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Improvisation - Sanitas Troesch AG

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26 casanova November 2011 sanitas troesch<br />

Bereit für das Undenkbare<br />

Der Führungsraum der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) in Zürich<br />

erinnert an den eigenen Militärdienst und ein wenig an den Kalten Krieg.<br />

Kein Wunder, denn die unterirdische Anlage wurde 1984 erbaut. Das<br />

heutige Bedrohungsbild ist ziviler Art: Erdbeben, atomare und<br />

chemische Störfälle sowie Überschwemmungen. Zuständig für solche<br />

Vorfälle ist die Nationale Alarmzentrale, die Fachstelle des Bundes für<br />

ausserordentliche Ereignisse. Alain Vuitel, Chef NAZ, und sein Informationschef<br />

Christian Fuchs führen durch die Anlage.<br />

Fukushima ist noch immer präsent: überall Karten, Notizen<br />

und Skizzen zum Erdbeben und zum Tsunami. Im Zentrum<br />

des Führungsraums: eine Kartonkiste — darin Schokolade.<br />

«Schokolade und Kaffee sind zwei wichtige Dinge im Einsatz»,<br />

erzählt der Informationschef Christian Fuchs. Er sagt<br />

es nur halb im Scherz, denn im Ernstfall sind hier knapp 30<br />

Angestellte der Nationalen Alarmzentrale sowie rund 200 Armeeangehörige<br />

zur Verstärkung rund um die Uhr im Einsatz:<br />

ohne Tageslicht.<br />

Weiter gehts ins Radiostudio. Hier können die Medienverantwortlichen<br />

der NAZ Interviews für alle Schweizer Radiostudios<br />

aufnehmen und verbreiten. «Die Information der Bevölkerung<br />

ist keine exakte Wissenschaft, sie unterscheidet<br />

sich von Fall zu Fall», sagt Alain Vuitel. Das Prinzip der NAZ<br />

lautet: «Offen, ehrlich und regelmässig informieren und bekanntgeben,<br />

ob man stündlich oder halbtäglich informiert.<br />

So versuchen wir, das grosse Informationsbedürfnis unserer<br />

Kunden, also der Bevölkerung und der Kantone, zu decken.<br />

sanitas troesch November 2011 casanova 27<br />

«Wir waren zehn Tage nonstop im Einsatz.»<br />

Dabei kommunizieren wir nur, was überprüft oder uns von Behörden im<br />

In- und Ausland mitgeteilt wurde.»<br />

Die NAZ im Einsatz — am Beispiel Fukushima<br />

Um den 18. Juli 2011 fuhr die NAZ die Verfolgung der Ereignisse in<br />

Fukushima zurück. «Wir waren zehn Tage nonstop im Einsatz», erinnert<br />

sich Alain Vuitel. Was steckt hinter einer solchen Leistung? Die NAZ ist in<br />

einer ständigen, abgestuften Einsatzbereitschaft. MeteoSchweiz, der benachbarte<br />

meteorologische Dienst des Bundes, nimmt die eingehenden<br />

Nachrichten und Anrufe für die NAZ entgegen. Diese Zusammenarbeit<br />

macht Sinn: Bei Katastrophen ist das Wetter oft entscheidend. Alle<br />

eingehenden Nachrichten werden dann von einem Pikettdienstleistenden<br />

der NAZ analysiert. Diese Person muss ihren Arbeitsplatz jederzeit<br />

innert 30 Minuten erreichen können. Sie entscheidet, welche weiteren<br />

Massnahmen getroffen werden müssen und welche Partnerorganisationen<br />

orientiert werden. Ein solches Pikett beobachtete am 11. März<br />

2011 das Geschehen im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi und «drückte<br />

am 12. März auf den Knopf», wie es Alain Vuitel ausdrückt. Was bedeute-

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