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Analog-/Mixed-Signal-ICs<br />
Bild 1: Gewitter<br />
und Blitze sind<br />
faszinierend<br />
– aber sie sind<br />
gefährlich für<br />
Leib und Gut.<br />
Bild: Siemens/BLIDS<br />
Sense the storm<br />
Blitzdetektoren schützen Menschenleben<br />
Gewitter und Blitze sind faszinierend – aber sie sind gefährlich für Leib und Gut. Deshalb ist es sinnvoll, sie<br />
rechtzeitig zu erkennen, um sich zu schützen und für Geräte und Anlagen entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.<br />
Ein winziger Gewittersensor-IC bietet jetzt völlig neue Einsatzmöglichkeiten. Autor: Siegfried W. Best<br />
Innerhalb von Wolken findet eine Verschiebung der elektrischen<br />
Ladungen statt. Damit baut sich je nach Wetterlage ein<br />
Spannungspotenzial auf. Ist dieses hoch genug, wird es ausgeglichen<br />
und es blitzt. Dabei gibt es Blitze zwischen Wolken<br />
und zur Erde. Ein Wolke-zu-Erde-Blitz entsteht ab einer Mindestspannung<br />
von einigen 100 Millionen Volt bis 1 GV. Die Erd-Blitzströme<br />
erreichen Werte bis zu einigen kA, die Blitzdauer liegt im<br />
Mikrosekundenbereich. Wolke-zu-Wolke-Blitze entstehen bei<br />
niedrigeren Spannungen, der Blitzstrom erreicht hier nur einige<br />
100 A. Blitze senden neben akustischen Schallwellen, dem Donner,<br />
auch elektromagnetische Signale in Form von Licht und Radiowellen<br />
aus. Diese elektromagnetischen Wellen können mit entsprechenden<br />
Sensoren, auf die im Folgenden eingegangen wird, detektiert<br />
und für Gewitterwarnungen herangezogen werden. Die Anzahl<br />
der Blitze, die in Deutschland niedergehen und die von Wolke<br />
zu Wolke springen, lag 2010 bei exakt 1.349.049. Dabei war der<br />
blitzreichste Monat der Juli mit 686.000 Blitzen (Bilder 1 und 2).<br />
Die Zahlen stammen von BLIDS, dem kommerziellen Blitz-Informationsdienst<br />
von Siemens.<br />
Kommerzielle Blitz-Detektion<br />
In Deutschland und der Schweiz gibt es das Blitzortungssystem<br />
von Siemens, das BLIDS. Der Blitz-Informationsdienst von Sie-<br />
mens nutzt über 145 verbundene Messstationen in Europa. Auf<br />
Basis des 1999 gegründeten zentraleuropäischen, und weltweit<br />
einzigartigen, Netzwerkverbundes Euclid, zu dem BLIDS gehört,<br />
werden Gewitterblitze landesweit auf bis zu 200 m genau geortet.<br />
Der Auswertebereich von Euclid gehtvon 5,5 bis 15,5° Ost (von der<br />
Biscaya bis Warschau) und von 47 bis 55° Nord (von Sizilien bis<br />
Nordnorwegen). Um Mensch und Maschine vor Gewittern zu<br />
schützen, werden die registrierten Blitze sofort analysiert und umgehend<br />
Warnhinweise an sogenannte „Gewitteralarm-Kunden“<br />
gesendet, zum Beispiel: „Gewitter in 15 km Umkreis“.<br />
Ein Gewitterdetektor misst die Amplitude von Hochfrequenzwellen<br />
einer bestimmten Frequenz. Aufgrund einer schnellen<br />
und intensiven Änderung des Messwertes kann durch entsprechende<br />
Signalaufbereitung auf einen Blitz geschlossen werden. Ein<br />
Blitz sendet ein breites Spektrum an Frequenzen aus. Gemessen<br />
wird normalerweise unter 1 MHz, da dort die erzeugten Feldstärken<br />
am größten sind. Beim Siemenssystem liegt die Messfrequenz<br />
zwischen 200 bis 500 kHz bei Frequenzen, die nicht von Funkdiensten<br />
belegt sind (Rundfunk, Flugfunk). Der Siemens-Dienst<br />
ist kostenpflichtig, gratis dagegen die Website www.blitzortung.<br />
org, ein von Amateuren betriebenes Blitzortungssystem. Für die<br />
kommerzielle Erfassung und Auswertung von Blitzeinschlägen<br />
steht neuerdings das Lightning-Monitoring-System LM-S von<br />
34 <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 03/2013<br />
www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de