LÃ¤uferInnen Nachrichten SEPTEMBER 2012 Ausgabe 66

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da war es schon empfindlich heiß geworden. Wir starten also am Valznerweiher gegenüber dem Klubbad des 1. FCN. Zuerst ging es durch den Wald, dann folgte ein Stück am Wiesenrand entlang. Dort flimmerte uns die Wärme entgegen. Dann wechselten wir in den Wald und trafen bei km 3 auf die altbekannte Straße mit der Steigung, die am Tiergarten entlang führt. Ein Teil der alten Strecke lag wieder vor uns, dann bogen wir ab. Ich hatte den Eindruck, dass diese Strecke viel mehr Steigungen hatte als die alte. Laufgefühl Ich fühlte mich recht gut bei dem Lauf, Beine waren o.k. und der Atem ging auch gleichmäßig. Obwohl es immer wärmer wurde machte mir zum ersten Mal die Hitze nicht so viel aus, da es eine trockene Hitze war. Die magische 5 hatte ich bereits hinter mir und nun war ich gespannt, wie der Rest werden würde, denn ich hatte nicht so viele lange Läufe gemacht und hoffte, dass das Polster für die 10 km reichen würde. Schmerz geh‘ mir vom Acker Bei km 8 verspürte ich auf dem rechten Fußrücken wieder diesen leichten Stich, so als ob ich mir den Schuh zu eng geschnürt hätte, was ich aber nie mache. Ich kannte diese Stelle. In der 9. Trainingswoche war sie latent schon einmal aufgetreten, danach war sie immer völlig weg gewesen. Ich hatte noch einmal in der 11. Woche die Stelle am Fußrücken gespürt. Die letzte Trainingswoche war trotz der Sprintläufe erfolgreich und ohne Verletzungen abgeschlossen worden. So lief ich unverdrossen meinen 10 km-Wettkampf weiter und nahm auch das Tempo nicht raus. Der Schmerz hatte sich nicht verschlechtert, was ich als gutes Zeichen wertete. Pacemaker und der letzte Kilometer 600 m vor dem Ziel erwartete mich Matthias, der nun an meiner Seite lief und dafür war ich ihm dankbar. Denn ich war jetzt doch recht alle und das Ziel war noch immer nicht zu sehen. So mobilisierte er meine letzten Kräfte und ich legte dabei noch einmal Geschwindigkeit zu. Der letzte Kilometer wurde zu einem gefühlten Halbmarathon. Verdammt, wann kommt endlich der grüne Zielbogen Noch einmal um die Ecke und da lag das Ziel vor mir. Wie liebliche Weihnachtsglocken klang die Zielmatte mit ihrer Zeitmessung in meinen Ohren. Ich zog mir schnell meine Sandaletten an, um die geplagte Stelle am Fuß zu entlasten. Ich vermutete, dass mir ein Gefäß geplatzt war und ich deshalb nun einen Bluterguss bekommen habe. Nervensäge Nach dem Umziehen gingen wir sofort zu unserem Hund, der immer noch bei den AOK-Damen geparkt war. Er begrüßte uns und war völlig aus dem Häuschen. Da erzählten mir die Damen, dass er 30 Minuten gebellt hätte und er sich erst dann beruhigt hatte, als eine von ihnen Wuschel mit einem Tuch erschreckt hatte. Ich nehme an, dass er Verlustängste hatte, da er, bevor wir ihn aus dem Tierheim geholt hatten, ausgesetzt worden war. Nun glaubte er vielleicht, dass ihm das gleiche Schicksal widerfährt. Anschließend war bei ihm „heile Welt“, unterstützt durch Streicheleinheiten unsererseits. Siegerehrung Die Siegerehrung fand an der Gaststätte des Italieners „Platz 12“ am Tennisverein statt. Sie wurde sehr unterhaltsam gestaltet. Nett war es auch, dass Frauen und Männer jeder AK zusammen auf das Siegerpodest gerufen wurden. Dadurch entstanden nette Gruppenfotos. Ich hatte den 1. Platz der AK W 65 mit 53:58 Minuten belegt. In Anbetracht der noch immer geringen Trainingsumfänge konnte ich mit mir sehr zufrieden sein. Matthias wurde in seiner AK M60 Zweiter mit 42:52 Minuten. Fazit Eine gelungene Strecke, die aber schwieriger war als die alte Runde. Ebenfalls sehr positiv, dass die Siegerehrungen von Sissy Baumann immer pünktlich stattfinden. Einen Wehmutstropfen gibt es für mich. Ich habe mir einen Ermüdungsbruch am rechten Mittelfußknochen zugezogen und bin nun 6 Wochen im Gips und muss Gehstützen benutzen. Und das bei meinem Bewegungsdrang und meiner von mir so geliebten Unabhängigkeit. Ich komme mir vor, als ob ich 6 Monate Knast ohne Bewährung bekommen habe. Diese Medaille bekommt einen Ehrenplatz, weil ich 2 km mit einem gebrochenen Zeh bis ins Ziel gelaufen bin. Das nenne ich Einsatz. TKN-Ergebnisliste siehe Seite 6-7 Weitere Informationen http://www.finish-line.de/ Retrorunning Weltmeister kommen aus Nürnberg Rückwärts zu 2 x Gold, 5 x Silber und 1 x Bronze bei der 4. IRR Retrorunning Weltmeisterschaft vom 25. – 26. August 2012 in Lleida | Katalonien | Spanien. Carmen sicherte sich die Goldmedaille über 3.000 m sowie jeweils Silber über die 800 m und 1.500 m Strecke. Günter konnte in der Einzelwertung über die 5.000 m mit Gold, 3.000 m mit Silber und 1.500 m mit Bronze glänzen. Mit den Staffeln 4 x 100 m und 4 x 400 m gab es als Zugabe jeweils noch eine Silbermedaille. Der reine Wahnsinn! 8
4. IRR Retro Running Weltmeisterschaft 2012 Unternehmen Goldmedaille und Weltmeistertitel Auch wenn viele Nürnberger in den letzten Wochen unter der Hitzewelle gestöhnt haben konnten wir uns nur über die idealen Trainingsbedingungen freuen. Wenn die Sonne am höchsten stand haben wir uns auf den Weg gemacht. Nach 30 Minuten Einlaufen vorwärts haben wir uns in die richtige Richtung gedreht, also rückwärts wie sich selbstverständlich versteht. 100 m Sprints gehörten natürlich genauso zum Übungsprogram wie die langen Einheiten bis zu 6 Kilometer. Grundlagentraining und Übungen zur Lauftechnik runden eine Trainingseinheit jeweils ab. Von Woche zu Woche wurde neben der Streckenlänge auch das Tempo erhöht und mit Intervallen verschärft. Tempohärte bei hochsommerlichen Temperaturen variiert. Waren doch in Lleida, wo die 4. IRR Weltmeisterschaften vom 25. -26. August stattfinden sollten mit guten 36° Celsius zu rechnen. Die tropische Hitzewelle mit bis zu 41° Grad Celsiu s endet und die Temperaturen werden an den Wettkampftagen nur noch bis auf 37° Celsius steigen, so die Schlagzeile in der örtl ichen Presse. „Schweiß lass nach!“ Wir haben ja ein paar Tage uns zu akklimatisieren. So halten wir nicht die Beine still, sondern machen uns auf den Weg, die 140.000 Einwohner zählende Stadt am Ufer des Segre- Flusses zwischen Barcelona und Zaragossa gelegen zu erkunden. Mittel- und Aussichtspunkt ist zweifelsohne der Hügel im Stadtkern mit Seu Vella, dem Glockenturm und der herrlichen Aussicht über die Stadt und die umliegende Umgebung. Zahlreiche Cafés laden zum Verweilen ein und… nein, die Spezialität „gegrillte Schnecken“ haben wir nicht gekostet. Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft – mmmh Schnecken zählen ja wohl nicht zu den schnellsten Getieren. Hallo, wie geht es dir War eine viel gestellte Frage beim ersten Teilnehmertreff am Vorabend der Wettkämpfe. Alte Bekannte und neue Gesichter. Wiedersehensfreude, beschnuppern und… schnell hat sich die Internationale Familie der Retro Runner über alle Sprachbarrieren hinweg zusammengefunden. Mit einem Gruppenfoto festgehalten und einem Bierchen besiegelt fiebern wir alle den beiden Wettkampftagen entgegen. 1. Wettkampftag, Samstag, 25. August 2012 Um 15:30 Uhr eröffnet der Organisator Manel Porté i Suàrez vom Sportclub Esbufecs de Mollerussa mit einer kurzen Ansprache die Retro Running Weltmeisterschaft 2012. 16:30 Uhr: 800 m Finale der Altersklasse VF (Alter 41 plus) mit Carmen Carmen ist auf der Strecke über 800 m die amtierende Weltmeisterin von Kapfenberg 2010. Kann sie ihren Titel gegen die Favoritin Rita Loberti aus Italien verteidigen Schon nach 300 m zeigt sich, dass die mit dem Startschuss führende Rita Loberti aus Italien den Rücken von Carmen heute nicht fürchten muss. Carmen gewinnt Silber mit einer überzeugenden Leistung. 18.04 Sekunden hinter der Siegerin und 1:03.26 Minuten vor Mariella Biondi der Drittplatzierten aus Italien. Goldmedaille für Günter 17:00 Uhr: 5.000 m Finale der Altersklasse VM50 (Alter 50 plus) Auf der Bahn sind 12,5 Runden zu laufen. Runden, die Dramen und Erfolgsgeschichten schreiben können. Wir gehen gleich in die vorletzte Runde. Noch immer liegt ab der zweiten Runde der Italiener Fernando Olezzi gute 4 m vor Günter, der den Abstand nicht wesentlich verkleinern kann. Es geht auf die Gerade, auf die Ziellinie zu, dort wo die Zeitnehmer, Rundenzähler und Wettkampfrichter postiert sind. Günter beschleunigt, da er Fernando Olezzi in der letzten Runde angreifen will. Schreck lass nach!!! Ein Zeitnehmer, glücklicherweise ein Berg von Mann in Rot, tritt unbedacht auf die Innenbahn und… „Plötzlich spüre ich einen heftigen Aufprall. Ich werde regelrecht zur Seite geschleudert. Auf die dritte Bahn… zusätzliches Adrenalin schießt durch meinen Körper und mein Blick könnte jetzt gewiss Menschen zu Stein erstarren lassen. Ich sehe wie Fernando einen Augenblick zögert – ich schreie etwas und meine, vom Aufprallverursacher ein Entschuldigung zu hören. Jetzt finde ich mich in führender Position und diese kann ich durch meine antrainierte Tempohärte bis ins Ziel verteidigen. Mit 4 Sekunden Vorsprung „GOLD!!!!“ Da ist die Silbermedaille drei Stunden später mit der 4 x 400 m Staffel (VM) eine gefeierte Zugabe und ein glänzender Abschluss für Carmen und mich am ersten Wettkampftag. Günter ist Weltmeister über 5.000 m VM50 Carmen ist Weltmeisterin über 3.000 m VF50 9
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