Pfarrblatt Oktober 2013 - Pfarrei Wünnewil-Flamatt
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Wie geht es weiter in Syrien Der Tag an dem ich diese Frage zu Papier bringe, fällt in die Zeit<br />
während der von einem Militärschlag gegen das Regime in Syrien die Rede ist, wegen dessen<br />
Einsatz von Giftgas, durch den über tausend Menschen gestorben sind. Seit Beginn der Krise im<br />
Frühling 2011 sind fast zwei Millionen Menschen, die Hälfte Kinder und Jugendliche, aus dem<br />
Land geflohen und viele tausend sind gestorben.<br />
Die Situation ist sehr schlimm für alle Bewohner des Landes. Bei genauem Hinsehen sind im<br />
besonderen die Christen betroffen. Jährlich wird vom Hilfswerk «Open Doors», das im Dienst<br />
der verfolgten Christen weltweit steht, eine Liste mit den Ländern veröffentlicht, in denen Christen<br />
verfolgt werden. Auf dem neuesten Index ist Syrien auf Platz 11 vorgerückt, letztes Jahr war es<br />
noch an 36. Stelle. Christen werden in wachsendem Mass gezielt angegriffen.<br />
Das Hilfswerk spricht davon, dass weltweit an die hundert Millionen Christen verfolgt werden.<br />
Nordkorea liegt da seit Jahren an der Spitze. Etwa 50 000 Christen sind dort schätzungsweise in<br />
Arbeitslagern eingesperrt. Schon der Besitz einer Bibel kann bestraft werden. Acht der zehn ersten<br />
Länder auf dem Index sind islamisch geprägt. Der Arabische Frühling hat sich für viele<br />
Christen in einen Arabischen Winter verwandelt.<br />
Mali war ein typisch westlich geprägtes afrikanisches Land mit einer in weiten Teilen moderaten<br />
Form des Islam. Christen genossen ein grosses Mass an Freiheit, ihren Glauben zu praktizieren.<br />
Mit der Eroberung des nördlichen Landesteils durch Separatisten und islamische Kämpfer wurden<br />
viele Christen zur Flucht gezwungen und ihre Kirchen verbrannt. Die Boko Haram sorgt als<br />
fanatische islamische Terrorgruppe in Nordnigeria weiter dafür, dass dieser Landesteil die weltweit<br />
höchste Gewaltrate gegen Christen aufweist.<br />
Ein Christ aus Ägypten sagte angesichts der niedergebrannten Kirche seines Ortes: «Sie können<br />
unsere Kirchen niederbrennen, aber unseren Glauben können sie nicht auslöschen». Die verfolgten<br />
Christen im krisengeschüttelten Ägypten bitten die Christen weltweit: «Betet mit uns für ein<br />
Ende der Gewalt.»<br />
In über fünfzig Ländern werden rund eine Million Menschen verfolgt und benachteiligt, weil sie<br />
sich zu Jesus Christus bekennen. Jesus hat gesagt: «Wenn euch die Welt hasst, so wisst, das sie<br />
mich vor euch gehasst hat… haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen» (Joh<br />
15,18.20).<br />
Als Christen, die wir frei in unserem Land den Glauben leben können, sind wir aufgerufen für<br />
unsere verfolgten Brüder und Schwestern im Glauben zu beten und auch dafür, dass alle<br />
Menschen die Würde des anderen achten und besonders für jene, die grosse Verantwortung tragen<br />
in Politik und Gesellschaft, damit sie sich für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt einsetzen.<br />
Paul Sturny, Pfarrer