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"Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen" als pdf

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Einleitung<br />

(1) Friede ist keine Selbstverständlichkeit. Ihn zu wahren, zu fördern<br />

und zu erneuern, ist eine immerwährende Aufgabe. 1 Nach<br />

dem Ende des Ost-West-Konflikts und der militärisch aufgeladenen<br />

Blockkonfrontation öffnete sich der Horizont für Verständigung<br />

und Kooperation. Die großen Weltkonferenzen in den 1990er<br />

Jahren zeugen von umfassenden Bemühungen um gemeinsame<br />

normative und politische Grundlagen in verschiedenen Politikfeldern.<br />

Der in der christlichen Ethik unauflösliche Zusammenhang<br />

von <strong>Frieden</strong> und Gerechtigkeit, der sich im Leitbild des »<strong>gerechten</strong><br />

<strong>Frieden</strong>s« begrifflich artikuliert, wurde und wird in vielfältigen Foren<br />

diskutiert und politisch formuliert. An diesem Leitbild orientiert<br />

sich die Hoffnung auf einen dauerhaften irdischen <strong>Frieden</strong>.<br />

(2) Zugleich sind seit 1989/90 aber auch neue <strong>Frieden</strong>sgefährdungen<br />

und Konfliktlinien sichtbar geworden: Es bilden sich nicht nur<br />

neue globale Strukturen heraus; gleichzeitig zerfallen Staaten. Weltweite<br />

Netze werden aufgebaut; gleichzeitig erhöht sich die Verletzlichkeit<br />

von Menschen, Staaten und Gesellschaften. Die Machtkonstellationen<br />

auf der internationalen Ebene verschieben sich und<br />

militärische Mittel erfahren erneut Bedeutungszuwachs; gleichzeitig<br />

zeigt sich militärische Ohnmacht angesichts politischer Aufgaben<br />

einer dauerhaften <strong>Frieden</strong>ssicherung.<br />

(3) Vermehrte globale Verflechtungen erhöhen – wenn auch meist<br />

auf asymmetrische Weise – wechselseitige Abhängigkeiten. Politische<br />

Steuerung bedarf gesteigerter Abstimmung und Umsicht. Einfache<br />

Vorstellungen von friedenspolitischer Machbarkeit erweisen<br />

sich <strong>als</strong> unrealistisch. Sie prallen an der Eigenart je besonderer Konfliktsituationen<br />

ab und müssen sich zudem mit nicht beabsichtigten<br />

Folgen von Interventionen auseinandersetzen. Umgekehrt hat<br />

1. »<strong>Frieden</strong> wahren, fördern und erneuern« (Gütersloh 1981) lautet der Titel der<br />

bisher einzigen explizit <strong>als</strong> »<strong>Frieden</strong>sdenkschrift« bezeichneten friedensethischen<br />

Grundsatzäußerung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).<br />

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