818 S tahl und E isen. Eigenschaften von Elektrozement una setn& r. t t . ja n rg ’. i\r. ZH. tfgHfc ■* ^ ^ - S i Abbildung 6. Schwedischer Schlackensand (Pulverpräparat, abgesiebt zwischen dem 2500- und 4900-Sieb), gekreuzte .Nicols. X 70 X 70 * ' S Ü f- * landzementwerke bisher ihre Erzeugnisse nicht in so weitgehendem Maße mahlen, wie dies hier der Fall war. Anderseits ist es sicher, daß, sofern die Mahlbarkeit des geschmolzenen Klinkers wegen dessen großer Neigung zum Zerfall und seiner mürben Beschaffenheit sehr viel größer ist als die der Drehofenklinker, die Werke in der Lage sind, die bisher übliche Feinheit des Eisenportlandzements bedeutend zu erhöhen. Für die Herstellung eines Zements mit sehr hoher Anfangsfestigkeit, wie ihn die Betonindustrie wünscht, erscheint dies sogar notwendig. Die A b b indezeit beider Eisenportlandzemente war stark schleppend. Nach kurzem Abbindebeginn zögerte sich das Ende länger als gewöhnlich hinaus. Besonders der zu kurze Beginn dürfte manchen Verbraucher bedenklich machen, da die deutschen Normen fordern, daß die Zemente frühestens nach einer Stunde abzubinden beginnen dürfen. Bei früheren Prüfungen hat der Verfasser auch beim Elektrozement selber die gleichen Erscheinungen gefunden29), die aber nach Angaben der Patentinhaberin der praktischen Anwendung des Zements nicht hinderlich sein sollen. In dieser Hinsicht erscheint noch eine eingehende Nachprüfung erforderlich. Eine Stütze findet die Behauptung der Patentinhaberin allerdings in dem Umstand, daß die Mörtelprobenherstellung, die sonst bei Schnellbindern ziemlich schwierig, wenn nicht unmöglich ist, sich in der üblichen Weise vollzog. Nur war, wie auch beim Elektrozement, die Festigkeit der Mörtel nach einem Tage noch zu gering, als daß eine Entformung der Proben ohne Beschädigung derselben möglich gewesen wäre. Nach zwei Tagen waren die Probekörper aber außerordentlich fest, und die weitere Erhärtung machte dann außerordentlich schnelle Fortschritte. 2») Eingehende Versuche, die der Verfasser zur Abstellung dieses Mißstandes unternahm, lehrten, daß die Abbindezeit des Elektrozements durch besondere ther mische Behandlung der Schmelze in ziemlich weitem Umfange geregelt werden kann. (Mischung granulierter Schmelze mit zerfallenem Klinker nach D R P 397 086.) ' ' v ; i , * ' - Abbildung 7. Schwedischer Sohlackensand (Pulverpräparat, abgesiebt zwischen dem 2500- und 4900-Sieb), gew. Licht. Die R a u m b e s tä n d ig k e i t sproben wurden aus dem vorgenannten Grunde auch erst nach 48 st ausgeführt, dann aber einwandfrei bestanden. Die Z u g fe stig k e it des aus der basischen Schlacke hergestellten Eisenportlandzements kam nahe an die von dem geschmolzenen Portlandzement erreichten Werte heran während bei Verwendung der sauren Schlacke naturgemäß kleinere, aber immerhin noch recht beachtliche Zahlen erhalten wurden. Auch die D ruckfestigk e it des unter Verwendung dieser Schlacke hergestellten Eisenportlandzements lag noch beträchtlich über den Anforderungen der Normen und entsprach der eines guten Eisenportlandzements. Man sieht also, daß die Anwendung von Schmelzklinker auch die Verwertung sonst ziemlich saurer, manganreicher Schlacken zur Eisenportlandzementfabrikation gestatten würde. Erheblich besser verläuft natürlich die Erhärtung bei Zusatz von basischer Schlacke. Der so hergestellte Eisenportlandzement zeigte nach 7 Tagen Wasserlagerung eine Druckfestigkeit, die nahe der oberen Grenze der von Professor Gehler vorgeschlagenen Norm von 300 bis 350 kg/cm2liegt. Der Zement wies ferner — im Gegensatz zum Elektrozement — eine kräftige Nacherhärtung auf, die ihn bei 28 Tagen Wasserlagerung den vom Elektrozement erreichten Wert übertreffen ließ. Bei gemischter Lagerung stand er ihm nicht wesentlich nach. B. H ochofenzem ente. Bezüglich der L itergew ichte und der sp ezifisch en G ew ichte gilt das bei den Eisenportlandzementen Gesagte. Zur S ie b fe in h e it ist noch zu bemerken, daß manche Hochofenzementwerke heute schon Bindemittel von fast der gleichen Mahlfeinheit auf den Markt bringen, wie sie hier vorliegen. Da beim Hochofenzement der Gehalt an Schlackensand überwiegt, so spielt die leichtere Mahlbarkeit des Klinkers allerdings nicht die gleiche Rolle wie beim Eisenportlandzement. Der A b b in d e v o rg a n g schleppte sich noch länger hin als bei den Eisenportlandzementen. Im übrigen verhielten sich die Proben ganz ähnlich, so daß auf die vorher gemachten Ausführungen verwiesen werden kann. Die D ru c k fe s tig k e ite n des unter Verwendung der sauren Schlacke hergestellten Hochofenzements entsprachen bei Wasserlagerung nicht mehr ganz den Anforderungen der Normen, während die Zugfe s tig k e ite n und die Erhärtung bei gemischter Lagerung befriedigend verlief. Der geringe Gehalt des Bindemittels an Elektrozement vermochte eben die mangelnde Reaktionsfähigkeit der Schlacke nicht mehr ganz zu überwinden. Dagegen lieferte der
10. Juli 1924. Eigenschaften von Elektrozement und seine Verwendbarkeit. S ta h l und E isen . 819 in Verbindung mit basischer Schlacke hergestellte Hochofenzement schon nach 7 Tagen Wasserlagerung einen außerordentlich hohen Druckfestigkeitswert. Die von den Hochofenzementwerken erstrebte Steigerung der Anfangsfestigkeit läßt sich also durch Verwendung eines geschmolzenen Klinkers einwandfreierBeschaffenheit bewirken. Wenn hier die für hochwertige Zement e von Professor $r.