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"Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen" als pdf

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zusammen<strong>leben</strong> zu können, der Ruf nach Vergeltung, die fortwährende<br />

Gewaltbereitschaft sind Keime neuen Unfriedens, der dann<br />

oft in Krisensituationen virulent wird.<br />

(20) In allen politischen Entwicklungen ist die Bedeutung der<br />

Medien immens gewachsen, für die Entwicklung eines Klimas von<br />

Vertrauen, aber auch von Hass; für weltweites Bewusstsein von Problemen<br />

und Krisen, aber auch für Propaganda; für Abgrenzung,<br />

jedoch auch für Solidarität. Dabei gilt, dass die umfassende mediale<br />

Präsenz von Krieg und Gewalt auch das Bild einer friedlosen<br />

Welt erzeugt, weil Medien Wirklichkeit immer auch konstruieren.<br />

Im nationalen wie im internationalen Maßstab ist im Zusammenhang<br />

mit solchen Fragen, aber auch mit Problemlösungsstrategien<br />

für sozioökonomische Probleme, der zivilgesellschaftliche Dialog<br />

von großer Bedeutung. Ein grundlegendes Überdenken, was verantwortlicher<br />

Journalismus im digitalen Zeitalter dazu beitragen<br />

kann, ist vonnöten.<br />

1.3 Bedrohungen durch Waffengewalt<br />

(21) Der Kontrast des Heute zur Zeit der Weltkriege und des Kalten<br />

Krieges ist nicht zuletzt dadurch gekennzeichnet, dass innerstaatliche<br />

Gewaltkonflikte im Verhältnis zu zwischenstaatlichen Kriegen<br />

stark zugenommen haben. Nach übereinstimmenden Befunden<br />

haben aber allgemein Zahl und Opfer zwischenstaatlicher Kriege<br />

und innerstaatlicher Gewaltkonflikte seit den 1990er Jahren abgenommen,<br />

wozu besonders auch <strong>Frieden</strong>sbemühungen der UNO<br />

beigetragen haben. 1992 wurden 51 bewaffnete Konflikte gezählt<br />

(bei denen mindestens eine Kriegspartei eine Regierung war), 2005<br />

dagegen nur noch 31. Zugleich ist allerdings eine Kriminalisierung<br />

und Kommerzialisierung von Gewaltkonflikten zu verzeichnen. Die<br />

»Privatisierung der Gewalt« wird von irregulären Kräften, »Kriegsunternehmern«,<br />

Kriegsherren (warlords) und organisierter Kriminalität<br />

getragen. Krieg wird zum Geschäft, und private Militärfirmen<br />

(private military companies) ohne erkennbare öffentliche<br />

Rechenschaftspflicht gewinnen Einfluss. Diese Entwicklung scheint<br />

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