Download - Ferchau Engineering GmbH
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< 19><br />
Echtzeit ist die schönste Zeit<br />
In-Memory<br />
macht müde Daten<br />
munter<br />
Es tut sich was im etablierten Datenbankmarkt:<br />
In-Memory heißt die Technologie,<br />
die Analysen fast in »Echtzeit«<br />
ermöglichen soll. Damit wird dem<br />
Bedarf vieler Unternehmen Rechnung<br />
getragen, die inzwischen mehr verlangen<br />
als einen monatlichen Report aus<br />
dem Data-Warehouse. Technisch gelingt<br />
In-Memory am Beispiel<br />
von SAPs HANA-Appliance<br />
durch einen Doppelschritt:<br />
Erstens werden Daten<br />
nicht auf Festplatten oder<br />
im Cache, sondern nah<br />
an der CPU im Arbeitsspeicher<br />
(Memory) gehalten.<br />
Durch diese etablierte<br />
Technologie steigt<br />
die Geschwindigkeit der<br />
Datenverarbeitung signifikant<br />
an. Um die Daten<br />
im flüchtigen Arbeitsspeicher<br />
zu sichern, werden<br />
beispielsweise Snap-Shots,<br />
Transaction Logs und Replikationen<br />
eingesetzt. Im<br />
Nachklang können sie bei<br />
Bedarf etwa auf herkömmliche<br />
Plattensysteme geschrieben<br />
werden.<br />
Zweitens verfolgt SAP<br />
das Prinzip der spaltenorientierten Datenhaltung.<br />
Während in der traditionellen<br />
Struktur alle Felder eines Datensatzes<br />
in einer Zeile liegen und komplett abgerufen<br />
werden (Name, Adresse, Telefonnummer<br />
...), umfasst die spaltenorientierte<br />
Datenhaltung in einem Block<br />
definierte Attribute mehrerer Datensätze<br />
(Name, Name, Name ...).<br />
Die zeilenorientierte Datenhaltung<br />
erlaubt schnelle schreibende<br />
Zugriffe, während das Lesen der Daten<br />
länger dauert. Die spaltenorientierte<br />
Datenhaltung in der HANA-Appliance<br />
liest bei der Suche nach einem Namen<br />
In-Memory auf der Überholspur<br />
Studie zur Verbreitung von Datenbankentpyen<br />
Relational<br />
Objektorientiert<br />
OpenSource<br />
Spaltenorientiert<br />
(ohne In-Memory)<br />
Spaltenorientiert<br />
(mit In-Memory)<br />
11 %<br />
19 %<br />
32 %<br />
30%<br />
33%<br />
44%<br />
47 %<br />
46%<br />
72 %<br />
Derzeit<br />
Zukünftig<br />
die entsprechende Spalte sequentiell<br />
und ohne Sprünge aus. Durch die hohe<br />
Lesegeschwindigkeit und die starke<br />
Kompression wird sie meist in OLAP-<br />
Systemen (Online Analytical Processing)<br />
für Auswertungen und Analysen<br />
genutzt. Allerdings verschwimmen die<br />
84 %<br />
0 % 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Quelle: Experton Group 2012, Big Data – kein neuer Hype,<br />
aber eine neue Dimension<br />
Grenzen zunehmend, und auch hybride<br />
Datenbanken sind möglich. Das alles hat<br />
Folgen für die Anwendungsentwicklung,<br />
heißt es beim Potsdamer Hasso-Plattner-Institut<br />
(HPI), das federführend an<br />
der In-Memory-Technologie beteiligt ist.<br />
Demnach verlagert sich unter anderem<br />
Geschäftslogik in die Datenbank, es kommt<br />
zu einer Revision von Architekturentscheidungen,<br />
und neue<br />
Programmierschnittstellen,<br />
die über SQL hinausgehen,<br />
werden verwendet. Traditionelle<br />
Konzepte wie die 3-Schicht-<br />
Architektur mit Datenbank,<br />
Applikationsserver und User-<br />
Interface müssten neu überdacht<br />
und angepasst werden,<br />
so das HPI.<br />
In-Memory-Systeme, die<br />
es neben SAP auch von Oracle,<br />
IBM und anderen Herstellern<br />
sowie im Fundus der Open-<br />
Source-Gemeinde gibt (Apache<br />
Derby), eignen sich neben<br />
Business-Intelligence-Lösungen<br />
etwa für Telefonkonzerne,<br />
Social Networks, Einzelhandelsketten<br />
oder smarte Energienetze,<br />
in denen Millionen<br />
dispositiver Daten zusammenlaufen,<br />
die schnell zu Informationen aufbereitet<br />
werden sollen.<br />
Ergänzen lassen sich Anwendungsszenarios<br />
durch die Einbindung mobiler<br />
Geräte – sekundenschnelle Analysen auf<br />
dem Smartphone sind ohne In-Memory<br />
nicht realistisch. //