagen, die dem europäischen Emissionshandelssystem unterliegen<br />
2 Für inländische Konzerngesellschaften beziehen sich die Angaben auf Anlagen, für die eine Emissionserklärung nach 11. BImSchV erfolgt bzw. die im<br />
PRTR-Register erfasst sind.<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
31<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
32<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
Primären ergieeinsatz in den Jahren 2006 bis 2008 bei<br />
<strong>durch</strong>schnittlich etwa 94 Mio. GJ. Davon machen Reduktions-<br />
mittel wie Koks und Heizöl für die Hochöfen der <strong>Salzgitter</strong><br />
Flachstahl allein rund 85 % aus. Für die Energieeffizienz<br />
insgesamt kommt es daher vor allem darauf an, alle einge-<br />
setzten Energien über sämtliche Prozessstufen optimal zu<br />
nutzen: So gewinnen wir beispielsweise im Unternehmens-<br />
bereich Stahl pro Jahr aus Kuppelgasen und Abwärme-<br />
nutzung recycelte Energien von über 35 Mio. GJ (mehr<br />
als ein Drittel der eingesetzten Primärenergien), die wir an<br />
verschie denen Stellen zum Zwecke der weitergehenden<br />
Energie erzeugung einsetzen. Ein wesentlicher Baustein,<br />
um uns bei der Ausnutzung dieser recycelten Energien<br />
weiter zu verbessern, ist dabei die Modernisierung unseres<br />
Hüttengaskraftwerks am Standort <strong>Salzgitter</strong> (vgl. Seite 35).<br />
RAHMENBEDINGUNGEN IM<br />
EUROPÄISCHEN EMISSIONSHANDEL<br />
Die aus chemisch-physikalischen Gesetzmäßigkeiten resul-<br />
tierenden, prozessbedingten und damit nicht weiter minder-<br />
baren Emissionen müssen auch bei der zukünftigen Ausge-<br />
staltung von Klimaschutzregimen Berücksichtigung finden:<br />
Würde die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> unter den heutigen Rahmenbedin-<br />
gungen eines auf Europa beschränkten Emissionshandels-<br />
systems die CO 2 -Rechte nicht wenigstens für das technisch<br />
Erreichbare kostenfrei zugeteilt bekommen, träfe uns gegen-<br />
über außereuropäischen Wettbewerbern ein Kostenstruktur-<br />
nachteil in erheblicher Größenordnung. Für ein im interna-<br />
tionalen Wettbewerb stehendes Produkt wie Stahl ist das<br />
nicht realisierbar. Deshalb haben wir uns in den politischen<br />
Diskussionsprozessen für eine kostenfreie Zuteilung von<br />
Energieverbrauch<br />
Emissionsrechten auf Basis ambitionierter, jedoch tech-<br />
nisch erreichbarer CO 2 -Benchmarks eingesetzt. Die im De-<br />
zember 2008 vom Europäischen Parlament und vom Rat<br />
der Europäischen Union gemeinsam getroffene Entschei-<br />
dung zugunsten von Änderungen am Vorschlag der Euro-<br />
päischen Kommission über die Emissionshandelsrichtlinie<br />
ab 2013 spiegelt diese Sichtweise wider.<br />
CO 2 -PROBLEMATIK NICHT<br />
EINDIMENSIONAL BETRACHTEN<br />
Neue bahnbrechende Stahlerzeugungstechnologien, die<br />
eines Tages im industriellen Maßstab mit einem signifikant<br />
verminderten CO 2 -Ausstoß einhergehen könnten, sehen<br />
wir in Übereinstimmung mit den meisten Technologieex-<br />
perten nicht vor dem Jahr 2020.<br />
Wir setzen uns auch deshalb dafür ein, die CO 2 -Problema-<br />
tik nicht eindimensional auf unsere eigene Produktion ein-<br />
zuengen. Dies würde dem gesellschaftlichen Ziel eines<br />
wirklich nachhaltigen und ambitionierten Klimaschutzes<br />
nicht gerecht. Die Bewältigung des Klimawandels ist nur<br />
<strong>durch</strong> die wissensbasierte Vernetzung von Prozessen und<br />
Produkten zu erreichen.<br />
Hier liegt eine große Chance für die Produkte der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
in der Klimaschutzdebatte: Beispielsweise versetzen uns<br />
unsere Entwicklungen im Bereich des endabmessungs-<br />
nahen Gießens in die Lage, für den Automobilbereich neue,<br />
richtungweisende Stahlsorten anzubieten, die weitere Frei-<br />
räume für den Karosserieleichtbau (vgl. Seite 38/39)<br />
eröffnen.<br />
UB Stahl UB Röhren<br />
2008 2007 2006 2008 2007 2006<br />
Gesamtprimärenergieverbrauch (Mio. GJ) 88 91 91 3 4 4<br />
davon recycelte Energie zur Eigenenergieerzeugung von Dampf 35 36 36 – – –<br />
und Strom aus Kuppelgasen und Abwärmenutzung (Mio. GJ)<br />
Fremdstrombezug (GWh) 1.134 1.156 1.144 280 281 267
Der Schlüssel zur Eindämmung des Klimawandels liegt für<br />
uns in technisch intelligenten Produktlösungen, die ein<br />
ressourcen- und energieeffizientes Wirtschaftswachstum<br />
gerade in aufstrebenden Volkswirtschaften ermöglichen.<br />
Vor diesem Hintergrund kommt Stahl eine hohe Zukunfts-<br />
kompetenz in Bezug auf nachhaltigen Ressourcen- und<br />
Klimaschutz zu.<br />
Investitionen in Umwelt- und<br />
Klimaschutz<br />
Der schonende Umgang mit Ressourcen und Energie trägt<br />
nicht nur dazu bei, angestrebte Umweltziele zu verwirk-<br />
Emissionsminderung <strong>durch</strong> Bandgießen<br />
Brammendicke:<br />
250 mm ! 70 mm<br />
Keine Abkühlung<br />
auf Raumtemperatur<br />
Brammendicke:<br />
70 mm ! 15 mm<br />
Kein Ausgleichsofen<br />
Erwärmen<br />
Walzen<br />
Gießen<br />
Stand der Technik: Brammenstrangguss<br />
(Anlagenlänge = 600 m)<br />
Stand der Entwicklung: Dünnbrammenstrangguss<br />
(Anlagenlänge = 370 m)<br />
Innovation/Einführung ab 201X: Bandgießen<br />
(Anlagenlänge = 100 m)<br />
lichen, sondern ist ein wesentlicher Hebel, die Profitabili-<br />
tät im Konzern zu steigern. Deshalb investiert die <strong>Salzgitter</strong><br />
<strong>AG</strong> in Anlagen und Prozesse der Stahlstandorte <strong>Salzgitter</strong><br />
und Peine, die das Ziel haben, die Effizienz zu erhöhen und<br />
gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu minimieren.<br />
INNOVATIVE BANDGIESSANL<strong>AG</strong>E AM STANDORT<br />
PEINE SENKT EMISSIONEN<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> nimmt Verantwortung beim Entwickeln<br />
und Voranbringen von Technologieverbesserungen wahr,<br />
die zu spürbaren Emissionsreduzierungen führen. Wir sehen<br />
deutliche und mittelfristig umsetzbare Energieeinspar-<br />
potenziale insbesondere im Übergang von der Flüssig-<br />
CO 2 -Emissionen<br />
0,28 t CO2 /t Stahl<br />
0,17 t CO2 /t Stahl<br />
0,06 t CO2 /t Stahl<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
33<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
34<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
metallurgie zum Walzen. Bei der heutigen, konventionellen<br />
Herstellung von Stahlblechen wird der flüssige Stahl kon-<br />
tinuierlich vergossen und anschließend auf die gewünsch-<br />
ten Endmaße gewalzt. Es wird dabei aber noch erheblicher<br />
Energieeinsatz für das Wiedererwärmen und das Walzen<br />
zwischen den Prozessschritten benötigt. Auch mit Blick<br />
auf die von uns angestrebten neuen Stahlsorten – wie die<br />
hochmanganhaltigen Stähle aus der HSD ® -Familie (High<br />
Strength and Ductility) – haben wir in Zusammenarbeit mit<br />
der Technischen Universität Clausthal und der SMS Sie-<br />
mag <strong>AG</strong> bereits vor 15 Jahren begonnen, uns zielgerichtet<br />
mit dem sogenannten Bandgießverfahren zu beschäftigen.<br />
Diese neuartige Technik ermöglicht es <strong>durch</strong> ein grundle-<br />
gend geändertes Gießkonzept, den Stahl direkt in Dicken<br />
von 8 bis 15 mm zu vergießen. Dabei wird er anstatt vertikal<br />
in eine Kokille auf ein horizontal mit Gießgeschwindigkeit<br />
laufendes Spezialband gegeben und in einem möglichen<br />
Inline-Walzprozess zu einem Coil mit Banddicken von 2<br />
bis 5 mm weiterverarbeitet. Die CO 2 -Emissionen werden nur<br />
noch circa 0,06 Tonnen je Tonne hergestellten Bandstahles<br />
für die Prozessschritte Gießen und Warmwalzen und damit<br />
nur noch rund ein Viertel derer für die Produktion mit kon-<br />
ventionellem Strangguss betragen.<br />
Wir haben diese Technologie konsequent und systema-<br />
tisch mit einer Versuchsanlage im erweiterten Technikums-<br />
maßstab entwickelt und werden nun den nächsten Schritt<br />
gehen: Im Zuge unseres Investitionsprogramms am Stand-<br />
ort Peine wollen wir eine erste Pilotanlage im industriellen<br />
Maßstab gemeinsam mit SMS Siemag bis zum Jahr 2011<br />
errichten. Dabei beabsichtigen wir, auch unter Berücksich-<br />
tigung der Absatzmöglichkeiten der mit dieser Anlage er-<br />
zielbaren, hochwertigen Stahlgüten, zunächst eine Jahres-<br />
erzeugung in einer Größenordnung von 25.000 Tonnen.<br />
Mittel- bis langfristig sehen wir für diese Technologie ein<br />
ähnliches <strong>Fortschritt</strong>spotenzial, wie es der Übergang vom<br />
Block- zum Brammenstrangguss vor mehr als 30 Jahren<br />
darstellte. Dass uns im Rahmen des Umweltinnovations-<br />
programms <strong>durch</strong> die Bundesregierung eine Anteilsförde-<br />
rung in Höhe von bis zu 30 % gewährt werden soll, ist<br />
deutlicher Beleg für das Interesse von Fachwelt und Ge-<br />
sellschaft an der von uns vorangetriebenen Entwicklung.<br />
RECYCLING: ZUSÄTZLICHER ELEKTROOFEN IN PEINE<br />
Der Werkstoff Stahl zeichnet sich <strong>durch</strong> eine außerordent-<br />
liche Recyclingfähigkeit aus. Qualitätsverluste treten prak-<br />
tisch nicht auf. Er wird nach seiner Verwendung in unter-<br />
schiedlichen Produkten, anschließendem Recycling und<br />
Wiedereinsatz in der Metallurgie immer wieder aufs Neue<br />
zu Stahl. Der auf dem Weltmarkt verfügbare Sekundär-<br />
rohstoff Schrott wird bei nur geringen Verlustraten nahezu<br />
vollständig in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. So-<br />
wohl unter dem Gesichtspunkt des Recyclings und da-<br />
mit der Ressourcenschonung als auch aus energetischen<br />
Gründen ist der Einsatz von Schrott zur neuerlichen Stahl-<br />
erzeugung daher in hohem Maße sinnvoll. Bezogen auf<br />
die Weltstahlnachfrage muss allerdings bedacht werden:<br />
Die Möglichkeiten des Einsatzes von Schrott hängen auch<br />
von dessen Verfügbarkeit ab. Eine signifikante Steigerung<br />
Schrott basierter Stahlerzeugung ist unter Berücksichtigung<br />
von Stahlnachfrage und Bedarf, Langlebigkeit der daraus<br />
erzeugten Produkte und dem Schrottmarkt selbst mittel-<br />
fristig nicht zu erwarten.<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> bekennt sich unter Berücksichtigung die-<br />
ser Rahmenbedingungen zu einem nachhaltigen Einsatz<br />
von Schrott bei der Rohstahlproduktion. Unsere Entschei-<br />
dung zur Errichtung eines zweiten Elektroofens an un-<br />
serem Standort Peine ist der Beweis dafür. Mit seiner<br />
Inbetriebnahme wird sich die erzielbare Recyclingquote<br />
(eingesetzte Schrottmenge pro Rohstahlmenge bezogen<br />
auf die verfügbaren Erzeugungskapazitäten) in unserem<br />
Unternehmensbereich Stahl gegenüber dem heutigen<br />
Stand um 7 % erhöhen.<br />
Bei unserem Investitionsprogramm „Peiner Träger 2010“*<br />
haben wir aufgrund der innerstädtischen Lage unseres<br />
Stahlwerkes besonderes Augenmerk auf Umweltverträg-<br />
lichkeit und in gleichem Maße auf die Bedürfnisse unserer<br />
Nachbarschaft gelegt:<br />
* Das Programm „Peiner Träger 2010“ umfasst neben der Errichtung des<br />
2. Elektrolichtbogenofens auch die Erweiterung der vorhandenen Strang-<br />
gießanlagen sowie die Optimierung der Walzstraße zur erweiterten Herstel-<br />
lung von Spezialprofilen.
• Durch anspruchsvolle Standards, insbesondere beim<br />
Bau der neuen Ofenhalle, wird die Lärmbelastung künf-<br />
tig absolut sogar geringer ausfallen als beim bisherigen<br />
Betrieb mit nur einem Elektroofen und einer Stranggieß-<br />
anlage. Zu dieser Einschätzung kommt das bereits vor-<br />
liegende Lärmgutachten<br />
• Auch bei der Entstaubungstechnologie sind wir an un-<br />
serem Standort Peine führend: Den gesetzlich einzuhal-<br />
tenden Grenzwert von 10 mg Staub je Kubikmeter Abluft<br />
haben wir schon bisher sicher eingehalten. Auch der für<br />
uns in Zukunft geltende Grenzwert von 5 mg wird uns<br />
nach den bisherigen Erfahrungen und unserer Planung<br />
für die Kapazitätserweiterung am Standort Peine keine<br />
Schwierigkeiten bereiten<br />
NEUE ENTSTAUBUNG BEI DER<br />
SALZGITTER FLACHSTAHL<br />
Im Jahr 2008 lag auch bei der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl mit<br />
54 % der laufenden Umweltschutzaufwendungen und 32 %<br />
der Umweltschutzinvestitionen ein Fokus auf der Luftrein-<br />
haltung. So wurde beispielsweise die vorhandene Filterflä-<br />
che in der Sekundärmetallurgie des Stahlwerkes um 25 %<br />
auf 4.400 m 2 vergrößert. Die gesetzlich vorgegebenen<br />
Staubgrenzwerte werden damit deutlich unterschritten. Zu-<br />
dem wurde im Jahr 2008 der Auftrag zum Neubau der Pro-<br />
zessgasreinigung für die Sinteranlage des Hüttenwerkes<br />
<strong>Salzgitter</strong> erteilt. Die Abgasreinigungsanlage soll 2010 in<br />
Betrieb genommen werden. Da<strong>durch</strong> wird auf Basis der<br />
Daten von 2008 eine weitere Minderung der Gesamtstaub-<br />
emissionen der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl um voraussichtlich<br />
10 % erzielt. Insgesamt konnten die Staubemissionen bei<br />
der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl von 2001 bis 2008 schon um circa<br />
40 % gesenkt werden.<br />
Wasserverbrauch (Tm³)<br />
KRAFTWERKSMODERNISIERUNG IN SALZGITTER<br />
STEIGERT WIRKUNGSGRAD<br />
Zur Versorgung der Hüttenbetriebe mit Elektrizität und Prozess-<br />
dampf betreibt die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl ein eigenes Kraftwerk.<br />
Die effiziente Nutzung der Prozessgase, sogenannter Kuppel-<br />
gase, die in Kokerei, Hochofenbetrieb und Stahlwerk mit ent-<br />
stehen, leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Darüber hinaus liefert die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl jährlich rund<br />
200 GWh Fernwärme, die in nahegelegenen Gewerbe- und<br />
Industriebetrieben sowie in Privathaushalten in <strong>Salzgitter</strong>-<br />
Lebenstedt genutzt wird.<br />
Durch umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen und Inve-<br />
stitionen in Höhe von rund 250 Mio. € wird im Rahmen des<br />
Projektes „Kraftwerk 2010“, das vor allem den Neubau von<br />
zwei Kraftwerksblöcken umfasst, die Effizienz der Energie-<br />
erzeugung aus Kuppelgasen nochmals deutlich gesteigert.<br />
Die hochmodernen Anlagen werden wesentlich effektiver<br />
arbeiten und können so jährlich 350.000 MWh mehr Strom<br />
aus der gleichen Menge an Prozessgasen erzeugen. Dies<br />
entspricht einer Steigerung des Wirkungsgrades bei der<br />
Stromerzeugung um rund 30 %. Da<strong>durch</strong> kann der Fremd-<br />
strombezug deutlich reduziert und so der Einsatz fossiler<br />
Brennstoffe in Kraftwerken der öffentlichen Versorgung<br />
verringert werden. Insgesamt führt dies zu einer Einspa-<br />
rung von rund 200.000 Tonnen CO 2 pro Jahr.<br />
Wasserkreisläufe<br />
Der Wasserverbrauch der Unternehmensbereiche Stahl<br />
und Röhren lag im Jahr 2008 bei rund 21 Mio. Kubikmetern.<br />
UB Stahl 1 UB Röhren<br />
2008 2007 2006 2008 2007 2006<br />
Gesamt 18.976 17.909 17.432 1.936 2.098 2.102<br />
davon Trinkwasser 3.265 2.988 3.245 432 388 383<br />
davon Brauchwasser/Betriebswasser 15.711 14.921 14.187 1.504 1.710 1.719<br />
1 Anstieg des Gesamtwasserverbrauches <strong>durch</strong> zusätzliche Entnahmen im Zusammenhang mit Investitionsvorhaben, insbesondere an den Standorten <strong>Salzgitter</strong><br />
und Peine.<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
35<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
36<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
Auf die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl entfallen davon allein circa 85 %.<br />
Insbesondere hier kommt daher vor dem Hintergrund der<br />
Ressourceneffizienz der Kreislaufwasserwirtschaft eine be-<br />
deutsame Rolle zu. Im Hüttenwerk der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl<br />
wird Wasser hauptsächlich zur Kühlung in den metal lur-<br />
gischen und weiterverarbeitenden Prozessen eingesetzt.<br />
Durch Wiederaufbereitung und optimierte Steuerung des<br />
Prozesswassers ist der Wasserkreislauf nahezu geschlossen.<br />
Im Jahr 2008 lag der Anteil der erforderlichen zugesetzten<br />
Frischwassermenge an der Kreislaufwassermenge unter<br />
2 %. Das bedeutet, dass das Frischwasser <strong>durch</strong>schnittlich<br />
über 45 Mal genutzt wird, bevor es als Abwasser abgeleitet<br />
wird. Für die Wassereigenversorgung der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl<br />
betreiben wir in der Region um den Standort <strong>Salzgitter</strong><br />
drei Grundwasserwerke, aus denen wir Wasser in Trink-<br />
wasserqualität fördern. Wir sind uns darüber im Klaren,<br />
dass wir aufgrund dieser Entnahme eine besondere Verant-<br />
wortung für das Umland und den sorgsamen Umgang mit der<br />
Ressource Wasser selbst tragen. Dem kommen wir nach,<br />
indem wir <strong>durch</strong> eine umfangreiche Beobachtung und<br />
Dokumentation der Grundwasserstände in den Einzugs-<br />
gebieten, der Grundwasserneubildung und der Grund-<br />
wasserqualität stets den Überblick über den Einfluss unserer<br />
Förderung auf Natur und Umwelt haben. Den sparsamen<br />
Umgang mit Wasser im industriellen Prozess der Stahl her-<br />
stellung gewährleisten wir mit der kontinuierlichen Messung,<br />
Überwachung, Regelung und Aufzeichnung des Verbrauches.<br />
Im Rahmen eines auf Kennzahlen basierenden Management-<br />
systems sind wir bestrebt, ständig die Effizienz zu steigern<br />
und den spezifischen Gebrauch zu minimieren.<br />
In den Produktionsbereichen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> fielen im<br />
Jahr 2008 rund 20 Mio. Kubikmeter Abwasser an, die ent-<br />
Auflagen nach Behandlung im Wesentlichen in die natür-<br />
lichen Wasserkreisläufe wieder zurückgegeben werden.<br />
Der mit Abstand größte Anteil dieses Abwassers (circa 80 %)<br />
entfällt dabei auf das Entwässerungsnetz der <strong>Salzgitter</strong><br />
Flachstahl (einschließlich mehrerer Mio. Kubikmeter abge-<br />
leiteten Niederschlagwassers). Neben unserem integrierten<br />
Hütten werk selbst sind an dieses Netz weitere am<br />
Standort <strong>Salzgitter</strong> befindliche Tochtergesellschaften der<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> – wie die SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik,<br />
die <strong>Salzgitter</strong> Europlatinen und die <strong>Salzgitter</strong> Bauelemente<br />
– sowie einige Industrie unternehmen der Region ange-<br />
schlossen. Das gesamte Abwasser des Industriegebietes<br />
wird in unserer standorteigenen, im Jahr 1995 grundüber-<br />
holten und er weiterten Großkläranlage gereinigt und unter<br />
Einhaltung der Einleit bedingungen in den Vorfluter und<br />
damit in den natürlichen Wasserkreislauf wieder zurückge-<br />
geben. Beim Betrieb der Kläranlage haben wir es uns zum<br />
Ziel gesetzt, mit unseren Ablaufwerten in der Regel 20 %<br />
unterhalb der Erlaubniswerte zu liegen. Die Emissions-<br />
frachten unserer Zentral kläranlage für die relevanten<br />
Parameter sind im PRTR* (Pollutant Release and Transfer<br />
Register)-Schadstoff register dokumentiert und veröffentlicht.<br />
Um die Einhaltung der vorgegebenen Überwachungswerte<br />
nicht <strong>durch</strong> Verdünnung zu erreichen, sondern zu einer<br />
tatsächlichen Entfrachtung der Abwasserströme beizutra-<br />
gen, sind zusätzlich im Hochofenbereich, an unseren Ver-<br />
zinkungslinien und Beizen sowie in unserem Hüttenrest-<br />
stoffzentrum Teilstromvorbehandlungsanlagen errichtet<br />
worden, um vor der Ableitung in das eigentliche Hütten-<br />
kanalnetz vorrangig Schwermetalle aus dem Abwasser zu<br />
entfernen.<br />
sprechend den gesetzlichen Regularien und behördlichen * www.home.prtr.de<br />
Abwassereinleitung (Tm³)<br />
UB Stahl 1 UB Röhren<br />
2008 2007 2006 2008 2007 2006<br />
Gesamt 18.192 16.417 12.439 1.588 1.775 1.596<br />
davon Direkteinleitung 18.072 16.267 12.259 1.012 1.132 970<br />
davon Indirekteinleitung 120 150 180 432 466 477<br />
1 Anstieg der Abwassereinleitung zum einen infolge von Wassermehrentnahmen (vgl. Seite 35), zum anderen <strong>durch</strong> Ableitung erhöhter Niederschlagsmengen in<br />
die Mischwasserkanalisation des Hüttengeländes <strong>Salzgitter</strong>.
Nebenprodukte<br />
Bei der Roheisen- und Stahlproduktion achten wir nicht nur<br />
auf die Qualität des Stahles, sondern auch auf die der Neben-<br />
produkte. So werden an unseren Stahlstandorten <strong>Salzgitter</strong><br />
und Peine bei den metallurgischen Prozessen verschiedene<br />
Schlackesorten erzeugt, die zielgerichtet zum Zwecke der<br />
anschließenden Vermarktung weiterbearbeitet werden.<br />
PRODUKTION VON HÜTTENSAND<br />
Besonders hervorzuheben sind die Verbesserungen für<br />
die Umwelt, die wir gemeinsam mit dem Baustoffhersteller<br />
Holcim (Deutschland) <strong>AG</strong> und der Schwenk Zement KG in<br />
den vergangenen Jahren <strong>durch</strong> die Verfahrens- und Distri-<br />
butionsumstellung bei unseren Hochofenschlacken erzielt<br />
haben. Nachdem bereits im Jahr 1998 der Hochofen B in<br />
<strong>Salzgitter</strong> mit einer Schlackengranulationsanlage zur Erzeu-<br />
gung von Hüttensand ausgestattet worden war, wurde im<br />
Jahr 2006 auch der zweite Großhochofen in gleicher Weise<br />
nachgerüstet.<br />
Mengenentwicklung Hochofenstückschlacke<br />
vs. Hüttensand <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl (in Tt)<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
528<br />
369<br />
531<br />
424<br />
555<br />
501<br />
2004 2005 2006 2007 2008<br />
Hochofenstückschlacke Hüttensand<br />
255<br />
801<br />
206<br />
807<br />
Durch diese verfahrenstechnischen Umstellungen wird<br />
heute der weit überwiegende Teil der Hochofenschlacken<br />
– immerhin circa 800.000 Tonnen pro Jahr – zu Hütten-<br />
sand verarbeitet. Dieser wird in der Zementindustrie an-<br />
stelle von Klinker eingesetzt. Da<strong>durch</strong> ergibt sich wiederum<br />
ein signifikanter Beitrag zur CO 2 -Einsparung bei der<br />
Zement herstellung: Durch den Einsatz von je einer Tonne<br />
Hüttensand wird fast eine Tonne CO 2 eingespart, da die<br />
vorher notwendige CO 2 -intensive Klinker produktion<br />
entfallen kann.<br />
Verwertung und Beseitigung<br />
von Abfällen<br />
Die Verwertung unvermeidbarer Abfälle besitzt bei der<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> einen hohen Stellenwert. In der Konzern-<br />
richtlinie Umweltschutz wird sie als konzernweites Ziel<br />
festgeschrieben. Dort, wo eine Verwertung von Abfällen<br />
nicht möglich ist, sorgen wir für eine umweltverträgliche<br />
Beseitigung.<br />
Reststoffe 1 im UB Stahl 2008 (in Tt)<br />
Hochofenschlacke/Hüttensand<br />
LD-Schlacke<br />
Sonstige Schlacken<br />
E-Ofenschlacke<br />
Stäube & Schlämme<br />
Hüttenschutt<br />
Walzzunder u. ä.<br />
Rückstände Beize<br />
Boden/Bauschutt<br />
Sonstige Stoffe<br />
1.013<br />
1 Nebenprodukte und Abfälle<br />
Gesamt<br />
2.631<br />
64<br />
472<br />
303<br />
169<br />
44<br />
109<br />
124<br />
108<br />
225<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
37<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
38<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
DEPONIEN<br />
Trotz unserer Bemühungen, Abfälle zu vermeiden, sind wir<br />
im Unternehmensbereich Stahl weiterhin auf den Betrieb<br />
von Deponien angewiesen. Nur ein geringer Anteil von un-<br />
ter 5 % der bei uns erzeugten Schlacken ist aufgrund der<br />
Zusammen setzung oder des mechanischen Verhaltens nach<br />
heutigem Stand nicht für eine Weiterverwendung oder Ver-<br />
marktung geeignet und wird umweltverträglich deponiert.<br />
Diesen Entsorgungsschritt gewährleisten wir unter Minimie-<br />
rung von Umwelteinflüssen in einem eigens dafür bereitge-<br />
stellten Reststoffzentrum, das allen technischen Anforde-<br />
rungen – insbesondere an den Gewässerschutz – genügt.<br />
Nach Ablauf der Nutzungsphase sorgen wir für die sach-<br />
gerechte Renaturierung der von uns betriebenen Deponien:<br />
Die ehemalige Betriebsdeponie der Ilsenburger Grobblech<br />
wurde nach Beendigung der Einlagerungsphase mit einem<br />
Oberflächenabdeckungssystem versehen, renaturiert und<br />
in die Landschaft wiedereingegliedert. In ähnlicher Weise<br />
werden wir auch mit unseren früheren Betriebsdeponien<br />
<strong>Salzgitter</strong>-Heerte und Berkum im Landkreis Peine verfahren.<br />
Sie werden unter Beachtung aller rechtlichen Rahmen be-<br />
dingungen und ökologischen Erfordernisse mit Oberflächen-<br />
abdichtungs- und Entwässerungssystemen versehen und<br />
renaturiert. Wenn dies vollzogen ist, hat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
wesentliche Altdeponien komplett baulich abgeschlossen.<br />
Zu unserem Ziel einer sachgerechten ökologischen und<br />
landschaftlichen Wiedereingliederung ehemaliger Deponie-<br />
flächen gehört es auch, dass wir einen Beitrag zur Wah-<br />
rung der Artenvielfalt leisten. Im Zuge der Oberflächen-<br />
abdichtungsplanung für die Deponie Berkum wurde eine<br />
Abfallaufkommen (Tt)<br />
Heuschreckenart gefunden, die auf der Roten Liste der<br />
bedrohten Tierarten zu finden ist: die blauflügelige Sand-<br />
schrecke. In Abstimmung mit der unteren Naturschutz-<br />
behörde des Landkreises Peine wurde deshalb im Juni<br />
2009 die Heuschreckenpopulation in einen unter Natur-<br />
schutz stehenden Steinbruch umgesiedelt.<br />
Ressourcenschonende Produkte<br />
In der Nutzungsphase unserer Produkte sehen wir erheb-<br />
liches Potenzial zur Schonung natürlicher Ressourcen. Sie<br />
können in unterschiedlichsten Branchen dazu beitragen:<br />
• In der Bauindustrie, beispielsweise beim Brückenbau,<br />
kann die Einsatzmenge von Stahl <strong>durch</strong> die erhöhte<br />
Bruch- und Zugfestigkeit hochfester Güten deutlich re-<br />
duziert werden<br />
• Kraftwerke erreichen heute dank hochwarmfester<br />
Stähle höhere Wirkungsgrade und arbeiten so wesent-<br />
lich effizienter und umweltschonender<br />
• In der Automobilbranche gehören Leichtbaukonzepte zu<br />
den Schlüsselstrategien bei der Senkung des Kraftstoff-<br />
verbrauches. Die hohe Materialausnutzung bei der Ver-<br />
wendung von Tailored Blanks in Stahlkarosserien kann<br />
dazu einen wesentlichen Beitrag leisten<br />
• Im Maschinenbau können energie- und ressourcenspa-<br />
rende Anlagen den ökologischen Fußabdruck der her-<br />
gestellten Produkte erheblich reduzieren<br />
AUTOMOBILER LEICHTBAU<br />
Die lufthärtenden Stahlgüten LH800 ® und LH900 ® der<br />
<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl wurden speziell für den Automobilbau<br />
UB Stahl 1 UB Röhren<br />
2008 2007 2006 2008 2007 2006<br />
Gesamt 665 642 664 284 286 254<br />
davon Verwertung 428 427 445 272 277 245<br />
Anteil gefährlicher Abfall von Gesamt 19 21 – 32 27 –<br />
1 Abfallmengen der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl GmbH im UB Stahl beziehen sich auf den Standort <strong>Salzgitter</strong>, d.h. Abfälle der nachstehenden, nicht zum Unternehmensbereich<br />
Stahl gehörenden Gesellschaften sind inbegriffen: <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Großrohr GmbH, SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik GmbH, <strong>Salzgitter</strong> Magnesium-Techno-<br />
logie GmbH, <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung GmbH und Verkehrsbetriebe Peine-<strong>Salzgitter</strong> GmbH. Der Anteil der Abfälle der vorgenannten Gesellschaften liegt<br />
unter 4 % vom UB Stahl gesamt.
entwickelt. Sie erfüllen die Anforderungen des Kunden an<br />
eine leichtere Bauweise und an ein hervorragendes Crash-<br />
verhalten. Mit der Reduzierung des Gewichtes kann der<br />
Treibstoffverbrauch des Fahrzeuges gesenkt werden. Luft-<br />
härtende Stähle sind im Lieferzustand weich, sehr gut zu<br />
komplexen Bauteilen formbar und als fertiges Bauteil extrem<br />
fest. Mit ihren sehr guten Umformeigenschaften bei gleich-<br />
zeitig hoher Festigkeit sind LH ® -Stähle eine günstige Alter-<br />
native zu anderen Werkstoffen, wenn es darum geht, eine<br />
hohe Stabilität bei minimalem Gewicht zu realisieren.<br />
Seit März 2009 ist die Mercedes E-Klasse mit einem Inte-<br />
gralträger aus LH ® 800 auf dem Markt. Am Integralträger<br />
werden Motor, Getriebe, Vorderachse und Lenkung befes-<br />
tigt. Das Gewicht des neuen Integralträgers konnte gegen-<br />
über dem Vorgängermodell aus Aluminium insgesamt um<br />
14 % reduziert werden. Insbesondere für stark belastete<br />
und sicherheitsrelevante Bauteile sehen Automobilher-<br />
steller weitere Einsatzmöglichkeiten.<br />
KLIMAFREUNDLICHE ENERGIEVERSORGUNG<br />
Vor allem in der Energiewirtschaft spielen Stahlrohre eine<br />
zunehmend größere Rolle, wenn es um klimaschonende<br />
und zugleich sichere Versorgung mit Energie geht (vgl.<br />
Seite 27). Auch der Bau von Windkraftanlagen – vor allem<br />
im Offshore-Bereich – wäre ohne stabile und korrosionsbe-<br />
ständige Stahlkomponenten nicht denkbar.<br />
Die Ilsenburger Grobblech liefert bereits seit 1995 Grob-<br />
bleche für Windkraftanlagen, die zu einem großen Teil<br />
in den eigenen Fertigungseinrichtungen zu speziellen<br />
Zuschnitten für Fundamente, Tragwerke und sonstige<br />
Komponenten verarbeitet werden. Inzwischen wurden<br />
circa 760.000 Tonnen geliefert, aus denen europaweit<br />
etwa 6.300 Türme für Windkraftanlagen gebaut wurden.<br />
Diese erreichen eine installierte Leistung von rund<br />
9.500 Megawatt. Mehr als 9 Mio. Haushalte können<br />
hier <strong>durch</strong> mit Strom versorgt werden.<br />
Im Juni 2008 wurde „Prinzessin Amalia“, derzeit größter<br />
Windpark der Niederlande und weltweit größter außer-<br />
halb der 12-Meilen-Zone, in Betrieb genommen. Das 14 km 2<br />
große Areal erzeugt bis zu 435 GWh (Gigawatt stunden)<br />
Windstrom pro Jahr, genug, um 125.000 Haushalte mit<br />
Strom zu versorgen und dabei 225.000 Tonnen CO 2 ge gen-<br />
über konventioneller Stromerzeugung zu vermeiden. Die<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Line Pipe lieferte seit 2007 für die<br />
Versorgungsleitungen der Windturbinen rund 2.000 Tonnen<br />
Rohre im Durchmesser von 12 und 14 Zoll mit Wanddicken<br />
zwischen 16 und 20 mm. Die Rohre müssen zum einen den<br />
hohen Stabilitäts- und Korrosionsschutzanforderungen<br />
genügen und zum anderen innen frei von scharfen Kanten<br />
(Graten) sein. Nur wenn diese hohen Qualitätsmaßstäbe ein-<br />
gehalten werden, können in ihnen die Versorgungsleitungen<br />
der 60 Windturbinen sicher verlaufen.<br />
Ein weiteres bedeutendes Energieprojekt wird mithilfe von<br />
Fernwärmerohren der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Line Pipe in<br />
Österreich realisiert. Nach Inbetriebnahme im Oktober 2009<br />
werden in St. Pölten circa 20.000 Fernwärmekunden mit rund<br />
200 GWh Fernwärme pro Jahr versorgt, die unter anderem<br />
aus einem regionalen Wärmeerzeugungsmix stammen. Eine<br />
wichtige Rolle spielt dabei eine Biomasseversuchsanlage,<br />
die 2008 in Betrieb genommen wurde. Dort wird hochwer-<br />
tiges Biogas erzeugt, das künftig im benachbarten Wärme-<br />
kraftwerk als Ersatzbrennstoff zum Einsatz kommen kann.<br />
Ermöglicht wird die Fernwärmeversorgung in St. Pölten aller-<br />
dings erst <strong>durch</strong> eine neue Wärmeleitung. Die <strong>Salzgitter</strong><br />
Mannesmann Line Pipe lieferte in Zusammenarbeit mit dem<br />
<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Stahlhandel in Hamburg insgesamt<br />
circa 48 km Rohre, um das Kraftwerk mit den Wärme ab-<br />
nehmenden Stadtwerken St. Pölten zu verbinden. Die Rohre<br />
des Vorlaufs sind verstärkt isoliert, sodass die Wärme bei-<br />
nahe ohne Verlust transportiert werden kann: Die Einspei-<br />
sung am Kraftwerksstandort Dürnrohr soll bei 140 °C er-<br />
folgen. Bei den Stadtwerken St. Pölten kommt die Wärme<br />
später mit einer Temperatur von 138 °C an, von wo aus sie<br />
zu den Endverbrauchern geleitet wird.*<br />
EFFIZIENTE ABFÜLL- UND VERPACKUNGSANL<strong>AG</strong>EN<br />
Für die Kunden des Unternehmensbereiches Technologie<br />
haben steigende Energiekosten in den letzten Jahren zu<br />
einem starken Anstieg des Betriebsaufwandes geführt. Das<br />
* Weiterführende Informationen zum Projekt „Fernwärmeleitung in Nieder-<br />
österreich“ finden Sie im Kundenmagazin von <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Line<br />
Pipe (HFI Global, Ausgabe 02/2009).<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
39<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
Ressourcenschonende Headline Enabling – Lorem Prozesse ipsum – Innovative Getränkeabfülltechnologien<br />
für eine nachhaltige Produktion<br />
Circa 15 Mio. Tonnen des Kunststoffes PET (Polyethylente-<br />
rephthalat) wurden nach Angaben des Branchenverbandes<br />
Plastics Europe im Jahr 2007 weltweit verbraucht. Ein großer<br />
Teil des produzierten Kunststoffes PET wird in der Getränke-<br />
industrie zu PET-Flaschen verarbeitet. Als Technologiean-<br />
bieter für die Getränkeindustrie stellen wir unseren Kunden<br />
Lösungen zur Verfügung, die dazu beitragen, den Energie-<br />
und Ressourcenverbrauch ihrer Produkte zu reduzieren und<br />
damit gleichzeitig die Betriebskosten zu senken.<br />
PET-Flaschen werden – meist direkt beim Getränkehersteller<br />
– aus Kunststoffformen gefertigt, sogenannten Preforms. Um<br />
den Flaschen ihre endgültige Gestalt zu verleihen, werden die<br />
Preforms erwärmt, mechanisch gestreckt und mittels Druckluft<br />
in die gewünschte Form geblasen. Bereits die Streckblasma-<br />
schinen der dritten Vorgängergeneration der KHS Corpoplast<br />
gehörten zu den energieeffizientesten Modellen am Markt.<br />
Im September 2009 hat die KHS Corpoplast mit der InnoPET<br />
Blomax Serie IV eine neue, innovative Maschinenreihe zur Her-<br />
stellung von Premium-PET-Flaschenqualitäten vorgestellt.<br />
Mit dieser jüngsten Generation Streckblasmaschinen werden<br />
neue Branchenmaßstäbe gesetzt – im Interesse unserer Kun-<br />
den und zum Nutzen der Umwelt: bis zu 40 % mehr Leistung<br />
bei 40 % weniger Energieverbrauch.<br />
Die maximale Leistung liegt nunmehr bei 72.000 PET-Fla-<br />
schen pro Stunde. Gleichzeitig wurden das Erwärmen der<br />
Preforms und der Einsatz von Druckluft – und damit die bei-<br />
den energieintensivsten Prozesse bei der Herstellung von<br />
PET-Flaschen – noch effizienter gestaltet. Eine neu entwickel-<br />
te Heiztechnologie erlaubt es, die Aufheizzeit der Preforms<br />
gegenüber der bisherigen Lösung etwa zu halbieren. Statt<br />
klassischer Infrarot-Strahlung arbeitet das neue Heizmodul<br />
dabei mit kurzwelligen Infrarot-Strahlen („Near Infra Red“),<br />
die eine wesentlich höhere und damit effektivere Energie-<br />
dichte erzeugen. Außerdem entsteht bei diesem Verfahren<br />
kaum Oberflächenwärme. Dies bietet einen weiteren ökologi-<br />
schen Vorteil: Für das Abkühlen reicht die Luftströmung des<br />
Blasvorganges aus.<br />
Auf den Einsatz von Wasser, das bisher zur Kühlung nötig<br />
war, kann vollkommen verzichtet werden. Bei der Umformung<br />
der Preforms arbeitet die neue Streckblasmaschine je nach<br />
Flaschenvolumen mit bis zu 15 % weniger Druckluft im Ver-<br />
gleich zum Vorgängermodell. Gleichzeitig wurde das soge-<br />
nannte Totraum-Volumen, der Anteil an Druckluft, der für die<br />
Verformung der Flasche ungenutzt bleibt, um bis zu 30 %<br />
reduziert. Bezogen auf die gesamte Energiebilanz ergibt sich<br />
eine Energieeinsparung pro Flasche bis zu 40 %, die <strong>durch</strong><br />
den Einsatz der neuen Streckblasmaschine erreicht wird.<br />
Die neue Streckblasmaschine steht in der Tradition einer Reihe<br />
von innovativen Technologien der Klöckner-Werke <strong>AG</strong>, die es<br />
ermöglichen, ökologische und ökonomische Potenziale in der<br />
industriellen Produktion gleichermaßen zu realisieren.
führt dazu, dass auch hier der energie- und ressourcen-<br />
schonende Einsatz im besonderen Fokus unserer Produkt-<br />
entwicklungen steht.<br />
Folienverpackungen gehören in der modernen Getränke-,<br />
Food- und Nonfoodindustrie zu den häufigsten Umverpa-<br />
ckungsformen. Mit dem „Öko-Gas-Schrumpftunnel“ bietet<br />
die KHS <strong>AG</strong> ihren Kunden eine energieeffiziente Alternative<br />
zu konventionellen Verpackungsmaschinen für Schrumpf-<br />
verpackungen: Die neue Maschine arbeitet mit Gas statt<br />
Strom. Da<strong>durch</strong> entfallen lange Aufwärmzeiten, wo<strong>durch</strong><br />
bis zu 50 % Energie eingespart werden. Bei der Elektro-<br />
heizung fällt für die Stromerzeugung – bedingt <strong>durch</strong> die<br />
mehrfache Energieumwandlung – zudem ein deutlich hö-<br />
herer CO 2 -Ausstoß an. Im Vergleich zu diesen herkömm-<br />
lichen Verpackungsanlagen liegt der energiebedingte CO 2 -<br />
Ausstoß des Öko-Schrumpftunnels bis zu 60 % niedriger.<br />
Zusätzlich ermöglicht das Verfahren auch Materialein-<br />
sparungen: Durch eine optimierte Temperaturverteilung<br />
können dünnere Folien bei gleicher Produktsicherheit<br />
eingesetzt werden.<br />
WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA<br />
• REACH<br />
• Carbon Capture and Storage – CCS<br />
• Logistik<br />
sowie weitere ökologische Kennzahlen finden<br />
Sie in unserem CR-Onlinebericht unter<br />
www.salzgitter-ag.de/cr/2009.<br />
Ständig aktuelle Informationen erhalten Sie auf unserer<br />
Konzernwebseite www.salzgitter-ag.de sowie auf den<br />
Webseiten der Einzelgesellschaften. Eine Aufstellung<br />
finden Sie unter www.salzgitter-ag.de > Konzern<br />
> Unternehmensbereiche.<br />
Ziel Termin<br />
Vollständige Zertifizierung der Peiner Träger und der <strong>Salzgitter</strong> Bauelemente nach DIN EN ISO 14001<br />
– und damit dann des gesamten Unternehmensbereiches Stahl<br />
Minderung des Gesamtwasserverbrauches bei der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl von derzeit 4,03 m³ pro Tonne<br />
Rohstahl auf 3,70 m³ pro Tonne Rohstahl<br />
Oberflächenabdichtung und Renaturierung der Betriebsdeponie Berkum<br />
2010<br />
2012<br />
2012<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
40 | 41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
Mitarbeiter<br />
Erfolg und <strong>Fortschritt</strong> der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> hängen im<br />
besonderen Maße von unseren Mitarbeitern ab. Sie<br />
gestalten die Zukunft des Konzerns. Unser Ziel ist es<br />
deshalb, für alle Mitarbeiter ein gesundes, förderndes<br />
und motivierendes Arbeitsumfeld sicherzustellen.<br />
Eine Aufgabe, die mit Blick auf den demographischen<br />
Wandel immer wichtiger wird. Denn gut qualifizierte<br />
Fach- und Führungskräfte – insbesondere in naturwissenschaftlichen<br />
und technischen Bereichen<br />
– werden zunehmend rar. Der globalisierte Arbeitsmarkt<br />
hat den Wettlauf um die besten Köpfe<br />
zusätzlich verstärkt. Die Personalarbeit im <strong>Salzgitter</strong>-<br />
Konzern ist auf Nachhaltigkeit angelegt und passt<br />
sich daher nicht nur betrieblichen, sondern auch<br />
gesellschaftlichen Veränderungen kontinuierlich an.<br />
Lorem Stahlarchitektur ipsum – Aliqui – Nachhaltige dolupta pratiuntur Lebens- und re pliquam<br />
Arbeitsräume rem eos schaffen volor aut era qui simet dolorum<br />
lautemp orepudici blacia volore, sus expero ipsa.
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> lebt von der Kreativität, dem Engage-<br />
ment und den sozialen und fachlichen Fähigkeiten ihrer<br />
Mitarbeiter. Die Zusammenarbeit im Konzern ist geprägt<br />
<strong>durch</strong> die Personalphilosophie, die im Unternehmens-<br />
leitbild festgeschrieben ist. Das Vertrauen in die Fähig-<br />
keiten und die Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter<br />
ist ein Grundstein dieser Philosophie. Dazu gehört, Frei-<br />
räume für Entfaltungsmöglichkeiten zu schaffen und je-<br />
den Einzelnen zu unternehmerischem Handeln anzuregen.<br />
Fairness, Offenheit und gegenseitiges Vertrauen sind für<br />
uns die Basis einer Unternehmens kultur, die die gemein-<br />
same Wertsteigerung des Konzerns zum Ziel hat – im<br />
Interesse des Unternehmens und unserer Mitarbeiter.<br />
Dialog und Mitbestimmung<br />
Als Schlüssel für die erfolgreiche Zusammenarbeit aller Be-<br />
schäftigten im Konzern sehen wir den offenen und vertrau-<br />
ensvollen Dialog – auch in schwierigen Situationen. Der früh-<br />
zeitige und umfassende Informationsaustausch innerhalb<br />
des Konzerns ist uns deshalb ein besonderes Anliegen.<br />
Traditionell ist der Austausch zwischen Arbeitnehmern und<br />
Arbeitgebern bei der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> sehr eng. Als Stahl- und<br />
Technologiekonzern setzen wir die Anforderungen der Montan-<br />
mitbestimmung um, die den Arbeitnehmern im Aufsichtsrat<br />
von Unternehmen der eisen- und stahlproduzierenden In-<br />
dustrie umfangreiche Mitbestimmungsrechte einräumt.<br />
Die Interessen unserer Mitarbeiter werden <strong>durch</strong> Betriebs-<br />
räte, unabhängige Gewerkschaften und andere Formen<br />
der Arbeitnehmervertretung wahrgenommen. Der Konzern-<br />
betriebsrat (KBR) ist dabei das zentrale Mitsprache- und Be-<br />
teiligungsgremium der Arbeitnehmer auf Konzernebene. Die<br />
Zusammenarbeit zwischen Konzernbetriebsrat und Vorstand<br />
basiert auf einem gewachsenen Vertrauensverhältnis. Auf<br />
der jährlichen Konzernbetriebsrätevollkonferenz berichten<br />
der Vorstandsvorsitzende und der Personalvorstand über<br />
die laufende Geschäftslage und stellen sich der Diskussion.<br />
Zusätzlich bestehen für jeden Unternehmensbereich eigene<br />
Arbeitsgemeinschaften der Betriebsräte. Dort findet eben-<br />
falls ein reger und aktueller Informationsaustausch zwischen<br />
den Arbeitnehmervertretern und den verantwortlichen Vor-<br />
standsmitgliedern der Unternehmensbereiche statt.<br />
Die zunehmende Internationalisierung des Konzerns erfor-<br />
dert auch die Anpassung der Mitbestimmungsstrukturen,<br />
um alle Mitarbeiter angemessen zu vertreten. Neben dem<br />
europäischen Betriebsrat bei EUROPIPE wurde aus diesem<br />
Grund ein europäischer Betriebsrat bei der <strong>Salzgitter</strong><br />
Mannesmann Precision gegründet, der im April 2008<br />
erstmals tagte. Ihm gehören neun deutsche und neun<br />
französische Arbeitnehmervertreter an. Das Gremium<br />
vertritt länderübergreifend die Interessen der deutschen<br />
und der französischen Belegschaft gleichermaßen.<br />
MITARBEITERZUFRIEDENHEIT<br />
Die Konzernkultur der kontinuierlichen Verbesserung ver-<br />
stehen wir auch als Verpflichtung gegenüber unseren Mit-<br />
arbeitern. Vor diesem Hintergrund haben wir 2007 erstmals<br />
die Mitarbeiterbefragung „IMPULS“ in 42 Konzerngesell-<br />
schaften im In- und Ausland <strong>durch</strong>geführt. Insgesamt wur-<br />
den rund 15.000 Mitarbeiter zu verschiedenen Aspekten<br />
des Arbeitslebens im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern befragt. Mit einer<br />
Rücklaufquote von 52 % haben wir eine sehr gute Betei-<br />
ligung und ein repräsentatives Ergebnis erreicht. Im Jahr<br />
2008 fand diese Mitarbeiterbefragung ebenfalls unter hoher<br />
Beteiligung im neu integrierten Präzisrohrbereich mit vier<br />
Gesellschaften (knapp 2.700 Mitarbeiter) statt. Die Auswer-<br />
tungen haben Stärken aufgezeigt, wie zum Beispiel unser<br />
Engagement für die Arbeitssicherheit sowie die Identifikation<br />
der Belegschaft mit dem <strong>Salzgitter</strong>-Konzern und seinen Ge-<br />
sellschaften. Verbesserungspoten zial über den gesamten<br />
Konzern (Befragungsbereich) besteht in den Handlungs-<br />
feldern Kommunikation, Wertschätzung und Qualifizierung.<br />
In konzernweiten wie in dezentralen Projekten werden da-<br />
rauf aufbauend seit 2008 Maßnahmen zur Verbesserung<br />
erarbeitet. Die nächste Mitarbeiterbefragung „IMPULS“ ist<br />
für 2010 vorgesehen.<br />
Zukunftsfähige Belegschaft<br />
Niedrige Geburtenraten und steigende Lebenserwartung<br />
führen in Deutschland zu einer schrumpfenden und altern den<br />
Gesamtbevölkerung. Eine Tendenz, die sich auch in der Be-<br />
legschaft der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> wiederfindet – das Durchschnitts-<br />
alter ist von 42,6 Jahren im Jahr 2004 auf 43,3 Jahre im Jahr<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42 | 43<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
44<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
2008 gestiegen. Der demographische Wandel und seine<br />
Auswirkungen stellen die Personal arbeit vor wachsende<br />
Heraus forderungen: Er verschärft den Wettbewerb um junge<br />
Talente, stellt neue Anforderungen an das Gesundheits-<br />
management und gefährdet die wertvolle Wissensbasis im<br />
Konzern zum Beispiel <strong>durch</strong> Renteneintrittswellen.<br />
GO – GENERATIONEN-OFFENSIVE 2025<br />
Eine zentrale Aufgabe unserer Personalarbeit besteht des-<br />
halb darin, den Auswirkungen des demographischen Wandels<br />
spezifische Lösungsstrategien entgegenzusetzen. Bereits<br />
im März 2005 ist auf Initiative des Personalvorstan des der<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> das Projekt „GO – Generationen-Offensive<br />
2025“ ins Leben gerufen worden. Ziel des Projektes ist es,<br />
die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Konzern-<br />
unternehmen mit Blick auf den demographischen Wandel<br />
langfristig zu erhalten und zu stärken.<br />
Mitarbeiter aller Konzernbereiche arbeiteten in der Entwick-<br />
lungsphase des Projektes intensiv in sechs Expertenteams<br />
zusammen, um die künftigen Herausforderungen zu ana-<br />
lysieren. Daraus ist ein konkreter Maßnahmenkatalog mit<br />
circa 60 Einzelkonzepten und Programmen entstanden,<br />
die den Konzern „demographiefest“ machen sollen. Die<br />
Gesellschaften entscheiden dabei selbst, welche der Maß-<br />
nahmen, die sechs zentralen Handlungsfeldern zugeordnet<br />
sind, umgesetzt werden.<br />
Altersstruktur – Vergleich 2004 zu 2008 (in %)<br />
(<strong>Salzgitter</strong>-Konzern Inland 1 )<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
0,3<br />
0,5<br />
5,1<br />
5,5<br />
7,2<br />
7,9<br />
13,2<br />
9,4<br />
16,8 16,7<br />
14,9<br />
Projekt „GO – Generationen-Offensive 2025“<br />
In regelmäßigen Personalentwicklungskonferenzen informie-<br />
ren die Führungskräfte der Gesellschaften den Personalvor-<br />
stand des Konzerns über den aktuellen Stand der Maß-<br />
nahmen umsetzung. Um die <strong>Fortschritt</strong>e der einzelnen<br />
Konzern gesellschaften kontinuierlich und transparent zu ver-<br />
folgen, wurden 2008 die Personalcontrolling-Tools erweitert.<br />
Das System bildet nunmehr auch ab, welche der Maßnahmen<br />
für die Einzelgesellschaften relevant sind und wie der aktuelle<br />
Stand der Umsetzung ist. Mit diesen Instrumenten sichern<br />
wir den nachhaltigen Effekt des Projektes „GO“.<br />
DEMOGRAPHIEFONDS SICHERN FINANZIERUNGSBASIS<br />
Der demographische Wandel und eine alternde Belegschaft<br />
machen die Sicherung der Altersversorgung und die Finan-<br />
17,2<br />
16,5<br />
15,1 14,7<br />
Personalentwicklung und<br />
-qualifizierung<br />
Personalmarketing und -recruiting<br />
Integrationsmanagement<br />
Gesundheit/Fitness und Ergonomie<br />
Arbeitsorganisation, -zeit und Entgelt<br />
Unternehmenskultur und Führung<br />
16–20 21–25 26–30 31–35 36–40 41–45 46–50 51–55 56–60 61–65<br />
1 2008 inkl. Unternehmensbereich Technologie<br />
14,2<br />
9,0<br />
11,5<br />
1,9<br />
2,3<br />
2004<br />
2008
zierung von Vorruhestandsmodellen für besonders belas-<br />
tete ältere Beschäftigte immer wichtiger. In 30 Konzernge-<br />
sellschaften hat deshalb die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> im Rahmen von<br />
„GO“ Demographiefonds eingerichtet. Als eines der ersten<br />
Unternehmen der Eisen- und Stahlindustrie, das die Gestal-<br />
tungsmittel des Tarifvertrages zur Bewältigung des demo-<br />
graphischen Wandels konsequent umsetzt, nehmen wir eine<br />
Vorreiterrolle in der Branche ein. Die Demographiefonds sollen<br />
finanzielle Spielräume schaffen, um auch nach Auslaufen<br />
der gesetzlich geförderten Altersteilzeit Ende 2009 älteren<br />
Mitarbeitern mit besonders hoher Arbeitsbelastung einen<br />
vorzeitigen Ruhestand zu ermöglichen. Finanziert werden<br />
die Demographiefonds zu gleichen Teilen von Arbeitgebern<br />
und Arbeitnehmern. Zusätzlich wurden die Fonds von den<br />
Konzerngesellschaften mit einem Startkapital von insge-<br />
samt 10,4 Mio. € ausgestattet.<br />
Ausbildung und<br />
Nachwuchsförderung<br />
Gut ausgebildete junge Menschen sind eine wichtige Voraus-<br />
setzung für die Zukunftssicherung des Industriestandortes<br />
Deutschland. Der <strong>Salzgitter</strong>-Konzern bildet deshalb tradi-<br />
tionell über Eigenbedarf aus und übernimmt damit eine<br />
wichtige gesellschaftliche Aufgabe.<br />
VIELFÄLTIGE CHANCEN<br />
Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> bildet konzernweit in Produktion und<br />
Verarbeitung, im kaufmännischen sowie im IT-Bereich in<br />
unterschiedlichsten Berufsfeldern aus. Mit einer konstant<br />
hohen Ausbildungsquote bieten wir vielen jungen Men-<br />
schen einen Start ins Berufsleben: Zum 31. Dezember<br />
2008 waren 1.296 Auszubildende im Konzern beschäftigt.<br />
Auf Basis der geltenden Tarifverträge werden die Auszu-<br />
bildenden nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung<br />
für mindestens ein Jahr weiterbeschäftigt. Die hohe Quali-<br />
tät der Ausbildung und die praktische Erfahrung des ersten<br />
Berufsjahres bieten den jungen Mitarbeitern optimale Start-<br />
chancen inner- und außerhalb des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns.<br />
Ein Großteil wird im Anschluss daran in ein unbefristetes<br />
Arbeitsverhältnis übernommen. Trotz des aktuell schwie-<br />
rigen konjunkturellen Um feldes haben wir uns zum Ziel<br />
gesetzt, die hohe Ausbildungsquote auch in den kom-<br />
menden Jahren beizubehalten.<br />
FRÜHE BINDUNG AN DEN KONZERN<br />
Ein zentrales Ziel unserer Personalpolitik ist es, Talente<br />
frühzeitig zu gewinnen und zu binden. Der „PrakTisch“ ist<br />
deshalb ein Element der Nachwuchssicherung im Rahmen<br />
der Initiative „GO“. Das Projekt richtet sich vorrangig an<br />
Praktikanten, Diplomanden und Werkstudenten des<br />
Konzerns am Standort <strong>Salzgitter</strong> und bietet ihnen eine<br />
eigene Plattform für offenen Dialog, Erfahrungs- und<br />
Wissens austausch. Neben einem festen Ansprechpartner<br />
im Betrieb, der bei der Einarbeitung hilft, finden quartals-<br />
weise gesellschaftsübergreifend verschiedene Veranstal-<br />
tungen statt, um den akademischen Nachwuchs über den<br />
Konzern zu informieren und eine frühzeitige Bindung an das<br />
Unternehmen aufzubauen. Zudem bekommen die Studie-<br />
renden die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen in konkreten<br />
Projekten einzubringen. Im Jahr 2008 haben insgesamt 150<br />
Nachwuchskräfte am „PrakTisch“ teilgenommen.<br />
ARBEITGEBERATTRAKTIVITÄT<br />
Externe Bewertungen sind für uns eine wichtige Rückmel-<br />
dung über die Wahrnehmung der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> als Arbeit-<br />
geber und stehen in engem Zusammenhang mit dem<br />
Ausbildungsquote 1 2006–2008 (in %)<br />
(<strong>Salzgitter</strong>-Konzern Inland 2 )<br />
10<br />
5<br />
0<br />
5,1<br />
2006<br />
5,7<br />
2007<br />
1 Anzahl Auszubildende im Verhältnis zur Aktivbelegschaft<br />
2 ab 2007 inkl. Unternehmensbereich Technologie<br />
5,7<br />
2008<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
45<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
46 | 47<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
Demographie-Handlungsfeld „Personalmarketing und<br />
-recruiting“. 2008 hat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in der jährlichen<br />
Befragung im Auftrag des „Manager Magazins“ von über<br />
8.000 examensnahen Studierenden der Ingenieurwissen-<br />
schaften Platz 69 der „TOP Arbeitgeber“ in Deutschland<br />
erreicht. Damit konnte die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ihre Position im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 21 Plätze verbessern.<br />
Weiterbildung<br />
Zur Entfaltung der Fähigkeiten und Talente unserer Mitar-<br />
beiter schaffen wir ein Umfeld mit Chancen und Freiräumen<br />
zur fortlaufenden Qualifizierung und Weiterentwicklung. Für<br />
jedes Alter und je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit<br />
und Position bietet die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ihren Mitarbeitern da-<br />
für passende Möglichkeiten.<br />
FÜHRUNGSKRÄFTEENTWICKLUNG<br />
Engagierte und gut ausgebildete Führungskräfte sind ein<br />
wichtiger Schlüssel, um die langfristigen Ziele des Konzerns<br />
zu verwirklichen. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> hat deshalb ein System<br />
zur kontinuierlichen Weiterentwicklung für Führungskräfte<br />
Führungskräfteentwicklung im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />
Obere Führungskräfte<br />
Berufseinsteiger<br />
TOP Programm<br />
Erfa-Kreise<br />
Führung und<br />
Zusammenarbeit<br />
Niedersachsen<br />
und NRW<br />
etabliert. Die unterschiedlichen Angebote bauen aufeinander<br />
auf und richten sich je nach Berufserfahrung und Dauer der<br />
Konzernzugehörigkeit an unterschiedliche Zielgruppen.<br />
Mit den regionalen Einstiegsprogrammen fordern und fördern<br />
wir vor allem junge Talente im Konzern. Die Programme richten<br />
sich an Hochschulabsolventen und Nachwuchskräfte,<br />
denen wir damit eine umfassende Basisqualifikation bieten.<br />
Diese sind am Standort <strong>Salzgitter</strong> („<strong>Salzgitter</strong> Förderkreis“)<br />
und bei den Mannesmannröhren-Werken in Mülheim („MRW-<br />
Basisprogramm“) angesiedelt. Den Führungskräften werden<br />
in Seminaren und Workshops fachübergreifende soziale,<br />
personale und methodische Kompetenzen vermittelt.<br />
Das „<strong>Salzgitter</strong> Kolleg“ ist ein Förderprogramm für junge<br />
Führungskräfte und Experten, die bereits Berufserfahrung<br />
gesammelt haben. In aufeinander aufbauenden Seminaren<br />
erfolgt eine systematische Managementausbildung. Um<br />
den internationalen Austausch zu fördern, sollen ab 2010<br />
auch Mitarbeiter von Standorten außerhalb Deutschlands<br />
in ein englischsprachiges Programm integriert werden.<br />
In der „<strong>Salzgitter</strong> Werkstatt“ werden Lernerfahrungen aus<br />
dem „<strong>Salzgitter</strong> Kolleg“ in der Praxis angewendet. Projekt-<br />
<strong>Salzgitter</strong><br />
Führungskräfteentwicklung<br />
<strong>Salzgitter</strong> Werkstatt<br />
Experten Kolleg<br />
Management Kolleg<br />
MRW-Basisprogramm<br />
<strong>Salzgitter</strong> Förderkreis<br />
Ziel ab 2010<br />
<strong>Salzgitter</strong> International<br />
Management<br />
Development Program<br />
<strong>Salzgitter</strong> International<br />
Training Program
Headline Stahlarchitektur Enabling – Experimentierlandschaft – Lorem ipsum phæno in Wolfsburg<br />
Stahl ist der wichtigste Konstruktionswerkstoff unserer Zeit<br />
und oft erste Wahl in moderner Architektur. Er wird als Bau-<br />
stoff mit großer kreativer Bandbreite geschätzt. Auch auf die<br />
Frage, wie wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll Lebens- und<br />
Arbeitsraum geschaffen werden kann, liefert Stahl wichtige<br />
Antworten. Gemessen an der entstehenden Nutzfläche zeich-<br />
net er sich im Vergleich zu anderen Baustoffen <strong>durch</strong> einen<br />
geringen Ressourcenverbrauch aus. Systeme zur Nutzung<br />
regenerativer Energien und anderer Zukunftstechnologien<br />
lassen sich in Stahlkonstruktionen leicht integrieren. Auch in<br />
der Phase des Rückbaus zeigen Stahlkonstruktionen ökolo-<br />
gische Vorteile, da die Stahlbauteile zu 100 % recycelt wer-<br />
den können.<br />
Eines der bedeutendsten Bauwerke moderner Architektur<br />
in Deutschland steht in Wolfsburg. Nach den Entwürfen der<br />
irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid wurde dort Ende<br />
2005 das Wissenschaftsmuseum phæno nach vier Jahren<br />
Bauzeit fertiggestellt. Es ist eine große Experimentierland-<br />
schaft, die Wissen für die Besucher erlebbar macht. 300<br />
interaktive Experimentierstationen laden dafür auf 6.000 m 2<br />
zum Ausprobieren und Entdecken ein.<br />
Um die visionären Pläne der Architektin zu realisieren, war<br />
der Einsatz von Stahl unverzichtbar. Über dem Hauptge-<br />
schoss des Museumsgebäudes spannt sich eine dreidimen-<br />
sionale Dachkonstruktion aus Stahlträgern, die nur an fünf<br />
Punkten verankert ist. Die Festigkeit des freitragenden Stahl-<br />
netzes ermöglicht Spannweiten bis zu 100 Metern. Für die<br />
Dachkonstruktion lieferte die Peiner Träger rund 450 Tonnen<br />
Profile, die in 16 Meter Höhe verschweißt wurden. Die be-<br />
sondere Herausforderung: Keines der Dachelemente gleicht<br />
in Länge und Winkel dem anderen. Jedes der mehr als 4.500<br />
Stahlteile ist ein Einzelstück. Das Stahlgewölbe ist über die<br />
gesamte Ausstellungsfläche voll sichtbar und wirkt so als ei-<br />
genes Exponat auf die Besucher.<br />
Doch nicht nur als Stahllieferant trat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in<br />
Wolfsburg auf. Mit einer zweiwöchigen Workshop-Reihe war<br />
die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> 2007 in der Experimentierlandschaft zu<br />
Gast. Die Veranstaltungen für Schulklassen wurden von Aus-<br />
zubildenden und Ausbildern der SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und<br />
Technik betreut. Die Schüler arbeiteten mit Stahl und lernten<br />
so Wissenswertes über seine Eigenschaften, Verarbeitung<br />
und Anwendungsmöglichkeiten.
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
48<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
themen, die aktuelle Problemstellungen im Konzern auf-<br />
greifen, werden im Rahmen des Programms bearbeitet<br />
und die Ergebnisse dem Konzernvorstand vorgestellt. So<br />
wurden zum Beispiel Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung<br />
„IMPULS 2007“ in der „<strong>Salzgitter</strong> Werkstatt“ thematisiert:<br />
Seit Anfang 2009 arbeiten die Teilnehmer an Lösungsstra-<br />
tegien, die konzerninterne Kommunikation zu optimieren,<br />
ein Bereich, in dem die Mitarbeiterbefragung Verbesse-<br />
rungspotenzial aufgezeigt hatte.<br />
An die oberen Führungskräfte im Konzern richtet sich das<br />
„<strong>Salzgitter</strong> TOP Programm“. In den Veranstaltungen wer-<br />
den aktuelle Managementansätze vermittelt und im Dialog<br />
mit dem Konzernvorstand Themen wie Strategie, Führung<br />
oder Finanzen diskutiert.<br />
PERSONALENTWICKLUNG IM TARIFBEREICH<br />
Den tariflichen Mitarbeitern der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> bieten wir<br />
umfangreiche Möglichkeiten der Weiterbildung und Qua-<br />
lifizierung. Ein Projekt in diesem Rahmen ist die Initiative<br />
„PEQO“ (PersonalEntwicklung, Qualität/Qualifizierung und<br />
Organisationsentwicklung) bei der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl. Ziel<br />
des Projektes ist es, Fähigkeiten, Kenntnisse und Potenzi-<br />
ale der Mitarbeiter so weiterzuentwickeln und auszubauen,<br />
dass auch künftig die wachsenden Herausforderungen am<br />
Arbeitsplatz erfolgreich bewältigt werden können. Im Kern<br />
des Projektes steht ein jährliches Gespräch zwischen Mit-<br />
arbeiter und Vorgesetztem, in dem gemeinsam sowohl der<br />
fachliche als auch der außerfachliche Qualifizierungsbedarf<br />
ermittelt wird. 2008 nahmen etwa 1.800 Mitarbeiter an<br />
dem Programm teil. Die Einführung von „PEQO“ in weiteren<br />
Betrieben schreitet kontinuierlich voran.<br />
WISSENSMAN<strong>AG</strong>EMENT<br />
Wissen ist eine wichtige Ressource für jedes Unternehmen.<br />
Durch Renteneintritte erfahrener Mitarbeiter droht den Un-<br />
ternehmen in den nächsten Jahren ein nicht unerheblicher<br />
Wissensverlust. Deshalb hat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> verschiedene<br />
Instrumente zur Weitergabe und Sicherung von Know-how<br />
im Konzern entwickelt.<br />
Mit dem „Unternehmens-Wiki“ als Informationsportal wird<br />
der optimale Wissensaustausch in laufenden Projekten ge-<br />
währleistet. Es ist in das SAP-Portal integriert und bietet so<br />
allen autorisierten Mitarbeitern die Möglichkeit, gemeinsam<br />
an den Inhalten zu arbeiten. Das so strukturierte Projektwis-<br />
sen bietet auch Neueinsteigern einen optimalen Einblick.<br />
Bei Personalwechseln garantiert das sogenannte Transfer-<br />
Werk, dass wertvolles Wissen im Konzern verbleibt. Nach<br />
einem erfolgreichen Pilotprojekt bei der SZST <strong>Salzgitter</strong> Ser-<br />
vice und Technik wurden 2008 weitere „TransferWerke“ in den<br />
Gesellschaften des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns <strong>durch</strong>geführt und<br />
Personalverantwortliche und -referenten zur Unterstüt zung<br />
dieses Prozesses weitergebildet. Zentrales Instrument der<br />
„TransferWerke“ ist die „Jobmap“, eine Sammlung der zu über-<br />
tragenden Wissensbereiche und ein Überblick über Aufgaben<br />
und Anforderungen für den Nachfolger am Arbeitsplatz.<br />
Arbeitssicherheit<br />
Arbeitssicherheit ist ein hochrangiges Unternehmensziel der<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>. Wir stehen zu unserer Verpflichtung und der<br />
Sorge um das Wohl aller Mitarbeiter. Das konzernweite Ziel<br />
der Sicherheitspolitik heißt: null Unfälle. Wir wollen die körper-<br />
liche Unversehrtheit der eigenen Beschäftigten wie auch der<br />
Mitarbeiter von Partnerfirmen, Kunden, Lieferanten und Be-<br />
suchern sicherstellen. Aufgrund der unterschiedlichen An-<br />
forderungen in den einzelnen Unternehmensbereichen und<br />
Gesellschaften ist der Arbeitsschutz im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />
dezentral geregelt. Jede Gesellschaft ist verpflichtet, ein zer-<br />
tifiziertes Arbeitsschutzmanagement nachzuweisen, um ein<br />
konzernweit hohes Niveau in diesem Bereich sicherzustellen.<br />
ARBEITSSCHUTZMAN<strong>AG</strong>EMENT<br />
Das Arbeitsschutzmanagement bildet die strategische<br />
Grund lage für die Umsetzung der Sicherheitspolitik der<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>. Sein Ziel ist es, das konzernweite Sicherheits-<br />
niveau kontinuierlich zu verbessern. Unsere Führungskräfte<br />
sind aufgefordert, Arbeitsschutz im Konzern aktiv vorzuleben<br />
und von allen Mitarbeitern gleichermaßen einzufordern. Das<br />
Arbeitsschutzmanagement setzt sich aus sechs wesent-<br />
lichen Bausteinen zusammen. Sie bilden in allen Konzernge-<br />
sellschaften die Basis zur Ausgestaltung der Arbeitssicherheit:
• Sicherheitsziele: Zielvereinbarungen mit den verant-<br />
wortlichen Führungskräften, die regelmäßig überprüft<br />
werden, helfen uns dabei, <strong>Fortschritt</strong>e nachhaltig zu<br />
verfolgen und transparent nachzuvollziehen.<br />
• Kommunikation: Die Kenntnis von Gefahrenquellen<br />
und schützenden Maßnahmen ist eine Grundvoraus-<br />
setzung für eine wirkungsvolle Sicherheitskultur. Eine<br />
offene Kommunikation sensibilisiert unsere Mitarbeiter<br />
auf allen Ebenen für Sicherheitsziele und -maßnahmen.<br />
• Gefährdungsbeurteilung: Potenzielle Gefährdungen,<br />
die im Arbeitsprozess identifiziert werden, nehmen wir<br />
sehr ernst. Sie werden deshalb systematisch erfasst,<br />
beurteilt und notwendige Gegenmaßnahmen erarbeitet.<br />
• Sicherheitsregeln: Wir fördern das sicherheitsbe-<br />
wusste Verhalten aller Mitarbeiter <strong>durch</strong> transparente<br />
und akzeptierte Regeln im Arbeitsalltag. Ihre Einhaltung<br />
wird von Vorgesetzten vorgelebt und eingefordert.<br />
• Unfälle, Vorfälle und Beinaheunfälle: Auch Beinahe-<br />
unfälle geben uns wichtige Hinweise zu möglichen<br />
Ge fahrenquellen. Deshalb werden sie ebenso wie Unfälle<br />
dokumentiert, analysiert und geeignete Maßnahmen zur<br />
Prävention ergriffen.<br />
• Kontraktorenmanagement: Die Sicherheitspolitik<br />
der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> schließt sämtliche Partnerfirmen aller<br />
Gesellschaften ein. Ihre Richtlinien gelten auch für Zu-<br />
lieferer, Abnehmer, Partner und Kundenbeauftragte.<br />
MASSNAHMEN ZUR KONTINUIERLICHEN<br />
VERBESSERUNG<br />
Im Jahr 2008 haben wir trotz des bereits erreichten hohen<br />
Sicherheitsniveaus – insbesondere in den Unternehmens-<br />
bereichen Stahl und Röhren – die Anstrengungen auf dem<br />
Gebiet der Arbeitssicherheit nochmals verstärkt. Um die<br />
Umsetzung von Mindeststandards in den Konzerngesell-<br />
schaften zu gewährleisten, wurde die konzernweit gültige<br />
Richtlinie Arbeitssicherheit im Jahr 2007 vom Vorstand<br />
erlassen. Die Wirkung der Maßnahmen sehen wir <strong>durch</strong><br />
gesunkene Unfallzahlen 2008 bestätigt und fühlen uns<br />
bestärkt, diesen Weg weiter zu verfolgen.<br />
Dank der hohen Arbeitssicherheitsstandards gab es in den<br />
Jahren 2007 und 2008 keine tödlichen Arbeitsunfälle von<br />
Mitarbeitern des Konzerns. Im ersten Halbjahr 2009 hinge-<br />
gen ereigneten sich leider zwei tödliche Arbeitsunfälle von<br />
Konzernmitarbeitern. Aufgrund dieser tragischen Ereignisse<br />
wurden die Sicherheitsvorschriften, die bereits zuvor über<br />
dem gesetzlich geforderten Maß lagen, nochmals verschärft<br />
und die Überwachung ihrer Einhaltung intensiviert.<br />
SICHERHEIT DURCH GEFAHRENKENNTNIS<br />
IM UNTERNEHMENSBEREICH STAHL<br />
Bei der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl wurde in Zusammenarbeit<br />
mit dem Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Poli-<br />
tikberatung der Universität Duisburg-Essen ein neues Ar-<br />
beitsschutzprogramm eingeführt, das nach und nach von<br />
weiteren Konzerngesellschaften übernommen wird. Das<br />
Programm stützt sich auf Erkenntnisse aus Mitarbeiter-<br />
gesprächen, in denen das tatsächliche Unfallgeschehen<br />
dem subjektiven Gefährdungsempfinden der Belegschafts-<br />
mitglieder gegenübergestellt wird. Dabei stellte sich heraus,<br />
dass Mitarbeiter das Gefährdungspotenzial insbesondere<br />
von Routinetätigkeiten unterschätzen, was zu Fehleinschät-<br />
zungen von Gefahrenquellen führen kann. Die Sensibilisierung<br />
der Mitarbeiter und der Transfer dieser Erkenntnisse in den<br />
betrieblichen Alltag erfolgen in Kleingruppenarbeit.<br />
Unfallhäufigkeitsrate „H“ 1<br />
(<strong>Salzgitter</strong>-Konzern Inland 2 )<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
11,3<br />
2006<br />
1 meldepflichtige Betriebsunfälle je 1 Mio. verfahrener Arbeitsstunden<br />
(ab dem 4. Ausfalltag); Arbeiter konsolidiert<br />
2 ab 2007 inkl. Unternehmensbereich Technologie, ab Januar 2008 inkl.<br />
Universal Eisen und Stahl GmbH<br />
11,8<br />
2007<br />
9,8<br />
2008<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
49<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
50<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft<br />
SICHERHEITSAKTION „SCHUTZSCHICHT“<br />
IM UNTERNEHMENSBEREICH HANDEL<br />
2008 wurde die Arbeitssicherheitskampagne „Schutzschicht“<br />
des Unternehmensbereiches Handel fortgeführt. Unter dem<br />
Motto „Jede Schicht ist eine Schutzschicht“ wurden die Mit-<br />
arbeiter für das Tragen ausreichender Schutzkleidung sen-<br />
sibilisiert. In der Folge konnten die Unfallzahlen für das Jahr<br />
2008 deutlich gesenkt werden. Im ersten Jahr der Aktion<br />
2007 wurde der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Stahlhandel von der<br />
Großhandels- und Lagerei-Berufsgenossenschaft im Rahmen<br />
ihres Förderpreises 2007 mit dem ersten Preis der Kategorie<br />
„Gesunde Mitarbeiter – gesundes Unternehmen“ ausgezeichnet.<br />
FÖRDERUNG DER SICHERHEITSKULTUR<br />
IM UNTERNEHMENSBEREICH RÖHREN<br />
2008 sind zahlreiche Programme und Initiativen gestartet,<br />
die im Unternehmensbereich Röhren die Sicherheitskultur<br />
weiter stärken sollen. Bei der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Prä-<br />
zisrohr wurden dazu insgesamt 13 Handlungsfelder definiert.<br />
Der Maßnahmenkatalog reicht vom Sicherheitsengage ment<br />
der Führungskräfte über die Organisationsstruktur und die<br />
Kommunikation bis zur Einbindung von Fremdfirmen. Im<br />
Spätherbst 2009 wird es in allen Gesellschaften des Unter-<br />
nehmensbereiches weitere Erhebungen zum Ist-Stand ge-<br />
ben, um daraus weitere Maßnahmen abzuleiten. Zu diesem<br />
Zweck wurde ein Lenkungskreis mit den verantwortlichen<br />
Geschäftsführern eingerichtet.<br />
SICHERHEITSGESPRÄCHE ZUR UNFALLVERMEIDUNG<br />
IM UNTERNEHMENSBEREICH DIENSTLEISTUNGEN<br />
Das an den Stahlstandorten <strong>Salzgitter</strong> und Peine entwickelte<br />
Gespräch über „Unfälle und Beinaheunfälle“ wird auch im<br />
Unternehmensbereich Dienstleistungen als wichtiges Vor-<br />
beugeinstrument flächendeckend bei den Gesellschaften<br />
SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik sowie den Verkehrsbe-<br />
trieben Peine-<strong>Salzgitter</strong> angewandt. Im offenen Gespräch<br />
werden Ursachen aufgedeckt und Verbesserungspotenzi-<br />
ale identifiziert. Die betriebsübergreifende Kommunikation<br />
der Ergebnisse, zum Beispiel unter dem Titel „Aus Unfällen<br />
lernen“ bzw. „Aus Zwischenfällen lernen“, stärkt die Sicher-<br />
heitskultur und hilft, Gefahrenquellen zu beheben.<br />
Gesundheitsschutz<br />
Im Rahmen des Projektes „GO – Generationen-Offensive<br />
2025“ lag 2008 ein besonderes Augenmerk auf dem Ge-<br />
sundheitsmanagement. Unser Ziel ist es, dass unsere Mitar-<br />
beiter gesund und motiviert bis zum Rentenalter arbeiten<br />
können: eine Aufgabe, die mit Blick auf ein längeres Erwerbs-<br />
leben immer wichtiger wird. Deshalb haben wir in den letzten<br />
Jahren begonnen, ein umfassendes betriebliches Gesund-<br />
heitsmanagement aufzubauen. Bereits seit 2004 bekennen<br />
wir uns zur „Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Ge-<br />
sundheitsförderung“ in der Europäischen Union. Sie zielt nicht<br />
nur darauf ab, Krankheiten am Arbeitsplatz vorzubeugen,<br />
sondern Gesundheitspotenziale aktiv zu stärken und das<br />
Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu verbessern.<br />
PRÄVENTION UND FRÜHERKENNUNG<br />
Das Konzept des betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz<br />
mit dem zentralen Ziel, die Mitarbeiter für ein gesundheits-<br />
förderndes Verhalten zu sensibilisieren. Der Fokus unseres<br />
Gesundheitsmanagements liegt deshalb auf Prävention und<br />
Früherkennung. An den Standorten <strong>Salzgitter</strong> und Peine<br />
wurden zum Beispiel konzerneigene Fitness-Center für die<br />
Beschäftigten und deren Angehörige eingerichtet. Zudem<br />
führen wir regelmäßig betriebsübergreifende Gesundheits-<br />
aktionen zu unterschiedlichen Themen <strong>durch</strong>. Dazu gehören<br />
unter anderem die Krebsvorsorge oder die Bestimmung der<br />
Risikofaktoren für Herz- und Kreislauferkrankungen. Unter-<br />
stützt werden die Maßnahmen <strong>durch</strong> Bonusprogramme un-<br />
serer Betriebskrankenkasse BKK <strong>Salzgitter</strong>.<br />
VORBEUGUNG VON RÜCKENERKRANKUNGEN<br />
Die meisten Ausfalltage sind nach wie vor auf Skelett- und<br />
Muskelerkrankungen zurückzuführen. In Zusammenarbeit<br />
mit der BKK <strong>Salzgitter</strong> wurden am Standort <strong>Salzgitter</strong> Prä-<br />
ventionsprogramme entwickelt, die sich in ein bundesweit<br />
übergreifendes vorbildliches „Integriertes Konzept zur Prä-<br />
vention von Rückenerkrankungen“ einfügen. Vom gesunden<br />
Mitarbeiter bis zur Wiedereingliederung von Patienten nach<br />
einer Erkrankung werden mit verschiedenen Angeboten<br />
und Kursen alle Mitarbeiter angesprochen.
DIABETES-PRÄVENTION<br />
Früherkennung stand 2008 ebenfalls im Fokus von<br />
Maßnahmen in den Unternehmensbereichen Stahl und<br />
Dienstleistungen: An den Standorten <strong>Salzgitter</strong>, Peine und<br />
Ilsen burg haben insgesamt 465 Mitarbeiter das Angebot<br />
wahrgenommen, sich auf ihr Diabetes-Risiko testen zu las-<br />
sen. Wie wichtig und sinnvoll solche Aktionen sind, hat das<br />
Ergebnis gezeigt: Knapp 3 % der Teilnehmer wurde wegen<br />
einer erstmalig entdeckten Diabetes eine sofortige Behand-<br />
lung empfohlen, 26 % wurde zu einem baldigen Hausarzt-<br />
besuch für eine weitergehende Diagnostik geraten.<br />
„LEBEN! EINFACH GESUND“ IM<br />
UNTERNEHMENSBEREICH RÖHREN<br />
Etwa 2.000 Mitarbeiter haben sich 2008 an verschiedenen<br />
Aktionen der Gesundheitsinitiative „Leben! Einfach gesund“<br />
der Mülheimer Röhrengesellschaften beteiligt. Der Schwer-<br />
punkt der Aktionen lag auf der Sensibilisierung für Gesund-<br />
heitsverhalten, Bewegung und Vorsorge. Dazu gehörten<br />
beispielsweise ein sogenannter „Back-Check“, Grippe-<br />
schutzimpfungen und Hautschutzuntersuchungen, das<br />
Darmkrebs-Screening oder die Azubi-Gesundheitstage,<br />
der Mülheimer Röhrenlauf sowie das Sportkursangebot<br />
und das Training im Fitness-Center.<br />
Aufgrund des ganzheitlichen und strukturierten Vorgehens<br />
beim betrieblichen Gesundheitsmanagement gewährte die<br />
zuständige BKK einen Arbeitgeberbonus, mit dem die Gesell-<br />
schaften einen Teil ihrer Ausgaben für die Gesundheits-<br />
förderung refinanzieren konnten.<br />
KOOPERATIONSPROJEKT ZUR<br />
WIEDEREINGLIEDERUNG LANGZEITERKRANKTER<br />
Die Arbeitsmedizin am Standort <strong>Salzgitter</strong> hat in Koopera-<br />
tion mit der BKK <strong>Salzgitter</strong> und der Paracelsus-Klinik Bad<br />
Gandersheim ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt zur<br />
Wiedereingliederung Langzeiterkrankter gestartet. Berufs-<br />
tätige Versicherte, die an einer chronischen Erkrankung im<br />
Rücken-, Muskel- oder Gelenkbereich leiden, werden im<br />
Rahmen eines fünftägigen Aufenthaltes in der Reha-Klinik<br />
systematisch untersucht und getestet. Anschließend wird ein<br />
Anforderungsprofil mit detaillierten Empfehlungen zur medi-<br />
zinischen und beruflichen Rehabilitation erarbeitet. So können<br />
die notwendigen Hilfestellungen für eine rasche Wiederein-<br />
gliederung am Arbeitsplatz gewährleistet werden.<br />
WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA<br />
• Netzwerke und Kooperationen<br />
• Nachwuchssicherung und Stipendien<br />
• Ideenmanagement<br />
• Leistungsgerechte Vergütung<br />
• Arbeitszeit<br />
• Betriebliche Altersvorsorge<br />
• Vielfalt<br />
sowie weitere soziale Kennzahlen finden Sie in unserem<br />
CR-Onlinebericht unter www.salzgitter-ag.de/cr/2009.<br />
Ständig aktuelle Informationen erhalten Sie auf der<br />
Konzernwebseite www.salzgitter-ag.de im Bereich<br />
Jobs & Karriere.<br />
Ziel Termin<br />
Beibehaltung der hohen Ausbildungsquote und zumindest befristete Übernahme der Ausgebildeten auch<br />
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
Internationales Nachwuchsförderprogramm<br />
Nutzung des Demographiefonds nach Auslaufen der staatlichen Förderung der Altersteilzeit<br />
fortlaufend<br />
ab 2010<br />
ab 2010<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
51<br />
Mitarbeiter<br />
52–57<br />
Gesellschaft
Gesellschaft<br />
Die Gesellschaften der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> sind mit ihren<br />
Standorten eng verbunden und profitieren von einem<br />
strukturstarken Umfeld. Unsere Mitarbeiter sind dort<br />
genauso zu Hause wie viele unserer Lieferanten und<br />
Dienstleister. Deshalb engagieren wir uns an den<br />
Standorten für gesellschaftliche und regionale<br />
Belange.<br />
Lorem Stahlspundwände ipsum – Aliqui – Vielfältiger dolupta pratiuntur Einsatz in re pliquam<br />
Verkehrs-, rem Logistik- eos volor und aut era Infrastrukturprojekten<br />
qui simet dolorum<br />
lautemp orepudici blacia volore, sus expero ipsa.
Besonders verbunden ist die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> mit der<br />
Region Südostniedersachsen. Hier haben circa 40.000<br />
Menschen – Mitarbeiter, Werksrentner und ihre Fami-<br />
lien – ihre wirtschaftlich-existenzielle Grundlage im<br />
<strong>Salzgitter</strong>-Konzern. Am Standort <strong>Salzgitter</strong> waren 2008<br />
mit 8.234 Mitarbeitern über 34 % unserer Stammbeleg-<br />
schaft beschäftigt. Wir vergeben jährlich Aufträge mit<br />
einem Volumen von rund 500 Mio. € an circa 2.800<br />
regionale Dienstleister und Lieferanten. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
ist somit für die regionale Wirtschaft ein wichtiger Fak-<br />
tor. Darüber hinaus machen wir uns für das Umfeld an<br />
unseren Standorten auf vielfältige Weise stark.<br />
Standortkonzept<br />
Die Grundlage für die Ausgestaltung unseres gesellschaft-<br />
lichen Engagements bildet das Standortkonzept. Es legt<br />
konzernweit Kriterien zur systematischen und nachvollzieh-<br />
baren Förderung kultureller, sozialer und sportlicher Initiativen<br />
und Projekte fest. Die Höhe der Gesamtförderung steht in<br />
engem Zusammenhang mit den jeweiligen ökonomischen<br />
Rahmenbedingungen der Geschäftsjahre. Ziel des Stand-<br />
ortkonzeptes ist es, die Lebensqualität in den Gemeinden,<br />
in denen unsere Mitarbeiter und ihre Fami lien leben und<br />
arbeiten, zu fördern. Zunächst für den Standort <strong>Salzgitter</strong><br />
entwickelt, engagieren sich inzwischen weitere Konzern-<br />
gesellschaften in ihrer Region. Ein Beispiel dafür ist die<br />
Förderung der Ruhrfestspiele in Recklinghausen <strong>durch</strong><br />
die Mannesmannröhren-Werke. Die Gesellschaften des<br />
Unternehmensbereiches Röhren unterstützen die Veran-<br />
staltung jährlich mit einem nennenswerten Geldbetrag.<br />
FÖRDERUNG DES WIRTSCHAFTSSTANDORTES<br />
Wir engagieren uns in Initiativen und Projekten, die den<br />
Wirtschaftsstandort Niedersachsen langfristig stärken. Die<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ist Gesellschafter der „Projekt Region Braun-<br />
schweig GmbH“. Die Initiative arbeitet nach dem „Public-<br />
Private-Partnership-Modell“, das heißt, sie wird zu gleichen<br />
Teilen von öffentlichen und privaten Gesellschaftern getra-<br />
gen. Neben der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> und dem Land Niedersach-<br />
sen engagieren sich weitere Unternehmen sowie zahlreiche<br />
Städte und Landkreise aus der Region für das Projekt.<br />
Um die Wirtschaftskraft unserer Gesellschaft langfristig zu<br />
erhalten und zu stärken, spielt die Nachwuchsförderung eine<br />
wichtige Rolle, eine Aufgabe, die vor dem Hintergrund des<br />
demographischen Wandels an Bedeutung gewinnt. 2008<br />
wurde deshalb die Gemeinschaftsinitiative „BONA SZ“<br />
ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, für die Wirtschafts region<br />
langfristig qualifizierten Nachwuchs unter Fachkräften und<br />
Ingenieuren in gewerblich-technischen und naturwissen-<br />
schaftlichen Berufen zu sichern. „BONA SZ“ steht für<br />
„Berufsorientierung und Nachwuchssicherung für gewerb-<br />
liche, technische und naturwissenschaftliche Berufe unter<br />
veränderten demographischen Bedingungen in <strong>Salzgitter</strong> und<br />
der Region Braunschweig“. Die groß angelegte Initiative ist<br />
ein gemeinsames Projekt der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> und vier weiterer<br />
Großkonzerne aus Niedersachsen, der Stadt <strong>Salzgitter</strong> und<br />
allen 14 allgemeinbildenden Schulen aus <strong>Salzgitter</strong>. Bis 2012<br />
sollen mithilfe der gebündelten Wirkungskraft der beteiligten<br />
Projektpartner spürbare <strong>Fortschritt</strong>e im Bereich der Berufs-<br />
orientierung und Nachwuchssicherung erreicht werden.<br />
Um ein Klima der Innovation und des Gründergeistes zu<br />
schaffen, eröffnete im Mai 2009 das „Haus der Wissen-<br />
schaft“ in Braunschweig. Wir unterstützen dieses Projekt,<br />
da Wissen und Forschung zu den wichtigsten Rohstoffen<br />
unserer Zeit gehören. Das „Haus der Wissenschaft“ bietet<br />
eine Plattform für den Dialog wissenschaftlicher Disziplinen<br />
mit anderen gesellschaftlichen Bereichen. Als Experimentier-<br />
und Lernstätte werden dort spannende Veranstaltungen und<br />
Ausstellungen für Menschen jeden Alters geboten.<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
52 | 53<br />
Gesellschaft
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
54<br />
Gesellschaft<br />
SOZIALES ENG<strong>AG</strong>EMENT – KINDER IM FOKUS<br />
Neben der wirtschaftlichen Entwicklung haben wir aber<br />
auch soziale Belange unserer Standortregionen im Blick.<br />
Als Gründungsmitglied der „Bürgerstiftung <strong>Salzgitter</strong>“ för-<br />
dern wir gemeinnützige Projekte in den Bereichen Bildung,<br />
Sport, Jugend, Kultur, Soziales und Umwelt. Die Stiftung<br />
unterstützt sowohl einzelne Personen als auch Institutionen,<br />
Vereine oder Verbände bei ihrem Engagement für das Ge-<br />
meinwohl. Als Stiftungsgründer hat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> zum<br />
Startkapital von 700.000 € erheblich beigetragen. 2008<br />
wurden insgesamt mehr als 40.000 € aus den Zinsen des<br />
Stiftungskapitals ausgeschüttet und an förderungswürdige<br />
Projekte verteilt. Mit einer Anschubfinanzierung in Höhe<br />
von 15.000 € wurde zum Beispiel die neue evangelische<br />
Heinrich-Albertz-Grundschule in <strong>Salzgitter</strong> unterstützt, der<br />
Bürgerverein <strong>Salzgitter</strong>-Bad erhielt 10.000 €. Die gleiche<br />
Summe ging 2009 an das Projekt „Wissensforscher“. Ziel<br />
des Projektes ist es, an Grundschulen <strong>durch</strong> Experimen-<br />
tieren Neugierde für Naturwissenschaften zu wecken.<br />
Bereits im dritten Jahr in Folge haben wir 2008 außerdem<br />
die Arbeit der „United Kids Foundation“ unterstützt. Das<br />
Netzwerk aus verschiedenen Stiftungen und Non-Profit-<br />
Organisationen fördert Kinder-, Jugend- und Schulprojekte<br />
in der Region. Einen Schwerpunkt der <strong>durch</strong> Spenden-<br />
gelder finanzierten Projekte bilden Integration, Gewaltprä-<br />
vention und die Bekämpfung der Kinderarmut.<br />
Bildungsengagement<br />
Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels unserer<br />
Gesellschaft ist die Sicherung qualifizierter Nachwuchskräfte<br />
eine der zentralen Herausforderungen der Wirtschaft, die<br />
insbesondere in den naturwissenschaftlichen und tech-<br />
nischen Bereichen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Zwar<br />
sind Deutschlands Schüler im Vergleich der OECD-Länder<br />
über<strong>durch</strong>schnittlich in ihrer naturwissenschaftlichen<br />
Kompetenz, dennoch entscheiden sich bei uns vergleichs-<br />
weise wenige junge Menschen dafür, einen technischen<br />
Beruf zu ergreifen. Hier setzt das Bildungsengagement der<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> an. Unsere Förderung umfasst die gesamte<br />
Bildungskette – von der Grundschule bis zur Universität.<br />
SCHULKOOPERATIONEN<br />
Als Stahl- und Technologiekonzern stehen die sogenannten<br />
MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft<br />
und Technik) im Fokus unseres Bildungsengagements. Wir<br />
setzen uns für eine bessere Vernetzung der Schulen und<br />
der Wirtschaft ein, um den Schülerinnen und Schülern früh<br />
Orientierungshilfen bei der Berufswahl zu bieten und die<br />
Nähe zur Praxis in den Bildungsangeboten zu stärken. Mit<br />
sieben Schulen in Südostniedersachsen und Sachsen-<br />
Anhalt hat die SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik dafür<br />
Partnerschaften geschlossen. Die Angebote werden den<br />
Klassenstufen entsprechend altersgerecht gestaltet und<br />
reichen von Betriebserkundungen und Praxis tagen bis<br />
zum Bewerbungstraining.<br />
Im Rahmen der Schulkooperationen fand 2008 das Experi-<br />
mentierprojekt „MINIPHÄNOMENTA“ an zwei Partnerschu-<br />
len statt: der Realschule Groß-Ilsede und der CJD Christo-<br />
pherus-Schule in Braunschweig. Im Rahmen des Projektes<br />
bauten Schüler in der Ausbildungswerkstatt Experimentier-<br />
stationen, um physikalische und mechanische Phänomene<br />
rund um den Werkstoff Stahl zu veranschaulichen. Die Ex-<br />
ponate konnten anschließend auf den Schulhöfen ausge-<br />
stellt und ausprobiert werden. Die SZST <strong>Salzgitter</strong> Service<br />
und Technik plant die „MINIPHÄNOMENTA“ in den kom-<br />
menden Jahren an weiteren Partnerschulen fortzusetzen.<br />
Schulpartnerschaften <strong>Salzgitter</strong><br />
Partnerschule seit<br />
Emil-Langen-Realschule <strong>Salzgitter</strong>-Lebenstedt 1990<br />
Realschule Groß Ilsede 1992<br />
Grund-/Hauptschule <strong>Salzgitter</strong>-Flachstöckheim 1993<br />
Realschule Amselstieg <strong>Salzgitter</strong>-Lebenstedt 1999<br />
Gymnasium am Silberkamp Peine 2001<br />
CJD Jugenddorf Christopherus-Schule Braunschweig 2001<br />
Fallstein Gymnasium Osterwieck 2006
BEGEISTERUNG FÜR TECHNIK WECKEN<br />
Auch im außerschulischen Bereich unterstützt die<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> Initiativen mit dem Ziel, Berührungsängste<br />
junger Menschen mit Naturwissenschaft und Technik ab-<br />
zubauen. Die SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik und<br />
die Bürgerstiftung <strong>Salzgitter</strong> unterstützen dafür die Junior-<br />
universität der AWO (Arbeiterwohlfahrt) in <strong>Salzgitter</strong>-<br />
Calbecht. Die Schwerpunkte der Junioruniversität liegen<br />
auf Energie, Umwelt und Mobilität. Kindern wird unabhängig<br />
vom Elternhaus die Möglichkeit geboten, Wissenschaft und<br />
Technik altersgerecht zu entdecken. Ausbilder der SZST<br />
<strong>Salzgitter</strong> Service und Technik halten dort Seminare und<br />
Vorträge zu unterschiedlichen naturwissenschaftlichen<br />
Themen. Die Junioruniversität ist ein Projekt der Welt-<br />
dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ 2007/2008<br />
der Vereinten Nationen. Ziel dieser internationalen Initiative<br />
ist es, die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung weltweit in<br />
den nationalen Bildungssystemen zu verankern.<br />
Auch die Hannover Messe 2009 haben wir verstärkt ge-<br />
nutzt, um auf Jugendliche und junge Erwachsene zuzuge-<br />
hen. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> war dort erstmals im Rahmen des<br />
Projektes „TectoYou“ mit einem eigenen Stand vertreten,<br />
der Schüler und Studenten zum Kennenlernen und Expe-<br />
rimentieren einlud. Die Initiative „TectoYou“ steht unter der<br />
Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und<br />
Forschung und bietet Jugendlichen und jungen Erwachse-<br />
nen spannende Einblicke in technische Berufe. Ein Ziel, das<br />
wir auch mit unserer Beteiligung am „Girls’ Day – Mädchen-<br />
Zukunftstag“ verfolgen. Wie im Vorjahr war auch der „Girls’<br />
Day 2009“ ein voller Erfolg: Mehr als 100 Schülerinnen er-<br />
hielten am 23. April in den Werkstätten und an den Arbeits-<br />
plätzen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> einen Einblick in den Berufsalltag.<br />
Im September 2009 fand bereits zum zweiten Mal die „Ideen-<br />
Expo“ in Hannover statt. Die „IdeenExpo“ motiviert junge<br />
Menschen, ihre Zukunft bewusst zu gestalten und sich mit<br />
Naturwissenschaften und Technik zu beschäftigen. Dabei<br />
wurde Kindern und Jugendlichen Hilfe bei der Berufsorien-<br />
tierung gegeben, indem sie spielerisch und mit Erfinder -<br />
geist in Workshops und bei Mitmach-Stationen eigene<br />
Ideen verwirklichten. Wie bereits bei der ersten Veran-<br />
staltung im Jahr 2007 trat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> hier nicht nur<br />
als einer der Hauptsponsoren auf, sondern war auch mit<br />
einem eigenen Stand und Programm vertreten. Unter der<br />
Überschrift „Was wäre die Welt ohne Metall?“ bot der Kon-<br />
zern interaktiv und mit kompetenten Ansprechpartnern vor<br />
Ort Jugendlichen die Möglichkeit, die Welt des Stahles zu<br />
erkunden. Die Besucherzahl stieg bei dieser „IdeenExpo“<br />
auf rund 290.000.<br />
HOCHSCHULKOOPERATIONEN<br />
Mit unserem Hochschulengagement wollen wir das Inte-<br />
resse an der Stahlbranche steigern und setzen uns dafür<br />
ein, die Bildungsangebote an Hochschulen und Universi-<br />
täten vermehrt auf die berufliche Praxis auszurichten. Denn<br />
Studenten von heute sind unsere Mitarbeiter von morgen.<br />
Mit bundesweit 13 Universitäten hat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> Ko-<br />
operationen geschlossen und fördert Angebote und Pro-<br />
jekte in vielen Studiengängen:<br />
• Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen<br />
• Technische Universität Braunschweig<br />
• Fachhochschule Braunschweig Wolfenbüttel<br />
• Technische Universität Clausthal<br />
• Technische Universität Dresden<br />
• Universität Duisburg Essen<br />
• Technische Universität Freiberg<br />
• Universität Hannover<br />
• Universität Kassel<br />
• Technische Universität München<br />
• Hochschule Niederrhein<br />
• Universität Stuttgart<br />
• Hochschule Ruhr West<br />
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
55<br />
Gesellschaft
10–19<br />
Strategie &<br />
Werte<br />
20–27<br />
Markt &<br />
Innovation<br />
28–41<br />
Umwelt &<br />
Energie<br />
42–51<br />
Mitarbeiter<br />
56 | 57<br />
Gesellschaft<br />
Fachspezifische Exkursionen bieten Studierenden zahl-<br />
reiche Möglichkeiten, einen Einblick in unsere Branche zu<br />
erhalten und mögliche Berufsfelder zu erkunden. Im Jahr<br />
2008 wurde die Stiftungsprofessur „Bauwerkserhaltung<br />
und Tragwerk“ im Fachbereich Bauingenieurwesen der<br />
Technischen Universität Braunschweig bis 2012 verlängert.<br />
Um den internationalen Austausch zu fördern, hat die<br />
KHS <strong>AG</strong> 2008 erstmals eine Kooperation mit einer Universität<br />
in Indien geschlossen. Insgesamt sechs Studenten der<br />
Dharmsinh Desai University konnten während eines Prakti-<br />
kums bei der KHS <strong>AG</strong> Praxiserfahrung sammeln. 2009<br />
kamen erneut vier weitere Studenten zur KHS nach<br />
Dortmund. Auch mit der University of Michigan (USA)<br />
kooperiert die KHS <strong>AG</strong> erfolgreich.<br />
WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA<br />
• Kulturelles Engagement und<br />
• Sportförderung<br />
finden Sie in unserem CR-Onlinebericht unter<br />
www.salzgitter-ag.de/cr/2009.<br />
Ziel Termin<br />
Beibehaltung unseres Bildungsengagements zur Sicherung qualifizierten Nachwuchses<br />
Abschluss der Entwicklungsarbeit bei „BONA SZ“ bis 2012 und anschließend dauerhafte Etablierung<br />
der Bausteine<br />
Fortsetzung des Engagements bei der „Projekt Region Braunschweig GmbH“ als Gesellschafter. Wir stehen<br />
zum Ziel der Zusammenführung der GmbH mit der Wolfsburg <strong>AG</strong> im Jahr 2012<br />
fortlaufend<br />
2012<br />
2012
Headline Stahlspundwände Enabling – Wachsende Lorem ipsumBedeutung<br />
im Hochwasserschutz<br />
Stahlspundwände finden von jeher vielfältigen Einsatz in Ver-<br />
kehrs-, Logistik- und Infrastrukturprojekten. Ein Einsatzge-<br />
biet, das künftig stärker in den Fokus rücken wird, ist der<br />
Hochwasserschutz. Neben allen Bemühungen, den bereits<br />
eingetretenen Klimawandel auf ein verträgliches Maß einzu-<br />
dämmen, besteht gleichwohl ein breit getragener, fachlicher<br />
Konsens, dass die Zukunft zunehmend von extremen Wetter-<br />
ereignissen gekennzeichnet sein wird, zu denen auch Hoch-<br />
wasser in unseren Breiten zählen wird. In diesem Anwen-<br />
dungsfeld kommt der Stahlspundwand daher wachsende<br />
Bedeutung zu: Sie schützt Menschen und Werte und leistet<br />
auch einen wichtigen Beitrag im vorsorgenden Umweltschutz,<br />
indem Überflutungen – beispielsweise von Kläranlagen, Treib-<br />
stoff- oder Gefahrstofflagern – vermieden oder gemildert<br />
werden können.<br />
Eine der hiervon in Europa am stärksten bedrohten Großstädte<br />
ist Köln, das in nur 20 Jahren sechsmal von größeren Hoch-<br />
wasserereignissen betroffen war. Allein die beiden schweren<br />
Überschwemmungen von 1993 und 1995 verursachten Schä-<br />
den von über 85 Mio. €: 1.700 Hektar des Stadtgebietes wurden<br />
damals überflutet. Vor diesem Hintergrund ist es eines der<br />
obersten Ziele der Stadt, die bestehenden Deiche zu erhöhen<br />
und deren Standsicherheit deutlich zu verbessern. Dabei spielen<br />
die von der HSP Hoesch Spundwand und Profil erzeugten<br />
Spundwände eine herausragende Rolle. Allein im Zeitraum<br />
2005 bis 2008 hat das Tochterunternehmen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
circa 30.000 Tonnen Spundwand für den Hochwasserschutz in<br />
Köln geliefert. Das entspricht einer Deichstrecke von gut 70 km.<br />
Der Einsatz von Stahlspundwänden ermöglicht einen schnel-<br />
len Baufortschritt. Modernste Einbringungstechniken erlau-<br />
ben dabei eine lärm- und erschütterungsarme Herstellung<br />
der Bauwerke, damit die ansässige Bevölkerung für die Bau-<br />
zeit möglichst gering belastet und in der Nähe befindliche<br />
Gebäude nicht gefährdet werden. Gerade das Projekt in Köln<br />
erfordert es, auch auf engstem innerstädtischen Raum ohne<br />
größere Beeinträchtigungen des unmittelbaren Umfeldes zu<br />
arbeiten. Die Spundwände werden beim Einbau so ange-<br />
passt, dass sie mit den neuen Deichkronen abschließen und<br />
damit völlig unsichtbar sind. So wird eine optimale Einpas-<br />
sung des Gesamtbauwerkes in das Landschaftsbild erreicht.<br />
Innerstädtisch können sichtbare Spundwandbereiche bei Be-<br />
darf verkleidet werden und lassen sich so optimal an das<br />
bauliche Bild der jeweiligen Umgebung anpassen.<br />
In Köln wurden überwiegend U-Profile mit sogenanntem<br />
Larssen-Schloss eingesetzt, das einen bedeutenden System-<br />
vorteil darstellt. Durch die doppelte Verhakung werden eine<br />
besonders gute Wasserdichtigkeit und eine außergewöhnlich<br />
hohe Standfestigkeit erreicht, sodass eine Lebensdauer von<br />
weit mehr als 50 Jahren erwartet werden kann. Und natürlich<br />
gilt auch für Stahlspundwände: Sollten sie einmal am Ende<br />
ihrer Lebensdauer angekommen sein, lassen sie sich rück-<br />
gewinnen und sind zu 100 % recycelbar.
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Strategie &<br />
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Glossar<br />
Coil: Stahlband, das zu Rollen aufgewickelt ist.<br />
Corporate Governance: Bezeichnung für die verantwort-<br />
liche Unternehmensleitung und -kontrolle. Zur Verbesserung<br />
der Unternehmensführung wurde von der Bundesministerin<br />
für Justiz im Jahre 2001 die Regierungskommission Deut-<br />
scher Corporate Governance Kodex eingesetzt, um die in<br />
Deutschland geltenden Regeln für Unternehmensleitung<br />
und -überwachung transparenter zu machen und die Unter-<br />
nehmensverfassung deutscher Kapitalgesellschaften zu<br />
verbessern.<br />
Corporate Responsibility: Oberbegriff für die Verantwor-<br />
tung eines Unternehmens in Bezug auf die Auswirkungen<br />
seiner Geschäftstätigkeit auf die Mitarbeiter, die Umwelt,<br />
die Gesellschaft und das wirtschaftliche Umfeld. Nach<br />
unserem Verständnis schließt Corporate Responsibility<br />
Themen unter anderem aus den Bereichen Corporate<br />
Governance, Corporate Social Responsibility und<br />
Corporate Citizenship ein.<br />
EBIT (Earnings before Interest and Taxes): Ergebnis vor<br />
Steuern zuzüglich Zinsaufwand (ohne Zinsanteil der Zu-<br />
führungen zu Pensionsrückstellungen).<br />
Elektroofen: Aggregat, in dem Stahlschrott mithilfe von<br />
Strom eingeschmolzen wird. Das entstehende Produkt<br />
wird Elektrostahl genannt.<br />
Grobblech: Stahlblech mit einer Dicke von mindestens<br />
30 mm. Grobblech wird hauptsächlich in der Bauindustrie,<br />
im Maschinen- und Gerätebau, im Schiffsbau und für<br />
Rohre mit großem Durchmesser benötigt.<br />
Hochofen: Schachtofen, der mit hitzebeständigen (feuer-<br />
festen) Steinen ausgemauert ist und von integrierten Hütten-<br />
werken eingesetzt wird, um Roheisen aus Eisenerz zu<br />
erschmelzen.<br />
Hüttensand: Durch Abschreckung mit Wasser granulierte<br />
Hochofenschlacke. Wird unter anderem bei der Zement-<br />
herstellung eingesetzt.<br />
Koks: Reduktionsmittel, das im Hochofen zum Erschmelzen<br />
des Roheisens aus Eisenerz benötigt wird. Koks wird in einer<br />
Kokerei <strong>durch</strong> Erhitzung von bestimmten Kohlensorten<br />
(Kokskohle) unter Luftabschluss produziert.<br />
Kuppelgas: Brennbares Prozessgas als Nebenprodukt<br />
bei der Erzeugung von Grundstoffen. Im Stahlherstellungs-<br />
prozess unterscheidet man die Arten Hochofen (Gicht) -,<br />
Konverter (Stahl)- und Koksgas.<br />
LD-Stahl: Mittels des Linz-Donawitz-Verfahrens (Sauer-<br />
stoffaufblasverfahren) aus Roheisen erzeugter Stahl.<br />
Level Playing Field: Umfeld, in dem alle Akteure vergleich-<br />
baren und fairen Wettbewerbsbedingungen unterliegen.<br />
Metallurgie: Prozess des Erschmelzens der Metalle aus<br />
Erzen bzw. auch der Gewinnung von neuem Stahl aus<br />
Schrott.<br />
Profile: Langstahlprodukte, wie Träger und Spundwand,<br />
die primär im Hoch- und Tiefbau Verwendung finden.<br />
Reduktionsmittel: Kohlenstoffträger wie Koks, Kohle oder<br />
Heizöl, die im Hochofenprozess zur Umwandlung von Eisen-<br />
erz (Eisenoxid) zu Roheisen dienen.<br />
ROCE (Return on Capital Employed): Verzinsung des ein-<br />
gesetzten Kapitals. Quotient aus EBIT und Capital Employed.<br />
Schlacke: Bei der Produktion von Roheisen und Stahl mit-<br />
erzeugtes, gesteinsähnliches Material, das unter anderem<br />
die nichtmetallischen Anteile der Ausgangsschmelze bein-<br />
haltet. Hochofenschlacke verarbeitet man beispielsweise<br />
zu Hüttenzement (Eisenportland- und Hochofenzement),<br />
Hüttensteinen, -bims, -kalk, Straßenbaustoffen, Gleis-<br />
schotter und Schlackenwolle. Fein gemahlene phosphor-<br />
haltige Konverterschlacke ist ein wertvolles Düngemittel.<br />
Spundwand: Stahlprofile, die unter anderem zur Sicherung<br />
und Abdichtung von Baugruben oder dem Hochwasser-<br />
schutz verwendet werden.
Stranggießen/Strangguss: Halbkontinuierliches Verfah-<br />
ren zur Herstellung von Brammen, Vorblöcken und Röhren-<br />
rund aus schmelzflüssigem Stahl.<br />
Tailored Blanks: Gefügte Platinen, bestehend aus Stahl-<br />
blechen unterschiedlicher Form, Güte und Eigenschaft, die<br />
mittels Laserstrahlschweißen verbunden werden. Die Auto-<br />
mobilhersteller fertigen aus Tailored Blanks Pressteile für<br />
den Fahrzeugbau.<br />
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Impressum und Kontakte<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
Eisenhüttenstraße 99<br />
38239 <strong>Salzgitter</strong><br />
Telefon: 0 53 41/21-01<br />
Telefax: 0 53 41/21-27 27<br />
www.salzgitter-ag.de<br />
Postfach:<br />
38223 <strong>Salzgitter</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Telefon: 0 53 41/21-23 00<br />
Telefax: 0 53 41/21-23 02<br />
E-Mail: pk@salzgitter-ag.de<br />
Der CR-Onlinebericht 2009:<br />
www.salzgitter-ag.de/cr/2009<br />
Recherche, Text und Redaktion:<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />
Konzept, Beratung, Text und Gestaltung:<br />
Stakeholder Reporting GmbH, Hamburg<br />
Bildnachweis:<br />
<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> (S. 10, 15, 20, 42, 47, 52)<br />
KHS <strong>AG</strong> (S. 28, 40)<br />
Nord Stream <strong>AG</strong> (S. 27)<br />
ThyssenKrupp GfT Bautechnik GmbH (S. 57)<br />
Produktion:<br />
SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik GmbH, Druck-Center<br />
Papier:<br />
gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier<br />
Haftungsausschluss:<br />
Einige der in diesem Bericht gemachten Aussagen haben<br />
den Charakter von Prognosen beziehungsweise können als<br />
solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen<br />
und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der<br />
Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlech-<br />
terung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage<br />
für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen ein-<br />
tritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vor-<br />
schauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie<br />
erwartet als zutreffend erweisen. Falls der CR-Bericht<br />
redaktionelle Fehler enthält oder aus einigen Gesichts-<br />
punkten unvollständig ist, übernimmt die Gesellschaft<br />
dafür keine Haftung oder Garantie. Die Gesellschaft kann<br />
zudem keine Garantie dafür geben, dass die in dem Bericht<br />
dargelegten Erwartungen oder Ziele erreicht werden. Die<br />
Gesellschaft lehnt – unbeschadet bestehender kapital-<br />
marktrechtlicher Verpflichtungen – jede Verantwortung<br />
für eine Aktualisierung der zukunftsbezogenen Aussagen<br />
<strong>durch</strong> Berücksichtigung neuer Informationen oder zukünftiger<br />
Ereignisse oder anderer Dinge ab, behält sich allerdings<br />
vor, den Bericht jederzeit ohne besondere Ankündigung zu<br />
aktualisieren. Bei Widersprüchen zwischen der deutschen<br />
und der englischen Version des CR-Berichtes geht die<br />
deutsche Version vor.<br />
<strong>Salzgitter</strong>, Januar 2010
GRI-Index<br />
Der vorliegende CR-Bericht 2009 der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> wurde<br />
auf Grundlage der Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichte<br />
(G3) der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt. Darüber<br />
hinaus haben wir die Anforderungen des Sector Supple-<br />
ments Mining and Metals (Final Draft vom 28. Januar 2009)<br />
berücksichtigt. Die wesentlichen CR-relevanten Themen<br />
und Indikatoren für die Berichterstattung haben wir im Rah-<br />
men eines Dialogprozesses identifiziert und im Hinblick auf<br />
ihre Relevanz bewertet (vgl. Seite 16). Mit dem Application<br />
Level „B“ bestätigt GRI diesem Bericht eine hohe Überein-<br />
stimmung mit ihren Standards für eine offene und transpa-<br />
rente Berichterstattung.<br />
Der folgende GRI Content Index gibt einen Überblick darüber,<br />
welche G3-Indikatoren wir im Bericht näher erläutern. Ein<br />
ausführlicher, kommentierter Index ist im Onlinebericht<br />
unter www.salzgitter-ag.de/cr/2009 zu finden.<br />
Status Verweise<br />
" komplett berichtet 1–58: Seite im CR-Bericht<br />
" teilweise berichtet U (Seite): Umschlagseite im CR-Bericht<br />
# nicht berichtet www: Seite im Onlinebericht<br />
n. r. nicht relevant GB (Seite): Seite im Geschäftsbericht 2008<br />
1 Strategie und Analyse<br />
graue Schrift: Zusatzindikatoren<br />
1.1 " Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers 6<br />
1.2 " Wichtigste Auswirkungen, 6, 7, 11 f., 13 f., 14 ff., www,<br />
Risiken und Chancen GB (136 ff.)<br />
2 Organisationsprofil<br />
2.1 " Name der Organisation 8–9<br />
2.2 " Marken, Produkte bzw. Dienstleistungen 8–9<br />
2.3 "#Organisationsstruktur U3/U4, 8–9, GB (28 ff.)<br />
2.4 "#Hauptsitz der Organisation 8–9<br />
2.5 " Länder der Geschäftstätigkeit 8–9<br />
2.6 " Eigentümerstruktur GB (50)<br />
2.7 " Märkte 8–9<br />
2.8 " Größe der Organisation 8–9<br />
2.9 " Veränderungen der Größe, Struktur GB (28 ff., 63 ff.)<br />
oder Eigentumsverhältnisse<br />
2.10 " Erhaltene Preise 3, 12, 22, 45 f.<br />
3 Berichtsparameter<br />
3.1 " Berichtszeitraum U3/U4<br />
3.2 " Veröffentlichung des letzten Berichtes U3/U4<br />
3.3 " Berichtszyklus U3/U4<br />
3.4 " Ansprechpartner U3/U4, 60<br />
3.5 " Vorgehensweise bei der Bestimmung U3/U4, 16 ff.<br />
des Berichtsinhaltes<br />
3.6 " Berichtsgrenze U3/U4<br />
3.7 " Beschränkungen des Berichtsumfanges U3/U4<br />
3.8 " Joint Ventures, Tochterunternehmen, GB (123 ff., 176 ff., 181 ff.)<br />
Outsourcing<br />
3.9 " Datenerfassung U3/U4, www<br />
3.10 " Neue Darstellung von Informationen aus alten Berichten U3/U4<br />
3.11 " Veränderungen des Umfanges, der Berichtsgrenzen U3/U4<br />
oder der Messmethoden<br />
3.12 " GRI Content Index U6/U7<br />
3.13 # Bestätigung <strong>durch</strong> externe Dritte<br />
4 Governance, Verpflichtungen und Engagement<br />
4.1 " Führungsstruktur der Organisation GB (18 ff.)<br />
4.2 " Unabhängigkeit des Aufsichtsratsvorsitzenden www<br />
4.3 " Unabhängige Mitglieder des höchsten Leitungsorgans GB (18 ff.)<br />
4.4 " Mechanismen für Empfehlungen von Aktionären www<br />
und Mitarbeitern an den Vorstand<br />
4.5 " Kopplung der Vorstandsvergütung an die GB (18 ff., 40 ff.)<br />
Unternehmensleistung<br />
4.6 " Mechanismen zur Vermeidung von Interessen- GB (18 ff.), www<br />
konflikten im Vorstand<br />
4.7 " Qualifikation der Vorstandsmitglieder in Bezug 14 ff., www<br />
auf Nachhaltigkeitsthemen<br />
4.8 " Leitbilder, Verhaltenskodizes und Prinzipien 10–18<br />
4.9 " Verfahren des Vorstandes zur Überwachung der www<br />
Nachhaltigkeitsleistung<br />
4.10 " Verfahren zur Beurteilung der Nachhaltigkeitsleistung www<br />
des Vorstandes<br />
4.11 " Vorsorgeprinzip 10–19, 28–41, GB (136 ff.)<br />
4.12 " Externe Vereinbarungen, Prinzipien oder Initiativen www<br />
4.13 " Mitgliedschaften www<br />
4.14 " Stakeholdergruppen U3/U4<br />
4.15 " Auswahl der Stakeholdergruppen U3/U4, 16 f., www<br />
4.16 " Einbeziehung von Stakeholdern 16 ff.<br />
4.17 " Fragen und Bedenken von Stakeholdern 3, 16 ff., 22<br />
Ökonomische Leistungsindikatoren<br />
" Managementansatz 6, 8-9, 11 f., 19, 20 f.,<br />
www, GB (58 ff., 162 ff.)<br />
EC1 " Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter www<br />
wirtschaftlicher Wert<br />
EC2 " Finanzielle Folgen des Klimawandels 31 ff., GB (75 f.)<br />
EC3 " Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen 44 f., www<br />
EC4 " Finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand 33 f.<br />
EC5 # Eintrittsgehälter im Verhältnis zum lokalen Mindestlohn<br />
EC6 # Standortbezogene Auswahl von Zulieferern<br />
EC7 " Standortbezogene Personalauswahl www<br />
EC8 " Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen www<br />
für das Gemeinwohl<br />
EC9 " Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen 52 ff.<br />
Ökologische Leistungsindikatoren<br />
" Managementansatz 14 ff., 29 f., 31 f., www,<br />
GB (58 f., 75 ff., 143)<br />
EN1 " Eingesetzte Materialien 31 ff., www<br />
EN2 " Recyclingmaterial 33 ff., www<br />
EN3 " Direkter Energieverbrauch 31 ff.<br />
EN4 " Indirekter Energieverbrauch 31 ff.<br />
EN5 " Energieeinsparung 33 ff.<br />
EN6 " Initiativen für Energieeffizienz und erneuerbare Energien 33 ff.
EN7 # Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauches<br />
EN8 " Gesamtwasserentnahme 35 f., www<br />
EN9 " Auswirkung des Wasserverbrauches 35 f.<br />
EN10 " Rückgewonnenes und wiederverwendetes Wasser 35 f., www<br />
EN11 # Grundstücke in oder an der Grenze zu Schutzgebieten<br />
EN12 " Auswirkungen auf die Biodiversität 37 ff.<br />
EN13 " Geschützte oder wiederhergestellte natürliche 37 ff.<br />
Lebensräume<br />
EN14 # Strategien zum Schutz der Biodiversität<br />
MM1 " Beeinträchtigte oder renaturierte Landmenge 37 ff.<br />
MM2 # Standorte mit einem Biodiversitätsmanagement<br />
EN15 " Gefährdete Arten 37 ff.<br />
EN16 " Treibhausgasemissionen 31<br />
EN17 " Andere Treibhausgasemissionen www<br />
EN18 " Initiativen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen 31 ff.<br />
EN19 n. r. Emissionen ozonabbauender Stoffe<br />
EN20 " NOx, SOx und andere Luftemissionen 31<br />
EN21 " Abwassereinleitung 35 f., www<br />
EN22 " Abfall nach Art und Entsorgungsmethode 37 ff.<br />
EN23 " Wesentliche Freisetzungen www<br />
MM3 " Abraum, Schlämme und Aufbereitungsrückstände 37 ff.<br />
EN24 # Gefährliche Abfälle nach der Basler Konvention<br />
EN25 # Auswirkung von Abwasser auf die Biodiversität<br />
EN26 " Initiativen zur Minimierung von Umweltauswirkungen 33 ff.<br />
EN27 # Verpackungsmaterial<br />
EN28 " Sanktionen wegen Umweltverstößen www<br />
EN29 " Auswirkungen des Transportes www<br />
EN30 " Ausgaben für den Umweltschutz GB (77)<br />
Gesellschaftliche Leistungsindikatoren<br />
Arbeitspraktiken & Menschenwürdige Beschäftigung<br />
" Managementansatz 43, 45 ff., 48 ff., www, GB (45 ff.)<br />
LA1 " Mitarbeiter nach Beschäftigungsverhältnis und Region 8–9, www<br />
LA2 " Mitarbeiterfluktuation 8–9, GB (45), www<br />
LA3 " Leistungen für Vollzeitangestellte 44 f., 46 ff., 50 f., www<br />
LA4 " Mitarbeiter mit Tarifverträgen www<br />
LA5 " Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche 42 ff., www<br />
betriebliche Veränderungen<br />
LA6 " Prozentsatz der in Arbeitsschutzausschüssen www<br />
vertretenen Mitarbeiter<br />
MM4 " Anzahl an Streiks und Aussperrungen www<br />
LA7 " Berufskrankheiten, Ausfalltage und 48 ff., www<br />
arbeitsbedingte Todesfälle<br />
LA8 " Beratung und Schulung zu ernsthaften Krankheiten 50 f.<br />
LA9 " Arbeits- und Sicherheitsvereinbarungen www<br />
mit Gewerkschaften<br />
LA10 " Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter 45 ff.<br />
LA11 " Programme zu Lebenslangem Lernen 46 ff.<br />
LA12 " Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung 46 ff., www<br />
von Mitarbeitern<br />
LA13 " Zusammensetzung von Führungsgremien www<br />
LA14 # Lohnunterschiede nach Geschlecht<br />
Menschenrechte<br />
" Managementansatz 12 f., 43, 48 ff., 50, www<br />
HR1 # Investitionsvereinbarungen<br />
HR2 " Prüfung der Zulieferer zu Menschenrechtsfragen www<br />
HR3 n. r. Schulungen zu Menschenrechten<br />
HR4 " Vorfälle von Diskriminierung www<br />
HR5 " Erhebliche Risiken der Verletzung der www<br />
Vereinigungsfreiheit und des Rechtes<br />
auf Kollektivverhandlungen<br />
HR6 # Risiko von Kinderarbeit<br />
HR7 # Risiko von Zwangsarbeit<br />
HR8 n. r. Schulung des Sicherheitspersonals<br />
HR9 # Verletzung der Rechte von Ureinwohnern<br />
MM5 # Unternehmenstätigkeiten in oder in der Nähe<br />
Gesellschaft<br />
von Lebensräumen von Ureinwohnern<br />
" Managementansatz 13 f., 17 f., 53 f., 54, www<br />
SO1 " Auswirkungen auf das Gemeinwesen 10–19, www<br />
MM6A # Anzahl und Beschreibung von Streitigkeiten<br />
mit Ureinwohnern über die Nutzung von Land<br />
MM6B # Ausmaß der Nutzung von Beschwerdemechanismen bei<br />
Streitigkeiten mit lokalen Gemeinden und Ureinwohnern<br />
MM7 # Anzahl an nicht- oder kleinindustriellen Bergbauaktivitäten an<br />
oder in der Nachbarschaft zu Unternehmensstandorten<br />
MM8 # Standorte, an denen Umsiedlungen stattgefunden haben<br />
MM9 # Anzahl an Standortstilllegungen<br />
MM10 # Nutzung von Streitbeilegungsmechanismen<br />
MM11 # Anzahl und Beschreibung von Notfällen, Mitarbeiter,<br />
Gemeinden oder die Umwelt betreffend<br />
SO2 " Korruptionsrisiken 13 f., GB (18 ff., 140)<br />
SO3 " Schulungen zur Antikorruptionspolitik www<br />
SO4 " Korruptionsvorfälle und ergriffene Maßnahmen 13 f.<br />
SO5 " Lobbying 18<br />
SO6 " Zuwendungen an Parteien und Politiker www<br />
SO7 " Klagen aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten www<br />
SO8 " Sanktionen wegen Verstößen gegen 13 f., www<br />
Rechtsvorschriften<br />
Produktverantwortung<br />
" Managementansatz 13 f., www<br />
PR1 n. r. Auswirkungen auf die Gesundheit entlang der<br />
Produktlebensdauer<br />
MM12 " Programme und Prozesse im Hinblick auf 22 ff., 33 ff.<br />
verantwortungsvolle Erzeugung<br />
PR2 # Verstöße gegen Gesundheitsstandards von Produkten<br />
PR3 # Produktinformationen<br />
PR4 # Verstöße gegen Standards zur Kennzeichnung von<br />
Produktinformationen<br />
PR5 " Kundenzufriedenheit 21 f.<br />
PR6 n. r. Standards in Bezug auf Werbung<br />
PR7 n. r. Verstöße gegen Marketingstandards<br />
PR8 # Beschwerden von Kunden in Bezug auf Datenschutz<br />
PR9 # Sanktionen wegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen