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"Den Austausch organisieren" - Der didaktische Einsatz von Online ...

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Erschienen in: Das Hochschulwesen, 52. Jahrgang, 1/2004, UniversitätsVerlagWebler: Bielefeld, S. 30 – 36<br />

Arbeitsmaterial vor allem im Internet; Exzerpte einzelner Texte, die der Gruppe zur Verfügung<br />

gestellt werden; Übungen zum wissenschaftlichen Schreiben; Erstellung <strong>von</strong> Protokollen.<br />

• Kooperation der Studierenden untereinander: Bereitstellung <strong>von</strong> Referaten; Gemeinsame<br />

Bearbeitung <strong>von</strong> Texten in Gruppenarbeiten; Pro- und Kontradiskussionen; Gegenseitige<br />

Beurteilung der Arbeitsergebnisse.<br />

• Seminarreflexion auf der Metaebene: Für alle zugängliche Lerntagebücher; Feedback zu<br />

einzelnen Phasen / Übungen.<br />

Vor der Annahme, daß der begleitende <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Online</strong>-Elementen einen Mehrwert für<br />

den Lernprozess im Präsenzseminar besitzt, stellten wir uns bei der Planung des Seminars die<br />

Frage, wie – über welche Methoden - ein solcher Mehrwert erlangt werden könne.<br />

2.3 Lerntagebuch, Gruppenpuzzle, Leittextmethode<br />

Eine Recherche nach Methoden, die direkt für den <strong>Einsatz</strong> in BSCW entwickelt wurden,<br />

erwies sich als unfruchtbar. Es erschien daher sinnvoll, Methoden aus anderen<br />

Zusammenhängen (Schuldidaktik, Erwachsenenbildung, betriebliche Weiterbildung) auf ihr<br />

Transferpotenzial in eine Groupware zu überprüfen; hierbei ging es weniger um eine getreue<br />

Übernahme aller mit der Methode verbundenen Techniken, als vielmehr um die Reflexion der<br />

Funktion, die einer Methode im Lernprozess des Seminars zukommt. Die drei gewählten<br />

Methoden eignen sich in unterschiedlichen Zusammenhängen für die Arbeit in BSCW:<br />

Lerntagebücher (Rambow/Nückles 2002) stellen ein Mittel der inhaltlichen Dokumentation<br />

einerseits sowie der Reflexion und Organisation des Lernprozesses anderseits dar. Das<br />

Gruppenpuzzle (Frey-Eiling/Frey o.J.) basiert auf einem Rollenwechsel <strong>von</strong> Lernenden und<br />

Lehrenden; Lernende bereiten einen Inhalt vor und sind für dessen Vermittlung an die<br />

Mitlernenden verantwortlich. Bei der Leittextmethode (Welsch 2002). steht die Organisation<br />

des Lernprozesses durch exakt formulierte Aufgabenstellungen im Vordergrund. Alle drei<br />

Methoden zielen auf eine lernerverantwortliche, eigentätige Auseinandersetzung mit dem<br />

Lerninhalt ab.<br />

Werden sie im Kontext einer Präsenzveranstaltung eingesetzt, sind die Methoden äußerst<br />

zeitaufwändig. Eine Verlagerung einzelner Momente dieser Arbeitsformen in eine<br />

seminarbegleitende Groupware entlastet nicht nur das Zeitbudget der Präsenzveranstaltung;<br />

sie untersützen die Eigenverantwortung und Partizipation der Lernenden.<br />

2.4 Entwicklung der Seminarstruktur<br />

Die Seminarleitung übernahmen zwei Dozentinnen des IZHD. Teamteaching hat im Rahmen<br />

dieses Seminars sowohl arbeitsorganisatorische als auch methodisch-<strong>didaktische</strong> Vorteile:<br />

Auf der arbeitsorganisatorischen Ebene bietet die Verteilung der Aufgaben im technischen<br />

Bereich (Einrichtung des Arbeitsbereichs in der Software; Einladung und Koordination der<br />

Seminargruppe über E-mail; Vorbereitung der Seminarräume, Bereitstellung <strong>von</strong> Beamer,<br />

Computern für die Teilnehmenden) eine erhebliche Zeitersparnis. Für die methodische Anlage<br />

des Seminars ermöglicht Teamteaching vor allem eine Rollenverteilung, die zu verstärkter<br />

Transparenz und systematischer Ergebnissicherung führt: Eine Dozentin übernahm die<br />

inhaltliche Moderation der Sitzung, während die andere Verlauf und inhaltliche Beiträge<br />

protokollierte. Dies geschah für alle sichtbar entweder auf Flipcharts oder Metaplanwänden,<br />

oder aber am Computer (das Bild wurde über Beamer auf die Leinwand projiziert).<br />

Das Seminar wurde an vier Sitzungstagen mit jeweils einwöchigem Abstand durchgeführt.<br />

Die Präsenzsitzungen dienten der gemeinsamen inhaltlichen Arbeit, in der dazwischen<br />

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