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"Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen" als pdf

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kommt bisher nur auf einen Entwicklungshilfehaushalt von 0,3 Prozent<br />

des Bruttosozialprodukts, wobei nach OECD-Statistiken darin<br />

mehr <strong>als</strong> 3,5 Milliarden allein zur Schuldentilgung dienen.<br />

Zweitens wird die Wirksamkeit offizieller Entwicklungshilfe durch<br />

zahlreiche Mängel beeinträchtigt. Es ist bedrückend, dass ein Teil<br />

der Entwicklungshilfe zumindest indirekt in Rüstung, Waffen und<br />

Krieg fließt.<br />

(15) Mit dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen,<br />

der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds, der Welthandelsorganisation<br />

usw. verfügt unsere Welt über ein Institutionengeflecht,<br />

das heute in die Lage versetzt werden sollte, die Globalisierung<br />

einem menschenwürdigen Leben aller Erdenbewohner<br />

dienstbar zu machen. Es ist allerdings festzustellen, dass Schwierigkeiten<br />

durch die vorrangig auf Liberalisierung, Deregulierung und<br />

Anpassung an westliche Wirtschaftsformen ausgerichteten Maßnahmen<br />

und Konditionen häufig eher noch vergrößert wurden. Ein<br />

wirksamerer Beitrag zum Abbau von Not, Unfreiheit und Gewalt<br />

wäre nicht nur ein Akt der Solidarität, sondern auch des wohlverstandenen<br />

Eigeninteresses. Europa ist auf seiner »Wohlstandsinsel«<br />

schon jetzt nicht mehr unbehelligt. »Bootsflüchtlinge« und die<br />

Menschen vor Teneriffa, Lampedusa und anderswo, die sich aus<br />

verzweifelter Hoffnung in Lebensgefahr begeben, zeigen, wie die<br />

sozioökonomischen Probleme und die Perspektivlosigkeit junger<br />

Menschen in afrikanischen und anderen Ländern des Südens unser<br />

Ufer des Mittelmeers erreichen. Sie sind vermutlich nur Vorboten,<br />

die Stoßwellen sozialer Erdbeben wirken sich in zunehmendem<br />

Maße auch bei uns aus.<br />

1.2 Staatsversagen und Zerfall politischer Gemeinschaften<br />

(16) Trotz Globalisierung, Multilateralisierung und Ökonomisierung<br />

internationaler Beziehungen mit jeweils wichtiger gewordenen<br />

außerstaatlichen Akteuren bleiben die Staaten die Hauptverantwortlichen<br />

für die Lösung der existenziellen Probleme ihrer<br />

Bevölkerungen sowie für die Bewahrung des <strong>Frieden</strong>s. Doch viele<br />

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