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Die Logik des literarischen Einfalls

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<strong>Die</strong> <strong>Logik</strong> <strong>des</strong> <strong>literarischen</strong> <strong>Einfalls</strong> 23<br />

mehr Standartsprache reden, wenn wir auch von den französisch oder italienisch<br />

sprechenden Schweizern verstanden werden wollen, die eben die deutsche Hochsprache<br />

erlernen. Wenn ich aber an die Klassiker <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts denke,<br />

also an Robert Walser oder den Autor von Kriminalromanen Friedrich Glauser,<br />

diese haben überall in ihren Büchern Helvetismen drin. Walser hat aber nicht<br />

nur Helvetismen benutzt, sondern er hat sogar Wörter erfunden, die helvetisch<br />

tönen. <strong>Die</strong> sind dann also praktisch unübersetzbar. So sehr aber der Einbezug<br />

von Helvetismen für die Authentizität wichtig sein kann, so kann er ebenso zum<br />

Manierismus werden.<br />

D. S.: Ihr Werk ist sehr stark der „Dialektik von Nähe und Ferne, von Heimat<br />

und Fremde“ verp ichtet – wie dies u. a. Christoph Siegrist zurecht betont. Von<br />

dem Immunen heißt es: „Am liebsten wäre er in alle Richtungen gegangen und<br />

aus allen Richtungen zurückgekehrt, bis jeder fremde Ort ein vertrauter wurde<br />

[...] und es keinen Unterschied mehr gab zwischen vertraut und unvertraut.“ Sie<br />

schreiben also viel über andere Länder und Kulturen, aber zugleich sind Sie ein<br />

unermüdlicher Schweiz-Kritiker, der allerdings sein Heimatland am liebsten aus<br />

größerer Distanz betrachtet. Welche Rolle spielen also die vielen Reisen für Ihr<br />

schriftstellerisches Schaffen<br />

Hugo Loetscher während seines Besuchs im Institut für Germanistik am 22.04.2008<br />

(zusammen mit dem Institutsdirektor Prof. Dr. Ryszard Lipczuk,<br />

Dr. Ewelina Kamiska und der Organisatorin der Lesung Dr. Dorota Sonicka).<br />

Bild: Urszula Nowakowska

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