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Jochen Wüstenfeld

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Abschied von <strong>Jochen</strong> <strong>Wüstenfeld</strong><br />

tauchen und alles andere vergessen. Er hat<br />

da seine Ruhe und kann seine eigene Vitalität<br />

spüren, er begegnet seinem Bewegungsdrang<br />

und seiner Verspieltheit.<br />

Mir fällt das Thema des andalusischen<br />

Dämon, wie ihn Garcia Lorca beschreibt,<br />

ein. Es geht um „das mit der Handlung<br />

Schöpferische“, um die Kraft des Erdigen,<br />

die durchlebte und durchlittene Kraft der<br />

Intensität. Diese Kraft „braucht einen radikalen<br />

Wechsel aller Formen und vermittelt<br />

dann urneue Empfindungen von frisch<br />

<strong>Jochen</strong> <strong>Wüstenfeld</strong> und Thomas Werner<br />

Au revoir ami – Performance 2000<br />

6<br />

Erstandenem, z. B. von der Qualität einer<br />

plötzlich ersprießenden Rose“. „Olá, das<br />

hat Dämon“, sagte eine andalusische<br />

Zigeunerin, nachdem sie ein Orgelkonzert<br />

von Bach gehört hatte.<br />

<strong>Jochen</strong>s großes Werk noch in Cuxhaven<br />

ist die Durchführung des internationalen<br />

Künstlersymposions, gemeinsam mit<br />

Marlene, Barbara Held und Ulli Schünke.<br />

Die Kontakte und Gespräche mit den<br />

Künstlern und Besuchern entfachen seine<br />

ganze Kraft und Freude für die Menschen<br />

und das große Thema der Kunst.<br />

Neben der Organisation bearbeitet er den<br />

größten Raum. Wiederum geht <strong>Jochen</strong><br />

äußerst kraftvoll und vital ans Werk. Der<br />

Raum hat Stille. Für <strong>Jochen</strong> ist das Werken<br />

fast entscheidender als das Werk. Er liebt<br />

das Tun. Sein Arbeitsprozess ist Performance.<br />

Dann beginnt <strong>Jochen</strong> wieder zu zeichnen.<br />

Die mittelformatigen Strichzeichnungen<br />

macht er – ich glaube zu Hunderten – unermüdlich<br />

forschend und tätig. Die<br />

Zeichnungen werden verstanden, er stellt<br />

aus, hat Ankäufe – der Durchbruch bleibt<br />

aus.<br />

Die Familie zieht nach England. <strong>Jochen</strong><br />

löst die künstlerischen Kontakte. Sein<br />

Werkfluss kommt vorübergehend zur Ruhe.<br />

Er kümmert sich um seine Tochter Clara.<br />

Die Kunst und die Auseinandersetzung mit<br />

ihr fehlen ihm.<br />

Nach einiger Zeit beginnt er die Arbeit an<br />

seinen „Bobbels“ – ich weiß nicht genau,<br />

wie er sie selbst nannte. Es sind kreisrunde<br />

Wandobjekte, wie Kugelanschnitte, die mit<br />

Schaumstoff gefüllt sind. Sie ragen weich in

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