Jahresbericht 2009 - Kreissparkasse Heilbronn
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die Anlage als herausragendes Kulturdenkmal<br />
zu erhalten und als Freilichtmuseum<br />
der Öffentlichkeit zu -<br />
gänglich zu machen (Friedrich-<br />
Krapf-Straße).<br />
Weinsberg: Römerbad<br />
Das sogenannte Weinsberger Römer -<br />
bad ist eine der ältesten römischen<br />
Freiluftanlagen Württembergs, es<br />
wurde bereits 1906 ausgegraben<br />
und konserviert. Schon da mals war<br />
klar, dass dieses Bad zu einem Gutshof<br />
gehörte. Diese villa rustica, die<br />
etwa von der Mitte des 2. bis zur<br />
Mitte des 3. Jahrhunderts bewohnt<br />
war, wurde 1977 erforscht. Dabei<br />
stellte sich als Besonderheit heraus,<br />
dass das Bad und das Hauptgebäude<br />
durch einen etwa 15 m langen, über -<br />
dachten Gang direkt miteinander<br />
verbunden waren. 1977 bis 1979<br />
wurde die Grünanlage »Römerbad«<br />
neu gestaltet (Römerbadweg/Leiblingstraße).<br />
Deren Kernstück ist das<br />
Badgebäude, das etwa 15 x 12,5 m<br />
groß ist. Das heutige Schutzdach<br />
entspricht in seiner Dimension un -<br />
gefähr der Höhe des einstigen römischen<br />
Bades. Der Aufbau und die<br />
Funktion eines solchen Bades sind<br />
hier sehr gut nachvollziehbar: Der<br />
Verbindungsgang führte in den Auskleideraum,<br />
an den links ein halb-<br />
Weinsberg:<br />
römische Badruine.<br />
kreisförmiges Kaltwasserbecken<br />
angefügt war. Rechts des Auskleideraums<br />
befand sich ein Warmluftraum,<br />
geradeaus schloss sich das<br />
Warmwasserbad an. Als nächste<br />
Räume folgten ein weiteres Warmwasserbad<br />
mit rechteckigem Badebecken<br />
und ein Schwitzbad. Das Bad<br />
wurde von einem Feuerungsraum<br />
aus beheizt. Hier wurde sowohl das<br />
Wasser für das Warmbad als auch<br />
die Luft für die Fußboden- und für<br />
die Wandheizungen erhitzt.<br />
Schlussgedanke<br />
Forschungen zur römischen Ge -<br />
schichte im Raum <strong>Heilbronn</strong> haben<br />
vielfältige Funde zutage gefördert,<br />
aber sie sind noch längst nicht ab-<br />
geschlossen. Z.B. in Neuenstadt<br />
er brachten in den letzten Jahren<br />
um fangreiche (und noch nicht abgeschlossene)<br />
Ausgrabungen jenseits<br />
des Kochers (Markung Bürg, in Richtung<br />
Kochertürn) viele neue Erkenntnisse<br />
über eine sehr große Siedlung<br />
(ca. 20 bis 30 ha), die ins Ende des<br />
2. Jahrhunderts datiert werden kann<br />
und über einen bedeutender Kultbezirk<br />
verfügte. Auch hier wird wieder<br />
deutlich: Geschichte lebt.<br />
Literaturhinweise:<br />
Hüssen, Claus-Michael: Die Römische Besiedlung<br />
im Umland von <strong>Heilbronn</strong>. Stuttgart 2000<br />
Führer zu den archäologischen Denkmälern<br />
in Deutschland Bd. 22: <strong>Heilbronn</strong> und das<br />
mittlere Neckarland zwischen Marbach und<br />
Gundelsheim. Stuttgart 1991<br />
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