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Beständigkeit durch Fortschritt - Salzgitter AG

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<strong>Beständigkeit</strong><br />

<strong>durch</strong> <strong>Fortschritt</strong><br />

Corporate Responsibility-Bericht 2009


Inhalt<br />

Ein Blick in die Presse ........................................... 2<br />

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden ..................... 6<br />

Geleitwort Ministerpräsident Christian Wulff ......... 7<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> auf einen Blick ........................... 8<br />

Strategie & Werte ................................10<br />

Innovative Stahlsorten – Klimaschonende<br />

Mobilität mit HSD ® -Stählen ..................................15<br />

Verantwortlich wirtschaften – Gewinn für<br />

Unternehmen und Gesellschaft<br />

von Gerhard Schröder .........................................19<br />

Markt & Innovation ............................ 20<br />

Zukunftsmarkt Röhren – Energieversorgung<br />

langfristig sichern ................................................ 27<br />

Umwelt & Energie ............................... 28<br />

Ressourcenschonende Prozesse –<br />

Innovative Getränkeabfülltechnologien<br />

für eine nachhaltige Produktion ........................... 40<br />

Mitarbeiter ................................................. 42<br />

Stahlarchitektur – Experimentierlandschaft<br />

phæno in Wolfsburg .............................................47<br />

Gesellschaft ............................................ 52<br />

Stahlspundwände – Wachsende Bedeutung<br />

im Hochwasserschutz ......................................... 57<br />

Glossar ............................................................... 58<br />

Impressum und Kontakte .................................... 60<br />

10<br />

20<br />

28<br />

42<br />

52


Unternehmensbereiche<br />

SALZGITTER <strong>AG</strong><br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann GmbH<br />

<strong>Salzgitter</strong> Stahl<br />

STAHL<br />

<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl 1)<br />

Peiner Träger 1)<br />

Ilsenburger Grobblech 1)<br />

<strong>Salzgitter</strong> Europlatinen<br />

<strong>Salzgitter</strong> Bauelemente<br />

HSP Hoesch Spundwand<br />

und Profil<br />

94,9 %<br />

94,8 %<br />

94,6 %<br />

94,9 %<br />

94,9 %<br />

94,9 %<br />

Über diesen Bericht<br />

Unter dem Titel „<strong>Beständigkeit</strong> <strong>durch</strong> <strong>Fortschritt</strong>“ legt die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

im Januar 2010 ihren ersten Corporate Responsibility(CR)-Bericht vor.<br />

Wir wenden uns in dieser den Geschäftsbericht ergänzenden Form an<br />

wichtige Anspruchsgruppen des Konzerns. Dazu zählen unsere Anteils-<br />

eigner, Analysten und Investoren, Mitarbeiter und Nachwuchskräfte,<br />

unsere Kunden und Geschäftspartner wie auch politische Entscheidungs-<br />

träger, Nicht regierungsorganisationen und die interessierte Öffentlichkeit.<br />

Der vorliegende Bericht befasst sich mit unserem Grundverständnis<br />

von CR und legt Rechenschaft über unsere konzernweiten Leistungen<br />

und Aktivitäten in den Themenbereichen „Strategie & Werte“, „Markt &<br />

HANDEL<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

Handel 1)<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

Stahlhandel<br />

Stahl-Center Baunatal<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

International<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

International (USA)<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

International (Canada)<br />

<strong>Salzgitter</strong> Handel<br />

(Niederlande)<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

Stahlhandel (Polen)<br />

Hövelmann & Lueg 1)<br />

Universal Eisen und Stahl 1)<br />

Innovation“, „Umwelt & Energie“, „Mitarbeiter“ und „Gesellschaft“ ab.<br />

So vielfältig wie die Tochterunternehmen des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns ist<br />

auch unser umweltbezogenes und gesellschaftliches Engagement. Da-<br />

her können wir nicht sämtliche CR-relevanten Aktivitäten abbilden und<br />

setzen kapitelweise Schwerpunkte. Weiterführende Inhalte, zusätzliche<br />

Best-Practice-Beispiele und Konzernkennzahlen werden im ergänzen-<br />

den Onlinebericht (www.salzgitter-ag.de/cr/2009) aufgegriffen.<br />

Hinweise hierauf befinden sich am Ende eines jeden Kapitels im Print-<br />

bericht.<br />

50,0 %<br />

94,9 %<br />

30,0 %<br />

23,0 %<br />

RÖHREN<br />

Mannesmannröhren-Werke<br />

Europipe<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

Grobblech<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

Großrohr<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

Line Pipe<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

Precision<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

Seamless Tubes<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

Stainless Tubes<br />

Hüttenwerke Krupp<br />

Mannesmann<br />

Borusan Mannesmann<br />

Boru<br />

Dieser Bericht orientiert sich an der aktuellen Fassung der international<br />

anerkannten Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Mit dem<br />

Application Level „B“ hat GRI uns eine transparente und solide Bericht-<br />

erstattung bestätigt. Ein kurzer GRI-Index findet sich am Ende des


94,9 %<br />

94,9 %<br />

51,0 %<br />

94,8 %<br />

Berichtes. Ein ausführlicher und kommentierter GRI-Index ist im Online-<br />

bericht veröffentlicht.<br />

DIENSTLEISTUNGEN<br />

DEUMU Deutsche Erz-<br />

und Metall-Union 1)<br />

SZST <strong>Salzgitter</strong> Service<br />

und Technik<br />

Verkehrsbetriebe<br />

Peine-<strong>Salzgitter</strong> 1)<br />

Hansaport<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

Forschung<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

Personalservice<br />

Glückauf<br />

Wohnungsgesellschaft 1)<br />

<strong>Salzgitter</strong> Magnesium-<br />

Technologie<br />

<strong>Salzgitter</strong> Information<br />

und Telekommunikation<br />

GESIS Gesellschaft für<br />

Informationssysteme<br />

Telcat Multicom<br />

Telcat<br />

Kommunikationstechnik<br />

<strong>Salzgitter</strong> Hydroforming<br />

<strong>Salzgitter</strong> Automotive<br />

Engineering<br />

Sofern nicht anders gekennzeichnet, schließt dieser Bericht den im Ge-<br />

schäftsbericht 2008 ausgewiesenen Konsolidierungskreis der <strong>Salzgitter</strong><br />

<strong>AG</strong> ein. Genereller Berichtszeitraum ist das Jahr 2008 sowie das erste<br />

Halbjahr 2009. Ausgewählte CR-Kennzahlen, deren jeweiliger Geltung s-<br />

bereich separat ausgewiesen ist, sind in die Kapitel des Printberichtes<br />

integriert. Weitere Kennzahlen befinden sich im Onlinebericht. Die Kenn-<br />

zahlen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2008 sowie gege benenfalls<br />

auf die Vergleichsjahre 2007 und 2006.<br />

95,4 %<br />

Die Berichtsinhalte wurden von den fachlich zuständigen Ansprechpart-<br />

nern im Konzern geprüft und freigegeben. Wenngleich hierbei mit größ-<br />

Klöckner-Werke<br />

KHS<br />

TECHNOLOGIE<br />

Klöckner Mercator<br />

Maschinenbau<br />

Klöckner DESMA<br />

Elastomertechnik<br />

Klöckner DESMA<br />

Schuhmaschinen<br />

Klöckner Hänsel<br />

Processing<br />

Klöckner<br />

PET-Technologie<br />

KHS Corpoplast<br />

KHS Moldtec<br />

KHS Plasmax<br />

75,0 % RSE Grundbesitz und<br />

Beteiligungen<br />

24,6 %<br />

ter Sorgfalt vorgegangen und externe Berater in<br />

die Konzeption und Ausarbeitung einbezogen<br />

worden sind, können Fehler nicht vollständig aus-<br />

geschlossen werden. Eine zusätzliche externe<br />

Führungsgesellschaft<br />

Berichtsprüfung wurde nicht <strong>durch</strong>geführt. Für eine<br />

bessere Lesefreundlichkeit ist auf geschlechtsbe-<br />

Wenn nicht anders angegeben,<br />

Beteiligungsanteil = 100 %<br />

Stand: 31. Dezember 2008<br />

1) restliche Anteile von <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> gehalten<br />

zogene Doppelungen sowie auf die Nennung der Rechtsform „GmbH“<br />

im Text verzichtet worden. Der vorliegende Bericht ist auch in englischer<br />

Fassung verfügbar. Der Bericht „<strong>Beständigkeit</strong> <strong>durch</strong> <strong>Fortschritt</strong>“ kann<br />

unter pk@salzgitter-ag.de angefordert werden und unter www.salzgitter-<br />

ag.de/cr/2009 heruntergeladen werden. Selbstverständlich nehmen wir<br />

unter dieser Adresse auch gerne Anregungen und Kritik entgegen.<br />

Den nächsten Bericht planen wir 2012 zu veröffentlichen.


Mitarbeiter<br />

Wie wir mit der<br />

Kreativität und<br />

den Fähigkeiten<br />

unserer Mitarbeiter<br />

umgehen,<br />

lesen Sie ab<br />

! Seite 42<br />

Verlässlichkeit,<br />

Bodenständigkeit<br />

und Vertrauen<br />

Wie unsere<br />

Werte uns in<br />

unserer täglichen<br />

Arbeit leiten,<br />

lesen Sie ab<br />

! Seite 10<br />

<strong>Beständigkeit</strong> <strong>durch</strong> <strong>Fortschritt</strong><br />

Sie halten heute unseren ersten Corporate Responsibility(CR)-Bericht in den Händen, weil<br />

wir auf den Wunsch zahlreicher Stakeholder eingehen, in Ergänzung zu dem ausführlichen<br />

Geschäftsbericht gebündelt über ökologische, ökonomische und soziale Leistungen der<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> zu informieren.<br />

Der Konzern lebt von der Kreativität und den fachlichen wie sozialen Fähigkeiten seiner<br />

Mitarbeiter. Unsere Zukunft hängt entscheidend von dem Engagement für Kunden<br />

und dem Verständnis für den Wert der Ressourcen ab, mit denen wir täglich im<br />

Produktionsprozess zur Herstellung von Stahl, Röhren und Maschinen umgehen.<br />

In zwei Dialogveranstaltungen haben unsere Stakeholder viel über Verlässlichkeit,<br />

Bodenständigkeit und Vertrauen in Bezug auf die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> gesprochen. Sie sehen in<br />

unserer Bereitschaft zur Veränderung einen Schlüssel für Zukunftsfähigkeit und erfolgreichen<br />

Fortbestand. Sie schätzen unser Leitbild 5P. Darüber haben wir uns gefreut.<br />

Sie sagen aber auch, dass ein CR-Bericht für einen Stahl- und Technologiekonzern mit<br />

Blick auf seine Umweltauswirkungen unabdingbar ist. Sie wollen wissen, wie wir unserer<br />

hohen gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung nachkommen und welchen<br />

Beitrag wir zu einer gesunden, nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft leisten. Sie wollen<br />

komprimiert nachlesen, wie sich unsere nachhaltigkeitsorientierte Unternehmensführung auf<br />

die Produktionsprozesse und unsere Produkte auswirkt.<br />

Geprägt von der Überzeugung, dass die Wirtschaft für den Menschen und nicht der<br />

Mensch für die Wirtschaft da sein muss, kommen wir diesem Wunsch auf den folgenden<br />

Seiten gerne nach.<br />

Engagement<br />

für Kunden<br />

Wie wir uns für<br />

unsere Kunden<br />

engagieren,<br />

lesen Sie ab<br />

! Seite 20<br />

Gesellschaftliche<br />

und ökologische<br />

Verantwortung<br />

Wie wir unserer<br />

gesellschaftlichen<br />

und ökologischen<br />

Verantwortung<br />

nachkommen,<br />

lesen Sie ab<br />

! Seite 52 und 28


2<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

Ein Blick in die Presse<br />

2008<br />

Januar Februar März April Mai<br />

Januar 2008<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> erwirbt das Technologieunternehmen<br />

SIG-Beverages (480 Mitarbeiter, Umsatz rund 150 Mio. €)<br />

mit dem Ziel der Integration der PET-Blasform-Technolo-<br />

gie in das Produktprogramm der Klöckner-Werke-Tochter<br />

KHS <strong>AG</strong>.<br />

Die Stahlhersteller Corus und <strong>Salzgitter</strong> geben die tech-<br />

nische Zusammenarbeit im Hinblick auf die Produkt-<br />

entwicklung im Bereich metallischer Beschichtungen<br />

mit hervorragenden Korrosionsschutzeigenschaften<br />

bekannt.<br />

Die Investor-Relations-Abteilung der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> macht<br />

aus Sicht der Leser von Börse Online die neuntbeste<br />

IR-Arbeit von insgesamt 160 Firmen der Börsen-<br />

indizes DAX, MDAX, TECDAX und SDAX.<br />

Die Europäische Kommission veröffentlicht ihren Entwurf<br />

für die Neugestaltung des EU-Emissionshandels ab 2013.<br />

Für energieintensive, im internationalen Wettbewerb agie-<br />

rende Branchen wie die Stahlindustrie sind gewisse Aus-<br />

nahmeregelungen vorgesehen.<br />

Der vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut monatlich<br />

ermittelte Rohstoffindikator steigt um 6,5 auf 289,9 Punkte.<br />

Dies ist der höchste Stand aller Zeiten und liegt mehr als<br />

50 % über dem Vorjahresmonat. Die deutschen Stahlher-<br />

steller rechnen für ihre Jahresverträge 2008 mit einer Erz-<br />

preissteigerung um 65 %.<br />

Februar 2008<br />

Die Niedersächsische Landesregierung bekennt sich im<br />

Rahmen des Koalitionsvertrages für 2008 bis 2013 zur<br />

25,2 %-Beteiligung an der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Die neue Kontibeize 2, die abwasserfrei betrieben werden<br />

kann, wird bei der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl in Betrieb genom-<br />

men. Das Spülwasser wird über die Regenerierung dem<br />

Prozess wieder zugeführt und dient unter anderem dem<br />

Ausgleich von Verdunstungsverlusten.<br />

Die Tarifparteien der nordwestdeutschen Stahlindustrie<br />

einigen sich auf Lohnerhöhungen ab März 2008 um 5,2 %<br />

sowie eine einmalige Zahlung von 200 € für den laufenden<br />

Monat Februar. Auszubildende erhalten monatlich 70 €<br />

mehr Vergütung. Zudem bekommen die Tarifmitarbeiter auf<br />

Basis einer freiwilligen Konzernbetriebsvereinbarung in den<br />

Bereichen Stahl, Röhren und Dienstleistungen abhängig<br />

vom Konzernergebnis 2007 eine Erfolgsbeteiligung auf frei-<br />

williger Basis von rund 2.400 €.<br />

März 2008<br />

Bei der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung am Standort<br />

Duisburg wird Europas größtes Versuchswalzgerüst in<br />

Betrieb genommen.<br />

Auf der Röhren-Messe Tube in Düsseldorf verkündet der<br />

<strong>Salzgitter</strong>-Konzern, dass künftig alle Gesellschaften des Un-<br />

ternehmensbereiches Röhren den Namen <strong>Salzgitter</strong> Mannes-<br />

mann tragen; ausgenommen ist davon aus markenrechtlichen<br />

Gründen die Mannesmannröhren-Werke GmbH. Als Zusatz<br />

nehmen die Gesellschaften ihr jeweiliges Produkt mit in den<br />

Namen auf. Damit sind acht Jahre nach der Übernahme der<br />

Mannesmannröhren-Werke <strong>durch</strong> die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> die Man-<br />

nesmann-Töchter auch namentlich in den Konzern integriert.<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> gibt bekannt, dass sie im vierten Rekord-<br />

jahr in Folge ihre eigenen Ziele und auch die Prognosen der<br />

Analysten übertroffen hat. Der Gewinn vor Steuern kletterte<br />

2007 ohne Sonderfaktoren auf 1,3 Mrd. €. Beim Umsatz<br />

lag der Konzern erstmals über der 10-Milliarden-Euro-Marke.<br />

Der Vorstand der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> kündigt an, die Dividende<br />

für 2007 von 2 auf 3 € je Aktie heraufsetzen zu wollen.<br />

Der Oberbürgermeister der Stadt <strong>Salzgitter</strong> bezeichnet den<br />

anhaltenden Erfolg der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> als eine „Bravourleis-<br />

tung von Vorstand, Aufsichtsrat und Belegschaft“. Dies fes-<br />

tige den Stahlstandort, sichere und schaffe Jobs. Der Er-<br />

folg führe zu erhöhten Gewerbesteuereinnahmen, die zum<br />

Schuldenabbau der Stadt beitrügen. Die Stadt <strong>Salzgitter</strong><br />

rechne für 2008 mit einer Erhöhung der Gesamtsteuer-<br />

einnahmen um die Hälfte auf 149 Mio. €.


Juni Juli August September Oktober<br />

April 2008<br />

Erste Tagung des 2008 gegründeten europäischen Betriebs-<br />

rates der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Precision.<br />

Der <strong>Salzgitter</strong>-Konzern produziert vertragsgemäß, trotz lau-<br />

fender politischer Diskussionen um die Streckenführung,<br />

Großrohre für die geplante Ostseepipeline. Das 50 %-Joint-<br />

Venture EUROPIPE wird mit 860.000 Tonnen drei Viertel<br />

der benötigten Großrohre für die erste Trasse der rund<br />

1.000 km langen Pipeline liefern.<br />

Nachdem Anwohner über allgemeine nächtliche Lärmbe-<br />

lästigungen der Hütte in <strong>Salzgitter</strong> geklagt hatten, gibt die<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ein Lärmgutachten in Auftrag. Es kommt zu<br />

dem Ergebnis, dass alle Werte seitens des Unternehmens<br />

vorschriftsmäßig eingehalten werden. Auch das Gewerbe-<br />

aufsichtsamt sieht keinen Handlungsbedarf. Gleichwohl wird<br />

die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl in einem Antrag des zuständigen<br />

Ortsrates gebeten, laute Arbeiten tagsüber zu erledigen.<br />

Vor 170 geladenen Kunden und Geschäftspartnern nimmt<br />

die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl eine neue Warmbandtafelanlage in<br />

Betrieb. Das Unternehmen investierte 20 Mio. € und schuf<br />

40 neue Arbeitsplätze.<br />

Der Europäische Gerichtshof fällt sein Urteil in Sachen Bei-<br />

hilfeverfahren wegen Sonderabschreibung nach ehema-<br />

ligem Zonenrandrecht. Er hebt die Entscheidung des Euro-<br />

päischen Gerichtes erster Instanz aus 2004 auf. Mit diesem<br />

endgültigen Urteil sind die zwischen 1985 und 1995 gemäß<br />

damals geltendem deutschen Zonenrandrecht zulässiger-<br />

weise vom Konzern in Anspruch genommenen Sonderab-<br />

schreibungen nach europäischem Recht unzulässig und<br />

damit rückzahlungspflichtige Beihilfen. Für die aus dem<br />

Urteil folgenden Zahlungsverpflichtungen hat der Konzern<br />

frühzeitig entsprechende Vorsorge getroffen.<br />

Mai 2008<br />

Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen zum 150.<br />

Gründungstag der Ilseder Hütte, einer Vorläufergesellschaft<br />

der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Juni 2008<br />

Das „Interdisciplinary Centre for Advanced Materials<br />

Simulation“ (ICAMS) an der Ruhr-Universität Bochum, an<br />

dem sich auch die <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung<br />

beteiligt, wird eröffnet.<br />

Juli 2008<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> erwirbt 5,8 % an der Norddeutschen<br />

Affinerie <strong>AG</strong> (jetzt Aurubis <strong>AG</strong>) und stockt in weiteren Schrit-<br />

ten die Beteiligung im Laufe des Jahres auf über 20 % auf.<br />

August 2008<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> wird als „TOP Arbeitgeber“ im Absolventen-<br />

barometer 2008 ausgezeichnet. Das Unternehmen belegt<br />

deutschlandweit Platz 69 als attraktiver Arbeitgeber bei<br />

den Ingenieuren und verbessert sich damit um 21 Ränge<br />

im Vergleich zum Vorjahr (Platz 90).<br />

September 2008<br />

Anlässlich des 150. Gründungstages der Ilseder Hütte<br />

feiert die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> unter dem Motto „FE-Feiertage<br />

– Ein Fest für die Region“. 300 Gäste nehmen an der Er-<br />

öffnungsveranstaltung teil, darunter wichtige Partner des<br />

Konzerns aus Politik und Wirtschaft. Das anschließende<br />

zweitägige Volksfest lockt mehr als 40.000 Besucher aus<br />

der Region an.<br />

Oktober 2008<br />

Dr. Wolfgang Leese, Vorstandsvorsitzender der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>,<br />

wird von der Financial Times Deutschland, der WHU –<br />

Otto-Beisheim-Hochschule und Bain & Company zum<br />

„Strategen des Jahres“ ausgezeichnet.<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> unterzeichnet die „Sustainable Develop-<br />

ment Charter“ der World Steel Association.<br />

Studenten ausgewählter naturwissenschaftlicher und tech-<br />

nischer Fachrichtungen werden erstmals <strong>durch</strong> das neue<br />

3<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


4<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

November Dezember<br />

2009<br />

Januar Februar März<br />

Stipendienprogramm der <strong>Salzgitter</strong>-Gruppe mit einem<br />

namhaften monatlichen Förderbetrag unterstützt. Erfah-<br />

rene Mentoren aus dem Unternehmen begleiten die Sti-<br />

pendiaten.<br />

Das Kooperationsprojekt „BONA SZ“, an dem sich die<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> maßgeblich beteiligt, startet in <strong>Salzgitter</strong>. Es<br />

dient der Berufsorientierung und Nachwuchssicherung für<br />

gewerblich-technische und naturwissenschaftliche Berufe<br />

unter veränderten demographischen Bedingungen. Ein-<br />

be zogen sind alle weiterführenden Schulen und großen<br />

Industriebetriebe der Stadt.<br />

Auf der Weltstahlkonferenz in Washington verkünden Vertre-<br />

ter zahlreicher Stahlkonzerne, ihre Produktion, als Reaktion<br />

auf die <strong>durch</strong> die US-Finanzkrise eingetretenen weltweiten<br />

Konjunkturabschwünge, drosseln zu wollen.<br />

November 2008<br />

Die Technische Universität (TU) Chemnitz vergibt die Ho-<br />

norarprofessur für „Innovationsmanagement in der Stahl-<br />

industrie“ an den Vorstandsvorsitzenden der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Dr.-Ing. E. h. Wolfgang Leese. Das Fach Innovationsma-<br />

nagement wird an der TU Chemnitz als Wahlpflichtfach in<br />

den Bachelor-Studiengängen Automobilproduktion und<br />

Maschinenbau angeboten.<br />

Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule<br />

(RWTH) Aachen bestellt Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann,<br />

Finanz vorstand und stellvertretender Vorsitzender der<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>, zum Honorarprofessor an der Fakultät<br />

für Georessourcen und Materialtechnik. Bereits seit<br />

2003 hat Prof. Dr. Fuhrmann einen Lehrauftrag zum<br />

Thema „Ausgewählte Kapitel der Betriebsorganisation“.<br />

Dezember 2008<br />

Im Vorfeld der Entscheidungen im Europäischen Rat und<br />

im Europäischen Parlament demonstrieren über 10.000<br />

europäische Stahlarbeiter in Brüssel für eine kostenfreie<br />

Zuteilung von CO 2 -Emissionszertifikaten auf Basis europa-<br />

weiter Benchmarks sowie für eine Kompensation der<br />

emissionshandelsbedingten Strompreissteigerungen.<br />

Laut einer Studie der Norddeutschen Landesbank nimmt<br />

die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in der Rangliste der 50 größten Unterneh-<br />

men Niedersachsens den vierten Platz ein. Maßstab bei<br />

der Bewertung ist die Wertschöpfung der Unternehmen<br />

(gezahlte Löhne, Sozialabgaben, Vorsorgeaufwendungen<br />

sowie Steuern und Gewinne). Die Wertschöpfung der<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> wird mit rund 2,5 Mrd. € angegeben.<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> beabsichtigt, insgesamt etwa 400 Mio. €<br />

in einen zweiten Elektroofen und in die Neu- und Umge-<br />

staltung des Standortes Peine zu investieren.<br />

Das neue Tagungszentrum im Gästehaus der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

in <strong>Salzgitter</strong>-Lebenstedt wird eröffnet. Das Projekt wird von<br />

Vertretern der Stadt als eine Investition in die Zukunft der<br />

Stadt und der Region bezeichnet.<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> und der Nivea-Hersteller Beiersdorf er-<br />

setzen im deutschen Leitindex DAX der 30 wichtigsten bör-<br />

sennotierten Unternehmen den Automobilzulieferer Conti-<br />

nental und den Hypothekenfinanzierer Hypo Real Estate.<br />

Januar 2009<br />

Mit einer Auftaktkonferenz starten die Vorbereitungen zur<br />

„IdeenExpo 2009“. Vom 5. bis 13. September 2009 wird<br />

der <strong>Salzgitter</strong>-Konzern im Pavillon der Ideen Kindern und<br />

Jugendlichen spannende Exponate aus der Themenwelt<br />

„Produktion“ präsentieren und zahlreiche Möglichkeiten<br />

bieten, sich mit dem Werkstoff Stahl auseinanderzusetzen<br />

und Berufsperspektiven zu entwickeln.<br />

Im Januar 2009 arbeiten 1.500 der 4.800 Mitarbeiter bei der<br />

<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl kurz. Als Folge des starken Nachfrage-<br />

rückgangs hatte die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> im Dezember Kurzarbeit<br />

anmelden müssen. Konzernweit steigt die Zahl der Kurz-<br />

arbeiter bis Juni 2009 auf 9.000 von 24.000 Mitarbeitern.


April Mai Juni<br />

Februar 2009<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ist seit Beginn des Monats erstmals mit<br />

einem eigenen Public-Affairs-Büro in Brüssel vertreten.<br />

März 2009<br />

Im Rahmen der Börsen-Index-Überprüfung ersetzt das<br />

Großhandelsunternehmen VHB Holding die Klöckner-<br />

Werke im SDAX für kleine Werte. Durch die Beteiligung<br />

der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> erfüllt Klöckner die Anforderungen an<br />

den Streubesitz nicht mehr.<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> teilt mit, 2008 wegen des Einbruchs<br />

der Märkte zum Jahresende weniger Gewinn als im Vorjahr<br />

erwirtschaftet zu haben. Der Vorsteuergewinn 2008 liegt<br />

bei 1 Mrd. € nach rund 1,3 Mrd. € im Jahr 2007. In dem<br />

Ergebnis 2008 sind bereits 200 Mio. € für Anpassungen<br />

der Lagerbestände enthalten.<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> kündigt an, dass in diesem Jahr die<br />

Dividende 1,40 € je Aktie betragen soll.<br />

April 2009<br />

Die Hannover Messe startet unter den Leitthemen Nach-<br />

haltigkeit und effizienter Ressourceneinsatz. Die <strong>Salzgitter</strong><br />

<strong>AG</strong> ist mit Tochtergesellschaften aus allen fünf Unterneh-<br />

mensbereichen vertreten.<br />

Mai 2009<br />

Als Experimentier- und Lernort wird das „Haus der Wissen-<br />

schaft“ in Braunschweig mit Unterstützung der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

eröffnet. Mit spannenden Veranstaltungen und Ausstellungen<br />

bietet es eine Plattform für den Dialog der Wissenschaft<br />

mit anderen gesellschaftlichen Bereichen.<br />

Der über die Klöckner-Werke zum <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />

gehörende Getränkeabfüllspezialist KHS <strong>AG</strong> sieht sich<br />

einer möglichen Schadensersatzklage über 150 Mio.<br />

US-$ konfrontiert. Der Konzern betrachtet die angedrohte<br />

Schiedsklage und die gegen KHS eingereichte Klage als<br />

unzulässig, unbegründet und insgesamt substanzlos.<br />

<strong>Salzgitter</strong>-Konzernbetriebsrat Christian Schwandt wünscht<br />

sich in einem Zeitungsinterview ein größeres Engagement<br />

der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> bei dem Thema Familie und Beruf. Als<br />

Beispiele nennt er spezielle Kinderbetreuungsangebote<br />

entsprechend den Arbeitszeiten und Betriebskinderstätten.<br />

Juni 2009<br />

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel äußert sich beim<br />

Besuch der Hütte in <strong>Salzgitter</strong> zum EU-Emissionshandel:<br />

„Deutsche Stahlstandorte dürfen mit Blick auf den Emissions-<br />

handel im internationalen Vergleich nicht benachteiligt werden.<br />

Deshalb muss es auch künftig Sonder regelungen für Wirt-<br />

schaftszweige wie die Stahlindustrie geben, solange es<br />

international keine gleichen Wettbewerbs regeln gibt.“ Mit<br />

Blick auf den „hocheffizienten Stahlstandort“ <strong>Salzgitter</strong><br />

sieht Gabriel kein nachhaltiges weiteres CO 2 -Senkungs-<br />

potenzial für die nächsten Jahre.<br />

5<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


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Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

Vorwort des<br />

Vorstandsvorsitzenden<br />

Liebe Leser,<br />

als sich der <strong>Salzgitter</strong>-Konzern im Juli 2001 sein Unterneh-<br />

mensleitbild 5P gegeben hat, geschah dies in dem Bewusst-<br />

sein, dass unser hier festgehaltenes Wertegrundverständnis<br />

Bestand haben muss – unabhängig von den wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Auf Grundlage dieses von Management und Nachwuchs-<br />

kräften gemeinsam entworfenen Leitbildes und einer auf<br />

Profitabilität und Wachstum ausgerichteten Unternehmens-<br />

strategie haben wir die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in den vergangenen<br />

Jahren systematisch und zielorientiert weiterentwickelt.<br />

Unsere Unter nehmensbereiche haben sich mit ihrem Kurs<br />

der Eigenständigkeit trotz heftiger Wellen- und Konzen-<br />

trationsbewegungen sehr erfolg reich auf dem Weltmarkt<br />

behaupten können.<br />

Wir freuen uns nicht nur über die gelungene Positionierung<br />

unseres Konzerns auf unterschiedlichsten Märkten, sondern<br />

auch über einen zunehmend positiven Bezug der Mitarbeiter<br />

und unseres Umfeldes zur <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Zusammenhalt und Identifikation basieren auf Kommuni-<br />

kation, Vernetzung und gegenseitigem Vertrauen. So können<br />

wir auch in Themenfeldern wie Umweltschutz und Arbeits-<br />

sicherheit wichtige <strong>Fortschritt</strong>e erzielen und unser gesell-<br />

schaftliches Engagement in den Regionen erfolgreich ge-<br />

stalten.<br />

Ich hoffe, dass wir mit diesem Bericht so wahrgenommen<br />

werden, wie wir unseren Konzern ausgerichtet haben:<br />

<strong>Fortschritt</strong>lich und innovativ im Markt und dennoch zugleich<br />

bodenständig und um nachhaltige Strukturen sowie ziel-<br />

gerichtetes Wachstum bemüht. Dabei verstehen wir den<br />

Schutz der Umwelt und den verantwortungsvollen Umgang<br />

mit unseren Anlagen als Investition in die Zukunft.<br />

„<strong>Beständigkeit</strong> <strong>durch</strong> <strong>Fortschritt</strong>“ lautet daher auch das<br />

Motto dieses ersten Corporate Responsibility-Berichtes<br />

der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>, mit dem wir den gesellschaftlichen Bei-<br />

trag unserer Produkte zu einer nachhaltigen Entwicklung<br />

hervorheben.<br />

Kontinuierliche Gewinnerwirtschaftung und Wertsteigerung<br />

funktionieren nur auf der Basis von Fairness, Offenheit und<br />

gegenseitigem Vertrauen. Dafür steht der Vorstand der<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ein.<br />

Eines zeigt die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise mehr<br />

als deutlich: Nachhaltige Entwicklung und gesellschaftlicher<br />

Wohlstand sind nur mit einem stabilen, innovativen und<br />

anpassungsfähigen industriellen Kern erreichbar. Er bildet<br />

gerade in Deutschland den Ausgangspunkt der Wert-<br />

schöpfungskette.<br />

Hierzu wird die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> auch in Zukunft einen wichtigen<br />

Beitrag leisten. Wir sind zuversichtlich, <strong>durch</strong> unser Produkt-<br />

portfolio, unsere Unternehmensphilosophie sowie effiziente<br />

Entscheidungs- und Kommunikationsprozesse auch in<br />

schwierigen Zeiten gut gerüstet zu sein.<br />

Ihr<br />

Wolfgang Leese


Geleitwort<br />

Ministerpräsident Christian Wulff<br />

Der Zeitpunkt für das Erscheinen des ersten Corporate<br />

Responsibility-Berichtes der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> hätte nicht besser<br />

gewählt werden können: Nie zuvor war die Diskussion um<br />

Werte und Verantwortung in der Wirtschaft größer als heute.<br />

Denn in der gegenwärtigen Finanzmarkt- und Wirtschafts-<br />

krise haben viele Bürgerinnen und Bürger ihr Vertrauen in<br />

die Stabilität unserer Wirtschafts- und Finanzordnung und in<br />

Managementeliten verloren. Dieses Vertrauen zurückzuge-<br />

winnen, wird nicht einfach sein. Statt kurzfristiger Gewinn-<br />

maximierung muss das Prinzip des nachhaltigen Wirtschaf-<br />

tens in allen gesellschaftlichen Bereichen glaubwürdig und<br />

verlässlich zur obersten Handlungs maxime werden. Dazu<br />

bedarf es Zeit und nicht zuletzt auch einer Neuorientierung<br />

unserer Gesellschaft. Soll der gesellschaftliche Sinneswandel<br />

gelingen, müssen die politischen Segel richtig gesetzt werden.<br />

Deutschland darf nicht mehr auf Kosten nachfolgender Ge-<br />

nerationen leben. Ökonomie, Ökologie und soziale Belange<br />

müssen dabei gleichwertig neben einander stehen.<br />

Die Maxime der von mir geführten Landesregierung ist schon<br />

seit Langem: Eine Politik der nachhaltigen Entwicklung<br />

muss die Verbesserung der finanziellen, wirtschaftlichen<br />

und sozialen Lebensbedingungen für alle Generationen<br />

anstreben. Dies muss mit der langfristigen und dauerhaften<br />

Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen in Ein-<br />

klang stehen. Bereits vor drei Jahren hat die Niedersäch-<br />

sische Landesregierung einen umfassenden Nachhaltig-<br />

keitsbericht hierzu vorgelegt. Darauf aufbauend wurde<br />

Ende 2007 die Nachhaltigkeitsstrategie für Niedersachsen<br />

„Umweltgerechter Wohlstand für Generationen“ verabschie-<br />

det. Anstatt sich allein um die Verteilung des Vorhandenen<br />

zu kümmern, müssen wir dafür sorgen, dass für alle ressour-<br />

censchonend mehr erwirtschaftet wird. Solide Finanzen<br />

und ein stabiles Wachstum sind die zentralen Eckpfeiler<br />

dieses Zukunftskurses. Dabei brauchen wir auch und<br />

gerade die Industrie mit ihrer hohen Innovationsfähigkeit<br />

und Technologieführerschaft. Die Industrie hat, wenn sie<br />

die Herausforderungen zum Klimawandel und zur nach-<br />

haltigen Entwicklung ernst nimmt, ausgezeichnete Per-<br />

spektiven: Ressourcenschonung, Energieeinsparung, Pro-<br />

dukt- und Energieeffizienz oder E-Mobilität sind Themen der<br />

Zukunft. Innovative Werkstoffe spielen eine wichtige Rolle für<br />

neue Produkte und effiziente Produktionsverfahren. Im glo-<br />

balen Wettbewerb werden jene Unter nehmen langfristig er-<br />

folgreich agieren, die Technologie vorsprünge auszubauen<br />

wissen. Dafür brauchen sie eine solide Finanz- und Inve-<br />

stitionsstärke sowie umfassendes wissenschaftliches und<br />

technologisches Know-how.<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> hat dies erkannt. Ihr Corporate Respon-<br />

sibility-Bericht 2009 trägt die Überschrift „<strong>Beständigkeit</strong><br />

<strong>durch</strong> <strong>Fortschritt</strong>“. Das Unternehmen ist lange für „konser-<br />

vative“ Prognosen und nicht <strong>durch</strong>geführte Akquisitionen in<br />

überhitzten Märkten belächelt worden. Heute zeigt sich,<br />

dass gerade diese Ruhe und Stetigkeit eine wichtige Grund-<br />

lage für den Erfolg sind. Das Land Niedersachsen bietet<br />

dem Unternehmen als größter Aktionär dabei die notwen-<br />

dige Verlässlichkeit, damit eben nicht irreale Renditeerwar-<br />

tungen umgesetzt werden müssen. Meine Entscheidung,<br />

die Landesanteile an der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> auch über den von<br />

der Vorgängerregierung festgelegten Zeitpunkt hinaus zu<br />

halten, war gut und richtig.<br />

Glaubwürdigkeit, Bodenständigkeit und Verlässlichkeit zah-<br />

len sich nicht nur in Krisenzeiten aus. In Niedersachsen ge-<br />

hen Landesregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften die<br />

gesellschaftlichen Herausforderungen gemeinsam an. Die<br />

Partner der „Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit“, zu<br />

der auch die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> gehört, sind sich ihrer gemein-<br />

samen Verantwortung für den Erhalt und die Entwicklung<br />

der Leistungsfähigkeit der niedersächsischen Wirtschaft, den<br />

Schutz von Natur, Umwelt und Klima, die Verbesserung der<br />

Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die Bewahrung des<br />

sozialen Zusammenhaltes bewusst. Wir bauen mit dieser Alli-<br />

anz unsere langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit aus.<br />

Daher freue ich mich sehr, dass die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> gerade<br />

in diesen Tagen mit ihrem ersten Corporate Responsibility-<br />

Bericht ein wichtiges Signal für verantwortungsvolles,<br />

nachhaltiges Wirtschaften setzt.<br />

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Strategie &<br />

Werte<br />

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Markt &<br />

Innovation<br />

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Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

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Gesellschaft


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Werte<br />

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Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

auf einen Blick<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> gehört zu den führenden Stahl-, Röhren-<br />

und Technologiekonzernen Europas. Sie rangiert bei qualitativ<br />

hochwertigen, innovativen Profil- sowie Flachstahlprodukten<br />

unter den Top 5 und ist die Nummer eins im Bereich mittlerer<br />

Leitungs- und Präzisrohre. Mit seinem Geschäftsfeld Groß-<br />

rohre ist der Konzern Weltmarktführer. Aufgrund der Mehr-<br />

heitsbeteiligung an der Klöckner-Werke <strong>AG</strong> zählen wir<br />

darüber hinaus zu den weltweit größten Anbietern von Ge-<br />

tränkeabfüll- und Verpackungstechnologie. Unter der Leitung<br />

einer Management-Holding in fünf Unternehmensbereiche<br />

gegliedert, umfasst die <strong>Salzgitter</strong>-Gruppe rund 200 nationale<br />

und internationale Tochter- und Beteiligungsgesellschaften<br />

in circa 40 Ländern. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> zählt damit zu den<br />

großen börsennotierten Aktiengesellschaften in Deutschland.<br />

<strong>Salzgitter</strong>-Konzern in Zahlen<br />

Stahl<br />

Mitarbeiter: 6.949<br />

Außenumsatz: 3.001,7 Mio. €<br />

Breite Palette von Stahlerzeugnissen:<br />

Flachstahl und Profile, Grobblech,<br />

Spundwände, Bauelemente sowie<br />

Tailored Blanks. Fokus auf hochwer-<br />

tigen Stahlgüten und -qualitäten für<br />

anspruchsvolle Anwendungen<br />

Handel<br />

Mitarbeiter: 1.983<br />

Außenumsatz: 5.621,7 Mio. €<br />

Verantwortlich für die Vermarktung der<br />

Produkte und Leistungen des <strong>Salzgitter</strong>-<br />

Konzerns und den Halbzeugbezug<br />

sowie internationales Trading und lager-<br />

haltenden Stahlhandel<br />

2008 2007<br />

Konzernumsatz (in Mio. €) 12.499 10.192<br />

Ergebnis vor Steuern – EBT (in Mio. €) 1.003,4 1.313,9<br />

Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) 1 (in %) 21,9 28,0<br />

Investitionen 2 (in Mio. €) 653 385<br />

Stammbelegschaft (am 31.12.) 23.915 23.107<br />

Rohstahlproduktion (in Tt) 3 6.901 7.325<br />

1 EBIT zu Summe aus Eigenkapital, Steuerrückstellungen und zinspflichtigen Verbindlichkeiten (ab 2003 ohne aktive und passive latente Steuern; ab<br />

2005 einschließlich Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing, Forfaitierung und Asset-Backed Securitization)<br />

2 ohne Finanzanlagen<br />

3 unter Berücksichtigung des gesellschaftsrechtlichen Anteils an HKM<br />

1 Mitarbeiter (Stammbelegschaft) und Außenumsatz zum 31.12.2008<br />

SALZGITTER <strong>AG</strong> 1<br />

Röhren<br />

Mitarbeiter: 5.929<br />

Außenumsatz: 2.172,5 Mio. €<br />

Produktion eines umfassenden<br />

Sortiments an Stahlrohren: längs-<br />

und spiralnahtgeschweißte Großrohre,<br />

HFI-geschweißte Leitungsrohre, naht-<br />

lose sowie geschweißte Präzisrohre<br />

und nahtlose Edelstahlrohre


Stammbelegschaft nach Regionen (am 31.12.2008) Außenumsatz nach Regionen 2008 (2007)<br />

Deutschland<br />

EU (ohne D)<br />

Nord-/Südamerika<br />

Übrige Regionen<br />

20.409<br />

Dienstleistungen<br />

Mitarbeiter: 4.003<br />

Außenumsatz: 519,3 Mio. €<br />

Gesamt<br />

23.915<br />

Umfangreiches Spektrum an Service-<br />

angeboten: Rohstoffversorgung und<br />

Logistik, technische Dienstleistungen,<br />

Datenverarbeitung und Kommunikation,<br />

Werkstoffentwicklung und Engineering.<br />

Fokus auf konzerninternen Bedarf,<br />

zudem auch externe Kunden<br />

184<br />

1.164<br />

2.158<br />

Technologie<br />

Mitarbeiter: 4.907<br />

Außenumsatz: 1.037,9 Mio. €<br />

Herstellung von Abfüll- und Verpa-<br />

Deutschland<br />

EU (ohne D)<br />

Übriges Europa<br />

Nord-/Südamerika<br />

Asien<br />

Übrige Regionen<br />

ckungsanlagen mit dem Schwerpunkt<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

sowie Spezial maschinenbau<br />

47 % (48,1 %)<br />

Gesamt<br />

100 %<br />

9,3 % (5,7 %)<br />

9,9 % (9,7 %)<br />

9,2 % (9,2 %)<br />

3,8 % (5,7 %)<br />

20,7 % (21,6 %)<br />

Informationen zur Wertschöpfung<br />

des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns finden Sie<br />

in unserem CR-Onlinebericht unter<br />

www.salzgitter-ag.de/cr/2009:<br />

Daten und Fakten > Kennzahlen<br />

> Ökonomische Kennzahlen.<br />

Weitere Informationen zum <strong>Salzgitter</strong>-<br />

Konzern finden Sie auf unserer Web-<br />

seite unter http://www.salzgitter-ag.de.<br />

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10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

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Markt &<br />

Innovation<br />

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Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


Kapitel-Name<br />

Strategie & Werte<br />

Zehn Jahre nach dem Börsengang ist die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

in die Spitzengruppe der größten börsennotierten<br />

Unternehmen Deutschlands aufgestiegen. Ein Ergebnis,<br />

das wir unserer guten Performance-Entwicklung zu<br />

verdanken haben. Eine ausbalancierte Unternehmenspolitik<br />

hat in wirtschaftlich guten Zeiten wie auch während der<br />

konjunkturellen Abschwünge dazu geführt, dass wir<br />

den Konzernwert kontinuierlich steigern konnten. Die<br />

Zukunftssicherung des Konzerns steht auch weiterhin im<br />

Zentrum unserer unternehmerischen Verantwortung – für<br />

unsere Anteilseigner, unsere Mitarbeiter und die Standorte<br />

sowie die Gesellschaft, in die wir als Unternehmen fest<br />

eingebettet sind.<br />

Lorem Innovative ipsum Stahlsorten – Aliqui dolupta – Grundlage pratiuntur unserer re pliquam<br />

unternehmerischen rem eos volor Entwicklung aut era qui simet und Motor dolorum einer<br />

lautemp nachhaltigen orepudici Gesellschaft blacia volore, sus expero ipsa.


Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> bekennt sich zu einer verantwortungs-<br />

vollen und auf Steigerung des Unternehmenswertes<br />

ausgerichteten Konzernpolitik. Die Konzernführung der<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ist wertorientiert, ihre Strategie langfristig<br />

angelegt. Sämtliche Entscheidungen verfolgen das<br />

Ziel, die Substanz des Konzerns mit seinen Einzel-<br />

gesellschaften zu wahren und die Leistungsfähigkeit<br />

kontinuierlich zu steigern.<br />

Verantwortungsvoll wachsen<br />

– die Konzernstrategie<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> agiert in einem Umfeld wachsender inter-<br />

nationaler Herausforderungen: Sie muss sich als Teil der<br />

europäischen Industrie den globalen Rahmenbedingungen<br />

mit aufstrebenden Wettbewerbern auch aus Schwellen-<br />

und Entwicklungsländern stellen. Weltweit werden mit Blick<br />

auf eine mittelfristig steigende globale Stahlnachfrage neue<br />

Kapazitäten errichtet. Angebot und Nachfrage stehen auf<br />

dem Stahlmarkt in einem sensiblen Verhältnis. Vor diesem<br />

Hintergrund ist die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> als einer der führenden<br />

Stahl- und Technologiekonzerne Europas erheblich von<br />

den Zyklen des Weltstahlmarktes betroffen. Der in den letz-<br />

ten Jahren auch umweltpolitisch zu begründende starke<br />

Preisanstieg für Energie wird von volatilen Preisen auf den<br />

Weltrohstoffmärkten begleitet – Faktoren, die die Investi-<br />

tionsplanungen der Stahlindustrie mit ihrer branchen-<br />

typisch hohen Anlagen-Kapitalintensität sehr anspruchs-<br />

voll machen.<br />

In diesem Spannungsfeld zwischen starker Zyklizität und<br />

langfristiger Kapitalbindung ist unsere Konzernstrategie da-<br />

rauf ausgerichtet, den Verpflichtungen gegenüber unseren<br />

Anteilseignern gerecht zu werden und Arbeitsplatz- und<br />

Standortsicherheit zu gewährleisten.<br />

Ziel der Konzernstrategie der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ist es, die Ei-<br />

genständigkeit des Konzerns zu wahren. Denn wir sind<br />

überzeugt, dass nur ein eigenständiges Unternehmen in<br />

der Lage ist, für sich verantwortungsvolle und nachhaltig<br />

tragfähige Entscheidungen zu treffen. Sämtliche strategi-<br />

schen Entscheidungen werden deshalb vorausschauend<br />

und bestmöglich auf ihren Beitrag zu Profitabilität und<br />

Wachstum des Konzerns abgewogen. Beide Werte be-<br />

trachten wir als entscheidende Säulen für langfristige un-<br />

ternehmerische Eigenständigkeit und nachhaltiges Unter-<br />

nehmertum. Dabei verlieren wir unsere gesellschaftliche<br />

Verantwortung nicht aus den Augen. Dies spiegelt sich bei-<br />

spielsweise in der Stärkung unserer Produktionsstandorte<br />

oder auch in der guten und zielorientierten Zusammenarbeit<br />

mit unseren Arbeitnehmervertretungen wider.<br />

WACHSTUM UND DIVERSIFIZIERUNG<br />

Seit dem Börsengang der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> im Jahr 1998 hat<br />

sich der Konzern von einem auf die Stahlerzeugung fokus-<br />

sierten Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt und<br />

neue Märkte erschlossen. Mit der Erweiterung und Diversi-<br />

fizierung unseres Produktangebotes verringern wir unsere<br />

Abhängigkeit von den Schwankungen des Stahlmarktes.<br />

Die Integration der Mannesmannröhren-Werke, der gezielte<br />

und selektive Auf- und Ausbau der Dienstleistungs- und<br />

der Technologiesparte (Klöckner-Werke <strong>AG</strong>) wie auch die<br />

Finanzbeteiligung an der Norddeutschen Affinerie (jetzt Au-<br />

rubis <strong>AG</strong>) sind für die Konzernentwicklung von erheblicher<br />

Bedeutung. Unsere Kunden verteilen sich inzwischen auf<br />

unterschiedlichste Branchen, darunter Automobilindustrie,<br />

Anlagen- und Maschinenbau, Energie- und Bauwirtschaft<br />

wie auch Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />

Diesen Weg wollen wir fortsetzen. Wir arbeiten weiter da-<br />

ran, unsere Marktpositionen in unterschiedlichen Branchen<br />

im In- und Ausland auszubauen. Unsere Erfolgsformel liegt<br />

in der Fokussierung auf Produktqualität, gepaart mit Inno-<br />

vation und Kundennähe in allen Unternehmensbereichen.<br />

Der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ist es gelungen, sich neben den großen<br />

„Global Steel Playern“ trotz vergleichsweise kleiner Roh-<br />

stahlbasis erfolgreich als Premium-Nischenanbieter im<br />

Markt zu positionieren. Profitabilität und Wachstum stehen<br />

auch in den kommenden Jahren im Mittelpunkt unserer<br />

Strategie. Dabei setzen wir weiterhin sowohl auf internes<br />

als auch auf externes Wachstum.<br />

10 | 11<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


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Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

Das interne Wachstum ist darauf ausgerichtet, die Eigen-<br />

schaften unserer Produkte und die Effizienz und Flexibilität<br />

der Prozesse kontinuierlich zu verbessern. Umfangreiche<br />

Investitionen in unsere Anlagen und Prozesse, wie das im<br />

Jahr 2007 gestartete Programm „<strong>Salzgitter</strong> Stahl 2012“ mit<br />

einem geplanten Investitionsvolumen von rund 1,4 Mrd. €, sind<br />

dabei wichtige Wachstumsschritte. Ziel des Programms<br />

ist es, die Wettbewerbsposition des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns<br />

in Kostenstrukturen, Produktivität, Flexibilität und Kunden-<br />

bindung weiter zu stärken.<br />

Das externe Wachstum treiben wir voran, indem wir regio-<br />

nale Marktpositionen gezielt ausbauen, Lücken in der<br />

Wertschöpfungskette schließen und Akquisitionen in stahl-<br />

nahen Bereichen tätigen, wie beispielsweise im Jahr 2007<br />

mit dem Erwerb des Geschäftsbereiches Präzisionsstahl-<br />

rohre von Vallourec. 2008 haben wir <strong>durch</strong> selektive Über-<br />

nahmen erneut in das Wachstum des Konzerns und die Er-<br />

weiterung unseres Produktportfolios investiert. Neben der<br />

Aurubis <strong>AG</strong>-Beteiligung hat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> die Hydroform-<br />

Sparte der SCHMOLZ & BICKENBACH Edelstahl GmbH<br />

mit Sitz in Brumby bei Magdeburg sowie die Schweizer<br />

SIG-Beverages-Gruppe akquiriert.<br />

DIE STRATEGIE GEHT AUF –<br />

AUSZEICHNUNG „STRATEGE DES JAHRES 2008“<br />

Die Auszeichnung von Prof. Dr. Wolfgang Leese als „Stra-<br />

tege des Jahres 2008“ bekräftigt die Richtigkeit der Un-<br />

ternehmensstrategie der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>. Die jährliche Aus-<br />

zeichnung wird von der WHU – Otto Beisheim School<br />

of Management, der Financial Times Deutschland und der<br />

Managementberatung Bain & Company vergeben und<br />

basiert auf umfangreichen Datenanalysen entlang verschie-<br />

dener Indikatoren für profitables Wachstum wie Umsatz-<br />

und Mitarbeiterwachstum und Eigen kapitalrendite.<br />

Unser Leitbild – Gemeinsame Werte<br />

in dezentralen Strukturen<br />

Auch die Führungsstrukturen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> tragen dazu<br />

bei, die Risiken aus den Veränderungen der Stahlbranche<br />

zu begrenzen. Der <strong>Salzgitter</strong>-Konzern ist in fünf Unter-<br />

nehmensbereiche mit verschiedensten Geschäftsfeldern<br />

und Märkten im In- und Ausland gegliedert. Dezentrale<br />

Verantwortlichkeiten ermöglichen schnelle Entscheidungs-<br />

prozesse. So können wir uns zeitnah auf neue Marktgege-<br />

benheiten einstellen. Wir setzen damit in unseren Gesell-<br />

schaften auf die Nähe zum Produkt, zum Markt, zu den<br />

Lieferanten und den Kunden als maßgebliche Erfolgsfak-<br />

toren. Die <strong>Salzgitter</strong>-Gruppe verstehen wir als schlagkräf-<br />

tiges Netzwerk unterschiedlicher Kompetenzen, die sich<br />

ergänzen und so den Konzern stärken. Die Dezentralität<br />

erlaubt es, neue Wertschöpfungsstufen oder Unterneh-<br />

mensbereiche vergleichsweise einfach zu integrieren.<br />

VERTRAUEN UND EIGENVERANTWORTUNG STÄRKEN<br />

Die dezentralen Führungsstrukturen des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns<br />

bedingen die Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter. Da-<br />

bei vertrauen wir auf die individuellen Fähigkeiten unserer<br />

Führungskräfte, vor Ort zeitnah die richtigen Entscheidungen<br />

zu treffen. Die weiten Gestaltungsspielräume der Einzel-<br />

unternehmen erfordern eine vertrauensvolle Zusammen-<br />

arbeit, Teamgeist, offene und schnelle Kommunikation<br />

sowie hohe Transparenz.<br />

Dieses gemeinsame unternehmerische Handeln ist ein<br />

Grundsatz der Zusammenarbeit in unserem Konzern, der<br />

über alle Hierarchieebenen hinweg gelebt werden muss.<br />

Dazu gehören ein konzernweites Selbstverständnis, ein-<br />

heitliche Regeln des Umgangs und aufeinander abge-<br />

stimmte Ziele. Diese Motive und Aspekte des gemeinsa-<br />

men unternehmerischen Handelns haben wir in unserem<br />

konzernweiten Leitbild 5P (Profit, Partner, Produkte, Pro-<br />

zesse, Personal) festgeschrieben.<br />

Ziel des Leitbildes ist es, Mitarbeitern und Führungskräften<br />

<strong>durch</strong> übergeordnete Ziele und Unternehmensgrundsätze<br />

eine grundlegende Orientierung im Geschäftsalltag zu<br />

geben. Wir sind überzeugt, dass ein Unternehmensleitbild<br />

nur dann zum Konzernerfolg beitragen kann, wenn es in allen<br />

Bereichen des Unternehmensalltags gelebt wird. Um<br />

die größtmögliche Akzeptanz und Authentizität unseres<br />

Leitbildes sicherzustellen, wurden in den Jahren 2000<br />

und 2001 Mitarbeiter unterschiedlicher Bereiche und<br />

Hierarchieebenen in dessen Erarbeitung eingebunden


5P-Leitbild<br />

mit dem Ziel, Mitarbeiter stärker an der Gestaltung ihrer<br />

Gesellschaften zu beteiligen.<br />

PROFIT<br />

Unsere Strategie: Kontinuierliche<br />

Gewinnerwirtschaftung und Wertsteigerung<br />

PARTNER<br />

Unser Anspruch: Fairness, Offenheit<br />

und gegenseitiges Vertrauen<br />

PRODUKTE<br />

Unser Leistungs spektrum: Stahl und<br />

Technologie<br />

PROZESSE<br />

Unser Netzwerk: Schlagkräftig,<br />

kompetent und aufgeschlossen für<br />

neue Entwicklungen<br />

PERSONAL<br />

Unsere Philosophie: Miteinander<br />

kommunizieren, voneinander lernen,<br />

gemeinsam unternehmerisch handeln<br />

DAS 5P-MAN<strong>AG</strong>EMENT – FÜHREN MIT ZIELEN<br />

Damit das Leitbild tatsächlich im Tagesgeschäft veran-<br />

kert wird, haben wir auf seiner Grundlage ein eigenes<br />

Führungs instrument entwickelt. Dabei handelt es sich<br />

um ein adaptiertes Balanced-Scorecard-System, das<br />

die strategischen Ziele der Einzelgesellschaften in opera-<br />

tive, messbare Kennzahlen überführt. Das 5P-Manage-<br />

ment – und damit die Eigensteuerung der Unternehmen<br />

im Sinne und unter Anwendung des Leitbildes – verpflich-<br />

tet nach dem Prinzip „Führen mit Zielen“ Führungskräfte<br />

auf die in der Konzernstrategie anvisierten <strong>Fortschritt</strong>e.<br />

Vor diesem Hintergrund erhalten leitende Angestellte und<br />

außertarifliche Mitarbeiter, die diesem Zielvereinbarungs-<br />

prozess unterliegen, neben dem Grundgehalt eine varia-<br />

ble Vergütung, die sich zu 50 % am Unternehmenserfolg<br />

und zu 50 % an der persönlichen Zielerreichung bemisst.<br />

Strukturiert nach den Ebenen des Leitbildes – Profit, Part-<br />

ner, Produkte, Prozesse, Personal – umfasst das 5P-Ma-<br />

nagement auch nichtfinanzielle Zielsetzungen. Denn wir<br />

sind überzeugt, dass diese ebenso zum langfristigen Un-<br />

ternehmenserfolg beitragen, wenn auch die Höhe des Ef-<br />

fektes nicht immer finanziell belegbar ist. Diese Ziele be-<br />

treffen beispielsweise die termin- und qualitätsgerechte<br />

Belieferung unserer Kunden („Partner“), die Verringerung<br />

der Unfallzahlen („Personal“) oder den schonenden Einsatz<br />

von Ressourcen („Prozesse“). Da<strong>durch</strong> wird konzernweit<br />

eine Kultur der permanenten Verbesserung gefördert.<br />

2008 ist das 5P-Management in allen Konzerngesellschaften<br />

operationalisiert worden. Unternehmen, die neu in den<br />

Konzern aufgenommen werden, erhalten zur Umsetzung<br />

eine angemessene Frist.<br />

Corporate Governance<br />

Unternehmensführung und -kontrolle der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> zie-<br />

len darauf ab, im Einklang mit den Prinzipien der sozialen<br />

Marktwirtschaft und unter Berücksichtigung der Belange<br />

der Aktionäre, Arbeitnehmer und sonstiger dem Konzern<br />

verbundener Gruppen für den Bestand des Konzerns und<br />

seine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen.<br />

Sie basieren auf den Vorgaben der deutschen Gesetze<br />

zur Leitung und Überwachung börsennotierter Aktienge-<br />

sellschaften. Des Weiteren folgen sie den darüber hinaus-<br />

gehenden Empfehlungen des deutschen Corporate<br />

Governance Kodex zu guter und verantwortungsvoller<br />

Unternehmensführung. Deren Einhaltung wird <strong>durch</strong> eine<br />

vom Vorstand benannte Stelle überwacht. Vorstand und<br />

Aufsichtsrat der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> haben zuletzt im Dezember<br />

2008 erklärt, dass diesen Empfehlungen entsprochen wird.<br />

Der Vorstand bedient sich unter anderem folgender Füh-<br />

rungs- und Kontrollinstrumente:<br />

• Definierung von Führungsgrundsätzen des Konzerns<br />

in der Konzernrichtlinie „Führung und Organisation“<br />

• Festlegung der Berichtspflichten und Genehmigungs-<br />

vorbehalte für einzelne Sachbereiche in Statuten und<br />

Konzernrichtlinien der Konzerngesellschaften. Besonders<br />

nachhaltigkeitsrelevant sind folgende Richtlinien: Über-<br />

wachungssystem zur Risikofrüherkennung, Controlling,<br />

Personal, Arbeitssicherheit, Forschung und Entwicklung,<br />

Umweltschutz, Corporate Compliance, Revisionstätigkeit<br />

• für alle Unternehmensbereiche und Geschäftsfelder<br />

13<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


14 | 15<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

Aufstellung einer strategischen Planung sowie ihre regel-<br />

mäßige Aktualisierung und Erfolgskontrolle<br />

• Verpflichtung aller Konzerngesellschaften zu jährlicher<br />

Absatz- und Umsatzplanung, Investitions-, Finanz- und<br />

Personalplanung sowie zu deren regelmäßiger Erfolgs-<br />

kontrolle<br />

• regelmäßige Prüfungen und Sonderprüfungen <strong>durch</strong><br />

eine interne Revision<br />

• Einrichtung und kontinuierliche Aktualisierung eines<br />

konzernweiten Überwachungssystems zur Risikofrüher-<br />

kennung (Risikomanagement)<br />

• Vereinbarung von Zielen und eines erfolgsorientierten<br />

Anteils bei der Vergütung der Geschäftsführer und von<br />

Führungskräften der Konzerngesellschaften<br />

Wichtige Kontrollinstrumente des Aufsichtsrates sind<br />

insbesondere:<br />

• Verpflichtung des Vorstandes zu regelmäßiger, zeitnaher<br />

und umfassender Berichterstattung an den Aufsichtsrat<br />

• regelmäßige Erörterung der Planung, der Geschäftsent-<br />

wicklung und der Strategie mit dem Vorstand<br />

• Festlegung von Geschäften und Maßnahmen des Vor-<br />

standes, die nur mit Zustimmung des Aufsichtsrates<br />

vorgenommen werden dürfen<br />

• Verpflichtung des Vorstandes zur jährlichen Vorlage<br />

einer längerfristigen Unternehmensplanung und zur<br />

Berichterstattung über die Durchführung der vorange-<br />

gangenen Planung<br />

• Vereinbarung variabler Komponenten bei der Festlegung<br />

der Vergütung der Vorstandsmitglieder, orientiert am wirt-<br />

schaftlichen Erfolg des Unternehmens und an der Gesamt-<br />

performance des jeweiligen Vorstandsmitglieds<br />

CORPORATE COMPLIANCE<br />

Im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern wird die Einhaltung der relevanten<br />

gesetzlichen Bestimmungen und unternehmensinternen<br />

Richtlinien (Corporate Compliance) als wichtiger Teil der<br />

Corporate Governance verstanden. Die Vorstandsmitglieder<br />

der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> haben sich im Leitbild des Konzerns<br />

ausdrücklich zur Achtung und Einhaltung gesetzlicher<br />

Rahmenbedingungen und ethischer Werte bekannt.<br />

Compliance verstehen wir als originäre Führungsaufgabe<br />

auf jeder Hierarchieebene. Gemäß der dezentralen Konzern-<br />

struktur ist jedes Unternehmen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> innerhalb<br />

des ihm zugewiesenen Verantwortungsbereiches für die<br />

Einhaltung der dort relevanten Gesetze und Normen zu-<br />

ständig und verantwortlich.<br />

Einzelheiten zur Compliance-Organisation sind in einer<br />

Konzernrichtlinie festgelegt. Für besonders Compliance-<br />

gefährdete Rechtsgebiete wurden detaillierte, ergänzende<br />

Konzernleitlinien entwickelt oder besondere Hinweise be-<br />

kanntgegeben. Beispielhaft zu nennen sind die Leitlinie zur<br />

Vermeidung von Korruptionsstraftaten und die Leitlinie zur<br />

Einhaltung wettbewerbsrechtlicher Vorschriften sowie In-<br />

formationen zum Insider- oder zum Urheberrecht. Die Ab-<br />

teilung Revision prüft planmäßig und im Verdachtsfall ad<br />

hoc die Einhaltung externer und interner Vorschriften und<br />

berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden. Der Vor-<br />

stand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig über die Cor-<br />

porate Compliance. Zusätzlich befasst sich auch ein vom<br />

Aufsichtsrat eingerichteter Prüfungsausschuss mit Com-<br />

pliance-relevanten Fragen. Wesentliche Rechtsverstöße<br />

sind in den letzten Jahren nicht festgestellt worden. Die<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> berichtet in ihrem jährlich veröffentlichten<br />

Corporate Governance-Bericht auch über die Corporate<br />

Compliance des Konzerns.<br />

Corporate Responsibility<br />

bei der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

Nachhaltiges Handeln im Sinne einer verantwortungs-<br />

vollen Unternehmensführung (Corporate Responsibility)<br />

ist ein Kerngedanke unseres Leitbildes 5P (vgl. Seite 13).<br />

Umweltschutz und der verantwortungsvolle Umgang mit<br />

Ressourcen sind dort ebenso festgelegt wie der offene<br />

und respektvolle Umgang mit Mitarbeitern, Aktionären,<br />

Kunden und Lieferanten.<br />

FACHÜBERGREIFENDES NETZWERK<br />

In den letzten Jahren ist CR nicht nur in der Öffentlichkeit<br />

verstärkt in den Fokus gerückt. Auch im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />

hat eine systematische, konzernübergreifende Auseinan-<br />

dersetzung mit dem Thema an Bedeutung gewonnen. Um<br />

unseren CR-Ansatz noch stärker im Unternehmen zu ver-


Headline Innovative Enabling Stahlsorten – Lorem – Klimaschonende ipsum Mobilität mit HSD ® -Stählen<br />

Der Bedarf an Mobilität ist über die Jahre kontinuierlich ge-<br />

stiegen, im Privat- wie im Wirtschaftsleben. Im Durchschnitt<br />

kommen heute auf 1.000 Einwohner in Deutschland über 600<br />

Fahrzeuge. Insbesondere die Automobilindustrie stellt sich<br />

diesem Trend, um den gestiegenen Mobilitätswunsch mög-<br />

lichst umweltfreundlich und ressourcenschonend zu gestal-<br />

ten, da die Berücksichtigung dieser Aspekte einen wesentli-<br />

chen Anteil am zukünftigen Erfolg im Markt ausmachen wird.<br />

Daneben müssen die Fahrzeuge der Zukunft zugleich höchste<br />

Anforderungen an Sicherheit und Design erfüllen. Leicht und<br />

dennoch sicher: Insbesondere die zu verwendenden Werk-<br />

stoffe stellt dies vor neue Herausforderungen.<br />

Als Zulieferunternehmen der Automobilbranche haben wir<br />

diesen Bedarf nach neuen, höchstfesten Stählen mit zugleich<br />

sehr guter Umformbarkeit und Festigkeit frühzeitig erkannt.<br />

Unsere Untersuchungsergebnisse haben dabei bestätigt,<br />

dass diese vom Markt geäußerten Bedürfnisse mit den bis<br />

dato lediglich im Labormaßstab erforschten TWIP-Stählen<br />

(Twinning Induced Plasticity) erfüllbar sein können. Diese<br />

Sorten, die die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in Zusammenarbeit mit dem<br />

Stahlhersteller Corus entwickelt, sind allerdings aufgrund<br />

ihrer Legierungskonzepte bisher gar nicht oder nur unter<br />

Einschränkung auf Basis heutiger Produktionsverfahren her-<br />

stellbar. Mit dem von uns gemeinsam mit der SMS Siemag <strong>AG</strong><br />

und der Technischen Universität Clausthal entwickelten Band-<br />

gießverfahren können die auf dem TWIP-Effekt basierenden<br />

sogenannten HSD ® -Stähle (High Strength and Ductility) er-<br />

zeugt werden.<br />

HSD ® -Stähle sind leichter als konventioneller Stahl, dabei<br />

fester und besser verformbar – Eigenschaften, die sich bis-<br />

her ausgeschlossen hatten. Insbesondere in der Auto-<br />

mobilbranche werden sie zu erheblichen Gewichtsein-<br />

sparungen beitragen können. Ansatzpunkte liegen in der<br />

Bauteilintegration (Vereinigung mehrerer Funktionen in<br />

einem Bauteil), der Reduzierung der Dicken der Blechteile<br />

sowie geringerer Materialdichte. Die sehr gute Verformbar-<br />

keit eröffnet in der Designphase der Karosserie größere<br />

Flexibilität. Gleichwohl verbessert sich das Crashverhalten<br />

der Fahrzeuge, weil der neue Werkstoff Aufprallenergien<br />

aufnimmt und dabei so fest wird, dass er den Fahrgastraum<br />

besser schützt. Darüber hinaus werden weitere Einsatzbe-<br />

reiche in Entwicklungen wie Hybrid- und Elektrofahrzeugen<br />

erwartet.<br />

Bereits die Entwicklungsschritte sind wir in enger Abstim-<br />

mung mit unseren Kunden gegangen: Wir haben mehrere<br />

Workshops im Zuge der Entwicklungsphase <strong>durch</strong>geführt,<br />

die aus dem Blickwinkel der Anwender unseres Produktes<br />

mögliche Einsatzgebiete aufgezeigt haben. Dieser frühzeitige<br />

Austausch hat uns auch gezeigt, dass für HSD ® -Stähle gute<br />

Chancen in weiteren Branchen bestehen: Immer dann, wenn<br />

Bauteile mit komplexen, geometrischen Formen bei gleich-<br />

zeitig hohen Anforderungen an die Festigkeit gefragt sind und<br />

die reduzierte Dichte eine Rolle spielt, eignen sie sich beson-<br />

ders gut. Beispielhaft zu nennen sind schnell bewegte und<br />

komplexe Maschinenbauteile.


16<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

CR-Organisation vorstände für die Themenbereiche Umweltschutz- und<br />

Leiter<br />

Personal- und<br />

Sozialpolitik<br />

Leiter<br />

International<br />

Affairs Steel<br />

beraten<br />

entscheidet<br />

Austausch z. B.<br />

über Lenkungskreise<br />

Vorstand<br />

berichtet<br />

Leiter<br />

Umweltschutz- und<br />

Energiepolitik<br />

CR-Arbeitskreis<br />

Leiter<br />

Revision<br />

Leiter<br />

Konzern-<br />

kommunikation<br />

Leiter<br />

Investor<br />

Relations<br />

beraten und berichten<br />

Experten und Datenkompetenzstellen<br />

in den Konzerngesellschaften<br />

Externe Experten<br />

beraten<br />

ankern, haben wir im Jahr 2006 einen CR-Arbeitskreis<br />

gebildet. Dieser ist auf Konzernebene angesiedelt und<br />

umfasst die verantwortlichen Leiter relevanter Fachabtei-<br />

lungen. Über den Konzernvorstand stellen wir sicher, dass<br />

als richtig und wichtig erkannte Aspekte in die entspre-<br />

chenden Vorgaben der Fachbereiche über Konzernrichtli-<br />

nien, Anweisungen und Zielvereinbarungen Eingang finden.<br />

Der CR-Arbeitskreis tagt mindestens zwei Mal im Jahr und<br />

berichtet unmittelbar an den Vorstandsvorsitzenden der<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> sowie parallel an die zuständigen Ressort-<br />

Energiepolitik sowie Personal- und Sozialpolitik.<br />

In einem ersten Schritt haben wir die wesentlichen CR-<br />

relevanten Programme, Maßnahmen und Aktivitäten im<br />

Konzern identifiziert. Die Bestandsaufnahme ist Ausgangs-<br />

punkt für die vorliegende Berichterstattung, mit der wir be-<br />

reits erbrachte Leistungen dokumentieren und uns neue<br />

Ziele setzen. Damit schaffen wir die Basis, unsere Fort-<br />

schritte systematisch und nachvollziehbar darlegen zu<br />

können.<br />

Wir können aber nur dann erfolgreich sein, wenn alle Mit-<br />

arbeiter mitwirken und das Thema CR auch im Tagesge-<br />

schäft unserer Konzerngesellschaften mit Leben füllen.<br />

Aus diesem Grund sind neben wirtschaftlichen Kennzahlen<br />

auch Aspekte wie Umweltschutz und Arbeitssicherheit Be-<br />

standteil der unternehmensweiten Balanced Scorecards<br />

und der Zielvereinbarungen mit unseren Führungskräften.<br />

Mittels verbindlicher Vorgaben sind CR-relevante Aspekte<br />

– beispielsweise die Einführung und Zertifizierung von<br />

Umweltmanagementsystemen oder die Vereinbarung von<br />

Zielgrößen bei den Unfallhäufigkeitsraten – in unser Grund-<br />

prinzip „Führen mit Zielen“ integriert.<br />

Im Berichtszeitraum hat der Vorstand der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

zudem konzernweite Signale zum Stellenwert einer nach-<br />

haltigen Entwicklung gesetzt. Im Oktober 2008 unterzeich-<br />

nete die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> die „Sustainable Development Charter“<br />

der World Steel Association. 2009 ist der Konzern der<br />

„Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit“ beigetreten.<br />

EINBINDUNG UNSERER STAKEHOLDER<br />

Im Rahmen des CR-Berichterstattungsprozesses wurden<br />

im Frühjahr 2009 zwei Dialogveranstaltungen <strong>durch</strong>geführt<br />

mit dem Ziel, die relevanten Themen für den <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />

herauszuarbeiten. Interne und externe Experten, darunter<br />

Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Medien, der Auto-<br />

mobil- und Finanzbranche, Vertreter einer Wirtschaftsprü-<br />

fungsgesellschaft und eines Umweltforschungsinstitutes<br />

sowie Gewerkschafts- und Betriebsratsvertreter diskutier-<br />

ten und bewerteten dafür ein breites Themenspektrum.<br />

Ergebnis der Dialogveranstaltungen ist ein Ranking, das


die internen und externen Erwartungen an die CR-Bericht-<br />

erstattung der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> widerspiegelt. Die Ergebnisse<br />

finden sich in einer Materiality-Matrix wieder, die Auskunft<br />

über die Relevanz und Priorität einzelner Themen bereiche<br />

aus Sicht des Konzerns sowie seiner Stakeholder gibt.<br />

Die Stakeholder haben uns auch über ihre Erwartungen<br />

an die Berichterstattung hinaus wertvolle Rückmeldungen<br />

und Anregungen gegeben. So stellte sich heraus, dass die<br />

Ziele und Maßnahmen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in Bereichen wie<br />

Forschung & Entwicklung, Mitbestimmung und Unterneh-<br />

mensentwicklung sehr positiv bewertet werden. Gleich-<br />

zeitig wurde die Weiterentwicklung der auf den Geschäfts-<br />

zweck abgestimmten CR-Strategie angeregt. Hierüber<br />

wird der Vorstand der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> nach Auswertung<br />

der Eingaben und Anmerkungen zu diesem ersten CR-<br />

Bericht entscheiden.<br />

Materiality-Matrix – Thematische Fokussierung der CR-Berichterstattung<br />

Relevanz aus Sicht der Stakeholder der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

Brancheninitiativen<br />

zur Reduktion von<br />

Luftemissionen<br />

CR-Strategie<br />

Regionale Verantwortung<br />

& Dialog<br />

Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie<br />

Verantwortungsvolle<br />

Produktpolitik<br />

REACH /<br />

Umweltrichtlinien<br />

Innovation<br />

Klimaschutz und Energie<br />

Mitbestimmung /<br />

Einbindung Betriebsrat<br />

Wissens- und<br />

Ideenmanagement<br />

Bildungsengagement<br />

Kundendialog<br />

Forschungskooperationen<br />

Beteiligung am<br />

politischen Diskurs<br />

Interne Kommunikation<br />

Lieferantenbeziehungen<br />

Wasser<br />

Abfall<br />

Relevanz aus Sicht der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

Stakeholderdialoge<br />

– offen und transparent<br />

Offenheit und Transparenz gegenüber unseren Partnern<br />

ist ein Grundprinzip unseres Leitbildes. Den Dialog mit un-<br />

seren Anspruchsgruppen erkennen wir seit jeher als wich-<br />

tigen Faktor für den langfristigen Unternehmenserfolg an.<br />

Er dient als Impulsgeber und hilft uns, Chancen wie Risiken<br />

frühzeitig zu identifizieren und zu berücksichtigen. Jährliche<br />

Betriebsrätevollversammlungen, Kundentage im Rahmen<br />

von Messen und Analystenkonferenzen sind nur einige Bei-<br />

spiele für Veranstaltungen, die wir nutzen, um die Bedürf-<br />

nisse unserer internen wie externen Anspruchsgruppen zu<br />

verstehen und Standpunkte zu erläutern. Darüber hinaus<br />

treten wir anlassbezogen in den Dialog, mit politischen<br />

Vertretern auf nationaler wie auf internationaler Ebene ebenso<br />

wie mit unseren direkten Nachbarn an den Standorten.<br />

Stabile Unternehmens-<br />

entwicklung<br />

Forschung & Entwicklung<br />

Investitionen<br />

Fachkräftesicherung<br />

Nachwuchsförderung<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

Compliance<br />

Umgang mit Ressourcen<br />

Nachhaltige Produkte<br />

& Prozesse<br />

Unternehmenskultur /<br />

Unternehmenswerte<br />

Mitarbeiterqualifizierung<br />

Recycling<br />

Risikomanagement<br />

Im Abgleich mit der Relevanz<br />

für die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> wurden<br />

die genannten Themen folgenden<br />

Kategorien zugeordnet:<br />

Darstellung im Printbericht<br />

Darstellung nach Ermessen<br />

im Print- oder Onlinebericht<br />

Darstellung ausschließlich<br />

im Onlinebericht<br />

17<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


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Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

NACHBARSCHAFTLICHER DIALOG<br />

Anfang 2009 wurden uns Beschwerden von Anwohnern in<br />

<strong>Salzgitter</strong>-Watenstedt mitgeteilt, die sich aufgrund tempo-<br />

rärer produktionsbedingter Lärm- und Staubentwicklung<br />

<strong>durch</strong> das benachbarte Hüttenwerk der <strong>Salzgitter</strong> Flach-<br />

stahl am Standort <strong>Salzgitter</strong> beeinträchtigt fühlten. Die<br />

<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl trat daraufhin im April 2009 in den<br />

direkten Dialog mit den Anwohnern, um die Auswirkungen<br />

der Belästigungen beurteilen zu können und die Schäden<br />

zu regulieren.<br />

Auch im Rahmen des Investitionsprogramms an unserem<br />

Stahlstandort Peine sind wir frühzeitig und proaktiv auf<br />

unsere Nachbarn und die Region zugegangen: Die Ge-<br />

schäftsführung der Peiner Träger hat die kommunalen Ent-<br />

scheidungsträger zeitnah in das Vorhaben eingebunden<br />

und hat deren Vorschläge bereits in den Vorplanungen be-<br />

rücksichtigt. Des Weiteren wurde in Abstimmung mit der<br />

Konzernkommunikation der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in den örtlichen<br />

Printmedien über den Fortgang der Arbeiten berichtet, um<br />

die breite Öffentlichkeit zu informieren. Zusätzlich zu den<br />

<strong>durch</strong>geführten öffentlichen Anhörungsverfahren sind wir<br />

mit einem Anschreiben direkt an die unmittelbaren Nach-<br />

barn unseres Werkes herangetreten, um sie über das<br />

Investitionsprogramm und daraus resultierende Auswir-<br />

kungen verbindlich zu informieren.<br />

DIALOG MIT POLITISCHEN ENTSCHEIDUNGSTRÄGERN<br />

Im internationalen Wettbewerb sind die politischen Rahmen-<br />

bedingungen für den Unternehmenserfolg von großer<br />

Bedeutung. Der Wettbewerb mit ausländischen Konkur-<br />

renten wird heute vor allem <strong>durch</strong> dort fehlende oder nicht<br />

angewandte Standards in Feldern wie Beihilfen, Umwelt,<br />

Soziales und Schutz geistigen Eigentums erheblich ver-<br />

zerrt. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> verfolgt vor diesem Hintergrund<br />

systematisch politische Entwicklungen und tritt aktiv in<br />

den Dialog mit relevanten Institutionen. Gemeinsames<br />

politisches Ziel muss es sein, ein „Level Playing Field“ mit<br />

fairen Rahmenbedingungen für die deutsche Industrie<br />

herzustellen. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> sieht freien und fairen Wett-<br />

bewerb als Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Pro-<br />

sperität und Innovationen.<br />

Im Dialog mit der Politik setzen wir auf präzise Informationen<br />

und offene Kommunikation mit den kommunalen, regionalen,<br />

nationalen und europäischen Entscheidungsträgern. Der<br />

<strong>Salzgitter</strong>-Konzern arbeitet seit Jahren als Know-how-Träger<br />

mit Verbänden und Gewerkschaften vertrauensvoll zusam-<br />

men und erachtet den frühzeitigen und proaktiven Austausch<br />

auch zu kontrovers diskutierten Themen zwischen verschie-<br />

denen gesellschaftlichen Gruppen als sehr sinnvoll. Auch<br />

deshalb sind wir beispielsweise seit vielen Jahren in beraten-<br />

den Kommissionen der Niedersächsischen Landesregierung<br />

zu umwelt- und energiepolitischen Themen aktiv. In der<br />

zurzeit tätigen 6. Regierungskommission „Energie- und<br />

Ressourceneffizienz“ nehmen wir den Vorsitz wahr und<br />

sind darüber hinaus in verschiedenen Arbeitskreisen in der<br />

thematisch-inhaltlichen Ausarbeitung mit Gewerkschaften,<br />

Umweltverbänden, anderen Wirtschaftszweigen und der<br />

Landesverwaltung engagiert. In ähnlicher Weise bringen wir<br />

uns in die im Jahr 2008 neu eingerichtete Regierungskom-<br />

mission „Klimaschutz“ des Landes Niedersachsen ein.<br />

Zu den wesentlichen unternehmenspolitischen Themen der<br />

vergangenen Jahre gehörten europäische Industrie- und<br />

Verkehrspolitik, EU-Fördermittel und die WTO-Handels-<br />

schutzinstrumente (beispielsweise Antidumpingverfahren),<br />

Umwelt- und Klimaschutz sowie Arbeits- und Sozialpolitik.<br />

In dem von der Europäischen Kommission eingerichteten<br />

„Sozialen Dialog Stahl“ ist die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> arbeitnehmer-<br />

wie arbeitgeberseitig regelmäßig vertreten.<br />

Anfang 2009 wurde mit der Eröffnung eines eigenen Büros<br />

in Brüssel ein weiterer Meilenstein für die Intensivierung der<br />

Interessenvertretung des Konzerns gesetzt.<br />

WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA<br />

• Risikomanagement<br />

• Mitgliedschaften in Vereinen und Verbänden<br />

sowie ausgewählte ökonomische Kennzahlen<br />

finden Sie in unserem CR-Onlinebericht unter<br />

www.salzgitter-ag.de/cr/2009.


Verantwortlich wirtschaften –<br />

Gewinn für Unternehmen und Gesellschaft<br />

von Gerhard Schröder (Juni 2009)<br />

Meldungen über Kurzarbeit, Werksschließungen und Insol-<br />

venzen in ganz Deutschland führen den Bürgerinnen und<br />

Bürgern tagtäglich vor Augen, dass die aktuelle Krise mehr<br />

ist als nur ein normaler Konjunktureinbruch. Die abrupte<br />

wirtschaftliche Vollbremsung verstehen viele als das Er-<br />

gebnis einer Ideologie, bei der maximaler Profit in kürzester<br />

Zeit und nicht der Mensch im Mittelpunkt steht. Sie erwarten<br />

jetzt zu Recht von allen Verantwortlichen einen grundsätz-<br />

lichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik.<br />

Dabei benötigt Europa auch in Zukunft eine starke Industrie<br />

als Basis einer wissensintensiven und wettbewerbsfähigen<br />

Volkswirtschaft. Wir brauchen <strong>Fortschritt</strong>, um Wohlstand<br />

auf hohem Niveau für alle zu ermöglichen und dauerhaft<br />

zu sichern.<br />

Wer als Politiker den heimischen Standort stärken will,<br />

muss die Innovationsfähigkeit der hier tätigen Unterneh-<br />

men fördern. Arbeitnehmer, Unternehmer, Politiker – sie<br />

alle müssen sich gemeinsam für den Erhalt der hiesigen<br />

Arbeitsplätze und die heimischen Wachstumskräfte ein-<br />

setzen. Die gelebte Mitbestimmung ist und bleibt dabei ein<br />

wichtiger Grundpfeiler unserer sozialen Marktwirtschaft.<br />

Im Konzern der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> lassen sich die Mitarbeiter,<br />

Vorstände und Aufsichtsräte gemeinsam von der Über-<br />

zeugung leiten, dass die Wirtschaft für den Menschen<br />

und nicht der Mensch für die Wirtschaft da sein sollte. Die<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> agiert als eigenständiger Stahl- und Techno-<br />

logiekonzern, dessen Strategie auf eine langfristige Siche-<br />

rung des Unternehmenserfolges ausgerichtet ist. Diese<br />

Eigenständigkeit bildet auch in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten die Grundlage, um erfolgreich am Markt zu bestehen.<br />

Sie ermöglicht den Managern, jederzeit flexibel reagieren<br />

und Entscheidungen rein im Interesse des Unternehmens,<br />

seiner Stakeholder und seiner Mitarbeiter fällen zu können.<br />

Die Übernahme der Mannesmannröhren-Werke im Jahre<br />

2000, das weitere Konzernwachstum und die großen Inves-<br />

titionen in die heimischen Standorte wären ohne diese Eigen-<br />

ständigkeit nicht zustande gekommen.<br />

Ich sage dies <strong>durch</strong>aus mit einigem Stolz, da ich Anfang<br />

1998 als niedersächsischer Ministerpräsident dafür gesorgt<br />

habe, dass das Land Niedersachsen und die Nord/LB als<br />

Investoren mit dem Börsengang der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> die Über-<br />

nahme <strong>durch</strong> Wettbewerber verhindert und die Selbst-<br />

ständigkeit ermöglicht haben. Mit Blick auf den Erhalt<br />

von damals 13.700 Arbeitsplätzen und des unternehme-<br />

rischen Entscheidungszentrums in Niedersachsen ist die<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> dabei erfolgreich aus dem Preussag-Konzern<br />

herausgelöst worden. Der externe Konzernumsatz ist seit-<br />

dem von 2,7 Mrd. € auf über 12 Mrd. € gewachsen und die<br />

Mitarbeiterzahl inzwischen auf über 24.000 gestiegen.<br />

Das Unternehmen ist dank seiner Eigenständigkeit höchst<br />

profitabel als Premium-Anbieter auf dem europäischen<br />

Stahlmarkt tätig und zudem an der Börse in den DAX-<br />

Kreis der 30 größten börsennotierten deutschen Unter-<br />

nehmen aufgestiegen. In einer gesunden Aktionärsstruktur<br />

spielt das Land Niedersachsen heute mit einem Anteil von<br />

26,5 % eine wohltuend stabilisierende Rolle.<br />

Das Beispiel <strong>Salzgitter</strong> zeigt: Die Stärkung des heimischen<br />

Standortes gelingt dann, wenn die Politik die Innovations-<br />

fähigkeit der hier tätigen Unternehmen fördert und für faire<br />

und verlässliche Rahmenbedingungen sorgt. Diese sind<br />

für den Unternehmenserfolg der deutschen Produzenten<br />

im internationalen Wettbewerb ausschlaggebend. Arbeit,<br />

Bildung und Nachhaltigkeit – dies sind in Deutschland die<br />

Triebfedern des <strong>Fortschritt</strong>s, die unserer modernen Indus-<br />

triegesellschaft in den kommenden Jahren helfen werden,<br />

den Weg aus der schweren Wirtschaftskrise zu finden.<br />

19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


Markt & Innovation<br />

Stahl ist mit seinen über 2.200 Güten ein modernes High-Tech-<br />

Material, das gemessen an seiner Erzeugungsmenge die Rangliste<br />

der industriellen Werkstoffe mit großem Abstand anführt. Der<br />

Weltstahlmarkt hat sich in den letzten Jahren erheblich strukturell<br />

verändert. Mit dem China-Boom ist die Stahlindustrie in ein neues<br />

Zeitalter eingetreten: Nach Jahren eher moderaten Wachstums stieg die<br />

globale Nachfrage zwischen 2004 und 2007 vor allem wegen der rasanten<br />

Entwicklung in China um 5 bis 10 % pro Jahr. Obwohl dieser Trend in<br />

den Jahren 2008 und 2009 aufgrund der Weltwirtschaftskrise gebrochen<br />

wurde, kann davon ausgegangen werden, dass der zuvor verzeichnete<br />

Wachstumspfad mittelfristig wieder erreicht wird.<br />

Vor dem Hintergrund der starken Produkt- und Nachfrageentwicklung<br />

ist in der Stahlbranche ein weltweiter Konsolidierungsprozess in<br />

Gang gekommen. Global Player mit 30 oder gar 100 Mio. Tonnen<br />

Rohstahlproduktion pro Jahr haben in den vergangenen Jahren die<br />

Rolle internationaler Preisführer übernommen. Nischenanbieter, wie die<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> mit rund 7 Mio. Tonnen Rohstahl pro Jahr, profitieren von<br />

dieser Strukturentwicklung. Der globale Konsolidierungsdruck wird auch<br />

wegen der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise hoch bleiben und<br />

für weitere Bereinigungen auf dem Stahlmarkt sorgen.<br />

Wir sehen es als Kernaufgabe unserer unternehmerischen Verantwortung,<br />

die Eigenständigkeit des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns in diesem herausfordernden<br />

Umfeld zu bewahren. Daher ist es unser Ziel, die Marktpositionen des<br />

Konzerns sowohl über hochwertige Produkte und Technologien als auch<br />

mit Flexibilität und Kundennähe weiter auszubauen.<br />

Lorem Zukunftsmarkt ipsum – Röhren Aliqui dolupta – Spezialpipelines pratiuntur re aus pliquam<br />

hochfesten rem eos Stählen volor bieten aut era Sicherheit qui simet für dolorum Mensch<br />

lautemp und Umwelt orepudici blacia volore, sus expero ipsa.


In den letzten Jahren hat sich die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> zu einem<br />

führenden Nischenanbieter für hochwertige Stahlpro-<br />

dukte und Technologien entwickelt. In allen Unternehmens-<br />

bereichen – Stahl, Handel, Röhren, Dienstleistungen und<br />

Technologie – setzen wir auf hohe Markt- und Kunden-<br />

nähe. Wir entwickeln Produkte, die sich an den Bedürf-<br />

nissen unserer Kunden orientieren, und suchen gemein-<br />

sam mit ihnen nach Lösungswegen für die spezifischen<br />

Herausforderungen unserer Abnehmerbranchen. Wir be-<br />

zeichnen das als marktnahe Forschung und Entwicklung<br />

(F&E).<br />

Marktorientierung<br />

Grundlegender Bestandteil der strategischen Unterneh-<br />

mensführung ist die marktnahe F&E. Mit der Konzernricht-<br />

linie „Forschung und Entwicklung“ haben wir uns zum Ziel<br />

gesetzt, unsere Märkte von morgen aktiv mitzugestalten.<br />

Dazu reicht es nicht aus, Entwicklungen und Trends an den<br />

Märkten frühzeitig zu erkennen; es müssen auch Ideen er-<br />

arbeitet werden, die zeitnah in marktfähige Produkte um-<br />

gesetzt werden können. Partnerschaftliche Beziehungen<br />

zu Kunden und Lieferanten sind dafür ebenso wichtige Vo-<br />

raussetzungen wie hohe Flexibilität, eine lebendige Koope-<br />

rationskultur sowie ein weit gespanntes Forschungsnetz.<br />

BEIM KUNDEN VOR ORT<br />

Fairness, Offenheit und gegenseitiges Vertrauen prägen<br />

unsere Kundenbeziehungen. Die Nähe zum Kunden<br />

und den jeweiligen Märkten ermöglicht es, Marktbedürf-<br />

nisse und neue Anforderungen an Produkte und Diens t-<br />

leistungen frühzeitig zu erkennen und passende Lösungen<br />

zu entwickeln. So entsteht ein umfassendes Leistungs-<br />

spektrum an Produkten und Dienstleistungen, das auf die<br />

unterschiedlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist und weit<br />

über reine Lieferleistungen hinausreicht: Wir beziehen<br />

unsere Kunden früh in die Werkstoffentwicklung mit ein,<br />

unterstützen bei anwendungstechnischen Fragestellungen<br />

und begleiten von der Entwicklung, über den Prototypen-<br />

bau bis zur Serienreife. Der Technologietransfer, der dabei<br />

entsteht, eröffnet den Kunden der <strong>Salzgitter</strong>-Gruppe deut-<br />

liche Wettbewerbsvorteile in ihren Branchen.<br />

Im Unternehmensbereich Handel sind stabile und vertrauens-<br />

volle Kundenbeziehungen ein besonders wichtiger Erfolgs-<br />

faktor. Als Führungsgesellschaft sorgt hier die <strong>Salzgitter</strong><br />

Mannesmann Handel für ein dichtes europäisches Vertriebs-<br />

netz sowie mit weiteren internationalen Handelsgesellschaften<br />

und Vertriebsbüros für die flächendeckend erfolgreiche Prä-<br />

senz des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns weltweit. Inzwischen entfallen<br />

circa 60 % der rund 7 Mio. Tonnen Stahl, die die Gruppe ab-<br />

setzt, auf das internationale Trading: die erfolgreiche Verbin-<br />

dung von internationalen Ein- und Verkaufsmärkten. Da der<br />

persönliche Kontakt mit Kunden und Lieferanten für die<br />

Kundenbeziehungen ausschlaggebend ist, ist die <strong>Salzgitter</strong><br />

Mannesmann International mit circa 30 Standorten in über 20<br />

Ländern präsent. Mit diesem weltweiten Netzwerk und der<br />

Kernkompetenz im Stahl sowie im technischen Bereich sind<br />

wir für den Erfolg unserer Kunden richtig aufgestellt.<br />

Im Unternehmensbereich Röhren wird mit zahlreichen<br />

Tochter- und Beteiligungsgesellschaften auf vier Kon-<br />

tinenten ein umfassendes Sortiment geschweißter und<br />

nahtloser Stahlrohre hergestellt und/oder weiterverar-<br />

beitet. Der Name „Mannesmannröhren“ ist dabei welt-<br />

weit seit über 100 Jahren Inbegriff für Stahlrohre höchster<br />

Qualität. Der Kunde vor Ort weiß das Know-how und die<br />

Innovationsfähigkeit der Mannesmannröhren-Werke zu<br />

schätzen.<br />

Auch im Unternehmensbereich Technologie verfügen<br />

wir mit der Klöckner-Werke <strong>AG</strong> über ein weltweites Netz-<br />

werk. Mehr als 46 % des Umsatzes wurden hier 2008 im<br />

außereuropäischen Ausland generiert. Dem Kunden blei-<br />

ben lange Kommunikations- und Transportwege erspart.<br />

Besonders in weniger industrialisierten, aber sich im Auf-<br />

schwung befindlichen Ländern Asiens, Afrikas und Süd-<br />

amerikas wächst die Getränkeindustrie über<strong>durch</strong>schnitt-<br />

lich. In vielen dieser Schwellen- und Entwicklungsländer<br />

herrschen teilweise noch schwierige hygienische Verhält-<br />

nisse, insbesondere bei der Trinkwasserversorgung. Die<br />

spezifischen Bedürfnisse vor Ort sind Treiber für unsere<br />

nachhaltige Produktentwicklung: Ein zunehmendes Ange-<br />

bot sauberer, abgepackter Getränke ist ein wichtiger Bei-<br />

trag zur wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität für<br />

die Bevölkerung dieser Länder.<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20 | 21<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


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Strategie &<br />

Werte<br />

22<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

KUNDENGRUPPENTEAMS<br />

In den Unternehmensbereichen Stahl und Technologie spie-<br />

len direkte Verbindungsstellen zwischen Kunden, Vertrieb,<br />

Produktion und Entwicklung eine herausragende Rolle, um<br />

den Dialog und die Zusammenarbeit mit den Kunden zu<br />

systematisieren. Die Erfahrungen und Rückmeldungen, die<br />

wir auf diese Weise gewinnen, können direkt in Produkt-<br />

entwicklungen einfließen. So arbeiten bereits seit 2004 im<br />

Unternehmensbereich Stahl Mitarbeiter der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl<br />

und der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung in Kundengrup-<br />

penteams zusammen. Diese Teams sind auf Zielmärkte fo-<br />

kussiert und lassen deren Bedürfnisse in das strategisch-<br />

operative Geschäft einfließen. Im Unternehmensbereich<br />

Technologie sind 13 Competence Center auf jeweils eine<br />

Produktfamilie spezialisiert. Sie sind mit der Entwicklung<br />

und Auftragsbearbeitung sowie mit dem aktiven Produkt-<br />

management und der Produktunterstützung betraut.<br />

KUNDENRESONANZ<br />

Zur Optimierung ihrer Kundenorientierung nutzen zahl-<br />

reiche Gesellschaften des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns regel-<br />

mäßige Kunden befragungen, die detailliert Aufschluss<br />

über Kunden erwartungen und -zufriedenheit mit den jewei-<br />

ligen Produkten und Dienstleistungen geben. Auch bei der<br />

<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl gehören Kundenzufriedenheit und<br />

-loyalität zu den wichtigsten Zielgrößen. Die Kundenbe-<br />

fragung 2007 zeigte eine erfreuliche Steigerung der Kunden-<br />

zufriedenheit auf. Ein Ergebnis, das auch den ein geleiteten<br />

Maßnahmen aus der vorangegangenen Befragung bei-<br />

spielsweise in Bezug auf die Auftragsabwicklung geschuldet<br />

ist. 2009 fand bereits die vierte Erhebung bei der <strong>Salzgitter</strong><br />

Flachstahl statt.<br />

Unsere guten Kundenbeziehungen wurden 2008 zum Bei-<br />

spiel <strong>durch</strong> den „Vestas Supplier Award“ für die Ilsenburger<br />

Grobblech bestätigt. Mit mehr als 400.000 Tonnen jährlich<br />

gehört der Hersteller von Windkraftanlagen Vestas Towers A/S<br />

zu den größten Grobblechnutzern weltweit. Die Ilsenburger<br />

Grobblech erhielt die Auszeichnung für ihre hohe Produkt-<br />

qualität, Verlässlichkeit sowie ihre Bereitschaft, den stei-<br />

genden Marktanforderungen mit einer kontinuierlichen<br />

Investitionstätigkeit Rechnung zu tragen.<br />

Der Automobilhersteller Ford verlieh der <strong>Salzgitter</strong> Euro-<br />

platinen im April 2009 den „Q1 Award“, zu dessen Trägern<br />

auch die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl gehört. Der Preis zeichnet<br />

Ford-Lieferanten aus, die sich <strong>durch</strong> besondere Qualität,<br />

Liefertreue, eine offene Kommunikation in der Logistikkette<br />

und ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem qualifizieren.<br />

Umsetzung marktnaher F&E<br />

Durch die Zusammenführung wissenschaftlicher Trends<br />

mit Produktions- und Prozesswissen stimmen wir unsere<br />

F&E-Aktivitäten mit aktuellen Marktbedürfnissen ab. Um die<br />

Nähe zum operativen Geschäft der unterschiedlichen Unter-<br />

nehmensbereiche und damit eine konsequente Markt- und<br />

Prozessorientierung sicherzustellen, arbeiten neben den<br />

308 Mitarbeitern in unserer eigenen Forschungsgesellschaft<br />

weitere 675 Beschäftigte in den Einzelgesellschaften im For-<br />

schungs- und forschungsnahen Bereich. So entsteht ein In-<br />

novationsnetzwerk im Konzern, das Forschungskompetenz<br />

und Praxiserfahrung miteinander verknüpft.<br />

KOMPETENZEN SINNVOLL BÜNDELN<br />

Heute gehört die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> im Stahl- und Röhrensektor<br />

zu den europaweit führenden Unternehmen in der anwen-<br />

dungsorientierten Forschung und Entwicklung für Stahl.<br />

Die Forschungsaktivitäten im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern sind bei<br />

der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung zentral gebündelt.<br />

Im engen Austausch mit den Konzerngesellschaften erar-<br />

beitet die <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung Technologie-<br />

Roadmaps zur mittel- und langfristigen Ausrichtung der<br />

Forschungsstrategie. Mit mehr als 70 Jahren Forschungs-<br />

erfahrung an den Standorten Duisburg und <strong>Salzgitter</strong> ent-<br />

wickelt und testet die <strong>Salzgitter</strong>-Tochter Materialeigenschaften<br />

und Verarbeitungstechnologien für den Werkstoff Stahl.<br />

Entstanden ist das Unternehmen im Jahr 2004 als<br />

Zusammenschluss aus Teilen des Werkstoffzentrums der<br />

<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl und dem Mannesmann Forschungs-<br />

institut. Die Schwerpunkte der Forschung liegen in <strong>Salzgitter</strong><br />

in der Anwendungs- und der Oberflächentechnik sowie der<br />

Werkstoff- und Prozessentwicklung für Warm- und Kalt-<br />

band. Der Forschungsstandort Duisburg widmet sich<br />

insbesondere der Metallurgie, sowie der Werkstoff- und


Ingenieurtechnik in den Produktgruppen Rohr, Profil und<br />

Grobblech sowie der Systemtechnik.<br />

FORSCHUNGS- UND<br />

ENTWICKLUNGSAUFWENDUNGEN<br />

Im Jahr 2008 hat der <strong>Salzgitter</strong>-Konzern 80 Mio. € für<br />

konzerninterne F&E-Aktivitäten und F&E-nahe Qualitäts-<br />

managementmaßnahmen aufgewendet; weitere 11,4 Mio. €<br />

wurden in F&E-Aktivitäten unter Führung externer Auftrag-<br />

geber eingebracht. Die F&E-Gesamtaufwendungen entfielen<br />

ungefähr zu gleichen Teilen auf die Unternehmensbereiche<br />

Stahl (30 %), Röhren (26 %) und Technologie (29 %). In den<br />

Dienstleistungsbereich, zu dem auch Serviceunternehmen<br />

ohne Produktion gehören, flossen 15 %* der F&E-Auf-<br />

wendungen.<br />

Zusätzlich war die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> im Jahr 2008 mit einem<br />

Gesamtbudget von etwa 128 Mio. € an Kooperations-<br />

projekten mit anderen Marktakteuren und Forschungs-<br />

einrichtungen beteiligt.<br />

Zum Jahresende befanden sich im Bestand der Konzern-<br />

gesellschaften der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> insgesamt über 2.200<br />

aktive Schutzrechte aus Patenten. Allein im Unternehmens-<br />

bereich Technologie kamen 2008 etwa 220 Patente und<br />

Patentanmeldungen im Bereich der Getränkeabfüll- und<br />

Verpackungsmaschinen hinzu.<br />

*) Externe Aktivitäten der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung sind dem<br />

Unternehmensbereich Dienstleistungen zugeordnet.<br />

Forschung und Entwicklung im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />

HÖCHSTER STANDARD BEI FORSCHUNGSANL<strong>AG</strong>EN<br />

Im Rahmen der internen Wachstumsstrategie investiert der<br />

Konzern in moderne und leistungsfähige Forschungsanlagen.<br />

Seit 2004 wurden dafür in <strong>Salzgitter</strong> und Duisburg mehr als<br />

20 Mio. € aufgewendet. So wurden in den letzten Jahren<br />

die F&E-Einrichtungen kontinuierlich mit dem Ziel ausge-<br />

baut, schnell, flexibel und anwendungsorientiert Lösungen<br />

zum Nutzen unserer Kunden zu erproben.<br />

Das Technikum am Standort <strong>Salzgitter</strong> bietet seit Ende<br />

2007 die Möglichkeit, alle wesentlichen Prozesse und Ver-<br />

fahren der Stahlproduktion – von der Metallurgie über die<br />

Walztechnik und die Oberflächentechnik bis hin zur Ver-<br />

arbeitung der Stahlwerkstoffe – im Labormaßstab abzu-<br />

bilden. Rund 11 Mio. € wurden dafür in Großgeräte und<br />

Gebäude investiert. Das Technikum ermöglicht es, neue<br />

Werkstoffe schneller zu entwickeln und Prozesse zu<br />

optimieren. Dies bildet die Grundlage für kurze Produkt-<br />

einführungszeiten und robuste Serienprozesse bei den<br />

Kunden. Kernstück des Technikums ist eine 1.000-Tonnen-<br />

Umformpresse. Sie ist speziell für Materialtests von hoch-<br />

festen Stählen mit über<strong>durch</strong>schnittlich hohen Streck-<br />

grenzen ausgelegt – ein Bereich, den wir als wachsenden<br />

Zukunftsmarkt im Blick haben (vgl. Seite 15 und Seite 33).<br />

Unser Unternehmensbereich Röhren sieht vor allem im<br />

Energiesektor wesentliche Wachstumschancen. Mit ge-<br />

zielten Investitionen haben wir auch hier unsere Entwick-<br />

lungsmöglichkeiten gestärkt. Am Standort Duisburg<br />

startete im März 2008 der Betrieb des neuen Warmwalz-<br />

simulators, der zum Walzen von Grobblech dient – die<br />

2008 3 2007 2006<br />

F&E-Aufwand (in Mio. €) 80 60 58<br />

F&E-Mitarbeiter (Blm.) 983 725 688<br />

F&E-Quote 1 (in %) 0,6 0,6 0,7<br />

F&E-Intensität 2 (in %) 3,0 2,2 2,0<br />

1 F&E-Aufwand bezogen auf den Konzernumsatz<br />

2 F&E-Aufwand bezogen auf die Konzernwertschöpfung<br />

3 KHS <strong>AG</strong> voll konsolidiert<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

23<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


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Strategie &<br />

Werte<br />

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Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

Grundlage der Entwicklungsarbeit für Großrohre. Damit<br />

verfügt die <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung über das<br />

größte Versuchswalzgerüst in der europäischen Forschungs-<br />

landschaft. Auf Versuchsanlagen lässt sich die Prozesskette<br />

der Rohrherstellung realitätsnah im Labormaßstab abbilden.<br />

So werden aussagekräftige Ergebnisse erzielt, die unmittelbar<br />

auf das Produkt und die entsprechenden Herstellprozesse<br />

übertragen werden können. Dies spart in der Entwicklungs-<br />

phase sowohl Zeit als auch Kosten.<br />

Kooperations- und<br />

Forschungsnetzwerk<br />

Mit dem Ziel, sich im internationalen Wettbewerb erfolg-<br />

reich als Premium-Anbieter zu profilieren, fördert die<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> nicht nur die Forschungszusammenarbeit<br />

Prozesskette der Stahlherstellung am Beispiel Automobil<br />

11<br />

1<br />

2 Stahlherstellung 5 Glühen<br />

8 Umformung 11 Crashtest<br />

3 Stranggießen<br />

6 Oberflächenveredelung 9<br />

10<br />

Abbildung der<br />

gesamten<br />

Prozesskette<br />

1 Roheisenerzeugung 4 Warm-/Kaltwalzen<br />

7 Dressieren 10 Lackierung<br />

2<br />

9<br />

Fügung<br />

im Konzern selbst, sondern auch mit Partnern aus Verbän-<br />

den, Wissenschaft und die Industrie. Der enge Verbund<br />

zwischen Stahlherstellern, -verarbeitern und -anwendern<br />

ermöglicht es, Prozess- und Werkstoffinnovation direkt in<br />

vor handenen Fertigungsketten umzusetzen.<br />

KOOPERATIVE FORSCHUNG ÜBER VERBÄNDE<br />

Stahlforschung wird in Deutschland nicht ausschließlich<br />

von den Unternehmen der Stahlindustrie selbst betrieben,<br />

sondern auch als vernetzte Gemeinschaftsforschung – von<br />

der Grundlagen- bis zur Betriebsforschung. Dies ermög-<br />

licht große Synergien für Unternehmen der Stahlindustrie<br />

auf den Gebieten der Untersuchung des Rohstoffeinsatzes,<br />

der Verwertung von Nebenprodukten, bei kurzfristig zu<br />

lösenden betrieblichen Fragestellungen, aber auch bei in-<br />

novativen Verfahrenstechniken zur Rohstoff- und Energie-<br />

3<br />

8<br />

4<br />

7<br />

Experimentelle und<br />

numerische Simulation<br />

5<br />

6


einsparung sowie bei den Grundlagen zur Entwicklung<br />

und Anwendung neuer Werkstoffe.<br />

Gesellschaften des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns sind Mitglied im<br />

Stahlinstitut VDEh, das mit seinen Mitgliedsunternehmen,<br />

der Forschungsvereinigung Stahlanwendung (FOSTA), fünf<br />

Gemeinschaftsforschungsinstituten sowie zahlreichen stahl-<br />

orientierten Universitäts-, Hochschul- und freien Instituten<br />

einen engen Forschungsverbund bildet. Der VDEh vertritt<br />

über seinen Forschungsausschuss die Mitgliedsunterneh-<br />

men in Fragen der Forschungsförderung und -organisation<br />

auf nationaler und europäischer Ebene. Im nationalen Be-<br />

reich wirkt der Verband an der Vorbereitung von Forschungs-<br />

programmen des Bundes und der Länder mit. Schwerpunkt<br />

der europäischen Aktivitäten ist die Mitarbeit in den Gremien<br />

des „Research Fund for Coal and Steel“ (RFCS) und in der<br />

„European Steel Technology Platform“ (ESTEP).<br />

ZUSAMMENARBEIT MIT DER WISSENSCHAFT<br />

Der enge Austausch mit der Wissenschaft liefert dem<br />

<strong>Salzgitter</strong>-Konzern immer wieder neue Impulse für For-<br />

schungsaktivitäten. Wir unterhalten Kooperationen mit<br />

zahlreichen Universitäten (vgl. Seite 55).<br />

Mit dem Spitzenforschungszentrum „ICAMS“ (Interdisciplinary<br />

Centre for Advanced Materials Simulation) an der Ruhr-<br />

Universität Bochum ist im Juni 2008 ein deutschlandweit<br />

einzigartiges Institut für Stahl-Grundlagenforschung ein-<br />

gerichtet worden. Die <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung<br />

ist Mitbegründer dieses materialwissenschaftlichen For-<br />

schungszentrums. Ziel von ICAMS ist es, neue Werkstoffe<br />

mit maßgeschneiderten Eigenschaften zu erforschen und<br />

den Weg für innovative Produktentwicklungen zu ebnen.<br />

Auch außeruniversitäre Institute, wie zum Beispiel das Max-<br />

Planck-Institut für Eisenforschung in Düsseldorf, sind für die<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> wichtige Kooperations- und Dialogpartner.<br />

KOOPERATIONEN MIT BRANCHENPARTNERN<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> versteht bilaterale, brancheninterne Ko-<br />

operationen mit ausgewählten internationalen Wettbewer-<br />

bern als wichtige strategische Allianzen, die beiden Seiten<br />

spürbare Wettbewerbsvorteile bieten. Beispielhaft gelingt<br />

dies seit Jahren mit dem britisch-niederländischen Stahl-<br />

unternehmen Corus (vgl. Seite 15) sowie dem korea-<br />

nischen Stahlkonzern POSCO.<br />

Ziel der Forschungskooperation mit POSCO ist es, neben<br />

der Entwicklung neuer Produkte auch Konzepte für eine<br />

effizientere Produktion bestehender Stahlprodukte zu erar-<br />

beiten. Sie wurde 2002 mit dem Ziel vereinbart, die Kom-<br />

petenzen bei der Entwicklung von Hochleistungsstählen für<br />

den Automobilbau zu bündeln. Mittlerweile erstreckt sich<br />

die Zusammenarbeit auch auf den Stahlrohrsektor. Regel-<br />

mäßige Arbeitstreffen garantieren einen zielführenden,<br />

lebendigen Dialog.<br />

2008 wurde die Entwicklungsarbeit mit Corus einen entschei-<br />

denden Schritt vorangebracht: Erstmals konnte Stahl mit einer<br />

gemeinsam entwickelten innovativen Zink-Magnesium-Be-<br />

schichtung versehen und an Kunden ausgeliefert werden.<br />

Der neue metallische Überzug mit Namen Stroncoat weist<br />

gegenüber herkömmlichen Zinkbeschichtungen eine deut-<br />

lich höhere Korrosionsbeständigkeit auf und verbessert<br />

zugleich die Ökobilanz <strong>durch</strong> Reduzierung der Zinkschicht-<br />

dicke um 50 %. Zusätzlich zum gesteigerten Korrosions-<br />

schutz und der Einsparung im Zink-Verbrauch ist <strong>durch</strong><br />

das verbesserte Unterwanderungsverhalten eine Reduzie-<br />

rung der Lackschichtdicken möglich. Während der Nutzungs-<br />

phase führt die höhere <strong>Beständigkeit</strong> von Stroncoat gegen-<br />

über der Abwaschneigung <strong>durch</strong> Regenwasser außerdem<br />

zu einem verringerten Eintrag von Zink in die Umwelt. Ab<br />

dem ersten Quartal 2010 ist die serienmäßige Produktion<br />

am Standort <strong>Salzgitter</strong> geplant.<br />

LÖSUNGSORIENTIERTE ENTWICKLUNGEN<br />

MIT KUNDEN<br />

Mit unserem Know-how und den technischen Möglich-<br />

keiten helfen wir als Entwicklungspartner unseren Kunden,<br />

die Eigenschaften ihrer Produkte auch in Bezug auf Nach-<br />

haltigkeitsziele zu verbessern und die Herstellung wirt-<br />

schaftlicher zu gestalten.<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

25<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

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Umwelt &<br />

Energie<br />

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Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


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Werte<br />

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Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

Die Automobilindustrie gehört zu den wichtigsten Abnehmer-<br />

branchen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>. Wir engagieren uns für diesen<br />

Sektor bei der Entwicklung gemeinsamer Lösungsstrate-<br />

gien. Über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeuges<br />

entfallen etwa 20 % der Gesamtenergie auf die Automobil-<br />

herstellung. Diesen Energieaufwand zu halbieren, ist Ziel<br />

der Innovationsallianz „Green Carbody Technologies“, der<br />

sich auch die <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung ange-<br />

schlossen hat. Seit Juni 2009 bringen Unternehmen unter-<br />

schiedlicher Größen – darunter Automobilhersteller, Zulieferer<br />

und Produktionsausrüster – ihr Know-how in dieses Bünd-<br />

nis ein. Die <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung beschäftigt<br />

sich innerhalb der Allianz hauptsächlich mit der Optimierung<br />

von Stahlwerkstoffen.<br />

Ein weiteres Beispiel ist die enge Zusammenarbeit der<br />

<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl mit der Volkswagen <strong>AG</strong> auch im Jahr<br />

2008. Für den neuen Volkswagen Passat CC (Comfort<br />

Coupé) wurde die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl als Projektpartner<br />

für den Serienanlauf ausgewählt, um Sonderbauteile aus<br />

Stahlblech für das Nischenfahrzeug zu liefern. Ein Team<br />

aus Verkauf, technischer Kundenberatung, Fertigungs-<br />

planung und Produktion der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl sowie<br />

Mitarbeitern der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung hat die<br />

Werkzeugeinarbeitung <strong>durch</strong> Bereitstellen von Material<br />

und Umformanalysen aktiv begleitet. Das Projekt ging mit<br />

hohen Anforderungen an die Terminstellung und Ausfall-<br />

minimierung einher. Heute ist die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl<br />

Serienlieferant für das Fahrzeug.<br />

Zu unseren Kunden gehören neben großen auch zahl-<br />

reiche mittelständische Unternehmen. Auch für sie kann<br />

die partnerschaftliche Entwicklung neuer Produkte zu<br />

erheblichen Wettbewerbsvorteilen führen. Anfang 2008<br />

konnte der Automobilzulieferer Weser-Metall-Umformtech-<br />

nik mit der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl auf diese Weise einen inno-<br />

vativen Türaufpraller zur Serienreife bringen. Das Gewicht<br />

des Fahrzeugbauteils konnte <strong>durch</strong> den Einsatz eines neu<br />

entwickelten hochfesten Stahles um 10 % reduziert werden.<br />

Trotzdem nimmt es bei einem Unfall 30 % mehr Aufprall-<br />

energie auf und schützt so den Fahrer des PKWs. Durch<br />

das kalte Umformen des Stahles spart das Zulieferunter-<br />

nehmen zusätzlich Energiekosten.<br />

Ziel Termin<br />

Weitere Erhöhung des Anteils der Nischenprodukte <strong>durch</strong> gezielte Investitionsmaßnahmen, zum Beispiel<br />

im Zuge des Programms „<strong>Salzgitter</strong> Stahl 2012“<br />

Verbesserung der Vernetzung zwischen den Gesellschaften im Bereich F&E <strong>durch</strong> Förderung unternehmens-<br />

weiter Kooperationsprojekte und breiteren Zugang zu Ergebnissen aus Forschungsaktivitäten<br />

Verstärkte Nutzung externen Wissens, beispielsweise <strong>durch</strong> intensivere Mitarbeit in geförderten<br />

Forschungsprojekten und engere Zusammenarbeit mit internationalen Hochschulen<br />

Stärkere Einbindung umweltschutzrelevanter Themen, zum Beispiel <strong>durch</strong> geeignete neue Werkstoffe<br />

und optimierte Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse<br />

WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA<br />

• Lieferanten<br />

finden Sie in unserem CR-Onlinebericht unter<br />

www.salzgitter-ag.de/cr/2009.<br />

Ständig aktuelle Informationen zu unseren Produkten<br />

erhalten Sie auf unserer Konzernwebseite<br />

www.salzgitter-ag.de sowie auf den Webseiten der<br />

Einzelgesellschaften. Eine Aufstellung finden Sie unter<br />

www.salzgitter-ag.de > Konzern > Unternehmens-<br />

bereiche.<br />

fortlaufend<br />

fortlaufend<br />

fortlaufend<br />

fortlaufend


Headline Zukunftsmarkt Enabling Röhren – Lorem – Energieversorgung ipsum langfristig sichern<br />

Die zuverlässige Versorgung mit Energie ist in Europa zum<br />

selbstverständlichen Teil des täglichen Lebens geworden. Für<br />

die Energiewirtschaft wird Versorgungssicherheit mit steigen-<br />

dem Energiebedarf jedoch zunehmend zur Herausforderung.<br />

Regenerative und fossile Energiequellen sollen in Europa<br />

ihren Beitrag dazu leisten, dass im Rahmen einer sicheren,<br />

ressourcen- und klimaschonenden Energieerzeugung aus-<br />

reichend Energie für Wirtschaft und Privathaushalte zur Ver-<br />

fügung steht. Dabei spielt Erdgas als emissionsärmster fossiler<br />

Brennstoff eine zunehmend wichtige Rolle. Gleichzeitig nei-<br />

gen sich die europäischen Erdgasvorkommen jedoch dem<br />

Ende zu. Nach Einschätzung der Europäischen Kommission<br />

muss Europa in der Folge bis zum Jahr 2025 über 80 % des<br />

Erdgasbedarfs importieren. Der Ausbau der Transportinfra-<br />

struktur ist deshalb künftig eine der wichtigsten Aufgaben<br />

für die Energieversorgung in Europa.<br />

2010 startet mit der Verlegung der Nord Stream-Pipeline eines<br />

der weltweit größten Energieprojekte zur sicheren Erdgas ver-<br />

sorgung der europäischen Märkte. Diese Pipeline besteht<br />

aus zwei parallelen Strängen, die das russische Wyborg mit<br />

Lubmin bei Greifswald auf dem kürzesten Weg verbinden und<br />

so Europa Zugang zu den weltweit größten Erdgasreserven in<br />

Russland sichern. Die erste der 1.220 km langen Trassen soll<br />

2011 fertiggestellt werden. Die Betriebssicherheit der Pipeline<br />

hat im sensiblen Ökosystem Ostsee oberste Priorität.<br />

Wichtiger Ausgangspunkt, um die Funktionssicherheit der<br />

Offshore-Pipeline zu gewährleisten, sind die Stahlrohre, aus<br />

denen sie gefertigt wird. Diese werden überwiegend bei<br />

EUROPIPE in Mülheim an der Ruhr produziert, einem Ge-<br />

meinschaftsunternehmen der <strong>AG</strong> der Dillinger Hüttenwerke<br />

und der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann GmbH. Mit insgesamt<br />

860.000 Tonnen lieferte das Unternehmen 75 % der hoch-<br />

druckbeständigen Stahlrohre für den Bau des ersten Lei-<br />

tungsstranges der Ostseepipeline. Ihre Qualität trägt<br />

maß geblich dazu bei, die hohen Anforderungen an Sicher -<br />

heit und Umweltverträglichkeit des Projektes zu erfüllen.<br />

Ein besonderes Augenmerk für den sicheren Betrieb der<br />

Pipeline liegt auf Stärke und Festigkeit der jeweils 12 Meter<br />

langen Rohrsegmente. EUROPIPE setzt deshalb für die Röhren-<br />

produktion Grobbleche aus hochzugfestem Stahl ein, die unter<br />

anderem von der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Grobblech geliefert<br />

werden. Die Beschichtung der Rohre erfolgt <strong>durch</strong> die<br />

EUROPIPE-Tochter MÜLHEIM PIPECOATINGS. Eine Außen-<br />

beschichtung schützt die Stahlrohre vor Korrosion, eine<br />

glatte Beschichtung der Innenwände vermindert die Reibung<br />

beim Transport des Erdgases. Bis zu 4 cm starke Rohrwände<br />

ermöglichen es zudem, das Gas in Wyborg mit einem Druck<br />

von 220 Bar einzuleiten. Weil aufgrund des extrem hohen Ein-<br />

leitungsdrucks auf Zwischenverdichterstationen verzichtet<br />

werden kann, gelangt nach Angaben der Nord Stream <strong>AG</strong><br />

bei gleicher Transportleistung im Vergleich zu einer Über-<br />

landleitung bis zu 40 % weniger CO 2 in die Atmosphäre.<br />

Damit leisten die hochdruckfesten Spezial rohre aus Mülheim<br />

nicht nur einen wichtigen Beitrag zur siche ren Versorgung mit<br />

Erdgas, sondern letztlich auch zum Klimaschutz.


Umwelt & Energie<br />

Unterschiedlichste Stahlprodukte sorgen im Alltag für<br />

mehr Lebensqualität, ermöglichen eine sichere und<br />

effektive Energieversorgung, garantieren Mobilität<br />

und sind die Voraussetzung für Produktivität in<br />

zahlreichen Industriezweigen. Die Herstellung von<br />

Stahl ist andererseits mit einem hohen Energie-<br />

und Ressourcenaufwand verbunden. Wir sind uns<br />

dieser besonderen Verantwortung als Stahl- und<br />

Technologiekonzern bewusst. Auch bei unseren<br />

Kunden ist der Verbrauch von natürlichen Ressourcen<br />

und Energie verstärkt ins Blickfeld gerückt und hat<br />

sich zu einem wichtigen Kaufkriterium entwickelt.<br />

Deshalb werden Ressourcen- und Energieeffizienz<br />

in allen Unternehmensbereichen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

konsequent gemanagt und eingefordert.<br />

Lorem Ressourcenschonende ipsum – Aliqui dolupta Prozesse pratiuntur – Energie re pliund<br />

quam Kosten rem sparen<br />

eos volor aut era qui simet dolorum<br />

lautemp orepudici blacia volore, sus expero ipsa.


Die Umweltrelevanz der Stahlherstellung und der stetig<br />

zunehmende Kostendruck <strong>durch</strong> steigende Energie-<br />

und Rohstoffpreise haben im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern früh<br />

zu einer fokussierten und nachhaltigen Auseinander-<br />

setzung mit der eigenen Ressourceneffizienz geführt.<br />

Über 80 % der Kosten für die Stahlproduktion ent-<br />

fallen auf Einsatzstoffe wie Erz, Schrott, Reduktions-<br />

mittel und Energie. Die steigende Effizienz der Produk-<br />

tionsprozesse ist sowohl aus wirtschaftlicher als auch<br />

aus ökologischer Sicht seit jeher Ziel der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>.<br />

In allen Unternehmensbereichen sieht das Unterneh-<br />

mensleitbild 5P daher den schonenden Einsatz natür-<br />

licher Ressourcen vor. Wir verstehen den Schutz der<br />

Umwelt und den verantwortungsvollen Umgang mit<br />

unseren Anlagen als Investition in unsere Zukunft.<br />

Umweltmanagement im Konzern<br />

Auch beim Umweltschutz setzen wir im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />

auf dezentrale Verantwortlichkeiten. Der Konzernvorstand<br />

verpflichtet jedoch die Gesellschaften über Umweltziele zur<br />

kontinuierlichen Verbesserung ihrer Leistungen im Bereich<br />

Umwelt- und Energieeffizienz auf Basis der Konzernrichtlinie<br />

Umweltschutz. Sie umfasst unter anderem Vor gaben für:<br />

• die Schonung natürlicher Ressourcen<br />

• die Minimierung von Emissionen, Rohstoff- und<br />

Energieeinsatz<br />

• produktionsintegrierten Umweltschutz anstelle von<br />

End-of-Pipe-Technologien<br />

• die Verwertung oder umweltverträgliche Entsorgung<br />

von unvermeidbaren Abfällen<br />

• den Einsatz ökologisch unbedenklicher Roh-, Hilfs-<br />

und Betriebsstoffe<br />

Managemententscheidungen, wie zum Beispiel Investitions-<br />

vorhaben, werden bereits im Vorfeld auf ihre Umweltrele-<br />

vanz geprüft.<br />

UMWELTORGANISATION – DEZENTRALE<br />

KOMPETENZEN BESTMÖGLICH NUTZEN<br />

Unsere Umweltschutzaktivitäten basieren auf einer eta-<br />

blierten, handlungsfähigen Organisationsstruktur. Wir<br />

setzen dabei auf die gewachsenen und spezifischen<br />

Umweltkompetenzen unserer Mitarbeiter in den Einzelge-<br />

sellschaften vor Ort. Auf Konzernebene legt die Abteilung<br />

Umweltschutz- und Energiepolitik in Abstimmung mit dem<br />

Vorstand die strategische Ausrichtung der Umweltaktivi-<br />

täten fest und vertritt umwelt- und energiepolitische Inte-<br />

ressen des Konzerns nach außen.<br />

Der operative Umweltschutz spielt eine besondere Rolle in<br />

den Unternehmensbereichen Stahl und Röhren. Die dort<br />

angesiedelten Fachabteilungen unterstützen und beraten<br />

die Betriebe auf vielfältige Weise bei umweltrechtlichen<br />

Fragestellungen sowie Investitionsvorhaben und kontrollieren<br />

die Einhaltung der Umweltvorschriften.<br />

Als weiteres systematisches Element unserer Umwelt-<br />

schutzorganisation haben wir den Konzernlenkungskreis<br />

Umwelt und Energie etabliert, der als Dialogplattform ins-<br />

besondere dem Erfahrungsaustausch zwischen den ein-<br />

zelnen Konzerngesellschaften dient. Bei den regelmäßigen<br />

Treffen stehen hauptsächlich konzernweit relevante Um-<br />

welt- und Energiethemen im Fokus. In den Jahren 2007<br />

und 2008 waren dies zum Beispiel die zielorientierte Um-<br />

setzung der REACH-Verordnung oder die fortlaufend<br />

veränderten Rahmenbedingungen beim europäischen<br />

Emissionsrechtehandel. Neben der Sicherstellung des In-<br />

formationstransfers in diesem „Wissens-Netzwerk“ werden<br />

konzerneinheitliche Strategien zu umwelt- und energiepoli-<br />

tischen Fragestellungen abgestimmt.<br />

ZIEL: KONZERNWEITE ZERTIFIZIERUNG<br />

Um unter Wahrung der dezentralen Vor-Ort-Kompetenz<br />

ein einheitliches und rechtssicheres Niveau im Umwelt-<br />

schutz zu gewährleisten, streben wir an unseren Stand-<br />

orten die Einführung und Zertifizierung von Umweltma-<br />

nagementsystemen nach der ISO 14001 an. Wir haben<br />

dafür nach einem detaillierten Schema eine Priorisie-<br />

rung für die Umsetzung festgelegt. Im Vordergrund der<br />

Zerti fi zierungsbemühungen stehen zunächst größere Pro-<br />

duktionsunternehmen mit über 300 Mitarbeitern sowie<br />

kleinere Gesellschaften mit umweltsensiblen Tätigkeits-<br />

bereichen und Rahmenbedingungen. Von diesem Grund-<br />

konzept geleitet, nehmen wir zusätzlich zu den externen<br />

Umweltmanagement-Zertifizierungen interne Organisations-<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28 | 29<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

30<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

und Compliance-Prüfungen im Umweltschutz <strong>durch</strong> unsere<br />

zentrale Konzernrevisionsabteilung vor. So wurden im Jahr<br />

2007 die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl und 2009 die <strong>Salzgitter</strong><br />

Mannesmann Grobblech auf der Basis unserer Risiko-<br />

Kontroll-Matrix untersucht. Die Prüfungsresultate bestätigen<br />

die guten Ergebnisse aus der Zertifizierung der jeweiligen<br />

Umweltmanagementsysteme und der ihnen zugrunde<br />

liegenden Umweltschutzorganisation.<br />

Bereits heute arbeiten im Unternehmensbereich Stahl über<br />

80 % der Mitarbeiter in Gesellschaften mit zertifiziertem<br />

Umweltmanagementsystem. Mit der im November 2008<br />

erfolgten Zertifizierung des Werkes Brackwede der<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Präzisrohr sowie der <strong>Salzgitter</strong><br />

Mannesmann Stainless Tubes Deutschland im März<br />

2009 arbeiten im Unternehmensbereich Röhren über<br />

90 % der Mitarbeiter in Gesellschaften mit zertifiziertem<br />

Umweltmanagement system. Auch das Joint Venture<br />

Hüttenwerke Krupp Mannesmann besitzt als unser wich-<br />

tigster Vormateriallieferant für den Unternehmensbereich<br />

Röhren ein nach ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanage-<br />

ment system.<br />

Im Unternehmensbereich Dienstleistungen haben neben<br />

der SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik und der Verkehrs-<br />

betriebe Peine-<strong>Salzgitter</strong> auch die Telcat Multicom und<br />

Telcat Kommunikationstechnik eine ISO 14001-Zertifizierung<br />

erreicht sowie aus dem Unternehmensbereich Handel das<br />

Stahl-Service-Center Hövelmann & Lueg. In vielen Konzern-<br />

gesellschaften ist das Umweltmanagement Bestandteil<br />

eines integrierten Systems, das auch das Arbeitsschutz-<br />

und Qualitätsmanagement umfasst.<br />

UB Stahl<br />

<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl GmbH !<br />

Peiner Träger GmbH 1 !<br />

Ilsenburger Grobblech GmbH !<br />

<strong>Salzgitter</strong> Europlatinen GmbH !<br />

<strong>Salzgitter</strong> Bauelemente GmbH !<br />

HSP Hoesch Spundwand und Profil GmbH !<br />

UB Röhren 2<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Grobblech GmbH !<br />

EUROPIPE GmbH, Standort Mülheim !<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Großrohr GmbH !<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Line Pipe GmbH !<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Stainless Tubes Italia S.r.l. !<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Stainless Tubes<br />

Deutschland GmbH<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Stainless Tubes France S.A. !<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Rohr Sachsen GmbH !<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Präzisrohr GmbH !<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Précision Etirage S.A.S. 3 !<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Seamless Tubes B.V. !<br />

1 Teilbereich Elektrostahlwerk Peine zwischenzeitlich (Oktober 2009) zertifiziert<br />

2 ohne <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Stainless Tubes USA Inc.<br />

3 Werke Saint Florentin, Vitry, Rachecourt, Tonnerre<br />

! Zertifiziert nach der ISO 14001<br />

! Zertifizierung nach der ISO 14001 in Vorbereitung<br />

Geltungsbereich der Umweltkennzahlen<br />

Die in diesem Bericht veröffentlichten Kennzahlen und deren<br />

Beschreibung beziehen sich auf die Produktionsgesell-<br />

schaften der Unternehmensbereiche (UB) Stahl und Röhren.<br />

Sofern nicht anders ausgewiesen, sind in den Kennzahlen<br />

die Daten der nachstehenden Unternehmen aus dem Un-<br />

ternehmensbereich Röhren nicht inbegriffen: <strong>Salzgitter</strong><br />

Mannesmann Précision Etirage S.A.S., <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann<br />

Precision S.A. de C.V. sowie die Beteiligungsgesellschaften<br />

Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH und Borusan<br />

Mannesmann Boru Yatirim Holding A.S. Einbezogen wurden<br />

Daten der EUROPIPE GmbH, Standort Mülheim, entspre-<br />

chend den Beteiligungsverhältnissen zu 50 %.<br />

!


Klimaschutz<br />

Der Klimawandel und daraus resultierende Maßnahmen des<br />

Klimaschutzes sowie der Klimafolgenanpassung sind seit<br />

Jahren Schwerpunkt der umweltpolitischen Debatten. Die<br />

Stahlindustrie und damit auch die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> befinden sich<br />

inmitten dieses unumkehrbaren Diskussions- und Entwick-<br />

lungsprozesses. Zum einen geht es um die CO 2 -Emissionen<br />

aus unseren Erzeugungsprozessen, die insbesondere im<br />

Zusammenhang mit dem europaweiten Emissionsrechte-<br />

handel diskutiert werden. Zum anderen muss nach unserer<br />

Überzeu gung gleichsam der Beitrag im Fokus stehen, der<br />

aus der Nutzung unserer Produkte zur Steigerung der<br />

gesamtwirtschaftlichen Energieeffizienz resultieren kann.<br />

Im Rahmen ihrer freiwilligen Selbstverpflichtung vom Mai<br />

2001 hat die Stahlindustrie in Deutschland zugesagt, den<br />

spezifischen rohstoff- und energiebedingten CO 2 -Ausstoß<br />

bei der Rohstahlerzeugung im Zeitraum von 1990 bis 2012<br />

um insgesamt 22 % zu mindern. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> bekennt<br />

sich zu diesem Ziel und hat bisher über<strong>durch</strong>schnittliche<br />

Beiträge geleistet. Bei der Produktion im Unternehmens-<br />

bereich Stahl haben wir schon bis heute eine Minderung<br />

der spezifischen CO 2 -Emissionen von rund 25 % erreicht.<br />

Diese Bilanz wird sich mit der Modernisierung des Kraft-<br />

werks der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl (vgl. Seite 35) weiter<br />

verbessern.<br />

Luftseitige Emissionen<br />

Im Jahr 2008 wurden bei der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> insgesamt rund<br />

7,9 Mio. Tonnen CO 2 * emittiert. Davon entfallen rund 98 %<br />

auf den Unternehmensbereich Stahl, in dem das integrierte<br />

Hüttenwerk der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl mit 95 % dominiert.<br />

Der unter dem Gesichtspunkt CO 2 bedeutsamste Prozess<br />

findet dabei in den Hochöfen statt. Hier liegt der Schlüssel<br />

zu einer CO 2 -minimierten Produktionsweise: ein möglichst<br />

geringer, spezifischer Einsatz von Reduktionsmitteln wie Koks,<br />

Kohle und Öl. Auf der Hochofenroute bestimmen diese Ein-<br />

satzstoffe sowie Erz und Schrott die Erzeugungskosten zu<br />

überwiegenden Teilen. Schon deshalb ist für uns der effiziente<br />

Einsatz von Kohlenstoffträgern in unseren Prozessen seit<br />

vielen Jahren eine besondere ökonomische Notwendigkeit.<br />

Durch den engagierten Einsatz unserer Experten in Pro-<br />

duktion und Forschung ist es uns gelungen, den Hochofen-<br />

prozess über eine Vielzahl von Verbesserungen an das<br />

theoretische verfahrenstechnische Minimum heranzuführen.<br />

Die besondere Bedeutung des Hochofens mit seinen<br />

prozessbedingt nicht minderbaren Emissionen spiegelt<br />

sich auch in der Primärenergie-Gesamtbilanz des<br />

Konzerns wider: In den Produktionsgesellschaften<br />

der Unternehmensbereiche Stahl und Röhren lag der<br />

* Bezieht sich auf die produzierenden und damit emittierenden Gesellschaften<br />

der Unternehmensbereiche Stahl und Röhren, soweit deren Prozesse aktuell<br />

und absehbar ab 2013 emissionshandelspflichtig sind.<br />

UB Stahl UB Röhren<br />

2008 2007 2006 2008 2007 2006<br />

CO 2 (Tt) aus Anlagenbetrieb 7.793 7.709 7.787 126 130 131<br />

davon derzeitige ETS-Anlagen 1 7.533 7.437 7.528 13 12 12<br />

davon weitere Anlagen oberhalb 20 MW 260 272 259 113 118 119<br />

oder 25.000 Tonnen CO 2 /Jahr<br />

NOx 2 (t) 4.625 4.211 3.981 84 77 77<br />

SOx 2 (t) 3.935 3.298 3.523 1 1 1<br />

Feinstaub (PM10) 2 (t) 495 494 525 1 1 3<br />

1 Anlagen, die dem europäischen Emissionshandelssystem unterliegen<br />

2 Für inländische Konzerngesellschaften beziehen sich die Angaben auf Anlagen, für die eine Emissionserklärung nach 11. BImSchV erfolgt bzw. die im<br />

PRTR-Register erfasst sind.<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

31<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

32<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

Primären ergieeinsatz in den Jahren 2006 bis 2008 bei<br />

<strong>durch</strong>schnittlich etwa 94 Mio. GJ. Davon machen Reduktions-<br />

mittel wie Koks und Heizöl für die Hochöfen der <strong>Salzgitter</strong><br />

Flachstahl allein rund 85 % aus. Für die Energieeffizienz<br />

insgesamt kommt es daher vor allem darauf an, alle einge-<br />

setzten Energien über sämtliche Prozessstufen optimal zu<br />

nutzen: So gewinnen wir beispielsweise im Unternehmens-<br />

bereich Stahl pro Jahr aus Kuppelgasen und Abwärme-<br />

nutzung recycelte Energien von über 35 Mio. GJ (mehr<br />

als ein Drittel der eingesetzten Primärenergien), die wir an<br />

verschie denen Stellen zum Zwecke der weitergehenden<br />

Energie erzeugung einsetzen. Ein wesentlicher Baustein,<br />

um uns bei der Ausnutzung dieser recycelten Energien<br />

weiter zu verbessern, ist dabei die Modernisierung unseres<br />

Hüttengaskraftwerks am Standort <strong>Salzgitter</strong> (vgl. Seite 35).<br />

RAHMENBEDINGUNGEN IM<br />

EUROPÄISCHEN EMISSIONSHANDEL<br />

Die aus chemisch-physikalischen Gesetzmäßigkeiten resul-<br />

tierenden, prozessbedingten und damit nicht weiter minder-<br />

baren Emissionen müssen auch bei der zukünftigen Ausge-<br />

staltung von Klimaschutzregimen Berücksichtigung finden:<br />

Würde die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> unter den heutigen Rahmenbedin-<br />

gungen eines auf Europa beschränkten Emissionshandels-<br />

systems die CO 2 -Rechte nicht wenigstens für das technisch<br />

Erreichbare kostenfrei zugeteilt bekommen, träfe uns gegen-<br />

über außereuropäischen Wettbewerbern ein Kostenstruktur-<br />

nachteil in erheblicher Größenordnung. Für ein im interna-<br />

tionalen Wettbewerb stehendes Produkt wie Stahl ist das<br />

nicht realisierbar. Deshalb haben wir uns in den politischen<br />

Diskussionsprozessen für eine kostenfreie Zuteilung von<br />

Energieverbrauch<br />

Emissionsrechten auf Basis ambitionierter, jedoch tech-<br />

nisch erreichbarer CO 2 -Benchmarks eingesetzt. Die im De-<br />

zember 2008 vom Europäischen Parlament und vom Rat<br />

der Europäischen Union gemeinsam getroffene Entschei-<br />

dung zugunsten von Änderungen am Vorschlag der Euro-<br />

päischen Kommission über die Emissionshandelsrichtlinie<br />

ab 2013 spiegelt diese Sichtweise wider.<br />

CO 2 -PROBLEMATIK NICHT<br />

EINDIMENSIONAL BETRACHTEN<br />

Neue bahnbrechende Stahlerzeugungstechnologien, die<br />

eines Tages im industriellen Maßstab mit einem signifikant<br />

verminderten CO 2 -Ausstoß einhergehen könnten, sehen<br />

wir in Übereinstimmung mit den meisten Technologieex-<br />

perten nicht vor dem Jahr 2020.<br />

Wir setzen uns auch deshalb dafür ein, die CO 2 -Problema-<br />

tik nicht eindimensional auf unsere eigene Produktion ein-<br />

zuengen. Dies würde dem gesellschaftlichen Ziel eines<br />

wirklich nachhaltigen und ambitionierten Klimaschutzes<br />

nicht gerecht. Die Bewältigung des Klimawandels ist nur<br />

<strong>durch</strong> die wissensbasierte Vernetzung von Prozessen und<br />

Produkten zu erreichen.<br />

Hier liegt eine große Chance für die Produkte der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

in der Klimaschutzdebatte: Beispielsweise versetzen uns<br />

unsere Entwicklungen im Bereich des endabmessungs-<br />

nahen Gießens in die Lage, für den Automobilbereich neue,<br />

richtungweisende Stahlsorten anzubieten, die weitere Frei-<br />

räume für den Karosserieleichtbau (vgl. Seite 38/39)<br />

eröffnen.<br />

UB Stahl UB Röhren<br />

2008 2007 2006 2008 2007 2006<br />

Gesamtprimärenergieverbrauch (Mio. GJ) 88 91 91 3 4 4<br />

davon recycelte Energie zur Eigenenergieerzeugung von Dampf 35 36 36 – – –<br />

und Strom aus Kuppelgasen und Abwärmenutzung (Mio. GJ)<br />

Fremdstrombezug (GWh) 1.134 1.156 1.144 280 281 267


Der Schlüssel zur Eindämmung des Klimawandels liegt für<br />

uns in technisch intelligenten Produktlösungen, die ein<br />

ressourcen- und energieeffizientes Wirtschaftswachstum<br />

gerade in aufstrebenden Volkswirtschaften ermöglichen.<br />

Vor diesem Hintergrund kommt Stahl eine hohe Zukunfts-<br />

kompetenz in Bezug auf nachhaltigen Ressourcen- und<br />

Klimaschutz zu.<br />

Investitionen in Umwelt- und<br />

Klimaschutz<br />

Der schonende Umgang mit Ressourcen und Energie trägt<br />

nicht nur dazu bei, angestrebte Umweltziele zu verwirk-<br />

Emissionsminderung <strong>durch</strong> Bandgießen<br />

Brammendicke:<br />

250 mm ! 70 mm<br />

Keine Abkühlung<br />

auf Raumtemperatur<br />

Brammendicke:<br />

70 mm ! 15 mm<br />

Kein Ausgleichsofen<br />

Erwärmen<br />

Walzen<br />

Gießen<br />

Stand der Technik: Brammenstrangguss<br />

(Anlagenlänge = 600 m)<br />

Stand der Entwicklung: Dünnbrammenstrangguss<br />

(Anlagenlänge = 370 m)<br />

Innovation/Einführung ab 201X: Bandgießen<br />

(Anlagenlänge = 100 m)<br />

lichen, sondern ist ein wesentlicher Hebel, die Profitabili-<br />

tät im Konzern zu steigern. Deshalb investiert die <strong>Salzgitter</strong><br />

<strong>AG</strong> in Anlagen und Prozesse der Stahlstandorte <strong>Salzgitter</strong><br />

und Peine, die das Ziel haben, die Effizienz zu erhöhen und<br />

gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu minimieren.<br />

INNOVATIVE BANDGIESSANL<strong>AG</strong>E AM STANDORT<br />

PEINE SENKT EMISSIONEN<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> nimmt Verantwortung beim Entwickeln<br />

und Voranbringen von Technologieverbesserungen wahr,<br />

die zu spürbaren Emissionsreduzierungen führen. Wir sehen<br />

deutliche und mittelfristig umsetzbare Energieeinspar-<br />

potenziale insbesondere im Übergang von der Flüssig-<br />

CO 2 -Emissionen<br />

0,28 t CO2 /t Stahl<br />

0,17 t CO2 /t Stahl<br />

0,06 t CO2 /t Stahl<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

33<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

34<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

metallurgie zum Walzen. Bei der heutigen, konventionellen<br />

Herstellung von Stahlblechen wird der flüssige Stahl kon-<br />

tinuierlich vergossen und anschließend auf die gewünsch-<br />

ten Endmaße gewalzt. Es wird dabei aber noch erheblicher<br />

Energieeinsatz für das Wiedererwärmen und das Walzen<br />

zwischen den Prozessschritten benötigt. Auch mit Blick<br />

auf die von uns angestrebten neuen Stahlsorten – wie die<br />

hochmanganhaltigen Stähle aus der HSD ® -Familie (High<br />

Strength and Ductility) – haben wir in Zusammenarbeit mit<br />

der Technischen Universität Clausthal und der SMS Sie-<br />

mag <strong>AG</strong> bereits vor 15 Jahren begonnen, uns zielgerichtet<br />

mit dem sogenannten Bandgießverfahren zu beschäftigen.<br />

Diese neuartige Technik ermöglicht es <strong>durch</strong> ein grundle-<br />

gend geändertes Gießkonzept, den Stahl direkt in Dicken<br />

von 8 bis 15 mm zu vergießen. Dabei wird er anstatt vertikal<br />

in eine Kokille auf ein horizontal mit Gießgeschwindigkeit<br />

laufendes Spezialband gegeben und in einem möglichen<br />

Inline-Walzprozess zu einem Coil mit Banddicken von 2<br />

bis 5 mm weiterverarbeitet. Die CO 2 -Emissionen werden nur<br />

noch circa 0,06 Tonnen je Tonne hergestellten Bandstahles<br />

für die Prozessschritte Gießen und Warmwalzen und damit<br />

nur noch rund ein Viertel derer für die Produktion mit kon-<br />

ventionellem Strangguss betragen.<br />

Wir haben diese Technologie konsequent und systema-<br />

tisch mit einer Versuchsanlage im erweiterten Technikums-<br />

maßstab entwickelt und werden nun den nächsten Schritt<br />

gehen: Im Zuge unseres Investitionsprogramms am Stand-<br />

ort Peine wollen wir eine erste Pilotanlage im industriellen<br />

Maßstab gemeinsam mit SMS Siemag bis zum Jahr 2011<br />

errichten. Dabei beabsichtigen wir, auch unter Berücksich-<br />

tigung der Absatzmöglichkeiten der mit dieser Anlage er-<br />

zielbaren, hochwertigen Stahlgüten, zunächst eine Jahres-<br />

erzeugung in einer Größenordnung von 25.000 Tonnen.<br />

Mittel- bis langfristig sehen wir für diese Technologie ein<br />

ähnliches <strong>Fortschritt</strong>spotenzial, wie es der Übergang vom<br />

Block- zum Brammenstrangguss vor mehr als 30 Jahren<br />

darstellte. Dass uns im Rahmen des Umweltinnovations-<br />

programms <strong>durch</strong> die Bundesregierung eine Anteilsförde-<br />

rung in Höhe von bis zu 30 % gewährt werden soll, ist<br />

deutlicher Beleg für das Interesse von Fachwelt und Ge-<br />

sellschaft an der von uns vorangetriebenen Entwicklung.<br />

RECYCLING: ZUSÄTZLICHER ELEKTROOFEN IN PEINE<br />

Der Werkstoff Stahl zeichnet sich <strong>durch</strong> eine außerordent-<br />

liche Recyclingfähigkeit aus. Qualitätsverluste treten prak-<br />

tisch nicht auf. Er wird nach seiner Verwendung in unter-<br />

schiedlichen Produkten, anschließendem Recycling und<br />

Wiedereinsatz in der Metallurgie immer wieder aufs Neue<br />

zu Stahl. Der auf dem Weltmarkt verfügbare Sekundär-<br />

rohstoff Schrott wird bei nur geringen Verlustraten nahezu<br />

vollständig in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. So-<br />

wohl unter dem Gesichtspunkt des Recyclings und da-<br />

mit der Ressourcenschonung als auch aus energetischen<br />

Gründen ist der Einsatz von Schrott zur neuerlichen Stahl-<br />

erzeugung daher in hohem Maße sinnvoll. Bezogen auf<br />

die Weltstahlnachfrage muss allerdings bedacht werden:<br />

Die Möglichkeiten des Einsatzes von Schrott hängen auch<br />

von dessen Verfügbarkeit ab. Eine signifikante Steigerung<br />

Schrott basierter Stahlerzeugung ist unter Berücksichtigung<br />

von Stahlnachfrage und Bedarf, Langlebigkeit der daraus<br />

erzeugten Produkte und dem Schrottmarkt selbst mittel-<br />

fristig nicht zu erwarten.<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> bekennt sich unter Berücksichtigung die-<br />

ser Rahmenbedingungen zu einem nachhaltigen Einsatz<br />

von Schrott bei der Rohstahlproduktion. Unsere Entschei-<br />

dung zur Errichtung eines zweiten Elektroofens an un-<br />

serem Standort Peine ist der Beweis dafür. Mit seiner<br />

Inbetriebnahme wird sich die erzielbare Recyclingquote<br />

(eingesetzte Schrottmenge pro Rohstahlmenge bezogen<br />

auf die verfügbaren Erzeugungskapazitäten) in unserem<br />

Unternehmensbereich Stahl gegenüber dem heutigen<br />

Stand um 7 % erhöhen.<br />

Bei unserem Investitionsprogramm „Peiner Träger 2010“*<br />

haben wir aufgrund der innerstädtischen Lage unseres<br />

Stahlwerkes besonderes Augenmerk auf Umweltverträg-<br />

lichkeit und in gleichem Maße auf die Bedürfnisse unserer<br />

Nachbarschaft gelegt:<br />

* Das Programm „Peiner Träger 2010“ umfasst neben der Errichtung des<br />

2. Elektrolichtbogenofens auch die Erweiterung der vorhandenen Strang-<br />

gießanlagen sowie die Optimierung der Walzstraße zur erweiterten Herstel-<br />

lung von Spezialprofilen.


• Durch anspruchsvolle Standards, insbesondere beim<br />

Bau der neuen Ofenhalle, wird die Lärmbelastung künf-<br />

tig absolut sogar geringer ausfallen als beim bisherigen<br />

Betrieb mit nur einem Elektroofen und einer Stranggieß-<br />

anlage. Zu dieser Einschätzung kommt das bereits vor-<br />

liegende Lärmgutachten<br />

• Auch bei der Entstaubungstechnologie sind wir an un-<br />

serem Standort Peine führend: Den gesetzlich einzuhal-<br />

tenden Grenzwert von 10 mg Staub je Kubikmeter Abluft<br />

haben wir schon bisher sicher eingehalten. Auch der für<br />

uns in Zukunft geltende Grenzwert von 5 mg wird uns<br />

nach den bisherigen Erfahrungen und unserer Planung<br />

für die Kapazitätserweiterung am Standort Peine keine<br />

Schwierigkeiten bereiten<br />

NEUE ENTSTAUBUNG BEI DER<br />

SALZGITTER FLACHSTAHL<br />

Im Jahr 2008 lag auch bei der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl mit<br />

54 % der laufenden Umweltschutzaufwendungen und 32 %<br />

der Umweltschutzinvestitionen ein Fokus auf der Luftrein-<br />

haltung. So wurde beispielsweise die vorhandene Filterflä-<br />

che in der Sekundärmetallurgie des Stahlwerkes um 25 %<br />

auf 4.400 m 2 vergrößert. Die gesetzlich vorgegebenen<br />

Staubgrenzwerte werden damit deutlich unterschritten. Zu-<br />

dem wurde im Jahr 2008 der Auftrag zum Neubau der Pro-<br />

zessgasreinigung für die Sinteranlage des Hüttenwerkes<br />

<strong>Salzgitter</strong> erteilt. Die Abgasreinigungsanlage soll 2010 in<br />

Betrieb genommen werden. Da<strong>durch</strong> wird auf Basis der<br />

Daten von 2008 eine weitere Minderung der Gesamtstaub-<br />

emissionen der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl um voraussichtlich<br />

10 % erzielt. Insgesamt konnten die Staubemissionen bei<br />

der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl von 2001 bis 2008 schon um circa<br />

40 % gesenkt werden.<br />

Wasserverbrauch (Tm³)<br />

KRAFTWERKSMODERNISIERUNG IN SALZGITTER<br />

STEIGERT WIRKUNGSGRAD<br />

Zur Versorgung der Hüttenbetriebe mit Elektrizität und Prozess-<br />

dampf betreibt die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl ein eigenes Kraftwerk.<br />

Die effiziente Nutzung der Prozessgase, sogenannter Kuppel-<br />

gase, die in Kokerei, Hochofenbetrieb und Stahlwerk mit ent-<br />

stehen, leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Darüber hinaus liefert die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl jährlich rund<br />

200 GWh Fernwärme, die in nahegelegenen Gewerbe- und<br />

Industriebetrieben sowie in Privathaushalten in <strong>Salzgitter</strong>-<br />

Lebenstedt genutzt wird.<br />

Durch umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen und Inve-<br />

stitionen in Höhe von rund 250 Mio. € wird im Rahmen des<br />

Projektes „Kraftwerk 2010“, das vor allem den Neubau von<br />

zwei Kraftwerksblöcken umfasst, die Effizienz der Energie-<br />

erzeugung aus Kuppelgasen nochmals deutlich gesteigert.<br />

Die hochmodernen Anlagen werden wesentlich effektiver<br />

arbeiten und können so jährlich 350.000 MWh mehr Strom<br />

aus der gleichen Menge an Prozessgasen erzeugen. Dies<br />

entspricht einer Steigerung des Wirkungsgrades bei der<br />

Stromerzeugung um rund 30 %. Da<strong>durch</strong> kann der Fremd-<br />

strombezug deutlich reduziert und so der Einsatz fossiler<br />

Brennstoffe in Kraftwerken der öffentlichen Versorgung<br />

verringert werden. Insgesamt führt dies zu einer Einspa-<br />

rung von rund 200.000 Tonnen CO 2 pro Jahr.<br />

Wasserkreisläufe<br />

Der Wasserverbrauch der Unternehmensbereiche Stahl<br />

und Röhren lag im Jahr 2008 bei rund 21 Mio. Kubikmetern.<br />

UB Stahl 1 UB Röhren<br />

2008 2007 2006 2008 2007 2006<br />

Gesamt 18.976 17.909 17.432 1.936 2.098 2.102<br />

davon Trinkwasser 3.265 2.988 3.245 432 388 383<br />

davon Brauchwasser/Betriebswasser 15.711 14.921 14.187 1.504 1.710 1.719<br />

1 Anstieg des Gesamtwasserverbrauches <strong>durch</strong> zusätzliche Entnahmen im Zusammenhang mit Investitionsvorhaben, insbesondere an den Standorten <strong>Salzgitter</strong><br />

und Peine.<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

35<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

36<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

Auf die <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl entfallen davon allein circa 85 %.<br />

Insbesondere hier kommt daher vor dem Hintergrund der<br />

Ressourceneffizienz der Kreislaufwasserwirtschaft eine be-<br />

deutsame Rolle zu. Im Hüttenwerk der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl<br />

wird Wasser hauptsächlich zur Kühlung in den metal lur-<br />

gischen und weiterverarbeitenden Prozessen eingesetzt.<br />

Durch Wiederaufbereitung und optimierte Steuerung des<br />

Prozesswassers ist der Wasserkreislauf nahezu geschlossen.<br />

Im Jahr 2008 lag der Anteil der erforderlichen zugesetzten<br />

Frischwassermenge an der Kreislaufwassermenge unter<br />

2 %. Das bedeutet, dass das Frischwasser <strong>durch</strong>schnittlich<br />

über 45 Mal genutzt wird, bevor es als Abwasser abgeleitet<br />

wird. Für die Wassereigenversorgung der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl<br />

betreiben wir in der Region um den Standort <strong>Salzgitter</strong><br />

drei Grundwasserwerke, aus denen wir Wasser in Trink-<br />

wasserqualität fördern. Wir sind uns darüber im Klaren,<br />

dass wir aufgrund dieser Entnahme eine besondere Verant-<br />

wortung für das Umland und den sorgsamen Umgang mit der<br />

Ressource Wasser selbst tragen. Dem kommen wir nach,<br />

indem wir <strong>durch</strong> eine umfangreiche Beobachtung und<br />

Dokumentation der Grundwasserstände in den Einzugs-<br />

gebieten, der Grundwasserneubildung und der Grund-<br />

wasserqualität stets den Überblick über den Einfluss unserer<br />

Förderung auf Natur und Umwelt haben. Den sparsamen<br />

Umgang mit Wasser im industriellen Prozess der Stahl her-<br />

stellung gewährleisten wir mit der kontinuierlichen Messung,<br />

Überwachung, Regelung und Aufzeichnung des Verbrauches.<br />

Im Rahmen eines auf Kennzahlen basierenden Management-<br />

systems sind wir bestrebt, ständig die Effizienz zu steigern<br />

und den spezifischen Gebrauch zu minimieren.<br />

In den Produktionsbereichen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> fielen im<br />

Jahr 2008 rund 20 Mio. Kubikmeter Abwasser an, die ent-<br />

Auflagen nach Behandlung im Wesentlichen in die natür-<br />

lichen Wasserkreisläufe wieder zurückgegeben werden.<br />

Der mit Abstand größte Anteil dieses Abwassers (circa 80 %)<br />

entfällt dabei auf das Entwässerungsnetz der <strong>Salzgitter</strong><br />

Flachstahl (einschließlich mehrerer Mio. Kubikmeter abge-<br />

leiteten Niederschlagwassers). Neben unserem integrierten<br />

Hütten werk selbst sind an dieses Netz weitere am<br />

Standort <strong>Salzgitter</strong> befindliche Tochtergesellschaften der<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> – wie die SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik,<br />

die <strong>Salzgitter</strong> Europlatinen und die <strong>Salzgitter</strong> Bauelemente<br />

– sowie einige Industrie unternehmen der Region ange-<br />

schlossen. Das gesamte Abwasser des Industriegebietes<br />

wird in unserer standorteigenen, im Jahr 1995 grundüber-<br />

holten und er weiterten Großkläranlage gereinigt und unter<br />

Einhaltung der Einleit bedingungen in den Vorfluter und<br />

damit in den natürlichen Wasserkreislauf wieder zurückge-<br />

geben. Beim Betrieb der Kläranlage haben wir es uns zum<br />

Ziel gesetzt, mit unseren Ablaufwerten in der Regel 20 %<br />

unterhalb der Erlaubniswerte zu liegen. Die Emissions-<br />

frachten unserer Zentral kläranlage für die relevanten<br />

Parameter sind im PRTR* (Pollutant Release and Transfer<br />

Register)-Schadstoff register dokumentiert und veröffentlicht.<br />

Um die Einhaltung der vorgegebenen Überwachungswerte<br />

nicht <strong>durch</strong> Verdünnung zu erreichen, sondern zu einer<br />

tatsächlichen Entfrachtung der Abwasserströme beizutra-<br />

gen, sind zusätzlich im Hochofenbereich, an unseren Ver-<br />

zinkungslinien und Beizen sowie in unserem Hüttenrest-<br />

stoffzentrum Teilstromvorbehandlungsanlagen errichtet<br />

worden, um vor der Ableitung in das eigentliche Hütten-<br />

kanalnetz vorrangig Schwermetalle aus dem Abwasser zu<br />

entfernen.<br />

sprechend den gesetzlichen Regularien und behördlichen * www.home.prtr.de<br />

Abwassereinleitung (Tm³)<br />

UB Stahl 1 UB Röhren<br />

2008 2007 2006 2008 2007 2006<br />

Gesamt 18.192 16.417 12.439 1.588 1.775 1.596<br />

davon Direkteinleitung 18.072 16.267 12.259 1.012 1.132 970<br />

davon Indirekteinleitung 120 150 180 432 466 477<br />

1 Anstieg der Abwassereinleitung zum einen infolge von Wassermehrentnahmen (vgl. Seite 35), zum anderen <strong>durch</strong> Ableitung erhöhter Niederschlagsmengen in<br />

die Mischwasserkanalisation des Hüttengeländes <strong>Salzgitter</strong>.


Nebenprodukte<br />

Bei der Roheisen- und Stahlproduktion achten wir nicht nur<br />

auf die Qualität des Stahles, sondern auch auf die der Neben-<br />

produkte. So werden an unseren Stahlstandorten <strong>Salzgitter</strong><br />

und Peine bei den metallurgischen Prozessen verschiedene<br />

Schlackesorten erzeugt, die zielgerichtet zum Zwecke der<br />

anschließenden Vermarktung weiterbearbeitet werden.<br />

PRODUKTION VON HÜTTENSAND<br />

Besonders hervorzuheben sind die Verbesserungen für<br />

die Umwelt, die wir gemeinsam mit dem Baustoffhersteller<br />

Holcim (Deutschland) <strong>AG</strong> und der Schwenk Zement KG in<br />

den vergangenen Jahren <strong>durch</strong> die Verfahrens- und Distri-<br />

butionsumstellung bei unseren Hochofenschlacken erzielt<br />

haben. Nachdem bereits im Jahr 1998 der Hochofen B in<br />

<strong>Salzgitter</strong> mit einer Schlackengranulationsanlage zur Erzeu-<br />

gung von Hüttensand ausgestattet worden war, wurde im<br />

Jahr 2006 auch der zweite Großhochofen in gleicher Weise<br />

nachgerüstet.<br />

Mengenentwicklung Hochofenstückschlacke<br />

vs. Hüttensand <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl (in Tt)<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

528<br />

369<br />

531<br />

424<br />

555<br />

501<br />

2004 2005 2006 2007 2008<br />

Hochofenstückschlacke Hüttensand<br />

255<br />

801<br />

206<br />

807<br />

Durch diese verfahrenstechnischen Umstellungen wird<br />

heute der weit überwiegende Teil der Hochofenschlacken<br />

– immerhin circa 800.000 Tonnen pro Jahr – zu Hütten-<br />

sand verarbeitet. Dieser wird in der Zementindustrie an-<br />

stelle von Klinker eingesetzt. Da<strong>durch</strong> ergibt sich wiederum<br />

ein signifikanter Beitrag zur CO 2 -Einsparung bei der<br />

Zement herstellung: Durch den Einsatz von je einer Tonne<br />

Hüttensand wird fast eine Tonne CO 2 eingespart, da die<br />

vorher notwendige CO 2 -intensive Klinker produktion<br />

entfallen kann.<br />

Verwertung und Beseitigung<br />

von Abfällen<br />

Die Verwertung unvermeidbarer Abfälle besitzt bei der<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> einen hohen Stellenwert. In der Konzern-<br />

richtlinie Umweltschutz wird sie als konzernweites Ziel<br />

festgeschrieben. Dort, wo eine Verwertung von Abfällen<br />

nicht möglich ist, sorgen wir für eine umweltverträgliche<br />

Beseitigung.<br />

Reststoffe 1 im UB Stahl 2008 (in Tt)<br />

Hochofenschlacke/Hüttensand<br />

LD-Schlacke<br />

Sonstige Schlacken<br />

E-Ofenschlacke<br />

Stäube & Schlämme<br />

Hüttenschutt<br />

Walzzunder u. ä.<br />

Rückstände Beize<br />

Boden/Bauschutt<br />

Sonstige Stoffe<br />

1.013<br />

1 Nebenprodukte und Abfälle<br />

Gesamt<br />

2.631<br />

64<br />

472<br />

303<br />

169<br />

44<br />

109<br />

124<br />

108<br />

225<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

37<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

38<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

DEPONIEN<br />

Trotz unserer Bemühungen, Abfälle zu vermeiden, sind wir<br />

im Unternehmensbereich Stahl weiterhin auf den Betrieb<br />

von Deponien angewiesen. Nur ein geringer Anteil von un-<br />

ter 5 % der bei uns erzeugten Schlacken ist aufgrund der<br />

Zusammen setzung oder des mechanischen Verhaltens nach<br />

heutigem Stand nicht für eine Weiterverwendung oder Ver-<br />

marktung geeignet und wird umweltverträglich deponiert.<br />

Diesen Entsorgungsschritt gewährleisten wir unter Minimie-<br />

rung von Umwelteinflüssen in einem eigens dafür bereitge-<br />

stellten Reststoffzentrum, das allen technischen Anforde-<br />

rungen – insbesondere an den Gewässerschutz – genügt.<br />

Nach Ablauf der Nutzungsphase sorgen wir für die sach-<br />

gerechte Renaturierung der von uns betriebenen Deponien:<br />

Die ehemalige Betriebsdeponie der Ilsenburger Grobblech<br />

wurde nach Beendigung der Einlagerungsphase mit einem<br />

Oberflächenabdeckungssystem versehen, renaturiert und<br />

in die Landschaft wiedereingegliedert. In ähnlicher Weise<br />

werden wir auch mit unseren früheren Betriebsdeponien<br />

<strong>Salzgitter</strong>-Heerte und Berkum im Landkreis Peine verfahren.<br />

Sie werden unter Beachtung aller rechtlichen Rahmen be-<br />

dingungen und ökologischen Erfordernisse mit Oberflächen-<br />

abdichtungs- und Entwässerungssystemen versehen und<br />

renaturiert. Wenn dies vollzogen ist, hat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

wesentliche Altdeponien komplett baulich abgeschlossen.<br />

Zu unserem Ziel einer sachgerechten ökologischen und<br />

landschaftlichen Wiedereingliederung ehemaliger Deponie-<br />

flächen gehört es auch, dass wir einen Beitrag zur Wah-<br />

rung der Artenvielfalt leisten. Im Zuge der Oberflächen-<br />

abdichtungsplanung für die Deponie Berkum wurde eine<br />

Abfallaufkommen (Tt)<br />

Heuschreckenart gefunden, die auf der Roten Liste der<br />

bedrohten Tierarten zu finden ist: die blauflügelige Sand-<br />

schrecke. In Abstimmung mit der unteren Naturschutz-<br />

behörde des Landkreises Peine wurde deshalb im Juni<br />

2009 die Heuschreckenpopulation in einen unter Natur-<br />

schutz stehenden Steinbruch umgesiedelt.<br />

Ressourcenschonende Produkte<br />

In der Nutzungsphase unserer Produkte sehen wir erheb-<br />

liches Potenzial zur Schonung natürlicher Ressourcen. Sie<br />

können in unterschiedlichsten Branchen dazu beitragen:<br />

• In der Bauindustrie, beispielsweise beim Brückenbau,<br />

kann die Einsatzmenge von Stahl <strong>durch</strong> die erhöhte<br />

Bruch- und Zugfestigkeit hochfester Güten deutlich re-<br />

duziert werden<br />

• Kraftwerke erreichen heute dank hochwarmfester<br />

Stähle höhere Wirkungsgrade und arbeiten so wesent-<br />

lich effizienter und umweltschonender<br />

• In der Automobilbranche gehören Leichtbaukonzepte zu<br />

den Schlüsselstrategien bei der Senkung des Kraftstoff-<br />

verbrauches. Die hohe Materialausnutzung bei der Ver-<br />

wendung von Tailored Blanks in Stahlkarosserien kann<br />

dazu einen wesentlichen Beitrag leisten<br />

• Im Maschinenbau können energie- und ressourcenspa-<br />

rende Anlagen den ökologischen Fußabdruck der her-<br />

gestellten Produkte erheblich reduzieren<br />

AUTOMOBILER LEICHTBAU<br />

Die lufthärtenden Stahlgüten LH800 ® und LH900 ® der<br />

<strong>Salzgitter</strong> Flachstahl wurden speziell für den Automobilbau<br />

UB Stahl 1 UB Röhren<br />

2008 2007 2006 2008 2007 2006<br />

Gesamt 665 642 664 284 286 254<br />

davon Verwertung 428 427 445 272 277 245<br />

Anteil gefährlicher Abfall von Gesamt 19 21 – 32 27 –<br />

1 Abfallmengen der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl GmbH im UB Stahl beziehen sich auf den Standort <strong>Salzgitter</strong>, d.h. Abfälle der nachstehenden, nicht zum Unternehmensbereich<br />

Stahl gehörenden Gesellschaften sind inbegriffen: <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Großrohr GmbH, SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik GmbH, <strong>Salzgitter</strong> Magnesium-Techno-<br />

logie GmbH, <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Forschung GmbH und Verkehrsbetriebe Peine-<strong>Salzgitter</strong> GmbH. Der Anteil der Abfälle der vorgenannten Gesellschaften liegt<br />

unter 4 % vom UB Stahl gesamt.


entwickelt. Sie erfüllen die Anforderungen des Kunden an<br />

eine leichtere Bauweise und an ein hervorragendes Crash-<br />

verhalten. Mit der Reduzierung des Gewichtes kann der<br />

Treibstoffverbrauch des Fahrzeuges gesenkt werden. Luft-<br />

härtende Stähle sind im Lieferzustand weich, sehr gut zu<br />

komplexen Bauteilen formbar und als fertiges Bauteil extrem<br />

fest. Mit ihren sehr guten Umformeigenschaften bei gleich-<br />

zeitig hoher Festigkeit sind LH ® -Stähle eine günstige Alter-<br />

native zu anderen Werkstoffen, wenn es darum geht, eine<br />

hohe Stabilität bei minimalem Gewicht zu realisieren.<br />

Seit März 2009 ist die Mercedes E-Klasse mit einem Inte-<br />

gralträger aus LH ® 800 auf dem Markt. Am Integralträger<br />

werden Motor, Getriebe, Vorderachse und Lenkung befes-<br />

tigt. Das Gewicht des neuen Integralträgers konnte gegen-<br />

über dem Vorgängermodell aus Aluminium insgesamt um<br />

14 % reduziert werden. Insbesondere für stark belastete<br />

und sicherheitsrelevante Bauteile sehen Automobilher-<br />

steller weitere Einsatzmöglichkeiten.<br />

KLIMAFREUNDLICHE ENERGIEVERSORGUNG<br />

Vor allem in der Energiewirtschaft spielen Stahlrohre eine<br />

zunehmend größere Rolle, wenn es um klimaschonende<br />

und zugleich sichere Versorgung mit Energie geht (vgl.<br />

Seite 27). Auch der Bau von Windkraftanlagen – vor allem<br />

im Offshore-Bereich – wäre ohne stabile und korrosionsbe-<br />

ständige Stahlkomponenten nicht denkbar.<br />

Die Ilsenburger Grobblech liefert bereits seit 1995 Grob-<br />

bleche für Windkraftanlagen, die zu einem großen Teil<br />

in den eigenen Fertigungseinrichtungen zu speziellen<br />

Zuschnitten für Fundamente, Tragwerke und sonstige<br />

Komponenten verarbeitet werden. Inzwischen wurden<br />

circa 760.000 Tonnen geliefert, aus denen europaweit<br />

etwa 6.300 Türme für Windkraftanlagen gebaut wurden.<br />

Diese erreichen eine installierte Leistung von rund<br />

9.500 Megawatt. Mehr als 9 Mio. Haushalte können<br />

hier <strong>durch</strong> mit Strom versorgt werden.<br />

Im Juni 2008 wurde „Prinzessin Amalia“, derzeit größter<br />

Windpark der Niederlande und weltweit größter außer-<br />

halb der 12-Meilen-Zone, in Betrieb genommen. Das 14 km 2<br />

große Areal erzeugt bis zu 435 GWh (Gigawatt stunden)<br />

Windstrom pro Jahr, genug, um 125.000 Haushalte mit<br />

Strom zu versorgen und dabei 225.000 Tonnen CO 2 ge gen-<br />

über konventioneller Stromerzeugung zu vermeiden. Die<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Line Pipe lieferte seit 2007 für die<br />

Versorgungsleitungen der Windturbinen rund 2.000 Tonnen<br />

Rohre im Durchmesser von 12 und 14 Zoll mit Wanddicken<br />

zwischen 16 und 20 mm. Die Rohre müssen zum einen den<br />

hohen Stabilitäts- und Korrosionsschutzanforderungen<br />

genügen und zum anderen innen frei von scharfen Kanten<br />

(Graten) sein. Nur wenn diese hohen Qualitätsmaßstäbe ein-<br />

gehalten werden, können in ihnen die Versorgungsleitungen<br />

der 60 Windturbinen sicher verlaufen.<br />

Ein weiteres bedeutendes Energieprojekt wird mithilfe von<br />

Fernwärmerohren der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Line Pipe in<br />

Österreich realisiert. Nach Inbetriebnahme im Oktober 2009<br />

werden in St. Pölten circa 20.000 Fernwärmekunden mit rund<br />

200 GWh Fernwärme pro Jahr versorgt, die unter anderem<br />

aus einem regionalen Wärmeerzeugungsmix stammen. Eine<br />

wichtige Rolle spielt dabei eine Biomasseversuchsanlage,<br />

die 2008 in Betrieb genommen wurde. Dort wird hochwer-<br />

tiges Biogas erzeugt, das künftig im benachbarten Wärme-<br />

kraftwerk als Ersatzbrennstoff zum Einsatz kommen kann.<br />

Ermöglicht wird die Fernwärmeversorgung in St. Pölten aller-<br />

dings erst <strong>durch</strong> eine neue Wärmeleitung. Die <strong>Salzgitter</strong><br />

Mannesmann Line Pipe lieferte in Zusammenarbeit mit dem<br />

<strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Stahlhandel in Hamburg insgesamt<br />

circa 48 km Rohre, um das Kraftwerk mit den Wärme ab-<br />

nehmenden Stadtwerken St. Pölten zu verbinden. Die Rohre<br />

des Vorlaufs sind verstärkt isoliert, sodass die Wärme bei-<br />

nahe ohne Verlust transportiert werden kann: Die Einspei-<br />

sung am Kraftwerksstandort Dürnrohr soll bei 140 °C er-<br />

folgen. Bei den Stadtwerken St. Pölten kommt die Wärme<br />

später mit einer Temperatur von 138 °C an, von wo aus sie<br />

zu den Endverbrauchern geleitet wird.*<br />

EFFIZIENTE ABFÜLL- UND VERPACKUNGSANL<strong>AG</strong>EN<br />

Für die Kunden des Unternehmensbereiches Technologie<br />

haben steigende Energiekosten in den letzten Jahren zu<br />

einem starken Anstieg des Betriebsaufwandes geführt. Das<br />

* Weiterführende Informationen zum Projekt „Fernwärmeleitung in Nieder-<br />

österreich“ finden Sie im Kundenmagazin von <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Line<br />

Pipe (HFI Global, Ausgabe 02/2009).<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

39<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


Ressourcenschonende Headline Enabling – Lorem Prozesse ipsum – Innovative Getränkeabfülltechnologien<br />

für eine nachhaltige Produktion<br />

Circa 15 Mio. Tonnen des Kunststoffes PET (Polyethylente-<br />

rephthalat) wurden nach Angaben des Branchenverbandes<br />

Plastics Europe im Jahr 2007 weltweit verbraucht. Ein großer<br />

Teil des produzierten Kunststoffes PET wird in der Getränke-<br />

industrie zu PET-Flaschen verarbeitet. Als Technologiean-<br />

bieter für die Getränkeindustrie stellen wir unseren Kunden<br />

Lösungen zur Verfügung, die dazu beitragen, den Energie-<br />

und Ressourcenverbrauch ihrer Produkte zu reduzieren und<br />

damit gleichzeitig die Betriebskosten zu senken.<br />

PET-Flaschen werden – meist direkt beim Getränkehersteller<br />

– aus Kunststoffformen gefertigt, sogenannten Preforms. Um<br />

den Flaschen ihre endgültige Gestalt zu verleihen, werden die<br />

Preforms erwärmt, mechanisch gestreckt und mittels Druckluft<br />

in die gewünschte Form geblasen. Bereits die Streckblasma-<br />

schinen der dritten Vorgängergeneration der KHS Corpoplast<br />

gehörten zu den energieeffizientesten Modellen am Markt.<br />

Im September 2009 hat die KHS Corpoplast mit der InnoPET<br />

Blomax Serie IV eine neue, innovative Maschinenreihe zur Her-<br />

stellung von Premium-PET-Flaschenqualitäten vorgestellt.<br />

Mit dieser jüngsten Generation Streckblasmaschinen werden<br />

neue Branchenmaßstäbe gesetzt – im Interesse unserer Kun-<br />

den und zum Nutzen der Umwelt: bis zu 40 % mehr Leistung<br />

bei 40 % weniger Energieverbrauch.<br />

Die maximale Leistung liegt nunmehr bei 72.000 PET-Fla-<br />

schen pro Stunde. Gleichzeitig wurden das Erwärmen der<br />

Preforms und der Einsatz von Druckluft – und damit die bei-<br />

den energieintensivsten Prozesse bei der Herstellung von<br />

PET-Flaschen – noch effizienter gestaltet. Eine neu entwickel-<br />

te Heiztechnologie erlaubt es, die Aufheizzeit der Preforms<br />

gegenüber der bisherigen Lösung etwa zu halbieren. Statt<br />

klassischer Infrarot-Strahlung arbeitet das neue Heizmodul<br />

dabei mit kurzwelligen Infrarot-Strahlen („Near Infra Red“),<br />

die eine wesentlich höhere und damit effektivere Energie-<br />

dichte erzeugen. Außerdem entsteht bei diesem Verfahren<br />

kaum Oberflächenwärme. Dies bietet einen weiteren ökologi-<br />

schen Vorteil: Für das Abkühlen reicht die Luftströmung des<br />

Blasvorganges aus.<br />

Auf den Einsatz von Wasser, das bisher zur Kühlung nötig<br />

war, kann vollkommen verzichtet werden. Bei der Umformung<br />

der Preforms arbeitet die neue Streckblasmaschine je nach<br />

Flaschenvolumen mit bis zu 15 % weniger Druckluft im Ver-<br />

gleich zum Vorgängermodell. Gleichzeitig wurde das soge-<br />

nannte Totraum-Volumen, der Anteil an Druckluft, der für die<br />

Verformung der Flasche ungenutzt bleibt, um bis zu 30 %<br />

reduziert. Bezogen auf die gesamte Energiebilanz ergibt sich<br />

eine Energieeinsparung pro Flasche bis zu 40 %, die <strong>durch</strong><br />

den Einsatz der neuen Streckblasmaschine erreicht wird.<br />

Die neue Streckblasmaschine steht in der Tradition einer Reihe<br />

von innovativen Technologien der Klöckner-Werke <strong>AG</strong>, die es<br />

ermöglichen, ökologische und ökonomische Potenziale in der<br />

industriellen Produktion gleichermaßen zu realisieren.


führt dazu, dass auch hier der energie- und ressourcen-<br />

schonende Einsatz im besonderen Fokus unserer Produkt-<br />

entwicklungen steht.<br />

Folienverpackungen gehören in der modernen Getränke-,<br />

Food- und Nonfoodindustrie zu den häufigsten Umverpa-<br />

ckungsformen. Mit dem „Öko-Gas-Schrumpftunnel“ bietet<br />

die KHS <strong>AG</strong> ihren Kunden eine energieeffiziente Alternative<br />

zu konventionellen Verpackungsmaschinen für Schrumpf-<br />

verpackungen: Die neue Maschine arbeitet mit Gas statt<br />

Strom. Da<strong>durch</strong> entfallen lange Aufwärmzeiten, wo<strong>durch</strong><br />

bis zu 50 % Energie eingespart werden. Bei der Elektro-<br />

heizung fällt für die Stromerzeugung – bedingt <strong>durch</strong> die<br />

mehrfache Energieumwandlung – zudem ein deutlich hö-<br />

herer CO 2 -Ausstoß an. Im Vergleich zu diesen herkömm-<br />

lichen Verpackungsanlagen liegt der energiebedingte CO 2 -<br />

Ausstoß des Öko-Schrumpftunnels bis zu 60 % niedriger.<br />

Zusätzlich ermöglicht das Verfahren auch Materialein-<br />

sparungen: Durch eine optimierte Temperaturverteilung<br />

können dünnere Folien bei gleicher Produktsicherheit<br />

eingesetzt werden.<br />

WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA<br />

• REACH<br />

• Carbon Capture and Storage – CCS<br />

• Logistik<br />

sowie weitere ökologische Kennzahlen finden<br />

Sie in unserem CR-Onlinebericht unter<br />

www.salzgitter-ag.de/cr/2009.<br />

Ständig aktuelle Informationen erhalten Sie auf unserer<br />

Konzernwebseite www.salzgitter-ag.de sowie auf den<br />

Webseiten der Einzelgesellschaften. Eine Aufstellung<br />

finden Sie unter www.salzgitter-ag.de > Konzern<br />

> Unternehmensbereiche.<br />

Ziel Termin<br />

Vollständige Zertifizierung der Peiner Träger und der <strong>Salzgitter</strong> Bauelemente nach DIN EN ISO 14001<br />

– und damit dann des gesamten Unternehmensbereiches Stahl<br />

Minderung des Gesamtwasserverbrauches bei der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl von derzeit 4,03 m³ pro Tonne<br />

Rohstahl auf 3,70 m³ pro Tonne Rohstahl<br />

Oberflächenabdichtung und Renaturierung der Betriebsdeponie Berkum<br />

2010<br />

2012<br />

2012<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

40 | 41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


Mitarbeiter<br />

Erfolg und <strong>Fortschritt</strong> der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> hängen im<br />

besonderen Maße von unseren Mitarbeitern ab. Sie<br />

gestalten die Zukunft des Konzerns. Unser Ziel ist es<br />

deshalb, für alle Mitarbeiter ein gesundes, förderndes<br />

und motivierendes Arbeitsumfeld sicherzustellen.<br />

Eine Aufgabe, die mit Blick auf den demographischen<br />

Wandel immer wichtiger wird. Denn gut qualifizierte<br />

Fach- und Führungskräfte – insbesondere in naturwissenschaftlichen<br />

und technischen Bereichen<br />

– werden zunehmend rar. Der globalisierte Arbeitsmarkt<br />

hat den Wettlauf um die besten Köpfe<br />

zusätzlich verstärkt. Die Personalarbeit im <strong>Salzgitter</strong>-<br />

Konzern ist auf Nachhaltigkeit angelegt und passt<br />

sich daher nicht nur betrieblichen, sondern auch<br />

gesellschaftlichen Veränderungen kontinuierlich an.<br />

Lorem Stahlarchitektur ipsum – Aliqui – Nachhaltige dolupta pratiuntur Lebens- und re pliquam<br />

Arbeitsräume rem eos schaffen volor aut era qui simet dolorum<br />

lautemp orepudici blacia volore, sus expero ipsa.


Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> lebt von der Kreativität, dem Engage-<br />

ment und den sozialen und fachlichen Fähigkeiten ihrer<br />

Mitarbeiter. Die Zusammenarbeit im Konzern ist geprägt<br />

<strong>durch</strong> die Personalphilosophie, die im Unternehmens-<br />

leitbild festgeschrieben ist. Das Vertrauen in die Fähig-<br />

keiten und die Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter<br />

ist ein Grundstein dieser Philosophie. Dazu gehört, Frei-<br />

räume für Entfaltungsmöglichkeiten zu schaffen und je-<br />

den Einzelnen zu unternehmerischem Handeln anzuregen.<br />

Fairness, Offenheit und gegenseitiges Vertrauen sind für<br />

uns die Basis einer Unternehmens kultur, die die gemein-<br />

same Wertsteigerung des Konzerns zum Ziel hat – im<br />

Interesse des Unternehmens und unserer Mitarbeiter.<br />

Dialog und Mitbestimmung<br />

Als Schlüssel für die erfolgreiche Zusammenarbeit aller Be-<br />

schäftigten im Konzern sehen wir den offenen und vertrau-<br />

ensvollen Dialog – auch in schwierigen Situationen. Der früh-<br />

zeitige und umfassende Informationsaustausch innerhalb<br />

des Konzerns ist uns deshalb ein besonderes Anliegen.<br />

Traditionell ist der Austausch zwischen Arbeitnehmern und<br />

Arbeitgebern bei der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> sehr eng. Als Stahl- und<br />

Technologiekonzern setzen wir die Anforderungen der Montan-<br />

mitbestimmung um, die den Arbeitnehmern im Aufsichtsrat<br />

von Unternehmen der eisen- und stahlproduzierenden In-<br />

dustrie umfangreiche Mitbestimmungsrechte einräumt.<br />

Die Interessen unserer Mitarbeiter werden <strong>durch</strong> Betriebs-<br />

räte, unabhängige Gewerkschaften und andere Formen<br />

der Arbeitnehmervertretung wahrgenommen. Der Konzern-<br />

betriebsrat (KBR) ist dabei das zentrale Mitsprache- und Be-<br />

teiligungsgremium der Arbeitnehmer auf Konzernebene. Die<br />

Zusammenarbeit zwischen Konzernbetriebsrat und Vorstand<br />

basiert auf einem gewachsenen Vertrauensverhältnis. Auf<br />

der jährlichen Konzernbetriebsrätevollkonferenz berichten<br />

der Vorstandsvorsitzende und der Personalvorstand über<br />

die laufende Geschäftslage und stellen sich der Diskussion.<br />

Zusätzlich bestehen für jeden Unternehmensbereich eigene<br />

Arbeitsgemeinschaften der Betriebsräte. Dort findet eben-<br />

falls ein reger und aktueller Informationsaustausch zwischen<br />

den Arbeitnehmervertretern und den verantwortlichen Vor-<br />

standsmitgliedern der Unternehmensbereiche statt.<br />

Die zunehmende Internationalisierung des Konzerns erfor-<br />

dert auch die Anpassung der Mitbestimmungsstrukturen,<br />

um alle Mitarbeiter angemessen zu vertreten. Neben dem<br />

europäischen Betriebsrat bei EUROPIPE wurde aus diesem<br />

Grund ein europäischer Betriebsrat bei der <strong>Salzgitter</strong><br />

Mannesmann Precision gegründet, der im April 2008<br />

erstmals tagte. Ihm gehören neun deutsche und neun<br />

französische Arbeitnehmervertreter an. Das Gremium<br />

vertritt länderübergreifend die Interessen der deutschen<br />

und der französischen Belegschaft gleichermaßen.<br />

MITARBEITERZUFRIEDENHEIT<br />

Die Konzernkultur der kontinuierlichen Verbesserung ver-<br />

stehen wir auch als Verpflichtung gegenüber unseren Mit-<br />

arbeitern. Vor diesem Hintergrund haben wir 2007 erstmals<br />

die Mitarbeiterbefragung „IMPULS“ in 42 Konzerngesell-<br />

schaften im In- und Ausland <strong>durch</strong>geführt. Insgesamt wur-<br />

den rund 15.000 Mitarbeiter zu verschiedenen Aspekten<br />

des Arbeitslebens im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern befragt. Mit einer<br />

Rücklaufquote von 52 % haben wir eine sehr gute Betei-<br />

ligung und ein repräsentatives Ergebnis erreicht. Im Jahr<br />

2008 fand diese Mitarbeiterbefragung ebenfalls unter hoher<br />

Beteiligung im neu integrierten Präzisrohrbereich mit vier<br />

Gesellschaften (knapp 2.700 Mitarbeiter) statt. Die Auswer-<br />

tungen haben Stärken aufgezeigt, wie zum Beispiel unser<br />

Engagement für die Arbeitssicherheit sowie die Identifikation<br />

der Belegschaft mit dem <strong>Salzgitter</strong>-Konzern und seinen Ge-<br />

sellschaften. Verbesserungspoten zial über den gesamten<br />

Konzern (Befragungsbereich) besteht in den Handlungs-<br />

feldern Kommunikation, Wertschätzung und Qualifizierung.<br />

In konzernweiten wie in dezentralen Projekten werden da-<br />

rauf aufbauend seit 2008 Maßnahmen zur Verbesserung<br />

erarbeitet. Die nächste Mitarbeiterbefragung „IMPULS“ ist<br />

für 2010 vorgesehen.<br />

Zukunftsfähige Belegschaft<br />

Niedrige Geburtenraten und steigende Lebenserwartung<br />

führen in Deutschland zu einer schrumpfenden und altern den<br />

Gesamtbevölkerung. Eine Tendenz, die sich auch in der Be-<br />

legschaft der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> wiederfindet – das Durchschnitts-<br />

alter ist von 42,6 Jahren im Jahr 2004 auf 43,3 Jahre im Jahr<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42 | 43<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

44<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

2008 gestiegen. Der demographische Wandel und seine<br />

Auswirkungen stellen die Personal arbeit vor wachsende<br />

Heraus forderungen: Er verschärft den Wettbewerb um junge<br />

Talente, stellt neue Anforderungen an das Gesundheits-<br />

management und gefährdet die wertvolle Wissensbasis im<br />

Konzern zum Beispiel <strong>durch</strong> Renteneintrittswellen.<br />

GO – GENERATIONEN-OFFENSIVE 2025<br />

Eine zentrale Aufgabe unserer Personalarbeit besteht des-<br />

halb darin, den Auswirkungen des demographischen Wandels<br />

spezifische Lösungsstrategien entgegenzusetzen. Bereits<br />

im März 2005 ist auf Initiative des Personalvorstan des der<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> das Projekt „GO – Generationen-Offensive<br />

2025“ ins Leben gerufen worden. Ziel des Projektes ist es,<br />

die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Konzern-<br />

unternehmen mit Blick auf den demographischen Wandel<br />

langfristig zu erhalten und zu stärken.<br />

Mitarbeiter aller Konzernbereiche arbeiteten in der Entwick-<br />

lungsphase des Projektes intensiv in sechs Expertenteams<br />

zusammen, um die künftigen Herausforderungen zu ana-<br />

lysieren. Daraus ist ein konkreter Maßnahmenkatalog mit<br />

circa 60 Einzelkonzepten und Programmen entstanden,<br />

die den Konzern „demographiefest“ machen sollen. Die<br />

Gesellschaften entscheiden dabei selbst, welche der Maß-<br />

nahmen, die sechs zentralen Handlungsfeldern zugeordnet<br />

sind, umgesetzt werden.<br />

Altersstruktur – Vergleich 2004 zu 2008 (in %)<br />

(<strong>Salzgitter</strong>-Konzern Inland 1 )<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0,3<br />

0,5<br />

5,1<br />

5,5<br />

7,2<br />

7,9<br />

13,2<br />

9,4<br />

16,8 16,7<br />

14,9<br />

Projekt „GO – Generationen-Offensive 2025“<br />

In regelmäßigen Personalentwicklungskonferenzen informie-<br />

ren die Führungskräfte der Gesellschaften den Personalvor-<br />

stand des Konzerns über den aktuellen Stand der Maß-<br />

nahmen umsetzung. Um die <strong>Fortschritt</strong>e der einzelnen<br />

Konzern gesellschaften kontinuierlich und transparent zu ver-<br />

folgen, wurden 2008 die Personalcontrolling-Tools erweitert.<br />

Das System bildet nunmehr auch ab, welche der Maßnahmen<br />

für die Einzelgesellschaften relevant sind und wie der aktuelle<br />

Stand der Umsetzung ist. Mit diesen Instrumenten sichern<br />

wir den nachhaltigen Effekt des Projektes „GO“.<br />

DEMOGRAPHIEFONDS SICHERN FINANZIERUNGSBASIS<br />

Der demographische Wandel und eine alternde Belegschaft<br />

machen die Sicherung der Altersversorgung und die Finan-<br />

17,2<br />

16,5<br />

15,1 14,7<br />

Personalentwicklung und<br />

-qualifizierung<br />

Personalmarketing und -recruiting<br />

Integrationsmanagement<br />

Gesundheit/Fitness und Ergonomie<br />

Arbeitsorganisation, -zeit und Entgelt<br />

Unternehmenskultur und Führung<br />

16–20 21–25 26–30 31–35 36–40 41–45 46–50 51–55 56–60 61–65<br />

1 2008 inkl. Unternehmensbereich Technologie<br />

14,2<br />

9,0<br />

11,5<br />

1,9<br />

2,3<br />

2004<br />

2008


zierung von Vorruhestandsmodellen für besonders belas-<br />

tete ältere Beschäftigte immer wichtiger. In 30 Konzernge-<br />

sellschaften hat deshalb die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> im Rahmen von<br />

„GO“ Demographiefonds eingerichtet. Als eines der ersten<br />

Unternehmen der Eisen- und Stahlindustrie, das die Gestal-<br />

tungsmittel des Tarifvertrages zur Bewältigung des demo-<br />

graphischen Wandels konsequent umsetzt, nehmen wir eine<br />

Vorreiterrolle in der Branche ein. Die Demographiefonds sollen<br />

finanzielle Spielräume schaffen, um auch nach Auslaufen<br />

der gesetzlich geförderten Altersteilzeit Ende 2009 älteren<br />

Mitarbeitern mit besonders hoher Arbeitsbelastung einen<br />

vorzeitigen Ruhestand zu ermöglichen. Finanziert werden<br />

die Demographiefonds zu gleichen Teilen von Arbeitgebern<br />

und Arbeitnehmern. Zusätzlich wurden die Fonds von den<br />

Konzerngesellschaften mit einem Startkapital von insge-<br />

samt 10,4 Mio. € ausgestattet.<br />

Ausbildung und<br />

Nachwuchsförderung<br />

Gut ausgebildete junge Menschen sind eine wichtige Voraus-<br />

setzung für die Zukunftssicherung des Industriestandortes<br />

Deutschland. Der <strong>Salzgitter</strong>-Konzern bildet deshalb tradi-<br />

tionell über Eigenbedarf aus und übernimmt damit eine<br />

wichtige gesellschaftliche Aufgabe.<br />

VIELFÄLTIGE CHANCEN<br />

Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> bildet konzernweit in Produktion und<br />

Verarbeitung, im kaufmännischen sowie im IT-Bereich in<br />

unterschiedlichsten Berufsfeldern aus. Mit einer konstant<br />

hohen Ausbildungsquote bieten wir vielen jungen Men-<br />

schen einen Start ins Berufsleben: Zum 31. Dezember<br />

2008 waren 1.296 Auszubildende im Konzern beschäftigt.<br />

Auf Basis der geltenden Tarifverträge werden die Auszu-<br />

bildenden nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung<br />

für mindestens ein Jahr weiterbeschäftigt. Die hohe Quali-<br />

tät der Ausbildung und die praktische Erfahrung des ersten<br />

Berufsjahres bieten den jungen Mitarbeitern optimale Start-<br />

chancen inner- und außerhalb des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns.<br />

Ein Großteil wird im Anschluss daran in ein unbefristetes<br />

Arbeitsverhältnis übernommen. Trotz des aktuell schwie-<br />

rigen konjunkturellen Um feldes haben wir uns zum Ziel<br />

gesetzt, die hohe Ausbildungsquote auch in den kom-<br />

menden Jahren beizubehalten.<br />

FRÜHE BINDUNG AN DEN KONZERN<br />

Ein zentrales Ziel unserer Personalpolitik ist es, Talente<br />

frühzeitig zu gewinnen und zu binden. Der „PrakTisch“ ist<br />

deshalb ein Element der Nachwuchssicherung im Rahmen<br />

der Initiative „GO“. Das Projekt richtet sich vorrangig an<br />

Praktikanten, Diplomanden und Werkstudenten des<br />

Konzerns am Standort <strong>Salzgitter</strong> und bietet ihnen eine<br />

eigene Plattform für offenen Dialog, Erfahrungs- und<br />

Wissens austausch. Neben einem festen Ansprechpartner<br />

im Betrieb, der bei der Einarbeitung hilft, finden quartals-<br />

weise gesellschaftsübergreifend verschiedene Veranstal-<br />

tungen statt, um den akademischen Nachwuchs über den<br />

Konzern zu informieren und eine frühzeitige Bindung an das<br />

Unternehmen aufzubauen. Zudem bekommen die Studie-<br />

renden die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen in konkreten<br />

Projekten einzubringen. Im Jahr 2008 haben insgesamt 150<br />

Nachwuchskräfte am „PrakTisch“ teilgenommen.<br />

ARBEITGEBERATTRAKTIVITÄT<br />

Externe Bewertungen sind für uns eine wichtige Rückmel-<br />

dung über die Wahrnehmung der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> als Arbeit-<br />

geber und stehen in engem Zusammenhang mit dem<br />

Ausbildungsquote 1 2006–2008 (in %)<br />

(<strong>Salzgitter</strong>-Konzern Inland 2 )<br />

10<br />

5<br />

0<br />

5,1<br />

2006<br />

5,7<br />

2007<br />

1 Anzahl Auszubildende im Verhältnis zur Aktivbelegschaft<br />

2 ab 2007 inkl. Unternehmensbereich Technologie<br />

5,7<br />

2008<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

45<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

46 | 47<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

Demographie-Handlungsfeld „Personalmarketing und<br />

-recruiting“. 2008 hat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in der jährlichen<br />

Befragung im Auftrag des „Manager Magazins“ von über<br />

8.000 examensnahen Studierenden der Ingenieurwissen-<br />

schaften Platz 69 der „TOP Arbeitgeber“ in Deutschland<br />

erreicht. Damit konnte die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ihre Position im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 21 Plätze verbessern.<br />

Weiterbildung<br />

Zur Entfaltung der Fähigkeiten und Talente unserer Mitar-<br />

beiter schaffen wir ein Umfeld mit Chancen und Freiräumen<br />

zur fortlaufenden Qualifizierung und Weiterentwicklung. Für<br />

jedes Alter und je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit<br />

und Position bietet die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ihren Mitarbeitern da-<br />

für passende Möglichkeiten.<br />

FÜHRUNGSKRÄFTEENTWICKLUNG<br />

Engagierte und gut ausgebildete Führungskräfte sind ein<br />

wichtiger Schlüssel, um die langfristigen Ziele des Konzerns<br />

zu verwirklichen. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> hat deshalb ein System<br />

zur kontinuierlichen Weiterentwicklung für Führungskräfte<br />

Führungskräfteentwicklung im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />

Obere Führungskräfte<br />

Berufseinsteiger<br />

TOP Programm<br />

Erfa-Kreise<br />

Führung und<br />

Zusammenarbeit<br />

Niedersachsen<br />

und NRW<br />

etabliert. Die unterschiedlichen Angebote bauen aufeinander<br />

auf und richten sich je nach Berufserfahrung und Dauer der<br />

Konzernzugehörigkeit an unterschiedliche Zielgruppen.<br />

Mit den regionalen Einstiegsprogrammen fordern und fördern<br />

wir vor allem junge Talente im Konzern. Die Programme richten<br />

sich an Hochschulabsolventen und Nachwuchskräfte,<br />

denen wir damit eine umfassende Basisqualifikation bieten.<br />

Diese sind am Standort <strong>Salzgitter</strong> („<strong>Salzgitter</strong> Förderkreis“)<br />

und bei den Mannesmannröhren-Werken in Mülheim („MRW-<br />

Basisprogramm“) angesiedelt. Den Führungskräften werden<br />

in Seminaren und Workshops fachübergreifende soziale,<br />

personale und methodische Kompetenzen vermittelt.<br />

Das „<strong>Salzgitter</strong> Kolleg“ ist ein Förderprogramm für junge<br />

Führungskräfte und Experten, die bereits Berufserfahrung<br />

gesammelt haben. In aufeinander aufbauenden Seminaren<br />

erfolgt eine systematische Managementausbildung. Um<br />

den internationalen Austausch zu fördern, sollen ab 2010<br />

auch Mitarbeiter von Standorten außerhalb Deutschlands<br />

in ein englischsprachiges Programm integriert werden.<br />

In der „<strong>Salzgitter</strong> Werkstatt“ werden Lernerfahrungen aus<br />

dem „<strong>Salzgitter</strong> Kolleg“ in der Praxis angewendet. Projekt-<br />

<strong>Salzgitter</strong><br />

Führungskräfteentwicklung<br />

<strong>Salzgitter</strong> Werkstatt<br />

Experten Kolleg<br />

Management Kolleg<br />

MRW-Basisprogramm<br />

<strong>Salzgitter</strong> Förderkreis<br />

Ziel ab 2010<br />

<strong>Salzgitter</strong> International<br />

Management<br />

Development Program<br />

<strong>Salzgitter</strong> International<br />

Training Program


Headline Stahlarchitektur Enabling – Experimentierlandschaft – Lorem ipsum phæno in Wolfsburg<br />

Stahl ist der wichtigste Konstruktionswerkstoff unserer Zeit<br />

und oft erste Wahl in moderner Architektur. Er wird als Bau-<br />

stoff mit großer kreativer Bandbreite geschätzt. Auch auf die<br />

Frage, wie wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll Lebens- und<br />

Arbeitsraum geschaffen werden kann, liefert Stahl wichtige<br />

Antworten. Gemessen an der entstehenden Nutzfläche zeich-<br />

net er sich im Vergleich zu anderen Baustoffen <strong>durch</strong> einen<br />

geringen Ressourcenverbrauch aus. Systeme zur Nutzung<br />

regenerativer Energien und anderer Zukunftstechnologien<br />

lassen sich in Stahlkonstruktionen leicht integrieren. Auch in<br />

der Phase des Rückbaus zeigen Stahlkonstruktionen ökolo-<br />

gische Vorteile, da die Stahlbauteile zu 100 % recycelt wer-<br />

den können.<br />

Eines der bedeutendsten Bauwerke moderner Architektur<br />

in Deutschland steht in Wolfsburg. Nach den Entwürfen der<br />

irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid wurde dort Ende<br />

2005 das Wissenschaftsmuseum phæno nach vier Jahren<br />

Bauzeit fertiggestellt. Es ist eine große Experimentierland-<br />

schaft, die Wissen für die Besucher erlebbar macht. 300<br />

interaktive Experimentierstationen laden dafür auf 6.000 m 2<br />

zum Ausprobieren und Entdecken ein.<br />

Um die visionären Pläne der Architektin zu realisieren, war<br />

der Einsatz von Stahl unverzichtbar. Über dem Hauptge-<br />

schoss des Museumsgebäudes spannt sich eine dreidimen-<br />

sionale Dachkonstruktion aus Stahlträgern, die nur an fünf<br />

Punkten verankert ist. Die Festigkeit des freitragenden Stahl-<br />

netzes ermöglicht Spannweiten bis zu 100 Metern. Für die<br />

Dachkonstruktion lieferte die Peiner Träger rund 450 Tonnen<br />

Profile, die in 16 Meter Höhe verschweißt wurden. Die be-<br />

sondere Herausforderung: Keines der Dachelemente gleicht<br />

in Länge und Winkel dem anderen. Jedes der mehr als 4.500<br />

Stahlteile ist ein Einzelstück. Das Stahlgewölbe ist über die<br />

gesamte Ausstellungsfläche voll sichtbar und wirkt so als ei-<br />

genes Exponat auf die Besucher.<br />

Doch nicht nur als Stahllieferant trat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> in<br />

Wolfsburg auf. Mit einer zweiwöchigen Workshop-Reihe war<br />

die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> 2007 in der Experimentierlandschaft zu<br />

Gast. Die Veranstaltungen für Schulklassen wurden von Aus-<br />

zubildenden und Ausbildern der SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und<br />

Technik betreut. Die Schüler arbeiteten mit Stahl und lernten<br />

so Wissenswertes über seine Eigenschaften, Verarbeitung<br />

und Anwendungsmöglichkeiten.


10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

48<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

themen, die aktuelle Problemstellungen im Konzern auf-<br />

greifen, werden im Rahmen des Programms bearbeitet<br />

und die Ergebnisse dem Konzernvorstand vorgestellt. So<br />

wurden zum Beispiel Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung<br />

„IMPULS 2007“ in der „<strong>Salzgitter</strong> Werkstatt“ thematisiert:<br />

Seit Anfang 2009 arbeiten die Teilnehmer an Lösungsstra-<br />

tegien, die konzerninterne Kommunikation zu optimieren,<br />

ein Bereich, in dem die Mitarbeiterbefragung Verbesse-<br />

rungspotenzial aufgezeigt hatte.<br />

An die oberen Führungskräfte im Konzern richtet sich das<br />

„<strong>Salzgitter</strong> TOP Programm“. In den Veranstaltungen wer-<br />

den aktuelle Managementansätze vermittelt und im Dialog<br />

mit dem Konzernvorstand Themen wie Strategie, Führung<br />

oder Finanzen diskutiert.<br />

PERSONALENTWICKLUNG IM TARIFBEREICH<br />

Den tariflichen Mitarbeitern der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> bieten wir<br />

umfangreiche Möglichkeiten der Weiterbildung und Qua-<br />

lifizierung. Ein Projekt in diesem Rahmen ist die Initiative<br />

„PEQO“ (PersonalEntwicklung, Qualität/Qualifizierung und<br />

Organisationsentwicklung) bei der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl. Ziel<br />

des Projektes ist es, Fähigkeiten, Kenntnisse und Potenzi-<br />

ale der Mitarbeiter so weiterzuentwickeln und auszubauen,<br />

dass auch künftig die wachsenden Herausforderungen am<br />

Arbeitsplatz erfolgreich bewältigt werden können. Im Kern<br />

des Projektes steht ein jährliches Gespräch zwischen Mit-<br />

arbeiter und Vorgesetztem, in dem gemeinsam sowohl der<br />

fachliche als auch der außerfachliche Qualifizierungsbedarf<br />

ermittelt wird. 2008 nahmen etwa 1.800 Mitarbeiter an<br />

dem Programm teil. Die Einführung von „PEQO“ in weiteren<br />

Betrieben schreitet kontinuierlich voran.<br />

WISSENSMAN<strong>AG</strong>EMENT<br />

Wissen ist eine wichtige Ressource für jedes Unternehmen.<br />

Durch Renteneintritte erfahrener Mitarbeiter droht den Un-<br />

ternehmen in den nächsten Jahren ein nicht unerheblicher<br />

Wissensverlust. Deshalb hat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> verschiedene<br />

Instrumente zur Weitergabe und Sicherung von Know-how<br />

im Konzern entwickelt.<br />

Mit dem „Unternehmens-Wiki“ als Informationsportal wird<br />

der optimale Wissensaustausch in laufenden Projekten ge-<br />

währleistet. Es ist in das SAP-Portal integriert und bietet so<br />

allen autorisierten Mitarbeitern die Möglichkeit, gemeinsam<br />

an den Inhalten zu arbeiten. Das so strukturierte Projektwis-<br />

sen bietet auch Neueinsteigern einen optimalen Einblick.<br />

Bei Personalwechseln garantiert das sogenannte Transfer-<br />

Werk, dass wertvolles Wissen im Konzern verbleibt. Nach<br />

einem erfolgreichen Pilotprojekt bei der SZST <strong>Salzgitter</strong> Ser-<br />

vice und Technik wurden 2008 weitere „TransferWerke“ in den<br />

Gesellschaften des <strong>Salzgitter</strong>-Konzerns <strong>durch</strong>geführt und<br />

Personalverantwortliche und -referenten zur Unterstüt zung<br />

dieses Prozesses weitergebildet. Zentrales Instrument der<br />

„TransferWerke“ ist die „Jobmap“, eine Sammlung der zu über-<br />

tragenden Wissensbereiche und ein Überblick über Aufgaben<br />

und Anforderungen für den Nachfolger am Arbeitsplatz.<br />

Arbeitssicherheit<br />

Arbeitssicherheit ist ein hochrangiges Unternehmensziel der<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>. Wir stehen zu unserer Verpflichtung und der<br />

Sorge um das Wohl aller Mitarbeiter. Das konzernweite Ziel<br />

der Sicherheitspolitik heißt: null Unfälle. Wir wollen die körper-<br />

liche Unversehrtheit der eigenen Beschäftigten wie auch der<br />

Mitarbeiter von Partnerfirmen, Kunden, Lieferanten und Be-<br />

suchern sicherstellen. Aufgrund der unterschiedlichen An-<br />

forderungen in den einzelnen Unternehmensbereichen und<br />

Gesellschaften ist der Arbeitsschutz im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern<br />

dezentral geregelt. Jede Gesellschaft ist verpflichtet, ein zer-<br />

tifiziertes Arbeitsschutzmanagement nachzuweisen, um ein<br />

konzernweit hohes Niveau in diesem Bereich sicherzustellen.<br />

ARBEITSSCHUTZMAN<strong>AG</strong>EMENT<br />

Das Arbeitsschutzmanagement bildet die strategische<br />

Grund lage für die Umsetzung der Sicherheitspolitik der<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong>. Sein Ziel ist es, das konzernweite Sicherheits-<br />

niveau kontinuierlich zu verbessern. Unsere Führungskräfte<br />

sind aufgefordert, Arbeitsschutz im Konzern aktiv vorzuleben<br />

und von allen Mitarbeitern gleichermaßen einzufordern. Das<br />

Arbeitsschutzmanagement setzt sich aus sechs wesent-<br />

lichen Bausteinen zusammen. Sie bilden in allen Konzernge-<br />

sellschaften die Basis zur Ausgestaltung der Arbeitssicherheit:


• Sicherheitsziele: Zielvereinbarungen mit den verant-<br />

wortlichen Führungskräften, die regelmäßig überprüft<br />

werden, helfen uns dabei, <strong>Fortschritt</strong>e nachhaltig zu<br />

verfolgen und transparent nachzuvollziehen.<br />

• Kommunikation: Die Kenntnis von Gefahrenquellen<br />

und schützenden Maßnahmen ist eine Grundvoraus-<br />

setzung für eine wirkungsvolle Sicherheitskultur. Eine<br />

offene Kommunikation sensibilisiert unsere Mitarbeiter<br />

auf allen Ebenen für Sicherheitsziele und -maßnahmen.<br />

• Gefährdungsbeurteilung: Potenzielle Gefährdungen,<br />

die im Arbeitsprozess identifiziert werden, nehmen wir<br />

sehr ernst. Sie werden deshalb systematisch erfasst,<br />

beurteilt und notwendige Gegenmaßnahmen erarbeitet.<br />

• Sicherheitsregeln: Wir fördern das sicherheitsbe-<br />

wusste Verhalten aller Mitarbeiter <strong>durch</strong> transparente<br />

und akzeptierte Regeln im Arbeitsalltag. Ihre Einhaltung<br />

wird von Vorgesetzten vorgelebt und eingefordert.<br />

• Unfälle, Vorfälle und Beinaheunfälle: Auch Beinahe-<br />

unfälle geben uns wichtige Hinweise zu möglichen<br />

Ge fahrenquellen. Deshalb werden sie ebenso wie Unfälle<br />

dokumentiert, analysiert und geeignete Maßnahmen zur<br />

Prävention ergriffen.<br />

• Kontraktorenmanagement: Die Sicherheitspolitik<br />

der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> schließt sämtliche Partnerfirmen aller<br />

Gesellschaften ein. Ihre Richtlinien gelten auch für Zu-<br />

lieferer, Abnehmer, Partner und Kundenbeauftragte.<br />

MASSNAHMEN ZUR KONTINUIERLICHEN<br />

VERBESSERUNG<br />

Im Jahr 2008 haben wir trotz des bereits erreichten hohen<br />

Sicherheitsniveaus – insbesondere in den Unternehmens-<br />

bereichen Stahl und Röhren – die Anstrengungen auf dem<br />

Gebiet der Arbeitssicherheit nochmals verstärkt. Um die<br />

Umsetzung von Mindeststandards in den Konzerngesell-<br />

schaften zu gewährleisten, wurde die konzernweit gültige<br />

Richtlinie Arbeitssicherheit im Jahr 2007 vom Vorstand<br />

erlassen. Die Wirkung der Maßnahmen sehen wir <strong>durch</strong><br />

gesunkene Unfallzahlen 2008 bestätigt und fühlen uns<br />

bestärkt, diesen Weg weiter zu verfolgen.<br />

Dank der hohen Arbeitssicherheitsstandards gab es in den<br />

Jahren 2007 und 2008 keine tödlichen Arbeitsunfälle von<br />

Mitarbeitern des Konzerns. Im ersten Halbjahr 2009 hinge-<br />

gen ereigneten sich leider zwei tödliche Arbeitsunfälle von<br />

Konzernmitarbeitern. Aufgrund dieser tragischen Ereignisse<br />

wurden die Sicherheitsvorschriften, die bereits zuvor über<br />

dem gesetzlich geforderten Maß lagen, nochmals verschärft<br />

und die Überwachung ihrer Einhaltung intensiviert.<br />

SICHERHEIT DURCH GEFAHRENKENNTNIS<br />

IM UNTERNEHMENSBEREICH STAHL<br />

Bei der <strong>Salzgitter</strong> Flachstahl wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Poli-<br />

tikberatung der Universität Duisburg-Essen ein neues Ar-<br />

beitsschutzprogramm eingeführt, das nach und nach von<br />

weiteren Konzerngesellschaften übernommen wird. Das<br />

Programm stützt sich auf Erkenntnisse aus Mitarbeiter-<br />

gesprächen, in denen das tatsächliche Unfallgeschehen<br />

dem subjektiven Gefährdungsempfinden der Belegschafts-<br />

mitglieder gegenübergestellt wird. Dabei stellte sich heraus,<br />

dass Mitarbeiter das Gefährdungspotenzial insbesondere<br />

von Routinetätigkeiten unterschätzen, was zu Fehleinschät-<br />

zungen von Gefahrenquellen führen kann. Die Sensibilisierung<br />

der Mitarbeiter und der Transfer dieser Erkenntnisse in den<br />

betrieblichen Alltag erfolgen in Kleingruppenarbeit.<br />

Unfallhäufigkeitsrate „H“ 1<br />

(<strong>Salzgitter</strong>-Konzern Inland 2 )<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

11,3<br />

2006<br />

1 meldepflichtige Betriebsunfälle je 1 Mio. verfahrener Arbeitsstunden<br />

(ab dem 4. Ausfalltag); Arbeiter konsolidiert<br />

2 ab 2007 inkl. Unternehmensbereich Technologie, ab Januar 2008 inkl.<br />

Universal Eisen und Stahl GmbH<br />

11,8<br />

2007<br />

9,8<br />

2008<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

49<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

50<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

SICHERHEITSAKTION „SCHUTZSCHICHT“<br />

IM UNTERNEHMENSBEREICH HANDEL<br />

2008 wurde die Arbeitssicherheitskampagne „Schutzschicht“<br />

des Unternehmensbereiches Handel fortgeführt. Unter dem<br />

Motto „Jede Schicht ist eine Schutzschicht“ wurden die Mit-<br />

arbeiter für das Tragen ausreichender Schutzkleidung sen-<br />

sibilisiert. In der Folge konnten die Unfallzahlen für das Jahr<br />

2008 deutlich gesenkt werden. Im ersten Jahr der Aktion<br />

2007 wurde der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Stahlhandel von der<br />

Großhandels- und Lagerei-Berufsgenossenschaft im Rahmen<br />

ihres Förderpreises 2007 mit dem ersten Preis der Kategorie<br />

„Gesunde Mitarbeiter – gesundes Unternehmen“ ausgezeichnet.<br />

FÖRDERUNG DER SICHERHEITSKULTUR<br />

IM UNTERNEHMENSBEREICH RÖHREN<br />

2008 sind zahlreiche Programme und Initiativen gestartet,<br />

die im Unternehmensbereich Röhren die Sicherheitskultur<br />

weiter stärken sollen. Bei der <strong>Salzgitter</strong> Mannesmann Prä-<br />

zisrohr wurden dazu insgesamt 13 Handlungsfelder definiert.<br />

Der Maßnahmenkatalog reicht vom Sicherheitsengage ment<br />

der Führungskräfte über die Organisationsstruktur und die<br />

Kommunikation bis zur Einbindung von Fremdfirmen. Im<br />

Spätherbst 2009 wird es in allen Gesellschaften des Unter-<br />

nehmensbereiches weitere Erhebungen zum Ist-Stand ge-<br />

ben, um daraus weitere Maßnahmen abzuleiten. Zu diesem<br />

Zweck wurde ein Lenkungskreis mit den verantwortlichen<br />

Geschäftsführern eingerichtet.<br />

SICHERHEITSGESPRÄCHE ZUR UNFALLVERMEIDUNG<br />

IM UNTERNEHMENSBEREICH DIENSTLEISTUNGEN<br />

Das an den Stahlstandorten <strong>Salzgitter</strong> und Peine entwickelte<br />

Gespräch über „Unfälle und Beinaheunfälle“ wird auch im<br />

Unternehmensbereich Dienstleistungen als wichtiges Vor-<br />

beugeinstrument flächendeckend bei den Gesellschaften<br />

SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik sowie den Verkehrsbe-<br />

trieben Peine-<strong>Salzgitter</strong> angewandt. Im offenen Gespräch<br />

werden Ursachen aufgedeckt und Verbesserungspotenzi-<br />

ale identifiziert. Die betriebsübergreifende Kommunikation<br />

der Ergebnisse, zum Beispiel unter dem Titel „Aus Unfällen<br />

lernen“ bzw. „Aus Zwischenfällen lernen“, stärkt die Sicher-<br />

heitskultur und hilft, Gefahrenquellen zu beheben.<br />

Gesundheitsschutz<br />

Im Rahmen des Projektes „GO – Generationen-Offensive<br />

2025“ lag 2008 ein besonderes Augenmerk auf dem Ge-<br />

sundheitsmanagement. Unser Ziel ist es, dass unsere Mitar-<br />

beiter gesund und motiviert bis zum Rentenalter arbeiten<br />

können: eine Aufgabe, die mit Blick auf ein längeres Erwerbs-<br />

leben immer wichtiger wird. Deshalb haben wir in den letzten<br />

Jahren begonnen, ein umfassendes betriebliches Gesund-<br />

heitsmanagement aufzubauen. Bereits seit 2004 bekennen<br />

wir uns zur „Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Ge-<br />

sundheitsförderung“ in der Europäischen Union. Sie zielt nicht<br />

nur darauf ab, Krankheiten am Arbeitsplatz vorzubeugen,<br />

sondern Gesundheitspotenziale aktiv zu stärken und das<br />

Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu verbessern.<br />

PRÄVENTION UND FRÜHERKENNUNG<br />

Das Konzept des betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

im <strong>Salzgitter</strong>-Konzern verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz<br />

mit dem zentralen Ziel, die Mitarbeiter für ein gesundheits-<br />

förderndes Verhalten zu sensibilisieren. Der Fokus unseres<br />

Gesundheitsmanagements liegt deshalb auf Prävention und<br />

Früherkennung. An den Standorten <strong>Salzgitter</strong> und Peine<br />

wurden zum Beispiel konzerneigene Fitness-Center für die<br />

Beschäftigten und deren Angehörige eingerichtet. Zudem<br />

führen wir regelmäßig betriebsübergreifende Gesundheits-<br />

aktionen zu unterschiedlichen Themen <strong>durch</strong>. Dazu gehören<br />

unter anderem die Krebsvorsorge oder die Bestimmung der<br />

Risikofaktoren für Herz- und Kreislauferkrankungen. Unter-<br />

stützt werden die Maßnahmen <strong>durch</strong> Bonusprogramme un-<br />

serer Betriebskrankenkasse BKK <strong>Salzgitter</strong>.<br />

VORBEUGUNG VON RÜCKENERKRANKUNGEN<br />

Die meisten Ausfalltage sind nach wie vor auf Skelett- und<br />

Muskelerkrankungen zurückzuführen. In Zusammenarbeit<br />

mit der BKK <strong>Salzgitter</strong> wurden am Standort <strong>Salzgitter</strong> Prä-<br />

ventionsprogramme entwickelt, die sich in ein bundesweit<br />

übergreifendes vorbildliches „Integriertes Konzept zur Prä-<br />

vention von Rückenerkrankungen“ einfügen. Vom gesunden<br />

Mitarbeiter bis zur Wiedereingliederung von Patienten nach<br />

einer Erkrankung werden mit verschiedenen Angeboten<br />

und Kursen alle Mitarbeiter angesprochen.


DIABETES-PRÄVENTION<br />

Früherkennung stand 2008 ebenfalls im Fokus von<br />

Maßnahmen in den Unternehmensbereichen Stahl und<br />

Dienstleistungen: An den Standorten <strong>Salzgitter</strong>, Peine und<br />

Ilsen burg haben insgesamt 465 Mitarbeiter das Angebot<br />

wahrgenommen, sich auf ihr Diabetes-Risiko testen zu las-<br />

sen. Wie wichtig und sinnvoll solche Aktionen sind, hat das<br />

Ergebnis gezeigt: Knapp 3 % der Teilnehmer wurde wegen<br />

einer erstmalig entdeckten Diabetes eine sofortige Behand-<br />

lung empfohlen, 26 % wurde zu einem baldigen Hausarzt-<br />

besuch für eine weitergehende Diagnostik geraten.<br />

„LEBEN! EINFACH GESUND“ IM<br />

UNTERNEHMENSBEREICH RÖHREN<br />

Etwa 2.000 Mitarbeiter haben sich 2008 an verschiedenen<br />

Aktionen der Gesundheitsinitiative „Leben! Einfach gesund“<br />

der Mülheimer Röhrengesellschaften beteiligt. Der Schwer-<br />

punkt der Aktionen lag auf der Sensibilisierung für Gesund-<br />

heitsverhalten, Bewegung und Vorsorge. Dazu gehörten<br />

beispielsweise ein sogenannter „Back-Check“, Grippe-<br />

schutzimpfungen und Hautschutzuntersuchungen, das<br />

Darmkrebs-Screening oder die Azubi-Gesundheitstage,<br />

der Mülheimer Röhrenlauf sowie das Sportkursangebot<br />

und das Training im Fitness-Center.<br />

Aufgrund des ganzheitlichen und strukturierten Vorgehens<br />

beim betrieblichen Gesundheitsmanagement gewährte die<br />

zuständige BKK einen Arbeitgeberbonus, mit dem die Gesell-<br />

schaften einen Teil ihrer Ausgaben für die Gesundheits-<br />

förderung refinanzieren konnten.<br />

KOOPERATIONSPROJEKT ZUR<br />

WIEDEREINGLIEDERUNG LANGZEITERKRANKTER<br />

Die Arbeitsmedizin am Standort <strong>Salzgitter</strong> hat in Koopera-<br />

tion mit der BKK <strong>Salzgitter</strong> und der Paracelsus-Klinik Bad<br />

Gandersheim ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt zur<br />

Wiedereingliederung Langzeiterkrankter gestartet. Berufs-<br />

tätige Versicherte, die an einer chronischen Erkrankung im<br />

Rücken-, Muskel- oder Gelenkbereich leiden, werden im<br />

Rahmen eines fünftägigen Aufenthaltes in der Reha-Klinik<br />

systematisch untersucht und getestet. Anschließend wird ein<br />

Anforderungsprofil mit detaillierten Empfehlungen zur medi-<br />

zinischen und beruflichen Rehabilitation erarbeitet. So können<br />

die notwendigen Hilfestellungen für eine rasche Wiederein-<br />

gliederung am Arbeitsplatz gewährleistet werden.<br />

WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA<br />

• Netzwerke und Kooperationen<br />

• Nachwuchssicherung und Stipendien<br />

• Ideenmanagement<br />

• Leistungsgerechte Vergütung<br />

• Arbeitszeit<br />

• Betriebliche Altersvorsorge<br />

• Vielfalt<br />

sowie weitere soziale Kennzahlen finden Sie in unserem<br />

CR-Onlinebericht unter www.salzgitter-ag.de/cr/2009.<br />

Ständig aktuelle Informationen erhalten Sie auf der<br />

Konzernwebseite www.salzgitter-ag.de im Bereich<br />

Jobs & Karriere.<br />

Ziel Termin<br />

Beibehaltung der hohen Ausbildungsquote und zumindest befristete Übernahme der Ausgebildeten auch<br />

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

Internationales Nachwuchsförderprogramm<br />

Nutzung des Demographiefonds nach Auslaufen der staatlichen Förderung der Altersteilzeit<br />

fortlaufend<br />

ab 2010<br />

ab 2010<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft


Gesellschaft<br />

Die Gesellschaften der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> sind mit ihren<br />

Standorten eng verbunden und profitieren von einem<br />

strukturstarken Umfeld. Unsere Mitarbeiter sind dort<br />

genauso zu Hause wie viele unserer Lieferanten und<br />

Dienstleister. Deshalb engagieren wir uns an den<br />

Standorten für gesellschaftliche und regionale<br />

Belange.<br />

Lorem Stahlspundwände ipsum – Aliqui – Vielfältiger dolupta pratiuntur Einsatz in re pliquam<br />

Verkehrs-, rem Logistik- eos volor und aut era Infrastrukturprojekten<br />

qui simet dolorum<br />

lautemp orepudici blacia volore, sus expero ipsa.


Besonders verbunden ist die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> mit der<br />

Region Südostniedersachsen. Hier haben circa 40.000<br />

Menschen – Mitarbeiter, Werksrentner und ihre Fami-<br />

lien – ihre wirtschaftlich-existenzielle Grundlage im<br />

<strong>Salzgitter</strong>-Konzern. Am Standort <strong>Salzgitter</strong> waren 2008<br />

mit 8.234 Mitarbeitern über 34 % unserer Stammbeleg-<br />

schaft beschäftigt. Wir vergeben jährlich Aufträge mit<br />

einem Volumen von rund 500 Mio. € an circa 2.800<br />

regionale Dienstleister und Lieferanten. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

ist somit für die regionale Wirtschaft ein wichtiger Fak-<br />

tor. Darüber hinaus machen wir uns für das Umfeld an<br />

unseren Standorten auf vielfältige Weise stark.<br />

Standortkonzept<br />

Die Grundlage für die Ausgestaltung unseres gesellschaft-<br />

lichen Engagements bildet das Standortkonzept. Es legt<br />

konzernweit Kriterien zur systematischen und nachvollzieh-<br />

baren Förderung kultureller, sozialer und sportlicher Initiativen<br />

und Projekte fest. Die Höhe der Gesamtförderung steht in<br />

engem Zusammenhang mit den jeweiligen ökonomischen<br />

Rahmenbedingungen der Geschäftsjahre. Ziel des Stand-<br />

ortkonzeptes ist es, die Lebensqualität in den Gemeinden,<br />

in denen unsere Mitarbeiter und ihre Fami lien leben und<br />

arbeiten, zu fördern. Zunächst für den Standort <strong>Salzgitter</strong><br />

entwickelt, engagieren sich inzwischen weitere Konzern-<br />

gesellschaften in ihrer Region. Ein Beispiel dafür ist die<br />

Förderung der Ruhrfestspiele in Recklinghausen <strong>durch</strong><br />

die Mannesmannröhren-Werke. Die Gesellschaften des<br />

Unternehmensbereiches Röhren unterstützen die Veran-<br />

staltung jährlich mit einem nennenswerten Geldbetrag.<br />

FÖRDERUNG DES WIRTSCHAFTSSTANDORTES<br />

Wir engagieren uns in Initiativen und Projekten, die den<br />

Wirtschaftsstandort Niedersachsen langfristig stärken. Die<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> ist Gesellschafter der „Projekt Region Braun-<br />

schweig GmbH“. Die Initiative arbeitet nach dem „Public-<br />

Private-Partnership-Modell“, das heißt, sie wird zu gleichen<br />

Teilen von öffentlichen und privaten Gesellschaftern getra-<br />

gen. Neben der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> und dem Land Niedersach-<br />

sen engagieren sich weitere Unternehmen sowie zahlreiche<br />

Städte und Landkreise aus der Region für das Projekt.<br />

Um die Wirtschaftskraft unserer Gesellschaft langfristig zu<br />

erhalten und zu stärken, spielt die Nachwuchsförderung eine<br />

wichtige Rolle, eine Aufgabe, die vor dem Hintergrund des<br />

demographischen Wandels an Bedeutung gewinnt. 2008<br />

wurde deshalb die Gemeinschaftsinitiative „BONA SZ“<br />

ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, für die Wirtschafts region<br />

langfristig qualifizierten Nachwuchs unter Fachkräften und<br />

Ingenieuren in gewerblich-technischen und naturwissen-<br />

schaftlichen Berufen zu sichern. „BONA SZ“ steht für<br />

„Berufsorientierung und Nachwuchssicherung für gewerb-<br />

liche, technische und naturwissenschaftliche Berufe unter<br />

veränderten demographischen Bedingungen in <strong>Salzgitter</strong> und<br />

der Region Braunschweig“. Die groß angelegte Initiative ist<br />

ein gemeinsames Projekt der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> und vier weiterer<br />

Großkonzerne aus Niedersachsen, der Stadt <strong>Salzgitter</strong> und<br />

allen 14 allgemeinbildenden Schulen aus <strong>Salzgitter</strong>. Bis 2012<br />

sollen mithilfe der gebündelten Wirkungskraft der beteiligten<br />

Projektpartner spürbare <strong>Fortschritt</strong>e im Bereich der Berufs-<br />

orientierung und Nachwuchssicherung erreicht werden.<br />

Um ein Klima der Innovation und des Gründergeistes zu<br />

schaffen, eröffnete im Mai 2009 das „Haus der Wissen-<br />

schaft“ in Braunschweig. Wir unterstützen dieses Projekt,<br />

da Wissen und Forschung zu den wichtigsten Rohstoffen<br />

unserer Zeit gehören. Das „Haus der Wissenschaft“ bietet<br />

eine Plattform für den Dialog wissenschaftlicher Disziplinen<br />

mit anderen gesellschaftlichen Bereichen. Als Experimentier-<br />

und Lernstätte werden dort spannende Veranstaltungen und<br />

Ausstellungen für Menschen jeden Alters geboten.<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52 | 53<br />

Gesellschaft


10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

54<br />

Gesellschaft<br />

SOZIALES ENG<strong>AG</strong>EMENT – KINDER IM FOKUS<br />

Neben der wirtschaftlichen Entwicklung haben wir aber<br />

auch soziale Belange unserer Standortregionen im Blick.<br />

Als Gründungsmitglied der „Bürgerstiftung <strong>Salzgitter</strong>“ för-<br />

dern wir gemeinnützige Projekte in den Bereichen Bildung,<br />

Sport, Jugend, Kultur, Soziales und Umwelt. Die Stiftung<br />

unterstützt sowohl einzelne Personen als auch Institutionen,<br />

Vereine oder Verbände bei ihrem Engagement für das Ge-<br />

meinwohl. Als Stiftungsgründer hat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> zum<br />

Startkapital von 700.000 € erheblich beigetragen. 2008<br />

wurden insgesamt mehr als 40.000 € aus den Zinsen des<br />

Stiftungskapitals ausgeschüttet und an förderungswürdige<br />

Projekte verteilt. Mit einer Anschubfinanzierung in Höhe<br />

von 15.000 € wurde zum Beispiel die neue evangelische<br />

Heinrich-Albertz-Grundschule in <strong>Salzgitter</strong> unterstützt, der<br />

Bürgerverein <strong>Salzgitter</strong>-Bad erhielt 10.000 €. Die gleiche<br />

Summe ging 2009 an das Projekt „Wissensforscher“. Ziel<br />

des Projektes ist es, an Grundschulen <strong>durch</strong> Experimen-<br />

tieren Neugierde für Naturwissenschaften zu wecken.<br />

Bereits im dritten Jahr in Folge haben wir 2008 außerdem<br />

die Arbeit der „United Kids Foundation“ unterstützt. Das<br />

Netzwerk aus verschiedenen Stiftungen und Non-Profit-<br />

Organisationen fördert Kinder-, Jugend- und Schulprojekte<br />

in der Region. Einen Schwerpunkt der <strong>durch</strong> Spenden-<br />

gelder finanzierten Projekte bilden Integration, Gewaltprä-<br />

vention und die Bekämpfung der Kinderarmut.<br />

Bildungsengagement<br />

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels unserer<br />

Gesellschaft ist die Sicherung qualifizierter Nachwuchskräfte<br />

eine der zentralen Herausforderungen der Wirtschaft, die<br />

insbesondere in den naturwissenschaftlichen und tech-<br />

nischen Bereichen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Zwar<br />

sind Deutschlands Schüler im Vergleich der OECD-Länder<br />

über<strong>durch</strong>schnittlich in ihrer naturwissenschaftlichen<br />

Kompetenz, dennoch entscheiden sich bei uns vergleichs-<br />

weise wenige junge Menschen dafür, einen technischen<br />

Beruf zu ergreifen. Hier setzt das Bildungsengagement der<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> an. Unsere Förderung umfasst die gesamte<br />

Bildungskette – von der Grundschule bis zur Universität.<br />

SCHULKOOPERATIONEN<br />

Als Stahl- und Technologiekonzern stehen die sogenannten<br />

MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft<br />

und Technik) im Fokus unseres Bildungsengagements. Wir<br />

setzen uns für eine bessere Vernetzung der Schulen und<br />

der Wirtschaft ein, um den Schülerinnen und Schülern früh<br />

Orientierungshilfen bei der Berufswahl zu bieten und die<br />

Nähe zur Praxis in den Bildungsangeboten zu stärken. Mit<br />

sieben Schulen in Südostniedersachsen und Sachsen-<br />

Anhalt hat die SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik dafür<br />

Partnerschaften geschlossen. Die Angebote werden den<br />

Klassenstufen entsprechend altersgerecht gestaltet und<br />

reichen von Betriebserkundungen und Praxis tagen bis<br />

zum Bewerbungstraining.<br />

Im Rahmen der Schulkooperationen fand 2008 das Experi-<br />

mentierprojekt „MINIPHÄNOMENTA“ an zwei Partnerschu-<br />

len statt: der Realschule Groß-Ilsede und der CJD Christo-<br />

pherus-Schule in Braunschweig. Im Rahmen des Projektes<br />

bauten Schüler in der Ausbildungswerkstatt Experimentier-<br />

stationen, um physikalische und mechanische Phänomene<br />

rund um den Werkstoff Stahl zu veranschaulichen. Die Ex-<br />

ponate konnten anschließend auf den Schulhöfen ausge-<br />

stellt und ausprobiert werden. Die SZST <strong>Salzgitter</strong> Service<br />

und Technik plant die „MINIPHÄNOMENTA“ in den kom-<br />

menden Jahren an weiteren Partnerschulen fortzusetzen.<br />

Schulpartnerschaften <strong>Salzgitter</strong><br />

Partnerschule seit<br />

Emil-Langen-Realschule <strong>Salzgitter</strong>-Lebenstedt 1990<br />

Realschule Groß Ilsede 1992<br />

Grund-/Hauptschule <strong>Salzgitter</strong>-Flachstöckheim 1993<br />

Realschule Amselstieg <strong>Salzgitter</strong>-Lebenstedt 1999<br />

Gymnasium am Silberkamp Peine 2001<br />

CJD Jugenddorf Christopherus-Schule Braunschweig 2001<br />

Fallstein Gymnasium Osterwieck 2006


BEGEISTERUNG FÜR TECHNIK WECKEN<br />

Auch im außerschulischen Bereich unterstützt die<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> Initiativen mit dem Ziel, Berührungsängste<br />

junger Menschen mit Naturwissenschaft und Technik ab-<br />

zubauen. Die SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik und<br />

die Bürgerstiftung <strong>Salzgitter</strong> unterstützen dafür die Junior-<br />

universität der AWO (Arbeiterwohlfahrt) in <strong>Salzgitter</strong>-<br />

Calbecht. Die Schwerpunkte der Junioruniversität liegen<br />

auf Energie, Umwelt und Mobilität. Kindern wird unabhängig<br />

vom Elternhaus die Möglichkeit geboten, Wissenschaft und<br />

Technik altersgerecht zu entdecken. Ausbilder der SZST<br />

<strong>Salzgitter</strong> Service und Technik halten dort Seminare und<br />

Vorträge zu unterschiedlichen naturwissenschaftlichen<br />

Themen. Die Junioruniversität ist ein Projekt der Welt-<br />

dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ 2007/2008<br />

der Vereinten Nationen. Ziel dieser internationalen Initiative<br />

ist es, die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung weltweit in<br />

den nationalen Bildungssystemen zu verankern.<br />

Auch die Hannover Messe 2009 haben wir verstärkt ge-<br />

nutzt, um auf Jugendliche und junge Erwachsene zuzuge-<br />

hen. Die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> war dort erstmals im Rahmen des<br />

Projektes „TectoYou“ mit einem eigenen Stand vertreten,<br />

der Schüler und Studenten zum Kennenlernen und Expe-<br />

rimentieren einlud. Die Initiative „TectoYou“ steht unter der<br />

Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und<br />

Forschung und bietet Jugendlichen und jungen Erwachse-<br />

nen spannende Einblicke in technische Berufe. Ein Ziel, das<br />

wir auch mit unserer Beteiligung am „Girls’ Day – Mädchen-<br />

Zukunftstag“ verfolgen. Wie im Vorjahr war auch der „Girls’<br />

Day 2009“ ein voller Erfolg: Mehr als 100 Schülerinnen er-<br />

hielten am 23. April in den Werkstätten und an den Arbeits-<br />

plätzen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> einen Einblick in den Berufsalltag.<br />

Im September 2009 fand bereits zum zweiten Mal die „Ideen-<br />

Expo“ in Hannover statt. Die „IdeenExpo“ motiviert junge<br />

Menschen, ihre Zukunft bewusst zu gestalten und sich mit<br />

Naturwissenschaften und Technik zu beschäftigen. Dabei<br />

wurde Kindern und Jugendlichen Hilfe bei der Berufsorien-<br />

tierung gegeben, indem sie spielerisch und mit Erfinder -<br />

geist in Workshops und bei Mitmach-Stationen eigene<br />

Ideen verwirklichten. Wie bereits bei der ersten Veran-<br />

staltung im Jahr 2007 trat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> hier nicht nur<br />

als einer der Hauptsponsoren auf, sondern war auch mit<br />

einem eigenen Stand und Programm vertreten. Unter der<br />

Überschrift „Was wäre die Welt ohne Metall?“ bot der Kon-<br />

zern interaktiv und mit kompetenten Ansprechpartnern vor<br />

Ort Jugendlichen die Möglichkeit, die Welt des Stahles zu<br />

erkunden. Die Besucherzahl stieg bei dieser „IdeenExpo“<br />

auf rund 290.000.<br />

HOCHSCHULKOOPERATIONEN<br />

Mit unserem Hochschulengagement wollen wir das Inte-<br />

resse an der Stahlbranche steigern und setzen uns dafür<br />

ein, die Bildungsangebote an Hochschulen und Universi-<br />

täten vermehrt auf die berufliche Praxis auszurichten. Denn<br />

Studenten von heute sind unsere Mitarbeiter von morgen.<br />

Mit bundesweit 13 Universitäten hat die <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> Ko-<br />

operationen geschlossen und fördert Angebote und Pro-<br />

jekte in vielen Studiengängen:<br />

• Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen<br />

• Technische Universität Braunschweig<br />

• Fachhochschule Braunschweig Wolfenbüttel<br />

• Technische Universität Clausthal<br />

• Technische Universität Dresden<br />

• Universität Duisburg Essen<br />

• Technische Universität Freiberg<br />

• Universität Hannover<br />

• Universität Kassel<br />

• Technische Universität München<br />

• Hochschule Niederrhein<br />

• Universität Stuttgart<br />

• Hochschule Ruhr West<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

55<br />

Gesellschaft


10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

56 | 57<br />

Gesellschaft<br />

Fachspezifische Exkursionen bieten Studierenden zahl-<br />

reiche Möglichkeiten, einen Einblick in unsere Branche zu<br />

erhalten und mögliche Berufsfelder zu erkunden. Im Jahr<br />

2008 wurde die Stiftungsprofessur „Bauwerkserhaltung<br />

und Tragwerk“ im Fachbereich Bauingenieurwesen der<br />

Technischen Universität Braunschweig bis 2012 verlängert.<br />

Um den internationalen Austausch zu fördern, hat die<br />

KHS <strong>AG</strong> 2008 erstmals eine Kooperation mit einer Universität<br />

in Indien geschlossen. Insgesamt sechs Studenten der<br />

Dharmsinh Desai University konnten während eines Prakti-<br />

kums bei der KHS <strong>AG</strong> Praxiserfahrung sammeln. 2009<br />

kamen erneut vier weitere Studenten zur KHS nach<br />

Dortmund. Auch mit der University of Michigan (USA)<br />

kooperiert die KHS <strong>AG</strong> erfolgreich.<br />

WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA<br />

• Kulturelles Engagement und<br />

• Sportförderung<br />

finden Sie in unserem CR-Onlinebericht unter<br />

www.salzgitter-ag.de/cr/2009.<br />

Ziel Termin<br />

Beibehaltung unseres Bildungsengagements zur Sicherung qualifizierten Nachwuchses<br />

Abschluss der Entwicklungsarbeit bei „BONA SZ“ bis 2012 und anschließend dauerhafte Etablierung<br />

der Bausteine<br />

Fortsetzung des Engagements bei der „Projekt Region Braunschweig GmbH“ als Gesellschafter. Wir stehen<br />

zum Ziel der Zusammenführung der GmbH mit der Wolfsburg <strong>AG</strong> im Jahr 2012<br />

fortlaufend<br />

2012<br />

2012


Headline Stahlspundwände Enabling – Wachsende Lorem ipsumBedeutung<br />

im Hochwasserschutz<br />

Stahlspundwände finden von jeher vielfältigen Einsatz in Ver-<br />

kehrs-, Logistik- und Infrastrukturprojekten. Ein Einsatzge-<br />

biet, das künftig stärker in den Fokus rücken wird, ist der<br />

Hochwasserschutz. Neben allen Bemühungen, den bereits<br />

eingetretenen Klimawandel auf ein verträgliches Maß einzu-<br />

dämmen, besteht gleichwohl ein breit getragener, fachlicher<br />

Konsens, dass die Zukunft zunehmend von extremen Wetter-<br />

ereignissen gekennzeichnet sein wird, zu denen auch Hoch-<br />

wasser in unseren Breiten zählen wird. In diesem Anwen-<br />

dungsfeld kommt der Stahlspundwand daher wachsende<br />

Bedeutung zu: Sie schützt Menschen und Werte und leistet<br />

auch einen wichtigen Beitrag im vorsorgenden Umweltschutz,<br />

indem Überflutungen – beispielsweise von Kläranlagen, Treib-<br />

stoff- oder Gefahrstofflagern – vermieden oder gemildert<br />

werden können.<br />

Eine der hiervon in Europa am stärksten bedrohten Großstädte<br />

ist Köln, das in nur 20 Jahren sechsmal von größeren Hoch-<br />

wasserereignissen betroffen war. Allein die beiden schweren<br />

Überschwemmungen von 1993 und 1995 verursachten Schä-<br />

den von über 85 Mio. €: 1.700 Hektar des Stadtgebietes wurden<br />

damals überflutet. Vor diesem Hintergrund ist es eines der<br />

obersten Ziele der Stadt, die bestehenden Deiche zu erhöhen<br />

und deren Standsicherheit deutlich zu verbessern. Dabei spielen<br />

die von der HSP Hoesch Spundwand und Profil erzeugten<br />

Spundwände eine herausragende Rolle. Allein im Zeitraum<br />

2005 bis 2008 hat das Tochterunternehmen der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

circa 30.000 Tonnen Spundwand für den Hochwasserschutz in<br />

Köln geliefert. Das entspricht einer Deichstrecke von gut 70 km.<br />

Der Einsatz von Stahlspundwänden ermöglicht einen schnel-<br />

len Baufortschritt. Modernste Einbringungstechniken erlau-<br />

ben dabei eine lärm- und erschütterungsarme Herstellung<br />

der Bauwerke, damit die ansässige Bevölkerung für die Bau-<br />

zeit möglichst gering belastet und in der Nähe befindliche<br />

Gebäude nicht gefährdet werden. Gerade das Projekt in Köln<br />

erfordert es, auch auf engstem innerstädtischen Raum ohne<br />

größere Beeinträchtigungen des unmittelbaren Umfeldes zu<br />

arbeiten. Die Spundwände werden beim Einbau so ange-<br />

passt, dass sie mit den neuen Deichkronen abschließen und<br />

damit völlig unsichtbar sind. So wird eine optimale Einpas-<br />

sung des Gesamtbauwerkes in das Landschaftsbild erreicht.<br />

Innerstädtisch können sichtbare Spundwandbereiche bei Be-<br />

darf verkleidet werden und lassen sich so optimal an das<br />

bauliche Bild der jeweiligen Umgebung anpassen.<br />

In Köln wurden überwiegend U-Profile mit sogenanntem<br />

Larssen-Schloss eingesetzt, das einen bedeutenden System-<br />

vorteil darstellt. Durch die doppelte Verhakung werden eine<br />

besonders gute Wasserdichtigkeit und eine außergewöhnlich<br />

hohe Standfestigkeit erreicht, sodass eine Lebensdauer von<br />

weit mehr als 50 Jahren erwartet werden kann. Und natürlich<br />

gilt auch für Stahlspundwände: Sollten sie einmal am Ende<br />

ihrer Lebensdauer angekommen sein, lassen sie sich rück-<br />

gewinnen und sind zu 100 % recycelbar.


10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

58<br />

Glossar<br />

Coil: Stahlband, das zu Rollen aufgewickelt ist.<br />

Corporate Governance: Bezeichnung für die verantwort-<br />

liche Unternehmensleitung und -kontrolle. Zur Verbesserung<br />

der Unternehmensführung wurde von der Bundesministerin<br />

für Justiz im Jahre 2001 die Regierungskommission Deut-<br />

scher Corporate Governance Kodex eingesetzt, um die in<br />

Deutschland geltenden Regeln für Unternehmensleitung<br />

und -überwachung transparenter zu machen und die Unter-<br />

nehmensverfassung deutscher Kapitalgesellschaften zu<br />

verbessern.<br />

Corporate Responsibility: Oberbegriff für die Verantwor-<br />

tung eines Unternehmens in Bezug auf die Auswirkungen<br />

seiner Geschäftstätigkeit auf die Mitarbeiter, die Umwelt,<br />

die Gesellschaft und das wirtschaftliche Umfeld. Nach<br />

unserem Verständnis schließt Corporate Responsibility<br />

Themen unter anderem aus den Bereichen Corporate<br />

Governance, Corporate Social Responsibility und<br />

Corporate Citizenship ein.<br />

EBIT (Earnings before Interest and Taxes): Ergebnis vor<br />

Steuern zuzüglich Zinsaufwand (ohne Zinsanteil der Zu-<br />

führungen zu Pensionsrückstellungen).<br />

Elektroofen: Aggregat, in dem Stahlschrott mithilfe von<br />

Strom eingeschmolzen wird. Das entstehende Produkt<br />

wird Elektrostahl genannt.<br />

Grobblech: Stahlblech mit einer Dicke von mindestens<br />

30 mm. Grobblech wird hauptsächlich in der Bauindustrie,<br />

im Maschinen- und Gerätebau, im Schiffsbau und für<br />

Rohre mit großem Durchmesser benötigt.<br />

Hochofen: Schachtofen, der mit hitzebeständigen (feuer-<br />

festen) Steinen ausgemauert ist und von integrierten Hütten-<br />

werken eingesetzt wird, um Roheisen aus Eisenerz zu<br />

erschmelzen.<br />

Hüttensand: Durch Abschreckung mit Wasser granulierte<br />

Hochofenschlacke. Wird unter anderem bei der Zement-<br />

herstellung eingesetzt.<br />

Koks: Reduktionsmittel, das im Hochofen zum Erschmelzen<br />

des Roheisens aus Eisenerz benötigt wird. Koks wird in einer<br />

Kokerei <strong>durch</strong> Erhitzung von bestimmten Kohlensorten<br />

(Kokskohle) unter Luftabschluss produziert.<br />

Kuppelgas: Brennbares Prozessgas als Nebenprodukt<br />

bei der Erzeugung von Grundstoffen. Im Stahlherstellungs-<br />

prozess unterscheidet man die Arten Hochofen (Gicht) -,<br />

Konverter (Stahl)- und Koksgas.<br />

LD-Stahl: Mittels des Linz-Donawitz-Verfahrens (Sauer-<br />

stoffaufblasverfahren) aus Roheisen erzeugter Stahl.<br />

Level Playing Field: Umfeld, in dem alle Akteure vergleich-<br />

baren und fairen Wettbewerbsbedingungen unterliegen.<br />

Metallurgie: Prozess des Erschmelzens der Metalle aus<br />

Erzen bzw. auch der Gewinnung von neuem Stahl aus<br />

Schrott.<br />

Profile: Langstahlprodukte, wie Träger und Spundwand,<br />

die primär im Hoch- und Tiefbau Verwendung finden.<br />

Reduktionsmittel: Kohlenstoffträger wie Koks, Kohle oder<br />

Heizöl, die im Hochofenprozess zur Umwandlung von Eisen-<br />

erz (Eisenoxid) zu Roheisen dienen.<br />

ROCE (Return on Capital Employed): Verzinsung des ein-<br />

gesetzten Kapitals. Quotient aus EBIT und Capital Employed.<br />

Schlacke: Bei der Produktion von Roheisen und Stahl mit-<br />

erzeugtes, gesteinsähnliches Material, das unter anderem<br />

die nichtmetallischen Anteile der Ausgangsschmelze bein-<br />

haltet. Hochofenschlacke verarbeitet man beispielsweise<br />

zu Hüttenzement (Eisenportland- und Hochofenzement),<br />

Hüttensteinen, -bims, -kalk, Straßenbaustoffen, Gleis-<br />

schotter und Schlackenwolle. Fein gemahlene phosphor-<br />

haltige Konverterschlacke ist ein wertvolles Düngemittel.<br />

Spundwand: Stahlprofile, die unter anderem zur Sicherung<br />

und Abdichtung von Baugruben oder dem Hochwasser-<br />

schutz verwendet werden.


Stranggießen/Strangguss: Halbkontinuierliches Verfah-<br />

ren zur Herstellung von Brammen, Vorblöcken und Röhren-<br />

rund aus schmelzflüssigem Stahl.<br />

Tailored Blanks: Gefügte Platinen, bestehend aus Stahl-<br />

blechen unterschiedlicher Form, Güte und Eigenschaft, die<br />

mittels Laserstrahlschweißen verbunden werden. Die Auto-<br />

mobilhersteller fertigen aus Tailored Blanks Pressteile für<br />

den Fahrzeugbau.<br />

10–19<br />

Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

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Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

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Strategie &<br />

Werte<br />

20–27<br />

Markt &<br />

Innovation<br />

28–41<br />

Umwelt &<br />

Energie<br />

42–51<br />

Mitarbeiter<br />

52–57<br />

Gesellschaft<br />

60<br />

Impressum und Kontakte<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

Eisenhüttenstraße 99<br />

38239 <strong>Salzgitter</strong><br />

Telefon: 0 53 41/21-01<br />

Telefax: 0 53 41/21-27 27<br />

www.salzgitter-ag.de<br />

Postfach:<br />

38223 <strong>Salzgitter</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Telefon: 0 53 41/21-23 00<br />

Telefax: 0 53 41/21-23 02<br />

E-Mail: pk@salzgitter-ag.de<br />

Der CR-Onlinebericht 2009:<br />

www.salzgitter-ag.de/cr/2009<br />

Recherche, Text und Redaktion:<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong><br />

Konzept, Beratung, Text und Gestaltung:<br />

Stakeholder Reporting GmbH, Hamburg<br />

Bildnachweis:<br />

<strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> (S. 10, 15, 20, 42, 47, 52)<br />

KHS <strong>AG</strong> (S. 28, 40)<br />

Nord Stream <strong>AG</strong> (S. 27)<br />

ThyssenKrupp GfT Bautechnik GmbH (S. 57)<br />

Produktion:<br />

SZST <strong>Salzgitter</strong> Service und Technik GmbH, Druck-Center<br />

Papier:<br />

gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier<br />

Haftungsausschluss:<br />

Einige der in diesem Bericht gemachten Aussagen haben<br />

den Charakter von Prognosen beziehungsweise können als<br />

solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen<br />

und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der<br />

Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlech-<br />

terung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage<br />

für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen ein-<br />

tritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vor-<br />

schauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie<br />

erwartet als zutreffend erweisen. Falls der CR-Bericht<br />

redaktionelle Fehler enthält oder aus einigen Gesichts-<br />

punkten unvollständig ist, übernimmt die Gesellschaft<br />

dafür keine Haftung oder Garantie. Die Gesellschaft kann<br />

zudem keine Garantie dafür geben, dass die in dem Bericht<br />

dargelegten Erwartungen oder Ziele erreicht werden. Die<br />

Gesellschaft lehnt – unbeschadet bestehender kapital-<br />

marktrechtlicher Verpflichtungen – jede Verantwortung<br />

für eine Aktualisierung der zukunftsbezogenen Aussagen<br />

<strong>durch</strong> Berücksichtigung neuer Informationen oder zukünftiger<br />

Ereignisse oder anderer Dinge ab, behält sich allerdings<br />

vor, den Bericht jederzeit ohne besondere Ankündigung zu<br />

aktualisieren. Bei Widersprüchen zwischen der deutschen<br />

und der englischen Version des CR-Berichtes geht die<br />

deutsche Version vor.<br />

<strong>Salzgitter</strong>, Januar 2010


GRI-Index<br />

Der vorliegende CR-Bericht 2009 der <strong>Salzgitter</strong> <strong>AG</strong> wurde<br />

auf Grundlage der Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichte<br />

(G3) der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt. Darüber<br />

hinaus haben wir die Anforderungen des Sector Supple-<br />

ments Mining and Metals (Final Draft vom 28. Januar 2009)<br />

berücksichtigt. Die wesentlichen CR-relevanten Themen<br />

und Indikatoren für die Berichterstattung haben wir im Rah-<br />

men eines Dialogprozesses identifiziert und im Hinblick auf<br />

ihre Relevanz bewertet (vgl. Seite 16). Mit dem Application<br />

Level „B“ bestätigt GRI diesem Bericht eine hohe Überein-<br />

stimmung mit ihren Standards für eine offene und transpa-<br />

rente Berichterstattung.<br />

Der folgende GRI Content Index gibt einen Überblick darüber,<br />

welche G3-Indikatoren wir im Bericht näher erläutern. Ein<br />

ausführlicher, kommentierter Index ist im Onlinebericht<br />

unter www.salzgitter-ag.de/cr/2009 zu finden.<br />

Status Verweise<br />

" komplett berichtet 1–58: Seite im CR-Bericht<br />

" teilweise berichtet U (Seite): Umschlagseite im CR-Bericht<br />

# nicht berichtet www: Seite im Onlinebericht<br />

n. r. nicht relevant GB (Seite): Seite im Geschäftsbericht 2008<br />

1 Strategie und Analyse<br />

graue Schrift: Zusatzindikatoren<br />

1.1 " Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers 6<br />

1.2 " Wichtigste Auswirkungen, 6, 7, 11 f., 13 f., 14 ff., www,<br />

Risiken und Chancen GB (136 ff.)<br />

2 Organisationsprofil<br />

2.1 " Name der Organisation 8–9<br />

2.2 " Marken, Produkte bzw. Dienstleistungen 8–9<br />

2.3 "#Organisationsstruktur U3/U4, 8–9, GB (28 ff.)<br />

2.4 "#Hauptsitz der Organisation 8–9<br />

2.5 " Länder der Geschäftstätigkeit 8–9<br />

2.6 " Eigentümerstruktur GB (50)<br />

2.7 " Märkte 8–9<br />

2.8 " Größe der Organisation 8–9<br />

2.9 " Veränderungen der Größe, Struktur GB (28 ff., 63 ff.)<br />

oder Eigentumsverhältnisse<br />

2.10 " Erhaltene Preise 3, 12, 22, 45 f.<br />

3 Berichtsparameter<br />

3.1 " Berichtszeitraum U3/U4<br />

3.2 " Veröffentlichung des letzten Berichtes U3/U4<br />

3.3 " Berichtszyklus U3/U4<br />

3.4 " Ansprechpartner U3/U4, 60<br />

3.5 " Vorgehensweise bei der Bestimmung U3/U4, 16 ff.<br />

des Berichtsinhaltes<br />

3.6 " Berichtsgrenze U3/U4<br />

3.7 " Beschränkungen des Berichtsumfanges U3/U4<br />

3.8 " Joint Ventures, Tochterunternehmen, GB (123 ff., 176 ff., 181 ff.)<br />

Outsourcing<br />

3.9 " Datenerfassung U3/U4, www<br />

3.10 " Neue Darstellung von Informationen aus alten Berichten U3/U4<br />

3.11 " Veränderungen des Umfanges, der Berichtsgrenzen U3/U4<br />

oder der Messmethoden<br />

3.12 " GRI Content Index U6/U7<br />

3.13 # Bestätigung <strong>durch</strong> externe Dritte<br />

4 Governance, Verpflichtungen und Engagement<br />

4.1 " Führungsstruktur der Organisation GB (18 ff.)<br />

4.2 " Unabhängigkeit des Aufsichtsratsvorsitzenden www<br />

4.3 " Unabhängige Mitglieder des höchsten Leitungsorgans GB (18 ff.)<br />

4.4 " Mechanismen für Empfehlungen von Aktionären www<br />

und Mitarbeitern an den Vorstand<br />

4.5 " Kopplung der Vorstandsvergütung an die GB (18 ff., 40 ff.)<br />

Unternehmensleistung<br />

4.6 " Mechanismen zur Vermeidung von Interessen- GB (18 ff.), www<br />

konflikten im Vorstand<br />

4.7 " Qualifikation der Vorstandsmitglieder in Bezug 14 ff., www<br />

auf Nachhaltigkeitsthemen<br />

4.8 " Leitbilder, Verhaltenskodizes und Prinzipien 10–18<br />

4.9 " Verfahren des Vorstandes zur Überwachung der www<br />

Nachhaltigkeitsleistung<br />

4.10 " Verfahren zur Beurteilung der Nachhaltigkeitsleistung www<br />

des Vorstandes<br />

4.11 " Vorsorgeprinzip 10–19, 28–41, GB (136 ff.)<br />

4.12 " Externe Vereinbarungen, Prinzipien oder Initiativen www<br />

4.13 " Mitgliedschaften www<br />

4.14 " Stakeholdergruppen U3/U4<br />

4.15 " Auswahl der Stakeholdergruppen U3/U4, 16 f., www<br />

4.16 " Einbeziehung von Stakeholdern 16 ff.<br />

4.17 " Fragen und Bedenken von Stakeholdern 3, 16 ff., 22<br />

Ökonomische Leistungsindikatoren<br />

" Managementansatz 6, 8-9, 11 f., 19, 20 f.,<br />

www, GB (58 ff., 162 ff.)<br />

EC1 " Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter www<br />

wirtschaftlicher Wert<br />

EC2 " Finanzielle Folgen des Klimawandels 31 ff., GB (75 f.)<br />

EC3 " Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen 44 f., www<br />

EC4 " Finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand 33 f.<br />

EC5 # Eintrittsgehälter im Verhältnis zum lokalen Mindestlohn<br />

EC6 # Standortbezogene Auswahl von Zulieferern<br />

EC7 " Standortbezogene Personalauswahl www<br />

EC8 " Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen www<br />

für das Gemeinwohl<br />

EC9 " Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen 52 ff.<br />

Ökologische Leistungsindikatoren<br />

" Managementansatz 14 ff., 29 f., 31 f., www,<br />

GB (58 f., 75 ff., 143)<br />

EN1 " Eingesetzte Materialien 31 ff., www<br />

EN2 " Recyclingmaterial 33 ff., www<br />

EN3 " Direkter Energieverbrauch 31 ff.<br />

EN4 " Indirekter Energieverbrauch 31 ff.<br />

EN5 " Energieeinsparung 33 ff.<br />

EN6 " Initiativen für Energieeffizienz und erneuerbare Energien 33 ff.


EN7 # Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauches<br />

EN8 " Gesamtwasserentnahme 35 f., www<br />

EN9 " Auswirkung des Wasserverbrauches 35 f.<br />

EN10 " Rückgewonnenes und wiederverwendetes Wasser 35 f., www<br />

EN11 # Grundstücke in oder an der Grenze zu Schutzgebieten<br />

EN12 " Auswirkungen auf die Biodiversität 37 ff.<br />

EN13 " Geschützte oder wiederhergestellte natürliche 37 ff.<br />

Lebensräume<br />

EN14 # Strategien zum Schutz der Biodiversität<br />

MM1 " Beeinträchtigte oder renaturierte Landmenge 37 ff.<br />

MM2 # Standorte mit einem Biodiversitätsmanagement<br />

EN15 " Gefährdete Arten 37 ff.<br />

EN16 " Treibhausgasemissionen 31<br />

EN17 " Andere Treibhausgasemissionen www<br />

EN18 " Initiativen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen 31 ff.<br />

EN19 n. r. Emissionen ozonabbauender Stoffe<br />

EN20 " NOx, SOx und andere Luftemissionen 31<br />

EN21 " Abwassereinleitung 35 f., www<br />

EN22 " Abfall nach Art und Entsorgungsmethode 37 ff.<br />

EN23 " Wesentliche Freisetzungen www<br />

MM3 " Abraum, Schlämme und Aufbereitungsrückstände 37 ff.<br />

EN24 # Gefährliche Abfälle nach der Basler Konvention<br />

EN25 # Auswirkung von Abwasser auf die Biodiversität<br />

EN26 " Initiativen zur Minimierung von Umweltauswirkungen 33 ff.<br />

EN27 # Verpackungsmaterial<br />

EN28 " Sanktionen wegen Umweltverstößen www<br />

EN29 " Auswirkungen des Transportes www<br />

EN30 " Ausgaben für den Umweltschutz GB (77)<br />

Gesellschaftliche Leistungsindikatoren<br />

Arbeitspraktiken & Menschenwürdige Beschäftigung<br />

" Managementansatz 43, 45 ff., 48 ff., www, GB (45 ff.)<br />

LA1 " Mitarbeiter nach Beschäftigungsverhältnis und Region 8–9, www<br />

LA2 " Mitarbeiterfluktuation 8–9, GB (45), www<br />

LA3 " Leistungen für Vollzeitangestellte 44 f., 46 ff., 50 f., www<br />

LA4 " Mitarbeiter mit Tarifverträgen www<br />

LA5 " Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche 42 ff., www<br />

betriebliche Veränderungen<br />

LA6 " Prozentsatz der in Arbeitsschutzausschüssen www<br />

vertretenen Mitarbeiter<br />

MM4 " Anzahl an Streiks und Aussperrungen www<br />

LA7 " Berufskrankheiten, Ausfalltage und 48 ff., www<br />

arbeitsbedingte Todesfälle<br />

LA8 " Beratung und Schulung zu ernsthaften Krankheiten 50 f.<br />

LA9 " Arbeits- und Sicherheitsvereinbarungen www<br />

mit Gewerkschaften<br />

LA10 " Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter 45 ff.<br />

LA11 " Programme zu Lebenslangem Lernen 46 ff.<br />

LA12 " Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung 46 ff., www<br />

von Mitarbeitern<br />

LA13 " Zusammensetzung von Führungsgremien www<br />

LA14 # Lohnunterschiede nach Geschlecht<br />

Menschenrechte<br />

" Managementansatz 12 f., 43, 48 ff., 50, www<br />

HR1 # Investitionsvereinbarungen<br />

HR2 " Prüfung der Zulieferer zu Menschenrechtsfragen www<br />

HR3 n. r. Schulungen zu Menschenrechten<br />

HR4 " Vorfälle von Diskriminierung www<br />

HR5 " Erhebliche Risiken der Verletzung der www<br />

Vereinigungsfreiheit und des Rechtes<br />

auf Kollektivverhandlungen<br />

HR6 # Risiko von Kinderarbeit<br />

HR7 # Risiko von Zwangsarbeit<br />

HR8 n. r. Schulung des Sicherheitspersonals<br />

HR9 # Verletzung der Rechte von Ureinwohnern<br />

MM5 # Unternehmenstätigkeiten in oder in der Nähe<br />

Gesellschaft<br />

von Lebensräumen von Ureinwohnern<br />

" Managementansatz 13 f., 17 f., 53 f., 54, www<br />

SO1 " Auswirkungen auf das Gemeinwesen 10–19, www<br />

MM6A # Anzahl und Beschreibung von Streitigkeiten<br />

mit Ureinwohnern über die Nutzung von Land<br />

MM6B # Ausmaß der Nutzung von Beschwerdemechanismen bei<br />

Streitigkeiten mit lokalen Gemeinden und Ureinwohnern<br />

MM7 # Anzahl an nicht- oder kleinindustriellen Bergbauaktivitäten an<br />

oder in der Nachbarschaft zu Unternehmensstandorten<br />

MM8 # Standorte, an denen Umsiedlungen stattgefunden haben<br />

MM9 # Anzahl an Standortstilllegungen<br />

MM10 # Nutzung von Streitbeilegungsmechanismen<br />

MM11 # Anzahl und Beschreibung von Notfällen, Mitarbeiter,<br />

Gemeinden oder die Umwelt betreffend<br />

SO2 " Korruptionsrisiken 13 f., GB (18 ff., 140)<br />

SO3 " Schulungen zur Antikorruptionspolitik www<br />

SO4 " Korruptionsvorfälle und ergriffene Maßnahmen 13 f.<br />

SO5 " Lobbying 18<br />

SO6 " Zuwendungen an Parteien und Politiker www<br />

SO7 " Klagen aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten www<br />

SO8 " Sanktionen wegen Verstößen gegen 13 f., www<br />

Rechtsvorschriften<br />

Produktverantwortung<br />

" Managementansatz 13 f., www<br />

PR1 n. r. Auswirkungen auf die Gesundheit entlang der<br />

Produktlebensdauer<br />

MM12 " Programme und Prozesse im Hinblick auf 22 ff., 33 ff.<br />

verantwortungsvolle Erzeugung<br />

PR2 # Verstöße gegen Gesundheitsstandards von Produkten<br />

PR3 # Produktinformationen<br />

PR4 # Verstöße gegen Standards zur Kennzeichnung von<br />

Produktinformationen<br />

PR5 " Kundenzufriedenheit 21 f.<br />

PR6 n. r. Standards in Bezug auf Werbung<br />

PR7 n. r. Verstöße gegen Marketingstandards<br />

PR8 # Beschwerden von Kunden in Bezug auf Datenschutz<br />

PR9 # Sanktionen wegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen

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